Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=27.12.2020
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 25.01.20
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
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Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine
und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wirtschaft und Soziales, Rubrik
Wachstum und hier speziell zum Thema:
Geschichte der Wirtschaftswachstumsidee
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Zusammenfassung
* Literatur * Links
* Glossar, Anmerkungen Endnoten
* Querverweise * Zitierung
* Änderungen *
Abstract
- Zusammenfassung - Summary
Was heißt operational-konkret: die Wirtschaft wächst?
Warum soll die Wirtschaft wachsen?
Wer profitiert vom Wirtschaftswachstum?
Unter welchen Bedingungen braucht es mehr Wachstum?
-
Wenn es immer mehr Menschen gibt, dann braucht man immer mehr Waren und
Dienstleistungen, um alle Bedürfnisse zu befriedigen?
-
Wenn die Ansprüche der Menschen steigen, dann braucht man mehr Waren
und Dienstleistungen, um die Ansprüche zu erfüllen.
Chronologie des Gebrauchs
"Wachstum" in den ökonomischen Schriften
1776 Adam Smith
1798 Robert Malthus Bevölkerungswachstum
1820 Thomas Robert Malthus Principles
of Economics
1848
-
J.S. Mill Grundsätze der Politischen Ökonomie. Sachregistereinträge
Wachstum 18, 89, 138f„ 156,219, 326, 343, 354, 395, 511, 730, 791, 804,
827, 848, 861,872, 934, 1109.
-
Karl Marx Kommunistisches Manifest. Im Text kommt das Wort "Wachstum" nicht
vor, aber in den anderen Werken, was hier im Publikationsjahr dokumentiert
wird. Die Wachstumstheorie, nach H.W. Sinn im 2. Band des Kapitals (>2018),
des Kapitalismus dürfte wesentlich sein Werk sein.
1857 Erste Weltwirtschaftskrise (New York,
USA, Europa)
1867 Karl Marx Das Kapital I. Hier formuliert
Marx S. 618 den "Wachstumszwang": "Außerdem macht die Entwicklung
der kapitalistischen Produktion eine fortwährende Steigerung des in
einem industriellen Unternehmen angelegten Kapitals zur Notwendigkeit,
und die Konkurrenz herrscht jedem individuellen Kapitalisten die immanenten
Gesetze der kapitalistischen Produktionsweise als äußere Zwangsgesetze
auf. Sie zwingt ihn, sein Kapital fortwährend auszudehnen, um es zu
erhalten, und ausdehnen kann er es nur vermittelst progressiver Akkumulation."
1873 Gründerkrise Deutschland,
Österreich (Überhitzung, hohe Wachstumsraten)
1882 Börsenkrach in Frankreich
(> Börsenkrisen).
1885
-
Karl Marx Zweiter Band Das Kapital Der Zirkulationsprocess des Kapitals.
1912
-
Schumpeter (1912) Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung.
1913
-
"In dem Jahre 1913 wurde die erste umfassende Volkseinkommensschätzung
für das Deutsche Reich vorgelegt, welche ebenfalls auf Analysen von
Steuerschätzungen basierte. Allerdings erfolgte die Volkseinkommensschätzung
nicht im staatlichen Auftrag." [Wikipedia Abruf 26.01.2020]
1914-1918 Erster Weltkrieg
1923 Hyperinflation Deutschland.
1925
-
"Die Gründung des Institutes für Konjunkturforschung im Jahre
1925 stellte einen entscheidenden Meilenstein in der Entwicklung der Statistik
und der Volkseinkommensstatistik der Weimarer Republik dar. Das Institut
sollte Arbeiten zur Theorie der Konjunkturbeobachtung und die Konjunkturzyklen
mit empirischer Forschung verbinden. Das Institut war dem Reichsamt angegliedert
und somit noch Teil der amtlichen Statistik. Die Ökonomie wandelte
sich von einer politikfernen akademischen Disziplin zu einem für die
politische Praxis relevantem Instrument. Erstmals sollte die Konjunkturforschung
explizit der Wirtschaftspolitik dienen. Ab dem Jahre 1926 wurde die Berechnung
des Volkseinkommens von dem Institut ausgewiesen. Die Daten dienten der
Konjunkturanalyse, sie wurden aber nicht als offizielle Zahl des Reichsamtes
veröffentlicht und stellten somit noch keine politische Steuerungsgröße
dar. Das Volkseinkommen stellte nur dar wie sich Einkommen in den vergangenen
Jahren entwickelt haben und taugte nicht zur Prognose oder Planung."
[Wikipedia Abruf 26.01.2020]
1928
-
Allyn Albott Young [1876-1929] Increasing Returns and Economic Progress
nach Barro et al. (1998), S. 11.
-
Marxistische Wachstumstheorie: Feldmann, G.A. (1928, dt. 1969) Zur Wachstumstheorie
des Nationaleinkommens. Im Vorwort S. 9 wird ausgeführt: "Das Hauptwerk
G. A. Feldmans zur Wachstumstheorie ist der Beitrag „Zur Wachstumstheorie
des Nationaleinkommens“, veröffentlicht ebenfalls in der Zeitschrift
„Planowoje chosjaistwo“ (1928, Heft 11 und Heft 12). Dies ist die Arbeit,
die wir nunmehr in deutscher Übersetzung vorlegen. ... Das Wachstumsmodell
der sozialistischen Volkswirtschaft, das G. A. Feldman für die „Genplankommission“
entwickelte, erwies sich als unzureichend, es konnte den gestellten Anforderungen
nicht genügen. Die Planprojekte der ;,Genplankommission“ sind nicht
bestätigt worden, sondern nach dem GOELRO-Plan wurden die Fünfjahrpläne
zum Hauptinstrument der Perspektivplanung.
Wenn man die Ursachen ergründen will, warum
sich das Feldmansche Wachstumsmodell damals als unzureichend erwies, dann
muß man offensichtlich versuchen, die Stellung des Wachstumsmodells
innerhalb des Gesamtsystems der Volkswirtschaftsplanung zu bestimmen.
Wir wissen, daß Feldman bei seinen Projektierungen
die realen Möglichkeiten der volkswirtschaftlichen Effektivitätsentwicklung
in hohem Grade überschätzt hat, weil er ausschließlich
im Extrapolationsverfahren die ermittelten Entwicklungstendenzen auf die
künftigen Zeiträume projizierte. Es ist zweifellos ein kardinaler
Fehler bei Feldman, daß er immer bei seinen prognostischen Einschätzungen
von den Entwicklungstendenzen in den hochentwickelten kapitalistischen
Industrieländern ausgeht, daß also die Verbindung zwischen dem
theoretischen Modell und der praktischen Realität ausschließlich
auf extrapolativem Wege hergestellt wird."
-
Ramsay Beginn der modernen Wachstumstheorie nach Barro et al. (1998), S.
11: Ramsey, F. P. (1928) A Mathematical Theory of Saving, Economic Journal,
38 (1928).
1929 Börsencrash, schwarzer Freitag
Wallstreet.
1934 Schumpeter nach Barro et al. (1998),
S. 11
1935
1936 Keynes.
1937
1938
Sinn: "Diese Theorie, die der Harvard-Ökonom Alvin Hansen Ende
der 1930er Jahre zur „Theorie der säkularen Stagnation“ ausbaute,
ist angesichts der nun schon lange dauernden Niedrigzinsphase in vielen
Teilen der Welt wieder sehr aktuell geworden. "
1939
-
Harrod nach Barro et al. (1998), S. 11: Harrod, R. F. (1939) An Essay in
Dynamic Theory, The Economic Journal, 49 (1939); deutsche Übersetzung
in: H. König (Hrsg.), Wachstum und Entwicklung der Wirtschaft, Köln-Berlin
1968.
1940
-
John Maynard Keynes (1940) How to pay for the war. Macmillan, London 1940.
Wikipedia (Abruf 26.01.2020): "Im Jahr 1940 empfahl John Maynard Keynes
in How to pay for the war[6] nicht nur Konsum und Investitionen, sondern
auch Staatsausgaben mit ins Volkseinkommen einzurechnen, was auch noch
der heutigen Definition des BIPs entspricht."
