Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=17.12.2019
Internet Erstausgabe, letzte Änderung:
24.12.19
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20
D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright
Anfang_
Haben,
Sein - Zuordnen, Zurechnen, Zuschreiben, Zurechnen, Zuweisen _Datenschutz_
Rel.
Aktuelles _Überblick_Überblick
Wissenschaft _Rel.
Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service
iec-verlag___ _Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaft,
Bereich Wissenschaftstheorie und hier speziell zum Thema:
Wissenschaftstheoretische Begriffsanalysen
Unterscheidungen haben, sein
und zuerkennen, zuordnen, zuschreiben, zurechnen, zuweisen
Ergänzung zur Ordnung des Psychosozialen.
_
Originalarbeit von Rudolf Sponsel,
Erlangen
__
"Die Philosophie ist ein Kampf gegen
die Verhexung des Verstandes durch die Mittel unserer Sprache."
Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, 109] > Sprachkritik.
|
Inhalt
Zusammenfassung - Abstract - Summary.
Grundbedeutungen
nach den Textanalysen:
___Grundbegriff
Beziehung.
___Grundbedeutungen
haben, sein.
___Grundbedeutungen
zuerkennen.
___Grundbedeutungen
zuordnen.
___Grundbedeutungen
zurechnen.
___Grundbedeutungen
zuschreiben.
___Grundbedeutungen
zuweisen.
Materialien und Gebrauchsbeispiele:
Sprachlehre.
DUDEN
zuerkennen.
DUDEN
zuordnen.
DUDEN
zurechnen.
DUDEN
zuschreiben.
DUDEN
zuweisen.
Alltag: Zuordnen - Zurechnen -
Zuschreiben im Alltag.
Zuschreiben
in Spiegel-Online.
Bildungssprache, Literatur
und Geistesgeschichte.
Zuerkennen
Bildungssprache, Literatur und Geistesgeschichte.
Sokrates
Prozess nach Platon in der Übersetzung Schleiermacher.
Zuschreiben
Bildungssprache, Literatur und Geistesgeschichte.
Goethe
und die faulen Äpfel bei Schiller.
Definitionslehre, Logik, Methodologie,
Wissenschaftstheorie.
Zuordnung
in Carnap, Rudolf (1934) Logische Syntax der Sprache.
Carnap,
Rudolf (1960) Symbolische Logik.
Kondakow
Woerterbuch der Logik.
Mathematik, Informatik, Programmierung:
Relation im Mathematik-Duden
(1994).
Zuweisung
im Informatik-Duden (1993).
Ökonomie: Zuordnen - Zurechnen
- Zuschreiben in der Ökonomie:
Zuschreiben
bei Adam Smith.
Psychologie, Psychopathologie,
Psychotherapie:
Recht: Zuordnen - Zurechnen - Zuschreiben
im Recht:
Hassemer
et al. (2016, Hrsg.) Einführung in die Rechtsphilosophie und Rechtstheorie:
Zusammenfassung
Hassemer et al. (2015, Hrsg.).
_______HNS
Suchwort "Zuordn" (18 Treffer).
_______HNS
Suchwort "Zurechn" (12 Treffer).
_______HNS
Suchwort "Zuschreib" (14 Treffer).
Herberger,
Maximilian & Simon, Dieter (1980) Wissenschaftstheorie für Juristen.
Zusammenfassung
Herberger & Simon (1980).
_______H&S
Suchwort "Zuordn" (8 Treffer).
_______H&S
Suchwort "Zurechn" (6 Treffer).
_______H&S
Suchwort
"Zuschreib" (4 Treffer).
Krämer
Dissertation Zurechnung in Abgrenzung zur Zuordnung und Zuschreibung.
Zusammenfassung
Krämer Zurechnung in Abgrenzung zur Zuordnung und Zuschreibung.
Wissenschaftlicher Apparat und Nachweise:
Literatur * Links * Glossar,
Anmerkungen, Endnoten * Zitierung * Copyright
* Querverweise * Änderungen. |
_
Zusammenfassung - Abstract
- Summary
haben und sein - zuerkennen, zuordnen, zurechnen,
zuschreiben, zuweisen
Sachverhalte können tatsächlich existieren (haben, sein) oder
als existierend zugeordnet oder zugeschrieben werden. Zum Beispiel hat
ein Mensch in aller Regel Bedürfnisse, aber haben Gruppen,
Gemeinden, Gesellschaften, Institutionen Bedürfnisse? Natürlich
nicht, aber man kann ihnen Bedürfnisse zuordnen oder zuschreiben.
Es fragt sich dann natürlich, wie solche Zuordnungen und Zuschreibungen
zu interpretieren sind und was sie realistisch betrachtet bedeuten? Damit
sind Grundfragen der Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie angesprochen.
Es handelt sich um fiktionale und pragmatische Überlegungen. Man
tut so, als ob (Fiktion) die allgemein-abstrakten Konstruktionen
etwas hätten, das man ihnen aber nur zuordnet oder zuschreibt. Eine
gewisse Analogie ergibt sich zur Namensgebung. Während Masse oder
Temperatur echte Eigenschaften der Sonne sind, ist es ihr Name nicht. Der
Name "Sonne" kommt von außen, genauer von uns Menschen und ist eine
Zuschreibung.
Der Sprachgebrauch
ist - wie meist - uneinheitlich.
Zuerkennen, zuordnen, zurechnen,
zuschreiben, zuweisen werden oft gleichbedeutend, aber auch unterschiedlich
und durcheinander verwendet. Das habe ich bei den Signierungskürzeln
berücksichtigt. Im folgenden werden die ersten Signierungskürzelklassifikationen
nach den bisherigen Auswertungen der Textfundstellen ausgegeben. Einfache
Beispiele können den Signierungen
zu Bedürfnissen entnommen werden. |
_
Grundbedeutungen
nach den Textanalysen
Grundbedeutungen
ist, sein, haben, hat
Mit diesen Hilfsverben werden Wirklichkeitsbehauptungen aufgestellt,
deren Existenz beweis-, begründ- oder belegbar sein sollten, also
referenziert
werden können.
_
Grundbegriff Beziehung
Beziehung ist ein alltäglicher und wissenschaftlicher Grundbegriff,
der zwar einfach zu verstehen, aber schwer zu definieren ist. Relation
ist hingegen in der Mathematik zwar klar, aber schwer verständlich
definiert: eine Teilmenge einer Kreuzmenge (Kartesisches Produkt). Eine
einfache Modellbildung ist eine Tabelle.
Zuerkennen, zuordnen, zurechnen, zuschreiben,
zuweisen sind allgemein betrachtet Spezifikationen von Beziehungen.
Der Kern oder das Skelett der Beziehug von zuerkennen, zuordnen, zurechnen,
zuschreiben, zuweisen besteht aus einem Objekt (O), dem etwas (E) zuerkannt,
zuordnet, zugerechnet, zugeschrieben, zugewiesen (Z) wird. Formal O-Z-E.:
E wird O zuerkannt, zuordnet, zugerechnet, zugeschrieben, zugewiesen.
Man sagt "Der Himmel ist blau" und nicht "Dem Himmel
ist die Farbe blau zuerkannt, zuordnet, zugerechnet, zugeschrieben,
zugewiesen." Gibt es einen Unterschied und falls: Wo liegt der Unterschied?
Nach meinem Sprachgefühl wirkt "ist"
stärker, eindeutiger, klarer als zzzzz.
_
Grundbedeutungen für
zuerkennen
-
_zuer Kürzel für zuerkennen ohne nähere
Erläuterung oder Spezifikation.
-
_zuerA Kürzel für zuerkennen im Sinne von anerkennen,
zubilligen.
-
_zuerE Kürzel für Entschädigung zuerkennen
> DUDEN a).
-
_zuerB Kürzel für eine Beurteilung oder Bewertung
> DUDEN b)
-
_zuerKl Kürzel zuerkennen durch Klassifizieren, einteilen,
einordnen.
-
_zuerU Kürzel für ein jur. Urteil zuerkennen
> Sokrates.
_
Grundbedeutungen zuordnen
Die allgemeinste Bedeutung ergibt sich durch die mathematische Definition
der Relation eine geordneten n-Tupels, im einfachsten Fall eines geordneten
Paares: A, B. Verallgemeinert für Wissenschaft und Leben: die Betrachtung
irgendwelcher geordeneten Sachverhalte S1, S2, S3, ... werden durch
eben diese Betrachtung einander zugeordnet. Auf dieser allgemeinen Ebene
ist nicht nichts über Inhalte, Zusammenhänge, Abhängigkeit
oder Kausalitäten gessagt, es liegt eine nicht nähere bestimmte
und erläuterte Auswahl vor.
-
_zuor Kürzel für zuordnen ohne nähere Erläuterung
oder Spezifikation.
-
_zuorA Kürzel für zuordnen ohne nähere
Erläuterung oder Spezifikation.
-
_zuorB Kürzel für zuordnen als irgendeine Beziehung
betrachten oder herstellen > Ostwald Kap. 27; > Grundbegriff Beziehung.
-
_zuorD Kürzel für Definition, ein Definiens
einem Definiendum zuordnen.
-
_zuorK Kürzel für zuordnen in kausaler Bedeutung,
Grund oder Ursache.
-
_zuorKj Kürzel für zuordnen in juristisch kausaler
Bedeutung, Grund oder Ursache.
-
_zuorKl Kürzel zuordnen durch Klassifizieren, einteilen,
einordnen.
-
_zuorM Kürzel für zuordnen als Merkmalszuordnung.
> Krämer.
-
_zuorMnr Kürzel für nicht relevante Merkmalszuordnung
> Krämer.
-
_zuorR Kürzel für zuordnen als Relation zwischen
Sachverhalten, Variablen oder Werten.
-
_zuorS Kürzel für zuordnen als Schuld, schuldig,
verantwortlich.
-
_zuorW Kürzel für zuordnen als Wert zuweisen
-
_zuorZ Kürzel für zuordnen als mit im Zusammenhang
stehen.
_
Grundbedeutungen zurechnen
-
_zure Kürzel für zurechnen ohne nähere
Erläuterung oder Spezifikation.
-
_zureB Kürzel für Bedeutung zurechnen > Herberger
und Simon (1980), S. 270 "... die sich der Erklärende zurechnen
lassen muss ...".
-
_zureEj Kürzel für Zurechnungsendpunkt,
Ausdruck von > Krämer.
-
_zureEW Kürzel für externen Wertungsprozess,
Ausdruck von > Krämer: "Der Zurechnungsprozess
ist damit vor allem ein externer Wertungsprozess. Er erfährt seine
Konturen freilich durch die Kausalität, in der sich mögliche
Handlungsfolgen nachweisen lassen. Aber er wird eben insbesondere durch
die Wertungen der Gesellschaft bestimmt."
-
_zureIn Kürzel für eine Interpretation zurechnen
lassen > Herberger und Simon
(1980), S. 396 "... wird sich die werbende Firma diese Interpretation zurechnen
lassen müssen."
-
_zureK Kürzel für zurechnen in kausaler Bedeutung,
Grund oder Ursache.
-
_zureKj Kürzel für juristisch zurechnen in kausaler
Bedeutung, Grund oder Ursache (Urheber, Täter). > Krämer,
> Herberger und Simon (1980),
S. 163 "Willenserklärung so zurechnen"; S. 390 "... Aber auch q muß
sich das LSG zurechnen lassen, ..."
-
_zureKl Kürzel zurechnen durch Klassifizieren, einteilen,
einordnen. > Herberger und Simon (1980),
S. 243 "... nicht mehr der Logik zu echnen wollte ..."
-
_zureSys Kürzel für Zurechnungssystem,
das nach Krämer dem Wandel unterliegt und angepasst werden muss. >
Krämer.
