SGIPT
    Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT DAS=18.10.2001

    Anfang_ Moloch USA _Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles_Rel. Beständiges Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Zitierung & Copyright_ Post: SGIPT Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen  _ _

    Willkommen in der Abteilung Allgemeine und Integrative Politische Psychologie, hier zum Thema Geschichte der USA und The American Way Of Life:

    Der Moloch
    Eine Kritische Geschichte der USA

    Ein Buchhinweis von Rudolf Sponsel, Erlangen


     
    Und vor dem Start des Flugzeugs, das Hiroshima bombardierte, sprach ein christlicher Geistlicher ein Gebet - zum Schutz der Besatzung des Bombenflugzeugs.

    »Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf zu unseren Feinden vortragen... Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen...«  (Seite 260f)

    Deschner, Karlheinz (1992; 8.A. 2001).  Der Moloch. Eine kritische Geschichte der USA. München: Heyne.  ISBN 3-453-07820-9  DM 19,46 ab 1.1.2002 € 9.95

    Leseprobe:

    "Massenmörder Truman "Wie viel Japse haben wir umgebracht?"
     
     
        "Die Russen sollten dadurch überrascht werden, aber auch die Japaner. Denn nirgends wurde in dem - mit russischem Einverständnis - gestellten Ultimatum mit der Atombombe gedroht. Nur ganz allgemein abgefaßt, sollte es sowohl das Überraschungsmoment gegenüber den Russen sichern als auch eine japanische Zustimmung verhindern. Die Bombe sollte nach Trumans Willen fallen.
        Und so fiel sie: die erste Bombe am 6. August auf Hiroshima, die zweite am 9. August auf Nagasaki. Mehr hatte Mr. Truman nicht sonst hätte er vielleicht noch mehr fallen lassen. Denn man muß zeigen, was man hat, muß zeigen, wer der starke Mann, der stärkste ist, wer Hunderttausende von Frauen und Kindern auf die qualvollste Weise krepieren lassen kann. Und hätte Hitler nicht auch die Bombe geworfen, irgendwohin auf England? Und Roosevelt, ließ er sie zu einem anderen Zweck bauen? Und Churchill, der tausendmal Einverstandene? Wirklich, hätte er nicht, hälftig mit Truman geteilt, den Friedensnobelpreis verdient? Denn haben sie Japan damit nicht in die Knie gezwungen? Haben sie Japan nicht blitzschnell befriedet nur zu seinem Vorteil, wie man heute sieht, und natürlich auch zu ihrem? Hitler, den Besiegten, darf man Bluthund schimpfen. Und Stalin, den Bolschewisten.
        Doch auch die Sieger, dies steht fest, werden einmal die Besiegten sein - und vielleicht schon früher, als sie heute glauben.
    »Wie viele Japse haben wir umgebracht?«

    Für den Abwurf der Atombemben auf Japan verwendeten sich in der Führung der Vereinigten Staaten von Nordamerika sowohl überzeugte evangelische wie katholische Christen. Und vor dem Start des Flugzeugs, das Hiroshima bombardierte, sprach ein christlicher Geistlicher ein Gebet - zum Schutz der Besatzung des Bombenflug [<260]zeugs.
     
    »Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf zu unseren Feinden vortragen... Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen...«

        Am 6. August 1945 um 8.30 Uhr explodierte die Bombe 66 m über dem Shima-Krankenhaus mit einer Hitzeentwicklung von 50 Millionen Grad. »Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen...« Es ist klar, wohin.
     
