Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=25.11.2023
Internet Erstausgabe, letzte Änderung: 29.11.23
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf
Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
Mail:_sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright
Anfang_
Begriffsanalyse objektiv_Datenschutz_Rel.
Aktuelles _Überblick_Überblick
Wissenschaft _Rel.
Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service
iec-verlag___ _Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1,
Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und
Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:
Begriffsanalyse objektiv, Objektivität,
objektive Wirklichkeit
Originalarbeit von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Haupt-
und Verteilerseite Begriffsanalysen. Wirklichkeit
und wirklich. Ein alltäglicher und wissenschaftlicher Grundbegriff.
* Sachverhalt *
Haupt-
und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie *
Checkliste
Definition, gpds-Regel
* Definition und definieren:
referenzieren;
Hauptseite
Referenzen in der psychologischen Forschung
* Systematische Analyse
Definition und definieren in der Psychologie. * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * Homonyme
* Begriffsverschiebebahnhöfe
* Sachverhalt * Wissenschaftliches
Arbeiten,
Regeln Grundbegriffe,
Begriffsbasis,
Zitieren
* Aristoteles Zum Geleit * Sprachkritik
und Sch^3-Syndrom
* Methode der Textanalyse
* Methodik-Beweissuche
in der Psychologie *
Beweissuchwortkürzel.
* Signierung
von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.:
Beweisregister
Psychologie * Beweis
und beweisen in der Psychologie * natcode
Register * Übersicht
allgemeine Beweisseiten * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
, Tabelle Fundstelleninformationen
erleben, erlebt, Erlebnis * Hauptbedeutungen
Erleben * Grunddimensionen
des Erlebens * »«
Überblick
Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik,
Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie
und Psychotherapieforschung.
Inhalt
_
Editorial
In der alltäglichen Kommunikation gibt es meist keine Probleme
mit dem Begriff objektiv. Der Duden bringt die zwei
allgemeinen Haupt-Bedeutungen auf den Punkt, wobei, wie in Lexika und Wörterbüchern
üblich, eine ganze Reihe Begriffsverschiebebahnhöfe
bemüht werden. Schwierigkeiten und Probleme stellen sich erst bei
genauerer Betrachtung ein; vor allem allgemein wissenschaftlich, erkenntnis-
und wissenschaftstheoretisch, wahrnehmungspsychologisch oder im Recht (z.B.
Zeugenaussagen, Sachverhaltsrekonstruktion). Grundsätzlich erscheint
es sinnvoll, die erkenntnistheoretische Frage nach der objektiven Wirklichkeit
von den anderen Objektivitätsbedeutungen zu trennen. Diese Seite widmet
sich der Klärung unter Einbeziehung verschiedener Quellen.
_
Zusammenfassung
Z0-Grundproblem Objektiv bzw.
Objektivität ist ein wichtiger allgemeiner und wissenschaftlicher
Grundbegriff. Eine intuitiv plausible
Ur-Idee des Objektiven ist, Objektivität (1) als unabhängig von
einem erkennenden Subjekt zu denken und damit auch frei von subjektiven
Fehlern, Vorurteilen und Filtern (Ding
an sich). Etwas existiert unabhängig davon, ob es irgendwer weiß
oder erkennt, z.B. die Erde, Sonne, Mond und Sterne, was die meisten Realisten
denken. Sachverhalte (Dinge,
Eigenschaften, Relationen, Ereignisse, Geschehnisse, Zustände) können
unabhängig von Subjekten bestehen, aber keine Erkenntnisse. (2) Erkenntnis
ist immer eine Produktion/Konstruktion eines erkennenden Subjektes bezüglich
eines Sachverhaltes (das "Ding
an sich" gibt es nicht). Erkennendes System und Sachverhalt erzeugen
die Erkenntnis. So führt uns diese Ur-Idee sogleich in eine paradoxe,
wenn nicht sogar antinomische
(widersprüchliche) oder aporetische
(unlösbare) Falle. Einerseits ist die Idee des Objektiven bestechend
plausibel, andererseits gibt es
keine von Subjekten unabhängige Erkenntnisse, denn Erkenntnis erfolgt
immer und notwendig durch ein erkennendes System. Wie kommen wir aus diesem
Dilemma heraus? Die Möglichkeiten sind:
Bewertung (Meta) |
Möglichkeiten |
Bemerkung |
_
richtig, falsch, unklar?
richtig, falsch, unklar?
richtig, falsch, unklar?
richtig, falsch, unklar?
_
_
richtig, falsch, unklar?
richtig, falsch, unklar?
richtig, falsch, unklar?
_ |
Angemessen und
(1) richtig (2) richtig
(1) richtig (2) falsch
(1) falsch (2) richtig
(1) falsch (2) falsch
_
Nicht anwendbar, weil
Modell (1) unangemessen, Modell (2) unangemessen
Modell (1) unangemessen, Modell (2) angemessen
Modell (1) angemessen, Modell (2) unangemessen
Unangemessen heißt nicht beurteilbar. |
Eine Lösung kann ich derzeit nicht bieten.
Vielleicht muss die Konstruktion
(1) Sachverhalte können unabhängig von Subjekten existieren
und gelten;
(2) Erkenntnisse sind immer an erkennende Systeme von Subjekten gebunden;
noch einmal überdacht werden. |
Z1-Definitionen der
Objektivität in der Wissenschaft
-
Z1.1-Der-Duden
Ziemlich trefflich für praktische und alltägliche Zwecke definiert
der Duden kurz und bündig "objektiv
DEFINITION
-
1. unabhängig von einem Subjekt und seinem Bewusstsein existierend;
tatsächlich
-
2. nicht von Gefühlen, Vorurteilen bestimmt; sachlich, unvoreingenommen,
unparteiisch."
-
Z1.2-Enzyklopädie
Philosophie und Wissenschaftstheorie 2016: ""objektiv/Objektivität,
in der scholastischen Terminologie seit J. Duns Scotus bis in das 17. und
18. Jh. (R. Descartes, B. de Spinoza, G. Berkeley) hinein Bezeichnung für
alles >im Geiste< als Idee (>Idee (historisch)) oder Vorstellung Existente
(>objectum ut cogitatum< und daher >in mente<). In einem diesem Sinne
(dessen Wiederaufnahme später A. Schopenhauer, C. Renouvier, F. Mauthner
u. a. empfahlen) nahezu entgegengesetzten Sinne versteht die philosophische
Terminologie seit A. G. Baumgarten unter
O.
eine
Ereignissen, Aussagen oder Haltungen (Einstellungen) zuschreibbare Eigenschaft,
die vor allem ihre Unabhängigkeit von individuellen Umständen,
historischen Zufälligkeiten, beteiligten Personen etc. ausdrücken
soll. O. kann daher häufig als
Übereinstimmung mit der Sache unter Ausschaltung aller >Subjektivität<,
d. h. als Sachgemäßheit oder Gegenstandsorientiertheit charakterisiert
werden. ..."
-
Z1.3-Daston-Galison-2007:
Am besten noch die 5. Erwähnung auf S. 17: ""... Objektiv sein heißt,
auf ein Wissen auszusein, das keine Spuren des Wissenden trägt — ein
von Vorurteil oder Geschicklichkeit, Phantasievorstellungen oder Urteil,
Wünschen oder Ambitionen unberührtes Wissen. Objektivität
ist Blindsehen. ...". Z-Fazit: Das interessante, schön und
reichlich illustrierte Buch untersucht anhand von Abbildungen einen Aspekt
der Objektivität, ohne auf den ersten 23 Seiten und im Abschlusskapitel
jemals genau zu klären was eigentlich unter "Objektivität" zu
verstehen ist. Die Grundproblematik und Grundaufgabe zum Objektivitätsbegriff
wird an den eingesehenen Stellen nicht erkannt, zumindest nicht thematisiert.