-
_zureKh Kürzel für Hinzurechnung als schwache
und indirekte Kausalargumentation > Krämer.
-
_zureKrit Kürzel für Zurechnungskriterien
> Krämer.
-
_zureM Kürzel für zurechnen als Merkmalszuweisung.
Ein "-" besage, dass eine Merkmalszuweisung als Zurechnung verneint wird
> Krämer.
-
_zureS Kürzel für zurechnen als Schuld, schuldig,
verantwortlich.
_
Grundbedeutungen zuschreiben
-
_zusc Kürzel für zuschreiben ohne nähere
Erläuterung oder Spezifikation > Goethe, Smith.
-
_zuscK Kürzel für zuschreiben in kausaler Bedeutung,
Grund oder Ursache. Ein "-" gibt an, dass die Kausalität verneint
oder in Frage gestellt wird. > Krämer.
-
_zuscKl Kürzel zuschreiben durch Klassifizieren,
einteilen, einordnen.
-
_zuscM Kürzel für zuschreiben als Merkmalszuweisung.
-
_zuscS Kürzel für zuschreiben als Schuld, schuldig,
verantwortlich.
-
_zuscUS Kürzel für zuschreiben im umgangssprachlichen
Sinne > Krämer._
_
Grundbedeutungen zuweisen
-
_zuwe Kürzel für zuweisen ohne nähere Erläuterung
oder Spezifikation.
-
_zuweD Kürzel für zuweisen bei einer Definition.
-
_zuweI Kürzel für Wertzuweisung in der Informatik
(Computer, Programmieren).
-
_zuweM Kürzel für zuweisen eines Merkmals.
_
_
Materialien und Gebrauchsbeispiele
zuerkennen, zuordnen, zurechnen, zuschreiben, zuweisen
Sprachlehre
DUDEN zuerkennen (Abruf 18.12.2019)
Bedeutungen (2)
a) [durch einen (Gerichts)beschluss] zusprechen
Beispiele
-
jemandem eine Entschädigung zuerkennenTzuerE,
(TzuerU).
-
die Jury erkannte ihm einen Preis zuTzuerA
-
die Fakultät hat ihm den Doktortitel zuerkanntTzuerA
b) beimessen, zuschreibenTzuerB
(1b)
Beispiel
-
der Ernährung wird in der Entwicklung eines Kindes eine wichtige Rolle
zuerkanntTzuerB
Synonyme zu zuerkennen
-
anerkennen, bewilligen, geben, verleihen, verschaffen, zubilligen, zugestehen,
zuschlagen, zusprechen; (gehoben) gewähren, zuteilwerden lassen; (Rechtssprache)
adjudizieren
-
attestieren, beilegen, beimessen, zumessen, zuschreiben, zusprechen
_
DUDEN zuordnen (Abruf 18.12.2019)
Bedeutung
zu etwas, was als zugehörig oder mit etwas als zusammengehörig
angesehen wird, stellen; bei, unter etwas einordnen
Beispiele
-
die Schnabeltiere werden den Säugetieren zugeordnet
-
er lässt sich keiner politischen Richtung eindeutig zuordnen
Synonyme zu zuordnen
einfügen, eingliedern, einordnen, einreihen,
einsortieren, gruppieren, zurechnen, zuzählen
_
DUDEN zurechnen (Abruf 18.12.2019)
Bedeutungen (3)
1. zuordnen
Beispiel
dieses Tier wird den Säugetieren zugerechnet
2. zur Last legen, zuschreiben, anrechnen (2)
Gebrauch
seltener
Beispiel
die Folgen hast du dir selbst zuzurechnen
3. hinzurechnen, rechnend hinzufügen
Gebrauch
seltener
Beispiel
diese Stimmen werden der Kandidatin zugerechnet
Synonyme zu zurechnen
addieren, eingruppieren, einreihen, subsumieren,
unterordnen, zuordnen, zuschreiben
_
DUDEN zuschreiben (Abruf 17.12.2019)
Bedeutungen (3)
1. a) jemanden, etwas für den Urheber, die Ursache von etwas halten,
erklären; etwas auf jemanden, etwas zurückführen
Beispiele
-
dieses Bild wurde [fälschlich] Botticelli zugeschrieben
-
die ihr zugeschriebenen Äußerungen
-
das hast du dir selbst zuzuschreiben (daran trägst du selbst die Schuld)
b) glauben, der Meinung sein, dass einer Person, Sache etwas Bestimmtes
zukommt, ihr eigentümlich ist.
Beispiele
-
einer Quelle wunderkräftige Wirkung zuschreiben
-
jemandem bestimmte Fähigkeiten zuschreiben
2. (auf jemandes Namen, Konto o. Ä.) überschreiben
Beispiel
-
jemandem eine Summe zuschreiben
3. dazuschreiben
Gebrauch
umgangssprachlich
Synonyme zu zuschreiben
-
andichten, anhängen, aufbürden, Dank schulden,
in den Mund legen, in die Schuhe schieben, nachreden, nachsagen, unterschieben,
unterstellen, verdanken, zurechnen, zurückführen; (gehoben) danken;
(bildungssprachlich) addizieren; (umgangssprachlich) ans Bein binden; (landschaftlich)
aufholzen; (österreichisch, sonst landschaftlich) aufpelzen; (veraltend)
anlasten
-
attestieren, beilegen, beimessen, bestätigen,
hinein[ver]legen, zuerkennen, zumessen, zusprechen; (bildungssprachlich)
attribuieren; (Logik, Philosophie) prädizieren
-
anweisen, einzahlen, gutschreiben, überweisen,
vergüten, zahlen, zukommen lassen; schweizerisch) einbezahlen; (Amtssprache)
zugehen lassen; (auch Kaufmannssprache veraltend) überschreiben
_
DUDEN zuweisen (Abruf 18.12.2019)
als befugte Instanz [mit einem diesbezüglichen Hinweis] zuteilen
Beispiele
-
jemandem eine Arbeit, eine Wohnung zuweisen
-
einer Institution Gelder zuweisen
-
in übertragener Bedeutung:? jemandem Schuld [an etwas] zuweisen (geben)
-
der Staat hat die ihm von der Verfassung zugewiesenen (seine in der Verfassung
festgelegten) Aufgaben wahrzunehmen
Synonyme zu zuweisen
-
anweisen, übertragen, zuschieben, zuteilen; (gehoben) anbefehlen,
überantworten; (salopp) aufs Auge drücken; (Wirtschaft) allozieren
-
disponieren, dosieren, einteilen, rationieren, zuteilen; (besonders Wirtschaft)
kontingentieren
Openthesaurus (Abruf 18.12.2019)
"zuschreiben (jemandem etwas) attestieren · attribuieren
· beigeben · beimessen · prädizieren ·
unterstellen · zuerkennen · zuschreiben · (jemandem
etwas) zusprechen
(eine) große Bedeutung zuschreiben · (einer Sache) zuzuschreiben
sein · (jemandem) die Verantwortung zuschreiben (für) ·
(sich) selbst zuzuschreiben haben · einer Aussage eine sehr hohe
Bedeutung zuschreiben · geheimnisvolle Kräfte zuschreiben ·
magische Kräfte zuschreiben · voll abzuschreiben "
_
Alltag: Zuerkennen, Zuordnen,
Zurechnen, Zuschreiben, Zuweisen im Alltag
zuerkennen, zuordnen, zurechnen, zuschreiben, zuweisen
Im Alltag werden diese Worte und Begriffe meist synonym verwandt.
Zuschreiben in Spiegel-Online
Zusammenfassung zuschreiben in Spiegel-Online
Die 7 erfassten und analysierten Fundstellen zeigen vier Bedeutungen
des Signierungsspektrums an. |
-
"Jellouschek: Es kommt immer auf den Einzelfall an. Oft sind es eher Frauen,
die noch Jahre nach einer Trennung dem Mann die alleinige Schuld
zuschreibenTzuscS."
Spiegel Online 04.01.2018
-
"Und auf der Arbeit fällt der aufrechte Gang, den wir uns so stolz
als Gattungsmerkmal zuschreibenTzuscM,
dann aus anderen Gründen schwer." Spiegel Online 07.11.2019
-
"Kowalczuk: ... Gerade weil "der Feind" nicht da ist, kann man ihm
alles Mögliche zuschreibenTzusc.
..." Spiegel Online 11.09.2018
-
"Kastner: Die gesellschaftliche Akzeptanz für Störungen, bei
denen man jemand anderem die Schuld zuschreibenTzuscS
kann, ist unrealistisch hoch. ... " Spiegel Online 02.11.2014
-
"Dass Herr Johnson den Abstimmungserfolg sich selbst zuschreibt, ist klar,
aber Trump wird natürlich behaupten, der eindeutige Wahlsieg Johnsons
sei auch ihm zuschreibenTzuscK."
Spiegel Online 13.12.2019
-
"Über die Niederlage im Titelrennen habe er sich sogar doppelt geärgert,
erklärte der 30-Jährige. "Denn wir haben den Titel nicht nur
verpasst, sondern müssen uns das Versäumen auch selbst zuschreibenTzuscK,
[TzuscS], weil wir zwischenzeitlich
deutlich vorne lagen", sagte Reus." Spiegel Online 06.06.2019
Bildungssprache, Literatur,
Geistesgeschichte Zuerkennen, Zuordnen, Zurechnen, Zuschreiben, Zuweisen
in der Bildungssprache. Literatur und Geistesgeschichte
Zuerkennen Bildungssprache,
Literatur und Geistesgeschichte
Sokrates
Prozess nach Platon in der Übersetzung Schleiermacher
[Gutenbergprojekt]
Zusammenfassung
Zuerkennen bei Sokrates nach Platon und Schleiermacher
Kapitel 28 Nach der Verurteilung enthält 13 Fundstellen mit "zurechnen",
alle in der Bedeutung eines Strafurteils. Das stimmt mit der DUDEN Interpretation
a) überein. |
"Nach der Verurteilung
Daß ich nicht unwillig bin, ihr Athener, über dieses Ereignis,
daß ihr mich verurteilt habt, dazu trägt noch sonst vieles bei,
(36) aber auch nicht unverhofft ist mir das Geschehene geschehen; sondern
vielmehr wundere ich mich über die sich ergebende Zahl der beiderseitigen
Stimmen. Denn ich glaubte nicht, daß es nur auf so weniges ankommen
würde, sondern auf sehr viel. Nun aber, wie man sieht, wenn nur drei
Stimmen anders gefallen wären, so wäre ich entkommen. Dem Melitos
zwar bin ich auch itzt entkommen, wie mich dünkt; und nicht nur entkommen,
sondern es liegt auch jedem vor Augen, daß wenn nicht Anytos und
Lykon aufgetreten wären mich anzuklagen, er tausend Drachmen erlegen
müßte, weil er den fünften Teil der Stimmen nicht erlangt
hätte. ZuerkennenTzuerU
also will mir der Mann den Tod. Wohl! Was soll ich mir nun dagegen zuerkennenTzuerU,
ihr Athener? Doch gewiß was ich verdiene! Wie also? was verdiene
ich zu erleiden oder zu erlegen, weshalb auch immer ich in meinem Leben
nie Ruhe gehalten, sondern unbekümmert um das was den Mehresten wichtig
ist, um das Reichwerden und den Hausstand um Kriegswesen und Volksrednerei
und sonst um Ämter um Verschwörungen und Parteien die sich in
der Stadt hervorgetan, weil ich mich in der Tat für zu gut hielt,
um mich durch Teilnahme an solchen Dingen zu erhalten, mich mit nichts
eingelassen, wo ich weder euch noch mir etwas nutz gewesen wäre; vielmehr
nur darauf bedacht, wie ich jedem einzeln die meines Dafürhaltens
größte Wohltat erweisen könnte, mich dessen allein, wie
ich behaupte befleißiget, bemüht jeden von euch zu bewegen,
daß er weder für irgend etwas von dem seinigen eher sorge bis
er für sich selbst gesorgt habe wie er immer besser und vernünftiger
wo möglich werden konnte, noch auch für die Angelegenheiten des
Staates eher als für den Staat selbst, und nach derselben Weise auch
nur für alles Andere sorgen möchte. Was also verdiene ich dafür
zu leiden, daß ich ein solcher bin? Etwas gutes, ihr Athener, wenn
ich der Wahrheit gemäß nach Verdienst mir etwas zuerkennenTzuerU
soll, und zwar etwas Gutes von der Art, wie es mir angemessen ist. Was
ist also einem unvermögenden Wohltäter angemessen, welcher der
freien Muße bedarf um euch zu ermahnen? Es gibt nichts, was so angemessen
ist, ihr Athener, als daß ein solcher Mann im Prytaneion gespeiset
werde, weit mehr als wenn einer von euch mit dem Rosse oder dem Zwiegespann
oder dem Viergespann in den olympischen Spielen gesiegt hat. Denn ein solcher
bewirkt nur, daß ihr glücklich scheint, ich aber daß ihr
es seid; und jener bedarf der Speisung nicht, ich aber bedarf ihrer. Soll
ich mir also was ich mit Recht verdiene zuerkennenTzuerU:
so erkenne ich mir dieses zuTzuerU,
(37) Speisung im Prytaneion. Vielleicht wird euch nun, daß ich dieses
sage, eben so bedünken als was ich von dem Flehen und der Mitleidserregung
sagte, als hartnäckiger Eigendünkel. Das ist aber nicht so, ihr
Athener, sondern so vielmehr. Ich bin überzeugt daß ich nie
jemanden vorsätzlich beleidige. Euch freilich überzeuge ich davon
nicht, weil wir gar zu kurze Zeit mit einander geredet haben. Denn ich
glaube wohl, wenn ihr ein Gesetz hättet, wie man es anderwärts
hat, über Leben und Tod nicht an einem Tage zu entscheiden, sondern
nach mehreren: so wäret ihr wohl überzeugt worden; nun aber ist
es nicht leicht in kurzer Zeit sich von so schweren Verläumdungen
zu reinigen. Überzeugt also wie ich bin, daß ich Niemand Unrecht
zufüge, werde ich doch wahrlich nicht mir selbst Unrecht tun, und
selbst gegen mich reden als ob ich etwas übles verdiente, und mir
dergleichen etwas zuerkennenTzuerU.