        Captain Robert A. Lewis, der amerikanische Co-Pilot, hat an Bord der B-29 den Abwurf der Bombe auf Hiroshima in einem »Stundenbuch« autgezeichnet. Zufrieden teilt er mit, daß »der ausgewählte Ort auch das witterungsmäßig günstigste Ziel ist. So werden wir, wenn alles weiterhin so gut klappt wie bisher, die Bombe auf Hiroshima werfen. In diesem Augenblick sind wir nur noch 25 Meilen vom Kaiserreich entfernt, und jeder von uns blickt zuversichtlich drein«. Nun, es klappt weiterhin gut. Nur beim Zielanflug versinken drei Besatzungsmitglieder »in Gedanken; der Colonel und ich stehen ihnen bei und muntern sie auf«. Recht so. Hilfe, wem Hilfe gebührt.
        Nach dem Abwurf vergessen der Bombenschütze und der Pilot ihre dunklen Brillen aufzusetzen, sehen »mit ungeschützten Augen den grauenvollen Blitz«, und der Co-Pilot läßt nun das Flugzeug eine Kurve drehen, um »die Ergebnisse« zu beobachten. »Die Stadt war zu neun Zehnteln von einem sich auflblähenden Qualm bedeckt, der die Explosion von Gebäuden anzuzeigen schien, und einer riesigen weißen Rauchsäule, die in weniger als drei Minuten 30.000 Fuß erreichte und dann auf mindestens 50.000 Fuß emporstieg. Ich bin sicher, die gesamte Besatzung fühlte, daß dieses Erlebnis gewaltiger war, als es sich je zuvor irgendein Mensch hatte vorstellen können. Es schien geradezu unbegreiflich zu sein. Wie viele Japse haben wir umgebracht? Ich habe ehrlich das Gefühl, nach Worten suchen zu müssen...«
        Aber schließlich hatte die US-Regierung zwei Milliarden Dollar für die Entwicklung dieser Gottesgabe gezahlt - sollte sie sich nicht lohnen?!
        Den Angriff auf Nagasaki hat William L. Laurence, Korrespondent der New York Times und »hochqualifizierter Spezialist für Berichte über wissenschaftliche Forschungen«, als Augenzeuge mit [<261] viel Emphase festgehalten. Er flog mit einer der drei »besonders zu diesem Zweck ausgewählten Superfestungen vom Typ B-29«. Nur die »Führermaschine« mit dem herrlichen Namen »The Great Artiste« hatte die Atombombe an Bord. (Die US-Amerikaner haben viel Sinn für solche Namensgebungen, viel sprachliches Fingerspitzengefühl, sozusagen.)
        Die Atombombe, »dieser Meteor von Menschenhand«, war bis zuletzt »sorgsam vorbereitet« worden und nur eine »kleine ausgewählte Gruppe von Wissenschaftlern und Offizieren« bei »dem Ritual der Verladung« zugegen. Der Korrespondent der New York Times bemerkte »fast etwas Feierliches um diesen kleinen 'Gegenstand', Millionen Stunden konzentriertester geistiger Arbeit sind auf seine Planung und Verwirklichung verwandt worden, zweifellos eine der größten intellektuellen Anstrengungen der Geschichte«. Und sollte all dies umsonst gewesen sein?! Zumal drei Tage zuvor die Bombe auf Hiroshima schon wirklich gute Arbeit geleistet hatte, »eine so vernichtende Wirkung«. Und die zweite war noch »ein neuer, etwas verbesserter Typ«.
        Mr. Laurence betont noch einmal »die ungeheure Sorgfalt der Vorbereitungen«, alles »bis in alle Einzelheiten durchdacht, um Fehler auszuschließen und sicher zu gehen«, jawohl, sicher! »Mehrere Ziele stehen zur Auswahl«, schreibt Mr. Laurence und teilt mit: »Die Befehlsausgabe wurde durch das Gebet eines Geistlichen abgeschlossen, das uns sehr bewegte. Dann gingen wir in die Offiziersmesse zum Morgenfrühstück...« Und nun fliegt man hinter dem »Rumpf des großen Silbervogels« her, »ruhig und sanft« schwebt man, »die Nase dem Kaiserreich« zugewandt, trifft die »Führerrnaschine«, im Sturm verloren, an einem bestimmten Punkt am Himmel wieder um 9 Uhr zehn, bereits über der kleinen Insel Yakushima, die Wetterflugzeuge schon voraus, »um zu erkunden, was die Winde entschieden haben... Haben wir kein Mitgefühl mit den armen Teufeln, die dort sterben müssen? Es schweigt, wenn wir an Pearl Harbor oder den Todesmarsch von Bataan denken...«
        Nun, wir wissen, wer Pearl Harbor so herbeigesehnt, wer die eigenen Truppen preisgegeben hat, um nur ja seinen Krieg zu bekommen, in dem nun die Winde und Wolken entscheiden. Ja: »Das Schicksal hatte Nagasaki zum endgültigen Ziel bestimmt. Es hatte Nagasaki zum Untergang verurteilt«. Etwas Flakfeuer der Japse, dem man [<262] »elegant« ausweicht. »Gespannt« beobachtet Mr. Laurence die Manöver der »Führermaschine« eine halbe Meile voraus. »'Da fällt sie!' rief irgend jemand, ich weiß nicht mehr, wer. Aus dem Rumpf der »Great Artiste« löste sich ein schwarzer Gegenstand und purzelte nach unten«. Und jetzt wird es schön, nur noch schön. Und ganz lebendig. Fasziniert sieht Mr. Laurence »den Meteor, der aus der Erde zu steigen schien, anstatt vom Himmel zu fallen, und ein eigenes, unheimliches Leben annahm, je höher er durch die weißen Wolkenberge emporkletterte... Es war ein Lebewesen, ein neues Geschöpf...« Und dann »brach es aus«, das »Geschöpf«, »und mit urgewaltiger Kraft reckte es sich mit rasender Geschwindigkeit zu einer Höhe von über 60.000 Fuß auf. Aber kaum war dies geschehen, als ein neuer, kleinerer Pilz aus seinem Haupte aufstieg«. Zuletzt hatte der erste Pilz »die Form einer Blume angenommen mit riesigen abwärtsgebogenen Blütenblättern, die außen cremig-weiß und innen von zartem Rosa waren«. Man sah es noch aus einer Entfernung von zweihundert Meilen »wie ein ungeheures, prähistorisches Geschöpf mit einer riesigen weißen Halskrause, die sich endlos ausbreitete, so weit das Auge reichte...«
        Pulitzer-Preis, wahrhaftig. Gratulation, Mr. Laurence, Gratulation!
    Die Größe ihrer moralischen Niederlage durch die Benutzung der Atombombe als Angriffswaffe, meinte man Jahrzehnte später über die Anglo-Amerikaner, sei »noch nicht zu ermessen«. Noch nicht? Wann denn? Wenn die USA einmal so am Boden liegen wie einst die Japaner? »Jedenfalls«, schreibt Ladislaus Singer, immerhin »nahm ihnen dieser abscheuliche Akt jede Berechtigung, in Nürnberg oder Tokio als Ankläger gegen andere Kriegsverbrecher aufzutreten, waren die deutschen Judenvergaser und Massenmörder und kriegslüsternen Japaner doch nur ihre Kollegen. Daß die Mörder von Katyn und Vernichter von Dresden als Richter dabeisaßen, ergänzte nur stilvoll das makabre Bild«.
    Präsident Harry Truman büßte, wie er selbst bekannte, beim Gedanken an die Toten durch die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki keine Nachtruhe ein. Der Präsident schlief gut. Präsidenten haben dicke Häute, sonst werden sie nicht Präsidenten. Die japanischen Toten, sagte der ehrenwerte Präsident, seien nur »savages« gewesen, »Wilde«, und mit denen haben Amerikaner immer kurzen Prozeß gemacht. [<263]"


    Geheimdienste vom Typ CIA  ( 1- 2 - 3 - 4 - 5 ) sind nichts anderes als staatlich sanktionierte Kriminelle Vereinigungen und pseudo-legalisierte Terrorbanden, die den lokalen, regionalen und Weltfrieden gefährden. Daher fordern wir aus allgemeiner und integrativer polit-psychologischer Sicht ein

    Internationales Geheimdienst-Völkerrechtsgesetz:

    1. Allen Geheimdiensten wird verboten Attentate, Umstürze, Staatsstreiche, Militärinterventionen, Sabotage, Waffenlieferungen und jede andere Form aktiv aggressiver oder destruktiver Beeinflussung zu betreiben. 
    2. Geheimdienste dürfen nur informationell zur Abwehr und Aufklärung eingesetzt werden. 
    3. Es ist detailliert und operational genauestens festzulegen, was Geheimdienste dürfen und was nicht; hierbei ist jeglicher Interpretationsspielraum streng zu vermeiden.
    4. Sämtliche Geheimdienstaktivitäten müssen parlamentarischer Kontrolle unterliegen und vom Weltsicherheitsrat der UNO oder einem internationalen Gerichtshof geprüft werden können. 


    Querverweise
    • Überblick Programm Politische Psychologie in der IP-GIPT
    • Entstehung des Gould-Vermögens Eine Serie nach Gustavus Myers (1916). Die großen amerikanischen Vermögen. Frankfurt: S. Fischer. Übersetzt und eingeleitetet von Max Schippel. Aus der Reihe Geschichte der USA und des American Way Of Life: Amerikanische Geld-Lebensläufe. (17.10.01)
    • Afghanistan, die USA und die Politik. Was, Wann, Wie, Warum? Akutller 5-Punkte-Plan für Afghanistan (14.10.01)
    • USA politisch und moralisch völlig ungeeignet, eine Führungsrolle in der Welt zu spielen - die UNO muß gestärkt werden. (13.10.01)
    • Verhalten bei Sorge oder Verdacht einer bakteriologisch- biologischen Attacke. Allgemeinpsychologische Empfehlungen (ohne Gewähr) unter Berücksichtigung des gesunden Menschenverstandes. (12.10.01)
    • Die Präsidenten der USA als politisch Hauptverantwortliche und Hintermänner für Terroranschläge, Kriegsanzettelungen, Staatsstreiche, Killerkommandos und viele andere destruktive Aktionen und Einmischungen in die inneren Angelegenheiten fremder Länder. Mit Literatur und Linkliste.
    • Methoden der CIA unter der politischen Verantwortung der US-Präsidenten
    • Zur Beweislage 2 des kriegerischen Terroranschlages vom 11.9.2001. Fragen und Probleme zum internationalen Terroristenproblem. Was tun?
    • Tops und Flops der US-Geheimdienste. Lesebeisspiel: Bespitzelung, Denunziation und die Ermordung John Lennons. Ein Buchhinweis.
    • Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste (Andreas von Bülow, Piper). Ein Buchhinweis
    • Heiliger Krieg - Dschihad provoziert. Die Würfel sind gefallen. Wenn es nur ein Abenteuer wäre.
    • Tot oder Lebendig: Osama Bin Laden durch Wyatt Earp Bush für vogelfrei erklärt.
    • Teil 1 Neue Formen des Krieges? Die Achillesversen der Hightech-Gesellschaften und das vollständige Versagen der amerikanischen Sicherheitssysteme. Aus der Reihe Politische Psychologie. (14.9.01)
    • Teil 2 Neue Formen des Krieges: Was ist ein Beweis? Oder wann ist ein Aggressor überführt?  (16.9.01)
    • Der Krieg und seine psychologischen Wurzeln
    • Parameter des Weltfriedens: Die Staatslehre des Aristoteles. Ein Leitmotiv für die Organisation der Welt zur Minimierung von Krieg, Terror, Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung. Aus der Politik 5. Buch, 8. Kapitel. (16.09.01)
    • Auserwählt im Names Jahwes, Gottes und Allahs




    Fußnoten und Anmerkungen

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Buchhinweis: Karlheinz Deschner: Der Moloch. Eine Kritische Geschichte der USA. Aus der Reihe Allgemeine und Integrative Politische Psychologie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/usa/moloch.htm
    Copyright & Nutzungsrechte
    Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht  inhaltlich verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle benutzt werden. Sofern andere Rechte berührt sind, müssen diesse jeweils dort angefragt werden. In Streitfällen gilt der Gerichtsstand Erlangen als akzeptiert.

    Ende_Moloch USA _Service_ Überblick_Relativ Aktuelles _Rel. Beständiges  Titelblatt_ Konzept_ Archiv_Region__Mail:_sekretariat@sgipt.org_ Kommunikation:  Post: SGIPT Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen  _
    _ _
    ***
     noch nicht end-korrigiert: