Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=30.05.2024 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 16.02.25
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie,
    Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Erleben, und hier speziell zum Thema:

    Innere Wahrnehmung bei David Theodor August Suabedissen (1773-1835)

    von Rudolf Sponsel, Erlangen
    _


    Bildnis: Hessische Biografie.
    Preisfrage der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (1807): 

    "Giebt es eine unmittelbare innere Wahrnehmung, und worin ist diese von der innern Anschauung und von der blosen Abstraction der Regeln unsers Denkens und Empfindens durch wiederholte Beobachtung verschieden? Worin sind die Anschauungen von der Empfindung und dem innern Gefühle verschieden? In welcher Beziehung stehen diese Handlungen oder Lagen des Gemüths mit den Begriffen und Ideen?"



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        Inhaltsübersicht

      Editorial.
      Zusammenfassung.
      Inhaltsverzeichnis der Preisschrift bei Suabedissen.
      Methodologisches zur Fragestellung.
      Kontext der Fundstellen "innere Wahrnehmung".
      Glossar zur Inneren Wahrnehmung bei Suabedissen.
      ChatGPT zur Frage warum Suabedissen so unterging.
       

      Zitierstil.
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      Checkliste definieren.
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      Methodik-Beweissuche in der Psychologie.
      Signierung von Beweiserwähnungsbeurteilungen.
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    Editorial
    Suabedissen hat 1808 eine bemerkenswerte und preisgekrönte Schrift zur Frage der inneren Wahrnehmung vorgelegt, wobei vor allem die streng phänomenologische Orientierung, knapp 100 Jahre vor Husserl beeindruckt. Die innere Wahrnehmung kann Erleben gleichgesetzt werden, war also um 1800 schon ein großes Thema.



    Zusammenfassung
    Suabedissen hat 1808 eine bemerkenswerte und preisgekrönte Schrift zur Frage der inneren Wahrnehmung vorgelegt, wobei vor allem die streng phänomenologische Orientierung, knapp 100 Jahre vor Husserl beeindruckt. Die innere Wahrnehmung kann Erleben gleichgesetzt werden, war also um 1800, als die empirische Psychologie entstand, schon ein großes Thema. Aber innere Wahrnehmung wird zirkulär oder tautologisch anmutend auf den Begriffsverschiebebahnhof  inne werden verlegt, so S. 28: "Die Wahrnehmung ist ein Innewerden."; S. 41: "Die äußere Wahrnehmung ist das Innewerden einer Bestimmung." Durchgängige Argumentation mit allgemein-abstrakten Begriffen, es fehlen durchweg Beispiele.
    Im ganzen Text gibt es 74 Fundstellen "innere  Wahrnehmung". Definiert wird sie S. 41 im ersten Kapitel "A Innere Wahrnehmung". Bis dorthin werden die Fundstellen erfasst und in 14p, fett kursiv markiert erfasst.
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    Inhaltsverzeichnis der Preisschrift von Suabedissen

    Einleitung, worin von der Wichtigkeit der Auf-
        gabe und dem Princip ihrer Auflösung gehandelt,
        auch die Reflexion und Anthropologie gegen die
        Herabsetzung der Neuern vertheidigt wird; nebst
        Anordnung des Stoffes der Abhandlung.
                                                                 Seite 1 bis 15
                                    I.
    Von der innern Wahrnehmung, insbesondere in
        Vergleichung mit der innern Anschauung und der
        Abstraction der Regeln des Denkens und Empfin-
        dens.

                       A. Von der innern Wahrnehmung.
            Einleitung § 1. Unterscheidung der äussern W. von
            der Erfahrung und Erkenntniß durch ihre Unbestimmt-
            heit, 2 und 3. — Sie ist der Inhalt der Erfahrungser-
            kenntniß, 4. — Ob sie Vorstellung sey, 5. Unmit-
            telbare Einheit des Thuns und Leidens, des Subjecti-
            ven und Objectiven in der W., 6 und 7. — Äussere
            und innere W. im Gegensatze, 8. — Unmittelbarkeit
            und Unbestimmtheit der innern W., 9. — Wahrneh-
            mung überhaupt, 10. — Sinn, 11 — Weitere Erör-
            terung der innern W.,  12 —Absolut innere W.,
            13 bis 15. — Ist der Inhalt aller reellen Erkenntiß;
            16. — Zusammenfassung des Ganzen, 17.
                                                                           S.16 bis 42.