Was doch befürchtend? doch daß ich das erleiden müßte,
was Melitos mir zuerkenntTzuerU,
und wovon ich nicht zu wissen gestehe, ob es ein Gut oder ein Übel
ist? Anstatt dessen also sollte ich von denen Dingen eines wählen
und mir zuerkennenTzuerU,
von welchen ich gar wohl weiß, daß sie Übel sind? Etwa
Gefängnisstrafe? Und wozu sollte ich doch leben im Kerker, unter dem
Befehl der jedesmaligen Obrigkeit? Oder Geldstrafe? und gefangen zu sein
bis ich sie entrichtet habe? Das wäre aber für mich ganz dasselbe
wie das Vorige. Denn ich habe kein Geld, wovon ich sie entrichten könnte.
Aber die Verweisung soll ich mir wohl zuerkennenTzuerU?
Die möchtet ihr mir vielleicht wohl zugestehen. Aber von großer
Lebenslust müßte ich wohl besessen sein, ihr Athener, wenn ich
so unvernünftig wäre, daß ich nicht berechnen könnte,
da ihr meine Mitbürger nicht im Stande gewesen seid, meine Lebensweise
und meine Reden zu ertragen, sondern sie euch zu beschwerlich und verhaßt
geworden sind, so daß ihr euch nun davon loszumachen sucht, ob also
wohl Andere sie leichter ertragen werden? Weit gefehlt, ihr Athener! Ein
schönes Leben wäre mir das also, in solchem Alter auszuwandern
und immer umhergetrieben eine Stadt mit der andern zu vertauschen. Denn
das weiß ich wohl, wohin ich auch komme, werden die Jünglinge
meinen Reden zuhören, eben wie hier. Und wenn ich diese von mir weise,
so werden sie selbst bei den Alten meine Verweisung bewirken; weise ich
sie nicht von mir, so werden dasselbe doch ihre Väter und Verwandten
um jener willen tun. Vielleicht aber wird einer sagen: Also still und ruhig,
Sokrates, wirst du nicht im Stande sein nach deiner Verweisung zu leben?
Das nun ist wohl am allerschwersten Manchem von euch begreiflich zu machen.
Denn wenn ich sage, das hieße dem Gotte ungehorsam sein, und deshalb
wäre es mir unmöglich mich ruhig zu verhalten: so werdet ihr
mir nicht glauben als (38) meinte ich etwas anderes als ich sage. Und wenn
ich wiederum sage, daß ja eben dies das größte Gut für
den Menschen ist, täglich über die Tugend sich zu unterhalten,
und über die andern Gegenstände, über welche ihr mich reden
und mich selbst und Andere prüfen hört, ein Leben ohne Selbsterforschung
aber gar nicht verdient gelebt zu werden, das werdet ihr mir noch weniger
glauben wenn ich es sage. Aber gewiß verhält sich dies so, wie
ich es vortrage, ihr Männer, nur euch davon zu überzeugen ist
nicht
leicht. Auch bin ich nicht gewohnt mich selbst etwas übles wert zu
achten. Hätte ich nun Geld, so würde ich mir soviel Geldstrafe
zuerkennenTzuerU
als ich entrichten könnte: denn davon hätte ich weiter keinen
Schaden. Nun aber, ich habe eben keins; wenn ihr nicht etwa soviel als
ich zu entrichten vermag mir zuerkennenTzuerU
wollt. Ich vermöchte euch aber vielleicht etwa eine Mine zu entrichten.
Die will ich mir also zuerkennen. Platon
aber hier und Kriton und Kritobulos und Apollodoros reden mir zu mir Dreißig
Minen zuzuerkennenTzuerU
und sie wollten Bürgschaft leisten. Soviel also erkenne ich mir zu,
und diese werden euch für dies Geld zuverlässige Bürgen
sein."
_
Zuordnen Bildungssprache,
Literatur und Geistesgeschichte
Zurechnen Bildungssprache,
Literatur und Geiste4sgeschichte
Zuschreiben Bildungssprache,
Literatur und Geiste4sgeschichte
Goethe
Johann Peter Eckerman: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren
seines Lebens - Kapitel 277 [Gutenbergprojekt]
Zusammenfassung Goethe und die faulen Äpfel bei
Schiller. Goethe verwendet "zuschreiben" kausal, als Grund oder Ursache. |
"Wir waren, wie gesagt und wie wir alle wissen,« fuhr Goethe
fort, »bei aller Gleichheit unserer Richtungen Naturen sehr verschiedener
Art, und zwar nicht bloß in geistigen Dingen, sondern auch in physischen.
Eine Luft, die Schillern wohltätig war, wirkte auf mich wie Gift.
Ich besuchte ihn eines Tages, und da ich ihn nicht zu Hause fand und seine
Frau mir sagte, daß er bald zurückkommen würde, so setzte
ich mich an seinen Arbeitstisch, um mir dieses und jenes zu notieren. Ich
hatte aber nicht lange gesessen, als ich von einem heimlichen Übelbefinden
mich überschlichen fühlte, welches sich nach und nach steigerte,
so daß ich endlich einer Ohnmacht nahe war. Ich wußte anfänglich
nicht, welcher Ursache ich diesen elenden,
mir ganz ungewöhnlichen Zustand zuschreibenTzuscK
sollte, bis ich endlich bemerkte, daß aus einer Schieblade neben
mir ein sehr fataler Geruch strömte. Als ich sie öffnete, fand
ich zu meinem Erstaunen, daß sie voll fauler Äpfel war. Ich
trat sogleich an ein Fenster und schöpfte frische Luft, worauf ich
mich denn augenblicklich wiederhergestellt fühlte. Indes war seine
Frau wieder hereingetreten, die mir sagte, daß die Schieblade immer
mit faulen Äpfeln gefüllt sein müsse, indem dieser Geruch
Schillern wohl tue und er ohne ihn nicht leben und arbeiten könne."
_
Definitionslehre, Logik,
Methodologie, Wissenschaftstheorie - Zuerkennen, Zuordnen, Zurechnen,
Zuschreiben, Zuweisen
In der Definitionslehre gilt die Zuordnung Definiendum
(das zu Definierende) := Definiens (die Merkmale, womit definiert wird).
Das Definiendum kann hierbei eine willkürliche oder frei bestimmte
Zeichenkette, z.B. Tschingo67.
sein, aber die reale Komponente im Definiens muss existieren.
Carnap,
Rudolf (1934) Logische Syntax der Sprache (3 Sachregistereinträge
mit "Zuordnung")
Zusammenfassung
Carnap (1934) gebraucht zwar den Zuordnungsbegriff, erklärt und fundiert
ihn aber nicht näher. |
-
S. 7 "... Hierfür ist — ebenso wie. für
die Anwendung der Geometrie — die Aufstellung von sogenannten Zuordnungsdefinitionen
erforderlich, durch die festgesetzt wird, welche Gegenstandsarten den syntaktischen
Elementarten entsprechen sollen (z. B.: „Als Disjunktionszeichen sollen
Körper aus Druckerschwärze von der Gestalt ,V‘ genommen werden“).
..."
-
S. 68 "... Die physikalische Geometrie entsteht aus
der axiomatischen durch Aufstellung von sogenannten Zuordnungsdefinitionen
. (vgl. Reichenbach [Axiomatik], [Philosophie]); durch diese wird festgesetzt,
mit welchen physikalischen Begriffen (der Physik oder der Alltagssprache)
die axiomatischen Grundzeichen gleichbedeutend sein sollen. Erst durch
diese Definitionen wird das · axiomatische System auf empirische
Sätze anwendbar. ..."
-
S. 70:
_
_
Carnap,
Rudolf (1960) Symbolische Logik. 2neA. Wien: Springer.
Das Sachregister nenthält keine Einträge
mit zuerkennen, zuordnen, zurechnen, zuschreiben, zuweisen.
In
den Abschnitten 30-32 über die Relationen definiert
und erörtert Carnap den Relationsbegriff nicht. Damit ist das Werk
für unsere Anliegen nicht gebrauchen.
_
Kondakow
Woerterbuch der Logik
Das Wörterbuch der Logik von Kondakow et
al. (1978) enthält keine Einträge mit zuerkennen, zuordnen,
zurechnen, zuschreiben, zuweisen.
Mathematik,
Informatik, Programmierung Zuerkennen, Zuordnen, Zurechnen, Zuschreiben,
Zuweisen in Mathematik, Informaik und Programmierung
Relation im Mathematik-Duden (1994)
Er enthält keine Einträge zuerkennen, zuordnen, zurechnen,
zuschreiben, zuweisen.
|
Der allgemeine und übergeordnete Begriff in der Mathematik
ist Relation, der aber sehr abstrakt und wenig verständlich für
den allgemeinen Gebrauch ist (siehe bitte links die mathematische Definition
einer Relation ). Zuerkennen, zuordnen, zurechnen, zuschreiben, zuweisen
sind
mathematisch betrachtet Relationen, allesamt von der elementaren Form S1-R-S2,
womit aber über Relationalität dieser "Formel" und den Realtionsbegriff
selbst noch nichts gesagt ist. Relationen gelten gewöhnlich nur in
eine Richtung. Symmetrie oder Kommuntavität
sind selbst Relationen. Beispiel: Dass das Fenster geöffnet wurde,
schreibe eine Familie dem Vater zu: Vater- Relation öffnen- Fenster.
