Wirtschaftswachstum bei Karl Marx
Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen
1867 Karl Marx Das Kapital I. Hier formuliert Marx S. 618 den "Wachstumszwang": "Außerdem macht die Entwicklung der kapitalistischen Produktion eine fortwährende Steigerung des in einem industriellen Unternehmen angelegten Kapitals zur Notwendigkeit, und die Konkurrenz herrscht jedem individuellen Kapitalisten die immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktionsweise als äußere Zwangsgesetze auf. Sie zwingt ihn, sein Kapital fortwährend auszudehnen, um es zu erhalten, und ausdehnen kann er es nur vermittelst progressiver Akkumulation."
89 Textfundstellen "wachstum" im Kapital, Erster Band:
Betrachten wir nun andrerseits das Wachstum des Reichtums. Den
sichersten Anhaltspunkt bietet hier die Bewegung der der Einkommensteuer
unterworfenen Profite, Grundrenten usw. Der Zuwachs der steuerpflichtigen
Profite (Pächter und einige andre Rubriken nicht eingeschlossen)
betrug für Großbritannien von 1853 bis 1864 50,47% (oder
4,58% im jährlichen
Durchschnitt)94, der der Bevölkerung während derselben Periode
ungefähr
12%. Die Zunahme der besteuerbaren Renten von Land (Häuser,
Eisenbahnen, Minen, Fischereien usw. eingeschlossen) betrug von 1853
bis
1864 38% oder 35/12% jährlich, woran folgende Rubriken den stärksten
Anteil
nahmen:
Anmerkung: Der Ausdruck "Nationaleinkommen" oder "Volkseinkommen"
kommt im Ersten Band des Kapitals nicht vor.
11 Textfundstellen "wachstum" im Kapital, Zweiter Band (1885):
S. 87f: "
III. Geldakkumulation
Ob g, der vergoldete Mehrwert, sofort wieder dem
prozessierenden Kapitalwert zugeschlagen, und so, zusammen mit dem Kapital
G, in der Größe G' in den Kreislaufsprozeß eingehn kann,
hängt von Umständen ab, die unabhängig sind von dem bloßen
Vorhandensein von g. Soll g als Geldkapital in einem, neben dem ersten
Geschäft anzulegenden, zweiten selbständigen Geschäft dienen,
so ist klar, daß es hierzu nur anwendbar, wenn es die zu solchem
Geschäft erheischte Minimalgröße besitzt. Soll es zur Ausdehnung
des ursprünglichen Geschäfts verwandt werden, so bedingen die
Verhältnisse der stofflichen Faktoren von P und deren Wertverhältnisse
ebenfalls eine bestimmte Minimalgröße für g. Alle in diesem
Geschäft wirkenden Produktionsmittel haben nicht nur ein qualitatives,
sondern ein bestimmtes quantitatives Verhältnis zueinander, einen
proportionellen Umfang. Diese stofflichen und die von ihnen getragnen Wertverhältnisse
der in das produktive Kapital eingehenden Faktoren bestimmen den Minimalumfang,
den g besitzen muß, um in zuschüssige Produktionsmittel und
Arbeitskraft, oder nur in erstere, als Zuwachs des produktiven Kapitals
umsetzbar zu werden. So kann der Spinner nicht die Zahl seiner Spindeln
vermehren, ohne gleichzeitig die entsprechenden Kratzen und Vorspinnstühle
anzuschaffen, abgesehn von der vermehrten Ausgabe für Baumwolle und
Arbeitslohn, die eine solche Geschäftsausdehnung bedingt. Um diese
letztre auszuführen, muß also der Mehrwert schon eine ziemliche
Summe ausmachen (1 Pfd. St. per Spindel Neuanschaffung wird gewöhnlich
gerechnet). Solange g diesen Minimalumfang nicht besitzt, muß der
Kreislauf des Kapitals sich mehrmals wiederholen, bis die Summe der sukzessive
von ihm erzeugten g, mit G zusammen, also in G ' - W ' < A pm fungieren
kann. Schon bloße Detail- [>88] Veränderungen, z.B. in der Spinnmaschinerie,
soweit sie diese produktiver machen, erheischen größre Ausgabe
in Spinnmaterial, Ausdehnung der Vorspinnmaschinerie etc. In der Zwischenzeit
wird also g angehäuft, und seine Anhäufung ist nicht seine eigne
Funktion, sondern das Resultat wiederholter P ... P. Seine eigne Funktion
ist sein Verharren im Geldzustand, bis es aus den wiederholten Verwertungskreisläufen,
also von außen, Zuschuß genug erhalten hat, um die zu seiner
aktiven Funktion erheischte Minimalgröße zu erreichen, die Größe,
in der allein es wirklich als Geldkapital, im gegebnen Fall als akkumulierter
Teil des in Funktion begriffnen Geldkapitals G, mit in die Funktion dieses
letztren eingehn kann. In der Zwischenzeit wird es angehäuft und existiert
nur in der Form eines im Bildungsprozeß, im Wachstum
begriffnen Schatzes. Geldakkumulation, Schatzbildung, erscheint hier also
als ein Prozeß, der die wirkliche Akkumulation, die Ausdehnung der
Stufenleiter, worauf das industrielle Kapital wirkt, vorübergehend
begleitet. Vorübergehend, denn solange der Schatz in seinem Schatzzustande
verharrt, fungiert er nicht als Kapital, nimmt nicht teil am Verwertungsprozeß,
bleibt eine Geldsumme, die nur anwächst, weil ohne ihr Zutun vorhandnes
Geld in denselben Kasten geworfen wird."