1941
1942
1943
-
Schumpeter Capitalism, Socialism and Democracy, deutsch 1950.
1944
-
Frank Knight nach Barro et al. (1998), S. 11
-
"1944 trafen sich schließlich Vertreter der USA, Kanadas und Großbritanniens,
um eine gemeinsame Grundlage zur Berechnung des Bruttosozialproduktes zu
finden und einigten sich 1947 auf das Kontosystem nach Meade und Stone.
Simon Kuznets äußerte stets Kritik an der Berechnung und wies
auf die Gefahr der Durchsetzung eines falschen Wirtschaftsverständnisses
hin. Zudem forderte er eine unterschiedliche Berechnung in Kriegs- und
Friedenszeiten, da die wirtschaftliche Aktivität in beiden Fällen
auf unterschiedlichen Zielen beruhe. Kuznets Kritik wurde jedoch keine
Bedeutung beigemessen." Wikipedia (Abruf 26.01.2020).
1946
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1947
1948
-
Harrod (1948) Towards a Dynamic Economics, Macmillan 1948, Dritte Lektion.
-
BIP: "Zu Beginn des Jahres 1948 wurde für die britisch-amerikanische
Bizone das Statistische Amt des Vereinigten Wirtschaftsgebiet in Wiesbaden
gegründet, welches für die Berechnung des Bruttosozialproduktes
zuständig sein sollte. Hierzu wurde jedoch noch externe Expertise
benötigt. Bei der Durchführung der Berechnungen stellte sich
folgendes Problem dar. Benötigte Daten und Statistiken befanden sich
nach der Teilung Berlins im sowjetischen Sektor und waren damit nicht mehr
frei zugänglich. Die Daten wurden letztendlich von einem amerikanischen
Kontrolloffizier entwendet und die auf dieser Grundlage gemachten Berechnungen
des Bruttosozialproduktes wurden 1949 in einer vom statistischen Amt herausgegebenen
Zeitschrift veröffentlicht." [Wikipedia Abruf 26.01.2020]
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"So, in 1960, the decision was made to have this activity at Yale with
the continued active involvement of Kuznets. The center was initially
supposed to be called the Center for the Quantitative Study of Economic
Structure and Growth. That was Kuznets’ term — a tongue twister,
so we soon decided it was better to call it the Economic Growth Center."
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Das Entwicklungszentrum der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung wurde auf Beschluss des Rats der OECD am 23. Oktober 1962
gegründet. Dem Zentrum sind 23 OECD-Mitgliedsländer angeschlossen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Kanada,
Korea, Luxemburg, Mexiko, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen,
Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Slowakische Republik und Tschechische
Republik. Seit März 1994 nehmen auch Argentinien und Brasilien, seit
November 1998 Chile und seit Februar 2001 Indien daran teil. Die Kommission
der Europäischen Gemeinschaften ist
ebenfalls im Beirat des Zentrums vertreten.
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Zeitzeuge Mankiw - völlig falsch - 1994 im Geleitwort zu Barro et
al. (1995): "Als ich vor ungefähr zwei Dekaden [RS also ca. 1975]
mit dem Studium der Volkswirtschaftslehre begonnen habe, hat der Bereich
des Wirtschaftswachstums brachgelegen. Die Vorlesungen, die ich in der
Makroökonomik belegt habe, haben höchstens einen kurzen Abschnitt
über das langfristige Wirtschaftswachstum enthalten; und selbst er
ist am Ende der Vorlesung vorgesehen gewesen. Er hat zu dem Stoff gehört,
für den der Professor, der immer gegenüber seiner Vörlesungsplanung
zurückgelegen hat, nie die Zeit gefunden hat, ihn in der Vorlesung
zu behandeln. ... "
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Die Autoren Barro & Sala-i-Martin (1995, dt. 1998) im Vowort: "Die
Ökonomen haben immer in irgendeinem Sinne gewußt, daß
Wachstum wichtig ist. Doch ist das Studium des Wirtschaftswachstums mit
Bezug zum Kern des Gebietes seit den späten sechziger Jahren dahingesiecht.
Dann nach einer Pause von beinahe zwei Jahrzehnten sind die Forschungen
Mitte der achtziger Jahre wiederbelebt worden. Der bevorstehende zehnte
Geburtstag dieser Wiederbelebung ist ein guter Anlaß, die jüngsten
Untersuchungen zu bewerten und sie in den Kontext früherer Arbeiten
zu stellen. Dieser vereinigende Ansatz stellt die Beiträge der alten
und neuen Forschung heraus und hebt Bereiche hervor, in denen es an Wissen
mangelt. In einigen Fällen wird versucht, die Löcher zu stopfen,
in anderen Fällen werden vielversprechende Richtungen für die
zukünftige Arbeit aufgezeigt."
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1-10: "In den letzten Jahren hat die Wachstumstheorie eine bedeutende Revitalisierung
erlebt. Dies zeigt sich in der steigenden Anzahl wissenschaftlicher Publikationen
insbesondere in den USA. Die Bedeutung dieser Arbeiten läßt
sich daran ablesen, daß das Quarterly Journal of Economics kürzlich
eine ganze Ausgabe (Vol. 106, 1991), und das Journal of Political Economy.
einen Separatband (Vol. 98, 1990), dem Thema Wachstumstheorie gewidmet
haben."
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Zeitzeuge Mankiw - völlig falsch - 1994 im Geleitwort zu Barro et
al. (1995, dt. 1998): "... Die Arbeiten zum Wirtschaftswachstum sind in
den sechziger Jahren abgebrochen worden, weil die Ökonomen nichts
Neues mehr beizutragen gehabt haben. Zwanzig Jahre später hat eine
kleine Gruppe von Ökonomen begonnen, alternative Wege zu erkunden,
um die großen Divergenzen im Einkommen zu erklären, wie sie
zwischen den Ländern und über die Zeit zu beobachten sind. Die
neue Wachstumstheorie hebt Gedanken hervor, die in der überlieferten
Wachstumstheorie der Vergangenheit nur eine geringe Rolle gespielt haben.
Steigende Skalenerträge, Humankapital, Forschung und Entwicklung,
learning-by-doing und Externalitäten sind nun die Kernpunkte in der
Diskussion des ökonomischen Wachstums. Gleichzeitig stehen nun neue
Daten zum Wirtschaftswachstum für eine große Zahl von Ländern
zur Verfügung. Diese Daten erlauben es der modernen Forschung, ein
gesundes Zusammenspiel zwischen Theorie und Empirie einzubeziehen. Als
mich die Herausgeber von McGraw-Hill gebeten haben, ihnen bei der Zusammenstellung
einer Serie von fortgeschrittenen Textbüchern zur Ökonomik zu
helfen, habe ich nicht gezweifelt, daß ein Buch über das Wirtschaftswachstum
ganz oben auf der Prioritätenliste stehen sollte. Vieles ist in den
akademischen Zeitschriften gezeigt und berichtet worden. Aber es hat kein
Buch existiert, das diesen Stoff denten systematisch erklärt. Dieses
Buch, das erste in der McGraw-Hill Serie, füllt diese Lücke."
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Der IWF postuliert ein "Standard-neoklassischem Wachstumsmodell" und wendet
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Hans Christoph Binswanger Die Wachstumsspirale.Sachregister Einträge
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Vorbote oder Beginn der Finanzkrise mit einer Gewinnwarnung der HSBC am
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Überblick
Dokumentation bis aktuell.
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Reuter, Norbert (2007) Wachstumseuphorie und Verteilungsrealität.
Wirtschaftspolitische Leitbilder zwischen Gestern und Morgen.
Mit Texten zum Thema von John Maynard
Keynes und Wassily W. Leontief, 2.
vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Marburg:
2008 Lehmanpleite, großte weltweite
Finanzkrise.