Diese Relation ist nicht symmetrisch, da das Fenster nicht den Vater öffnen
kann. Relationen sagen im allgemeinen nichts über den Realitätsgehalt
und die inhaltliche Bedeutung. |
Mit der obigen Definition ist eine zweistellige mathematische Relation
zwischen zwei Mengen lediglich eine Betrachtung von geordneten Paaren.
Allgemein ist eine mathemtische Relation zwischen n Mengen eine Betrachtung
von n-geordneten Tupeln. Damit könnte man den Zuordnungsbegriff sehr
allgemein definieren. Die erste Grundfunktion ist die Auswahl, die zweite
die Ordnung der ausgewählten Sachverhalte.
_
Wilhelm Ostwald: Grundriß der Naturphilosophie
Zweiter Teil Mathematik Kapitel 27 Zuordnung [Gutenbergprojekt]
Zusammenfassung
Zuordnung bei Ostwald
Ostwald führt gebraucht zunächst den allgemeinen Begriff
der Beziehung, ohnen ihn näher auszuführen. |
"27. Zuordnung.
Bisher ist die Betrachtung auf einzelne Gruppen und die Eigenschaften
beschränkt gewesen, welche eine solche für sich aufweist. Wir
wollen nun die BeziehungenTzuorB
untersuchen, welche zwischen zwei (oder mehreren) Gruppen sowohl bezüglich
ihrer einzelnen Glieder, wie in ihrer Gesamtheit bestehen.
Haben wir zunächst zwei Gruppen, deren Glieder alle einzeln unterschieden
werden, so kann man je ein Glied der einen Gruppe je einem Gliede der anderen
zuordnenTzuorRE.
Dies bedeutet, daß man bestimmt, es solle mit jedem Gliede der zweiten
Gruppe dasselbe geschehen, was man mit dem entsprechenden Gliede der ersten
vornimmt. Damit eine solche Regel durchführbar ist, muß das,
was man mit den Gliedern vornimmt, beiderseits auch tatsächlich ausführbar
sein, d.h. es dürfen keine Eigenschaften betätigt werden, die
nur einzelnen Gliedern für sich zukommen, sondern nur solche Eigenschaften,
welche ein jedes Glied als Glied einer Gruppe hat. Dies sind, wie wir gesehen
haben, die Eigenschaften der OrdnungTzuorRO.
Zunächst ist die ZuordnungTzuorRO
gegenseitig, d.h. es ist willkürlich, an welcher von beiden Gruppen
man die Vorgänge eintreten läßt. Dies Verhältnis der
beiden Gruppen heißt reziprok oder symmetrischTzuorRS.
Ferner kann man das Verfahren der ZuordnungTzuorM
auf eine dritte, vierte usw. Gruppe ausdehnen, mit der Wirkung, daß
an allen zugeordnetenTzuorM
Gruppen das geschehen soll, was an einer von ihnen vorgenommen wird. Wenn
hierbei die dritte Gruppe der zweiten zugeordnetTzuorM
wird, so erweist sich, daß sie ganz die gleichen Vorgänge erfährt,
als wäre sie der ersten unmittelbar zugeordnetTzuorM,
statt mittelbar durch die zweite. Und ebendasselbe gilt für die vierte,
fünfte usw. Gruppe. Die ZuordnungTzuorM
kann sich also auf beliebig viele Gruppen erstrecken, und jede einzelne
von ihnen erweist sich jeder anderen zugeordnetTzuorM.
Endlich kann auch eine Gruppe sich selbstzugeordnetTzuorRR
werden, indem jedem ihrer Glieder ein bestimmtes anderes Glied entspricht.
Hierbei ist es nicht ausgeschlossen, daß einzelne Glieder sich selbst
entsprechen, dann hat die Gruppe Doppelglieder, bzw. Doppelpunkte. Als
Grenzfall tritt die Identität ein, bei welcher ein jedes Glied sich
selbst entspricht. Dieser letzte Fall kann an sich keine besondere Erkenntnis
bringen, wohl aber kann er nützlich als Erläuterung für
solche Betrachtungen verwendet werden, bei denen er die äußerste
Möglichkeit darstellt."
_
Zuweisung im Informatik-Duden
(1993)
"Zuweisung: Die Zuweisung (oder auch WertzuweisungTzuweI
)
ist die elementarste >Anweisung in imperativen >Programmiersprachen. Durch
eine ZuweisungTzuweI
erhält eine >Variable einen neuen Wert. In vielen Programmiersprachen
(>PASCAL, >ALGOL 60) hat die Zuweisung die Form:
(Variablenname) := (Ausdruck).
Beispiele:
pi := 3.14159;
zaehler:= zaehler+1; "
Anmerkung: Der Schüler-Duden Informatik
von 1991 hat den gleichen Eintrag.
Recht: Zuerkennen, Zuordnen, Zurechnen,
Zuschreiben, Zuweisen im Recht
-
Frisch, Wolfgang (1988) Tatbestandsmäiges Verhalten und Zurechnung
des Erfolgs. Heidelberg: C.F. Müller.
-
Hassemer, Winfried; Neumann, Ulfrid& Saliger,
Frank (2016, Hrsg.) Einführung in die Rechtsphilosophie und Rechtstheorie
der Gegenwart. 9. unbe. A. Heidelberg: C. F. Müller.
-
Herberger, Maximilian & Simon, Dieter (1980)
Wissenschaftstheorie für Juristen. Logik — Semiotik — Erfahrungswissenschaften.
Frankfurt: Metzner.
-
Krämer, Katharina (2015) Individuelle und kollektive Zurechnung
im Strafrecht. Dissertation Jena. Tübingen: Mohr Siebeck.
_
Frisch, Wolfgang (1988) Tatbestandsmäßiges
Verhalten und Zurechnung des Erfolgs. Heidelberg: C.F. Müller.
Umfangreiche und schwierige Monographie zum Thema "Zurechnung des Erfolgs"
_
Hassemer, Winfried; Neumann,
Ulfrid& Saliger, Frank (2016, Hrsg.) Einführung in die Rechtsphilosophie
und Rechtstheorie der Gegenwart. 9. unbe. A. Heidelberg: C. F. Müller.
Zusammenfassung
Hassemer et al. (2015, Hrsg.)
Die Begriffe zuordnen, zurechnen und und zuschreiben
werden - bis auf Schroth S. 268 - wissenschaftstheoretisch nicht
analysiert und erörtert, auch nicht definiert, nur gebraucht. Die
Autoren differenzieren nicht, wann zuordnen, wann zurechnen oder wann zuschreiben
aus welchen Gründen verwendet werden sollten. |
HNS Suchwort "Zuordn"
(18 Treffer):
-
S.123a Kaufmann & Pforten: "Fall und Norm sind nur das "Rohmaterial"
des methodischen Prozesses, sie lassen sich, unbearbeitet, gar nicht einander
zuordnenTzuorB-,
da sie auf kategorial verschiedenen Ebenen liegen. ..."
-
S.123b Kaufmann & Pfordten: "... Die Norm gehört dem abstrakt-allgemein
definierten Sollen an, der Fall mit seinen unendlich vielen Fakten dem
ungegliederten amorphen Sein. Eine ZuordnungTzuorVj
ist erst möglich, nachdem die Norm mit Empirie und der Fall mit Normativität
in der Weise angereichert worden sind, dass sie einander „entsprechen",
und diese Entsprechung ist argumentativ zu begründen."
-
S.139 Kaufmann & Pfordten: "Rechtsordnungen werden sich als vielgestaltige
Gebilde natürlich nie zur Gänze einer abstrakten und deshalb
notwendig vereinfachenden Analyse wie der des normativen Individualismus
zuordnenTzuor
lassen. ..."
-
S.144 Ellscheid: Fußnote 6 Zitat Luhmann: "Das Recht ist die „Gesamtheit
seiner Operationen und Strukturen" (S. 74), hinter die nicht zurückgegangen
werden kann. Die Operationen des Rechts arbeiten mit den Werten „Recht"
— „Unrecht". Jeder ZuordnungTzuor
der Weite ist dann ein kontingentes Resultat kontingenter Operationen und
muss sich daher präsentieren als Entscheidung, die im Prinzip auch
anders hätte ausfallen können, und dies erwogen hat. (S. 183)."Kuuu
-
S.156 Ellscheid: Fußnote 47 (Habermas): "... Mir scheint die
ausschließliche Anwendung des Merkmals der Unverfügbarkeit von
Recht — das wir als das spezifisch naturrechtliche Erkenntnisinteresse
herausgestellt haben (vgl. oben 3.1.5) — auf die prozedurale Struktur der
Rechtsentstehung nur dann akzeptabel, wenn es möglich ist, dieser
Struktur die elementaren Menschenrechte als Konstitutiva zuzuordnenTzuor,
so dass auch sie an der Unverfügbarkeit von Recht teilhaben.
..."Kuuu
-
S.201 Ellscheid: "Recht und Moral manifestieren sich in Normen. Diese drücken
direkt oder mittelbar ein Sollen, ein gesolltes Verhalten, aus. Auch gesetzliche
Definitionen und ZuordnungenTzuorvon
Rechten oder Befugnissen verweisen letztlich auf Verhaltensnormen; die
Ausformulierung von Werten oder Zielvorstellungen in Recht und Moral wirkt
im Sinne der Bildung von Verhaltensvorschriften, die die Wert- oder Zielverwirklichung
fördern sollen. Der Norm entspricht eine Verbindlichkeit des Normadressaten,
sich in bestimmter Weise zu verhalten."
-
S.217 Ellscheid: "Die Korrelierung der Grundsätze einer freiheitlichen
Demokratie mit dem Grundprinzip autonomer Moral könnte zu dem Schluss
führen, es finde keine wechselseitige ZuordnungTzuor
von Recht und Moral statt, sondern stattdessen werde eine Auflösung
der Moral, nämlich ihre Ersetzung durch ein System von Freiheiten
und politischen Rechten programmiert. ..."
-
S.219 Ellscheid: "Neben den den Bürgerrechten zuzuordnendenTzuor
Tugenden bedarf ein Gemeinwesen, soll es nicht ohne Integration bleiben,
eines inhaltlichen moralischen Prinzips, das die in den Bürgerrechten
und den demokratischen Institutionen abgestützte Prozeduralität
der gesellschaftlichen Vernunft übersteigt. ..."
-
S.247 Schroth: "... Die ZuordnungTzuorKl
von Sachverhalten zu Normen, zu Unrecht „Subsumtion" genannt, hat zur Voraussetzung,
dass der Lebenssachverhalt in seiner Struktur verstanden wird. ..."
