Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=28.06.2003 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 5.7.3
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail: sekretariat@sgipt.org

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    _ _ Wichtiger Hinweis zu Links

    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, Bereich Wirtschaft, Rubrik "Deutschland AG", hier speziell zum Thema:

    Zur Plünderung deutscher Unternehmen durch Vorstände, Aufsichtsräte und Gewerkschaftsfunktionäre

    Beispiel Mannheimer Versicherung
    Eine neue Variante der Wirtschaftskriminalität? - Wann endlich reagiert der Nachtwächterstaat?

    Hollyvoodoo in Germany
    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Dokumente zur deutschen Plutokratie und zum Amigo-Republikanischen Prinzip:


    Montage von Sponsel (WKN 842800). Achtung Verwechslungs-Gefahr: Die Mannheimer Versicherung ist nicht die Hamburg-Mannheimer Versicherung.

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    Kommentar: K/Ein Fall für die Staatsanwaltschaft ?
     
    Es kann doch nicht die Aufgabe und rechtens sein, daß eine Lebensversicherung spekulative Börsengeschäfte tätigt - also zockt wie im Casino - und darüber Pleite wird. Falls das in diesem Staat rechtens ist, muß der Bürger diesem Staat den 'Krieg' erklären. Da wird immer von Verantwortung und Leistung geredet, Lieblingsvokabeln der plutokratischen "Deutschland AG". Tatsächlich wissen diese Leute häufig offenbar weder, was Verantwortung noch was Leistung ist - und Anstand scheint auch nicht ihre herausragende Stärke: Wer auf höherer Ebene Mist macht - so die Zynisme dieser 'Wirtschaftsbanditen' - wird gnadenlos belohnt. 



    Materialien zum Sachverhalt
     
    • Die Welt: https://www.welt.de/data/2003/06/27/125267.html?search=mannheim&searchHILI=1
    • Manager-Magazin: https://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,254856,00.html

    • Manager-Magazin: https://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,236778,00.html
    • Der Spiegel: https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,254605,00.html
    • ARD: "Was, wenn die Lebensversicherung Pleite geht?" https://www.daserste.de/plusminus/beitrag.asp?iid=66
    • Ratingsliste Versicherungen: https://www.fitch-makler.de/files/Ratingliste_AAA.pdf
    • Hintergrund Anlagerisiken: https://www.zeit.de/2001/40/Wirtschaft/200140_lebensvers._kris.html
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    Versicherungen Branchenlösung für Mannheimer Versicherung gescheitert
    https://www.ndr.de/ndr/wirtschaft/meldung.phtml?id=76509&line=ECOLINE
    "Die angeschlagene Mannheimer Lebensversicherung stellt das Neugeschäft ein und wird zum ersten Fall  für die Branchen-Auffanggesellschaft Protektor. Das teilte die Mannheimer Versicherungsgruppe mit. Nach Angaben der Bundesfinanzministeriums und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) werde die Übertragung der etwa 345 000 Verträge auf Protektor unverzüglich vorbereitet. Die BaFin sorge für einen zügigen Abschluss. Die Ansprüche aus den Verträgen der Mannheimer Krankenversicherung und Sachversicherung seien ebenfalls nicht gefährdet. Für die Mannheimer Krankenversicherung AG und die Schaden- und Unfallsparte Mannheimer Versicherung AG bestehe kein Anlass aufsichtsrechtliche Maßnahmen. Dies habe die Finanzaufsicht BAFin bestätigt."
     
    Darauf kann man nur sagen: unglaublich, aber ganz im Sinne des Verantwortungs- und Leistungsprinzips der Deutschland AG: Wer auf höherer Ebene Mist macht, wird gnadenlos belohnt - auch von den Kontrollorganen, damit ja nichts schief geht, damit ja keine Hand die andere wäscht und ja keiner sauber bleibt. Herzlichen Glückwunsch Deutschland. So muß es sein. 

    Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
    https://www.bafin.de/presse/pm03/030626.htm
    "Pressemitteilung vom 26. Juni 2003: Erfüllung der Lebensversicherungsverträge der Mannheimer sichergestellt.
    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat heute die Lage der Mannheimer Lebensversicherung AG mit dem Unternehmensvorstand und dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erörtert. Die BaFin bedauert, dass die intensiven Rettungsversuche der Branche im Vorfeld der Auffanglösung Protektor gescheitert sind. Das Bundesministerium der Finanzen und die BaFin betonen, dass die Erfüllung der laufenden Verträge sichergestellt ist. "Der GDV hat heute bestätigt, dass die Protektor Lebensversicherungs-AG (Protektor) einsatzbereit ist", so Karl-Burkhard Caspari, Vizepräsident der BaFin."

    Die Schuld der Wirtschaftswissenschaften und der Medien
    Daß Deutschland so an den Rand des finanziellen Ruins getrieben werden konnte, ist wesentlich mit das Werk seiner unkritischen und willfährigen WirtschaftswissenschaftlerInnen und der wirtschaftspolitischen Medien, die die Probleme  seit ca. 25 Jahren nicht nur verharmlosen und falsch darstellen, sondern an der finanzpolitischen Verwahrlosung und Verblödung dieses Landes wesentlich Mitschuld haben. Auch im Fall Mannheimer Versicherung versagt die Wirtschaftspresse vollständig, wenn sie nicht erkennt, daß hier die Staatsanwaltschaft oder die Gesetzgebung gefordert sind. Siehe bitte zur Journalismus- und Medienkritik auch

    Was ist faul an deutschen Führungskräften oder/ und denen, die sie schulen? Was steht eigentlich für ein Mist im Wirtschaftsteil unserer Zeitungen? Kann es sein, daß unsere Wirtschaft teilweise genauso hohl wie ihre Presse ist?
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    Materialien zur Mannheimer Versicherung

    Zum Neubau: https://www.ece.de/de/lost/projekte/mannheimer1/mannheimer1.jsp?active=office
    Homepage Mannheimer: https://www.mannheimer.de/
    Berichte: https://www.mannheimer-ag.de/gb2002/bestellung/download/#gb2002

    Vorstand Mannheimer Lebensversicherung AG (MLV)
    https://www.mannheimer-ag.de/un/mannheimer/toechter/mlv/vorstand/

    • KLAUS BOHN  Mannheim Vorsitzender
    • THOMAS GOGUEL Hamburg Zweigniederlassung Berlin/Hamburg
    • DIETER GOEBBELS  Köln  Zweigniederlassung Köln stellvertretendes Vorstandsmitglied
    • DR. MARCUS KREMER Mannheim Zweigniederlassung Mannheim
    • DR. FREDERIC ROSSBECK Iffeldorf  Zweigniederlassung München stellvertretendes Vorstandsmitglied


    Aufsichtsrat Mannheimer Lebensversicherung AG (MLV)

    • DR. LOTHAR STÖCKBAUER Mannheim Sprecher des Vorstands der Mannheimer AG Holding, Vorsitzender
    • ULRICH LICHTENBERG  Königstein/Ts. Mitglied des Vorstands der Mannheimer AG Holding stellvertretender Vorsitzender
    • STEFAN BÖGEL Mannheim  Versicherungskaufmann
    • CHRISTINE HERING  Limburgerhof  Versicherungsfachwirtin
    • DR. KLAUS REINHARDT   Starnberg  General a. D.
    • DR. MARKUS WARG  Mannheim  Mitglied des Vorstands der Mannheimer AG Holding


    Bericht des Aufsichtsrats

    "Wir haben uns während des Geschäftsjahres laufend über die Geschäftsentwicklung sowie die Lage der Gesellschaft und des Konzerns vom Vorstand unterrichten lassen und die Geschäftsführung des Vorstands überwacht. Der Vorstand informierte uns insbesondere in den turnusmäßigen Sitzungen, zu denen wir im April, Juni, September und November 2002 zusammengetreten sind, sowie in einer außerordentlichen Sitzung im Januar 2003. Darüber hinaus legte er uns ausführliche Quartalsberichte und zahlreiche weitere Berichte vor. Wir waren stets über die Geschäftspolitik, den Gang der Geschäfte und die Planungen des Vorstands informiert. In unseren Sitzungen, an denen jeweils alle Aufsichtsratsmitglieder teilnahmen, erörterten wir eingehend die Situation der wesentlichen Tochtergesellschaften und die Lage des Konzerns in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Ausgehend von den Gegebenheiten auf den einzelnen Geschäftsfeldern diskutierten wir die jeweiligen Entwicklungsperspektiven.

