Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=16.06.2002, Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 25.05.15
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
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    Arthur Kronfeld (1886-1941)
    * english * francais * po-ruccki *

    Aus der Dokumentation zu Leben und Werk dieses Pioniers der Psychologie, Sexualwissenschaft und schulenunabhängigen Psychotherapie

    von  Ingo-Wolf Kittel, Augsburg


     Einführung__Biographie__Werk und Wirkung__Literaturhinweise__ Bibliographie__Links


    Arthur Kronfeld zur Erinnerung *

    Schicksal und Werk eines Jüdischen Psychiaters und Psychotherapeuten in drei deutschen Reichen
     

    Im Gannuschkin-Institut

     
    Er teilte das Los vieler; und er wählte ein Ende, zu dem sich nicht wenige von ihnen entschlossen. Arthur Kronfeld war 55 Jahre alt, als er sich am 16. Oktober 1941 zusammen mit seiner Frau in Moskau das Leben nahm. Seine Motive für diesen Schritt sind unbekannt und werden es wohl bleiben, wenn auch die näheren Umstände seines Todes mittlerweile etwas geklärt werden konnten. 

    Gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges berichtete Johannes R. Becher, Kronfeld habe sich aus Angst vor Hitler suizidiert. Diese Angabe stieß seinerzeit sofort auf entschiedene Skepsis. In diese mischte sich begreifliche Empörung über das Schicksal vieler Exildeutschen, die unter Stalins Herrschaft für immer verschwunden waren. Kurt Hiller, der mit Kronfeld in jungen Jahren befreundet gewesen war, konnte sich damals - und noch Jahrzehnte später in seinen Memoiren - nur vorstellen, daß Kronfeld den Suizid gewählt habe, um stalinistischer Verfolgung zuvorzukommen. Die heute verfügbaren Informationen scheinen dennoch eher für die Angabe Bechers als für die Vermutungen Hillers zu sprechen.

    Kronfeld, der sich bereits in Deutschland ein bedeutendes Ansehen als Theoretiker der psychischen Heilkunde und Vertreter einer schulenunabhängigen Psychotherapie verschafft hatte, soll sich in der Sowjetunion von Anfang an großer Anerkennung erfreut und sich diese bis zu seinem Tod auch bewahrt haben. Heute gilt er als "Klassiker" der sowjetischen Psychiatrie.

    Seit 1936 war er Professor an dem nach Pjotr B. Gannuschkin benannten "neuropsychiatrischen wissenschaftlichen Forschungsinstitut" der Russischen Föderativen Sowjetrepublik in Moskau. Als enger Mitarbeiter von Mark Ja. Serejskij leitete er hier die "Abteilung für experimentelle Therapie", in der er die neu entwickelte und zuvor im Schweizer Exil erlernte Insulintherapie für schizophren Erkrankte wissenschaftlich untersuchte.

    Das Entgegenkommen, das er erfuhr, ist bemerkenswert. Seine Ankunft in Moskau am 15. Juni 1936 war ein pressewürdiges Ereignis und wurde in der Deutschen Zentralzeitung angezeigt. Trotz des allgemeinen Raummangels in der sowjetischen Hauptstadt wurde ihm und seiner Frau nach eigenen Angaben "eine große 2-Zimmerwohnung" zur Verfügung gestellt, für die er seine Berliner Möbel und seine reiche Bibliothek hatte mitbringen können. Nicht lange darauf erhielt er sogar eine Dreizimmerwohnung in einem neuen Personalbau des Gannuschkin - Instituts, den er u.a. mit Andrej V. Sneznevskij und Erich Sternberg bewohnte, einem ehemaligen Berliner Studenten und Mitarbeiter, der bereits 1935 in die UdSSR ausgewandert war und sich hier für seine Berufung eingesetzt hatte.

    Sein erstes öffentliches Auftreten in der Sowjetunion auf dem "allsowjetischen Psychiater- und Neurologenkongreß“ im Dezember 1936, auf dem er die ersten Ergebnisse seiner Forschungen vorstellte, beschrieb er als großen Erfolg. Im Jahre darauf erhielt er mit seiner Frau die sowjetische Staatsbürgerschaft. Seine Sprachfertigkeit muß zu diesem Zeitpunkt schon so weit fortgeschritten gewesen sein, daß er beauftragt wurde, an der Universität in Charkow Vorlesungen über Psychotherapie zu halten. In der Folgezeit arbeitete er außerdem als Konsiliararzt am Sanatorium Sokolniki sowie am Preobashenskij-Krankenhaus in Moskau und an einer Klinik in Kostroma, etwa 200 km nordöstlich von Moskau.

    Kronfelds erste russische Publikation war ein weit gespannter Überblick über Die gegenwärtigen Probleme der Lehre von der Schizophrenie. Mit ihm leitete er den ersten, 1936 erschienenen Band der Werke des Gannuschkin-lnstituts ein. Ab 1938 gehörte er zu ihrem Redaktionskollektiv. Diese Funktion übte er auch in der gleichnamigen Publikationsreihe der "Ersten Moskauer Psychiatrischen Klinik“ aus, wie das Preobashenskij - Krankenhaus auch genannt wurde, nachdem er Ende der Dreißiger Jahre hier ebenfalls zu einem ihrer Leiter avanciert war.

    Am Gannuschkin-lnstitut war er zuletzt Direktor der “Abteilung für experimentelle Therapie der Psychosen“. In dieser Funktion verfügte er über 120 Betten und, wie er in einem Brief vom 15. Juni 1939 stolz schrieb, eine "gute Bibliothek, Hörsaal und - vor allem - ausgezeichnete Laboratorien". Bis 1940 erschienen von ihm weitere, z.T. umfangreiche Arbeiten. Noch Anfang 1941 soll er sich in einem Brief an seinen Berliner Schüler Karl Balthasar zuversichtlich über Pläne für die Zukunft geäußert haben.

    Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in die Sowjetunion wirkte Kronfeld, dessen Ausdrucksvermögen und Redegewandtheit in vielen Zeugnissen hervorgehoben wird, mehrfach in Propagandasendungen von Radio Moskau mit. Er verfaßte auch eine kleine Broschüre über seine persönlichen Erfahrungen mit Hitler, Himmler und Göring unter dem Titel Degeneraty u vlasti (Degenerierte an der Macht), die offenbar gleichzeitig in Moskau und Krasnojarsk verlegt und noch 1942 in Magadan und Sverdlovsk nachgedruckt wurde.

    Dieses politische Engagement war nicht ungewöhnlich. Bereits in Deutschland hatte Kronfeld bei verschiedenen Gelegenheiten öffentlich Partei ergriffen: so etwa 1918 im Presseausschuß und als Delegierter des historisch bedeutsam gewordenen Soldatenrats in Freiburg/Breisgau, später im 'Verein Sozialistischer Ärzte' (VSÄ) in Berlin, dem er 1926 als SPD - Mitglied beigetreten war und für den er 1931 mit Alfred Döblin auf einer “freigewerkschaftlichen Liste“ zur Berliner Ärztekammerwahl kandidiert hatte. 1932 hatte er mit Albert Einstein und anderen einen in Berlin weitverbreiteten "Dringenden Appell“ des ‚Internationalen Sozialistischen Kampfbundes‘ (ISK) seines Freundes, des Göttinger Philosophen Leonard Nelson mitgetragen, in dem angesichts der nationalsozialistischen Wahlerfolge zur Bildung einer Koalition aller Linksparteien aufgerufen wurde.


      Plakat des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes ISK, einer Gründung L. Nelsons zur  Reichstagswahl 1932. Neben Kronfeld von Albert Einstein und Franz Oppenheimer und so bekannten Künstlern wie Kurt Hiller, Erich Kästner, Karl und Käthe Kollwitz, Heinrich Mann, Ernst Toller und Arnold Zweig unterzeichnet.



    Kronfelds Todestag fällt in die Zeit der gegen Moskau gerichteten Herbstoffensive “Operation Taifun" der deutschen Wehrmacht. Kurz nach der für die sowjetische Armee desaströsen Doppelschlacht von Brjansk und Vjaz'ma hatten die schnell vorrückenden deutschen Truppen am 13. und 14. Oktober 1941 mit Kalinin und Kaluga bereits die beiden Eckpfeiler der Verteidigungslinie vor der sowjetischen Hauptstadt, der 'Ersten Moskauer Schutzstellung', im Handstreich genommen. Am 15. Oktober war die Evakuierung des Diplomatischen Corps' sowie von Regierungs-, Militär- und Parteiorganisationen nach Kujbysev an der Wolga beschlossen worden. Als am 16. Oktober die Dienststellen Moskau verließen, brach unter der Bevölkerung Panik aus.

    Auch die Verlegung des Gannuschkin-lnstituts nach Kasan soll beschlossen und vorbereitet gewesen sein. Erich Sternberg hat nach dem Krieg berichtet, Kronfeld habe ihn damals in höchster Aufregung gedrängt, die zum Verlassen Moskaus nötigen Papiere zu besorgen; doch sei er mit ihnen zu spät gekommen.

    Biographie

    Arthur Kronfeld wurde am 9. Januar 1886 in der Hauptstadt des jungen Deutschen Kaiserreiches geboren. Sein Vater, ein promovierter Jurist, war der Sohn eines jüdischen Kantors aus Thorn. Er hatte erst 1884 eine Rechtsanwaltskanzlei in Berlin eröffnet. In den damaligen 'Gründerjahren' brachte er es hier zum Justiz- und Hofrat sowie Königlichen Notar. Jahrelang war er aber auch in der Armenkommission der Berliner Jüdischen Gemeinde engagiert.

    Zur Kindheit und Jugend Kronfelds gibt es nur wenige Informationen. Er war der 'Erstgeborene' von vier Kindern, wobei erwähnenswert ist, daß seine kurz nach seinem Abitur geborene Schwester Schauspielerin wurde und am Burgtheater in Wien debütierte. Er selbst besuchte das Sophiengymnasium in Berlin und studierte von 1904 bis 1909 an den Universitäten von Jena, München, Berlin und Heidelberg Medizin. 1909 wurde er hier von Franz Nissl, dem Nachfolger von Emil Kraepelin und Karl Bonhoeffer auf dem Heidelberger Lehrstuhl für Psychiatrie und Direktor der dortigen - bereits zu dieser Zeit weithin berühmten Psychiatrischen Universitätsklinik - zum Dr. med. promoviert.

    Unter Nissl und seinem Oberarzt Karl Wilmanns begann Kronfeld 1910, ein Jahr nach Karl Jaspers, dem bekanntesten seiner damaligen Kollegen, eine wissenschaftliche Laufbahn, die er gegen zahlreiche Hindernisse verfolgen mußte, obwohl sie zunächst gut angefangen hatte.
     
    1912 publizierte er nämlich eine umfangreiche Kritik der Psychoanalyse, aufgrund der er sogleich bis ins europäische Ausland bekannt wurde. In demselben Jahr erwarb er bei dem Philosophen und Psychologen August Messer in Gießen noch den philosophischen Doktorgrad. Nebenbei sei erwähnt, daß Kronfeld in den expressionistischen Zeitschriften Der Sturm und Die Aktion auch Gedichte publizierte; Kurt Hiller nahm sie damals zusammen mit Werken von Ernst Blass, Max Brod, Salomon Friedländer, Ferdinand Hardekopt, Georg Heym, Else Lasker-Schüler u.a. in seine Anthologie Der Kondor auf.

    Nachdem Kronfeld Ende 1913 jedoch an die Berliner “Irrenklinik Dalldorf“, die heutige Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Berlin-Wittenau zu dem Aphasieforscher Hugo Liepmann gewechselt hatte, wurde er am 2. 8. 1914 per Mobilmachungsordre zum ersten Mal aus seiner Laufbahn gerissen.