-
Solow: "»Es gibt keinen Grund, weshalb der Kapitalismus nicht auch
mit langsamem oder ganz ohne Wachstum überleben kann. Ich denke es
ist absolut möglich, dass das Wirtschaftswachstum nicht ewig im gleichen
Stil weitergeht. ... Es gibt keinen intrinsischen Grund, weshalb eine Wirtschaft
nicht glücklich in einem stationären Zustand verharren sollte.«""
Quelle: Binswanger, M. (2019), S.39: "(zitiert nach Stoll, 2008, übersetzt
durch den Autor).
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Meadows, Donella; Randers, Jorgen & Meadows, Dennis (2008).
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Galor, Oded (2011) Unified Growth Theory. 1.A. Princeton University
Press. Die Wachstumstheorie hat den Anspruch sämtliche Entwicklungsphasen
der Wirtschaftsgeschichte zu erklären.
-
Irmen, A. (2011). Ist Wirtschaftswachstum systemimmanent?
Abstrakt [übersetzt] S.17: "Ist das Wirtschaftswachstum dem System
inhärent? Mit Blick auf Marktwirtschaften wird in diesem Papier gefragt,
ob das Wirtschaftswachstum solchen Wirtschaftssystemen inhärent ist.
Wir argumentieren, dass die historische Erfahrung des exponentiellen Wachstums
keine eindeutigen Beweise für eine positive Antwort liefert. Ein rein
monetärer Ansatz erweist sich als ungeeignet, um diese Frage zu beantworten.
Das neoklassische Wachstumsmodell der Kapitalakkumulation stützt die
Ansicht, dass Marktwirtschaften ohne Wachstum existieren könnten.
Unter Berücksichtigung des technischen Wandels kann das Wirtschaftswachstum
Teil einer Marktwirtschaft sein oder nicht, abhängig von den sogenannten
fundamentalen Wachstumsursachen wie Rechtssystem, Geografie, natürlichen
Ressourcen, Kultur und der von den Regierungen verfolgten Wachstumspolitik.
Es ist am wahrscheinlichsten, wenn die Politik Innovationsinvestitionen
und Investitionen in Humankapital fördert. Es ist jedoch unwahrscheinlich,
dass das Wirtschaftswachstum einer Marktwirtschaft an sich inhärent
ist."
-
Schmelzer, Matthias & Passadakis, Alexis (2011) Postwachstum. Krise,
ökologische Grenzen und soziale Rechte. Hamburg: VSA (attac Basistexte
36)
-
Yale Economic Growth Center
-
November 11, 2011 In 2011, the Yale Economic Growth Center celebrated its
50th anniversary. While over the past 50 years a number of development
research institutions have come and gone, the Economic Growth Center has
continued to thrive. The EGC published its 1,000thdiscussion paper in 2011;
we currently have ten faculty members plus two emeritus faculty working
in development and economic history with offices at the Center. ...
2012
-
Arcand, Jean-Louis; Enrico Berkes and Ugo Panizza (2012) Too Much Finance?
IMF Working Paper WP/12/161. Abstract (übersetzt): "In diesem Beitrag
wird untersucht, ob es eine Schwelle gibt, ab der sich die finanzielle
Entwicklung nicht mehr positiv auf das Wirtschaftswachstum auswirkt. Wir
verwenden verschiedene empirische Ansätze, um zu zeigen, dass es tatsächlich
„zu viel“ Finanzierung geben kann. Insbesondere deuten unsere Ergebnisse
darauf hin, dass sich die Finanzierung bereits negativ auf das Produktionswachstum
auswirkt, wenn die Kredite an den privaten Sektor 100% des BIP erreichen.
Wir zeigen, dass unsere Ergebnisse im Einklang mit dem "Verschwindungseffekt"
der Finanzentwicklung stehen und nicht von Produktionsvolatilität,
Bankenkrise, geringer institutioneller Qualität oder Unterschieden
in der Bankenregulierung und -aufsicht getrieben werden."
-
Yale Economic Growth Center
-
Rosenzweig, Mark, Zhang, Junsen, “Economic Growth, Comparative Advantage,
and Gender Differences in Schooling Outcomes: Evidence from the Birthweight
Differences of Chinese Twins,” February 2012, (48 pp.) Yale Economic Growth
Center cdp 1008.
2013
2014
-
Novales, Alfonso; Fernández, Esther & Ruíz,
Jesús (2014) Economic Growth Theory and Numerical Solution
Methods-. Berlin: Springer. Anmerkung: In dem Buch findet sich im
Sachregister kein Eintrag "collinearity" oder, für die Ökonomie
passender, "multicollinearity". Das Problem scheinen die Verfasser nicht
zu kennen.
2015
-
Piketty, T. (2013). Das Kapital im 21. Jahrhundert. München: Beck
Verlag.
-
Rosenbaum, E., 2015. Zero growth and structural change in a post Keynesian
growth model. J. Post Keynesian Econ. 37 (4), 623-647.
-
Yale Economic Growth Center
-
Fischer, Greg, Karlan, Dean, “The Catch-22 of External Validity in the
Context of Constraints to Firm Growth,” January 2015, (9 pp.) Yale Economic
Growth Center cdp 1045.
2016
2017
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Jerzmanowski, Michal (2017) Finance and sources of growth: evidence from
the U.S. states. J Econ Growth (2017) 22:97–122. DOI 10.1007/s10887-016-9135-6
-
Pinkovskiy, Maxim L. (2017) Growth discontinuities at borders. J
Econ Growth (2017) 22:145–192.
DOI 10.1007/s10887-016-9139-2
2018
-
H.W. Sinn in "Karl Marx": "Der schon erwähnte Paul Romer entwickelte
seine Theorie vom ewigen Wachstum, andere Ökonomen wie der Notenbankchef
Ben Bernanke sprachen von der „great moderation“, einer Zeit ohne größere
Konjunkturschwankungen, die nun angebrochen sei. Und es überboten
sich die Finanzanalysten und Ökonomen bei dem Versuch, den Anstieg
der Immobilienpreise zu einem lang anhaltenden Gleichgewichtsphänomen
zu stilisieren. Stets ging den ökonomischen Krisen eine Wirtschaftsblase
mit einem stürmischen Wachstum voraus, das total übertrieben
war, weil die Erwartungen zu optimistisch waren." FAS 29.04.2018
2019
-
Mathias Binswanger (2019) Der Wachstumszwang. S. 40: "Wenn wir trotzdem
ein permanentes Wachstum haben, dann kann dies letztlich nur daran liegen,
dass die Menschen das so wollen. Wachstum ist stets freiwillig und stellt
eine Option aber keinen Zwang dar (siehe auch Irmen,
2011)."
-
Erman, Lisardo & te Kaat, Daniel Marcel (2019) Inequality and
growth: industry-level evidence. Journal of Economic Growth volume 24,
283–308.
-
Bouchouicha, Ranoua & Vieider, Ferdinand M. (2019) Growth, entrepreneurship,
and risk-tolerance: a risk-income paradox. Journal of Economic Growth volume
24, pages257–282
-
Akcigit, Ufuk & Nicholas, Tom (2019) History, Microdata,
and Endogenous Growth. Annual Review of Economics. Abstract (übersetzt):
"Die Untersuchung des Wirtschaftswachstums befasst sich mit langfristigen
Veränderungen, weshalb historische Daten einen besonderen Einfluss
auf die Entwicklung neuer Theorien haben sollten. In diesem Aufsatz stützen
wir uns auf die aktuelle Literatur, um Bereiche hervorzuheben, in denen
das Studium der Geschichte eine besonders wichtige Rolle bei der Verbesserung
unseres Verständnisses der Wachstumsdynamik gespielt hat. Die Forschung
an der Schnittstelle von historischen Daten, Theorie und Empirie hat das
Potenzial, unser Denken über das Wirtschaftswachstum auf die gleiche
Weise zu verändern, wie historische Perspektiven die erste Generation
endogener Wachstumstheorien geprägt haben."
Cavalcanti, Tiago; Da Mata, Daniel Toscani, Frederik (2019)Winning
the oil lottery: the impact of natural resource extraction on growth Journal
of Economic Growth (2019) 24: 79–115. https://doi.org/10.1007/s10887-018-09161-z
Araujoa, Ricardo Azevedo; Dávila-Fernándezb, Marwil
J. & Moreirac, Helmar Nunes (2019) Some new insights on the empirics
of Goodwin's growth-cycle model? Structural Change and Economic Dynamics
Volume 51, December 2019, Pages 42-54. Abstract Vector Autoregressive
(VAR) models have been applied for a long time now to study profit-squeeze
cycles, most of the time using problematic Hodrick-Prescott (HP) filtered
time series. In a recent paper, Hamilton (2018) has provided a simple alternative
that overcomes the main drawbacks of the HP procedure. In order to evaluate
the empirical relevance of the profit-squeeze mechanism, we compare both
methodologies using quarterly data for the United States after the Second
World War. It is shown that using the Hamilton detrending method significantly
increases the magnitude as well as the time length of the response. Furthermore,
we present an extension of Goodwin’s (1967) growth-cycle model that includes
employment rates, income distribution, and capacity utilisation as endogenous
variables. We demonstrate analytically that the system always admits a
family of periodic solutions. The model is estimated using the Autoregressive
Distributed Lag (ARDL) approach. Through numerical simulations and making
use of our estimations, we confirm that fluctuations are persistent and
bounded."
GÜ: "Abstract Vector Autoregressive (VAR) -Modelle werden seit
langem angewendet um Profit-Squeeze-Zyklen zu untersuchen, werden meist
problematische Hodrick-Prescott (HP) -gefilterte Zeitreihen verwendet.
In einem kürzlich erschienenen Aufsatz hat Hamilton (2018) einen einfachen
Vorschlag gemacht Alternative, die die Hauptnachteile des HP-Verfahrens
überwindet. Um die empirische Relevanz des Profit-Squeeze-Mechanismus
zu bewerten, vergleichen wir beide Methoden unter Verwendung vierteljährlicher
Daten für die Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Es wird
gezeigt, dass die Verwendung der Hamilton-Detrending-Methode die Größe
signifikant erhöht sowie die Zeitdauer der Antwort. Darüber hinaus
stellen wir eine Erweiterung des Wachstumszyklusmodells von Goodwin (1967)
vor, die Beschäftigungsquoten, Einkommensverteilung, und Kapazitätsauslastung
als endogene Variablen. Wir zeigen analytisch, dass das System immer eine
Familie von periodischen Lösungen zulässt. Das Modell wird mit
dem geschätzt Autoregressive Distributed Lag (ARDL) -Ansatz. Durch
numerische Simulationen und unter Verwendung unserer Schätzungen bestätigen
wir, dass die Schwankungen beständig und begrenzt sind."
2020
2021
Geschichte der wirtschaftlichen
Wachstumsidee
Methodik: Ich habe in wirtschaftswissenschaftlichen Büchern, beverzugt
in solchen, die das Wort "Wachstum" im Titel oder Untertitel trugen
nach der Geschichte der Wirtschafrtswachstumidee gefrahndet. Doch in nur
ganz wenigen wurde ich fündig, z.B. in Lewis (1956). Im Vorwort führt
Lewis aus: "Ein Buch dieser Art schien notwendig, weil die Theorie des
ökonomischen Wachstums wieder einmal ein weltweites Interesse erregt,
und weil während fast eines Jahrhunderts keine umfassende Arbeit über
den Gegenstand erschienen ist. Das letzte große Werk, das dieses
weite Feld umspannt, waren John Stuart Mills „Principles of Political Economy“,
die im Jahre 1848 veröffentlicht wurden."
Lewis,W.A. (1956) Die Theorie des wirtscharftlichen Wachstums.
Tübingen: Mohr (Siebeck).
Aus dem Vorwort: "Der Zweck dieses Buches ist nicht,
originelle Ideen über seinen Gegenstand vorzutragen, sondern es stellt
einen Versuch dar, einen angemessenen Rahmen für das Studium ökonomischer
Entwicklung aufzustellen. Der Platz für originelle Ideen ist in Artikeln
in wissenschaftlichen Zeitschriften. Meine Artikel über diesen Gegenstand
sind in den bibliographischen Noten aufgeführt. Ein Buch dieser Art
schien notwendig, weil die Theorie des ökonomischen Wachstums wieder
einmal ein weltweites Interesse erregt, und weil während fast eines
Jahrhunderts keine umfassende Arbeit über den Gegenstand erschienen
ist. Das letzte große Werk, das dieses weite Feld umspannt, waren
John Stuart Mills „Principles of Political Economy“, die im Jahre 1848
veröffentlicht wurden. Späterhin wurden die Volkswirte vorsichtiger.
Sie waren zu vernünftig, um zu versuchen, ein derartiges enormes Gebiet
in einem einzigen Band zu umfassen, und ließen sogar Teile des Gegenstandes
gänzlich fallen, weil sie jenseits ihrer Kompetenz lagen. Teils ist
es unwiderstehliche Wißbegier und teils der praktische Bedarf zeitgenössischer
Politiker, welche mich angetrieben haben, über dieses weite Feld zu
streifen. Aber ich glaube, es liegt vor allem ein Übermaß an
Mut vor, das mich veranlaßte, einem kritischen Publikum ein Buch
vorzulegen, dessen Gegenstand so weit ist, daß vieles notwendigerweise
oberflächlich behandelt werden muß.
Mein Titel ist insofern irreführend, als er
nahelegt, daß eine einzige Theorie des ökonomischen Wachstums
bestehen könnte. Die Faktoren, welche das Wachstum bestimmen, sind
sehr zahlreich und jeder hat seine eigenen ihm zugehörigen Theorien.
Es besteht nicht viel Gemeinsames zwischen den Theorien, die man anwendet,
wenn man Landbesitzverhältnisse studiert, oder wenn man die Verbreitung
neuer Ideen oder den Konjunkturzyklus, das Bevölkerungswachstum oder
öffentliche Budgets untersucht. „Theorien des ökonomischen Wachstums“,
wäre vielleicht ein angemessenerer Titel gewesen, aber auch das würde
falsch sein, insofern als es die Meinung erregen könnte, daß
das Buch eine Übersicht über die Literatur bezüglich des
ökonomischen Wachstums bieten will. Was ich getan habe, ist nicht
die Entwicklung einer Theorie, sondern die Zeichnung eines Aufrisses. So
viele Faktoren sind beim Studium des ökonomischen Wachstums wesentlich,
daß man leicht seine [>VI] Orientierung verlieren kann, wenn man
nicht eine allgemeine Perspektive für den Gegenstand entwickelt hat.
Dies ist meine Entschuldigung für Oberflächlichkeit. Karten,
Aufrisse werden in den verschiedensten Maßstäben veröffentlicht,
je nach dem betreffenden Zweck. Die Artikel in einem wissenschaftlichen
Journal entsprechen einer Skala von einem Zoll für die Meile. Dieses
Buch ist vergleichsweise in einem Maßstab von einem Zoll für
100 Meilen geschrieben. Auch das sollte seinen Sinn haben."
Im Inhaltsverzeichnis kommt Wachstum wie folgt vor:
-
Das Wachstum des Wissens 180-181
-
Bevölkerungswachstum 341-358
-
Anhang:
-
Ist wirtschaftliches Wachstum wünschenswert? 473
-
Die Vorteile des wirtschaftlichen Wachstums 473
-
Die raffende (aquisititive) Gesellschaft 478
-
Übergangsprobleme 484
Einträge im Sachregister 2, 38-39, 42, 73-74, 98-99, 473-490.
Zusätzliche Fundstellen im Text: 358,
Adam Smith (1776, 2.A.) Wohlstand der Nationen Bd.I und II.
Zwei Fundstellen "Wachstum" in der Online-Ausgabe
S. 103: "Was ich sagen will, ist allein dies, daß die eine Art
des Aufwandes, da sie immer zu einer Anhäufung wertvoller
Dinge führt, der Sparsamkeit des Einzelnen günstiger ist,
zum Wachstum des Gesellschaftskapitals beiträgt und eher produktive
als unproduktive Hände unterhält, — auch mehr als die andere
zum Wachstum des öffentlichen Wohlstandes beiträgt."