Es wird viel behauptet ("... Die Objektivität, die um die Mitte des
neunzehnten Jahrhunderts als eine epistemische Tugend aufkam, ...", S.
18) und gemeint ("Am Anfang aller Erkenntnistheorie steht die Angst ...",
S. 396) im Plauderstil, aber wenig wirklich belegt und gezeigt. Um die
Geschichte des Begriffs, nicht nur des einkleidenden Wortes, Objektivität
nachzuzeichnen, ist es zwingend erforderlich. Objektivität klar und
genau zu definieren. Nachdem das im ganzen Buch nicht geschieht, entbehrt
auch die abenteuerlich anmutende These, dass die Geschichte der Objektivität
erst um 1860 (S. 28, 36) beginnt jeglicher Grundlage.
-
Z1.4-Popper-1993:
Die Ausführungen zum Begriff des Objektiven S. 6f, 9, 113, 164, 195f,
256 sind hinsichtlich einer Klärung und Erklärung, was unter
objektiv zu verstehen ist, gänzlich unergiebig. Popper gibt an den
Gebrauchsstellen auch keinen Querverweis, keine Fußnote, Anmerkung
oder einen Literaturhinweis an. Das ist natürlich insofern verwunderlich,
da ja schon der Titel des Buches - Objektive Erkenntnis - auf objektiv
abzielt. Der wichtigste Grundbegriff seiner "objektiven Erkenntnis" bleibt
also dunkel und unerklärt.
-
Z1.5-Klaus-&-Buhr-1969:
"unabhängig vom einzelnen Subjekt und seinem Bewußtsein. Ggs:
subjektiv."
-
Z1.6-Schlick-1925:
ZS1925.
Fazit Nachdem ich bei den ersten 20 Fundstellen S.1-227
der Allgemeinen Erkenntnislehre, 2. Auflage 1925, keine Erklärung
des Objektivitätsbegriffs gefunden habe, auch nicht durch Querverweis,
Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweise, gehe ich davon aus, dass
Schlick dies auch im weiteren nicht leistet.
-
Z1.7-Eisler-1904:
"Objektiv: zum Objekt (s. d.) gehörig, auf das Objekt bezüglich,
im gesetzmäßigen, von unserem Wollen und Fühlen unabhängigen
Zusammenhang der Erfahrungen und Begriffe enthalten. Das Objektive
ist a. das vom Individuum (von dessen Vorstellen, Meinen, Werten) Unabhängige,
aber doch eine Beziehung auf das Subjekt überhaupt Einschließende.
b. das vom Subjekt überhaupt Unabhängige, nicht durch es Gesetzte,
das an sich Seiende. Objektiv gültig ist, was für das
denkende Subjekt überhaupt, für jedes Denken Geltung hat (s.
Gültigkeit). Objektivität: objektiver Charakter (des Denkens,
Beurteilens, von Eigenschaften u. dgl.). Objektivität
schließt das Subjekt nicht aus, sondern bedingt nur ein Denken und
Werten, wie es das Postulat der sachgemäßen Behandlung des Gegebenen
fordert (s. Wahrheit)."
-
Exkurs-ChatGPT:
Zwei Fragen wurden gestellt und beantwortet:
-
Was macht das Objektive aus? Wie gelangt man zur Objektivität?
-
Führt das Objektivitätskonzept in eine Antinomie oder Aporie?
-
Z-Fazit Z0, Z1. Z2, Z3.
Z2-Eigene-Definition-der-Objektivität
Ich neige zu einer pragmatischen Definition: Als objektiv gilt, was
eine große Mehrheit, operational 2/3 oder mehr, an Fachkundigen für
objektiv hält.
Z3-Signierungen
-
Obj1 Duden: 1. unabhängig von einem Subjekt
und seinem Bewusstsein existierend; tatsächlich
-
Obj1p Objektivität im pragmatischen Sinne
nach einer mindestens 2/3 Mehrheit der Fachkundigen.
-
Obj2 Duden: 2. nicht von Gefühlen, Vorurteilen
bestimmt; sachlich, unvoreingenommen, unparteiisch.
-
Obj? Unklar
Z-Fazit: Z0, Z1. Z2, Z3.
Ende der Zusammenfassung
_
Einführung in das Objektivitätsproblem
Sprach- und erkenntniskritisch:
Über objektive Wirklichkeit, Erscheinung und Wahrnehmung erkennender
Systeme vernünftig und verständlich zu sprechen ist nicht ganz
einfach, weil das Erkennende System sowohl inner- als auch außerhalb
der objektiven Wirklichkeit betrachtet werden kann. Betrachtet ein ICH-1
die Außenwelt, nimmt es eine Außerhalb-Position ein. Betrachtet
ein ICH-2 die Außenwelt, so gehört ICH-1 zu dieser Außenwelt.
Jeder Mensch mit seinem subjektiven Erleben ist Teil der objektiven Wirklichkeit,
d.h. das subjektive Erleben hat so gesehen paradox anmutend auch ganz objektiven
Charakter. Das macht die Sache verwirrend und schwierig, so dass sich verschärft
die Frage stellt: was soll “objektiv” heißen? Oft wird unter objektiv
verstanden, was die Naturwissenschaften feststellen, aber diese können
zum subjektiven Erleben bislang nichts sagen. Wahrscheinlich kommt man
nur weiter, wenn man klärt, worauf sich die Frage nach objektiv genau
bezieht? Hierzu hilft eine Betrachtung der
Begriffsbasis objektiv: Wahrnehmungsquelle, innen, außen,
erkennende Systeme, trifft, Erscheinung, objektive Wirklichkeit, erzeugen.
Hält man die verschiedenen Fragestellungen nicht klar und deutlich
auseinander, bleibt man zu sehr im Allgemein-Abstrakten, wird eine Klärung
schwierig oder gar unmöglich sein.
Diskussion
am Beispiel Da steht ein Baum
1. Urteil, z.B. Da steht ein Baum
Dieses Urteil kann richtig, falsch oder nicht entscheidbar sein.
1.1 Richtig
1.2 Falsch
1.3 Unklar, ob richtig oder falsch, nicht entscheidbar
Es ist klar, dass zwischen 1.1 und 1.2 ein Gegensatz vorliegt, aber
nicht zwischen 1.1 und 1.3 oder zwischen 1.2 und 1.3. Ob ein Urteil zutrifft
hängt natürlich zunächst davon ab, was die Tatsache ist.
2. Tatsache, wobei hier offen bleibt, wie die Tatsache festgestellt
werden kann.
2.1 da steht ein Baum
2.2 da steht kein Baum
2.3 Es ist unklar, ob da ein Baum steht
Der Vergleich 2.1 mit 2.2 kann als Gegensatz bezeichnet werden. Aber
nicht die Vergleiche 2.1 mit 2.3 oder 2.2 mit 2.3.
3. Sodann könnte man fragen: wer urteilt, von wem stammt das Urteil?
Von einem erkennenden Subjekt, von mehreren, von vielen, von allen
oder gar von einem objektiv erkennenden System, wobei sich natürlich
die Frage stellt, was das sein soll, ein objektiv erkennendes System?
3.1 ein subjektiv erkennendes System (z.B. ein Mensch, der den Ort,
wo der Baum sein soll, betrachtet.)
3.2 Mehrere subjektiv erkennende Systeme (z.B. mehrere Menschen, die
den Ort, wo der Baum sein soll, betrachten.)
3.3 Viele subjektiv erkennende Systeme (z.B. viele Menschen, die den
Ort, wo der Baum sein soll, betrachten.)
3.4 Alle subjektiv erkennenden Systeme (z.B. alle Menschen, der den
Ort, wo der Baum sein soll, betrachten)
3.5 Ein objektiv erkennendes System, z.B. Meßgerät (etwa
ein Fotoapparat, der den Ort, wo der Baum sein soll, fotografiert)
Anmerkung: man beachte dass 3.5 (objektiv) nicht einfach eine Fortsetzung
der Folge 3.1-3.4 (subjektiv, gruppen-subjektiv, intersubjektiv) ist, sondern
eine andere Kategorie.
4. Objektiv
Objektiv kann sich auf die Tatsache, das Urteil, die Urteilsquelle
oder auf die Gültigkeit beziehen.
4.1 Objektiv hinsichtlich der Tatsache: Dass da ein Baum steht, ist
eine objektive Tatsache.
4.2 Objektiv hinsichtlich des Urteils: Das Urteil, dass da ein Baum
steht, ist objektiv
4.3 Objektiv hinsichtlich der Urteilsquelle: die Urteilsquelle viele
Menschen, ist objektiv
4.4 Objektiv hinsichtlich der Gültigkeit des Urteils: Das Urteil,
dass da ein Baum steht, ist objektiv richtig
5. Subjektiv
Das kann sich auf die Tatsache, das Urteil, die Urteilsquelle oder
auf die Gültigkeit beziehen.
5.1 Subjektiv hinsichtlich der Tatsache: Dass da ein Baum steht, ist
eine subjektive Tatsache.
5.2 Subjektiv hinsichtlich des Urteils: Das Urteil, dass da ein Baum
steht, ist subjektiv
5.3 Subjektiv hinsichtlich der Urteilsquelle: die Urteilsquelle viele
Menschen, ist (gruppen-) subjektiv
5.4 Subjektiv hinsichtlich der Gültigkeit des Urteils: Das Urteil,
dass da ein Baum steht, ist subjektiv richtig
Damit gibt es viele Möglichkeiten der Kombination, die jeweils
eine eigene Untersuchung erfordern, wo und zwischen welchen Vergleichen
ein Gegensatz oder einfach nur ein Unterschied besteht. Das eröffnet
viele erkenntnistheoretisch interessante Fragestellungen.
Näherungen
und Unterscheidungen
Was soll objektiv heißen?
Zwei Paradigmen und Konstruktionsaufgaben: Objektive Außenwelt
und Objektive Innenwelt
Objektive Außenwelt
-
Erkennendes System Fotoapparat (Einstellungen), Tatsache in der Außenwelt
(z.B. da steht ein Baum), Perspektive des erkennenden Systems (der Baum
sieht je nach Perspektive und Lichtverhältnissen verschieden aus),
Lichtsignale.
-
Erkennendes System Blinder Mensch (Einstellungen), Tatsache in der Außenwelt
(z.B. da steht ein Baum), Perspektive des erkennenden Systems (der Baum
sieht
je nach Perspektive und Lichtverhältnissen verschieden aus), Tasten.
-
Erkennendes System Fledermaus, Tatsache in der Außenwelt (z.B. da
steht ein Baum), Perspektive des erkennenden Systems (der Baum sieht je
nach Perspektive und Lichtverhältnissen verschieden aus), Schallwellen,
Echolot.
-
Erkennendes System Riechen, Tatsache in der Außenwelt (z.B. da steht
ein Baum), Perspektive des erkennenden Systems (der Baum riecht je nach
Perspektive und Umgebungsgerüchen anders).
Objektive Innenwelt
-
Jegliche Außenwelt wird durch unsere Innenwelt vermittelt. Außenwelt
muss daher eine Konstruktion aus der Innenwelt sein.
Abb. 3.4.2.1(1) Außenwelt Innenwelt: Körper,
Seele, Geist Modell (Quelle)
Quelle S.179: Sponsel, R. (1995).
Handbuch Integrativer Psychologischer Psychotherapie. Erlangen: iec-verlag.
Modell
kognitiver Aufbau der Innenwelt, Außenwelt und des Bewusstseins
(Quelle)
Quelle S.181: Sponsel, R. (1995).
Handbuch Integrativer Psychologischer Psychotherapie. Erlangen: iec-verlag.
_
Objektiv erkennendes System
Ein besonderes Problem ist die Kreation und Konstruktion "objektiv
erkennendes System". Eine erste Idee ist, dass ein objektiv erkennendes
System unabhängig von subjektiv erkennenden Systemen
sein sollte, womit sich als erstes die Frage stellt, was unter unabhängig
zu verstehen ist.
Definition der Unabhängigkeit
Definition:
Eine Tatsache T2 heißt von einer Tatsache T1 unabhängig,
wenn eine Veränderung von T1 keine Veränderung von T2 bewirkt.
Voraussetzungen: Zwei Tatsachen, die voneinander unabhängig
sein sollen, müssen erstens existieren und zweitens muss man sie feststellen
können.
Begriffsbasis:
Tatsache, Veränderung, bewirken, existieren, feststellen.
Aber: Man beachte auch, dass es auch Scheinveränderungen
gibt wie bei den Storchennestern, Geburtenraten und ihren Scheinkorrelationen. |
Tatsache 2: Ein vom Menschen unabhängiges erkennendes System.
Tatsache 1: Das erkennende System der Menschen.
Kommt es zu Veränderungen bei Tatsache 2, wenn Tatsache 1 verändert
wird? Oder ausführlich:
Wird ein unabhängiges (objektives) erkennendes System verändert,
wenn sich das erkennende System der Menschen verändert?
Konkretes Beispiel: Tatsache 2: Fotoapparat. Tatsache 1: Mensch. Wenn
sich das erkennende System des Menschen verändert, ändert sich
dann auch das erkennende System Fotoapparat? Sicher nicht. Also ist das
erkennende System des Fotoapparates vom erkennenden System des Menschen
unabhängig. Aber liefert der Fotoapparat auch objektive Ergebnisse?
Sicher nicht, denn die Natur kennt keine Farben, nur unterschiedliche Wellenlängen,
die, wenn sie auf ein geeignetes erkennendes System treffen, ein Bild erzeugen,
das nur teilweise veridikal
ist.
Das
Problem der Veridikalität (eigene Seite)
_
Materialien und Dokumentation
Objektivitätsbegriffe (Auswahl)
Objektiv in Fachwörterbüchern, Lexika
und Enzyklopädien
Duden (Abruf 19.09.2022)
1. unabhängig von einem
Subjekt und seinem Bewusstsein existierend; tatsächlich
Beispiel
"die objektiven Tatsachen"
2. nicht von Gefühlen, Vorurteilen bestimmt;
sachlich, unvoreingenommen, unparteiisch
Beispiele
"eine objektive Berichterstatterin"
"sein Urteil ist nicht objektiv"
"etwas objektiv betrachten"
Objektiv in der Enzyklopädie
für Philosophie und Wissenschaftstheorie, 2. A. 2016 (Claus Thiel)
"objektiv/Objektivität, in der scholastischen Terminologie
seit J. Duns Scotus bis in das 17. und 18. Jh. (R. Descartes, B. de Spinoza,
G. Berkeley) hinein Bezeichnung für alles >im Geiste< als Idee
(>Idee (historisch)) oder Vorstellung Existente (>objectum ut cogitatum<
und daher >in mente<). In einem diesem Sinne (dessen Wiederaufnahme
später A. Schopenhauer, C. Renouvier, F. Mauthner u. a. empfahlen)
nahezu entgegengesetzten Sinne versteht die philosophische Terminologie
seit A. G. Baumgarten unter
O.
eine
Ereignissen, Aussagen oder Haltungen (Einstellungen) zuschreibbare Eigenschaft,
die vor allem ihre Unabhängigkeit von individuellen Umständen,
historischen Zufälligkeiten, beteiligten Personen etc. ausdrücken
soll. O. kann daher häufig als
Übereinstimmung mit der Sache unter Ausschaltung aller >Subjektivität<,
d. h. als Sachgemäßheit oder Gegenstandsorientiertheit charakterisiert
werden. ..."
Objektiv bei Daston
& Galison (2007)
Zusammenfassung-Daston-Galison-2007
Z1 Nach den Grundregeln
für Begriffe sollte der Zentralbegriff "objektiv" auf den ersten
Seiten erklärt werden. Ich habe mit der Methode
der Textanalyse das Vorwort, den Prolog und die ersten 13 Seiten des
ersten Kapitels, also insgesamt die ersten 23 Seiten mit 61 Fundstellen
"objektiv" durchsucht: Verlagsinfo 3. Titel 1. Inhaltsverzeichnis
13. Die Kopfzeilen "Objektivität" habe ich nicht mitgezählt.
An diesen Stellen sind keine Erklärungen zu erwarten, im nun folgenden
"echten" Text aber natürlich schon.
Z2 Die 5. Erwähnung auf S. 17 -
nach insgesamt 22 Erwähnungen bis dahin - gibt erste wichtige nähere
Bestimmungen, teilweise metaphorisch ("Blindsehen"):
"... Objektiv sein heißt, auf ein Wissen auszusein, das keine
Spuren des Wissenden trägt — ein von Vorurteil oder Geschicklichkeit,
Phantasievorstellungen oder Urteil, Wünschen oder Ambitionen unberührtes
Wissen. Objektivität ist Blindsehen. ..."
Das hört sich auf den ersten Blick zwar gut an, ist aber falsch und
widerspricht dem Hauptsatz
der Erkenntnistheorie. Danach kommen bis einschließlich S. 29
keine inhaltlichen Ausführungen zur Definition der Objektivität
mehr. Bis dahin sind es im beachtlichen Text 12+6+11+7+2+2+4+6+11 = 61
Erwähnungen auf 23 Seiten (S. 7 - S. 29). Nach S. 29 habe ich die
Sichtungen abgebrochen, weil ich davon ausgehe, wenn auf den ersten 23
Seiten bei 61 Erwähnungen keine Definition oder grundlegende Begriffserklärung
erbracht wird, damit auch weiterhin nicht zu rechnen ist.
Z3 Ich habe dann noch das 7. und letzte Kapitel
"Von der Repräsentation zur Präsentation" zur Definition der
Objektivität unter die Lupe genommen in der Hoffnung eine Definition
oder nähere Erklärung der Objektivität zu finden. Die Zusammenfassung
ergab. Z7.1 Das letzte Kapitel enthält 99 Fundstellen ohne Kopfzeilen
mit Objektivität oder "objektiv" (126 mit Kopfzeilen). 27 "Objektivität"
in Seitenkopfzeilen (links): 386, 388, 390, 392, 394, 398, 400, 402, 404,
406, 408, 410, 412, 414, 416, 418, 420, 422, 424, 426, 428. 430, 432, 434,
436, 438, 440.
Z7.2 Keine der 99 Erwähnungen an den Fundstellen liefert eine
Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll,
geschweige denn gar eine Definition.
Z7.3 Die Zitate S. 402 werden mit Seitenfundstellen belegt.
Z7-Fazit: Was unter objektiv oder Objektivität verstanden werden
kann oder soll, erfahren wir im Abschlusskapitel nicht.
Z-Fazit: Das interessante, schön
und reichlich illustrierte Buch untersucht anhand von Abbildungen einen
Aspekt der Objektivität, ohne auf den ersten 23 Seiten und im Abschlusskapitel
jemals genau zu klären was eigentlich unter "Objektivität" zu
verstehen ist. Die Grundproblematik und Grundaufgabe zum Objektivitätsbegriff
wird an den eingesehenen Stellen nicht erkannt, zumindest nicht thematisiert.
Es wird viel behauptet ("... Die Objektivität, die um die Mitte des
neunzehnten Jahrhunderts als eine epistemische Tugend aufkam, ...", S.
18) und gemeint ("Am Anfang aller Erkenntnistheorie steht die Angst ...",
S. 396) im Plauderstil, aber wenig wirklich belegt und gezeigt. Um die
Geschichte des Begriffs, nicht nur des einkleidenden Wortes, Objektivität
nachzuzeichnen, ist es zwingend erforderlich. Objektivität klar und
genau zu definieren. Nachdem das im ganzen Buch nicht geschieht, entbehrt
auch die abenteuerlich anmutende These, dass die Geschichte der Objektivität
erst um 1860 (S. 28, 36) beginnt jeglicher Grundlage.
_
Objektiv bei Popper-1993
Popper, Karl. (1993) Objektive Erkenntnis. Ein evolutionärer Entwurf.
Hamburg: Hoffmann und Campe paperback.
Zusammenfassung-Popper-1993:
Sachregistereinträge: Objektivität, Sprache (sprachliche
Formulierungen)
— mathematische 137,141
— der Redeweise 6 f., 9,113 f., 164, 195 f, 256
Die Ausführungen zum Begriff des Objektiven S. 6f, 9, 113, 164,
195 f, 256 sind hinsichtlich einer Klärung und Erklärung, was
unter objektiv zu verstehen ist, gänzlich unergiebig. Popper gibt
an den Gebrauchsstellen auch keinen Querverweis, keine Fußnote, Anmerkung
oder einen Literaturhinweis an. Das ist natürlich insofern verwunderlich,
da ja schon der Titel des Buches - Objektive Erkenntnis - auf objektiv
abzielt. Der wichtigste Grundbegriff seiner "objektiven Erkenntnis" bleibt
also dunkel und unerklärt
_
Objektiv in Klaus & Buhr
1969 Philosophisches Wörterbuch (marxistisch orientiert)
"objektiv [lat] - unabhängig vom einzelnen Subjekt und
seinem Bewußtsein. Ggs: subjektiv.
In der marxistischen Philosophie tritt der Begriff «objektiv»
in zwei verschiedenen Bedeutungen auf. 1. Objektive Existenz bedeutet,
daß der betreffende Gegenstand oder die Erscheinung unabhängig
vom einzelnen Subjekt und dessen Bewußtsein existiert. In diesem
Sinne haben z. B. die Naturgesetze oder die ökonomischen Verhältnisse
einer bestimmten Gesellschaftsformation objektive Existenz. 2. Im Zusammenhang
mit der menschlichen Erkenntnis sprechen wir von ihrem objektiven Inhalt
und Charakter, von ihrer > Objektivität. Die Objektivität
der Erkenntnis besteht darin, daß das Subjekt die objektive Realität
adäquat widerspiegelt, daß die Erkenntnis mit dem Objekt übereinstimmt.
«Objektiv» ist nicht identisch mit «materiell».
Materiell ist alles, was unabhängig und außerhalb des Bewußtseins
schlechthin existiert, im Gegensatz zum Ideellen, welches nur im und durch
das Bewußtsein existiert. Objektiv hingegen ist alles, was unabhängig
vom Bewußtsein des einzelnen Subjekts existiert. Formen des gesellschaftlichen
Bewußtseins, wie die Wissenschaft, Religion usw. existieren demzufolge
zwar objektiv, da sie unabhängig vom individuellen Bewußtsein
sind, haben aber zugleich als Formen des Bewußtseins ideellen und
nicht materiellen Charakter.
«Objektiv» ist auch nicht identisch mit «real».
Der Inhalt des Begriffs «real» ist weiter als der des Begriffs
«objektiv». Real existiert nicht nur das Objektive, das unabhängig
vom individuellen Bewußtsein ist, sondern auch das individuelle,
subjektive Bewußtsein selbst. Reales kann sowohl materiell als auch
ideell, sowohl objektiv als auch subjektiv sein. Aus dem Inhalt der Begriffe
«objektiv» und «real» ergibt sich als Bestimmung
des Objektiv-Realen, soweit es unabhängig und außerhalb jeglichen
Bewußtseins existiert, der Begriff des Materiellen.
> Materie > materiell >real."
objektive Realität [lat]
- in dem durch die > Grundfrage der Philosophie abgesteckten Rahmen die
materielle Welt, die außerhalb des menschlichen Bewußtseins
und unabhängig von ihm existiert und von diesem widergespiegelt wird.
In diesem Sinne kann der Begriff der objektiven Realität auch als
Synonym zu den Begriffen «materielle Welt» (> Materie) und
«objektive Wirklichkeit» gebraucht werden.
objektive Wahrheit > Wahrheit."
_
Objektiv bei Schlick, Moritz
(1925. 2. A) Allgemeine Erkenntnislehre. Berlin: Springer. Kritische Neuausgabe
2009.
Zusammenfassung-Schlick-1925
ZS1925.1 S.1-214 enthält 13
Fundstellen "objektiv". Teil B Die Erkenntnis des Wirklichen 214-367
enthält 119 Fundstellen. Insgesamt zeigt die PDF der 2.A. der Allgemeinen
Erkenntnislehre 1925 136 Fundstellen an (davon 4 im Sachregister).
ZS1925.2 Nach der Grundregel für
wichtigere Begriffseinführungen sollte man bei den ersten Verwendungen
eine Definition oder Begriffserklärung von objektiv oder Objektivität
erwarten dürfen, wenn schon nicht direkt, dann wenigstens durch Querverweis,
Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweise. Das ist bei den Erwähnungen
auf den ersten 200 Seiten nicht der Fall.
ZS1925.3 Nachdem sich die meisten Fundstellen,
nämlich 119 im Teil B Die Erkenntnis des Wirklichen befinden,
habe ich hier noch die ersten 10 Fundstellen S.214-227 eingesehen, aber
auch dort keine Erklärung des Objektivitätsbegriffs gefunden,
auch nicht durch Querverweis, Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweise.
ZS1925.Fazit Nachdem ich bei den ersten 20 Fundstellen
S. 1-227 der Allgemeinen Erkenntnislehre, 2. Auflage 1925, keine Erklärung
des Objektivitätsbegriff gefunden habe, auch nicht durch Querverweis,
Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweise, gehe ich davon aus, dass
Schlick dies auch im weiteren nicht leistet.
Anmerkung: Kritische Ausgabe 2009: 154 Fundstellen
"objektiv" im reinen Schlick-Text ohne Herausgeber.
2. Auflage 1925: 136 Fundstellen "objektiv"
Im Sachregister der 2. Auflage 1925:
Objektive Qualitäten 256ff.
- Welt s. Ding an sich. > Ding an sich 81, 164, 179ff., 215ff.
- Zeit 226ff.
Objektiver Idealismus 246, 332 ff.
- Raum 241, 249ff.
Objektivität der Relationen 337f., 342f.
_
Fundstellen im Text, 2. A. 1925, der Reihe nach:
S. 22 Fußnote zu Külpe
S. 49 "objektiven Raumstelle"
S. 70 "... Die Einteilung der Urteile in analytische
und synthetische ist also eine völlig scharfe und objektiv
gültige und hängt nicht etwa vom subjektiven Standpunkt und der
Auffassungsweise des Urteilenden ab. ..."
S. 83 "... Die Einteilung der Urteile in analytische
und synthetische ist also eine völlig scharfe und objektiv
gültige und hängt nicht etwa vom subjektiven Standpunkt und der
Auffassungsweise des Urteilenden ab."
S. 112 "... Objektiv
lasse sich dieser höchste Grad daran erkennen, daß das Erinnerte
an jedem Punkte, an dem wir mit einer Prüfung einsetzen, sich verifiziert,
daß also mit anderen Worten jede Probe stimmt; und so schließt
er1): "Wir müssen also das Prinzip der Verifikation, so sehr wir uns
dagegen sträuben, es als letztes Prinzip der Sicherheit anzuerkennen,
sogar für komplexes deduktives Denken stark in Anspruch nehmen. ..."
S. 138 "Um manchen Schwierigkeiten der Lehre von
der Evidenz zu entgehen, hat man sie, wie wir schon im Vorübergehen
erwähnten, der Sphäre des Psychologischen, also Subjektiven,
zu entrücken und ihr Objektivität
zu verleihen gesucht, indem man erklärte, die Evidenz sei gar nicht
ein bloßes Gefühl, ein subjektives Erlebnis, durch das sich
die Wahrheit eines Satzes dem Urteilenden direkt ankündige; sie sei
vielmehr eine Eigenschaft des Urteils als eines idealen Gebildes selber,
die nun in den realen Denkakten entweder erfaßt oder nicht erfaßt
würde. Im letzteren Falle käme eben eine Täuschung zustande."
S. 144 "Nun bedeutet aber tatsächlich das Wort
"Ausdehnung" etwas ganz Verschiedenes, wenn es auf die Daten verschiedener
Sinne angewandt wird. Die Ausdehnung z. B. einer Farbe und diejenige eines
Tasteindruckes sind sicherlich nicht identische psychische Data, sondern
nur dadurch, daß zwischen der Ordnung der Tasteindrücke und
der Ordnung der Gesichtseindrücke erfahrungsgemäß eine
genaue Korrespondenz besteht, werden beide auf eine und dieselbe objektive
Ordnung, genannt Ausdehnung, bezogen. ..."
S. 167 (Schopenhauerzitat) "... Und an einer anderen
Stelle 1): Die Materie ist die "objektiv
aufgefaßte Kausalität selbst". ..."
S. 173 "Alles was da wirklich existiert, ist für
uns zu einer bestimmten Zeit. Ereignisse oder Dinge - alles ist an einem
gewissen Zeitpunkte oder während einer gewissen Zeitdauer. Das gilt,
was man auch sonst vom "Wesen" der Zeit denken möge; es gilt unabhängig
davon, wie die Bestimmung eines Zeitpunktes vor sich geht, oder ob man
ihr relative oder absolute Bedeutung zuschreibt, ihr subjektive oder objektive
Gültigkeit beilegt. Für den naiven Menschen wie für alle
Wissenschaften ist jedes Wirkliche in der Zeit; für uns muß
es daher auch stets an diesem Merkmal erkennbar sein. Und wenn ein Philosoph
die Existenz unzeitlicher Realitäten behauptet, wie etwa KANT von
den Dingen an sich tut, so ändert dies doch auch innerhalb seiner
Lehre nichts daran, daß für unser Erkennen das Wirkliche nie
anders als in der Zeitform sich offenbart."
S. 176 "... Denn Zeitbestimmungen sind nicht unmittelbar
gegeben, nicht bloß Sache des einfachen Erlebens ; sie scheinen
vielmehr nichts vorauszusetzen als ein wohldefiniertes objektives
Maß und ein ebensolches Bezugssystem, Begriffe also, die außerhalb
des direkt Gegebenen liegen. ... "
S. 190 "Erstens gibt die beschriebene Auffassung
keine Rechenschaft von dem fundamentalen Unterschiede, der zwischen erlebten
und nichterlebten Aspekten angenommen werden muß. Beide sind gemäß
unserer Annahme gleichermaßen wirklich - was zeichnet wahrgenommene
Elemente vor nicht wahrgenommenen aus? Bei RUSSELL könnte es so scheinen,
als käme einfach das Wahrgenommenwerden hinzu - aber es bedarf keiner
Worte, um zu zeigen, daß ein derartiger Begriff, der doch ein Subjekt,
ein Objekt und eine zwischen ihnen vermittelnde Tätigkeit voraussetzt,
in dem System keinen Platz hat. Wodurch unterscheidet sich ein Elementenkomplex,
der "in einem Bewußtsein gegeben" ist, von einem, bei dem das nicht
der Fall ist? Auf diese Frage erhalten wir keine Antwort. Und jede mögliche
Antwort würde als Unterscheidungsgrund ein neues Moment einführen
und das Prinzip des Immanenzstandpunktes opfern: der objektive
Gegenstand bestände eben noch aus etwas ganz anderem als den uns bekannten
Elementenkomplexen."
S. 197 Zwei Erwähnungen (Helmholtz).
B Die Erkenntnis des Wirklichen (S. 201-367)
S. 216 "Wissen und Erkenntnis haben wir also nach
der Lehre des Phänomenalismus nicht vom Wesen der Dinge an sich, sondern
nur von ihren Erscheinungen. Denn die Phänomene sind eben doch Erscheinungen
der
Dinge. Natürlich sind die Erscheinungen für KANT auch etwas
Reales;
immer wieder hat er ja betont, daß Erscheinung nicht zu verwechseln
sei mit Schein. Die sinnliche Körperwelt hat auch bei KANT diejenige
volle Realität und Objektivität,
mit der sie jedermann in Leben und Naturwissenschaft gegenübertritt,
aber KANT unterscheidet doch ihre Realität als eine empirische von
dem Sein der Dinge an sich. Realität ist ja nach KANT eine Kategorie
und darf als solche nur von Erscheinungen, nicht von transzendenten Dingen
ausgesagt werden. (Daß KANT auch eine Existenz gelten läßt,
die nicht noch Kategorie ist, kann man aus einer Anmerkung zu den Paralogismen
der reinen Vernunft lernen, die er in der 2. Auflage der Kr. d. r. V. macht.
Ausgabe KEHRBACH, S. 696 f.) So kann es denn nicht ausbleiben, daß
die Wirklichkeit der Dinge an sich als etwas Echteres, Kernhafteres gewertet
wird; die Welt der Naturdinge ist "nur" Erscheinung. ... "
S. 222 Zwei Erwähnungen, Auseinandersetzung
mit Kant und Riehl. Keine Erklärung zum Objektivitätsbegriff.
S. 224 Drei Erwähnungen, Auseinandersetzung
mit Kant. Keine Erklärung zum Objektivitätsbegriff.
S. 226 Eine Erwähnung im Zusammenhang mit der
Zeit. Keine Erklärung zum Objektivitätsbegriff.
S. 227 Drei Erwähnungen im Zusammenhang mit
der Zeit. Keine Erklärung zum Objektivitätsbegriff.
Objektiv in Eislers Wörterbuch
der philosophischen Begriffe 1904
"Objektiv: zum Objekt (s. d.) gehörig, auf das Objekt bezüglich,
im gesetzmäßigen, von unserem Wollen und Fühlen unabhängigen
Zusammenhang der Erfahrungen und Begriffe enthalten. Das Objektive
ist a. das vom Individuum (von dessen Vorstellen, Meinen, Werten) Unabhängige,
aber doch eine Beziehung auf das Subjekt überhaupt Einschließende.
b. das vom Subjekt überhaupt Unabhängige, nicht durch es Gesetzte,
das an sich Seiende. Objektiv gültig ist, was für das
denkende Subjekt überhaupt, für jedes Denken Geltung hat (s.
Gültigkeit). Objektivität: objektiver Charakter (des Denkens,
Beurteilens, von Eigenschaften u. dgl.). Objektivität
schließt das Subjekt nicht aus, sondern bedingt nur ein Denken und
Werten, wie es das Postulat der sachgemäßen Behandlung des Gegebenen
fordert (s. Wahrheit).
Der Gegensatz von objektiv-subjektiv
wird von den Stoikern durch kath' hypostasin - kat' epinoian ausgedrückt
(Sext. Empir. adv. Math. VII, 426). Bei SCOTUS ERIUGENA durch »in
rebus naturalibus [in natürlichen Dingen] - sola ratione«, »in
ipsa rerum natura - in nostra contemplatione« (De div. nat. p. 493d,
528a). - Bei den Scholastikern und auch noch später bedeutet das »esse
objektive«
im Gegensatze zur modernen Auffassung das bloß Vorstellungsmäßige,
vom Erkennen Gemeinte, das »intentionale« (s. d.) Sein, das,
»was im bloßen obicere, d.h. im Vorstelligmachen, liegt und
hiermit auf Rechnung des Vorstellenden fällt« (PRANTL, G. d.
L. III, 208). So bemerkt FRANC. MAYRONIS: »Dicidur esse obiective
in intellectu, quod ab intellectu percipitur« (l. c. III, 288) [Es
wird gesagt, dass es objektiv im Intellekt ist, was vom Intellekt wahrgenommen
wird]. »Obiectivaliter«
wird dem »formaliter« (dem Wirklichen) gegenübergestellt
(ib.), WALTER BURLEIGH erklärt: »Quae neque existunt in anima
neque extra animam et intelliguntur ab anima, dicuntur habere esse obiectivum
in anima, et nullum aliud esse« (l. c. III, 302). [Jene Dinge, die
weder in der Seele noch außerhalb der Seele existieren und von der
Seele verstanden werden, sollen eine objektive
Existenz in der Seele haben und keine andere Existenz]. Und JOH. GERSON:
»Ens quodlibet dici potest habere duplex esse sumendo esse valde
transzendenter. Uno modo sumitur pro natura rei in se ipsa, alio modo,
prout habet esse obiectale seu repraesentativum in ordine ad intellectum
creatum vel increatum.« [Man kann sagen, dass jedes Wesen eine doppelte
Existenz hat, indem man es für sehr transzendent hält. Einerseits
wird es für die Natur der Sache an sich genommen, andererseits als
gegenständliche oder repräsentative Existenz für den geschaffenen
oder ungeschaffenen Verstand] »Ratio obiectalis non consistit in
solo intellectu aut conceptibus, sed tendit in rem extra..., habet duas
facies vel respectus, ad intra sc. et ad extra.« »Obiectum
est quasi materiale, ratio autem obiectalis quasi formale« (PRANTL,
G. d. L. IV, 145, RITTER VIII, 644 f.) [Die objektive Vernunft besteht
nicht nur im Verstand oder in Begriffen, sondern tendiert zum Ding nach
außen..., sie hat zwei Seiten oder Seiten, nach innen sc. und nach
außen.]. SUAREZ unterscheidet von der »formalen« die
»objektive« Vorstellung, d.h. vom Vorstellungsact den Vorstellungsinhalt,
das von der Vorstellung Repräsentierte, Gemeinte, das nicht real sein
muß (Met. disp. II, sct. 1, 1).
GOCLEN bemerkt: »Esse obiectivum, id est,
quod obiicitur intellectui« (Lex. philos. p. 524) [Objektiv sein
ist das, was dem Verstand entgegengesetzt ist]. »Ens rationis in
nulla re est subiective, id est, ut in subiecto, sed tantum obiective est
in intellectu, id est, obiectum est intellectus« (l. c. p. 270) [Das
Sein der Vernunft ist in keiner Sache subjektiv, d. h. wie im Subjekt,
sondern nur objektiv im Verstand, d. h. das Objekt ist der Verstand]. Nach
MICRAELIUS ist »obiectivum« die »obiectiva essentia,
quam res habet non in actu existentiae, sed vel in idea mentis architectricis,
tanquam in exemplari, vel in typo per repraesentationem«. »Obiectivus
conceptus est res, quae intelligitur« (Lex. philos. p. 730).
DESCARTES stellt »obiective« im Sinne
von »repraesentative« (»per repraesentationem«)
dem »subiective«, »formaliter« gegenüber (Medit.
III. Resp. ad II. obiect. 59). Von dem »in rebus ipsis«, »extra
nostram mentem«, »extra nos«, »in obiectis«
wird unterschieden das »in nostra cogitatione«, »in sola
mente«, »in perceptione nostra«, »in sensu«
(Princ. philos. I, 57, 67, 70, 199). SPINOZA erklärt: »Quaecumque
percipimus tanquam in idearum obiectis, ea sunt in ipsis ideis obiective«
(Ren. Cart. princ. philos. I, def. III) 8 [Welche Dinge wir auch
immer in den Objekten der Ideen wahrnehmen, sie sind objektiv in den Ideen
selbst enthalten]. »Idea vera debet convenire cum ideato, hoc est
id, quod in intellectu
obiective continetur,
debet necessario in natura dari« (Eth. I, prop. XXX, dem.) [Eine
wahre Idee muss mit der Idee übereinstimmen, das heißt, was
objektiv im Verstand enthalten ist, muss notwendigerweise in der Natur
gegeben sein]. »Earum (rerum) esse obiectivum sive ideae« (Eth.
II, prop. VIII, coroll.). Bei BAYLE findet sich: »Objektivement
dans notre esprit - réellement hors de notre esprit« (Oeuvr.
div. III, p. 334a) [Objektiv in unserem Kopf – eigentlich aus unserem Kopf].
BAUMGARTEN bemerkt: »Unum, quod percipitur, est obiectum conceptus
et conceptus obiectivus. perceptio ipsa conceptus formalis est« (Acroas.
log. § 50) [Eine Sache, die wahrgenommen wird, ist das Objekt des
Begriffs und der objektive Begriff. Wahrnehmung selbst ist ein formaler
Begriff]. »Fides sacra obiective«
(Glaubensinhalt) und »fides sacra subiective« (Glaubensact)
werden unterschieden (Met. § 758).
A. F. MÜLLER übersetzt schon »obiective«
mit »an sich und außer dem Verstande« (Einl. in d. phil.
Wissensch. 1733, II, 63). Unter »objektiven«
Begriffen versteht LAMBERT solche, die »wirklich durch äußerliche
Gegenstände erweckt werden« (Neues Organ. Phaen. I, § 66).
- Nach TETENS ist in der Behauptung des Objektiven
der Gedanke verborgen, »daß die Sache auf die Art, wie wir
uns sie vorstellen, von jedem andern würde und müßte empfunden
werden, der einen solchen Sinn für es hat, wie wir« (Phil. Vers.
I, 535). Das kommt schon der Bedeutung von »obiectiv«
bei KANT nahe. »Objektiv«
ist nach ihm nicht das »An sich« (s. d.), auch nicht das Individuell-
Subjektive, sondern das durch den Intellekt gesetzmäßig Verknüpfte,
allgemeingültig Gesetzte und Anerkannte, der Inhalt des allgemeinen,
rein erkennenden Bewußtseins. »Objektive,
von der Natur und dem Interesse des Subjekts unabhängige Gründe«
(Log. S. 106). Objektiv, d. h »aus
Gründen, die für jedes vernünftige Wesen als ein solches
gültig sind« (WW. IV, 261). Urteile sind objektiv, »wenn
sie in einem Bewußtsein überhaupt, d. i. darin notwendig vereinigt
werden« (Prolegom. § 22. vgl. §18 f.). Empfindung ist gegenüber
dem Gefühle objektiv (Krit. d.
Urt. I, § 3. s. Gültigkeit). Nach KIESEWETTER bedeutet objektiv
»allgemeingültig und notwendig« (Gr. d. Log. S. 73). TENNEMANN
erklärt: »Was mit dem Wirklichen in unserem Bewußtsein
als Grund zusammenhängt, das müssen wir als vernünftige
Wesen für objektiv und wahr halten«
(Gr. d. Gesch. der Philos. S. 28).
Nach HEGEL ist Objektivität
»Gesetztsein« durch das Denken, »An-und-für-sich-sein«
des Gegenstandes im Begriffe, die »Unmittelbarkeit, zu der sich der
Begriff durch Aufhebung seiner Abstraktion und Vermittlung bestimmt«
(Log. III, 177). »Der Begriff durch eigene Tätigkeit setzt sich
als die Objektivität.« Diese
ist »die Realität des Begriffs« (Ästhet. I, 142).
Nach HILLEBRAND existiert nichts im Objekte, was nicht im Denken bestimmbar
ist, und umgekehrt, nichts kann als wahr gedacht werden, was nicht objektive
Existenz hat (Philos. d. Geist. II, 235). TRENDELENBURG betont: »Subjektives
und Objektives bezeichnen in der Erkenntnis
Beziehungen, die sich einander nicht ausschließlich, sondern unter
Bedingungen einander fordern können. Die letzte Notwendigkeit wird
ebenso für den Geist als für die Dinge Notwendigkeit sein, subjektive
und
objektive« (Gesch. d. Kategor.
S. 289).
Nach SCHOPENHAUER ist »objektiv«
das Sein der Dinge für ein Subjekt (s. Objekt). Rein objektiv
im Sinne der Sachhaftigkeit wird die Welt nur ästhetisch (s. d.) erfaßt,
im Zustande der Vergessenheit des Subjekts, wo man »nicht mehr weiß,
daß man dazu, gehört« (W. a. W. u. V. II. Bd., C. 30).
»Objektivtät - d.h. objektive
Richtung des Geistes, entgegengesetzt der Subjektiven, auf dir eigene Person,
d. i. den Willen, gebunden« (l. c. I. Bd., § 36). Sie kommt
vorzugsweise dem Genie (s. d.) zu. - Nach SABATIER besteht die Objektivität
der Wissenschaft »in der notwendigen Verbindung, welche das wissenschaftliche
Denken unter den Erscheinungen feststellt«. Sie ist ein Ideales,
zu jeder Erscheinung Hinzugefügtes (Religionsphilos. S. 296). Nach
H. COHEN liegt die Objektivität
der Anschauungsformen in deren Apriorität (Kants Theor. d. Erfahr.2,
S. 170). Objektivität beruht auf
der Tätigkeit des Intellekts. So auch P. NATORP: »Von ›Objektivierung‹
ist zu sprechen in dem Sinne, daß Wirklichkeit kein unmittelbares
Datum (der Empfindung oder Vorstellung) ist, sondern erst auf der eigenen
Leistung der Erkenntnis beruht, in Denkbeziehungen (am Gegebenen) sich
dem Erkennenden erst aufbaut« (Arch. f. system. Philos. III, 210
f.). E. KÖNIG erklärt: »Objektiv
nennen wir alles das, was nicht in willkürlicher Weise apperzipiert
werden kann, oder allgemeiner, was nicht in die Reihe fällt, die wir
als die innere oder psychologische betrachten« (Entwickl. d. Kausalprobl.
II, 383). F. RIEHL bemerkt: »Objektiv
sein heißt für jedes erkennende Wesen gültig sein«
(Philos. Kritizism. II 2, 164). - Nach SCHUPPE besteht die Objektivität
der
Erkenntnis nur »in der absoluten Notwendigkeit, mit welcher ein bestimmtes
Denken an das Bewußtsein als solches oder an das Bewußtsein
überhaupt geknüpft ist« (Grdz. d. Eth. S. 21. vgl. Objekt).
- Vgl. MEINONG, Üb. Annahmen, S. 151 ff.
DILTHEY erklärt: »Die ganze Richtung
der Wissenschaft geht dahin, an Stelle der Augenblicksbilder, in welchen
Mannigfaches aneinander geraten ist, vermittelst der vom Denken verfolgten
Relationen, in denen diese Bilder im Bewußtsein sich befanden, objektive
Realität und objektiven Zusammenhang
zu setzen« (Einl. in d. Geisteswiss. I, 500). Nach WUNDT kann das
Denken nicht aus Elementen, die Objektivität noch
nicht enthalten, Objektivität schaffen.
es kann sie nur bewahren oder in Frage stellen, wo logische Motive dazu
bestehen (Syst. d. Philos. S. 97 ff.. Log. I2, 426. Philos. Stud. XII,
331). Als objektiv gewiß gelten
schließlich »diejenigen Tatsachen, die auf dem Wege fortschreitender
Berichtigung der Wahrnehmung nicht mehr beseitigt werden können«
(Log. I2, 425 ff., 456. Syst. d. Philos.2, S. 98). Vgl. SIGWART, Log. I2,
6, 15, 255. - Vgl. Subjektiv, Gültigkeit, Objekt, Qualitäten,
Realität."
_
ChatGPT
ChatGPT 3.5 24.11.2023 Was macht das Objektive aus? Wie gelangt
man zur Objektivität?
"Objektivität bezieht sich auf die Fähigkeit, Informationen,
Beobachtungen oder Meinungen frei von persönlichen Vorurteilen, Emotionen
oder voreingenommenen Ansichten zu betrachten. Es ist wichtig, zwischen
subjektiven und objektiven Standpunkten zu unterscheiden:
-
Subjektivität bezieht sich auf Ansichten, die durch persönliche
Gefühle, Erfahrungen oder Meinungen beeinflusst werden.
-
Objektivität hingegen versucht, Informationen auf eine Weise zu betrachten,
die unvoreingenommen und auf Fakten basiert ist.
Objektivität wird durch mehrere Faktoren erreicht:
-
Fakten und Beweise: Objektivität basiert auf nachprüfbaren
Fakten, Daten und Beweisen. Die Verwendung von zuverlässigen Quellen
und das Belegen von Aussagen mit nachvollziehbaren Beweisen helfen, Objektivität
zu gewährleisten.
-
Neutralität: Ein objektiver Standpunkt erfordert Neutralität
und das Bemühen, keine persönlichen Vorlieben, Vorurteile oder
Emotionen in die Beurteilung einzubringen.
-
Kritische Reflexion: Es ist wichtig, kritisch über Informationen
nachzudenken und verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen, um
eine ausgewogene Sichtweise zu erhalten.
-
Unvoreingenommenheit: Objektivität erfordert, frei von Vorurteilen
oder Bevorzugungen zu sein. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, wie
persönliche Überzeugungen oder Erfahrungen die Wahrnehmung beeinflussen
könnten, und danach zu streben, diese Einflüsse zu minimieren.
-
Transparenz: Offenlegung von Informationen über Quellen, Methoden
und mögliche Vorurteile trägt dazu bei, Objektivität zu
fördern.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass vollständige Objektivität
oft schwer zu erreichen ist, da persönliche Erfahrungen und Überzeugungen
die Wahrnehmung beeinflussen können. Menschen neigen dazu, Informationen
durch ihre eigenen Filter zu interpretieren, selbst wenn sie sich bemühen,
objektiv zu sein.
Der Weg zur Objektivität beinhaltet daher ständige Selbstreflexion,
kritisches Denken und das Bemühen, so objektiv wie möglich zu
sein, ohne jedoch zu vergessen, dass vollständige Objektivität
möglicherweise nicht erreichbar ist."
_
ChatGPT 3.5 23.11.2023 Führt das Objektivitätskonzept
in eine Antinomie oder Aporie?
"Das Konzept der Objektivität kann in bestimmten Kontexten zu
scheinbaren Widersprüchen oder Schwierigkeiten führen, die als
Antinomie oder Aporie interpretiert werden könnten. Es hängt
jedoch von der Perspektive und den spezifischen Annahmen ab, die mit dem
Begriff der Objektivität verbunden sind.
Objektivität bezieht sich im Allgemeinen auf die Idee, dass Informationen,
Beobachtungen oder Bewertungen unabhängig von individuellen Vorlieben,
Meinungen oder Standpunkten betrachtet werden können. Es ist jedoch
wichtig zu erkennen, dass vollständige Objektivität möglicherweise
nicht erreichbar ist, da Beobachtungen und Interpretationen oft durch subjektive
Faktoren beeinflusst werden können.
In vielen philosophischen Diskussionen oder wissenschaftlichen Debatten
gibt es Argumente dafür, dass die Suche nach vollständiger Objektivität
zu Paradoxien oder Schwierigkeiten führen kann. Einige Philosophen
und Wissenschaftler argumentieren, dass die reine Objektivität unerreichbar
ist, da unsere Wahrnehmungen und Interpretationen immer durch unsere subjektiven
Erfahrungen und Vorannahmen gefiltert werden.
Dies könnte zu einer Art Antinomie oder Aporie führen, indem
man sich in einer Art intellektueller Sackgasse befindet, in der es schwierig
wird, eine eindeutige Lösung oder Definition für Objektivität
zu finden, die frei von jeglichen subjektiven Einflüssen ist.
In der Philosophie werden solche Paradoxien oder scheinbaren Widersprüche
oft als Anlass genommen, um die Grundlagen von Konzepten wie Objektivität
kritisch zu hinterfragen und zu untersuchen, wie wir unser Verständnis
von Objektivität verbessern oder anpassen können, um den Herausforderungen
besser gerecht zu werden."
_
Ende der Materialien zur Definition
der Objektivität.