    Während des Ersten Weltkriegs wurde er hauptsächlich an der Westfront - u.a. vor Verdun und Douaumont - eingesetzt. Auszeichnungen wie das Eiserne Kreuz I. und II. Klasse, das Kriegsverdienstkreuz von Mecklenburg-Schwerin und das Verwundetenabzeichen lassen auf einen beeindruckenden Einsatz unter diesen Umständen schließen. Nach einer leichten Granatsplitterverletzung am Kopf vor Reims im Frühjahr 1917 wurde er zum Aufbau einer “Nervenstation“ in das Kriegslazarett in Freiburg/Breisgau versetzt. Am 8. August 1918 heiratete er hier und trug ein Vierteljahr später als Mitglied des erwähnten Freiburger Soldatenrates nach dem Zusammenbruch der Monarchie zur geordneten Überführung des Gemeinwesens in eine Republik bei.
     
     
    Auch als Kronfeld Ende 1918 zu Liepmann nach Berlin zurückkehrte, konnte er wieder nur kurze Zeit bei diesem arbeiten. Eine plötzliche Erkrankung seines Vaters zwang ihn, seine wissenschaftlichen Pläne auf die Notwendigkeit der materiellen Absicherung zweier Familien auszurichten. In dieser Situation liierte er sich mit dem “Sexualforscher“ Magnus Hirschfeld, mit dem er seit seiner Studentenzeit bekannt war, und trat am 6. 7. 1919 mit einer Rede zur 

    Eröffnung des von diesem gegründeten 'Institut für Sexualwissenschaft', eine in völkischen Kreisen seinerzeit besonders unbeliebte und von den Nazis 1933 gründlich vernichtete Pionierleistung Hirschfelds, an die Öffentlichkeit.  Kronfeld war hier während der nun folgenden sieben Jahre als offenbar “rechte Hand“ Hirschfelds und Leiter der “Abteilung für seelische Sexualleiden“ in einer Art Praxengemeinschaft mit ihm und anderen Ärzten tätig, bis er im März 1926 seine eigene Praxis als Nervenarzt am Berliner Tiergarten eröffnete.

    In diesen Jahren erwarb er sich einen bedeutenden Ruf als sexualwissenschaftlicher Experte. Persönlich dürfte diese Seite seiner vielseitigen wissenschaftlichen Betätigung allerdings eher eine erwerbsmäßig bedingte 'Nebenbeschäftigung' gewesen sein. Seine wichtigsten Veröffentlichungen aus dieser Zeit galten vielmehr grundlagentheoretischen, psychologischen, psychopathologischen, forensisch-psychiatrischen und vor allem psychotherapeutischen Themen. Durch seine gründlichen, abgewogenen sowie entschiedenen Stellungnahmen für eine (wissenschafts)theoretisch geklärte psychologische Begründung psychopathologischer Forschung und psychiatrischen Handelns profilierte er sich in der Weimarer Republik als ein prominenter Vertreter der “psychologischen Denkrichtung“ in der psychischen Heilkunde, die als “neue Richtung“ damals mehrfach Hauptthema psychiatrischer Kongresse war.

    Seine größte Anerkennung fand Kronfeld als schulenunabhängiger Psychotherapeut. Als solcher engagierte er sich insbesondere für jene breite Bewegung in der Medizin, die sich 1925 zu formen begann, in den ersten “Allgemeinen Ärztlichen Kongressen für Psychotherapie“ seit 1926 zusammenfand und sich als “Allgemeine Ärztliche Gesellschaft für Psychotherapie“ schließlich auch etablierte: mit seinem Freund Ernst Kretschmer gehörte er zu ihren Mitbegründern sowie ihrem Vorstand und wirkte ab 1930 mit J. H. Schultz vor allem als einflußreicher Schriftleiter ihres europaweit gelesenen Zentralblattes für Psychotherapie. - Daneben setzte er sich auch für die Parapsychologie ein, die übrigens auch Albert Einstein interessierte, der 1930 zusammen mit ihm an einer Experimentalsitzung teilnahm.

    1927 habilitierte sich Kronfeld bei Karl Bonhoeffer für Psychiatrie und Nervenheilkunde. Als erster Dozent der Charité wandte er sich der Lehre der modernen Psychotherapie zu. - 1931 wurde er noch zum nicht-beamteten a.o. Professor ernannt, bevor er dann aufgrund der weiteren politischen Entwicklung aus dem wissenschaftlichen Leben ausgeschaltet und gleichzeitig auf legalem Wege schrittweise der Lebensgrundlagen in Deutschland beraubt wurde.

    Nach der Machtübergabe an Hitler mußte er wie alle anderen Juden im Dritten Reich sofort jede öffentliche Tätigkeit einstellen. Das von den Nationalsozialisten am 7. April 1933 erlassene “Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ bot allerdings noch keine Handhabe, ihn auch formell aus dem Hochschuldienst zu entlassen, da es eine Ausnahmeregelung für ehemalige "Frontkämpfer" enthielt. Aufgrund der im Verfolg dieses Gesetzes alsbald erlassenen Verordnungen über die Zulassung von Ärzten zur Tätigkeit bei den Krankenkassen wurde Kronfeld am 1. April 1934 jedoch von der Rechnungserstattung durch die Krankenkassen ausgeschlossen. Erst nach Erlaß der “Reichshabilitationsordnung“ vom 13. Dezember 1934 konnte man ihm zum 1.2.1935 schließlich auch noch die Lehrbefugnis entziehen. - Hubert Kester, ein Verwandter des im Dritten Reich zu Ehren gekommenen Psychiaters und Psychotherapeuten Matthias Heinrich Göring, eines Vetters von Hermann Göring, jubilierte seinerzeit, daß “Kronfeld endlich gestürzt“ sei!
     
    Kronfeld 1932                                                    Aus dem Int. Ärtzl. Bulletin 1935

    Er emigrierte daraufhin in die Schweiz und fand zunächst im Privatsanatorium des Sohnes von August Forel “Les Rives de Prangins“ Anstellung. Die Schweizer Behörden gewährten ihm jedoch kein Asyl. - Daher bewarb er sich um die bereits erwähnte Forschungsprofessur in Moskau; er nahm das dann tatsächlich zustande gekommene Angebot unter dem Druck eines Ausweisungsultimatums der Schweizer Fremdenpolizei an.