    Schwerpunkte der Beratungen
    Aufgrund der erheblichen Probleme, die im Berichtsjahr durch die anhaltende  Kapitalmarktschwäche bei der Mannheimer Lebensversicherung AG aufgetreten  sind, nahm diese Gesellschaft breiten Raum in unseren Beratungen ein. Wir sind uns der kritischen Situation der Mannheimer Lebensversicherung AG bewusst und haben eingehend deren Tragweite auf den gesamten Konzern erörtert. Der Vorstand stimmte die zur Stärkung der Mannheimer Lebensversicherung AG durchgeführten Kapitalmaßnahmen mit uns ab. Er erläuterte ausführlich die zukünftige Ausrichtung dieser Gesellschaft auf die Versicherung von biometrischen Risiken wie Berufsunfähigkeit, Langlebigkeit und Tod. Die Weiterentwicklung des vom Vorstand eingeleiteten, umfangreichen Kostensenkungsprogramms bildete ebenfalls einen Schwerpunkt unserer Beratungen. Zentrale Einzelthemen waren dabei die Neuorganisation des Asset Managements und das Vorhaben, mit einem Kooperationspartner eine  gemeinsame Versicherungs- Service- Plattform zu installieren.

    Weiterer wichtiger Gegenstand unserer Beratung war der Deutsche Corporate Governance Kodex. Wir befassten uns zusammen mit dem Vorstand mit der unternehmensspezifischen Anwendung dieser neuen Bestimmungen; die Kodex- Empfehlungen wurden weitgehend umgesetzt. Der Vorstand unterrichtete uns auch über die neue Segmentierung des Aktienmarkts und die Aufnahme der Mannheimer Aktie in den Prime Standard.

    Über Maßnahmen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, informierte uns der Vorstand jeweils rechtzeitig und umfassend, so dass wir unsere Entscheidungen sorgfältig abwägen konnten. Unser Ausschuss für Vorstandsangelegenheiten tagte einmal. Der neu gebildete Prüfungsausschuss befasste sich nach Beendigung des Geschäftsjahres auf seiner ersten Sitzung mit dem Jahresabschluss und ließ sich von dem Abschlussprüfer über Zwischenergebnisse seiner Tätigkeit berichten.

    Jahres- und Konzernabschluss
    Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss und der Lagebericht der Mannheimer AG Holding sowie der Konzernabschluss und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2002 sind von der KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Köln, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Abschlussunterlagen und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers wurden allen Aufsichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Sitzung des Aufsichtsrats vom 22. April 2003 zur Verfügung gestellt und in der Sitzung in Anwesenheit und unter Beteiligung des Abschlussprüfers erörtert. Vom Ergebnis der Prüfung haben wir  zustimmend Kenntnis genommen. Wir haben den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns sowie den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht unsererseits ebenfalls geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis der Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben. Wir billigen den Jahresabschluss und den Konzernabschluss. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Dem Vorschlag des Vorstands, den Bilanzgewinn in die Rücklagen einzustellen, schließen wir uns an.

    Personalia
    Aufgrund seiner gleichzeitigen Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der MLP AG hat Herr  Manfred Lautenschläger sein Aufsichtsratsmandat mit Ablauf der Hauptversammlung vom 18. Juni 2002 niedergelegt. Wir danken Herrn Lautenschläger für die gute, erfolgreiche Zusammenarbeit. An seiner Stelle wählte die Hauptversammlung Herrn Prof. Thomas Bauer, Schrobenhausen, für die  restliche Amtszeit der Aktionärsvertreter in den Aufsichtsrat.

    Mit Wirkung vom 1. Januar 2003 wurde Herr Dr. Markus Warg, bisher stellvertretendes Vorstandsmitglied, zum ordentlichen Vorstandsmitglied ernannt.

    Wir danken Vorstand, Sprecherausschuss, Betriebsrat und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die in einem schwierigen Geschäftsjahr gezeigte Einsatzbereitschaft und Leistung.

    Mannheim, den 22. April 2003
    Der Aufsichtsrat
    Dr. Freudenberg
    Vorsitzender des Aufsichtsrats
     

    Prognosen 2003

    "Mannheimer Konzern
    Wegen der höchst unsicheren Entwicklung der Wirtschaft und der Kapitalmärkte, aber insbesondere aufgrund der problematischen Situation unseres Unternehmens zum Anfang des Jahres 2003, ist es schwierig, verlässliche Prognosen zu treffen. Unsere Aussagen beruhen auf dem Stand der Planungen vom Dezember 2002. Da sich heute nicht abschätzen lässt, in welchem Ausmaß weitere eventuell erforderliche strategische Maßnahmen die Plandaten beeinflussen werden, haben wir davon abgesehen, sie zu aktualisieren. Wir planen für den Konzern eine Erhöhung der Beitragseinnahmen von 1,2 Prozent auf rund 820 (i.V. 810) Mio €. Umsatzsteigerungen bei der Mannheimer Versicherung AG und der Mannheimer Krankenversicherung AG werden die sinkenden Beitragseinnahmen bei der Mannheimer Lebensversicherung AG damit mehr als ausgleichen. Nachdem wir uns dazu entschlossen haben, den Fokus in der Lebensversicherung künftig noch stärker als bisher auf das Versichern von biometrischen Risiken zu setzen, wird das Geschäft mit beitragsstarken kapitalbildenden Versicherungen mehr und mehr zurück gehen. Aufgrund der Repositionierung der Mannheimer Lebensversicherung AG, die innerhalb des Konzerns naturgemäß den weitaus größten Anteil der Kapitalanlagen hält, ist 2003  mit einer Stagnation des Kapitalanlagenbestands zu rechnen. Den Schwerpunkt bei der Neuanlage werden wir auch in diesem Jahr auf Zinsträger legen. Neben den traditionell bedeutenden Sonstigen Ausleihungen bauen wir den Bestand an Unternehmensanleihen weiter aus. Dabei legen wir weiterhin großen Wert auf eine gute Bonität der Aussteller und die Liquidität der entsprechenden Emissionen. Um die Ertragskraft des Konzerns zu stärken, haben wir im April 2002 ein Kostensenkungsprogramm gestartet, das Ende 2003 planmäßig abgeschlossen  wird. Es umfasst vier Komponenten: Prozessoptimierung und Zentralisierung der Verwaltung, Prüfung der Auslagerung des Rechenzentrums, Einsparungen im Asset Management, Repositionierung der Mannheimer Lebensversicherung AG.

    Schaden- und Unfallversicherung
    In der Schaden- und Unfallversicherung werden wir mit unseren Markenprodukten und Zielgruppenangeboten, wie schon in den vorangegangenen Jahren, überdurchschnittlich wachsen. Gestützt durch die zunehmende Verhärtung des Marktes wird die Mannheimer Versicherung AG voraussichtlich ein Beitragsplus von 5,4 Prozent. Die Zuwachsrate wäre damit mehr als doppelt so hoch wie die im Jahr 2002. Die kombinierte Schaden- und Kostenquote wird nach unserer Planung weiterhin unter 100 Prozent liegen – das heißt, wir erwarten aus dem Versicherungsgeschäft 2003 wieder einen Gewinn. Eine Prognose über das Kapitalanlageergebnis ist angesichts der Volatilität der Märkte überaus schwer. In  unsere Planungen haben wir ein Kapitalanlageergebnis von etwa 20 (i.V. 24,7) Mio  € eingestellt. Insgesamt gehen wir von einem Jahresüberschuss der Mannheimer  Versicherung AG von rund 15 Mio € aus. Dieser Betrag wird aufgrund des  Gewinnabführungsvertrags voll an die Holding abgeführt.

