Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=01.06.2014 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung tt.mm.jj
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
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    Anfang_de Boor 1966 Forensische Methoden_ Überblick_ Rel. Aktuelles_ Rel. Beständiges _  Titelblatt_ Konzeption_ Archiv_ Region_ Service_iec-verlag _ _Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Forensische Psychologie, Kriminologie, Recht und Strafe, Bereich forensische Gutachten, und hier speziell zum Thema:

    Die forensischen Methoden zur Feststellung von ‚krankhaften seelischen Störungen‘ und ‚Bewußtseinsstörungen‘ de Boor 1966

    Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF)
    Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie
    Zu:
    Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz
    Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath
    mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler.
     

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    _
    Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben 


    Zusammenfassung de Boor 1966 Forensische Methoden

    Legende Signierungen
     
    GW
    wTit IV
    SR
    wT
    wP
    MB
    eMP
    Son
    1 
    0
    1
     1
     1
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     0
     1
    Ja 

    Gesamtwertung angemessene Darstellung der psychiatrischen Methodenproblematik Signierung 1

    De Boor handelt das Methodenproblem grundlegend und vielfältig ab, wenn er auch nicht, wie der Methodenbegriff dieser Studie vorsieht, Schritt für Schritt ins jeweilige Detail geht. Aber er ist in der Methodendiskussion differenzierter und grundlegender als die meisten Psychiater. Bemerkenswert seine Fragen zur Methodik, die er den Richtern empfiehlt. Sie werden interessanterweise im Handbuch der Forensischen Psychiatrie, Bd. 1 und 2 nicht aufgegriffen.



    Wort im Titel (wTit)
    Signierung 0: Das Wort kommt im Titel nicht vor.



    Wort im Inhaltsverzeichnis (IV)
    Signierung 1 : Das Inhaltsverzeichnis enthält einen großen eigenen Teil III. Die forensischen Methoden zur Feststellung von 'krankhaften seelischen Störungen' und 'Bewußtseinsstörungen', S. 34-82, in dem viele grundlegende und wichtige Fragen behandelt werden.




    Wort im Sachregister (SR)
    Signierung 1: Das Sachregister enthält einige Einträge:
     
      Methoden, biologisch-normative 242
      —, gemischt biologisch-psychologische 4
      —, klinische 4, 7, 36, 51 ff., 200
      —, psychologische 36, 43 ff.




    Wort im Text (wT)
    Signierung 1:  S. 34 - S. 82 (Fettungen im Text von RS).
     
      "III. Die forensischen Methoden zur Feststellung von 'krankhaften seelischen Störungen' und 'Bewußtseinsstörungen'
      Die forensischen Entscheidungen des medizinischen Sachverständigen — seine möglichst klare Antwort auf die Frage des Richters nach seiner Ansicht von der Schuldfähigkeit eines Täters, aber auch sein selbstkritisches Eingestehen der gelegentlich gegebenen Unbeantwortbarkeit einer konkreten Frage — hängen weitgehend von der Art der angewandten Methode ab. Das die Beurteilung fundierende empirische Material wird im konkreten Fall, je nach Wahl der Methode, nicht unerheblich variieren. Eine Darlegung der vom Sachverständigen jeweils benutzten Methode ist somit wünschenswert, um forensische Urteile begründen und Meinungsverschiedenheiten zunächst [>35] auf ihren methodischen Anteil reduzieren zu können. ... ... Der Richter könnte, wenn er Zweifel an den forensischen Konsequenzen eines Gutachtens hegt, dem Sachverständigen folgende Fragen vorlegen:
       
      • Mit welchen Methoden wurden die Befunde auf körperlichem und vor allem auf psychischem Gebiet erhoben?
      • Welche Methoden standen zur Verfügung, um das seelische Verhalten (sc. den psychischen Befund) des Täters zur Tatzeit zu rekonstruieren?
      • Welche Methoden wurden benutzt, um forensische Schlüsse aus dem Ergebnis des Vergleichens der später erhobenen Befunde mit dem seelischen Zustand zur Tatzeit zu ziehen?
      • Welche Methoden wurden angewandt, um bei zweifelhaften Fällen den Ausschluß einer der drei schuldausschließenden Sachverhalte des § 51 StGB (resp. §§ 24, 25 E 1962) zu begründen?"