    Sein Tod am 16. Oktober 1941 wurde infolge der Kriegsereignisse kaum beachtet. Ein Nachruf erschien nirgends. Auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde seiner öffentlich nicht weiter gedacht, bis er in den sechziger Jahren bei der Aufarbeitung des literarischen Expressionismus in der Germanistik ‘wiederentdeckt‘ wurde. In der Psychiatrie, seinem eigenen Fachgebiet, verlor sich die Erinnerung an ihn im Dunkel einer verdrängten Geschichte - bis er nicht einmal mehr als früher Mitarbeiter der berühmt gewordenen “Heidelberger Schule" bekannt war, deren von Jaspers inauguriertes Programm einer “phänomenologisch“ genannten Erforschung psychopathologischer Phänomene er als einer der wenigen Psychiater außerhalb Heidelbergs mitgetragen und sich überdies bemüht hatte, es unter Aufnahme anderer zeitgenössischer Bestrebungen weiterzubilden.

    Auf diese Weise erlitt Arthur Kronfeld das gleiche Schicksal wie viele der aus Deutschland emigrierten jüdischen Wissenschaftler: nach Vertreibung und Tod auch noch der Vergessenheit als “zweiter Verbannung“ anheimzufallen. Auch sein umfangreiches wissenschaftliches Werk von über zweihundert Publikationen, zu denen acht Bücher sowie fünfzehn kleinere Monographien und Handbuchbeiträge gehören, wurde vergessen.
     

    Werk und Wirkung

    Früh zeigte Kronfeld vielfältige Interessen für Kunst, Philosophie und Naturwissenschaften. In einem literarischen Zirkel lernte er als achtzehnjähriger Abiturient Kurt Hiller kennen. Aus der gleichen Zeit stammt die erste bekannte Publikation Kronfelds: ein schmeichelhafter Vergleich zwischen Goethe und Haeckel (erschienen 1905), den er zum 70. Geburtstag des letzeren verfaßt hatte. Ihm widmete er auch sein erstes, mit 20 Jahren veröffentlichtes Buch: eine evolutionstheoretische Abhandlung über Sexualität und ästhetisches Empfinden (Straßburg 1906).

    Dieses Frühwerk dürfte der Anlaß für Kronfelds Bekanntschaft mit Magnus Hirschfeld gewesen sein. Denn dieser nahm 1908 eine Zusammenfassung der Thesen des Buchs unter dem Titel Das Divergenzprinzip und die sexuelle Kontrektation als “Beitrag zur Sexualtheorie“ neben Arbeiten von Sigmund Freud und anderen Psychoanalytikern in seine Zeitschrift für Sexualwissenschaft auf.

    Das übrige Werk Kronfelds dagegen ist bestimmt und getragen von einer weitreichenden und expliziten philosophischen Grundposition, zu der ihm der Göttinger Philosoph Leonard Nelson verhalf. Seit 1907 gehörte er zu dessen Freundeskreis, den Nelson zur Kennzeichnung der Wiederaufnahme einer im 19. Jahrhundert abgebrochenen erkenntnistheoretischen Tradition “Neue Fries'sche Schule“ genannt hatte: seine Mitglieder erarbeiteten sich hier in regelmäßigen Treffen zusätzlich zu ihrem eigentlichen Studium systematisch die kritischen Schriften Immanuel Kants und seines philosophischen Nachfolgers Jakob Friedrich Fries.

    Es kann hier nur darauf hingewiesen werden, daß Kronfeld in diesem Kreis eine enge Freundschaft mit dem späteren Nobelpreisträger für Medizin Otto Meyerhof schloß und Kontakt zu so bedeutenden Mathematikern wie Paul Bernays und Kurt Grelling hatte. Durch letztere lernte er die damals intensiv diskutierten Grundlagenprobleme der Mathematik und über diese auch die  Voraussetzungen und Konsequenzen der Einstein‘schen Relativitätstheorie kennen. Kronfeld wurde somit bereits als 21-jähriger Student mit den aktuellsten wissenschaftlich bewegenden Fragestellungen des 20. Jahrhunderts konfrontiert. Daß diese Anlaß gegeben haben für jene Entwicklung in der modernen Philosophie, für die sich die Bezeichnung "Wissenschaftstheorie" eingebürgert hat, sei ausdrücklich bemerkt.

    Denn Kronfeld hat diese Anregungen für sein Fachgebiet zu nutzen gesucht. Seine ersten Schritte in diese Richtung bestanden zunächst in umfangreichen Rezensionen von Publikationen Nelsons im Archiv für die gesamte Psychologie.

    1910 wandte er sich zusammen mit Meyerhof und dessen Freund Otto Warburg, der später ebenfalls den Nobelpreis für Medizin erhielt, aber auch Karl Jaspers - der dieses Detail seines Lebens wie manches andere aus jenen Jahren öffentlich niemals erwähnt hat - in einem gemeinsamen Arbeitskreis erkenntniskritisch der Psychoanalyse zu und referierte über sie auf der damaligen Jahrestagung des Nelson-Kreises. Das 1911 fertiggestellte Ergebnis seiner Bemühungen war seine schon erwähnte Arbeit Über die psychologischen Theorien Freuds und verwandte Anschauungen (Leipzig 1912).

    Diese erste selbständige wissenschaftstheoretische Veröffentlichung Kronfelds verursachte seinerzeit erhebliches Aufsehen und wurde sogleich ins Russische übersetzt. Freud registrierte ihr Echo mit Verwunderung und ließ eine umfangreiche Entgegnung von Gaston Rosenstein drucken; auch andere Psychoanalytiker setzten sich mit Kronfelds Schrift auseinander.

    Allerdings war dieser äußere Erfolg nur von kurzer Dauer. Er gründete sich hauptsächlich auf die durchweg negativen Ergebnisse, zu denen Kronfeld hinsichtlich der wissenschaftlichen Güte der weithin umstrittenen Hypothesen Freuds gelangt war. Art und Nutzen der dabei vorgeführten logischen und methodischen Analyse fand dagegen kaum größere Beachtung in der Psychiatrie, so wenig, daß Karl Jaspers aufgrund seiner ebenfalls stark methodologisch ausgerichteten Schriften später geradezu als Begründer der wissenschaftlichen Methodologie der Psychiatrie erscheinen konnte.

    Auf diese geschichtlichen Auswirkungen muß deswegen hingewiesen werden, weil es erklärte Absicht Kronfelds war, die Psychiatrie - und zusammen mit ihr auch die Psychologie als ihr unmittelbares Grundlagenfach - als 'strenge Wissenschaft' zu begründen. Zu diesem Zweck weitete er nämlich seine Studien auf die Analyse der gesamten logischen und methodischen Voraussetzungen der Psychologie und Psychiatrie aus. Seine Ergebnisse konnte er infolge des Ersten Weltkrieges nicht abrunden und erst 1920 in Form einer Sammlung verschiedener Abhandlungen publizieren. Um so weitreichender war ihr Ziel: unter dem Titel Das Wesen der psychiatrischen Erkenntnis (Berlin 1920) präsentierte Kronfeld nämlich nichts weniger als die Grundzüge einer kompletten “Wissenschaftstheorie des Psychischen“.

    Sie enthält den Versuch, die systematische Einheit von Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie zu begründen sowie ihr Verhältnis zueinander zu klären. Zu diesem Zweck sichtete Kronfeld die hierzu wesentlichen philosophischen und psychologischen Lehrmeinungen seiner Zeit in ihren sachlich relevanten Beiträgen und bemühte sich, deren jeweiligen Stellenwert zu bestimmen. Ausführlich setzte er sich insbesondere mit den methodologischen Statuierungen von Jaspers auseinander, vor allem mit dessen Verständnis von “Verstehen“ einschließlich seiner sich auf Max Weber stützenden Ansichten zum Typusbegriff. Auch die Erörterung des Status psychoanalytischer Hypothesen und die Prinzipien ihrer Prüfung führte Kronfeld hier fort. Doch fanden seine grundsätzlichen Ausführungen in einer Zeit, in der die Kriegsfolgen praktische Aufarbeitung erforderten, nur vereinzelt Widerhall.

    Beruflich bedingt wandte er sich in seinen Publikationen danach zwar zunächst sexualwissenschaftlichen Themen zu; seine bekannteste Arbeit dürfte sein großes Sammelreferat zur Sexualpsychopathologie im Handbuch der Psychiatrie von Gustav Aschaffenburg (Wien und Leipzig 1923) sein. Doch war Kronfeld parallel zu seiner Ausbildung zum Psychotherapeuten - er unterzog sich einer Lehranalyse und erlernte das Hypnotisieren - im Bewußtsein des Primats der Praxis bestrebt, auch das praktische Handeln als Psychiater und Psychotherapeut theoretisch zu fassen. In der Individualpsychologie Alfred Adlers fand er die meisten therapeutisch verwertbaren Elemente, weswegen er sich auch dessen Ortsgruppe in Berlin eine Zeitlang organisatorisch anschloß. Doch forderte er durchweg eine differenzierte Betrachtung und theoretische Integration aller faktisch wirksamen Elemente psychotherapeutischen Vorgehens.
     
     
    Ansätze hierzu stellte er unter der Bezeichnung "Psychagogik“ erstmals in seinem aus psychotherapeutischen Einführungskursen am Hirschfeld-Institut hervorgegangenen Lehrbuch Psychotherapie (Berlin 1924, 225) vor, das sein Renommée als einer der herausragendsten schulen-unabhängigen Psychotherapeuten der Weimarer Republik begründete. Ausführlicher legte er seine Ansichten unter dem Titel Psychagogik oder psychotherapeutische Erzie- hungslehre in dem von Karl Birnbaum herausgegebenen Sammelwerk Die psychischen Heilmethoden (Leipzig 1927) dar. 

    Dieser Handbuchbeitrag stellt faktisch den Entwurf einer umfassenden, nach klaren Gesichtspunkten geordneten psychotherapeutischen Gesamtlehre dar. Es war Kronfeld nicht vergönnt, seine Vorstellungen hierzu weiter ausbauen zu können. Auch seine energischen Anstrengungen in den “Wilden Zwanziger Jahren“ zur Einigung auf die Voraussetzungen für eine institutionell verankerte psychotherapeutische Fachausbildung von Ärzten in Deutschland beizutragen, war angesichts der divergierenden Interessen der verschiedenen psychotherapeutischen Schulen kein Erfolg beschieden.

    Praktisch und publizistisch vermochte er nur, psychotherapeutisches Wissen und Können im sozialfürsorgerischen Bereich zum Tragen zu bringen. Ein fertiges Manuskript zur Technik der Psychotherapie mußte er in die Emigration mitnehmen; er konnte davon nicht mehr als einen kleinen Vorabdruck veröffentlichen.

    In seiner Habilitationsschrift Die Psychologie in der Psychiatrie (Berlin 1927) thematisierte er noch einmal, wenn auch von einem anderen Gesichtspunkt aus, die entscheidenden methodischen Grundfragen der psychischen Heilkunde und suchte in ihr seine schon vor dem Ersten Weltkrieg vertretene These zu begründen, daß die psychopathologische "Symptomanalyse mit psychologischen Mitteln“ vorgenommen werden müsse, wenn man in der Psychiatrie - über die zu Verständigungszwecken notwendigen klassifikatorischen Einteilungen hinaus - zu einem nicht nur subjektiv-evident scheinenden, sondern auch wissenschaftlich formulierbaren Verständnis psychopathologischer Phänomene gelangen wolle.

    Kronfeld hat selbst die Probe aufs Exempel gemacht. Mit seinem Buch Perspektiven der Seelenheilkunde (Leipzig 1930) legte er drei Jahre darauf einen breit angelegten Versuch vor, sein Programm am Beispiel der Schizophrenie durchzuführen. Unter Diskussion aller in der zeitgenössischen Psychologie vertretenen Standpunkte bemühte er sich in diesem Werk, das Problem der theoretischen Fassung schizophrener Phänomene einer Lösung näher zu bringen. Er versuchte sie als “primäre Störungen der Intentionalität“ zu beschreiben und diese Auffassung durch Rückgriff auf die "fundamental- anthropologischen“ Entwürte von Martin Heidegger und Sören Kierkegaard zu begründen.

    Es war das Werk, das Kronfeld selbst am meisten am Herzen lag, doch wurde es nur zögernd aufgenommen. Größere Auswirkung war ihm schon aufgrund der Zeitumstände nicht vergönnt. - Dasselbe Schicksal widerfuhr seinem rein referierend abgefaßten Lehrbuch der Charakterkunde (Berlin 1932), das noch kurz vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten in Deutschland veröffentlicht wurde.

    Nach 1933 unternahm er zwar von Berlin aus noch den mutigen Versuch, die in Wien verlegte Zeitschrift Psychoanalytische Praxis von Wilhelm Stekel unter der Bezeichnung Psychotherapeutische Praxis zu einer internationalen Fachzeitschrift und Alternative zu dem Zentralblatt für Psychotherapie auszubauen, das bis dahin von ihm redigiert worden war, unter der Schirmherrschaft von C. G. Jung jedoch sofort unter den Einfluß “deutscher Psychotherapeuten“ geraten war und zu politischen Propagandazwecken mißbraucht wurde. Im Verlauf der weiteren Entwicklung erwies sich aber auch diese Bemühung als nutzlos.

    Die in der Sowjetunion verfaßten Arbeiten Kronfelds sind in Deutschland bislang nicht bekannt. Ihre Übersetzung ist derzeit noch nicht möglich. Die Auswertung und wissenschaftliche Bewertung dieser Publikationen muß daher der Zukunft überlassen bleiben.

    Wie mehrfach schon anklang, wirkte Kronfeld in Deutschland nicht nur durch seine Veröffentlichungen. Er war engagiertes Mitglied in gut einem Dutzend wissenschaftlicher Vereine und teilweise auch in deren Vorständen. Neben seiner Tätigkeit als praktisch arbeitender Nervenarzt, Psychotherapeut, gerichtlich gefragter Gutachter und Dozent trat er außerdem auch als Verhandlungsführer, Anreger und Vermittler, Ausstellungs-, Kongreß- und Kursorganisator, als Herausgeber, Redakteur und Schriftleiter hervor. - Im Jahr seiner Ausschaltung aus dem deutschen Geistesleben erfuhr er eine letzte Ehrung: mit seiner Aufnahme in das 1933 erschienene Biographische Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre, der bislang letzten Folge des Biographischen Lexikons der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker.

    Es ist eine bemerkenswerte historische Tatsache, daß seiner trotzdem erst lange nach dem Zweiten Weltkrieg und zunächst nur in den Memoiren einiger persönlicher Freunde wie J. H. Schultz, E. Kretschmer, M. Müller, K. Hiller und anderer gedacht worden ist. Erwähnung findet er zwar auch in mittlerweile erschienenen Autobiographien und Biographien von Otto Meyerhof und Leonard Nelson, der Psychoanalytiker Karen Horney, Werner Kemper und Walter Schindler sowie des Psychiaters Lothar Kalinowski. Doch wird in ihnen kaum mehr als sein Name genannt. Selbst seine Publikationen werden in der psychiatrischen, psychotherapeutischen und sexualwissenschaftlichen Fachliteratur nur sporadisch zitiert. Kronfelds Name und Werk besitzen daher zur Zeit in der psychischen Heilkunde keine nennenswerte Autorität mehr.

    Zur produktiven Auseinandersetzung reizten allerdings seine Bücher schon seinerzeit nur wenige. Allein die Rezeption seiner detaillierten und weitreichenden Erörterungen, grundsätzlichen Reflexionen und umsichtigen Erwägungen erfordern einen Aufwand und Kenntnisstand, zu dem nicht selten die Voraussetzungen fehlen. - Zur Erklärung der historisch ähnlichen Unwirksamkeit des Philosophen Jakob Friedrich Fries, auf dessen Werk sich Kronfeld so stark stützte, ist u.a. festgestellt worden, dieser habe sich von Einseitigkeiten und Egoismen freigehalten und die Philosophie Kants derart in den Vordergrund gestellt. daß seine eigenen originalen Gedanken und Weiterentwicklungen dahinter zurückgetreten seien; die Gründlichkeit und Strenge seiner Lehre stelle hohe Ansprüche und ihre Erarbeitung erfordere harte Arbeit: es hat den Anschein, als ob vom Werk Kronfelds ähnliches gesagt werden könnte bzw. müßte.

    Seine Publikationen - und weit über 500 Rezensionen - zeigen eine stupende Belesenheit und erreichen in der Diskussion der Meinungen anderer Autoren nahezu enzyklopädische Breite und Weite. Vor allem seine Bücher bilden daher eine Fundgrube für die psychiatrie- und psychotherapiehistorische Forschung, zumal sie vielfache Ausführungen zu einer ideengeschichtlichen Aufarbeitung der theoretischen Bemühungen in der psychischen Heilkunde enthalten.

    Seine eigenen Ansichten entwickelt Kronfeld vorwiegend in Auseinandersetzung mit denen anderer, die damit neben den seinigen bestehen bleiben auch dort, wo er sich entschieden, gelegentlich sogar mit anregender und temperamentvoller Polemik von ihnen abgrenzt. Doch bleibt selbst dann der Stil seiner wissenschaftlichen Auseinandersetzungen von jenem Grundzug beherrscht, den sein ganzes Werk kennzeichnet: die Verteidigung oder Ablehnung von Meinungen durch die Angabe von Gründen und deren exakter Herleitung. Dieses offene dialogische Verfahren bei stetigem Bemühen um geordnete und durchgehende Begründung von Stellungnahmen verleiht seinem Werk unabhängig vom Inhalt der von ihm vertretenen Ansichten und deren eventueller historischer oder systematischer Bedeutung eine herausragende Vorbildlichkeit: als Beispiel wissenschaftlicher Gesinnung und Bemühung in einem medizinischen Fachbereich, in dem es mehr als in jedem anderen auf exaktes Denken und an klaren Kriterien ausgerichtete Argumentationen ankommt.

    Weder historisch schon aufgearbeitet, noch in sachlicher Hinsicht zur Kenntnis genommen ist Kronfelds Werk heute praktisch ungenutzt. Es steht damit dem Ausbau der Psychiatrie als Wissenschaft, der Kronfeld sich verschrieben hatte, gerade in einer Zeit nicht zur Verfügung, in dar allgemeine Unsicherheit über die Grundlagen der wissenschaftlichen Heilkunde in diesem Bereich Anlaß zu weltweitem Bemühen um eine bessere Absicherung psychiatrischen Denkens und Handelns gegeben hat.


    Literaturhinweise (aktualisiert) Bibliographie
     

    • Akbar, H.: Arthur Kronfeld. In: Jacob Friedrich Fries und die anthropologische Begründung einer rationalen Psychiatrie. Med. Diss. FU Berlin 1984, S. 121 - 128
    • Andruleit, F.: Zum Werk von Arthur Kronfeld. Med. Dipl. Charité, Berlin 1989
    • Kittel, I.-W.: Arthur Kronfeld - Leitender Arzt am Institut für Sexualwissenschaft in den Jahren 1919-1926. Mitt. MHG 6 (August 1985) 25-41; ern. in: Dose, R. und H.-G. Klein (Hrsg.): Mitteilungen der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Band I Heft 1(1983) - Heft 9(1986). von Bockel Verlag, Hamburg 1992. Zweite, durchgesehene und erweiterte Ausgabe (Schriftenreihe der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft: Band 7) S. 215-231
    • Kittel, I.-W.: Arthur Kronfeld zum einhundertsten Geburtstag am 9. Januar 1986. Archiv Bibliographia Judaica, Frankfurt 1986; übers.:
    • Kittel, I.-W.: Arthur Kronfeld on the occasion of his hundredth birthday on January 9th 1986. Indiv. Psychol. News Letter 34 (1986) 26-28
    • Kittel, I.-W.: Arthur Kronfeld (1886-1941). Ein früher Wissenschaftstheoretiker der Psychologie und Psychiatrie. Psychol. Rundschau 37 (1986) 41
    • Kittel, I.-W.: Arthur Kronfeld (1886-1941) zum Gedenken - Ein Kapitel vergessener Psychotherapiegeschichte. Prax Psychother Psychosom 31(1986) 1-3
    • Kittel, I.-W.: "Die Heidelberger Jahre waren von großer Bedeutung für Kronfeld..." Interview in: Communale, Heidelberg, 4. Jg., Nr. 28 vom 10. Juli 1986, S. 8 (zum Artikel "Fast vergessen: Arthur Kronfeld" ebd., S. 8 - 9)
    • Kittel, I.-W.: Arthur Kronfeld 1886-1941. Ein Pionier der Psychologie, Sexualwissenschaft und Psychotherapie. Als Ausstellungskatalog Nr. 17 herausgegeben von der Bibliothek der Universität Konstanz , Konstanz 1988
    • Kittel, I.-W.: Zum Exil von Arthur Kronfeld. extracta psychiatrica 2 (1988) 66
    • Kittel, I.-W.: Zur historischen Rolle des Psychiaters und Psychotherapeuten Arthur Kronfeld in der frühen Sexualwissenschaft. in: Gindorf, R. und E. J. Haeberle (Hrsg.): Sexualitäten in unserer Gesellschaft. Beiträge zur Geschichte, Theorie und Empirie. Schriftenreihe Sozialwissenschaftliche Sexualforschung 2. Walter de Gruyter, Berlin 1989, S. 33 - 44
    • Kretschmer, W.: Zum 100. Geburtstag Arthur Kronfelds. Z.f. Individualpsychol. 11 (1986) 58 -60
    • Kretschmer, W.: Arthur Kronfeld - ein Vergessener. Zu seinem 100. Geburtstag. Nervenarzt 58 (1987) 737 - 742
    • Kornetov, N .A.: [Arthur Kronfeld]. Zh Nevropatol Psikhiatr Im S S Korsakova. 91 (1991) 80 - 87 (russisch)
    • Kreuter, A.: Deutschsprachige Neurologen und Psychiater. Saur, München etc. 1996, Kronfeld, Arthur in: Bd. 2 S. 795 - 797
    • Kulawik, H.: Arthur Kronfeld zum Gedenken. Z. ärztl. Fortbild. 85 (1991) 949 - 952
    • Seek, A.: Arthur Kronfeld (Psychiater, Psychologe, Wissenschaftstheoretiker) über Homosexualität. Mitt. MHG Nr. 20/21 (1994/95) 51 - 63
    • Seek, A.: “...seine eigenartige Stelle in unserer Wissenschaft...“ - Bibliographie der Rezensionen zu den Arbeiten von Arthur Kronfeld. Mitt. MHG Nr. 20/21 (1994/95) S. 64 - 95
    • Schröder, Chr.: Arthur Kronfeld (1886- 1941) - Ein Psychiater im Dienste der Psychotherapie. Psychiat. Neurol. med. Psychol. Leipzig 38 (1986) 411- 418
    • Storch I.: Arthur Kronfelds Beitrag zur Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten psychotherapeutischen Fachausbildung der Mediziner aus den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts. Med. Dipl. Leipzig 1983
    • Wenninger, G. (Hrsg.): Lexikon der Psychologie. Band 2. Spektrum Verlag, Heidelberg 2001, Kronfeld, Arthur S. 401 - 402
    _
        Ausführlichere Erwähnungen in:
    • Hiller, K.: Leben gegen die Zeit (Logos). Rowohlt, Reinbeck 1969
    • Hirschfeld, M.: Von einst bis jetzt. Verlag rosa Winkel, Berlin 1986
    • Kretschmer, E.: Gestalten und Gedanken. Thieme, Stuttgart 1963
    • Leibbrand, W.: Über 30 Jahre Arzt. Ther. d. Gegenw. 103 (1964) 237 - 241
    • Leibbrand, W.: Kurzfilme im Berliner Koffer. Berl. Ärztebl. 77 (1964) SD 1 - 3
    • Müller, M.: Erinnerungen - Erlebte Psychiatriegeschichte 1920-1960. Springer, Berlin - Heidelberg - New York 1981
    • Schindler, W.: Die analytische Gruppentherapie nach dem Familienmodell. Reinhardt, München - Basel 1980
    • Schultz J. H.: Lebensbilderbuch eines Nervenarztes. Thieme, Stuttgart 1964
    _
    *Anm.  geringfügig veränderte und verbesserte Fassung des Referates zur Eröffnung der Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag von Arthur Kronfeld im Archiv Bibliographia Judaica, Frankfurt, am 9. Januar 1986. Ursprünglich veröffentlicht in:  EXIL 6 (1986) 58 - 65; wieder abgedruckt in: Kittel, I.-W.: Arthur Kronfeld 1886-1941. Ein Pionier der Psychologie, Sexualwissenschaft und Psychotherapie. Als Ausstellungskatalog Nr. 17  herausgegeben von der Bibliothek der Universität Konstanz , Konstanz 1988, S. 7 - 13


    Links  (Wichtiger rechtlicher Hinweis zu Links)
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    Online zur Verfügung stehende Veröffentlichungen von Arthur Kronfeld:
    1928: Einige Bemerkungen über die ersten psychotherapeutischen Veröffentlichungen insbesondere J. C. REIL. Allg Ärztl Z Pt 1928, 1,1,10-23.

    Allgemein:
    https://www.info-kalender.de/kal/k000109.htm#8546
    https://www.biografien-im-netz.de/forum/viewtopic.php?topic=31&forum=1
    https://www.xipolis.net/suche/suche_treffer.php?such_modus=einfach&wo=3&s1=kronfeld
    [Viele URLs, die nicht mehr gültig waren und keine Weiterleitung eingerichtet haben, entlinkt]

    Zur Geschichte der Psychologie, Psychiatrie und der Psychotherapieentwicklung
    Allgemeine Ärztliche Zeitschrift für Psychotherapie und psychische Hygiene (1928)
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    https://www.epsy.de/biographien.htm
    ( https://www.epsy.de/geschichte.htm )
    - in Heidelberg:
    [URL, die nicht mehr gültig war und keine Weiterleitung eingerichtet hat, entlinkt]
    https://www.med.uni-heidelberg.de/psychia/psychiatrie/allgemeines/geschichtsframe.htm bzw.
    https://www.med.uni-heidelberg.de/psychia/psychiatrie/start_psych/ dazu auch allg.:
    https://home.t-online.de/home/hansjoachimr/person3.htm - und
    https://www.heidelberg.de/ (zur Stadtgeschichte) - sowie
    [URL, die nicht mehr gültig war und keine Weiterleitung eingerichtet hat, entlinkt]

    - in Berlin:
    https://www.berlinische-monatsschrift.de/bms/bmstxt00/0009porc.htm
    [URL, die nicht mehr gültig war und keine Weiterleitung eingerichtet hat, entlinkt]

    Zu den Psychowissenschaften - Psychologie/Psychiatrie/Psychopathologie/Psychotherapie/Psychoanalyse/Psychosomatik:
    https://www.sgipt.org/th_schul/pa/svl.htm
    [URL, die nicht mehr gültig war und keine Weiterleitung eingerichtet hat, entlinkt]
    https://www.lsr-projekt.de/wrb/wrstatusc.html
    https://www.psych.org/pnews/01-02-16/wed.html (dort: Nr. 78)
    [URL, die nicht mehr gültig war und keine Weiterleitung eingerichtet hat, entlinkt]

    NS-Zeit und Exil:
    [URL, die nicht mehr gültig war und keine Weiterleitung eingerichtet hat, entlinkt]
    https://www.sgipt.org/th_schul/pa/svl.htm
    https://shoanet.iuk.hdm-stuttgart.de/Archiv/200110.htm

    Emigration in Russland:
    [URL, die nicht mehr gültig war und keine Weiterleitung eingerichtet hat, entlinkt]
    ZINA Bronstein, Tochter von Leo Trotzki:
    https://www.geocities.com/kenmcm_2000/pagezina.htm
    https://www.mckellen.com/cinema/zina/index.htm

    Philosophie:
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    https://www.friesian.com/kay.htm ; s.a.
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    https://www.gwdg.de/~sophia/schroth/cnelssek.pdf sowie
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    Sexualwissenschaftliche links:
    [Viele URLs, die nicht mehr gültig waren und keine Weiterleitung eingerichtet haben, entlinkt]
    https://mitglied.lycos.de/eratonet/de/Magnus_Hirschfeld_rdose.htm
    https://www.olokaustos.org/argomenti/homosex/magnus.htm
    https://www.datenschlag.org/bisam/literaturverzeichnis/autor/k.html
    https://www2.hu-berlin.de/sexology/GESUND/ARCHIV/HIST07.HTM
    https://www2.hu-berlin.de/sexology/GESUND/ARCHIV/MHINS.HTM
    https://www2.hu-berlin.de/sexology/GESUND/ARCHIV/FOUND1.HTM#KRN
    https://www.trend.partisan.net/trd7800/t357800.htm (dazu:
    https://www.trend.partisan.net/trd1001/t211001.html ) auch

    Literaturwissenschaftliche links:
    https://www.hiller-gesellschaft.de/werke.htm
    [URL, die nicht mehr gültig war und keine Weiterleitung eingerichtet hat, entlinkt]
     



    Anmerkungen/ Endnoten

    Querverweise
    Überblick Geschichte der Psychologie, Psychopathologie, Psychotherapie.
    Übersicht Kritische Arbeiten zur Psychoanalyse und Analytischen Psychotherapie.
    *

    Zitierung
    Kittel, Ingo-Wolf (DAS). Arthur Kronfeld (1886-1941). Ein schulenunabhängiger Pionier der Psychologie, Sexualwissenschaft und Psychotherapie. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gesch/kronf.htm
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    25.05.15    Hinweis: Nachruf und Biographisches zu Ingo-Wolf Kittel.
    19.03.15    Linkfehler geprüft, viele entlinkt.
    29.03.05    Anlage der Übersetzungslinks.
    01.12.04    Links, Querverweise [RS]