Internet
Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=01.06.2014
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung
05.06.14
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052
Erlangen
Mail:
sekretariat@sgipt.org_
Zitierung
& Copyright
Anfang_Jaspers
1948_
Überblick_
Rel.
Aktuelles_ Rel.
Beständiges _ Titelblatt_
Konzeption_
Archiv_
Region_
Service_iec-verlag
_ _Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Forensische
Psychologie, Kriminologie, Recht und Strafe, Bereich forensische Gutachten,
und hier speziell zum Thema:
Allgemeine Psychopathologie - Jaspers 1948 (5. A.)
Hilfsseite zum Katalog der potentiellen
forensischen Gutachtenfehler (MethF)
Methoden- und Methodenproblembewusstsein
in der - forensischen - Psychiatrie
Zu:
Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen
Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz
Eine methodenkritische Untersuchung illustriert
an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl
F. Mollath
mit einem Katalog
der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler.
von Rudolf
Sponsel, Erlangen
_
Methodisch vorgehen heißt,
Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-)
Ziel angeben
|
Zusammenfassung
Jaspers (1948 = 1946, 5. A.)
Gesamtwertung angemessene Darstellung
der psychiatrischen Methodenproblematik: Signierung 1
Jaspers Allgemeine Psychologie, 1913 erstmals erschienen, gilt,
vermutlich zu Recht, als Jahrhundertwerk der Psychopathologie. Darauf scheinen
sich immer noch nicht wenige Psychiater auszuruhen, ohne Jaspers methodische
Lehre tatsächlich zu beherzigen, anzuwenden oder gar weiter zu entwickeln.
Jaspers geht einerseits zu Beginn seines Werkes (S. 20-33) auf die allgemeinen
Forschungsmethoden ("Gegenstand methodologischer Forschung ist
...") und am Ende, im Anhang, (S. 687-691) dann auf die Methoden für
den Einzelfall ("Von der Untersuchung des Kranken") ein. Aber auch dazwischen
gibt es für den Einzelfall methodisch Relevantes, z.B. im Vierten
Teil Kapitel 3 Der Lebenslauf (Biographik) und hier besonders §
1 Methoden der Biographik
(S. 566-571).
Das wichtigste Grundprinzip,
das bis heute nicht umgesetzt wurde, findet sich S. 22: "Der erste Schritt
zum wissenschaftlichen Erfassen des Seelischen ist ein Aussondern, Begrenzen,
Unterscheiden und Beschreiben bestimmter erlebter Phänomene, die dadurch
klar vergegenwärtigt und mit einem bestimmten Ausdruck regelmäßig
benannt werden." Soweit ist das an dieser Stelle "richtig".
In bb) wird es unzweckmäßig, wenn man Jaspers so versteht, dass
Erfassen verstehen und einfühlen erfordert, wie er S. 47 ausdrücklich
fordert und formuliert.
Aus den vielen Ausführungen über Methode,
Methodik und Methodologie bei Jaspers entnehme ich als Fazit: Es geht um
die Phänomenologie des Erlebens und Verhaltens, die Basis jeden psychologischen
oder psychopathologischen Tatbestandes, der in klaren Definitionen zu erfassen
ist, damit die Zusammenhänge untersucht und gebildet werden können.
Jaspers entwirft sozusagen einen Orientierungsrahmen und Grundriss für
die Methodik, die im Einzelnen aber nicht ausgearbeitet wird. Die phänomenologische
Methode sollte nicht mit verstehen und einfühlen gleich gesetzt
werden. Das kommt erst danach. Phänomenologisch vorgehen müssen
alle, die an originären, unverfälschten und ungefilterten Daten
des Erlebens und Verhaltens interessiert sind, ob Somatiker, Psychiker
oder Monist (> Realität
des Psychischen).
Anmerkung zur Problematik von Erklären
und Verstehen und zur Realität
des Psychischen.
Wort im Titel (wTit)
Signierung 0: Das Wort "Methode" kommt im Titel nicht vor.
Wort im Inhaltsverzeichnis
(IV)
Signierung 1: Das Wort Methode taucht im Inhaltsverzeichnis mehrfach
auf.
