Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=23.03.2002 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung  11.10.14
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org__Zitierung & Copyright

    Anfang_Staatsquote Material _Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles_Rel. Beständiges Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region__ __Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, hier zum Thema:

    Materialien zur Staatsquote

    von Rudolf Sponsel, Erlangen, Querverweise

    Aktuelle eigene Berechnungen 1991-2003 * Literaturhinweise
    Ziel: Schlanker Staat, d.h. Senkung auf höchstens 33%


    Aktuelles zur Staatquote
    "Entwickelte" Länder zeigen hohe Schulden, hohe Staatsquoten und immer mehr Dienstleister (M18), d.h. der echte Arbeiter verschwindet zusehends, wobei die wenigen immer weniger verdienen (>Billiglöhne), d.h. es gilt die perverse "Gerechtigkeitsregel" des neoliberalen Kapitalismus: je schwerer einer arbeitet und malocht, desto weniger kriegt er. Das scheint auch im Staat zu gelten: je weniger und richtig einer arbeitet, desto höher wird er bezahlt (> etilE-Prinzip), wobei zusätzlich noch verschärfend gilt: Wer Mist macht auf höherer Ebene, wird gnadenlos belohnt.

    Entwicklung der deutschen Staatsquote 1960-2013 (bmf I A 4; ip-gipt)

    19 Staatsquoten im internationalen Vergleich (Quelle bmi)


     



    Definition Staatsquote
     
    Unter Staatsquote versteht man das Verhältnis der Staatsausgaben zum Sozialprodukt

    Begriff: https://data.sozialwiss.uni-osnabrueck.de/~politikon/course18/page18pg294.htm



    M01  Staatsquote Internationaler Vergleich 1990-1999

    Die Staatsquote umfasst die Staatsausgaben (inkl. obligatorische Sozialversicherungen) in Prozent des BIP, beziehungsweise BSP.
    Quelle: https://www.efv.admin.ch/finanzen/d/intvergl/intstaq.htm

    (Öffentliche Haushalte und obligatorische Sozialversicherungen) Länder nach Rängen (1999)

                1990  1995  1996  1997  1998  1999
    Schweden    56,2  62,4  60,8  58,7  56,1  55,9
    Dänemark    56,0  59,0  58,7  56,9  55,7  54,3
    Österreich  48,5  52,6  51,9  50,7  50,9  50,7
    Italien     53,1  52,3  52,5  49,9  48,7  48,3
    Belgien     50,7  50,1  50,3  48,5  48,0  47,9
    Finnland    44,4  54,3  54,0  51,3  48,4  47,1
    Norwegen    49,7  47,6  45,4  43,8  46,4  46,1
    Deutschland 43,8  46,3  47,3  46,3  45,6  45,6
    Portugal    40,6  44,5  43,4  43,5  43,5  44,7
    Griechenl.  47,8  46,6  44,4  42,8  42,6  43,5
    Niederlande 49,4  47,7  45,6  44,6  43,5  43,2
    Kanada      46,7  46,3  44,4  42,4  42,6  40,2
    Grossbritan.41,8  44,4  43,0  40,9  40,1  39,3
    Spanien     39,7  42,5  41,3  40,0  39,7  38,6
    Schweiz     33,1  38,4  39,3  39,4  39,3  38,5
    Japan       31,3  35,6  35,9  34,9  36,6  38,1
    Australien  33,5  35,5  34,7  33,2  32,8  32,3
    Irland      37,8  36,4  34,5  33,2  31,0  31,5
    USA         33,6  32,9  32,4  31,4  30,5  30,1