-
S.268f Schroth: "6.4.6 Auslegungskriterien und Dispositionsprädikate
Begriffe wie „Schuldunfähigkeit" oder „Fahruntüchtigkeit" zeichnen
sich dadurch aus, dass sie nicht unmittelbar auf „Beobachtbares" zurückgeführt
werden können. Sie bezeichnen vielmehr „Dispositionen", die nicht
unmittelbar durch Wahrnehmung erfassbar sind. Ob diese BegriffeKbegFWw
vorliegen oder nicht, ist nur dann zu ermitteln, wenn man menschliches
Verhalten in bestimmten Situationen beobachtet und weiß, in welcher
Art und Weise man Rückschlüsse von bestimmten Verhaltensweisen
in diesen Situationen auf das Vorliegen der Disposition treffen darf. Will
man derartige Begriffe aufklären, so muss man ihre Funktion im Rechtssystem
aufklären und ihre ZuordnungsregelnTzuorReg
hinsichtlich einer feststellbaren Wirklichkeit transparent machen. Wird
von der Rechtsprechung der Begriff „Fahruntüchtigkeit" dahingehend
präzisiert, dass diese auf jeden Fall vorliegt, wenn der Fahrer eines
Kraftfahrzeuges 1,1 Promille Alkohol im Blut hat, so verwendet die Rechtsprechung
für die Präzisierung dieses Begriffes eine ZuordnungsregelTzuorReg
zur Wirklichkeit. ZuordnungsregelnTzuorReg
unterscheiden sich von „normalen" Anwendungskriterien dadurch, dass sich
nicht mehr trennen lässt, was normale Begriffspräzisierung und
was Beweisregel ist." Da derartige revisionsrechtliche Regeln die Gerichte
jedenfalls indirekt binden, wird insoweit die freie richterliche Beweiswürdigung
eingeschränkt; die Tat- wird zur Rechtsfrage.91 Normativ problematisch
ist, [>269] wieweit Revisionsgerichte Tatsacheninstanzen mit solchen ZuordnungsregelTzuorReg
in ihrer Beweiswürdigungskompetenz beschneiden dürfen."
-
S.312 Neumann: "... Dementsprechend lassen sich die einzelnen Beiträge
zu einer Theorie der juristischen Argumentation diesen Modellen nur schwerpunktmäßig
zuordnenTzuorKl."
-
S.346 Schneider: "Solche Begriffs-Bäume unterstellen, dass juristische
Begriffe relativ klar definierbar sind und in einer eindeutigenZuordnungTzuorE,
Kuuu
zueinander stehen. ..."
-
S.351 Neumann: "... Das bedeutet indes nicht, dass die einer Wissenschaftstheorie
der Rechtswissenschaft zuzuordnendenTzuor,
Kuuu
Probleme randständig oder auch nur neuartig wären, im Gegenteil:
So wenig eingebürgert der Begriff noch ist, so alt sind die von ihm
erfassten Fragestellungen. ..."
-
S.431 Merkel: "... Aber ein umfassender Schutz des gesamten Bereichs,
den ein wohlverstandener Begriff der mentalen Selbstbestimmung" eröffnet,
existiert nicht. Zwar könnte man ihn dem Schutz des allgemeinen Persönlichkeitsrechts
nach Art. 2 Abs. 1 Grundgesetz zuordnenTzuorKl.
Doch würden damit sowohl sein spezifischer Charakter als auch seine
besondere Bedeutung für die Person unangemessen verdunkelt.96"
-
S.447 Saliger: Fußnote 96 "... allerdings mit abweichendem Begriffsverständnis
und entsprechend abweichenden ZuordnungenTzuor
- Stratenwerth (Fn. 12), 640 ff.; ..."
-
S.478 Sachregistereintrag "ZuordnungsregelnTzuor
268 f."
_
HNS Suchwort
"Zurechn" (12 Treffer):
-
S.XXVII Lit-Hinweis: Neumann, Ulfrid (1985)
ZurechnungTzureJ
und „Vorverschulden".
-
S.78 Kaufmann & Pfordten: Lit-Hinweis:
K. Larenz, Hegels Zurechnungslehre und der Begriff der objektiven ZurechnungZzureJoZ,
1927.
-
S. 116 Kaufmann & Pfordten: "Später
hat Kelsen seine Lehre von der Geltung der Norm modifiziert347. Er sieht
im Rechtssatz ein hypothetisches Urteil, einen Grund-Folge-Zusammenhang,
den er als ZurechnungTzureK
bezeichnet. ..."
-
S.215 Ellscheid: "Als Vernunftwesen kann jeder zurechnungsfähigeTzureJGS
Mensch an der allgemeinen Vernunft, auch am moralischen Denken, teilnehmen."
-
S.263 Schroth: "... Die Theorie der objektiven
ZurechnungZzureJoZ
spielt bei der Normkonkretisierung im Strafrecht eine zentrale Rolle."
-
S.350a Schneider: "Allerdings stellen sie auch neue
Sichtweisen auf bisherige Zurechnungs-TzureJ
und Haftungsaspekte dar, insbes. wenn man etwa selbstfahrenden Autos und
evtl. schon Assistenzsystemen151 Entscheidungen des Fahrers überlässt
und insofern ein mögliches neues Haftungssubjekt — Roboter, Auto —
einführt.152 ... "
-
S.350b Schneider: Fußnote 152: "Zur Frage der
ZurechnungTzureJ
gegenüber „autonomen Konstellationen" der Relation Automat — Mensch
Kersten, JZ 2015, 1, 6 f.
-
S.384 Schroth: Fußnote 19 "... Schroth/Hofmann,
ZurechnungsproblemeTzureJ
bei der Manipulation der Verteilung lebenserhaltender Güter, FS-Kargl,
2015, S. 523 (530 ff.).
-
S.396 Schroth: Fußnote 36 und 37: "Hofmann,
ZurechnungsproblemeTzureJ
bei der Manipulation der Verteilung lebenserhaltender Güter, FS-Kargl,
2015, S. 523 ff.
-
S. 397 Schroth: Fußnote 39: "Vgl. zu einer
vergleichbaren Problematik bereits ausführlich Schroth/Hofmann, ZurechnungsproblemeTzureJ
bei der Manipulation der Verteilung lebenserhaltender Güter, FS-Kargl,
2015, S. 523 (530 ff.)"
-
S. 400 Schroth: Lit: "Schroth/Hofmann, ZurechnungsproblemeTzureJ
bei der Manipulation der Verteilung lebenserhaltender Güter, Festschrift
für Walter Kargl zum 70. Geburtstag, 2015, S. 523 ff."
-
S.435 Saliger: Fußnote 13: "Zur prozeduralen
Rechtfertigung W Hasseiner, FS Mahrenholz, 1994, 731 und Saliger, FS Hassemer,
2010, 599. Zur Sterbehilfe Saliger, KritV 1998, 118 und ders., in: Schulz
(Hrsg.), Verantwortung zwischen materialerTzureJmZ
und prozeduralerTzureJpZZurechnung."
_
HNS Suchwort "Zuschreib"
(15
Treffer)
-
S.97 Kaufmann & Pfordten: "272 Siehe J. Schneider/U. Schroth, Kapitel
14 der 6. Aufl., die die im Text erwähnte Auffassung vor allem Robert
Alexy zuschreibenTzuscA."
-
S.150 Ellscheid: "... Es ist noch nicht eigentlich Recht, wenn man diesem,
anders als moralischen Normen, die Funktion des institutionell abgesicherten
Schutzes vor Unrecht zuschreibtTzuscF.
-
S.156 Ellscheid: "3.2.2 Berufung auf den common sense Dabei fällt
zunächst auf, dass Naturrechtslehrer den naturrechtlichen Normen allgemeine
Bekanntheit zuschreibenTzuscAn."
-
S.183 Ellscheid: "... Vermutlich lässt sich dieses Problem nicht lösen,
ohne den Parteien im Urzustand nun doch eine allen gemeinsame Eigenschaft
zuzuschreibenTzuscM,
die sich nicht auf Vernünftigkeit im Sinne von Nutzenrationalität
reduzieren lässt, sondern eine Charaktereigenschaft darstellt: Das
Ausmaß der Risikobereitschaft. ..."
-
S.210 Ellscheid: "4.1.4.2 Moralische Argumente für die rechtspositivistische
Trennungsthese. "Es spricht [...] vieles dafür, dem Bestehen einer
Rechtsordnung als solchem einen gewissen moralischen Wert zuzuschreibenTzuscW
und daraus eine prima facie bestehende moralische Verpflichtung zum Rechtsgehorsam
abzuleiten."24
-
S.223a Ellscheid: "Das geschieht auch nicht dann, wenn jemand Menschen,
mit denen er in persönlichen Beziehungen steht, eine verschieden große
Bedeutung für die eigene Existenz zuschreibtTzuscBed."
-
S.223b Ellscheid: "Denn diese ZuschreibungTzuscBed
versteht sich nicht als universalisierbar und ist deshalb kein Ansatzpunkt
für eine objektive Skalierung des Wertes von Menschen."
-
S.247 Schroth: "... Es ist vielmehr eine normative Frage, ob man einem
Text noch den Sinn zuschreibenTzuscSin
soll, den der Autor ihm zuschreiben wollte, oder einen anderen. ..."
-
S.251 Schroth: "Zudem muss der Interpret in der Lage sein, gesellschaftliche
ZuschreibungenTzuscGeszu
erkennen. ..."
-
S.310 Neumann: "Denn das Bild unterstellt, dass die tatsächliche Vielfalt
kontroverser Rechtsauffassungen nicht der Unbestimmtheit des Rechts, sondern
ausschließlich der mangelnden Fähigkeit der Juristen zur Erkenntnis
des „wirklichen" Rechts zuzuschreibenTzuscK
ist."
-
S.263 Neumann: "Für die Rechtswissenschaft ist die Konsenstheorie
in zwei Punkten von Bedeutung: Sie vermeidet einmal die ontologischen Schwierigkeiten,
in die ein realistischer Wahrheitsbegriff die Rechtswissenschaft zu verstricken
droht", und erlaubt andererseits, auch Normen und Bewertungen Wahrheitswerte
zuzuschreibenTzuscWW.
..."
-
S.403 Merkel: "Haben Menschen einen „freien Willen", grundsätzlich
jedenfalls oder immerhin manchmal? Und ist ein solcher Wille Voraussetzung
der ZuschreibungTzuscS
von „Schuld" zum Urheber einer verbotenen Tat?"
-
S.412a Merkel: "... Die ZuschreibungTzuscS
von Verantwortlichkeit, der „höchstpersönliche Vorwurt', fällt
auch Strafrichtern erheblich leichter, wenn sich die Tat auf die rein subjektive
Bösartigkeit des Täters zurückführen lässt, als
wenn sich ihr kausaler Ursprung als Produkt eines objektiven Naturvorgangs
darstellt."
-
S.412b Merkel: "Wohl die meisten Gerichte, auch in Deutschland, würden
diesem Nachweis einer verhängnisvollen Naturkausalität für
das verbotene Handeln erhebliche Bedeutung für die Schuldfähigkeit
des Täters zuschreibenTzuscJS.
..."
-
S.424 Merkel: "Woran liegt das? Als Grenze unseres Ichs markiert unser
evolutionär entstandenes Selbstbild intuitiv die äußere
Hülle unserer Körper. Funktionsträger unseres Geistes jenseits
der Haut gelten als Instrumente, solche innerhalb ihrer als Teil der Person
selbst. Dieser Abgrenzung eine normative Bedeutung zuzuschreibenTzuscBn,
ist jedoch schwierig. ..."
_
Herberger, Maximilian
& Simon, Dieter (1980) Wissenschaftstheorie für Juristen. Logik
— Semiotik — Erfahrungswissenschaften. Frankfurt: Metzner.
Zusammenfassung
Herberger & Simon Wissenschaftstheorie für
Juristen
Die Begriffe zuordnen, zurechnen und und zuschreiben
werden wissenschaftstheoretisch nicht analsiert und erörtert,
nur gebraucht. Herberger und Simon differenzieren auch nicht, wann zuordnen,
wann zurechnen oder wann zuschreiben aus welchen Gründen verwendet
werden sollten. Für Wahrheitswerte gebrauchen sie sowohl zuordnen
(S.34) als auch zuschreiben S. 181. Gebrauch und Bedeutung werden nicht
geklärt. |
H&S Suchwort "Zuordn" (8
Treffer)
-
S. 34 "... Es gibt jedoch Aussagen, die sich keiner der vier Gruppen der
kategorischen Sätze zuordnen lassen,
wie z. B. »Fritz ist Jurastudent«. Ein solcher singulärer
Satz ist eine Aussage, er ist aber kein kategorischer Satz."