S. : ""
142f: "Vorrat in der Form des produktiven Kapitals existiert in der Form von Produktionsmitteln, die sich bereits im Produktionsprozeß befinden oder wenigstens in der Hand des Produzenten, also latent schon im Produktionsprozeß. Man hat früher gesehn, daß mit der Entwicklung der Produktivität [>143] der Arbeit, also auch mit der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise — welche die gesellschaftliche Produktivkraft der Arbeit mehr entwickelt als alle früheren Produktionsweisen - , die Masse der in der Form von Arbeitsmitteln dem Prozeß ein für allemal einverleibten und stets wiederholt, während längrer oder kürzrer Periode in ihm fungierenden Produktionsmittel (Gebäude, Maschinen etc.) beständig wächst, und daß ihr Wachstum sowohl Voraussetzung wie Wirkung der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit ist. Das nicht nur absolute, sondern relative Wachstum des Reichtums in dieser Form (vergl. Buch I, Kap. XX III, 2.) charakterisiert vor allem die kapitalistische Produktionsweise. Die stofflichen Existenzformen des konstanten Kapitals, die Produktionsmittel, bestehn aber nicht nur aus derartigen Arbeitsmitteln, sondern auch aus Arbeitsmaterial auf den verschiedensten Stufen der Verarbeitung und aus Hilfsstoffen. Mit der Stufenleiter der Produktion und der Steigerung der Produktivkraft der Arbeit durch Kooperation, Teilung, Maschinerie usw. wächst die Masse des Rohmaterials, der Hilfsstoffe etc., die in den täglichen Reproduktionsprozeß eingehn. Diese Elemente müssen in der Produktionsstätte bereitliegen. Der Umfang dieses in der Form von produktivem Kapital existierenden Vorrats wächst also absolut. Damit der Prozeß fließe - ganz davon abgesehn, ob dieser Vorrat täglich oder nur in bestimmten Terminen erneuert werden kann - , muß stets mehr Anhäufung von Rohstoff etc. in der Produktionsstätte bereitliegen, als z.B. täglich oder wöchentlich verbraucht wird. Die Kontinuität des Prozesses erheischt, daß das Dasein seiner Bedingungen weder abhänge von möglicher Unterbrechung bei täglichen Einkäufen, noch davon, daß das Warenprodukt täglich oder wöchentlich verkauft werde und daher nur unregelmäßig in seine Produktionselemente rückverwandelbar sei. Indes kann offenbar das produktive Kapital in sehr verschiednem Umfang latent sein oder Vorrat bilden. Es macht z.B. großen Unterschied, ob der Spinner Baumwolle oder Kohlen für drei Monate oder für einen parat liegen haben muß. Man sieht, daß dieser Vorrat relativ abnehmen kann, obgleich er absolut zunimmt."
S. 238: "... Die Umschlagszeit wird hier verkürzt durch Wachstum des vorgeschoßnen Kapitals. ..."
S. 515: "Die Voraussetzung der einfachen Reproduktion, daß I(v+1/2m) = IIC sei, ist nicht nur unverträglich mit der kapitalistischen Produktion, was übrigens nicht ausschließt, daß im industriellen Zyklus von 10-11 Jahren ein Jahr oft geringre Gesamtproduktion hat als das vorhergehende, also nicht einmal einfache Reproduktion stattfindet im Verhältnis zum vorhergehenden Jahr. Sondern auch, bei dem natürlichen jährlichen Wachstum der Bevölkerung könnte einfache Reproduktion nur insofern stattfinden, als von den 1500, die den Gesamtmehrwert repräsentieren, eine entsprechend größre Zahl unproduktiver Dienstleute mitzehrten. Akkumulation von Kapital, also v/irkliche kapitalistische Produktion, wäre dagegen hierbei unmöglich. .. "
S. 550 Sachregistereintrag "Wachstumsrate des
g.G. 508 509 514"
S. 551a Sachregistereintrag unter "Produktion"
"ihr vorrangiges Wachstum 436 534" Auf beiden angegebenen Seiten ist der
Sachregistereintrag "ihr vorrangiges Wachstum" nicht zu finden, aber auch
sonst nicht im Text mit dem Suchtext "ihr vorrangiges Wachstum".
S. 551b Sachregistereintrag unter "Produktionsmittel"
"ihr beständiges Wachstum als Voraussetzung für die Entwicklung
der Produktivkraft der Arbeit 142 143"
S. 553: Sachregistereintrag unter Reproduktion"
bedingt vorrangiges Wachstum der Produktion von Produktionsmitteln 436
492
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