Wort im Sachregister (SR)
Signierung 1: Im Sachregister finden sich folgende Einträge:
Methoden in der Psychopathologie 20ff., 31ff.; M.
und Gegenstand, die Gliederung nach M. 37ff., 624ff, 642.
Methodologie, methodologisch. Notwendigkeit der
M. 5ff., 714; m. Kritik und abwegige M. 32ff.; m. Grundhaltung dieses Buches
als m. Systematik 36 ff., 624 ff, 642, 650, 714; m. Ordnung, Prinzip, der
Gliederung 37f — S. a. Ganz, Wissenschaft, Idee.
Anmerkung: Jaspers liefert ein umfangreiches, detailliertes Sachregister
(S. 723-748). Ein vergleichbar Differenziertes habe ich bislang nur bei
Huber
2005 gefunden.
Wort im Text (wT)
Signierung 1:
Ein methodologisches
Grundprinzip Jaspers' ist das "genetische Verstehen". Dem ist ein ganzer
Teil Die verständlichen Zusammenhänge des Seelenlebens (verstehende
Psychologie), S. 251-374 gewidmet. S. 250: "1. Durch Hineinversetzen
in Seelisches
verstehen wir genetisch, wie Seelisches aus Seelischem
hervorgeht. 2. Durch objektive Verknüpfung mehrerer Tatbestände
zu Regelmäßigkeiten auf Grund wiederholter Erfahrungen erklären
wir kausal. Die Basis des genetischen Verstehen ist also eigenes
Erleben und eigene Erfahrung. Die Regel lautet: weil ich etwas von mir
kenne, weil ich es erlebt und erfahren habe, kann ich es im andern verstehen.
Dieser rein egozentrisch-subjektive "Eigenbezug" ist sowohl gefährlich
als auch fraglich und problematisch. Wenn die wahnhafte Stimme sagt: "Töte
diesen Teufel", so kann ich diesen Imperativ sehr wohl verstehen, obwohl
ich so etwas selbst noch nie erlebt oder erfahren habe. Und das wird wohl
meist bei einer Begutachtung auch dazu führen, die psychopathologische
Voraussetzung der Schuldunfähigkeit
zu bejahen. Wir verstehen aber in den meisten Fällen nicht, wie es
zu diesem Imperativ kommt. Entscheidend für das genetische Verstehen
bei Jaspers ist die Methode des Hineinversetzens, wobei Jaspers eine methodische
Anleitung, wie Hineinversetzen geht, schuldig bleibt. > Erklären
und Verstehen.
Übersicht
des FORSCHUNGS-Methodenkapitels § 4. Methoden
20-33
a) Technische Methoden
1. Kasuistik
20
2. Statistik
21
3. Experiment
21.
b) Konkret logische Methoden
22
1. Auffassung
der Einzeltatbestände 22
aa) erster Schritt Aussondern, Begrenzen, Unterscheiden und beschreiben
erlebter Phänomene 22
bb) subjektive und objektive Tatbestände 23
Grundtypen objektiver und subjektiver Tatbestände des Seelenlebens
23
1. Objektiv: alle sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungen wie z.B. Reflexe
23
Subjektiv: alles hineinversetzende Vergegenwärtigen 23
2. Objektiv: rational, durch Denken, nachvollziehbare Inhalte (auch
verstehbarer Wahn) 23
Subjektiv: einfühlendes und miterlebendes sich hineinversetzen 23
3. Objektiv: unmittelbare Einfühlung in Ausdrucksbewegungen
des Seelischen (z.B. Angst) 23
Subjektiv: mittelbare Urteile des Kranken, wenn er z.B. keine Angst zeigt,
aber mitteilt. 23
4. Objektiv: Merkmale oder Erscheinungen feststellbar (dem
Kranken aber nicht bewusst) 23
Subjektiv: nicht bewusst 23
5. Objektiv: nachprüfbar, diskutierbar 23
Subjektiv: nicht nachprüfbar, diskutierbar; nur auf persönlichem
Gutdünken beruhend 23
2. Erforschung
der Zusammenhänge 23
3. Ergreifen
der Ganzheiten 24
c) Unausweichliche, ständig
zu überwindende formal-logische Abwege 27
1. Überwältigung
durch Endlosigkeit 27
aa) Endlose Krankengeschichten und Akten, wenn nicht Blick für
das Wesentliche (Auswahl) 27
bb) Endlose Zählungen ohne wirklichen Nutzen 27
cc) Endlose Korrelationen ohne wirkliche kausale Bedeutung 27
dd) Endlose Kombinationen und Permutationen ohne wesentliche Erkenntnis
27
ee) Endlose Reflexe, die sich wechselseitig beeinflussen, Auswahl
und Integration nötig 28
ff) Endlosigkeiten gibt es auf allen Gebieten der Erkenntnis
28
Endlosigkeit der Hilfskonstruktionen 28
Die Endlosigkeit des Allesmöglichen 28
Die literarische Endlosigkeit 28
2. Festfahren
in der Verabsolutierung 29
3. Scheineinsicht
durch Terminologie 30
d) Die Abhängigkeit der psychopathologischen
Methoden
von anderen Wissenschaften 31
e) Forderungen an die Methoden;
methodologische Kritik und abwegige Methodologie 32
|
Übersicht:
§ 1. Methoden der Biographik S. 566-571
a) Materialsammlung, Ordnung, Darstellung 566
b) Kasuistik und Biographik 566
c) Ausgang vom Gegenwärtigen 567
d) Die Idee der Einheit des Bios 568
e) Die biographischen Grundkategorien 569
f) Bemerkung über die geisteswissenschaftliche Biographik
569
g) Biographische Leistungen in der Psychopathologie 569
h) Die Kunst der Krankengeschichtsschreibung 571 |
Übersicht:
§ 1. Von der Untersuchung des Kranken S. 687-691
a) Allgemeines 687
b) Die Untersuchungsmethoden 688
c) Die Untersuchungsziele 689
d) Gesichtspunkte für die Beurteilung der Untersuchungsresultate
689 |
Wort
"Probleme" im Zusammenhang mit "Method" (wP)
Signierung 1: Das Wort "Problem" kommt im Sachregister zwar nicht vor,
aber das Buch stellt die Methodenfrage in seinen Grundlagenmittelpunkt:
> Erörterung von
Methodenproblemen.
Methodenbegriff
dieser Studie (MB)
Signierung 0: Obwohl man es kaum glauben kann, definiert Jaspers den
grundlegenden und wichtigen Begriff der Methode oder des methodischen Vorgehens
nicht. Und er führt meist auch nicht detailliert aus, was denn nun
die eine oder andere Methode leisten kann oder soll und wie sie Schritt
für Schritt anzuwenden ist. Zu Beginn führt er S. 20
allgemein aus (fett-kursiv RS):
"§. 4 Methoden
Liest man die psychiatrische Literatur, so findet man viel Gerede über
Möglichkeiten, viel Unanschauliches, viel ausgedachtes Zeug ohne den
Gehalt einer eigentümlichen Erfahrung. Wir haben uns daher beim Studium
der Arbeiten wie bei eigener Forschung stets zu fragen: Was ist der
Tatbestand ? Was bekomme ich zu sehen ? Was sind die Befunde, von denen
ausgegangen wird oder die erreicht werden ? Wie wird gedeutet, was wird
hinzugedacht ? Was muß ich als Erfahrung vollziehen, um dem Gedanken
sinnvoll folgen zu können — Gegenüber erfahrungsarmen
Gedanken ist zu fragen, ob sie als leer zu verwerfen sind. Es ist zu fordern,
daß Gedanken neue Befunde ermöglichen oder gegebene Befunde
prägnanter vor Augen stellen oder ergiebiger in Zusammenhänge
bringen. Man soll sich möglichst wenig Zeit rauben lassen durch Behelligung
mit gegenstandslosen Gedankenquälereien und spielerischen Entwürfen.
Dazu hilft methodische Besinnung und Klarheit. Sie ermöglicht, bewußt
und bestimmt aufzufassen, worum es sich jeweils handelt. Sie lehrt die
Grenzen zu sehen zwischen empirischer Forschung einerseits, leeren Bemühungen,
gleichgültigen Wiederholungen, strukturlosem Zusammengeschreibe andererseits.