    Anmerkung: Aktuelle eigene Berechnungen 1991-2003


    M02  Staatsquote Deutschland 1960 / 2000

    https://www.iwkoeln.de/trends/tr1-98/tr1-5-01.htm

    Ausschnitt: "Abstracts
    Die Staatsquote in der Bundesrepublik Deutschland
    Die Staatsquote, also das Verhältnis der Staatsausgaben zum Bruttoinlandsprodukt, ist von knapp 33 Prozent im Jahr 1960 auf zuletzt etwas unter 49 Prozent angestiegen. Vor allem in den 60er und 70er Jahren wurde die Staatstätigkeit - politisch gewollt - kräftig ausgeweitet. Anschließend mußte der Staat unter dem Druck sinkender Einnahmen auf Konsolidierungskurs gehen, von dem er in der Anfangsphase der deutschen Einheit wegen des hohen Transferbedarfs der neuen Bundesländer wieder abgewichen ist. 1995 erreichte die Staatsquote mit 50,6 Prozent einen vorläufigen Höchststand. Seitdem konnte sie um 1,8 Prozentpunkte zurückgeführt werden. Dies signalisiert jedoch nur zum Teil echte Konsolidierungsfortschritte. Denn rund zur Hälfte wird die Quotenreduktion durch die seit Anfang 1996 veränderte Verbuchung des Kindergelds im Staatskonto erklärt. Die von der  Bundesregierung bis zum Jahr 2000 angestrebte Quote von 46 Prozent ist nur bei anhaltend strenger Ausgabendisziplin und bei einem Wirtschaftswachstum erreichbar ..."



    M03  Zum Vergleich: Diskussion Staatsquote Schweiz

    Quelle: https://www.admin.ch/cp/d/3934EC98.164D870A@gs-efd.admin.ch.html

    Ausschnitt: "Langfristige Senkung der Staatsquote
    Der Bundesrat unterstützt die in einer Motion der SVP-Fraktion verlangte langfristige Senkung der Staatsquote. Die konkrete Vorgabe -mittelfristige Rückführung der Staatsquote auf das Niveau von 1990 - lehnt er hingegen ab. Denn dafür müssten bis zum Jahr 2003 acht Milliarden Franken eingespart werden. Die Landesregierung betrachtet diese Vorgabe als unrealistisch. Sie hat darum an ihrer heutigen Sitzung beantragt, die Motion in ein Postulat umzuwandeln.
    Die SVP-Fraktion hat ihre Motion am 6. Dezember 1999 eingereicht. Zur Begründung führte sie an, die Staatsquote sei in den sieben Jahren von 1990 bis 1997 um 20 Prozent auf 39,7 Prozent angestiegen. Die Schweiz nehme im Kreise vergleichbarer Länder den ersten Platz ein, was den prozentualen Zuwachs der Staatsquote betreffe. Diese Entwicklung müsse rückgängig gemacht werden. Denn nur eine tiefe Staatsquote halte unser Land wettbewerbs- und entwicklungsfähig."



    M04 Von der Voll- zur Grundversorgung
    Quelle: https://www.wenke.de/Staatsquote26/Haupt_G.htm
    Ausschnitt: "Unser heutiges Staats- und Sozialkonzept kennt zwar nicht explizit das Prinzip der
    Vollversorgung, es erhebt jedoch implizit den Anspruch einer Vollversorgung auf nahezu
    allen Ebenen.
    • Sozialstaatlichkeit: Es darf keinen Sozialfall, keine soziale Zumutung geben.
    • Rechtsstaatlichkeit: Für alles gibt es ein Gesetz oder eine Verordnung.
    • Staatsapparat: Er ist omnipotent und präsent.
    • Politik: Sie repräsentiert üppig, glaubt zu wissen, was Wähler wünschen und hält sich für  unersetzlich.


    "Zum Begriff Staatsquote
    Der Begriff Staatsquote ist nicht abschließend amtlich definiert. Er findet sich aber immer häufiger in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur insbesondere als Kennzahl der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Gesucht ist ein grobes Maß für den relativen Anteil der staatlichen und staatlich bedingten wirtschaftlichen Aktivität an der wirtschaftlichen Gesamtleistung einer Volkswirtschaft. Ein solches Maß ist die Staatsquote. Sie wird definiert als das Verhältnis der Summe der Haushaltsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden sowie der gesetzlichen Sozialsysteme zum Bruttoinlandsprodukt (BIP). Gelegentlich wird anstatt des Bruttoinlandsproduktes das Bruttosozialprodukt verwandt. Weiterhin variieren die Angaben der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen in der Zeit. Zeitnahe Daten sind immer nur vorläufig, stabilisieren sich also erst nach einigen Jahren. Von Zeit zu Zeit ändern sich auch die Buchungsmethoden. Insofern weichen gelegentlich die Angaben zur Staatsquote etwas von einander ab."