III. und IX.
S. 95: "Unter allen erdenklichen Mitteln, das natürliche Wachstum
einer neuen Kolonie zu verkümmern, ist das einer privilegierten Gesellschaft
ohneZweifel das wirksamste."
Söllner, Fritz (2015) Die Geschichte des ökonomischen
Denkens. 4., korrigierter Auflage. Berlin: Springer Gabler.
6.2 Langfristige Makroökonomie: Wachstumstheorie 192
6.2.1 Keynesianische Wachstumstheorie 192
6.2.2 Alte Neoklassische Wachstumstheorie 195
6.2.3 Neue Neoklassische Wachstumstheorie 202
Nobelpreis 1971 Simon Kuznets Für empirisch fundierte Erkenntnisse
über wirtschaftliches Wachstum
Nobelpreis 1987 Robert M. Solow Für die Beiträge zur
Wachstumstheorie
W:
"Wirtschaftswachstum und stationärer Zustand
In Grundsätze der politischen Ökonomie (Principles of Political
Economy) beschreibt Mill seinen stationären Zustand. Er geht davon
aus, dass nach Erreichen des Wachstumsziels (ein Leben in Wohlstand für
alle) eine Zeit des Stillstands kommen müsse. Dieser stationäre
wirtschaftliche Zustand bedeutet für ihn jedoch nicht, dass auch kein
intellektueller, kultureller und wissenschaftlicher Fortschritt stattfindet
und auch ein Mangel an Waren vorhanden ist. Stillstand herrscht allein
in Bezug auf die Kapital- und Bevölkerungszunahme. Es ist ein Zustand,
in dem „keiner arm ist, niemand reicher zu sein wünscht, und niemand
Grund zu der Furcht hat, dass er durch die Anstrengungen anderer, die sich
selbst vorwärts drängen, zurückgestoßen werde“. Das
Streben nach Wachstum bezeichnet Mill als Sucht. Er geht davon aus, dass
gesellschaftliche, kulturelle und sittliche Fortschritte umso größer
wären, würde der Mensch dieser Sucht entsagen. Erwerbstätigkeit
kann ebenso in Mills stationärem Zustand stattfinden, „nur mit dem
Unterschiede, dass die industriellen Verbesserungen anstatt nur der Vermehrung
des Vermögens zu dienen, ihre ursprüngliche Wirkung hervorbrächten,
nämlich die Arbeit zu verkürzen“.
Karl Marx mit seinem Gesetz des tendenziellen Falls
der Profitrate knüpfte an diese Überlegungen kritisch an."
John Stuart Mill war nicht nur der erste vernünftige Mann in der
Frauen-, sondern auch in der Wirtschaftswachstumsfrage.
Nicoll, Norbert (2016) Adieu, Wachstum! Das Ende einer Erfolgsgeschichte.
Marburg: Tectum.
Nicoll-Info [https://www.j-k-fischer-verlag.de/Gesellschaft/Adieu-Wachstum--4256.html]
"Norbert Nicoll liefert eine reichhaltige, kritische Darstellung der
kapitalistischen Wachstumsidee. Er macht anschaulich, wie diese historisch
entstanden ist, wie sie einen kleinen Teil Privilegierter reich gemacht
hat und uns nun in eine Klima-, Energie- und Ressourcenkrise führt.
In einer Tour de Force bringt er uns Fakten aus Ökologie, Ökonomie,
Soziologie, Geologie, Geschichts- und Politikwissenschaft nahe. Dabei erstellt
er nicht nur eine eindrucksvolle Negativbilanz von Umweltzerstörung,
Klimawandel, Ressourcenverbrauch und sozialer Spaltung. Er gewinnt daraus
zugleich Ansätze für eine nachhaltige und menschenfreundliche
Metamorphose der Wachstumsidee und macht plausibel: Wachstum und Wohlstand
können und müssen entkoppelt werden, um unseren Planeten zukunftsfähig
zu machen. Die Zeit des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ist abgelaufen, lasst
uns gut leben statt unendlich wachsen!"
Geleitwort (Prof. Dr. Ulrich Brand)
1. Eine Provokation
PROBLEMAUFRISS
2. Mittendrin in der Vielfachkrise
3. Die große Beschleunigung
4. Alles Klima, oder was?
5. Politik der Nicht-Nachhaltigkeit
DENKWEISEN
6. Die Software in unseren Köpfen
GESCHICHTE
7. Eine extrem kurze Geschichte der Menschheit bis zum Mittelalter
8. Fortschritt und Naturbeherrschung
KAPITALISMUS
9. Vom Feudalismus zum Kapitalismus
10. Der globalisierte Finanzmarktkapitalismus
11. Entropie und Komplexität - entscheidende Begriffe
WACHSTUM
12. Wachstum! Oder der Sprung vom Maulwurfshügel auf den Mount
Everest
13. Energie, (un)endliches Wachstum und die blinden Flecken der herrschenden
Ökonomik
14. Wachstum und Ressourcenverbrauch. Kann eine grüne Wirtschaft
funktionieren?
15. Das Wachstum in unseren Seelen
16. Wachstumszwänge und unwirtschaftliches Wachstum
17. Die Logik des Immer-mehr
18. Gegenläufige Wachstumskräfte
PEAK OIL
19. Das Ölfördermaximum
20. Erdöl im Verkehr ersetzen - geht das (so einfach)?
21. Fossil und gleichzeitig erneuerbar in die Zukunft?
22. Unehrliche Ölpreise und sinkende Nettoenergie
23. Das Ende der Ära des fossilen Kapitalismus
PEAK EVERYTHING
24. Ressourcenerschöpfung und Artensterben. Von Peak Oil zu Peak
Everything?
25. Nahrung, die Achillesferse des 21. Jahrhunderts?
26. Methusalem Malthus - die Rückkehr eines Untoten?
27. Das Comeback der Geopolitik
28. Zeitenwende
Was tun? Gut leben statt unendlich wachsen!
Abkürzungsverzeichnis
Danksagung
Samuelson & Nordhaus (1987), Bd. 2:
"A. Theorie des Wirtschaftswachstums
Wirtschaftliches Wachstum gilt in allen Ländern seit langem als
zentrales w schaftspolitisches Ziel. In den Vereinigten Staaten sind ganze
Präsidentschtl kampagnen mit Programmen geführt worden, in denen
die Notwendigkeit kündet wurde, »die Wirtschaft wieder in Schwung
zu bringen«. Andere Län wie die Sowjetunion, haben das Leben
unzähliger Menschen und unsagl Mühen dem Ziel einer raschen Industrialisierung
geopfert. Und nur wenige den diese Ziele in Frage stellen und bestreiten,
daß der wirtschaftliche Fortsol die Mühe lohnt.
In diesem Kapitel untersuchen wir das Wachstum von Ländern. Lassen
einzelne Phasen in der Geschichte ausmachen? Wie sieht der Prozeß
der V schaftlichen Entwicklung aus, der zu einem steigenden Lebensstandard
sowie Akkumulation von Kapital führt? Lassen sich in den Industrienationen
schaftliche Wachstumsstrukturen erkennen? Und läßt sich seit
den frühen Jahren ein Wandel in den Strukturen des wirtschaftlichen
Wachstums beol ten?
Darüber hinaus wollen wir nach den Quellen des wirtschaftlichen
Wache forschen. Verdanken wir den Anstieg unseres Lebensstandards dem vergrößl
Kapitalbestand oder dem technischen Fortschritt? Und was kann ein Land
um seine wirtschaftliche Leistung zu verbessern? Bei all diesen Fragen
handi sich um zentrale Themen, die wir in diesem Kapitel mit Hilfe der
Wachet’ theorie und der Wachstumspolitik angehen wollen.
Phasen der Geschichte
I Nach Auffassung von Voltaire ist die Geschichte nichts anderes als
eine Legende, : auf die man sich geeinigt hat; und es war lange üblich,
die wirtschaftliche Ent- [ >565]wicklung als einen Prozeß zu betrachten,
der nach einem bestimmten Zeitplan abläuft. Vor mehr als hundert Jahren
teilte Friedrich List in seinem 1841 erschienenen Werk Das nationale System
der politischen Ökonomie die Geschichte in i einzelne Phasen ein.
Nach Auffassung von List, Karl Marx und anderen vollzog sich die Entwicklung
der Gesellschaft in einer nicht umkehrbaren Richtung wie folgt:
Primitive Kulturen
Auf der untersten Stufe gab es marodierende Jäger und eigenbedarfsorientierte
Stammesfamilien, die Ackerbau betrieben.
Feudalismus '
Als der verfügbare Raum knapp zu werden begann, entwickelte sich
die primitive Wirtschaftsgemeinschaft zur Feudalgesellschaft. Im Mittelalter
spielte sich das gesamte wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben, angefangen
beim König und bis hinunter zum Leibeigenen, im Rahmen einer festgefügten
- weitgehend auf dem Bodenbesitz beruhenden - Ordnung ab, in der Unterwerfung
und Ausbeutung herrschten.
Kapitalismus
Wie in einem Theater senkte sich dann jedoch der Vorhang zum Zeichen
des Endes des Feudalismus; an seiner Stelle betrat der bürgerliche,
vom Mittelstand getragene Kapitalismus die Bühne und wurde zum Träger
der Zivilisation. Die Stunde der Feudalgesellschaft schlug, als die Renaissance
und die Reformation die Industrielle Revolution einläuteten. Die Bauern
wurden von ihren Feldern vertrieben und als Industrieproletariat in die
Städte abgedrängt. Flüsse wurden durch Dämme reguliert,
um die Wassermassen zu bändigen, und mit der Erfindung der Dampfmaschine
wurde es möglich, die menschliche und tierische Energie durch Energie
aus Holz und Kohle zu ersetzen. Die protestantische Ethik trug schließlich
dazu bei, daß sich ein wirtschaftlich denkendes Unternehmertum herausbildete.
Selbstzufriedene, dem Denken der Whigs verhaftete Historiker des Viktorianischen
Zeitalters, wie beispielsweise Lord Macaulay, glaubten, daß die Ära
des jktorianischen Kapitalismus mehr oder weniger einen als vollkommen
zu bezeichnenden Zustand geschaffen hätte. Das einzige, was ihrer
Meinung nach zu tun blieb, war die Verwirklichung weiterer Fortschritte
in Richtung auf einen .bbau der Zölle sowie die Beseitigung der wenigen
sonstigen Eingriffe des Staa- es in die Wirtschaft. Die Rolle des Staates
würde verblassen. [>566]
Sozialismus und Kommunismus
Andere, außerhalb Großbritanniens wirkende Denker, wie
etwa Marx, teilten die Auffassung, daß die Geschichte ein Schauspiel
in drei Akten sei, nicht. Auch der Kapitalismus sei nur eine vorübergehende
Phase, auf die wiederum die des Sozialismus oder Kommunismus folge, so
wie der Kapitalismus die Nachfolge des scheidenden Feudalismus angetreten
habe. Im Jahre 1849 schrieben Marx und Engels im Kommunistischen Manifest:
Die moderne bürgerliche Gesellschaft ist aus den Überresten
der Feudalgesellschaft hervorgegangen... Der moderne Arbeiter wird zum
verelendeten Pauper... Die Bourgeoisie erzeugt deshalb ihre eigenen Totengräber.
Ihr Niedergang und der Sieg des Proletariats sind gleichermaßen unausweichlich.
Fakten und Fiktionen
Der Gang der Ereignisse deckt sich selten mit den Fabeln der Historiker
oder Ökonomen. Der viktorianische Kapitalismus wich dem Wohlfahrtsstaat.
Die von Marx und Engels für Frankreich und Deutschland prophezeiten
Revolutionen fanden nicht statt. Vielmehr sind in den hundert Jahren seit
der Veröffentlichung von Das Kapital (1867) durch Karl Marx die Reallöhne
keineswegs gefallen oder konstant geblieben; der Industriekapitalismus
sorgte vielmehr für deren dramatischen Zuwachs.
Eine weitere, häufig vorgetragene Prophezeiung lautete, daß
der Kapitalismus von immer schwerwiegenderen Depressionen heimgesucht werden
würde. Tatsächlich erwies sich die Weltwirtschaftskrise der 30er
Jahre als eine der schwersten, die das kapitalistische System je erlebt
hat. Aber wer konnte vorhersehen, daß Keynes Theorien entwickeln
würde, die es unseren modernen Marktwirtschaften erlauben, zur Abschwächung
von konjunkturellen Einbrüchen und zur Bekämpfung chronischer
Depressionen geld- und fiskalpolitische Maßnahmen einzusetzen? Nur
wenige gut informierte Beobachter der postkeynesianischen Ara glauben,
daß eine einzige, letzte Depression das Schicksal des Kapitalismus
besiegeln wird.
Das Wunder in der Mitte unseres Jahrhunderts
Worin lag die große Überraschung in der wirtschaftlichen
Entwicklung, die uns die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bereitete?
Die herausragende und überraschendste Entwicklung unseres Zeitalters
lag in der nicht vorhergesehenen Leistungskraft der Marktwirtschaft. Wirtschaftswun¬der
in Form eines anhaltenden Wachstums der Produktion und eines Anstiegs des
Lebensstandards ereigneten sich in Japan, Deutschland, Italien, Frankreich,
Skandinavien und Nordamerika.
Für Gesellschaftspropheten unserer Zeit wie Schumpeter und Toynbee
stellte sich das ökonomische Mischsystem als »Kapitalismus unter
dem Sauerstoffzelt« dar. Aber die Wachstumserfahrungen im dritten
Viertel des 20. Jahrhunderts bewiesen, daß die Marktwirtschaft sich
durchaus mit früheren Epochen kapitalistischer oder kommunistischer
Entwicklung messen kann.
In den 70er Jahren brach jedoch das Zeitalter der »Stagflation«
über uns herein, das in keinem der Zeitpläne der Gelehrten prognostiziert
worden war und das [>567] weder die Kristallkugeln von Spengler und Toynbee
noch von Marx, Schumpeter oder Galbraith hatten erkennen lassen. Wir leben
in einer Welt, die von keinem Propheten jemals geweissagt worden ist!
Caveat emptor - der Käufer sei auf der Hut - gilt für
die Übernahme wissenschaftlicher Prophetien über die Zukunft
ebenso wie für den Kauf von Autos und Aktien."
Binswanger, Mathias
"Schauen wir weiter zurück in die Geschichte, dann stellen wir
allerdings fest, dass es vor dem 18. Jahrhundert nie längere Phasen
von Wirtschaftswachstum gab. Zwar wuchsen Wirtschaften von
Zeit zu Zeit, wenn Menschen in neue Gegenden einwanderten
oder ein starkes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen war.
Doch dies führte nie zu einem länger anhaltenden Wachstum.
Der Normalzustand war nicht eine wachsende, sondern eine
stationäre Wirtschaft, bei der die Produktion an Gütern und
Dienstleistungen pro Kopf mehr oder weniger konstant bleibt"
Medienstimmen ..."
[ ]
"«Der Wachstumszwang» und seine absurden Folgen Hanspeter
Guggenbühl / 11. Aug 2019 - Unter dem Titel "Der Wachstumszwang" widerlegt
Mathias Binswanger die Mär, die Wirtschaft sei frei. Eine lesenswerte
Realsatire*. ... Die Satten zum Konsum zwingen. Einerseits
stösst das Wachstum der Wirtschaft an die Grenze des Bedarfs. Für
eine Gesellschaft, die genug hat, lohnt es sich nicht mehr, den Konsum
weiter zu steigern. Um diese Grenze zu überwinden, muss die Wirtschaft
also immer neue Bedürfnisse wecken. Wie das funktioniert, hat in den
1960er-Jahren schon Vance Packard in seinem Buch "Die geheimen Verführer"
gezeigt. Mathias Binswanger aktualisiert diesen Mechanismus im Kapitel
8 unter dem Titel "Stetiges Wachstum des Konsums trotz Sättigung"
an neueren Beispielen. ... Weil es aber immer noch Menschen gibt, die dem
Gewitter von Werbung und Marketing widerstehen und ihren Konsum nicht freiwillig
steigern, muss man sie dazu zwingen. Dazu gehört die Strategie, die
Gebrauchsdauer von Produkten oder Dienstleistungen künstlich zu verkürzen."
