Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=25.11.2023 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    Anfang_ Begriffsanalyse objektiv  bei Daston-Galison 2007 _Datenschutz_Rel. Aktuelles _Überblick_Überblick Wissenschaft _Rel. Beständiges_ Titelblatt_Konzept_Archiv_Region_Service iec-verlag___ _Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1,
    Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:

    Begriffsanalyse objektiv und Objektivität
    bei Daston & Galison (2007)

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen


    * Hauptseite Objektivität * Haupt- und Verteilerseite Begriffsanalysen *  Wirklichkeit und wirklich. Ein alltäglicher und wissenschaftlicher Grundbegriff. * Sachverhalt * Haupt- und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie  * Checkliste Definition, gpds-Regel  *  Definition und definieren: referenzieren; Hauptseite Referenzen in der psychologischen Forschung * Systematische Analyse Definition und definieren in der Psychologie.  * Begriffscontainer (Containerbegriff) * Homonyme * Begriffsverschiebebahnhöfe * Sachverhalt * Wissenschaftliches Arbeiten, Regeln Grundbegriffe, Begriffsbasis, Zitieren  * Aristoteles Zum Geleit *  Sprachkritik und Sch^3-Syndrom * Methode der Textanalyse * Methodik-Beweissuche in der Psychologie * Beweissuchwortkürzel. * Signierung von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.: Beweisregister Psychologie * Beweis und beweisen in der Psychologie *  natcode Register * Übersicht allgemeine Beweisseiten *  Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse , Tabelle Fundstelleninformationen erleben, erlebt, Erlebnis *  Hauptbedeutungen Erleben * Grunddimensionen des Erlebens * »«
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.

    Editorial
    Der Verlag führt eingangs aus: "Ein Kernbegriff der neuzeitlichen Wissenschaft ist der Ausgangspunkt dieser zum Standardwerk gewordenen Studie: Objektivität, so zeigt sich, hat eine Geschichte — und diese steckt voller Überraschungen.
        Lorraine Daston und Peter Galison zeichnen die Entstehung dieses Begriffs in den Wissenschaften vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart nach und zeigen, dass die Geschichte der Herausbildung erkenntnistheoretischer Ideale mit alltäglichen Praktiken der Herstellung wissenschaftlicher Bilder einhergeht. Gerade die Abbildungen in wissenschaftlichen Atlanten spiegeln die Vorstellungen und Ideale, die mit den empirischen Wissenschaften verbunden sind. Daston und  Galison betrachten sie neu, um die verborgene Geschichte wissenschaftlicher Objektivität zu enthüllen.
        Ihr opulent illustriertes Buch richtet sich an alle, die sich für den schwer fassbaren, aber gleichwohl wissenschaftshistorisch wie wissenschaftstheoretisch zentralen Begriff der Objektivität interessieren — und dafür, was es heißt, mit wissenschaftlichem Blick auf die Welt zu schauen."
        Dieser Text weckt hohe Erwartungen, die das interessante Buch nicht erfüllt.



    Zusammenfassung-Daston-Galison-2007

    Z1 Nach den Grundregeln für Begriffe sollte der Zentralbegriff "objektiv" auf den ersten Seiten erklärt werden.  Ich habe mit der Methode der Textanalyse das Vorwort, den Prolog und die ersten 13 Seiten des ersten Kapitels, also insgesamt die ersten 23 Seiten mit 61 Fundstellen "objektiv" durchsucht:  Verlagsinfo 3. Titel 1. Inhaltsverzeichnis 13. Die Kopfzeilen "Objektivität" habe ich nicht mitgezählt. An diesen Stellen sind keine Erklärungen zu erwarten, im nun folgenden "echten" Text aber natürlich schon.
    Z2 Die 5. Erwähnung auf S. 17 -  nach insgesamt 22 Erwähnungen bis dahin - gibt erste wichtige nähere Bestimmungen, teilweise metaphorisch ("Blindsehen"):