-
S.95 "... Eine Aussage ist der Ausdruck A x(F x A M y) deswegen nicht,
weil man ihm keinen Wahrheitswert zuordnenTzuorRWW
kann. ..."
-
S.284a "... Will man auch dazu Angaben machen, muß man sich quantitativer
Begriffe bedienen und jedem Gegenstand eine Gewichtsangabe zuordnenTzuorRQ
(1 kp schwer, 2 kp schwer, 3 kp schwer usw.).
-
S.284b "Allgemeiner gesagt: Man muß quantitative Begriffe verwenden,
die dadurch gekennzeichnet sind, daß man mit ihnen den Gegenständen
des Bereichs eine zahlenmäßig bestimmte Maßangabe zuordnenTzuorRQ
kann. Wegen dieser Verbindung mit einer Maßeinheit bezeichnet man
die quantitativen Begriffe auch als metrische Begriffe (von griech. metron
— das Maß)"
-
S.306 "... Die semantischen Nominaldefinitionen heißen »semantisch«
(vgl. 11.1.), weil sie einem Zeichen eine Bedeutung zuordnenTzuorRB.
..."
-
S.316 "Überlegungen wie diese waren der Anlaß für eine
genauere Fassung des Klarheits-Kriteriums. Diese ging dahin, eine Intension
dann als »klar« anzusehen, wenn man mit ihrer Hilfe vorliegende
Gegenstände einem
Begriff zuordnenTzuorRBeg
konnte. FREGE knüpfte daran an und verlangte: ..."
-
S.339a "Zugleich sah das neue JAG Punktzahlen für die einzelnen Notenstufen
vor. Damit tauchte für die Übergangszeit die Frage auf, welche
Punktzahl man den Noten zuordnenTzuorRQ
sollte, die noch nach dem alten Gesetz erteilt worden waren.
-
S.339b "... Die Übergangsregelung sah vor, daß man sich an der
Notenbezeichnung orientieren sollte: Wer also z. B. nach dem alten Gesetz
ein »vollbefriedigend« erhalten hatte, erhielt nun die Punktzahl,
die im neuen Gesetz dem »vollbefriedigend« zugeordnetTzuorRQ
war. — Hätten Sie die Übergangsregelung auch so getroffen?"
H&S
Suchwort "Zurechn" (6 Treffer):
-
S.163 "... Eine vertragliche Übereinstimmung wäre nur zu konstruieren,
wenn man annähme, die Käufer müßten sich ihre mit
K formulierte Willenserklärung so zurechnenTzureKj
lassen, als sei sie mit K2 formuliert. ..."
-
S.243 "In den älteren Logik-Lehrbüchern wurde meist die Begriffslehre
mit abgehandelt. Das änderte sich, als man diese Disziplin wegen ihrer
zur Sprachtheorie zählenden Bestandteile nicht mehr insgesamt der
Logik zurechnenTzureKl
wollte. Allerdings führte das nicht dazu, daß man die Begriffslehre
nun im ganzen innerhalb der Sprachphilosophie darstellte. ..."
-
S.270 "... Heute geht man ganz einheitlich davon aus, daß ein Vertrag
zustandekommt, und zwar auf der Grundlage der sogenannten »objektiven
Erklärungsbedeutung «. Das ist die Bedeutung, die sich der Erklärende
zurechnenTzureB
lassen muß, weil sie die innerhal einer Sprechergemeinschaft überwiegend
akzeptierte ist. Meist wird keine besondere Mühe darauf verwandt,
diese »objektive« (d. h. vorherrschende und damit maßgebliche)
Erklärungsbedeutung zu ermitteln. Das führt oft zu Begründungsdefiziten.
Im vorliegenden Fall ist das allerdings nicht so"
-
S.278b "... Diese Auffassung wurde z. B. von HIMMELSCHEIN vertreten.
Er war der Ansicht, daß jede schuldhafte Verletzung einer Nebenpflicht
als ein Fall teilweiser Unmöglichkeit einzustufen und damit den Fällen
von Unmöglichkeit zuzurechnenTzureKl
sei (vgl. KÖPCKE, Typen der positiven Vertragsverletzung, 1965, S.
10 und MünchKomm-EmmEtucH, Vor § 275 Rn. 22-24 m. Nachw.). ..."
-
S.390 "2. Zuerst ist darzulegen, daß p und q unvereinbar sind, das
heißt, daß p/q wahr ist. Das LSG hat sich p ausdrücklich
zu eigen gemacht, indem es seine Entscheidung u. a. auf p stützte.
Aber auch q muß sich das LSG zurechnenTZureKj
lassen, da es die im Gutachten getroffene Feststellung q ohne Distanzierung
referiert. ..."
-
S.396 "... Da von der Werbeabsicht her ein der zweiten Deutung entsprechender
Eindruck erweckt werden soll, wird sich die werbende Firma diese Interpretation
zurechnenTzureIn
lassen müssen."
H&S
Suchwort
"Zuschreib" (4 Treffer)
-
S.154 "Die Analyse macht so deutlich, wie sich der Interpretationsspielraum
und die logische Konsequenz bei der Festlegung von Relationseigenschaften
zueinander verhalten: Eine Anzahl von ZuschreibungenTzusc
ist möglich, ohne daß die Konsistenz des Eigenschaftssystems
problematisch wird. Es kann jedoch ein Punkt erreicht werden, wo die bisherigen
Eigenschaftszuordnungen bestimmte andere nicht mehr zulassen, will man
sich nicht in Widersprüche verwickeln."
-
S.181 "Ein vierter Lösungsvorschlag ordnet den Normen statt der Wahrheitswerte
wahr/falsch die Geltungswerte geltend/nicht geltend zu. Dann wird das Konzept
der Allgemeingültigkeit einer Schlußform so verändert,
daß es nicht mehr nur auf Aussagen mit den Wahrheitswerten wahr/falsch,
sondern auch auf Normen mit den Geltungswerten geltend/nicht geltend anwendbar
ist. WEINBERGER etwa definiert folgendermaßen: »Der Satz F
folgt aus den Prämissen P1, P2, ..., I>. genau dann, wenn es logisch
ausgeschlossen ist, daß F unwahr (nicht geltend) ist, wenn P1, P2,...,
13„ wahr (geltend) sind. Hierbei ist F, P1, P2,..., P„ Wahrheit oder Geltung
zuzuschreibenTzuscRWW,
je nachdem, ob es sich um einen Aussage- oder um einen Normsatz handelt«
(Rechtslogik, 1970, S. 217). ..."
-
S. 241a Zitat Cartnap: "»Solange nur diese Ergebnisse gegeben sind,
gleichgültig, wie groß das Gebiet ist - man kann es fiktiv als
die ganze Welt annehmen, wenn man will -, ist es für die Linguisten
noch möglich, dem Prädikat verschiedene Intensionen zuzuschreiben.
Denn es gibt mehr als eine und möglicherweise unendlich viele Eigenschaften,
deren Extension innerhalb des gegebenen Gebiets gerade die für das
Prädikat bestimmte Extension ist« (CARNAP, a. a. 0., 5.296f.)."
-
S. 241b "Zur Verdeutlichung dieser Problematik kann man auf die in 12.2.1.
(am Ende) entwickelte Skizze zurückgreifen. Angenommen, es gebe drei
zur (ermittelten) Extension eines Ausdrucks gehörende Objekte 0,-0
3 mit den unterschiedlichen Eigenschaftskombinationen/E1, E2, E3, E4, Es,
E6, ..., En/ , /Ei, E2, E4, Es, E7, E„/ und /El, E2, E4, Es, Es, ... En/.
Dann sind verschiedene Intensionszuschreibungenmöglich,
zum Beispiel: ... [Graphik] "
_
Krämer, Katharina (2015) Individuelle
und kollektive Zurechnung im Strafrecht. Dissertation Jena. Tübingen:
Mohr Siebeck.
Zusammenfassung
Kraemer (2015) Krämer stellt richtig fest: "Diverse Wörterbücher
setzen die Zurechnung einmal mit der Zuordnung, in anderen Fällen
aber auch mit der Zuschreibung gleich, wie es im alltäglichen Sprachgebrauch
ebenfalls üblich ist." Von der Überschrift "Zurechnung in Abgrenzung
zur Zuordnung und Zuschreibung" erwartet man daher eine sorgfältige
und gründliche Begriffsanalyse, die auch nötig erscheint. Eine
solche findet aber nicht statt, was zum Teil daran liegt, dass sehr schnell
Erörterungen über Verantwortung, Urheberschaft und Kausalität,
in die Begriffsklärung eingemischt werden (bereits im zweiten Absatz).
Krämer sagt auch nicht, ob es ihr in diesem Abschnitt um eine Analyse
des - allgemeinen oder juristischen - Sprachgebrauchs oder um klare Definitionen
für ihre Arbeit geht, also was in dieser Arbeit "Zuordnung", "Zurechnung"
und "Zuschreibung" heißen soll. Ein Vorsclag wird für die Zurechnung
S.44 gemacht: "Die Zurechnung kann daher als „Operation“ verstanden werden,
„durch die Ereignisse auf vermeintlich ursächliche Faktoren zurückgefuhrt,
d. h. verstehbar werden“ ." "Kann" ist aber auch wieder sehr weich.
Einige Behauptungen werden auch nicht begründet und
belegt (Zuordnung beruhe auf einer rein kategorialen Einteilung). Im dritten
Absatz kommt es unvermittelt zur Anwendung des Zurechnungsbegriff, der
aber noch gar nicht geklärt ist, vor allem nicht in Anbgrenzung zu
"zuordnen" und "zuschreiben". |
S.43- "a. Zurechnung in Abgrenzung zur Zuordnung und Zuschreibung
Der Prozess des Sortierens nach Zugehörigkeitsmerkmalen333,
die von der Gesellschaft festgelegt oder erkenntnistheoretisch erschlossen
wurden, wird im Begriff „Zuordnung“TzuorM
gespiegelt. Innerhalb des Zuordnungsprozesses erfolgt keine Wertung. Zur
Bestimmung der Kategorien wird zwar das Wertesystem der Gesellschaft zugrunde
gelegt. Die erste Einordnung des Geschehens anhand äußerer Merkmale
erfolgt jedoch nur in Bezug auf die ZuordnungTzuorM
zu den definierten Kategorien. Es ist eine rein kategoriale Einteilung.
Die Kategorien für die Bestimmung eines Geschehens in der Außenwelt
werden von den Tatbestandsmerkmalen definiert, das heißt, das Tatgeschehen
und das Tatsubjekt werden festgelegt. Für die Strafbarkeit ist dabei
entscheidend, dass unrechtsrelevante Geschehnisse nur von Menschen begangen
werden können. Wenn Tiere oder Naturgewalten offensichtlich zu einer
möglichen Tatbestandsverwirklichung geführt haben334, löst
diese Erkenntnis die ZuordnungTzuorMnr
zur Kategorie der nicht relevanten Unrechtsgeschehen aus.
Wenn ein Ereignis anhand der festgelegten Kategorisierung
hingegen als unrechtsrelevant eingestuft werden konnte, folgt eine genauere
Prüfung des Sachverhalts bezüglich des Unrechtsgehalts, um den
Urheber
feststellen zu können. Die Einteilung mittels ZuordnungTzuorM
ist in diesem Zusammenhang als erste Richtungsangabe zu verstehen, um eine
Selektion aus der Geschehensvielfalt in der Wirklichkeit vorzunehmen. Nach
der Auswahl relevanter Erscheinungen werden die Ursachen ermittelt. Jemand
hat die konkrete Auswirkung, die Tatverwirklichung, herbeigeführt
und soll daher umgangssprachlich „zur Verantwortung
gezogen werden“. Doch wie wird dieser Verantwortliche
beziehungsweise [>44] Verantwortungsträger
bestimmt? Welche Anknüpfungspunkte sind entscheidend, um die maßgebliche
Ursache für den Taterfolg herauszukristallisieren?
Entscheidender Ausgangspunkt für die Bestimmung
der Urheberschaft kann dabei nur das
Tatgeschehen selbst sein. Dieses hat eine sichtbare Veränderung in
der Außenwelt hervorgerufen, so dass das Tatereignis
anhand objektiver Kriterien näher bestimmt werden kann
und somit Rückschlüsse auf die Ursache
ermöglicht werden. Im Mittelpunkt der objektiven Analyse steht dabei
die Rekonstruktion des Kausalverlaufs,
wobei ebenfalls auf erkenntnistheoretisch untermauerte Befunde zurückgegriffen
wird. Welches Element im Kausalverlauf den Anknüpfungspunkt für
die Zurechnung des Geschehens bildet,
wird über die ZurechnungskriterienTzureKrit
bestimmt. Um diese ausmachen zu können, ist es jedoch notwendig, die
ZurechnungTzure
als solche zunächst begrifflich zu erfassen. Diverse Wörterbücher
setzen die ZurechnungTzzz
einmal mit der
ZuordnungTzzz,
in anderen Fällen aber auch mit der ZuschreibungTzzz
gleich335, wie es im alltäglichen Sprachgebrauch ebenfalls üblich
ist.
Wenn auf der Basis der vorherigen Erläuterungen
zur ZuordnungTzuorM
darauf abgestellt wird, dass dieser Prozess auf der Einteilung in Kategorien
beruht, die vorher auf der Grundlage von Wertevorstellungen festgelegt
wurden, kann ZurechnungTzuorM-
nicht ebenfalls als Eingliederung in Klassifizierungen verwendet werden.
Möglich wäre die doppelte Bedeutungsbesetzung bei einem synonymen
Gebrauch. Synonymität besteht jedoch deshalb nicht, da nach der erfolgten
Kategorisierung von Recht und Unrecht sowie der „grobmaschigen“ Feststellung,
dass das zu analysierende Geschehen unrechtsrelevant sein könnte,
eine vertiefte Auseinandersetzung stattfindet. Das bedeutet, dass „feinmaschiger“,
präziser untersucht werden muss, um die Verursachung für das
unrechtsrelevante Geschehen zu bestimmen.
Das wäre zunächst durch die Analyse des
Kausalverlaufes
erkenntnistheoretisch zu gewährleisten. Tatsächlich
würden jedoch mehrere ursächliche Elemente
aus dieser Analyse hervorgehen und zu einer unzählbaren Größe
anwachsen, die keiner genauen Ursachenbestimmung
mehr zugänglich wären. Um dennoch eine Bestimmung
der konkreten Ursache für das Geschehen vornehmen zu
können, bedarf es einer Reproduktionsbegrenzung
des Kausalverlaufes336. Ein Wirklichkeitsausschnitt
muss gebildet werden, um die Komplexität des Geschehens greifbar werden
zu lassen337.
Die ZurechnungTzureK
kann daher als „Operation“ verstanden werden, „durch die Ereignisse auf
vermeintlich ursächliche Faktoren zurückgefuhrt, d. h. verstehbar
werden“338 . Die Vermeintlichkeit der Bestimmung ursächlicher
Faktoren resultiert „aus der Unmöglichkeit einer tatsächlichen
kausalen
Erklärung“339. Infolgedessen müssen Kriterien
zur Bestimmung eines Zielpunktes erarbeitet werden, um willkürliche
Festsetzungen zu vermeiden. Zu überlegen ist daher, „ob eine getroffene
Unterstellung
von Kausalität eine plausible [>45] Wahrnehmung abgibt“340.
Auf der Grundlage eines solchen Verständnisses zur Ermittlung von
Ursächlichkeiten
kann mit der Begrifflichkeit „ZurechnungTzureKh“
nur der Terminus der „HinzurechnungTzureKh“
die Wortbedeutung umschreiben341. Durch die HinzurechnungTzureKh
als verknüpfendes Element kann die Ursache zum Ereignis gezogen werden.
Dem Vorgang der Elementezusammenführung liegt
ein wertender Akt zugrunde. Wertende Akte können jedoch Schwierigkeiten
im Hinblick auf das Bewertungskriterium aufweisen. So wird allein über
die ZuschreibungTzureK-
keine wissenschaftliche Begründung für den Zusammenhang
von Urheber und Tatverursachung geliefert, wenn „Zuschreibung“TzureK-
als „glauben [oder] der Meinung sein, dass einer Person, Sache etw. Bestimmtes
zukommt, eigentümlich ist“342 verstanden wird. Hierbei wird
allein auf Überzeugungen abgestellt, die jedoch für den juristischen
Gebrauch der ZurechnungTzureKj
als Strafbarkeitsbegründungen nicht herangezogen werden können.
Dennoch wird der Begriff auch für die Ursachenzuschreibung
verwendet343.
Der Bedeutungsansatz deckt sich mit der synonymen Verwendung der beiden
Begriffe im umgangssprachlichen Gebrauch, der jedoch für eine eindeutige
Begriffsbestimmung in juristischer Hinsicht nicht herangezogen werden kann.
Mit der ZuschreibungTzuscUS
im umgangssprachlichen Sinne wird oft eine willkürliche Zuweisung
vorgenommen344, die in der Strafrechtsdogmatik keinen Bestand hat."
... Es folgen sprachhistorische Ausführungen
(Grimm, Luther) ...
"b. Zurechnung als externer Wertungsprozess
Im kirchlichen Sprachgebrauch wurden im Zusammenhang mit der ZurechnungTzureS
und Schuld Formulierungen wie „als verdienst anrechnen“353 oder „sünde
und missethat als schuld [>47] [zurechnen]354“
verwandt. Aber auch im alltäglichen Miteinander wurde die Zurechnung
im Sinne von „als verdienst zu gute rechnen“355 gebraucht. „Neben
und über die schuld tritt die zurückfuhrung a) auf einen urheber:
[...] b) auf eine Ursache:356 [. ..].“ Die Bestimmung
der Urheberschaft ist das zentrale Merkmal, das die ZurechnungTzureKj
in der Dogmatik unentbehrlich macht. Die ursprüngliche
Begriffsbildung lässt die heutige Funktion der ZurechnungTzureKj
im Strafrecht erkennen und damit Rückschlüsse auf ihre Bedeutung
zu.
Ereignis und Urheberschaft
müssen durch einen aktiven Vorgang zusammengeführt werden. Allein
die Reproduktion der Kausalverläufe
offenbart diesen Zusammenhang nicht. Die Verbindung von Causa und Factum
wird anhand wertender Kriterien geknüpft, wobei die Kausalität
als entscheidende Grundlage357, als primärer Anknüpfungspunkt
richtungsweisend ist. Der Zusammenhang von Ursache
und Ereignis ergibt sich daher nicht allein aus der Anschauung
des Kausalverlaufes, sondern bedarf
der Begrenzung der kausalen Faktoren.
Darüber hinaus treten weitere Kriterien zur Bestimmung
der Verknüpfung von Ursache und Folge hinzu358, die
durch die Wertung ermittelt werden. So offenbart sich die Verbindung nicht
aus sich heraus, so dass sie nur noch festgestellt werden, d. h. erkannt
und abgelesen werden könnte. Sie muss vielmehr anhand von Wertungsaspekten
festgelegt werden359, um als Instrument zur Rekonstruktion eines
Wirklichkeitsausschnittes zu dienen. Es besteht somit die Notwendigkeit,
einen ZurechnungsendpunktTzureEj360
festzulegen. Dieser muss über einen „selektiven Zugriff auf Umweltdaten“361
bestimmt werden, um eine plausible Wahrnehmung erzeugen zu können362.
Nur auf diese Weise kann die Strafbarkeit begründet werden. Der ZurechnungsprozessTzureEW
ist damit vor allem ein externer WertungsprozessTzureEW.
Er erfährt seine Konturen freilich durch die Kausalität, in der
sich mögliche Handlungsfolgen nachweisen lassen. Aber er wird eben
insbesondere durch die Wertungen der Gesellschaft bestimmt.
Die ZurechnungTzureEW
dient damit nach der Festlegung von Wertungsaspekten, die das gesamte Geschehen
definieren, als Instrument zur Rekonstruktion eines Wirklichkeitsausschnittes,
durch den das unrechtsrelevante Ereignis auf den oder die Urheber zurückgeführt
werden kann. Dadurch wird eine Verbindung von Causa und Factum geschaffen,
die teils auf [>48] Erfahrungswissen beruht, teils jedoch allein aus den
Wertungen der Gesellschaft bestimmt werden muss, um überzeugende Verknüpfungen
herausfiltern zu können. Demzufolge ergibt sich keinerlei inhaltliche
Vorfixierung auf einen bestimmten Zurechnungsadressaten.
Über die bedeutungstheoretische Analyse des
Zurechnungsbegriffs
kann noch keine Festlegung hinsichtlich der Zurechnungsrichtung
abgelesen werden. Sie ergibt sich vielmehr aus der Erkenntnistheorie und
den Wertungen der Gesellschaft, die naturgemäß Veränderungen
unterliegen und damit auch Anpassungen im ZurechnungssystemTzureSys
erlauben. Aus den momentan durch die Gesellschaft festgesetzten Kriterien,
die ein Verhalten einer Person als ihr eigenes steuerbares und damit vorwerfbares
Verhalten ansehen363, folgt der Mensch als ZurechnungsendpunktTzureEj364.
Die Festlegung schließt dabei jedoch andere Bewertungen nicht aus.
Eine Übertragung der gewonnen Erkenntnisse auf andere Konstrukte ist
damit denkbar.
Die Variabilität der Zurechnungsmodalitäten,
die schon in der historischen Abhandlung deutlich wurde, setzt sich bei
der semantisch-funktionellen Betrachtung fort. Auch hier ist das Zurechnungsdenken
offen für Veränderungen und Anpassungen an die jeweiligen gesellschaftlichen
Verhältnisse."
Fußnoten:"
333 Siehe dazu den Eintrag bei Duden, Bd. 8, Zuordnen,
S. 4050, der „zu etwas zuordenbar“ beschreibt, was als klassenmäßig
zugehörig, als mit dem Betreffenden zusammengehörig angesehen
wird beziehungsweise „zuordenbar“ als unter etwas einordnen.
334 Bajert in: ders., Verantwortung, S. 3 (6 f.);
Holl, JbRSoz, Bd. 14 (1989), S. 38 (40); zur rechtlichen Verfolgung und
Bestrafung von Tieren in früheren Zeiten V. Greve, FS Heike Jung,
S. 223 (223 ff.).
335 Siehe nur Bünting, Deutsches Wörterbuch,
S. 1354; Duden, Universalwörterbuch, Zurechnen, S. 2078.
336 Vgl. F Kaufmann, Methodenlehre der Sozialwissenschaften,
S. 15 ff.; 17 f.
337 Vgl. F. Kaufmann, Methodenlehre der Sozialwissenschaften,
S. 15 ff.; 17 f.
338 Heidenescher, ZfS 1992, 440 (447).
339 Heidenescher, ZfS 1992,440 (447).
340 Heidenescher, ZfS 1992, 440 (447) mit Verweis
auf Weick, Der Prozess des Organisierens, S. 27 ff.
341 So schon die begrifflichen Bestimmungen bei
Kluge/ Seebold, Etym. Wörterbuch, Zurechnung, S. 1017; Köhler,
Etym. Rechtswörterbuch, Zurechnung, S. 480.
342 Duden, Universalwörterbuch, Zuschreiben, S.
2088.
343 Duden, Universalwörterbuch, Zuschreiben,
S. 2088.
344 Diese Annahme wird ebenfalls von der Erklärungsalternative
zum „Zuschreiben“ unter l.b) im Duden, Universalwörterbuch, getragen,
welche die Zuschreibung mit Glauben und Meinen gleichsetzt.
353 Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd.
32, Zurechnen, Sp. 638; Petri 1, a 6b, „wird der lohn nicht aus gnad zugerechnet,
sondern aus pflicht“, zitiert nach Grimm, a. a. O.
354 Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 32, Zurechnen,
Sp. 638 f.; Luther 23, 352 W., „das ist auch der sunden eine, die gott
der stad somona zurechnet“, zitiert nach Grimm, a. a. O.
355 Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 32, Zurechnen,
Sp. 638; Goethe 10, 39 W„ „rechne mirs nicht zu, dasz ich der erste diese
gräuel melde“, zitiert nach Grimm, a. a. O.
356 Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 32, Zurechnung,
Sp. 640.
357 Vgl. AfexwrUbRE 1998, Bd. 6,479 (493 f.).
358 Vgl. dazu auch Werner, Verantwortung, in: Düwell/Hübenthal/Werner,
Hdb Ethik, S. 541 (542), auch wenn er sich bei der Erklärung der Kausalbeziehung
auf die Verantwortungszuschreibungen (beziehungsweise entsprechend der
hier festgelegten Terminologie auf die Verantwortungszurechnung) bezieht,
hält er jedoch fest, dass die „Verantwortung [...] über die Feststellung
möglicher Kausalzusammenhänge hinaus, zusätzliche Annahmen
[impliziere]“. Diese Feststellung kann ebenso auf den hier beschriebenen
Zusammenhang von Zurechnung und Kausalität übertragen werden.
Deutlicher wird diese Beziehung im ersten Teil unter B. I. 2. c. herausgestellt.
359 Siehe dazu statt vieler Jescheck/Weigend, StR
AT, §28 III, der ausführt, dass bei wertender Betrachtung der
Erfolg dem Handelnden als sein Werk objektiv zugerechnet werden müsste.
360 Alwart, Zurechnen und Verurteilen, S. 18.
361 Heidenescher, ZfS 1992, 440 (450).
362 Heidenescher, ZfS 1992, 440 (447); Weick, Prozess
des Organisierens, S. 27 ff.
363 BGHSt 2,194 (200).
364 Alwart, Zurechnen und Verurteilen, S. 18.
365 Siehe dazu die Ausführungen im ersten
Teil unter A., vor allem die Zusammenfassung zu den historischen Entwicklungen
unter A. V.
"
Es folgt Abschnitt "2. Der Begriff der Verantwortung".
Oekonomie: Zuerkennen, Zuordnen,
Zurechnen, Zuschreiben, Zuweisen in der Ökonomie
> Signierungen
Bedürfnisse
von Gruppen, Gemeinschaften, Gesellschaften, Institution, Klasse, Organisationen,
Staaten und andere Konstruktionen.
Adam Smith
Zusammenfassung
Smith Zuschreiben im 11. Kapitel Die Grundrente in Wohlstand der
Nationen
Smith verwendet im 11. Kapitel (Grundrente) in allen 9 Fundstellen
den Ausdruck zuschreiben kausal für Ursache oder Grund. |
Eine Untersuchung über Natur und Wesen des Volkswohlstandes. Erster
Band - Kapitel 11 Die Grundrente [Gutenbergprojekt]
-
"Die reichsten Gruben edler Metalle oder Edelsteine könnten zu dem
Reichtum der Welt nur wenig hinzufügen. Ein Produkt, dessen Wert hauptsächlich
seiner Seltenheit zuzuschreiben ist,
verliert notwendigerweise durch seine Häufigkeit. ..."
-
"... Der Mangel, der in England von 1693 bis 1699 mit Einschluß beider
Jahre herrschte, mußte, obgleich er ohne Zweifel vorzugsweise der
schlechten Witterung zuzuschreiben ist
und sich darum über einen großen Teil von Europa erstreckte,
durch die Prämie etwas vergrößert werden. Daher wurde auch
1699 die weitere Getreideausfuhr auf 9 Monate verboten"
-
"... Dennoch war in Frankreich bis 1764 die Ausfuhr von Getreide gesetzlich
verboten, und es ist etwas schwer, anzunehmen, daß fast dieselbe
Verringerung des Preises, die in dem einen Lande trotz dieses Verbotes
statthatte, in dem anderen der dadurch gebotenen, ungewöhnlichen Aufmunterung
zur Ausfuhr zuzuschreiben sei."
-
"... Wenn daher in den ersten 64 Jahren des gegenwärtigen Jahrhunderts
der durchschnittliche Geldpreis des Getreides etwas niedriger geworden
ist, als er es während des größten Teils des vorigen Jahrhunderts
gewesen war, so sollten wir ebenso diesen Wechsel nicht einem Fallen des
wirklichen Getreidewertes, sondern einem Steigen des wirklichen Silberwertes
auf dem europäischen Markte zuschreiben."
-
"... Wenn die ersteren nicht ebensoviel unter dem allgemeinen Durchschnitt
zurückblieben, als die letzteren über ihm standen, so haben wir
das wahrscheinlich der Prämie zuzuschreiben.
..."
-
"... Wenn es, ungeachtet der bedeutenden Erhöhung seines Preises,
in einem großen Teile des Landes auch jetzt noch vorherrscht, so
ist das an manchen Orten ohne Zweifel der Unwissenheit und der Anhänglichkeit
an alte Gewohnheiten zuzuschreiben,
an den meisten Orten aber den unvermeidlichen Hindernissen, die der natürliche
Lauf der Dinge der unmittelbaren und eiligen Einführung eines besseren
Systems entgegen setzt: erstens, der Armut der Pächter, oder dem Umstand,
daß sie noch nicht Zeit hatten, sich ein Viehkapital anzuschaffen,
das groß genug wäre, ihre Ländereien vollständiger
zu bebauen, weil dasselbe Steigen des Preises, das es für sie vorteilhaft
machen würde, ein größeres Viehkapital zu unterhalten,
es wieder schwierig macht, es zu beschaffen; und zweitens dem Umstand,
daß sie, angenommen, sie hätten es beschaffen können, noch
nicht Zeit hatten, ihre Ländereien so einzurichten, daß dieses
größere Viehkapital darauf ordentlich unterhalten werden könnte.
..."
-
"... Freilich hat sich in Europa, wie der Wohlstand seit der Entdeckung
der amerikanischen Bergwerke sehr gewachsen ist, der Wert des Goldes und
Silbers allmählich vermindert. Allein diese Verminderung ihres Wertes
ist nicht dem Wachstum des wirklichen Wohlstandes in Europa, des jährlichen
Produktes seines Bodens und seiner Arbeit zuzuschreiben,
sondern der zufälligen Entdeckung von Bergwerken, die ergiebiger waren,
als alle bis dahin bekannten. ..."
-
"... Wenn aber das Steigen des Preises einiger Arten von Lebensmitteln
von einem Steigen des wirklichen Wertes des Bodens, auf dem sie erzeugt
werden, von seiner vermehrten Fruchtbarkeit, oder davon herrührt,
daß er infolge einer ausgedehnteren Melioration und besseren Kultur
zum Kornbau geeignet gemacht worden ist, so ist es einem Umstande zuzuschreiben,
der aufs klarste das Gedeihen und den Fortschritt des Landes anzeigt. ..."
-
"... Wenn jenes Steigen des Preises hingegen der Wertsteigerung zuzuschreiben
ist, welche sich aus der vermehrten Fruchtbarkeit des Bodens ergibt, der
solche Lebensmittel erzeugt, so wird es eine weit bedenklichere Sache,
darüber zu urteilen, in welchem Verhältnis die Entlohnung in
Geld erhöht werden soll, oder ob sie überhaupt erhöht werden
soll. ..."
_
Psychologie: Zuerkennen,
Zuordnen, Zurechnen, Zuschreiben, Zuweisen in der Psychologie
Wissenschaftlicher
Apparat und Nachweise
Literatur (Auswahl)
Ausgewertete Literatur:
-
Carnap, Rudolf (1960) Symbolische Logik. 2neA. Wien:
Springer.
-
Carnap, Rudolf (1934) Logische Syntax der Sprache
-
Duden Online
-
Informatik-Duden
-
Frisch, Wolfgang (1988) Tatbestandsmäiges Verhalten und Zurechnung
des Erfolgs. Heidelberg: C.F. Müller.
-
Goethe, J.W. ()
-
Hassemer, Winfried; Neumann, Ulfrid& Saliger,
Frank (2016, Hrsg.) Einführung in die Rechtsphilosophie und Rechtstheorie
der Gegenwart. 9. unbe. A. Heidelberg: C. F. Müller.
-
Herberger, Maximilian & Simon, Dieter (1980)
Wissenschaftstheorie für Juristen. Logik — Semiotik — Erfahrungswissenschaften.
Frankfurt: Metzner.
-
Kondakow Woerterbuch der Logik
-
Krämer, Katharina (2015) Individuelle und kollektive Zurechnung
im Strafrecht. Dissertation Jena. Tübingen: Mohr Siebeck.
-
Mathematik-Duden
-
Ostwald, Wilhelm ()
-
Platon Sokrates
Prozess nach Platon in der Übersetzung Schleiermacher [Gutenbergprojekt]
-
Spiegel-Online
-
Smith, Adam ()
Links (Auswahl: beachte)
-
Ontologie des Psychosozialen aus
allgemeiner und integrativer psychologischer Sicht.
-
Mitglied und Gruppe.
Element
und Menge, Individuum und Klasse, Teil und Ganzes.
-
Kritik
des Sprachgebrauchs in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.
-
Überblick
Begriffsanalysen * Wirklichkeit und wirklich
* Welten * Definition
und Definieren *
-
Signierungen
für Zuerkennen, Zuordnen, Zurechnen, Zuschreiben, Zuweisen.
-
Signierungen
von Beduerfnisse von Gruppen, Gemeinschaften, Gesellschaften, Institution,
Klasse, Organisationen, Staaten und andere Konstruktionen.
-
Signierungen für
ontologische Ebenen.
_
Glossar,
Anmerkungen und Fußnoten > Eigener
wissenschaftlicher Standort. * Eigener
weltanschaulicher Standort.
1)
GIPT= General and
Integrative
Psychotherapy,
internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Tabelle als Modell für eine Relation
Menge 1: {1,3,2}, Menge 2: {c,a}. Es gibt sechs geordnete
Paare, und damit sechs zweistellige Relationen..
Kartesisches Produkt: { (1,c), (1,a), (3,c), (3,a), (2,c), (2,a,)}
_
Querverweise
Standort: Haben, Sein - Zuordnen, Zuschreiben.
*
Überblick Arbeiten
zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik
und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, R. (DAS). Wissenschaftstheoretische
Analysen haben, sein und zuerkennen, zuordnen, zuschreiben, zurechnen,
zuweisen. Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/wistheo/Wth_HSZZ.htm
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