Corona Tests
von Rudolf Sponsel, Erlangen
Querverweise.
Die Daten für die multivariate Analyse der Kennwerte wurden Veröffentlichungen des Robert Koch Institur entnommen
Datenquellen:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Testzahlen-gesamt.xlsx?__blob=publicationFile
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Testzahlen-gesamt.html
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1190592/umfrage/coronainfektionen-und-hospitalisierte-faelle-in-deutschland-nach-meldewoche/
"Mehr Tests bedeuten nicht automatisch mehr Fälle
Mehr Tests, mehr Fälle: Das ist nur die halbe Wahrheit. Die Zahlen
des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen
nur teilweise mit der Zahl der durchgeführten Tests zusammenhängt.
In manchen Wochen haben die Labore sogar mit mehr Tests weniger Neuinfektionen
gefunden."
"RKI: Auch andere Gründe für steigende
Corona-Zahlen
Mehr Tests können "zu einem Anstieg der Fallzahlen führen,
da zuvor unentdeckte Infizierte (auch ohne oder mit nur sehr milden Symptomen)
erkannt werden", erklärte das Robert-Koch-Institut bereits im vergangenen
Jahr. Das RKI schränkte jedoch damals schon ein: "Das heißt
aber nicht, dass umgekehrt die beobachteten steigenden Fallzahlen nur mit
dem vermehrten Testaufkommen zu erklären wären.""
Fazit: Die steigenden Fallzahlen in Deutschland
lassen sich nicht allein auf steigende Testzahlen zurückführen.
Mehr Tests sind nur einer von vielen Gründen. Um die ganze Lage beurteilen
zu können, braucht es eine Reihe verschiedener Zahlen.
ZDF (Abruf 16.02.22): https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-test-faelle-100.html
Eine der Gretchenfragen bei der Bewältigung von Corona ist: helfen Tests bzw. systematische Tests?
Corona-Testverordnung
https://www.gesetze-im-internet.de/coronatestv_2021-10/
Der Suchtext "Zertif" wird im § 22 insgesamt 16 Mal gefunden, aber nicht im Zusammenghang mit Zertifizierung von Tests, also den Nachweis, dass sie genügend sensitiv und spezifisch sind, um eine Corona-Infektion nachzuweisen.
Liste der Antigen-Tests zur professionellen Anwendung zum direkten
Erregernachweis des Coronavirus SARS-CoV-2
https://antigentest.bfarm.de/ords/f?p=110:100:16905913147295:::::&tz=1:00
Antigen-Tests auf SARS-CoV-2 zur Eigenanwendung
https://antigentest.bfarm.de/ords/f?p=ANTIGENTESTS-AUF-SARS-COV-2:TESTS-ZUR-EIGENANWENDUNG-DURCH-LAIEN:4564127598068:::::&tz=1:00
RKI Nationale Teststrategie – wer wird in Deutschland auf das Vorliegen
einer SARS-CoV-2 Infektion getestet?
Stand: 6.12.2021
"Antigen-Tests können nur hohe Viruslasten nachweisen. Das Ergebnis ist daher stark vom Zeitpunkt der Probennahme, der Qualität der Probe (z.B. Nasenabstrich) und der sachgerechten Durchführung des Tests abhängig. Insbesondere bei unbekanntem Infektionszeitpunkt (etwa bei asymptomatischen Personen) und in den ersten 7 Tagen nach Infektion ändern sich die Viruslasten in den oberen Atemwegen sehr rasch. So kann ein negatives Ergebnis am Tag 4 nach Infektion bereits einen Tag später aufgrund der fortgeschrittenen Virusvermehrung im Nasopharynx bei einer erneuten Beprobung und Untersuchung in der neuen Probe positiv ausfallen. Unter pragmatischen Gesichtspunkten hat das Ergebnis daher im Inland nur eine "Gültigkeit" von maximal 24 Stunden. Bei serieller (wiederholter) Beprobung steigt die Wahrscheinlichkeit der Früherkennung einer übertragungsrelevanten Infektion.
Ein negatives Ergebnis im Antigen-Test schließt eine Infektion nicht aus; insbesondere, wenn eine niedrige Viruslast vorliegt, wie z.B. in der frühen Inkubationsphase oder ab der zweiten Woche nach Symptombeginn bzw. in der späten Phase der Infektion. Dies ist bei der Definition von Einsatzgebieten und bei der Interpretation negativer Ergebnisse zu berücksichtigen, insbesondere in Situationen, bei denen ein falsch-negatives Ergebnis gravierende Konsequenzen nach sich ziehen könnte (z.B. Eintrag einer nicht erkannten Infektion in ein Altenpflegeheim; Kohortierungsentscheidungen in Ausbruchsgeschehen)."
Leistungsparameter Diagnostischer Tests
Allgemein
Generell wird die Richtigkeit des Ergebnisses von diagnostischen Tests
neben der analytischen Qualität des Tests auch von der Qualität
der Probe (präanalytische Aspekte) sowie von der Verbreitung einer
Erkrankung/ der Infektion beeinflusst (s. Nachweisgrenze des Tests sowie
positiven und negativen prädiktiven Wert des Tests bei jeweils gegebener
Prävalenz). Je seltener die Erkrankung und je ungezielter getestet
wird, umso höher sind die Anforderungen an Sensitivität und Spezifität
der zur Anwendung kommenden Tests. Zur jeweils aktuellen Lage wird auf
die aktuellen Lageberichte des RKI hingewiesen.