Jeder Fortschritt im Erkennen von Tatbeständen
ist immer zugleich ein Fortschritt in der Methode. Oft, aber nicht immer,
ist die Methode auch bewußt. Nicht alle großen Schritte der
Erkenntnis werden von vornherein mit methodischem Selbstverständnis
getan. Dieses Selbstverständnis aber reinigt und sichert, was faktisch
gewonnen wurde.
Gegenstand methodischer Forschung ist jedesmal ein
herausgegriffener Gegenstand, nicht die Wirklichkeit im Ganzen, ist etwas
Partikulares, ein Aspekt oder etwas Perspektivisches, nicht das Geschehen
in seiner Totalität."
Was lässt sich nun aus den vielen Ausführungen über
Methode, Methodik und Methodologie bei Jaspers entnehmen? Es geht um die
Phänomenologie des Erlebens und Verhaltens, die Basis jeden Tatbestandes,
die in klaren Definitionen zu erfassen ist. Auf dieser phänomenologischen
Basis werden sodann Zusammenhänge untersucht, gebildet und - empirisch
- geprüft.
Anmerkung: Ich habe den Methodenbegriffs Jaspers' in der Philosophischen
Logik nachgeschlagen. Aus dieser Ausführung geht eine weitgehende
Übereinstimmung mit dem Methodenbegriff in dieser Studie hervor.
Erörterung
von Methodenproblemen (eMP)
Signierung 1: Jaspers erörtern an vielen Stellen seines Werkes
Methodenprobleme, so z.B. grundlegend S. 5f:
"In der Psychologie sowohl wie in der Psychopathologie besteht die
Tatsache, daß man nur wenig Behauptungen, ja vielleicht keine Behauptung
aufstellen kann, die nicht irgendwie und irgendwo bestritten wird. Will
daher jemand das Recht seiner Behauptungen und Entdeckungen sicherer stellen
und über die Flut der täglich auftauchenden psychologischen Einfälle
erheben, so pflegt er fast immer zugleich methodologische Betrachtungen
anzustellen. Aber nicht bloß die einzelne Behauptung, sondern auch
jegliche Methode in der Psychopathologie wird gelegentlich bestritten.
Es ist schon viel, wenn zwei Forscher sich über die Methode einig
sind und sich nur über einen mit ihr gewonnenen Befund in einer dann
immer fruchtbaren Weise streiten. Mit dieser Situation, in der sich die
Psychopathologie befindet, verglichen, geht die somatische Forschung in
der Psychiatrie in unseren Tagen ihren fest begründeten, kontinuierlich
fortgesetzten Weg. Zahllose Mitarbeiter streben zu gleichen Zielen in der
Histologie des Zentralnervensystems, in der Serologie usw. Dagegen bestreitet
man gelegentlich sogar schon die Möglichkeit einer Psychopathologie.
Es wurden Stimmen laut, die behaupten, man sei seit langem darin nicht
weitergekommen und könne so nicht weiterkommen, denn es handele sich
überall um „vulgäre Psychologie", die allein für psychiatrische
Zwecke, brauchbar sei, und die schon ebensogut im Besitz der alten Psychiater
war. Man klammert sich, um doch auch im Psychischen weiterzukommen, an
neu entdeckte körperliche Phänomene, oder man erwartet alles
Heil von Experimenten, bei denen schließlich etwas Zählbares,
Sichtbares, eine Kurve ans Licht kommt. Nur eines tun diese Kritiker nicht:
sie üben sich nicht in psychologischer Analyse und wenden nicht die
immerhin beträchtliche Denkarbeit auf, die bei vorhandener psychologischer
Beobachtungskunst noch erforderlich ist, um die genügend klaren und
mitteilbaren Begriffe und Unterscheidungen zu gewinnen, die die Grundlage
aller weiteren Erkenntnis sind.
Bei dieser Sachlage ist es begreiflich, daß
jeder Psychopathologe notgedrungen Methodologie treibt. Aus demselben
Grunde können wir auch in diesem Buch methodologische Bemerkungen
nicht unterlassen. Wo bestritten wird, gilt es zu verteidigen und zu klären.
Eine umstrittene Wissenschaft hat sich zwar in erster Linie durch ihre
tatsächlichen Resultate zu erweisen, aber besonders wenn diese nicht
sehr leicht zugänglich sind, [>6] auch durch methodologische Begründungen
gegen methodologische Einwendungen vorzugehen."
Sonstiges (Son)
Zur Beachtung: Das Buch wurde hier nur und ausschließlich unter
dem Gesichtspunkt Methoden, Methodenbewusstsein, Methodenproblembewusstsein
analysiert und beurteilt. Jaspers' Jahrhundertwerk ist aber auch heute
noch eine anregende Fundgrube für PsychologInnen und PsychopathologInnen
wie z.B. seine scharfsinnige Analyse und Unterscheidung von Wahrnehmung
und Vorstellung (wobei vorstellen aber nicht auf das Bildhafte beschränkt
sein muss).
Literatur
(Auswahl)
-
Jaspers, Karl (1948) Psychopathologie. Berlin: Springer. [Erste Auflage
1913]
-
Jaspers, Karl (1947) Philosophische Logik. Erster Band. Von der Wahrheit.
München: Piper.
Links (Auswahl: beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten: > Eigener
wissenschaftlicher Standort.
1) GIPT=
General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
Methodenbegriff
in der Philosophischen Logik
Jasper (1947), S. 348: "3. Das Bewußtsein
der Methode
Der Charakter allen Denkens als einer Praxis
zeigt sich in der Bewußtheit eines methodischen Vprgehens. Was Praxis
ist, muß auf seinem Wege geführt werden. Es gibt Regeln für
die möglichen Wege und ein Wissen von Richtungen und Zielen, die auf
ihnen erreichbar sind, und Klarheit über das, was jeweils dem gewählten
Wege fremd bleibt, weil ein jeder begrenzt ist. Methodenbewußtsein
ist Kennzeichen denkender Praxis; und Methode wird erst verläßlich
durch Bewußtsein. Methode und Methodenbewußtsein fallen zu
sammen."
__
richtig
Da es um eine Definition
des methodischen Vorgehens geht, kann man streng genommen nicht von richtig,
wahr oder falsch sprechen. Definitionen sind nicht wahr oder falsch,
sondern zweckmäßig oder unzweckmäßg. Falsch wäre
es nur dann, wenn Jaspers behaupten würde, die originäre phänomenologische
Methode (Brentano, deskritpive Psychologie; Husserls Wesensschau ist
ein anderes Kapitel) erfordere hineinverstezendes Einfühlen und Verstehen.
Das ist Jaspers normatives Theorem - und es ist nicht zweckmäßig,
wie ich meine. Phänomenologisch erfassen und beschreiben geht dem
hineinversetzendem Einfühlen und Verstehen voraus und ist grundsätzlich
davon unabhängig.
__
Methodisch vorgehen heißt,
Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-)
Ziel angeben
|
Querverweise
Standort: Jaspers 1948.
*
Überblick
Forensische Psychologie.
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Allgemeine
Psychopathologie - Jaspers 1948 (5.A.). Hilfsseite
zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF).
Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen -
Psychiatrie. Zu: Potentielle Fehler in forensisch
psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen
u. a. am Fall Gustl F. Mollath
mit einem Katalog
der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler.
Erlangen
IP-GIPT: https://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Methode/1948Jasp.htm
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Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
Ende_
Jaspers
1948_Überblick_Rel.
Aktuelles_ Rel.
Beständiges _ Titelblatt_
Konzeption_
Archiv_
Region_
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Mail:
sekretariat@sgipt.org_
__Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen
korrigiert: 01.06.2014 irs
Änderungen Kleinere
Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet
und ergänzt.
05.06.14 Korrektur Phänomenologie
in "richtig".
04.06.14 Methodenbegriff
in
der Philosophischen Logik. "richtig" zur Bedeutung
der phänomenologischen Methode.
03.06.14 Nachtrag zu
einem methodologischen Grundprinzip
Jaspers: genetisches Verstehen.