    Lebensversicherung
    Bei der Mannheimer Lebensversicherung AG planen wir Beitragseinnahmen von rund 325 Mio €. Dies entspricht einem Beitragsrückgang von 5,2 Prozent. Die Mindereinnahmen sind im Wesentlichen durch den Rückzug aus dem Geschäft mit kapitalbildenden Lebensversicherungen bedingt. Außerdem werden im Jahr 2003 und auch in den Folgejahren beitragsstarke Verträge ablaufen, die nicht durch  entsprechendes hochvolumiges Neugeschäft ersetzt werden können.Voraussetzung für diese Planung ist eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit existierenden, aber auch neuen Vertriebspartnern, insbesondere in den für uns wichtigen Märkten für die biometrischen Risiken Tod, Berufs- und Erwerbsunfähigkeit und Langlebigkeit. Wir werden im Verlauf des Jahres unsere MACURA®-Produktpalette erweitern und ausbauen und damit die Marktführerschaft im Bereich Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung stärken. Für das Geschäftsjahr 2003 erwarten wir ein Wachstum der Kapitalanlagen von rund 1,5 Prozent. Eine sichere Prognose über das zu erwartende Kapitalanlageergebnis ist angesichts der Unsicherheit der Märkte schwierig. Wir haben in unserer Planung ein Kapitalanlageergebnis von 110 bis 120 Mio € vorgesehen; dieses reicht aus, um die Garantieverzinsung sicherzustellen. Eine realistische Aussage über den Ergebnisbeitrag der Mannheimer Lebensversicherung AG ist derzeit nicht möglich. Die mamax Lebensversicherung AG wird auch 2003 ihre Produktpalette erweitern und ihren Internetauftritt ständig aktualisieren und verbessern. Einen besonderen Schwerpunkt legen wir dabei auf die betriebliche Altersvorsorge. Mit speziellen betrieblichen Direktversicherungen wird sich die mamax 2003 dieses attraktive Geschäftsfeld erschließen. Zukünftig soll sie in Zusammenarbeit mit ihrer Schwestergesellschaft UMV Gesellschaft für Unterstützungskassen- Management und Vorsorge mbH auch die Rückdeckung von Unterstützungskassen  übernehmen. Für das laufende Jahr planen wir bei der mamax erneut eine Verdreifachung der verdienten Bruttobeiträge auf etwa 4,5 Mio €; das entspricht einem Bestand von insgesamt rund 8.800 Verträgen. Wie schon im vergangenen Geschäftsjahr wird das Jahresergebnis 2003 wieder mit etwa 3 Mio € aus Abschreibungen auf Ingangsetzungsaufwendungen und langlebige Wirtschaftsgüter belastet. Vor diesem Hintergrund erwarten wir ein wiederum verringertes negatives Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von rund 5,0 (i.V. 6,6) Mio €. Um dieses Ergebnis auszugleichen, wird planmäßig 1,0 Mio € aus der Kapitalrücklage entnommen, den Rest trägt die Holding.

    Krankenversicherung
    Bei der Mannheimer Krankenversicherung AG gehen wir davon aus, dass die Beitragseinnahmen um mehr als 10 Prozent auf rund 125 Mio € wachsen werden. Wir setzen dabei auf die unverändert erfolgreiche Zusammenarbeit mit vorhandenen, aber auch mit neuen Vermittlern und Maklern, die in unseren leistungsstarken Produkten adäquate und zukunftsorientierte Vorsorgelösungen sehen und ihre Kunden entsprechend beraten. Leistungsmäßig abgespeckten Basistarifen erteilen wir weiterhin eine Absage: Gerade die Diskussionen um eine zukunftsorientierte Gesundheitsreform für die gesetzliche Krankenversicherung zeigen, wie schwierig es ist, Leistungsbereiche ganz oder teilweise aus einem vorhandenen Leistungsspektrum auszugliedern, ohne gleichzeitig ergänzende, auf Eigenvorsorge basierende Vorsorgemöglichkeiten zu bieten. Es ist deshalb nicht einzusehen, warum Leistungen aus dem Leistungsspektrum unserer Vollversicherungstarife ausgegliedert werden sollen. In der Folge müssten entsprechende Risiken durch Ergänzungsversicherungen zusätzlich abgedeckt werden. Dieser für die gesetzliche Krankenversicherung geplante Weg ist kostenmäßig für die Versicherten nicht planbar. Wir werden solche Varianten bei der Mannheimer Krankenversicherung AG nicht anbieten und stellen dem Selbstbehalte entgegen, deren Höhe festgelegt ist – das ist für die Versicherten überschaubar und kalkulierbar. Angesichts der geplanten Reform des Gesundheitswesens und insbesondere der Auswirkungen auf die gesetzliche Krankenversicherung werden wir die bestehende Produktpalette an Zusatztarifen in diesem Jahr bedarfs- und passgenau ausbauen. Nachdem die Bundesregierung die Versicherungspflichtgrenze (Friedensgrenze) für die Krankenversicherung erhöht hat, wurde das Marktpotenzial, also die Anzahl möglicher Neukunden, deutlich eingeschränkt. Mit dem verstärkten Absatz unserer Zusatzversicherungen wollen wir den negativen Auswirkungen auf die Bestandsentwicklung aktiv entgegenwirken. Auch für 2003 erwarten wir ein kräftiges Wachstum des Kapitalanlagenbestands um mehr als 15 Prozent. Wie bereits ausgeführt, ist eine verlässliche Prognose der zu erwartenden Nettorendite praktisch unmöglich; wir gehen bei unseren Planungen davon aus, dass wir ein Nettokapitalanlageergebnis von etwa 6,0 Mio € erzielen werden – das reicht aus, um die rechnungsmäßige Verzinsung der Deckungsrückstellung zu gewährleisten. Die Mannheimer Krankenversicherung AG wird nach unseren Planungen einen Gewinn in Höhe von etwa 0,4 Mio € ausweisen; dieser Betrag wird aufgrund des Gewinnabführungsvertrags voll an die Mannheimer AG Holding abgeführt."