Spezifität
Bei niedriger Prävalenz und niederschwelliger Testindikation (einschließlich
der Testung asymptomatischer Personen) werden an die Spezifität der
Teste im Hinblick auf den positiven Vorhersagewert hohe Anforderungen gestellt.
Dem tragen z. B. "Dual Target" Tests Rechnung. Unabhängig vom Testdesign
sind jedoch grundsätzlich die für einen Test vorliegenden Daten
zu den Leistungsparametern entscheidend. Die verwendeten Targets (Zielgene)
können sich zwischen verschiedenen Testsystemen sowie innerhalb eines
Testsystems (z. B. im Falle von "Dual Target"-Tests) in ihrer analytischen
Spezifität und Sensitivität unterscheiden. Insbesondere bei diskrepanten
Ergebnissen innerhalb eines Tests bzw. unklaren/unplausiblen Ergebnissen
der PCR-Testung (z. B. grenzwertige Ct-Werte, untypischer Kurvenverlauf)
muss eine sorgfältige Bewertung und Validierung durch einen in der
PCR-Diagnostik erfahrenen und zur Durchführung der Diagnostik ermächtigten
Arzt (s. dazu auch die Hinweise im EBM) erfolgen. Ggf. muss zur Klärung
eine geeignete laborinterne Überprüfung (z. B. Wiederholung mit
einem anderen Testsystem) erfolgen bzw. eine neue Probe angefordert werden.
Der Befund soll eine klare Entscheidung auch im Hinblick auf die Meldung
ermöglichen.
Sensitivität
Ein negatives PCR-Ergebnis schließt die Möglichkeit einer
Infektion mit SARS-CoV-2 nicht aus. Falsch-negative Ergebnisse können
z. B. aufgrund schlechter Qualität der Probennahme, unsachgemäßem
Transport oder ungünstigem Zeitpunkt (bezogen auf den Krankheitsverlauf)
der Probenentnahme nicht ausgeschlossen werden (Woloshin et al., 2020).
Wenn ein Patient mit begründetem Verdacht auf SARS-CoV-2 -Infektion
in der initialen PCR negativ getestet wird, sollte mit dem Labor eine erneute
Probenentnahme und -untersuchung abgesprochen werden. Das am besten geeignete
Untersuchungsmaterial ist vom Zeitpunkt der Entnahme im Verlauf der Erkrankung
abhängig. Bei tiefen Atemwegsinfektionen ist die alleinige Testung
von Probenmaterial aus dem Oro- und Nasopharynx zum Ausschluss einer Infektion
nicht geeignet, da in dieser Phase der Erkrankung ggf. nur Material aus
dem unteren Respirationstrakt oder Stuhl in der PCR positiv sind.
Das RKI möchte "hochwertige Antigenschnelltests", gibt aber keine
Hinweise oder ein Link auf eine Liste solcher "hochwertiger Antigenschneltests".
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Vorl_Testung_nCoV.html;jsessionid=852837D0BCB093142E0FBA377CFA0800.internet082?nn=13490888#doc13490982bodyText12
Repräsentative Erhebungen erforderlich
"Wie aussagekräftig ist die 7-Tage-Inzidenz in der Corona-Pandemie,
die das Robert Koch-Institut täglich veröffentlicht? Schon seit
längerem wird diskutiert, ob die Infektionszahlen nicht anders ermittelt
werden sollten. Tim Friede, Professor für Biostatistik an der Universitätsmedizin
Göttingen will sich bei der Berechnung der Corona-Zahlen am Vorgehen
der Wahlforscher orientieren. Man brauche einen repräsentativen Querschnitt
der Bevölkerung. Diese Menschen müssten sich dann in regelmäßigen
Abständen auf das Coronavirus testen lassen. Der Biostatistiker erhofft
sich von dieser Methode eine höhere Aussagekraft der Zahlen. "Schlechte
Daten führen zu schlechten Argumenten", ergänzt Tim Friede im
Gespräch mit SWR Aktuell-Moderatorin Astrid Meisoll. Warum auch die
Politik ein Interesse an belastbaren Zahlen in der Corona-Pandemie haben
sollte, hören Sie im Interview."
Quelle ARD 07.04.21 (Abruf 14.02.22): https://www.ardaudiothek.de/episode/im-gespraech/corona-pandemie-repraesentative-erhebung-statt-7-tage-inzidenz/swr-aktuell/88028180/
Das BfArM hat die Möglichkeit, Medizinprodukte befristet zuzulassen, die kein reguläres Bewertungsverfahren zur CE-Kennzeichnung durchlaufen haben. Und zwar dann, wenn dies im Interesse des Gesundheitsschutzes liegt.
Das CE-Zeichen bedeutet: Durch ein festgelegtes Bewertungsverfahren muss ein Hersteller nachweisen, dass sein Produkt alle EU-weiten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz erfüllt. Dies ist Voraussetzung um Produkte in der EU zu vermarkten.
Jens Spahn lässt am 24.02.2021 erklären:
Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist es wichtig, dass
die Laien-Selbsttests in einem Zulassungsverfahren wie diesem ordentlich
geprüft wurden. Er erwartet in nächster Zeit weitere Zulassungen
durch das BfArM. Denn ihm reiche es nicht, wenn die Hersteller einen Zettel
unterschrieben, dass die Tests gut seien. Er will eine erwiesene gute Qualität.
Suchen in der IP-GIPT,
z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
site:www.sgipt.org
z.B. Diagnostik site:www.sgipt.org. |
korrigiert: