JBewußtseins-Lenkung
(Mentales Training)
und JGeschehen
lassen
aus allgemeiner und integrativer Perspektive von Rudolf Sponsel, Erlangen
Übersicht Heilmittellehre und Heilmittel-Monographien * Literaturhinweis * Symbolik Heilmittelgraphik
Wichtiger
Hinweis und Warnung:
Falls Sie sich in psychiatrischer bzw. in psychotherapeutischer Behandlung befinden, kann es sein, daß die folgenden Übungen und Versuche für Sie und Ihr Befinden nicht förderlich sind. Klären Sie daher bitte vorher mit Ihrer psychopathologisch heilkundlichen Begleitung ab, ob der folgende Text und die mit ihm verknüpften Übungen therapeutisch vertretbar und unbedenklich sind. Eine Haftung der AutorIn - der Redaktion bzw. des Verlages und seiner Beauftragten - für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen. |
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Grundlagen und Grundbegriffe der Bewußtseins-Lenkung
Im ersten Teil erarbeiten wir uns ein praktisches
Arbeitsverständnis dessen, was wir Bewußtsein nennen. Hierzu
ist es hilfreich die Bedeutung einer Reihe von Worten und Hilfsbegriffen
festzulegen. Bewußtseinslenekung kann wie Geschehen lassen für
viele seelisch-geistige Prozesse, Probleme und Störungen sehr nützlich
sein. Manchmal lenken wir zu viel, manchmal viel zu wenig. Daher kann,
wer Bewußtseins- Lenkung besonders gut beherrscht, die gesteigerte
falsche Anwendung zu Störungen oder Verschlimmerungen führen.
Wer einschlafen will, kann mit der Methode Schäfchen zählen durchaus
Erfolge erzielen, aber wohl nicht mit Befehl: schlaf endlich ein!
Das Bewußtsein kann man mit einem Film vergleichen, in dem aber im Gegensatz zum derzeitigen Kino- oder Fernseh- Film alle Sinne gegenwärtig sind bzw. sein können. Das normale Bewußtseinserleben geschieht für die meisten Erlebenden quasi automatisch. Das Bewußtseins- Erleben trägt damit eher den Charakter eines nicht so sehr bewußt beeinflußbaren Geschehens. Die meisten Menschen erleben ihr Erleben als Widerfahrnis, an dem sie nichts ändern können. Das ist aber für gewöhnlich falsch. Hierzu führen wir als erstes ein paar einfache Bewußtseins- Experimente (für Sehende; Blinde bitte selbst entsprechend anpassen) durch. |
Schauen Sie bitte gerade aus und sagen Sie (halblaut) bitte, was Sie ysehen. Das, was Sie jetzt y sehen, nennen wir WB-01 (Wahrnehmung Bild 01).
Selbstversuch-01 Bildwahrnehmung im Augenblick: Ich sehe vor mir den Bildschirm und eine leere Kaffeetasse, links davon einen Stoß Bücher, neben der Kaffetasse zwei CD's, rechts von mehrere 3,5 Zoll Disketten, zwei ZIP 100 MB und darauf ein leeres, durchsichtiges ZIP Plastikgehäuse; rechts davon ein Kugelschreiber, ein Bleistift, eine Packung Papiertaschentücher, die Zeitschrift für Sozialökonomie und dahinter das Lexikon der Liebe, auf dem eine Zeitung liegt.
Machen Sie nun bitte die Augen zu. Was "sehen" Sie jetzt? Genauer: was stellen Sie sich jetzt vor? Das, was Sie jetzt "sehen" bzw. sich y vorstellen, nennen wir VB-01 (Vorstellung Bild 01).
Selbstversuch-02
Bildvorstellung: Ich "sehe" einen Bildschirm und eine leere Kaffeetasse
in meiner Vorstellung. Alle anderen Gegenstände und Utensilien sind
im Bewußtseinsrand verschwunden.
Definition: "Sehen" mit geschlossenen Augen nennen wir y vorstellen und ganz genau heißt es y bildliches vorstellen, weil im Prinzip jede sinnliche Wahrnehmungsart auch vorgestellt werden kann, wenn auch für die meisten Menschen bildliche und schallende Vorstellungen am besten gelingen. |
y Stellen Sie sich nun bitte vor, sie gehen im Sommer an einer frisch gemähten Wiese vorbei. Können Sie einen Hauch des Geruches von frisch gemähtem Gras aus ihrerm Gedächtnis herholen? Das, was Sie jetzt "riechen" - ein Geruch, den Sie aus Ihrem Gedächtnis holen und sich y vorstellen - nennen wir VG-03 (Vorstellung Geruch 03).
Selbstversuch-03 Geruchsvorstellung: Es gelingt mir, aber nur schwach und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich mir den schwachen, aber angenehmen Geruch frisch gemähten Grases nicht nur "einbilde". Gleichzeitig mit dem Versuch, mir den Geruch frisch gemähten Grases vorzustellen, "sehe" ich Getreidegarben aufgestockt, ein Bild, das ich gar nicht gesucht habe, das aber wie von selbst kurzzeitig ankam. Ich schiebe dieses Bild hinweg und versuche mir aktiv ein "richtiges" Bild von einer Wiese mit frisch gemähtem Gras vorzustellen, was auch gelingt.
Anmerkung: Als Psychologe ist es für mich natürlich interessant, wie es zu der Fehl- Vorstellung Getreidefeld kam. Es liegt nahe, zu vermuten, daß hier eine gewisse assoziative Nähe zwischen gemähter Wiese und gemähtem Getreidefeld vorliegt. Dies kann als Einzelfallbeweis für folgende Tatsachen und mich verwenden: (1) Es gibt in meinem Gedächtnis Vernetzungen assoziativer Nähe. (2) Es gibt bei mir Vorstellungsfehler. (3) Es gibt bei mir Lenkungsstörungen. (4) Ich konnte diese Lenkungsstörung durch meinen Willen beseitigen, d.h. das Getreidefeld durch eine Wiese ersetzen.
Hauptsatz
zum Bewußtseins-Inhalt
Nach der Film-Metapher des Bewußtseins
kann im Bewußtsein gewöhnlich immer nur ein Film eingelegt sein.
Daraus ergibt sich als Anwendung der:
Ein unerwünschter Bewußtseinsinhalt Uwird aus dem Bewußtsein gedrängt, indem man sich zielgerichtet einem anderen Bewußtseinsinhalt A zuwendet. |
A kann angenehm sein, muß aber nicht angenehm sein. A soll als Unterbrecher funktionieren, mehr wird von ihm nicht verlangt. Solche A's sind gut, die zur Unterbrechung funktionieren.
Die zielgerichtete Zuwendung zu bestimmten Bewußtseinsinhalten nennen wir y Mentales Training. Eine sehr enge Verwandtschaft zur Bewusstseinslenkung besteht zum buddhistischen Meditieren.