    Kommentar: Eine neue Form der Wirtschaftskriminalität ?
     
    Was in dieser Amigo-Plutokratie vor sich geht, ist im Grunde unfaßbar. Die völlig offene Plünderung der Staatskassen, Sozialkassen, Steuergelder, Landesbanken, Unternehmen durch Vorstände, Aufsichtsräte, PolitikerInnen, Gewerkschaftsfunktionäre und Kontrolleure, die keine sind, spottet jeder Beschreibung. Deutschland droht immer mehr zu einem einzigartigen Saustall hemmungsloser, skrupelloser SelbstbedienerInnen zu verkommen, so daß wir uns wirklich ganz ernsthaft fragen müssen, ob hier nicht die schlimmste Form der Wirtschaftskriminalität vorliegt, die denkbar ist: nämlich die ganz legale?
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    Die hemmungslose Selbstbedienung und Plünderung der Unternehmensgewinne durch mißwirtschaftende, fehlentscheidende oder glücklose Vorstände und Aufsichtsräte muß endlich ein Ende haben. Wir brauchen dringend ein Manager-, Vorstands- und Aufsichtsratsgesetz, das die Gagen der Raubritter an ihre tatsächlichen Erfolge und damit z.B. auch an die Entwicklung des Aktienskurses des Unternehmens bindet. Und wie der Fall Mannheimer Versicherung zeigt, reicht dies nicht. Es muß auch klar geregelt werden, daß Manager nicht an den Börsen zocken dürfen. Sie sollen sich um ihr Geschäft, das sie gelernt haben - wenn sie es denn wirklich gelernt haben - kümmern. Damit sollten sie reichlich ausgelastet sein. 
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    Neue Bücher zum Mißmanagement, zur Habier und Manipulation
    Riße, Stefan (2003). Manager außer Kontrolle: Wie Gier und Größenwahn unsere Wirtschaft  ruinieren. Düsseldorf: Econ. https://www.br-online.de/kultur-szene/sendungen/politischesbuch/
    Blomert, Reinhard (2003). Die Habgierigen: Firmenpiraten, Börsenmanipulation: Kapitalismus außer Kontrolle. München: Kunstmann. https://www.perlentaucher.de/buch/14181.html
    https://www.dradio.de/cgi-bin/es/neu-lit-pol/779.html

    In der Deutschland AG und sog. Führungs"elite" gilt das Prinzip: Wer auf höherer Ebene Mist macht, wird gnadenlos belohnt. Nirgendwo auf der Welt gibt es eine schwärzere Antipädagogik als in den vom Geldtabu und Hollyvoodoo beherrschten Plutokratien, in denen nichts mehr mißbraucht wird wie der Freiheitsbegriff. Querverweis: Überblick zur Plünderung deutscher Unternehmen durch Vorstände, Aufsichtsräte und Gewerkschaftsfunktionäre. Dokumente zur deutschen Plutokratie und Amigo-Republik: "Deutschland AG".
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    Querverweise: Neid * Mißgunst* Gerechtigkeit * Gier * Vernunft * Der richtige Weg *
    Kritik der Führungskräfteschulung * Plünderung der Unternehmen durch Vorstände, Aufsichtsräte und ihre Amigos * Börse in der IP-GIPT * Vorsicht: Börse Kinderleicht * Schwarzbuch der Markenfirmen
     * Die 10 häufigsten Fehler in der Ökonomie * Schwarze Liste Wirtschaft * Die Wahrheit über die Steuerbelastung deutscher Unternehmen  *

    Reichtum und Armut in Deutschland:
    Die 250 reichsten Menschen in Deutschland und die Entwicklung ihres Reichtums werden im Manager-Magazin 3/2003 dokumentiert: https://www.manager-magazin.de/koepfe/reichste/0,2828,236831,00.html
    Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung (PWK2-48): https://www.bma.de/index.cfm?F539CF2696DE4030AA3DA291C41758E2
     
    Der Spiegel meldet am 11.6.3:  Trotz Krise: Immer mehr Millionäre
    Die Wirtschaftskrise kann den Reichen und Superreichen nichts anhaben. Einer aktuellen Studie zufolge steigt ihr Vermögen weiter an, immer mehr Menschen dürfen sich Millionär nennen. 



    Mannheimer nicht mit Hamburg-Mannheimer verwechseln!
    "Hamburg-Mannheiner: Ausgezeichnete Finanzkraft!
    Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über die drohende Insolvenz der Mannheimer Versicherung wird das Unternehmen in jüngster Zeit verstärkt mit der  Hamburg-Mannheimer verwechselt. Deshalb sei noch einmal betont: Die Hamburg-Mannheimer und die Mannheimer haben trotz der Namensähnlichkeit
    keinerlei Verbindung. Im Gegensatz zur Mannheimer verfügt die Hamburg-Mannheimer nach wie vor über eine solide und krisenfeste Kapitalausstattung. Die Presseabteilung hat hierzu am 26. Juni 2003 eine Richtigstellung an die Medien verteilt."
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    spekulative Börsengeschäfte. Natürlich müssen Versicherungen Geld anlegen. So weit, so gut, so richtig. Hierbei gibt es sichere Anlagen, spekulative und unverantwortlich spekulative ("Zocker") Anlagen. Lebensversicherungen sind natürlich verpflichtet, das Geld ihrer Kunden sicher anzulegen. Wenn also eine Lebensversicherung Pleite geht, stellt sich die Frage, ob die Grundsätze und Regeln sicherer Geldanlage, wozu Lebensversicherungen verpflichtet sind, eingehalten worden sind. Wenn nicht, liegt m.E. ein schwerer finanzökonomischer Kunstfehler und ein Straftatbestand vor. Sollte kein Strafbestand vorliegen, wäre dies schwerer Kunstfehler in der Versicherungsgesetzgebung. Daß nicht einmal ermittelt wird, stimmt indessen äußerst bedenklich. Es scheint, als ob die Amigo-Republik zunehmend auch Nachtwächterstaat-"Charakter" entwickelt.


    "Wer auf höherer Ebene Mist macht, wird gnadenlos belohnt."


    Querverweise
    Überblick zur Plünderung deutscher Unternehmen durch Vorstände, Aufsichtsräte und
    Gewerkschaftsfunktionäre. Dokumente zur deutschen Plutokratie der Amigo-Republik "Deutschland AG".
    Einführung und Kritik der Plutokratie der "Deutschland AG". Eine lernpsychologische und verhaltenstherapeutische Kritik.
    Geld und Wirtschaft in der IP-GIPT
    INKIR: Dokumentation von Äffären, kriminellen Machenschaften, Inkompetenz und Versagen.
    Materialsammlung zur Oligarchie * Plutopia und Plutokratie * Hollyvoodoo:
     Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT


    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Beispiel Mannheimer Versicherung. Eine neue Variante der Wirtschaftskriminalität? - Wann endlich reagiert der Nachtwächterstaat? Zur Plünderung deutscher Unternehmen durch Vorstände, Aufsichtsräte und Gewerkschaftsfunktionäre. Dokumente zur deutschen Plutokratie der Amigo-Republik "Deutschland AG". IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/wirts/dag/mannhv.htm
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    Ende_Mannheimer_Service_ Überblick_Relativ Aktuelles _Rel. Beständiges  Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Kommunikation:  Post: SGIPT Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen  _
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