                   B. Von der innern Anschauung.
            Äußere A. im engern Sinne §. 1. — Im weitern, 2.
            — Innere oder geistige A. nämlich a)  Abbilder der
            sinnlichen Dinge, 3. — b) Eigne Gestaltungen, 4. —
            Mathematische Constructionen, 5. — Merkmale der
            A. überhaupt, a) Unmittelbarkeit, 6. — Bestimmt-
            heit, 7 — c) Klarheit, 8. — Erklärung der A. über-
            haupt, 9. — Intellectuelle A., 10. — Wie sie Fichte
            nimmt, 11. — Beurtheilung, 12. — Intellectuelle A.
            nach Schelling, 13. — Beurtheilung 14. — Intell. A.
            als A. des Absoluten ein Widerspruch, 15. — Als A.
            des Universums betrachtet, 16. — A. der Mystiker, 17.
            — Übersicht, 18.
                                                                             S. 42 bis 79

    C. Vergleichung der innern Wahrnehmung und innern
                                Anschauung.

            Uebereinstimmung und Verschiedenheit der W. und
            A. überhaupt, § 1. — Unmittelbare Folgen der Ver-
            schiedenheit, 2. — Unterschied insbesondere der ab-
            solut innern W. von der innern A., 3.
                                                                        S. 79 bis 84

    D. Unterschied der innern Wahrnehmung von der Ab-
        straction der Regeln unsers Denkens und Empfindens
                       durch wiederholte Beobachtung.
            Wie der menschliche Verstand die äussere Welt un-
            ter Begriffe und Gesetze faßt, § 1. . — Wie er die Re-
            geln des Denkens und Empfindens durch Reflexion
            erkennt,  2. — Wie sich von dieser Geistesoperation
            die innere Wahrnehmung unterscheidet, 3.
                                                                          S. 85 bis 90
                                         II.
    Von der Empfindung und dem Gefühle in Verhält-
        niß zu der innern Wahrnehmung und. der in-
        nern Anschauung.

     A. Von der Natur der Empfindung und des Gefühles.
            Empfindung, §. 1. — Unmittelbarkeit, Äußerlichkeit,
            Sinnlichkeit, Körperlichkeit, Beziehung auf das Be-
            wußtseyn, Bestimmtheit oder Unbestimmtheit der Em-.
            pfindung, 2. — Gefühl, 3. — Weitere Erörterung des
            Gefühls, als ein Innewerden eines innern Zustandes,
            4. — Absolutes Selbstgefühl, 5. — Unterschied des-
            selben von dem Gefühle der Mystiker, 7. — Wieder
            mögliche Mißverständnisse, 8. — Allgemeine Einthei-
            lung der Gefühle, 9. — Gefühl und Empfindung, 10.
                                                                      S. 91 bis 112

    B. Unterschied der Wahrnehmung und der Anschauung
    insbesondere der innern Wahrnehmung und der innern
    Anschauung von der Empfindung und dem Gefühle.
            Nutzen und Schwierigkeit solcher Vergleichungen, § 1.
            — Eine allgemeine Bemerkung über die jetzt beab-
            sichtigte Unterscheidung, 2. — Unterschied der Wahr-
            nehmung von der Empfindung, 3. — Der Anschauung
            von der Empfindung, 4. — Der Anschauung von dem
            Gefühle, 5. — Der innern Wahrnehmung von dem
            Gefühle, 6.
                                                                  S. 112 bis 126

                                             III.
    Von dem Verhältniß der bisher erörterten Gemüths-
        äußerungen, der innern Wahrnehmung, der in-
        nern Anschauung, der Empfindung und dem Ge-
        fühle zu den Begriffen und den Ideen.

            A. Von der Natur des Begriffes und der Idee.
        Ableitung der Natur des Begriffes aus der Geschichte
        seiner Entstehung § 1. — Eintheilung der Begriffe,
        2. — Idee in dem höhern Sinn, 3. — Nähere Be-
        stimmung desselben, 4. — Unterscheidung von der
        sinnlichen Vorstellung und dem Begriffe, 5. — Erklä-
        rung, 6. — Von der Realität und Eintheilung der Ide-
        en, 7. — Wie der Mensch zu den Ideen gelange, 8.
                                                               S. 127 bis 145

        B. Von der Beziehung, in Welcher die innere Wahrnehmung
             und Anschauung, die Empfindung und das Gefühl zu
                           den Begriffen und Ideen stehen.
        Beziehung dieser Gemüthsäußerung zu den Begriffen
    § 1 bis 4. — Beziehung derselben zu den Ideen, 5
    bis 8. — Von der Anschauung der Idee, welche der
    Künstler haben soll, 9.                          S. 145 bis 164

    Schlußbemerkungen, zur Übersicht und Erläuterung.
                                                               S. 165 bis 189

    Ende Inhaltsverzeichnis Suabedissen



    Methodologisches zur Fragestellung
    Die Preisfrage beginnt: "Giebt es eine unmittelbare innere Wahrnehmung ...".  Bevor man fragen kann, ob es etwas gibt,  muss man wissen, was dieses etwas sein soll. Im Prinzip gibt zu Was-gibt-Fragen zu Begriffsinhalten drei Ansätze:
    1. Analyse des Sprachgebrauchs (allgemein, in der Wissenschaft oder in einem Wissenschaftsgebiet, evtl. noch unterschieden nach Richtungen oder Schulen).
    2. Analyse des Phänomens, das gemeint ist oder gemeint sein könnte. Hier wird man in der Regel ohne operationale Beispiele nicht auskommen.
    3. Beschreibung oder Definition des Begriffsinhalts als Grundlage für die Suche des Begriffsinhalts  in der Wirklichkeit.
    4. Gefordert werden sollte auch eine Referenz, d.h. wo und wie man den Begriffsinhalt in der Welt finden kann.


    Wie ist nach exakter wissenschaftstheoretischer Analyse und Definitionstheorie bei Fragen "Gibt es X? schrittweise vorzugehen?



    Kontext der Fundstellen "innere Wahrnehmung"

    (Fett-kursiv und Schriftgrad 14 von R. S.)

    14:    "Zweitens diese Gemüthsäußerungen in Bezie-
        hung auf einender zu betrachten, insbesondere den
        Unterschied der unmittelbaren innern Wahrnehmung
        und der innern Anschauung, von den andern er-
        wähnten Gernüthsäußerungen bestimmt anzugeben.
              Die Stellung der Aufgabe selbst giebt uns An-
        leitung, in die Mannichfaltigkeit dieses Inhaltes An-
        ordnung und leichtere Uebersicht zu bringen. Hal-
        ten wir uns nämlich an die Folge, in welcher sie
        die einzelnen Gemüthsäußerungen aufführt und ihre
        Vergleichung fordert: so scheint alles in drei Haupt-
        theile zu zerfallen. — Der Hauptgegenstand des
        ersten ist die innere Wahrnehmung, und
        insbesondere ihre Vergleichung mit der innern
      Anschauung und der Abstraction der Re-
      geln unsers Denkens und Empfindens. ..."

    16:    "A. Von der innern Wahrnehmung.
        Die Aufgabe in Beziehung auf innere Wahrneh-
        mung ist in den Fragen ausgedrückt: Giebt es
      eine innere Wahrnehmung? und, was ist
      sie? — Die erstere Frage wird durch die letztere
        zugleich mit beantwortet, sofern die Beantwortung
        nur wirklich darthut, was innere Wahrnehmung ist,
        nicht etwa, was man sich bei diesem Worte den-
        ken könnte. Wir müssen daher auf uns selbst re-
        flectiren, um zu erfahren, welche Aeußerung des
        Gemüthes wir mit diesem Namen belegen, und was
        ihr eigenthümlich ist. — Man redet aber nicht
        blos von innern, sondern auch von äußern Wahr-
        nehmungen, ja innere Wahrnehmung weiset auf
        äußere. Es läßt sich erwarten, daß die Erkenntniß [>17]
        der einen die Erkenntniß der andern erleichtern
        werde. Darum, umfassen wir beide, indem wir zu
        erforschen suchen, sowohl was jeder eigenthümlich,
        als auch was beiden gemein ist, und auf diese Weise
        zu einer, richtigen Erkenntniß der Wahrnehmung
        überhaupt zu gelangen hoffen. — Wir fangen mit
        der äußern an.

                                       2.
            Mit dem Namen äussere Wahrnehmungen
        bezeichnen wir die Uranfänge der äussern [FN1)] Erfah-
        rung, die ersten auf Erkenntniß gerichteten Aeuße-
        rungen des Gemüths, in welchen wir etwas nur
        auffassen, ohne Bestimmung, ohne Begriff und Ur-
        theil. Der Schimmer, des Lichtes fällt in die Augen
        des neugebornen lebenden Kindes; er dringt nicht
        durch, er wird auch nicht zurückgeworfen, wie von
        dem todten: sondern er wird aufgenommen ohne
        Urtheil, ohne Bestimmung, was dies sey, — es wird
      nur genommen. Du hörst einen Schall, weißt
        nicht woher noch wovon, kannst ihn nicht sogleich
        mit einem bekannten vergleichen, er bleibt unbe-
        stimmt: aber die Wahrnehmung hast du eben so
        gut, als wenn du alle diese Urtheile damit verbin-
        den könntest. Du hörst den Donner rollen, du
        weißt, es ist der Donner und findest dich in die-
        sem Wissen beruhigt; aber ehe du dies wußtest,
        ehe du diese Erfahrung gemacht haben konn-
        test, mußtest du ein an sich gänzlich unbestimmtes [>18]
     

              FN1) Es wird hier nicht erklärt, definirt, sondern nur
      erörtert, exponirt, Darum darf die Wiederkehr des »äu-
      ßern« nicht anstößig seyn.


        Vernehmen eine Wahrnehmung haben, die du
        nun, entweder selbst, bei öfterer Wiederkehr der-
        selben, durch Vergleichung, oder durch die Beleh-
        rung Anderer, bestimmen, das heißt, als dies
        oder jenes erkennen, in dem Verstande fixiren, und
        als eine Erfahrung niederlegen konntest.

                                      3.
                Die äußere Wahrnehmung unterscheidet sich
         also von der Erfahrung, als ein Unbestimmtes von
        dem Bestimmten. Es muß ein Urtheil hinzukom-
        men, daß ich dies oder jenes wahrnehme, daß meine
        Wahrnehmung diese oder jene Ursache habe, auf
        daß sie zur Erfahrung werde. Eben so ist auch
        die Wahrnehmung keine Erkenntniß im engern
        Sinne. Denn wir erkennen, begreifen, verstehen
        in der Wahrnehmung das Wahrgenommene nicht.
        Erst, wenn wir die Wahrnehmung festhalten, und
        unsere Erkenntnißthätigkeit weiter auf dieselbe rich-
        ten, wird das in ihr Enthaltene in dem hinzukom-
        menden Begriffe verstanden und als dies oder je-
        nes erkannt. Erkenntniß ist die begriffene, ver-
        standene Wahrnehmung. Folglich kann man die
        Wahrnehmung nicht Erkenntniß nennen, wenn nicht
        jede Aeußerung des Gemüthes, die — willkührlich
        oder unwillkührlich — auf Erkenntniß abzweckt,
        folglich auch das ursprünglichste Auffassen oder
        Percipiren eines beseelten Wesens als eines solchen,
        Erkennen genannt werden soll.

                                        4.
            Die äußere Wahrnehmung ist also nur Anfang
        und Ursprung der äußern Erfahrungserkenntniß. ..."
     

    22:        "                       8.
            Unmittelbar mit dieser — alles was dem Men-
        schen bestimmt ins Bewußtseyn tritt beherrschen
        den — Entgegensetzung steht auch der äußern die
        innere Wahrnehmung gegen über. Nicht an
        sich — denn in dieser ist, wie in jener, dieselbe
        Ursprünglichkeit, dieselbe Nichtunterschiedenheit des
        Thuns, und Leidens, des Objectiven und Subjectiven.
        An sich und blos als Gemüthslage betrachtet, ist
        vielmehr die innere Wahrnehmung nicht von der
        äußern verschieden. Aber ihre Beziehung ist ver-
        schieden.  Denn sowie die Wahrnehmung ins Be-
        wußtseyn tritt, wird sie vermöge jenes ursprüng-
        lichen Gegensatzes, nicht durch einen Schluß, son-
        dern unmittelbar, entweder auf ein dem Subjecte, [>23]
        als dem Innern, überhaupt Entgegenstehendes, ein
        Aeußeres, oder auf ein im Subjecte selbst Befind-
        liches, also Inneres — einen Zustand des modificir-
        baren, existirenden Subjectes, das als solches von
        dem Subjecte, als dem blos Thätigen, unterschieden
        ist — bezogen. Durch diese Beziehung also, nicht
        an sich, wird die Wahrnehmung in innere und
        äußere unterschieden. Es ist aber gewöhnlich und
        natürlich, in der Wahrnehmung selbst diesen Unter-
        schied zu suchen, weil jede einzelne Wahrnehmung;
        deren wir uns als solcher bewußt werden,
        durch das oben angedeutete Grundgesetz des Be-,
        wußtseyns, mit jener Beziehung unmittelbar be-
        haftet ist.
            In den innern Wahrnehmungen — um sie nun
        jenem Gesetze der Reflexion gemäß, im Gegen-
        satze gegen die äußern zu betrachten — erfassen
        wir die Modificationen unserer selbst als in uns be-
        findlich oder seyend, wobei wir unser Daseyn als
        ein solches, das in sich selbst Bestand habe, unbe-
        wußt annehmen pder voraussetzen: in den äußern
        Wahrnehmungen erfassen wir Bestimmungen unse-
        rer selbst, wobei wir unser Daseyn, als in unmit-
        telbarer Verbindung oder Beziehung mit Andern
        annehmen. Mit andern Worten: die innern Wahr-
        nehmungen begleiten unmittelbar die Reihe der in-
        nern Veränderungen eines beseelten Wesens, d. h.
        diejenigen Veränderungen, die in seinem Daseyn,
        sofern es als für sich bestehend betrachtet wird,
        vorgehen, die äußern Wahrnehmungen begleiten
        unmittelbar die äußern Veränderungen des Daseyns [>24]
        eines beseelten Wesens, d. h. diejenigen Verände-
        rungen, die in seinem Daseyn vorgehen, sofern es
        als nur in und mit dem Daseyn Anderer bestehend
        angenommen wird. Die innern und die äußern
        Wahrnehmungen sind selbst diese Veränderungen,
        sofern sie Veränderungen eines sich selbst verneh-
        menden Wesens sind. Die äussere Wahrnehmung
        ist nur durch ein Bestimmtwerden eines Selbst-
        thätigen oder Beseelten, eines Subjectes, möglich,
        und mit diesem Bestimmtwerden unmittelbar vor-
        handen; die innere Wahrnehmung ist das unmittel-
        bare Erfassen eines Bestimmtseyns. So wie die
        äußern Wahrnehmungen die Elemente der äußern,
        so sind die, innern die Elemente der innern Erfah-
        rung, wenn sie in der Reflexion festgehalten, und
        aus ihrer Vergleichung Urtheile über den Zustand
        des Subjects und sein Verhältniß zur Außenwelt
        gefällt werden,
                                      9.
              Sofern das Bestimmtseyn des Subjects nur durch
        ein Bestimmen möglich wird, scheint die innere
        Wahrnehmung von der äußern abhängig, öder durch
        dieselbe vermittelt, dies eilt aber nur für die Re-
        flexion, welche den Menschen in Wechselwirkung
        mit der Außenwelt erkennt. In sich und als ein
        inneres Geschehen betrachtet, ist die innere Wahr-
        nehmung gleich unvermittelt, wie die äußere. Denn
        sie ist absolut einfach, da sie mehrere, von einan-
        der abzusondernde, Gemüthsäußerungen weder in
        sich schließt, noch voraussetzt. Sie ist schlechthin
        nichts anders, als das unmittelbare Erfassen eines[>25]
        unmittelbar im Gemüthe Gegebenen. ..."

    28:     "Sucht man ein anderes Wort, nicht eine Erklä-
          rung — denn das Ursprüngliche kann nicht erklärt
          werden — aber sucht man ein anderes Wort für
          die Wahrnehmung, welches ihre Beziehung auf die
          Erkenntniß ausdrückt, und zugleich jene beiden
          Charaktere in sich schließt, so wäre das wohl das
          Wort Innewerden [FN8)].

      Die Wahrnehmung ist ein Innewerden.
      Die innere Wahrnehmung ist ein Inne-
      werden Seiner-Selbst.
          Vor der weitern Erörterung derselben verdient
          die gewöhnliche Behauptung, daß äußere und in-
          nere Wahrnehmung dadurch unterschieden sey, weil
          jene durch den äußern, diese durch den in-
      nern Sinn vermittelt werde, Aufmerksamkeit so-
          wohl zu unserer Rechtfertigung, daß wir oben bei
          der Entgegensetzung der innern und äußern Wahr-
              FN8) "Leibnitz nennt, was wir Wahrnehmung nennen,
      Perception, ein sehr passender, nur nicht deutscher
      Ausdruck. Die Perception ist ihm, wie uns die Wahrneh-
      mung, ursprünglich und unmittelbar, geht der Apperception
      (dem bestimmten Bewußtseyn) und der Reflexion vorher,
      u. s. w. siehe Nouv,. Ess. p. 8. g. u. a. v. a. O. Doch ge-
      stehn wir, daß die Pereeption, in Leibnitzens Sinne, auch
      die Empfindung und das Gefühl umfaßt, und daher durch
      Wahrnehmung nicht vollkommen ausgedrückt wird. Wenn
      es, überhaupt ein deutsches Wort giebt, das ihr vollkom-
      men entspricht, so muß es das oben gewählte Innewer-
      den seyn. [>29]
       
          nehmung (§ 8.) dieser Unterscheidung nicht gedach-
          ten, als auch hauptsächlich, weil dadurch die Un-
          mittelbarkeit der Wahrnehmung in Anspruch ge-
          nommen zu werden scheint."
     

    32:  "... Da das Innewerden, also das
          Wesen der Wahrnehmung als solcher, schon oben,
          wie wir glauben, hinlänglich erörtert worden ist,
          so bedarf es jetzt nur noch der Erörterung dessen,
          was die innere Wahrnehmung als innere charakte-
          risirt, oder, der Darstellung, was unter dem »Sei-
          ner-Selbst« zu denken sey. — Zu diesem Zwecke
          müssen wir zusehen, was in unsern innern Wahr-
          nehmungen vernommen wird. Wir finden, daß wir
          durch dieselben zum Bewußtseyn gelangen
              1) der Veränderungen des Gemüths.
              Veränderung ist der Uebergang aus einem Zu-
          stande in den andern. Die Uebergänge von vor-
          herrschender Thätigkeit zur Passivität, von Munter-
          keit zur Ermüdung, und umgekehrt, von der Ruhe
          zum Affecte, vom Affect zur Ruhe, von einem Affect
          zum andern, z. B. von der Hoffnung zur Furcht,
          von der Besorgniß zur Zuversicht; ferner die Ab-
          wechselungen der Begierden, des Zustandes der
          Leidenschaft und der Besonnenheit, — diese und
          dergleichen Gemüthsveränderungen werden unmit-
          telbar von der auf Erkenntniß abzweckenden, der
          ideellen, Thätigkeit aufgefaßt, sind mit einem ur-
          sprünglichen Bewußtseyn begleitet, mit einem Wor-
          te, sie werden wahrgenommen. Unmittelbar im
          strengsten Sinne, d. h. ohne dieses Innewerden oder
          Wahrnehmen derselben sind sie gar nicht für das
          Subject, nur dadurch, daß sie percipirt werden,
          sind sie innere Veränderungen. Nur darf man hier
          noch nicht an Klarheit und Bestimmtheit des Be-
          wußtseyns, nicht an innere Erfahrung denken."

    36:  " .... Eigenthümlich-
            keiten seines Seyns, "worin es zum bestimmten Da-
            seyn wird, kann und muß jeder Einzelne an sich
            wahrnehmen: aber diese — relativ- innere Wahr-
           nehmungen seiner Art da zu seyn sind eben mir
            möglich und wirklich in dem innigen Gewißseyn
            seines Seyns selbst, wovon allein hier die Rede ist.
                                         15.
            Dieses ursprüngliche Selbstbewußtseyn, [FN11)] die-
            ses unmittelbare aber bestimmte, Gewißseyn des [>37]
            Menschen von seinem Seyn ist eben dieser Ur-
            sprünglichkeit, Unmittelbarkeit, und Unbestimmtheit
            wegen, Wahrnehmung: es ist, die innerste oder
            vielmehr die absolut innere Wahrnehmung, wogegen
            jene Wahrnehmungen der innern Verände-
            rungen und Zustände nur relativ innere sind. In
            ihr wird das absolut Innere, in diesen das relativ
            Innere, welches in Beziehung auf jenes selbst nur
            Aeußeres ist, aufgefaßt. Außerdem unterscheidet
            sie sich von den relativ innern und den äußern
            Wahrnehmungen 1) dadurch, daß sie nur eine,
            sich selbst gleiche, das Leben unverändert beglei-
            tende Wahrnehmung ist; 2) daß sie kein Element
            der innern Erfahrung im engern Sinne ist, indem
            sie weder in der Anschauung gefaßt und, objecti-
            virt, noch in der Reflexion bestimmt und begriffen
            werden kann. [FN12)] Das absolut innere Seyn, oder
            das absolute Leben ...
     

      FN10) Ein Beispiel siehe bey Mauchart, Repertorium für
      emp. Psychologie, 2ter B. S. 54. f.
      FN11) Das wahre Selbstbewußtseyn ist nicht das Bewußt-[>37]
      seyn des Ichs, als eines gemeinschaftlichen Beziehungspunc-
      tes mannichfaltiger Bestimmungen, oder, des bloß sinnlich
      bestimmten Daseyns; auch nicht das Sich selbst setzende
      Icb, oder die sich selbst zum Wesen constituirende ideel-
      le Thätigkeit, das Princip der Willkührlichkeit: sondern
      es  ist das Selbstvernehmen, worin der Mensch das Wesen
      vernimmt, welches, sich in seiner Person darstellt, oder,
      das Bewußtseyn der Wesenheit in und unter der Beson-
      derheit der Menschen.
      FN12) Aber wohl kann man auf diese absolut innere
      Wahrnehmung und Gewißheit insofern, reflectiren, daß
      man sich dieselbe geflissentlich vorhalte und die abso-
      lute Wahrheit derselben auch mit Freiheit anerkenne; so
      wie man sich im Gegentheil mit seiner Reflexion in der
      Betrachtung und Bearbeitung des Relativen befangen las-
      [>38] sen, dasselbe als das Wahre aufstellen, und so mit der
      innern Wahrheit in Zwiespalt gerathen kann."


    40:             "Der Mensch steht in und mit seinem Daseyn,
              als endliches Wesen, unmittelbar in Beziehung auf
              fremdes Daseyn: er ist der Bestimmung durch alle
              andere endliche Wesen unterworfen, und lebt als
              Theil eines Ganzen, unter dem Gesetze der Wech-
              selwirkung Im Mechanismus. Aber er ist kein, blo-
              ßer Inbegriff von Verhältnissen, kein bloßer Bezie-
              hungspunct wirkender Ursachen: sondern er ist
              auch selbst. Indem er bestimmt wird, hat er
              auch ein Seyn für Sich, ein Seyn, das an sich
              betrachtet, frey, und nur so fern es in das Ganze
              eingetreten, bestimmt ist. Sein wahres Leben, wor-
              in er ist, steht wie eine ruhige Tiefe unter dem
              Leben, das gleichsam eine Welle von jenem, im
              Drange , der Wechselbestimmung hineilt. — Diese
              dem Verstande unbegreifliche, Natur des Menschen
              wonach er zugleich frey und bestimmt, ein Selbst-
              ständiges, wahrhaft Lebendiges, ein Wesen, und ein
              Inbegriff von Verhältnissen ist — sie ist der Grund
              des Innern und Aeußern. Demnach ist das
              Aeußere der Inbegriff der Bestimmungen des eig-
              nen Daseyns durch das fremde Daseyn, oder, durch
              das Ganze der andern (endlichen) Individuen.
                      Das Innere ist das eigne Seyn und Leben des
              Menschen, das jenen Bestimmungen zum Grunde
              liegt, bestimmt wird.
                  Die äußere Wahrnehmung ist das Inne-
        werden einer Bestimmung.
              (Obgleich nämlich das ganze äußere Leben nur
              ein Resultat von Bestimmungen, und die ganze Au-
              ßenwelt nur der Inbegriff dieser Bestimmungen ist, [>41]
              ein Individuum also sich in jedem Momente seines
              Daseyns in einem allseitigen Bestimmtseyn und Be-"
              stimmtwerden befindet; so muß doch bey dem Ent-
              stehen, und Vergehen der Dinge, bald diese bald
              jene Bestimmung hervortreten, stärker oder
              eigenthümlicher bestimmen, und diese gelangt dann
              in der äußern.Wahrnehmung unmittelbar zum Be-
              wußtseyn.)
                  Die innere Wahrnehmung ist das Inne-
         werden des eignen Seyns;
            Entweder als eines Selbstständigen, von
         allem Aeußern Unabhängigen, absolut in-
         nere Wahrnehmung).
                    (Daher das ursprüngliche Bewußtseyn der Frei-
              heit und des Uebersinnlichen.)
                 Oder als eines in Beziehungstehenden,
         (relativ innere Wahrnehmung);
                         Entweder im Allgemeinen,
              (das Innewerden des eignen Seyns als beschränkt,
              oder der Beschränktheit, Abhängigkeit, Schwachheit
              der menschlichen-Natur, und des Widerstrebens ge-
              gen die Beschränktheit, des Ringens nach Freiheit.)
                        Oder im Besondern
              (das Innewerden der mancherley Modificationen im
              Bestimmtseyn. der Zustände des innern Lebens und
              der Veränderungen derselben, in dem Mehr oder
              Weniger der Beschränktheit.)
                    Es darf kaum gesagt werden, daß nicht die
              Meinung ist, als wenn diese verschiedenen-Wahr-
              nehmungen, oder vielmehr diese verschiedenen Be-
              ziehungen der Wahrnehmung, abgesondert und in [>42]
              einer bestimmten Folge geschähen oder ins Be-
              wußtseyn träten. Denn alle sind nur durch ein-
         ander möglich, und, folglich, nur mit einander
              wirklich. Mit einem Schlage, mit dem Eintreten
              in's selbstbewußte Daseyn, wird der Mensch Sei-
              ner Selbst und des Aeußern unmittelbar und un-
              trennbar inne. [FN15)] Sein wahres Seyn und Leben
              ist ihm ursprünglich in und durch sich selbst ge-
              wiß; aber auch unmittelbar gewiß ist ihm die Be-
              ziehung desselben im Daseyn auf ein Anderes und
              die Wechselwirkung mit demselben. — Die Refle-
              xion mag diese Art und Weise, wie der Mensch
              wahrnimmt, trennen, sich entgegensetzen, und in
              der Kritik oder Transscendentalphilosophie ihre
              Möglichkeit zu erkennen suchen; der Psychologe
              begnügt sich mit der einfachen Darlegung dessen,
              was er findet.
     

                    B. Von der innern Anschauung.
      ....
      FN15) „Ich erfahre, daß ich bin, und, daß etwas außer
      mir ist, in demselben untheilbaren Augenblicke.‘
      Jacobi's Worte in David Hume, S. 63."
       




    Glossar zur Inneren Wahrnehmung bei Suabedissen
    Anschauung
    äußere Wahrnehmung
      Zunächst eine phänomenologische Beschreibung, knapp 100 Jahre vor Husserl:
      17: "Mit dem Namen aeußere Wahrnehmungen
      bezeichnen wir die Uranfänge der aeußern [FN1)] Erfah-
      rung, die ersten auf Erkenntniß gerichteten Aeuße-
      rungen des Gemüths, in welchen wir etwas nur
      auffassen, ohne Bestimmung, ohne Begriff und Ur-
      theil. Der Schimmer des Lichtes fällt in die Augen
      des neugebornen lebenden Kindes; er dringt nicht
      durch, er wird auch nicht zurückgeworfen, wie von
      dem todten: sondern er wird aufgernomnnen ohne
      Urtheil) ohne Bestimmung, was dies sey, es wird
      nur genommen. Du hörst einen Schall, weißt
      nicht woher noch wovon, kannst ihn nicht sogleich
      mit einem bekannten vergleichen, er bleibt unbe-
      stimmt: aber die Wahrnehmung hast du eben so
      gut, als wenn du alle diese Urtheile damit verbin-
      den könntest, Du hörst den Donner rollen, du
      weißt, es ist der Donner und findest dich in diesem
      Wissen beruhigt; aber ehe du dies wußtest,
      ehe du diese Erfahrung gemacht haben konn-
      test, mußtest du ein an sich gänzlich unbestimmtes [>18]
      Vernehmen„eine Wahrnehmung haben, die du
      nun, entweder selbst, bei öfterer Wiederkehr der-
      selben, durch Vergleichung, oder durch die Beleh-
      rung Anderer, bestimmen, das heißt, als dies
      oder jenes erkennen, in dem Verstande fiziren, und
      als eine Erfahrung niederlegen konntest."
    Begriff
    Bestimmung 12, 17(2), 23, 25, 26(2), 36, ... ...
    Erkenntniß
    Erfahrung
    "erleb" keine Fundstelle bei Google Books
    Gemüth
    inne werden 28(2), 40, 92, 103, 104, 123, 170
    inne seyn 76, 188
    innere Wahrnehmung 74 Fundstellen
    Selbstinneseyn
    Selbstvernehmung
    unmittelbare innere Wahrnehmung 1 Fundstelle in der Preisfrage.
    Uranfänge
    vernehmen
    Vorstellung
    Wahrnehmung 338



    Frage am 12.02.2025 an ChatGPT: Gibt es eine Erklärung dafür, dass Suabedissens Preissschrift (1808) zur inneren Wahrnehmung in der Psychologie weitgehend untergegangen ist?

    "Ja, es gibt mehrere mögliche Gründe, warum David Theodor August Suabedissens Preisschrift über die innere Wahrnehmung (1808) in der Psychologie weitgehend in Vergessenheit geraten ist:
     

    1. Mangel an Einfluss und Rezeption: Suabedissen war im Vergleich zu seinen Zeitgenossen wie Johann Friedrich Herbart oder Friedrich Schleiermacher eine weniger prominente Figur. Seine Schrift hatte vermutlich keine breite wissenschaftliche Rezeption und wurde daher nicht in den zentralen Diskurs der Psychologie integriert.
    2. Philosophischer und wissenschaftlicher Wandel: Die frühe Psychologie war zu Beginn des 19. Jahrhunderts stark von spekulativer Philosophie und introspektiven Methoden geprägt. Doch mit dem Aufkommen der experimentellen Psychologie in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts (z. B. Wilhelm Wundt) rückten objektivere, messbare Methoden in den Vordergrund. Werke, die sich mit der inneren Wahrnehmung befassten, wurden daher zunehmend als unwissenschaftlich angesehen.
    3. Fehlende Anschlussfähigkeit: Während Begriffe der inneren Wahrnehmung später in psychologische Theorien wie die Bewusstseinspsychologie oder Phänomenologie eingingen, wurde Suabedissens spezifische Argumentation offenbar nicht als richtungsweisend empfunden. Andere Denker wie Franz Brentano griffen ähnliche Themen erfolgreicher auf.
    4. Publikations- und Verbreitungsprobleme: Falls die Preisschrift nur in geringer Auflage oder in einem wenig verbreiteten Medium veröffentlicht wurde, könnte dies ihre Sichtbarkeit in der akademischen Welt stark eingeschränkt haben.
    5. Fehlende Bezugnahme durch spätere Forscher: In der Wissenschaftsgeschichte spielen Zitationen und Weiterentwicklungen eine große Rolle für die Relevanz eines Werkes. Wenn Suabedissens Arbeit nicht von nachfolgenden Denkern aktiv aufgenommen wurde, könnte dies ihr Verschwinden aus dem Diskurs beschleunigt haben.


    Möglicherweise wäre eine gezielte archivalische Untersuchung nötig, um genauer nachzuvollziehen, ob und in welchem Umfang sein Werk damals rezipiert wurde."
    _



    Zitierstil


    Signierungssystem


    Checkliste definieren * Bisher ausgearbeitete Definitionen elementarer Dimensionen des Erlebens.
    Checkliste-Beweisen
    Methodik-Beweissuche in der Psychologie
    Signierung von Beweiserwähnungsbeurteilungen [Stand 27.03.2023, 18:21 Uhr]
    Beweissuchwortkürzel.


    _



    Literatur (Auswahl)
    Suabedissen, David Theodor (1808) Über die innere Wahrnehmung. Eine Abhandlung, welcher von der Kön. Akademie der Wissenschaften zu Berlin der Preis von 50 Ducaten zuerkannt worden ist,  Preisschrift der königlichen Akademie der Wissenschaften 1807. Berlin: Unger. [Google Books]
     



    Links (Auswahl: beachte)
    Hessische Biografie: https://www.lagis-hessen.de/pnd/117365106
    https://www.dwds.de/d/wb-1dwb
    https://woerterbuchnetz.de/?sigle=DWB#0
    https://woerterbuchnetz.de/#0
     
      KI:
      • https://chat.deepseek.com/
      • https://chat.openai.com/
      • Qwen 2.5: https://qwen.readthedocs.io/en/latest/getting_started/quickstart.html
    _



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    Bestimmung
        Deutsches Wörterbuch Gebrüder Grimm [Abruf 10.12.2022]
      1) constitutio, definitio: die bestimmung der begriffe; in Kants älteren schriften (1747—1770) drückt es sehr häufig das lat. determinatio aus und bezeichnet jedes bestimmende merkmal der sachen und begriffe; durch bestimmung überhaupt wird blosz quantität festgesetzt. Fichte grundlin. der wissensch. lehre 57; die bestimmung des gehalts, gewichts u. s. w. einer sache; nähere bestimmungen sind erforderlich aber schwierig.
      2) lex, conditio, endzweck: handle deiner erkenntnis von den ursprünglichen bestimmungen der dinge auszer dir gemäsz. Fichte sittenl. 80; die bestimmung der menschen ist sich zum himmel vorzubereiten; er ist am orte seiner bestimmung angelangt; 'wozu hast du das geld bestimmt'? es hat noch keine bestimmung
        DWDS.
        Eisler /Abruf 10.12.2022) "Bestimmung, logisch = Setzen einer Bestimmtheit (s. d.); metaphysisch, psychologisch = Bedingtheit des Geschehens, des Handelns, des Willens. Vgl. Determination, Prädestination."


    Querverweise
    Standort: Suabedissen 1808 Innere Wahrnehmung.
    *
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Innere Wahrnehmung bei David Theodor August Suabedissen (1773-1835)
    . IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Suabedis.htm

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    15.02.2025    Rechtsschreibprüfung irs.
    12.02.2025    Überarbeitet: Layout, Eingangsgraph, Editorial, IV, Zusammenfassung, Überschriften, ChatGPT.
    30.05.2024    angelegt.