      "... Objektiv sein heißt, auf ein Wissen auszusein, das keine Spuren des Wissenden trägt — ein von Vorurteil oder Geschicklichkeit, Phantasievorstellungen oder Urteil, Wünschen oder Ambitionen unberührtes Wissen. Objektivität ist Blindsehen. ..."
    Das ist der 2. Teil der Duden Definition und hört sich auf den ersten Blick zwar gut an, ist aber falsch und widerspricht dem Hauptsatz der Erkenntnistheorie. Danach kommen bis einschließlich S. 29 keine inhaltlichen Ausführungen zur Definition der Objektivität mehr. Bis dahin sind es im beachtlichen Text 12+6+11+7+2+2+4+6+11 = 61 Erwähnungen auf 23 Seiten (S. 7 - S. 29). Nach S. 29 habe ich die Sichtungen abgebrochen, weil ich davon ausgehe, wenn auf den ersten 23 Seiten bei 61 Erwähnungen keine Definition oder grundlegende Begriffserklärung erbracht wird, damit auch weiterhin nicht zu rechnen ist. .
    Z3 Sicherheitshalbe habe ich dann noch das 7. und letzte Kapitel "Von der Repräsentation zur Präsentation" zur Definition der Objektivität unter die Lupe genommen in der Hoffnung eine Definition oder nähere Erklärung der Objektivität zu finden. Die Zusammenfassung ergab:
            Z7.1 Das letzte Kapitel enthält 99 Fundstellen ohne Kopfzeilen mit Objektivität oder "objektiv" (126 mit Kopfzeilen). 27 "Objektivität" in Seitenkopfzeilen (links): 386, 388, 390, 392, 394, 398, 400, 402, 404, 406, 408, 410, 412, 414, 416, 418, 420, 422, 424, 426, 428. 430, 432, 434, 436, 438, 440.
            Z7.2 Keine der 99 Erwähnungen an den Fundstellen liefert eine  Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll geschweige denn gar eine Definition.
        Z7.3 Die Zitate S. 402 werden mit Seitenfundstellen belegt.
        Z7-Fazit: Was unter objektiv oder Objektivität verstanden werden kann oder soll, erfahren wir auch im Abschlusskapitel nicht.
    Z-Fazit: Das interessante, schön und reichlich illustrierte Buch untersucht anhand von Abbildungen einen Aspekt der Objektivität, ohne auf den ersten 23 Seiten und im Abschlusskapitel jemals genau zu klären was eigentlich unter "Objektivität" zu verstehen ist. Die Grundproblematik und Grundaufgabe zum Objektivitätsbegriff wird an den eingesehenen Stellen nicht erkannt, zumindest nicht thematisiert. Es wird viel behauptet ("Die Objektivität, die um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts als eine epistemische Tugend aufkam, ...", S.18) und gemeint ("Am Anfang aller Erkenntnistheorie steht die Angst", S. 396) im Plauderstil, aber wenig wirklich belegt und gezeigt. Um die Geschichte des Begriffs, nicht nur des einkleidenden Wortes, Objektivität nachzuzeichnen, ist es zwingend erforderlich. Objektivität klar und genau zu definieren. Nachdem das im ganzen Buch nicht geschieht, entbehrt auch die abenteuerlich anmutende These, dass die Geschichte der Objektivität erst um 1860 (S. 28, 36) beginnt jeglicher Grundlage. Es ist ein interessantes, aber kein gutes Buch zur Objektivität.

    Ende der Zusammenfassung



    Dokumentation der Fundstellen
    Vorwort 12. "Objektivität" wird zwar 12x erwähnt, aber nicht erklärt.
    Prolog 6. "Objektiv" oder "Objektivität" wird zwar 6x erwähnt, aber nicht erklärt. Bis S. 15 gibt es also 18 Erwähnungen im Text, aber keinerlei Erklärung.

    "objektiv" im Text
        Erstes Kapitel

      S.17: 11. Objektivität wird als autonom-handelndes Subjekt behandelt, wenn die AutorInnen schreiben S. 17:
        "... Objektivität bewahrt das Artefakt oder die Variation,  die im Namen der Wahrheit ausgelöscht worden wären; sie hat Skrupel, das Rauschen auszublenden, das die Gewißheit unterminiert. ..."
      Das lässt nichts Gutes ahnen. Die 5. Erwähnung auf S. 17 gibt erste wichtige nähere Bestimmungen, teilweise metaphorisch ("Blindsehen"):
        "... Objektiv sein heißt, auf ein Wissen auszusein, das keine Spuren des Wissenden trägt — ein von Vorurteil oder Geschicklichkeit, Phantasievorstellungen oder Urteil, Wünschen oder Ambitionen unberührtes Wissen. Objektivität ist Blindsehen. ..."
      Die 7. Erwähnung S.17 führt aus:
        "... Dieses Buch untersucht, wie und warum Objektivität als eine neue Weise der Naturforschung und des Forscherdaseins aufkam."
      Dazu wäre es natürlich wichtig und erforderlich, zunächst zu erklären, was Objektivität genau heißen soll. Die nächsten drei Ausführungen zeigen, dass Objektivität an der wissenschaftlichen Bildgebung festgemacht werden soll:
        "Seit dem neunzehnten Jahrhundert hat die Objektivität ihre Propheten, Philosophen und Prediger. Aber ihre Besonderheit — und ihre Sonderbarkeit — zeigt sich am deutlichsten in der alltäglichen Arbeit derer, die sie praktizieren: buchstäblich in der entscheidenden Praxis der wissenschaftlichen Bildgebung. ...
        ... Wir haben uns entschieden, die Geschichte der wissenschaftlichen Objektivität anhand von Bildern aus der langen Tradition der wissenschaftlichen Atlanten zu erzählen, denn Atlanten sind Auswahlsammlungen der Bilder, die die signifikantesten Forschungsgegenstände eines Fachs bestimmen."


      S.18: 6. Bei 6 Erwähnungen S. 18 wird zwar mit der ersten Erwähnung die neue Wortschöpfung "mechanische Objektivität" aufgebracht, aber so wenig erklärt, wie die Objektvität selbst.

      S.19: 2. Die beiden Erwähnungen gebrauchen "Objektivität", aber sie erklären sie nicht, kündigen lediglich an, um was es gehen soll:

        "Dieses Buch handelt davon, wie die drei epistemischen Tugenden oder Werte — Naturwahrheit, Objektivität und geschultes Urteil — ungefähr vom frühen achtzehnten bis zur Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts die Bildgebung der wissenschaftlichen Atlanten in Europa und Nordamerika prägten. ...."


      S.20: 2. Die beiden Erwähnungen kommen im Kommentar zur Abbildung "Abb. 1.2 Mechanische Objektivität", der Fotographie einer Schneeflocke vor.

      S.27: 4. Die nächsten 4 Erwähnungen erfolgen S. 24. Die erste Erwähnung legt durch das "oder" eine Gleichsetzung nahe:

        "... verräterische Ausdrucksform von Naturwahrheit oder Objektivität ..."
      Die 4. und letzte Erwähnung auf dieser Seite fragt:
        "... Und vor allem: Wie kann die Objektivität eine Geschichte haben? ..."


      S.28: 6 Die 6 Erwähnungen gebrauchen "Objektivität" nur, erklären sie aber immer noch nicht.

        "Die Geschichte der wissenschaftlichen Objektivität ist überraschend kurz.  ...
        ... Seit etwa 1860 mag die Objektivität in den Wissenschaften dominant geworden sein, aber sie hatte und hat das epistemologische Feld nie ganz für sich allein. Vor der Objektivität gab es die Naturwahrheit; nach ihr kam das geschulte Urteil. ..."


      S.29: 11. Die 7. Erwähnung auf dieser Seite stellt eine interessante Frage:

        "... Wann genau begannen Wissenschaftler, von Objektivität zu reden, und wie brachten sie sie zur Wirkung? ..."
      Ebenso wichtig wäre aber die Klärung der Frage: was verstanden die erwähnten WissenschaftlerInnen unter "Objektivität"? In der 11. und letzten  Erwähnung S. 29 wird gefragt:
        "... Isolierte Einzelbeispiele geben  nicht viel her. Wir möchten wissen, wann die Objektivität allgegenwärtig und unwiderstehlich wurde."


      Bis hierhin sind es im beachtlichen Text 12+6+11+7+2+2+4+6+11 = 61 Erwähnungen auf 23 Seiten (S. 7 - S. 29)

      Abbruch der Sichtungen, weil ich davon ausgehe, wenn auf den ersten 23 Seiten bei 61 Erwähnungen keine Definition oder grundlegende Begriffserklärung erbracht wird, damit auch weiterhin nicht zu rechnen ist. Bei Gelegenheit werde ich noch einmal das 7. und letzte Kapitel "Von der Repräsentation zur Präsentation" zur Definition der Objektivität unter die Lupe nehmen.

      S.30: 9; S.31: 7; S.32: 8; S.33: 2; S.34: 4; S.35: 7; S.36: 6; S.37: 4; S.38: 5; S.39: 2; S.40: 5; S.41: 2; S.44: 3; S.45: 4; S.46: 6; S.47: 2; S.48: 7; S.49: 6; S.50: 1; S.52: 2; S.53: 2; S.54: 2; S.55: 13; S.56: 11; S.57: 11; S.58: 3;  Zweites Kapitel ....

       
      Sichtung des 7. und letzten Kapitels (385-441)

      Zusammenfassung 7. und  letztes Kapitel
      Z7.1 Das letzte Kapitel enthält 99 Fundstellen ohne Kopfzeilen mit Objektivität oder "objektiv" (126 mit Kopfzeilen). 27 "Objektivität" in Seitenkopfzeilen (links): 386, 388, 390, 392, 394, 398, 400, 402, 404, 406, 408, 410, 412, 414, 416, 418, 420, 422, 424, 426, 428. 430, 432, 434, 436, 438, 440.
      Z7.2 Keine der 99 Erwähnungen an den Fundstellen liefert eine  Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll geschweige denn gar eine Definition.
      Z7.3 Die Zitate der AutorInnen S. 402 werden mit Seitenfundstellen korrekt belegt.
      Z7-Fazit: Was unter objektiv oder Objektivität verstanden werden kann oder soll, erfahren wir im Abschlusskapitel nicht.

      Fundstellen im 7. und letzten Kapitel
      S.385.1-4: Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.387 Abb.7.3
      S.390.1-4: Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.392.1-2 "objektiven Atlasmacher"
      S.393.1-7 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.394.1-11. Erwähnung 6: "... Objektivität ist weder ein Synonym für Wahrheit oder Gewißheit noch für Genauigkeit oder Präzision. Wir haben an konkreten Beispielen gesehen, daß Objektivität sogar quer zu ihnen stehen kann: Ein objektives Bild ist nicht immer genau, nicht einmal nach Einschätzung seiner Parteigänger. Objektivität ist weder unvermeidlich noch unumstritten. ..." Aber  auch hier keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.396.1-8 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.397.1-8 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.398.1-4 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.399.1-2 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.400.1-2 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.401.1-6 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.402.1-6 Die 5. Erwähnung geht auf Definitionsmerkmale mit Fundstellenseitenzahlen - ohne eigene Stellungnahme - ein: "... Historiker benutzen ihn als ungefähres Synonym für Unparteilichkeit oder Interesselosigkeit." Philosophen definieren Objektivität unterschiedlich, entweder als »in unmittelbarer Beziehung zu einer nichtmenschlichen Realität stehend«,12 als »losgelöst von den idiosynkratischen Besonderheiten individueller Personen, da sie so geartet ist, daß von jeder normalen Person erwartet werden kann, unter den gegebenen Umständen die gleiche Erfahrung zu machen (oder das gleiche Gefühl zu haben)13«," als »geformt durch kritische Diskussion von der Art, die eine Vielzahl von Individuen über ein allgemein zugängliches Phänomen führen können«,14 als das, was »gegenüber allen (zulässigen) Transformationen invariant ist«,15 oder das, »was den korrekten Gebrauch eines Ausdrucks in einzelnen Umständen festlegt [...] unabhängig von den Reaktionen auf diese Umstände, zu denen jemand neigen mag «.16 Manchmal bezieht sich Objektivität auf Ontologie: »eine objektive Welt von Einzelheiten, unabhängig von Erfahrung«. ..." Durch die fehlende eigene Stellungnahme zu den Zitaten bleibt es bei Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll. Neben der mechanischen wird auch noch mit Bezug auf  das 3. und 5. Kapitel eine strukturelle Objektivität erwähnt.
      S.403.1-7. Die 5. Erwähnung auf dieser Seite befindet: "So vielfältig die Bedeutungen der Objektivität auch sind, so überschneiden sie sich doch in ihrem Gegensatz zur Subjektivität. ... " Es bleibt bei Erwähnungen und keiner Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.404.1-7 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      405.1-9 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll, wobei in der 3. Erwähnung unerklärt und dunkel ausgeführt wird: "... Der Begriff der Objektivität besitzt Kohärenz, aber diese Kohärenz wird nur auf dem Hintergrund seiner Geschichte erkennbar."
      S.406.1-2. Hier wird völlig unwissenschaftlich Objektivität als autonom handelndes Subjekt ausgegeben: "..., Objektivität und geschultes Urteil haben eine wie die andere ein Geburtsdatum und eine Biographie; jede von ihnen modelte Wissenschaft und Selbst — und wissenschaftliche Bilder — nach ihrem eigenen Bild um. ..."
      S.408.1-2  Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      [Kopfzeilenerwähnungen übergangen]
      S.413 Eine Erwähnung und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      [Kopfzeilenerwähnungen übergangen]
      S.427.1-2 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      [Kopfzeilenerwähnungen übergangen]
      S.430 Eine Erwähnung "objektiv" (zu Ittens Farbpalette) und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.431.1-4 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      [Kopfzeilenerwähnungen übergangen]
      S.434.1-3 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      [Kopfzeilenerwähnungen übergangen]
      S.438.1-3 Erwähnungen und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      S.439 Eine Erwähnung und keine Erklärung, wie Objektivität verstanden werden kann oder soll.
      [Kopfzeilenerwähnungen übergangen]
      S.441 (Schluss) "In der Zeit der Naturwahrheit waren Bilder inspirierte Durchbrüche zu einer idealisierten Welt; später wurden sie sehr diesseitig. Ihre automatische Herstellung zielte darauf, sie in ihrer gepriesenen Objektivität ganz als Natur — ohne uns — zu zeigen. ..."

       

    Welche Ziele werden mit dem Buch "Objektivität" verfolgt?
    Inhaltsverzeichnis Die These S. 45

    Hauptthesen S.18

      "Jede der drei Abbildungen befolgt klar definierte Verhaltensvor-
      schriften, die einer bestimmten epistemischen Tugend entsprechen.
      Diese drei Tugenden nennen wir, aus Gründen, die im folgenden er-
      läutert werden: Naturwahrheit, mechanische Objektivität und ge-
      schultes Urteil. ...                                                                   Die
      Objektivität, die um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts als eine
      epistemische Tugend aufkam, hat die Naturwahrheit nicht entthront,
      sowenig wie die Wende zum geschulten Urteil im frühen zwanzigsten
      Jahrhundert die Objektivität ausschaltete. ..."

      S.29 "Hier werden Skeptiker laut widersprechen. Läuft die These, daß
      Objektivität eine Neuentwicklung des neunzehnten Jahrhunderts sei,
      nicht auf die Behauptung hinaus, daß die Wissenschaft selbst erst mit
      dem neunzehnten Jahrhundert beginnt? Was ist mit Archimedes, An-
      dreas Vesalius, Galileo Galilei, Isaac Newton und einem Heer anderer
      Leuchten, die in früheren Epochen arbeiteten ? Wie kann es eine ihres
      Namens würdige Wissenschaft ohne Objektivität geben?  Und wie
      kann man Wahrheit und Objektivität auseinanderreißen oder gar ein-
      ander entgegensetzen?"

      S.34: "Unsere These, daß Objektivität für das neunzehnte Jahrhundert et-
      was Neues ist, hat Implikationen für die Geschichte der Erkenntnis-
      theorie wie für die der Wissenschaft; aber das ist nicht Thema unseres
      Buches. "

      S.45: ""Alle Kapitel dieses Buches - mit einer bewußten Ausnahme - beginnen
      mit einem oder mehreren Bildern aus einem wissenschaftlichen Atlas.
      Diese Bilder sind zentral für unsere These. Wir möchten vor allem zei-
      gen, daß epistemische Tugenden sich in Bildern ausprägen und in der
      Art, wie die Bilder gemacht, verwendet und gegen Konkurrenten ver-
      teidigt werden. Das zweite und dritte Kapitel zeigen den Gegensatz
      zwischen Atlasbildern, die als Realisierung der epistemischen Tugend
      der Naturwahrheit gedacht waren, und Produkten mechanischer Ob-
      jektivität. ..."


     
      S.52: "Zunächst begründen wir unsere These von der Signifikanz episte-
      mischer Tugenden mit der Signifikanz der Atlasbilder. Atlanten sind
      nicht das einzige Beweismittel für die Existenz und Stärke epistemi-
      scher Tugenden wie der Objektivität, aber als Speicherraum der maß-
      geblichen Bilder haben sie großes Gewicht. ..."
    _




    Literatur (Auswahl) > im Text
    • Daston, Lorraine & Galison, Peter (engl. 2007; dt. 2017) Objektivität. Frankfurt: Suhrkamp.




    Links (Auswahl: beachte) > Querverweise.



    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
     


    Querverweise
    Standort: Begriffsanalyse objektiv und Objektivität bei Daston & Galison (2007).
    *
    * Hauptseite Objektivität * Haupt- und Verteilerseite Begriffsanalysen *  Wirklichkeit und wirklich. Ein alltäglicher und wissenschaftlicher Grundbegriff. * Sachverhalt * Haupt- und Verteilerseite Definitions-Register Psychologie  * Checkliste Definition, gpds-Regel  *  Definition und definieren: referenzieren; Hauptseite Referenzen in der psychologischen Forschung * Systematische Analyse Definition und definieren in der Psychologie.  * Begriffscontainer (Containerbegriff) * Homonyme * Begriffsverschiebebahnhöfe * Sachverhalt * Wissenschaftliches Arbeiten, Regeln Grundbegriffe, Begriffsbasis, Zitieren  * Aristoteles Zum Geleit *  Sprachkritik und Sch^3-Syndrom * Methode der Textanalyse * Methodik-Beweissuche in der Psychologie * Beweissuchwortkürzel. * Signierung von Beweiserwähnungsbeurteilungen * Checkliste-Beweisen.: Beweisregister Psychologie * Beweis und beweisen in der Psychologie *  natcode Register * Übersicht allgemeine Beweisseiten *  Haupt- und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse , Tabelle Fundstelleninformationen erleben, erlebt, Erlebnis *  Hauptbedeutungen Erleben * Grunddimensionen des Erlebens * »«
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Wissenschaft site:www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Begriffsanalyse objektiv und Objektivität bei Daston & Galison (2007)  Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/Objektiv/BA_objDaston.htm
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    korrigiert: 25.11.2023 irs Rechtschreibprüfung und gelesen.



    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    25.11.2023    irs Rechtschreibprüfung und gelesen.
    25.11.2023     Abschluss 1. Version
    23-24.11.23    Erfassungen, Auswertungen, Zusammenfassung 7 und letztes Kapitel.
    22.11.2023     Erfassungen und Auswertungen bis S.29
    21.11..2023    angelegt