"Wer profitiert wirklich vom deutschen Dauerboom? ... Seit dem
Jahr 2000 ist das Vermögen der privaten Haushalte stark gestiegen,
von 6,7 Billionen Euro auf nun 11,7 Billionen Euro. Profitiert haben davon
allerdings nur wenige in der deutschen Gesellschaft - denn die Vermögen
sind extrem ungleich verteilt. Allein das reichste Prozent der Deutschen
besitzt fast ein Drittel des gesamten Vermögens, die reichsten zehn
Prozent fast zwei Drittel. Die ärmere Hälfte der Bevölkerung
muss sich hingegen mit nur 2,4 Prozent des gesamten Vermögens begnügen.
..." [Spiegel 28.09.2018 ]
"Bericht zur sozialen Ungleichheit 82 Prozent des weltweiten
Vermögenswachstums geht ans reichste Prozent der Bevölkerung
Oxfam-Bericht: Ärmere Hälfte der Weltbevölkerung profitiert
nicht vom Vermögenswachstum // Zahl der Milliardäre mit 2043
auf Rekordhoch" [oxfam 22.01.2018]
"Ungleichheit Reiche profitieren mehr vom Wachstum Laut einer
Studie nehmen nicht alle Menschen gleichermaßen am Aufschwung teil.
Mittelschicht und ärmere Menschen hätten in den vergangenen Jahrzehnten
kaum vom Wachstum profitiert - das täten vor allem die Wohlhabenden.
[DF 14.12.2017]
"Wem nützt das Wachstum? Ökonomen machen es sich oft zu
einfach Die reichsten 62 Menschen besitzen genauso viel Vermögen
wie die ärmere Hälfte der Menschheit. Das zumindest behauptet
eine Studie von Oxfam. Im Jahr 2010 brauchte es noch 388 Milliardäre,
um die ärmere Hälfte aufzuwiegen. Selbst wenn die genauen Zahlen
umstritten sind: Die Vermögensungleichheit nimmt weltweit zu. Viele
Ökonomen und Journalistinnen betonen inzwischen, dass so viel Ungleichheit
dem Wirtschaftswachstum schadet." [FR 05.02.2016]
Sprueche und Sentenzen
zum Wachstum
"Die Wachstumsrate ist der Indikator für den Fortschritt, dem Politiker
aller Parteien huldigen." Ezra J. Mishan, britischer Wachstumskritiker.
[SQ Nicoll 2016, S.133]
"Anyone who believes exponential growth can go on forever in a finite
world is either a madman or an economist."
SWQ: https://www.sgipt.org/regional/attac/FelberTionE.htm#21.1%20[1.]%20Wachstum
"Der größte Fehler der menschlichen Spezies ist ihre Unfähigkeit,
die Exponentialfunktion zu verstehen." Al Bartlett, US-amerikanischer Mathematik
und Physiker. [SQ Nicoll 2016, S.149]
Wissenschaftsapparat
Literatur und Links (Auswahl) > Chronologie.
_
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten: ..." [] Eigener wissenschaftlicher
und weltanschaulicher
Standort.
1) GIPT= General and Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Stichworte: Antizyklische
Wirtschaftspolitik * Club Life
* Feldmann * Inflation * Inflationsbereinigtes
reales Wachstum * Kondratieff
Zyklen
*
Netzmeinungen
zur Frage: warum muss die Wirtschaft wachsen * Prognosen
Überprüfung * Reiche
immer reicher ... * Sprüche
zum Wachstum * Wachstumsbegriff
*
Wohlstandsparadoxa * Wachstumszyklen,
große * Zusammenhänge
Wachstum (BIP),
Geldmenge,
Zins und andere Größen * Zusammenhangsmöglichkeiten
Zufriedenheit und materieller Wohlstand *
__
Alternative Wirtschaftssysteme bei Samuelson
und Nordhaus
__
Feldmann, G.A. (1884-1958). Marxistischer
Ökonom.
__
Grundrente Ertrag für die
Nutzung von Grund und Boden, z.B. Pacht
__
Info-Bils, M., and P. Klenow. (2000).
“Does Schooling Cause Growth?” American Economic Review 90(5), 1160–1183.
“Does Schooling Cause Growth?” American Economic Review 90(5), 1160–1183.
A number of economists find that growth and schooling are highly correlated
across countries. A model is examined in which the ability to build on
the human capital of one's elders plays an important role in linking growth
to schooling. The model is calibrated to quantify the strength of the effect
of schooling on growth by using evidence from the labor literature on Mincerian
returns to education. The upshot is that the impact of schooling on growth
explains less than one-third of the empirical cross-country relationship.
… Fazit: Die Auswirkung der Schulbildung auf das Wachstum erklärt
weniger als ein Drittel der empirischen länderübergreifenden
Beziehung.
__
Info-Easterly, W., and S. T. Rebelo.
(1993). “Fiscal Policy and Economic Growth: An Empirical Investigation,”
Journal of Monetary Economics 32(3), 417–458. This paper describes the
empirical regularities relating fiscal policy variables, the level of development,
and the rate of growth. We employ historical data, recent cross-section
data and newly constructed public investment series. Our main findings
are:(i) there is a strong association between the development level and
the fiscal structure: poor countries rely heavily on international trade
taxes, while income taxes are only important in developed economies;(ii)
fiscal policy is influenced by the scale of the economy, measured by its
… Unsere Hauptergebnisse sind: (i) Es besteht ein starker Zusammenhang
zwischen dem Entwicklungsstand und der Finanzstruktur: arme Länder
sind stark von internationalen Handelssteuern abhängig, während
Einkommenssteuern nur in entwickelten Volkswirtschaften von Bedeutung sind.
Politik wird von der Größe der Wirtschaft beeinflusst, gemessen
an ihrer Größe
__
Kuznets-Kurve [SQ Nicoll 2016, S.161]
__
Produktivitaetsfortschritt
[SQ Nicoll 2016, S.192]
Wie der zu messen ist bleibt offen, z.B. in Wikipedia [Abruf 18.01.2020:
https://de.wikipedia.org/wiki/Produktivit%C3%A4tsfortschritt]
__
Saysche Gesetz 1803 nach Jean-Baptiste
Say 1767-1832
Es besagt, dass jedes Güterangebot sich seine Nachfrage schafft.
__
Steady-State-Ansatz (Herman
Dalys), stationäre Wirtschaft, also Wirtschaft ohne Wachstum
__
Subsistenzlohn der Lohn,
der gerade noch die Existenz sichert
__
uneconomic growth Ausdruck Herman
Dalys, unökonomischen Wachstums, dessen Schäden stärker
sind als die Vorteile.
__
Wachstumszwang
[SQ Nicoll 2016, S.187]
[SQ Nicoll 2016, S.191]
"Um zu verstehen, warum das wirtschaftliche Wachstum sich quasi immer
wieder selbst antreibt, sollte man Karl Marx lesen. Friedrich Engels, die
rechte Hand von Karl Marx, meinte schon im Jahr 1892:
»Die kapitalistische Produktion kann nicht stabil werden, sie
muß wachsen und sich ausdehnen, oder sie muß sterben. (...)
Hier ist die verwundbare Achillesferse der kapitalistischen Produktion.«
419
[RS-Kritik: Das ist hier nur eine Behauptung, die
nicht belegt wird.]
Diese Erkenntnis hat sich bis heute gehalten und wird auch von vielen Nicht-Marxisten
geteilt. Wolfgang Streeck, ein keinesfalls linker Soziologe und Direktor
am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln, gibt
den Marx’schen Grundgedanken wie folgt wieder:
»Im Kapitalismus besteht der Wert einer Ware darin, dass sie
mehr Geld einbringt, als sie gekostet hat. Tut sie das nicht mehr, sackt
ihr Wert in sich zusammen. Wenn das Wachstum einmal ausbleiben sollte,
dann kollabiert der Kapitalismus als Wirtschaftssystem.« 420"
[RS-Kritik: Hier wird Mehrwert mit Wachstum gleichgesetzt.]
419 Engels, Friedrich: Die Lage der arbeitenden
Klasse in England, in: Marx, Karl/Engels, Friedrich: Marx-Engels-Werke
(MEW), Band 2, Berlin 1990, S. 647.
420 Zitiert nach: Beyerle, Hubert: Zum Wachstum
verdammt, in: Stern vom 10. März 2009. Der Artikel ist im Internet
unter folgender URL zu finden: https://www.stern.de/wirtschaft/news/maerkte/
wirtschaftskrise-zum-wachstum-verdammt-657110.html [Stand: 3.9.2014].
[SQ Nicoll 2016, S.192]
"Profite lassen sich nicht einfach aus dem Nichts erzeugen. Wie schon
gesehen: Der Unternehmer investiert sein als Kapital fungierendes Geld
in Rohstoffe, Arbeitskräfte, Energie und Maschinen, um in Fabriken
neue Waren herstellen zu lassen. Diese werden unter Erzielung von Mehrwert
verkauft. Das Kapital wächst und wird in noch mehr Rohstoffe,
Energie, Arbeitskräfte und Maschinen investiert, um noch mehr Waren
herzustellen. Dieser Prozess der Kapitalvermehrung funktioniert wie eine
Endlosschleife und setzt fortwährendes Wachstum voraus. Kein Kapitalbesitzer
investiert sein Geld, um] danach weniger oder genauso viel zu erhalten.
Die Erzielung dieses Profits, dieses Mehr, ist die Existenzvoraussetzung
jedes Unternehmens. Wenn der Profit ausbleibt oder zu gering ausfällt,
verschwinden Unternehmen. Bei Strafe des eigenen Untergangs müssen
Unternehmen versuchen, durch Kostensenkungen, bessere Produkte oder Prozessinnovationen
ihre Konkurrenten aus dem Markt zu verdrängen. "
RS-Kritik: Der Prozess setzt nicht Wachstum voraus,
er erzeugt Wachstum.
[SQ Nicoll 2016, S.192]
"Entscheidend ist nach Binswanger nun das Folgende: Die Unternehmen
sind unter kapitalistischen Bedingungen gezwungen, Gewinne zu erwirtschaften.
Die Einnahmen der Unternehmen müssen unter dem Strich größer
sein als die Ausgaben.
Wie soll dies vor sich gehen? Es ist offensichtlich
nicht möglich, wenn das Geld nur im Kreis läuft, d. h., wenn
das Geld, das die Unternehmen den Haushalten für ihre Produktionsleistungen
bezahlen, einfach wieder von den Haushalten dazu verwendet wird, die Produkte
zu kaufen, die die Unternehmen mit ihrer Hilfe hergestellt haben. Denn
dann, so Binswanger, würden sich Einnahmen und Ausgaben der Unternehmen
nur immer gerade ausgleichen. Es gäbe also in der Summe von Gewinnen
und Verlusten keinen positiven Gewinnsaldo. Ein solcher kann somit gesamtwirtschaftlich
nur entstehen, wenn ständig Geld zufließt.
Und Geld fließt zu, indem die Unternehmen
bei den privaten Banken Kredite aufnehmen. ... "
RS Kritik: Nicht einleuchtend: Gewinn fließt
den Unternehmen zu, wenn ihre Produkte mehr einbringen als sie gekostet
haben. Dazu bedarf es bei genügend Eigenkapital noch nicht einmal
eines Kredites.
__
Xavier Sala-i-Martin (1990) LECTURE NOTES ON ECONOMIC GROWTH: INTRODUCTION
TO THE LITERATURE AND NEOCLASSICAL MODELS VOLUME I ECONOMIC GROWTH CENTER
YALE UNIVERSITY CENTER DISCUSSION PAPER NO. 621 Abstract: "This is a survey
of the literature on Economic Growth. In the introduction we analyze the
main differences between exogenous and endogenous growth models using fixed
savings rate analysis. We argue that in order to have endogenous growth
there must be constant returns to the factors that can be accumulated.
A graphical tool is then developed to show that changes in the savings
rate have different effects an long run growth in the two kinds of models;
we show that only endogenous growth models are affected by shifts in the
savings rate. We then explore two versions of the Ramsey-Cass-Koopmans
neoclassical model where savings are determined optimally; one with exogenous
productivity growth and one without."
GÜ: "Dies ist eine Übersicht über
die Literatur zum Wirtschaftswachstum. In der Einleitung analysieren wir
die wichtigsten Unterschiede zwischen exogenen und endogenen Wachstumsmodellen
unter Verwendung einer Analyse der festen Sparquote. Wir argumentieren
das Um ein endogenes Wachstum zu erzielen, müssen die Faktoren, die
akkumuliert werden können, konstant zurückgegeben werden. Anschließend
wird ein grafisches Tool entwickelt, um zu zeigen, dass sich Änderungen
der Sparquote langfristig unterschiedlich auswirken Wachstum in den zwei
Arten von Modellen; Wir zeigen, dass nur endogene Wachstumsmodelle von
Verschiebungen in der Sparquote. Anschließend untersuchen wir zwei
Versionen des neoklassischen Modells von Ramsey-Cass-Koopmans, bei denen
Einsparungen erzielt werden optimal bestimmt; eine mit exogenem Produktivitätswachstum
und eine ohne"
Vol II: "Abstract This paper explores the
five simplest models of endogenous growth. We start with the AK model (Rebelo
(1990)) and argue that all endogenous growth models can be viewed as variations'or
microfoundations of it.' We then examine the Barro (1990) model of government
spending and growth.
Next we look at the Arrow-Sheshinski-Romer model of learning by doing
and externalities. The Lucas (1988) model of human capital accumulation
is then considered. Finally, we present a simple model of R&D and growth."
GÜ: "In diesem Artikel werden die fünf
einfachsten Modelle für endogenes Wachstum untersucht. Wir beginnen
mit der AK model (Rebelo (1990)) und argumentieren, dass alle endogenen
Wachstumsmodelle als Variationen oder Varianten angesehen werden können
Mikrofundamente davon. ' Anschließend untersuchen wir das Barro-Modell
(1990) für Staatsausgaben und -wachstum. Als nächstes betrachten
wir das Arrow-Sheshinski-Romer-Modell des Lernens durch Handeln und
Äußerlichkeiten. Der Lucas (1988). Dann wird das Modell der
Humankapitalakkumulation betrachtet. Abschließend präsentieren
wir ein einfaches Modell für F & E und Wachstum."
__
Querverweise
Standort: Geschichte Wirtschaftswachstumsidee.
*
Gemeinwohlökonomie
- das Wirtschaftsmodell der Zukunft.
Staatsverschuldung
und Wirtschaftswachstum (BIP).
Wachstum - Kritische Reflexionen zu einem äußerst
fragwürdigen Konzept.
Schaubilder und Tabellen zu Wachstumsprozessen.
Politik, Geld,
Psychopathologie
des Geldes,
Staatsverschuldung
und
Wirtschaft in der
IP-GIPT
Globalisierung: Definition,
Globalplayer,
Erfindung und Sinn der Globalisierung
I,
II,
III,
IV,
V.,
Schwarzbuch,
Begriffe,
Grundprobleme
der Menschheit,
Vorbilder
und Alternativen.
Wissenschaft in der IP-GIPT
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Geschichte der Wirtschaftswachstumsidee. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wirtsch/wachst/wwidee.htm
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