    M05 Staatshaushalt - Staatsschulden   -Staatsquote - Steuern
    Quelle: https://www.berufskolleg-leverkusen.de/wirtschaftsweb/staat/haushalt.htm



    M06 Die langfristige Zunahme der Staatsquote in ausgewählten Ländernhttps://www.wiwi.uni-marburg.de/Lehrstuehle/VWL/FIWI/LEHRANGB/VORLES/FIWI1/Blatt10zi.pdf.
    "Senkung der Staatsquote ist der richtige Weg"



    M07 Institut der dt. Wirtschaft fordert Senkung der Staatsquote
    Quelle: https://www2.tagesspiegel.de/archiv/1999/12/14/ak-wi-ma-10223.html
    Institut der deutschen Wirtschaft fordert Umsetzung der Reformen
    Ausschnitt: "Deutschland ist in seinem Bemühen, die Staatsquote langfristig auf 40 Prozent zu senken, auf dem richtigen Weg. Der wichtigste Schritt bleibe nun eine "entschlossene Umsetzung der Reformpläne". Das ist das Ergebnis einer Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW) am Dienstag vorgelegt hat.



    M08 Staatsquote unechte Quote
    Quelle: https://www.ausbildungsoffensive-bayern.de/lexikon/lex_s.htm
    Die Staatsquote misst das Verhältnis von Staatsausgaben in der Abgrenzung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) zum Bruttoinlandsprodukt  (BIP). Sie belief sich im Jahre 1999 auf etwa 48 Prozent. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Staat etwa die Hälfte des BIP tatsächlich auch für sich in Anspruch nimmt. Denn in den Staatsausgaben sind neben den Ausgaben für staatliche Investitionen, Personal und Verwaltung, also den Ausgaben im engeren Sinne, auch Zinszahlungen und vor allem auch Zahlungen an private Haushalte (Transfers) und Subventionen an Unternehmen enthalten. Die  Zahlungen sind jedoch gleichzeitig Teile des privaten Konsums beziehungsweise der Unternehmensinvestitionen und werden, um Doppelzählungen zu vermeiden, im Bruttoinlandsprodukt nicht mitgezählt.  Insofern ist die Staatsquote eine "unechte" Quote – nicht alle Teilmengen des  Zählers sind auch im Nenner enthalten.



    M09 Staatsqutoe und Parteienfinanzierung:
    https://www.bpb.de/wissen/05032375937874469878037244421420,5,0,Parteienfinanzierung.html



    M10 Staatsquote erreicht 2002 Rekordniveau in Deutschland (7.1.3)
    https://www.capital.de/heft/presse/180590.html



    M11 Uni-Projekt Optimale Staatsquote:
    Quelle: https://www.uniprojekt.org/fiwi/wiki/OptimaleStaatsquote

    Zur Definition: "Staatsquote. Darunter wird das Verhältnis der öffentlichen Ausgaben der Gebietskörperschaften (einschließlich Sozialversicherungsträger) zum BIP verstanden. Die Abgrenzung der öffentlichen Ausgaben beruht auf den Konzepten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR). Diese Kennziffer soll als grober Maßstab für die Inanspruchnahme einer Volkswirtschaft durch den Staat dienen, wobei man folgendes beachten muss: In den Staatsausgaben sind neben den Ausgaben für Investitionen, Personal und Verwaltung, also den Ausgaben im engeren Sinne, auch Zinszahlungen und vor allem Ausgaben für Transfers und Subventionen enthalten. Letztere sind jedoch gleichzeitig Teile des privaten Konsums beziehungsweise der Unternehmensinvestitionen und werden, um Doppelzählungen zu vermeiden, im Bruttoinlandsprodukt nicht mitgezählt. Insofern ist die Staatsquote eine "unechte" Quote - nicht alle Teilmengen des Zählers sind auch im Nenner enthalten. Auf der anderen Seite erfasst die Staatsquote den tatsächlichen Einfluss des Staates auf die Wirtschaft nicht vollständig, da z.B. öffentliche Unternehmen nicht dem Staat, sondern dem privaten Sektor zugeschlagen werden. Die Staatsquote ist also eine unechte Quote."
    https://www.uniprojekt.org/fiwi/wiki/Staatsquote?PHPSESSID=1e6965349dfadb5bf10d065f63c0016e

    Aufgenommen am 2.1.4



    M12 Die Staatsquote und Transformationstendenzen in Wirtschaft und Gesellschaft
    von HORST MÜLLER aus: UTOPIE kreativ, H. 132 (Oktober 2001), S. 909 - 924
    https://www.praxisphilosophie.de/stquote.pdf

    "Die folgende Skizze wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklungen von der Mitte des 19. bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert und die anschließende Diskussion zur Staats- oder Sozialquote, in der sich die entscheidenden Veränderungen des historischen Szenarios reflektieren, soll belegen, daß wir es mit einer geschichtlich neuen Konstellation von Wirtschaft, Staat und Gesellschaft zu tun haben. Es soll ein innerer Formwandel der gesellschaftlichen Praxis greifbarer werden, der sich herkömmlichen – und durchaus nicht nur den bürgerlichen – Denkschemata entzieht: In der Hauptströmung der aktuellen Systemkritik wird ein subsumtions- oder totalisierungstheoretischer Ansatz kultiviert, dem zufolge der Kapitalismus im Laufe seiner Geschichte, durch die Entwicklungsphasen vom Konkurrenzkapitalismus über einen staatsmonopolistischen Kapitalismus bis zu einem sich abzeichnenden Postfordismus, immer mehr zur gesellschaftlichen Totalität, ja zum Weltsystem schlechthin wird. Nun hat sich aber der moderne Staat zu einer Transferagentur entwickelt, die einen Großteil der gesellschaftlich geschaffenen Werte in eine genuin nichtkapitalistische, ›sozialwirtschaftliche‹ Reproduktionssphäre vermittelt. Diese Konfiguration fordert neu ansetzende Praxisanalysen heraus. In diesem Sinne zielen die nachfolgenden empirisch-historischen Untersuchungen darauf, den transformationstheoretischen Ansatz zu einer ›Theorie der Sozialwirtschaft‹ weiter zu vertiefen und zu erhärten. Dabei liegt der Bezug zu den aktuellen Diskussionen über die Zukunft des Sozialstaats, die volkswirtschaftliche Bedeutung des Dritten Sektors, der Non-Profit-Organisationen oder der Care-Ökonomie auf der Hand."

    Aufgenommen am 9.1.4


    M13 Wirtschaft = Geld- und Leistungsumlauf  - Und der Einfluss der Staatsquote -
    https://www.econo-my.de/wiwi807.html

    "Der alles entscheidende Punkt in diesem Modell ist ein Faktor, der unmittelbaren Einfluss auf das gesamte Wirtschaftsgeschehen, und damit auch auf Investition und Konsum hat. Der Faktor ist die Staatsquote. Wichtig ist das Verhältnis zwischen diesem Block, der aus den Überschüssen gespeist werden muss, weil es anders eben nicht geht, kein Geld vom Himmel regnet. Auch wenn ein Teil dieser Staatsquote -wie in der Grafik umlfg03.gif dargestellt- in den Konsum (z.B. über die Gehälter der Staatsbediensteten) oder in Investitionen (produktiv oder unproduktiv, Ausbau von Infrastruktur oder in Sozialleistungen, Schulausbildung, Sicherheit usw.) fließt, so droht genau an dieser Schnittstelle eine Überforderung der Leistungskraft der Volkswirtschaft. "

    Auf dieser Zeite findet sich eine Graphik zu den verschiedenen Komponenten und Wechselwirkungen.

    Aufgenommen am 9.1.4



    M14  ZUSAMMENSETZUNG DER STAATSQUOTE IN DEUTSCHLAND
    https://www.lrz-muenchen.de/~ces/Steuern/Zusammensetzung%20Staatsquote.pdf
    Originalquelle: *Sonstige Einnahmen: Verkäufe, Vermögenseinkommen, Sonstige Subventionen, Sonstige lfd. Transfers und Vermögenstransfers. Quelle: Statistisches Bundesamt, Arbeitsunterlage Staat, Stand: Februar 2003.

    Aufgenommen am 9.1.4



    M15  Graphik zur Staatsquote 1970-2002
    https://www.makro.euv-frankfurt-o.de/Lehre/Materialien/SS/Makro/Mat_Neu/chart13.pdf

    Aufgenommen am 9.1.4



    M16  Die Gewerkschaft ver.di zum Problem der Staatsquote
    https://www.verdi.de/steuergerechtigkeit/staatsfinanzen

    "Der Staat - ein ausufernder Moloch?
    Wer kennt das nicht: Brutto ist der Verdienst ganz in Ordnung, aber Netto sieht es deutlich schlechter aus. Jeden Monat sehen wir auf unserer Lohn- oder Gehaltsabrechnung, dass die Abzüge das Nettoeinkommen deutlich verringern.
        Die durchschnittliche Belastung mit Lohnsteuern ist von knapp 16 Prozent vor 20 Jahren auf heute fast 19 Prozent gestiegen; die Beiträge zur Sozialversicherung wuchsen von 16 Prozent auf über 20 Prozent. Gleichzeitig erleben wir, dass viele öffentliche Leistungen schlechter geworden sind, dass wir bei Medikamenten und Krankenhausaufenthalten zuzahlen müssen, dass Straßen und öffentliche Einrichtungen nicht gepflegt werden, dass die Schulen nicht die Leistungen bringen, die wir erwarten.

    Zusätzlich haben sich Bund, Länder und Gemeinden hoch verschuldet.
    Mit immer mehr Geld scheinen staatliche Einrichtungen immer schlechtere Leistungen zu erbringen. Es ist daher kein Wunder, dass Forderungen der Parteien nach Steuersenkungen und Propaganda seitens der Unternehmensverbände gegen den „Moloch Staat“, der immer teurer werde, Anklang finden.
        Doch ist es tatsächlich richtig, dass der Staat ein immer größeres Stück vom Kuchen für sich beansprucht? Ist es richtig, dass die private Initiative gelähmt wird, wie immer wieder von den Unternehmensverbänden behauptet wird? Sind Klagen über eine ausufernde Staatswirtschaft gerechtfertigt?
        Zum Beleg wird immer wieder die Staatsquote angeführt. Fast jeder zweite Euro, der in Deutschland erwirtschaftet wird, fiele dem Staat anheim; die Staatsquote betrage fast 50 Prozent. In populistischen Darstellungen ist dann davon die Rede, dass die Deutschen fast ein halbes Jahr nur für den Staat arbeiten würden, sie damit „Sklaven des Staates“ seien.
    Zunächst: Die immer wieder genannte Staatsquote ist in den letzten 20 Jahren ziemlich gleich geblieben; sie lag mit Schwankungen bei 45 bis 48 Prozent. Von einer „immer stärkeren Ausplünderung“ durch den Staat kann also nicht gesprochen werden. Die Berechnungsmethoden der Staatsquote variieren stark. So rechnet das Statistische Bundesamt auch fiktive Zahlungen mit ein, die real überhaupt keine Ausgabepositionen darstellen. Deshalb kommt die OECD, die nur reale Kosten einbezieht, auch zu einer um rund 4 Prozent- Punkte niedrigeren Staatsquote. Deutschland rangiert im internationalen Vergleich in der unteren Hälfte.
    Lässt man die staatliche Neuverschuldung außen vor und rechnet nur die Steuern plus Sozialbeiträge, also die Einnahmen des Staates, betrug die so berechnete „Staatsquote“ Ende der 90er Jahre nur knapp 38 Prozent des Bruttoinlandsproduktes."

    Aufgenommen am 9.1.4



    M17 Wie Neuseeland die Staatsquote radikal von 60 auf 35% gesenkt hat.
    Aufgenommen am 1.5.4



    M18 Erwerbstätige in Deutschland

    "2 Strukturwandel im Dienstleistungssektor [Quelle destatis]

    2.1 Tertiarisierung der Volkswirtschaft
    Seit Jahrzehnten sind tiefgreifende Strukturveränderungen in der deutschen Volkswirtschaft zu verzeichnen. Der tertiäre Sektor (Dienstleistungssektor) gewinnt zunehmend
    an Bedeutung, während Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei (primärer Sektor) und das Produzierende Gewerbe (sekundäre r Sektor) an Gewicht verloren haben.
    Zum Dienstleistungssektor zählen folgende Wirtschaftsabschnitte
     

    • Handel (Wirtschaftsabschnitt G),
    • Gastgewerbe (H),
    • Verkehr und Nachrichtenübermittlung (I),
    • Kredit- und Versicherungsgewerbe (J),
    • Grundstücks- und Wohnungswesen,
    • Vermietung beweglicher Sachen,
    • Erbringung von sonstigen wirtschaf
    • tlichen Dienstleistungen (K),
    • Gebietskörperschaften und Sozialversicherung (L),
    • Erziehung und Unterricht (M),
    • Gesundheits-, Veterinär-
    • und Sozialwesen (N) sowie
    • Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen (O).


    Kennzeichnend für die Strukturveränderungen ist u. a. ein erheblicher Anstieg der Erwerbstätigkeit im Dienstleistungssektor. Waren z. B. 1970 knapp 45 % der 26,6 Millionen Erwerbstätigen im früheren Bundesgebiet im Dienstleistungssektor tätig, so waren es fast vier Jahrzehnte später in Deutschland rund 72 % von 39,8 Millionen Erwerbstätigen. Im gleichen Zeitraum sank der Anteil der Erwerbs-tätigen im Produzierenden Gewerbe an den Erwerbstätigen insgesamt um 21 Prozentpunkte.

    "
     
     





    Literaturliste zur Staatsquote (Auswahl) Anregungen bitte an: sekretariat@sgipt.org
    Siehe bitte auch die Literaturlisten Elite und etilE Kritik (insbesondere auch die Arbeiten von Parkinson und Peter), zu den Finanzen (Schulden) und zur Politik.
     
    • Carlberg, Michael (1980). Öffentliche Unternehmen und Staatsquote. Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen, Bd.3, 1.
    • Dieckheuer, Gustav (1981). Staatsquote, Wirtschaftswachstum und Inflation. Volkswirtschaftliche Diskussionsbeiträge. ; 3. Universität Bamberg
    • Europe in figures – Eurostat yearbook 2011 (Europa in Zahlen – Eurostat-Jahrbuch 2011)
    • Folkers, Cay (1979). Staatswirtschaftliche Quoten und Beziehungszahlen. Wirtschaftswissenschaftliches Studium, Heft 8.
    • Handelsblatt-Gespräch (2000). "Staatsquote würde wieder einmal manipuliert", in: Handelsblatt, Nr. 39/24.2.2000, S. 49
    • Holub, Hans Werner (1977). Probleme der Erfassung der Staatstätigkeit. Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 6. Jg.
    • Huber, Joseph (1998). Vollgeld. Beschäftigung, Grundsicherung und weniger Staatsquote durch eine modernisierte Geldordnung  Berlin: Duncker & Humblot
    • Kroker, Rolf (1981). Der Staat als Wirtschaftsfaktor. Zur Aussagefähigkeit der Staatsquote. Köln: Deutscher Instituts-Verlag.
    • Littmann, K. (1975). Definition und Entwicklung der Staatsquote. Abgrenzung, Aussagekraft und Anwendungsbereiche unterschiedlicher Typen von Staatsquoten. Unter Mitarb. von B. Krüger. (Kommission für wirtschaftl. u. sozialen Wandel, 42) Göttingen: Schwartz.
    • Littmann, Konrad (1975). Definition und Entwicklung der Staatsquote. Abgrenzung, Aussagekraft und Anwendungsbereiche unterschiedlicher Typen von Staatsquoten. Unter Mitarbeit von Dr.Berend Krüger. (Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel; 42). Göttingen: Otto Schwarz.
    • Littmann, Konrad (1979). Entstaatlichung öffentlicher Aufgaben: Ist die sog. Staatsquote am Bruttosozialprodukt nach ihrer statistischen Zusammensetzung für die hier gestellten Fragen aussagefähig und gegebenenfalls wieweit? Gutachten im Auftrag des Landtages von Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf.
    • Littmann, Konrad (1990). Anmerkungen zur Staatsquote. In: Thomas Ellwein und Joachim Hesse (Hrsg.):  Staatswissenschaften: Vergessene Disziplin oder eine neue Herausforderung? Baden-Baden: .
    • Nowotny, E. (1982). Staatsquote und Staatsfunktion. In: EXPANSION, STAGNATION UND DEMOKRATIE. Festschrift für Theodor Prager und Philipp Rieger. Orac, Wien 1982, 420 S.u.2 Taf., Bibliogr., OBr., Gr.8°. (Wirtschaft und Gesellschaft, 8/2)
    • Oberhauser A., (1975). Stabilitätspolitik bei steigender Staatsquote. (Schriften der Kommission für wirtschaftlichen und sozialen Wandel, Nr. 43). Göttingen: Schwartz. [92 S. Broschur].
    • Peffekoven, Rolf (1979). Begriff und Aussagefähigkeit der Staatsquote. Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 6. Jg.
    • Rahmeyer, Fritz (1975). Ökonomische und politische Hemmnisse einer Erhöhung der Staatsquote. Köln: Bund-Verl.
    • Schmidt, Manfred G. (1998). Die Gesundheitsausgaben und die Staatsquote. Befunde des Vergleichs demokratisch verfaßter Länder.   Bremen: Zentrum für Sozialpolitik
    • Schmölders Günter (1983). Die Expansion der Staatsquote. In: Der Wohlfahrtsstaat am Ende - Adam Riese schlägt zurück. München:  Wirtschaftsverl.Langen+Müller/Herbig
    • Thunig, Hans-Werner (1981). Erhöhung der Staatsquote als Mittel der Wohlfahrtspolitik. In: Thöne, Karin (1981, Hrsg). Wirtschaftslenkung in marktwirtschaftlichen Systemen. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
    • Wille, Eberhard (1981). Die öffentlichen Ausgaben und die Entwicklung der Staatsquote. Zu entsprechenden Beiträgen im neuen "Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft (HdWW)". In: ORDO - Jahrbuch für die Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft, (1981), Band , S. 297-311
    • Wirtschaft und Statistik. Reihe Statistisches Bundesamt. [2011-10]





    Querverweise
    Standort: Staatsquote.
    *
    Aktuelle Wirtschaftsstatistik.
    Aktuelle eigene Berechnungen 1991-2003 zur Staatsquote
    Staatsanteil nach Domars Analyse *  Schumpeters Warnung vor dem Steuerstaat
    Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT
    Quellentexte zur Geschichte der Ökonomie
    Staatsverschuldung 1, 2 *  Privatverschuldung  * Psychologie und Psychopathologie des Geldes 1 * Psychologie und Psychopathologie des Geldes 2 *  Werbung


    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS).  Materialien zur Staatsquote. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/staatsl/squote.htm
    Copyright & Nutzungsrechte
    Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht  inhaltlich verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle benutzt werden. Das Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen, die die Urheberschaft der IP-GIPT nicht jederzeit klar erkennen lassen, ist nicht gestattet. Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden. Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus  ...  geht, sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.

    Ende_Staatsquote Material _Service_ Überblick_Relativ Aktuelles _Rel. Beständiges  Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_ Mail:_sekretariat@sgipt.org_ _Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    korrigiert:



    Änderungen
    11.10.14  Aktualitsierung der Daten.
    01.05.04  Link: Wie Neuseeland die Staatsquote radikal von 60 auf 35% gesenkt hat.
    13.01.04  Literaturergänzungen.
    09.01.04  Ergänzungen: bei M04, neu M12-M16, Beginn der Literaturliste
    03.01.04  Link  Aktuelle eigene Berechnungen 1991-2003
    02.01.04  M11 hinzugefügt.