      Kritische Anmerkung: Mit der Deutung "seine möglichst klare Antwort auf die Frage des Richters nach seiner Ansicht von der Schuldfähigkeit eines Täters" verkennt de Boor - was bei seinem Wissen und seiner Erfahrung seltsam anmutet - Rolle und Aufgabe des Sachverständigen in Bezug auf den Rechtsbegriff  Schuldfähigkeit. Der Sachverständige hat die psychopathologischen Entsprechungen der Schuldfähigkeit  zu beurteilen und nicht die Schuldfähigkeit selbst, was den RichterInnen vorbehalten ist.




    Wort "Probleme" im Zusammenhang mit "Method" (wP)
    Signierung 1: De Boor erkennt die Probleme, die sich aus unterschiedlichen Methoden ergeben und erörtert dies ausführlich und gründlich.



    Methodenbegriff dieser Studie (MB)
    Signierung 0: Ich habe bei de Boor keine Definition von Methode gefunden. Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, habe ich keine Ausführung gefunden. Allerdings kann man aus seinem reichhaltigen Material, insbesondere auch aus den Fallschilderungen einiges Detaillierte entnehmen, wenn auch nicht methodisch im Sinne des Methodenbegriffs dieser Studie ausgeführt.



    Erörterung von Methodenproblemen (eMP)
    Signierung 1: De Boor erkennt klar, dass mit der Wahl und Ausführung der Methode das Gutachtenergebnis vorausbestimmt ist.



    Sonstiges (Son)
    Zur Beachtung: Das Buch wurde hier nur und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt Methoden, Methodenbewusstsein, Methodenproblembewusstsein analysiert und beurteilt. Damit ist natürlich in keiner Weise etwas über seine sonstigen zahlreichen Qualitäten ausgesagt. Die umfangreiche (297 S.) forensische Monographie zum Problem der "tiefgreifenden Bewusstseinsstörung" enthält viel auch heute noch interessantes Material - schon allein die Falldarstellungen (S. 147 - S. 282).





    Literatur (Auswahl)
    • Boor de, Wolfgang (1966) Die forensischen Methoden zur Feststellung von ‚krankhaften seelischen Störungen‘ und ‚Bewußtseinsstörungen‘.
              (S. 34 - S. 83). In: Bewusstsein und Bewusstseinsstörungen. Berlin: Springer.
     
    • Querverweis: de Boor (1978) Monoperceptose: Der Wahn "gesunder" Terroristen.
     


    Links (Auswahl: beachte)
    • Methodik der Methodenuntersuchung zur - forensischen - Psychiatrie.
      • Ziel der Arbeit.
      • Problembewusstsein.
      • Problembewältigungsmethoden.
      • Methodenbegriff dieser Studie.
      • Angewandte Methode.
      • Hintergrund.
      • Probleme der von mir angewandten Methode.
      • Zeitraum Wie weit muss man nun mit der Methodenanalyse in den Werken zurückgehen?
      • Signierungs-Methode.
      • Anmerkung.
      • Psychologie, Psychopathologie und Psychiatrie.
      • Geschichte der Psychologie.
      • erklären und verstehen.
      • Gründe und Ursachen.
      • Realität des Psychischen und die Theorie der zwei Welten.
      • Operationalisierung, Geschichte des Operationalisierungsbegriffs.
      • Norm, Wert, Abweichung (Deviation) * "Normal", "Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
      • Krankheitsbegriff * Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell * Ursachenproblem.
    • Potentielle Fehler in forensisch psychopathologischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
      • Potentielle Methoden-Fehler.
    • Überblick Forensische Psychologie.
    • Überblick Beweis und beweisen  in Wissenschaft und Leben.
      • Beweis und beweisen in Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten: > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
     
    Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben 


    Querverweise
    Standort: de Boor 1966 Forensische Methoden.
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    Überblick Forensische Psychologie.
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Forensische Psychologie site: www.sgipt.org. 
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Die forensischen Methoden zur Feststellung von ‚krankhaften seelischen Störungen‘ und ‚Bewußtseinsstörungen‘ de Boor 1966. Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF). Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie. Zu: Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz. Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath  mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler  sowie einiger Richter-Fehler. Erlangen IP-GIPT: https://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Methode/1966deBo.htm
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    korrigiert: 09.06.2014 irs



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