Johann  Christian Reil   1759 - 1813   Vater der Allgemeinen und Integrativen Psychiaterie und Psychotherapie: Kurzbiographie & Porträt

    SGIPT
     Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT DAS=06.01.1998


    Anfang J. C. Reil   Überblick Rel. Aktuelles    Rel. Beständiges    Titelblatt Archiv    KonzeptionRegionales
    Mail:  sekretariat@sgipt.orgZitierung  &  Copyright
    Diskussion (nur für Fachkundige mit entsprechender Interessenlage: Anmeldung erforderlich): GIPT-ADEIS@egroups.de

     Johann  Christian Reil    1759 - 1813
    Vater der Allgemeinen und Integrativen
    Psychiaterie und Psychotherapie


    Anatom, Physiologe, Pathologe, Kliniker, Pharmakologe, Psychiater (der deutsche Pinel)
               
    Bildnis Johann Christian Reils, geschaffen von einem unbekannten Künstler.
      Ernest Harms 
      würdigt 1960 im American Psychiatric Association Journal (66, 1037-1039) 
      Reils Konzeption von 
      den Geisteskrankheiten 
      als "die großartigste psychologisch-
      biologische Philosophie"
      die ihm jemals 
      begegnet ist.

      (zit. nach Ellenberger 1973, Bd. I, S. 300).


     
       
      Ein paar Dateneckpunkte
       
    • 1787 Privatdozent in Halle. 

    • Krankheitslehre
       
    • 1788 Professor für Therapie in Halle

    •  
    • 1789 Stadtphysicus in Halle 

    •  
    • 1796 Von der Lebenskraft 

    • Archiv für Physiologie
       
    • 1805 Magazin für die psychische 

    • Heilkunde. Zusammen mit Kayssler. Darin bereits enthalten die Jung'sche Selbstentfaltungs- und die moderne humanistische Selbstverwirklichungsidee.
       
    • 1806 Schließung der Universität in Halle durch Napoleon 

    •  
    • 1808  1. Bd. "Beyträge zur Beförderung einer Kurmethode" auf psychischem Wege zusammen mit Hoffbauer. Darin auf S. 161 die Erfindung des Begriffs Psychiaterie

    •  
    • 1810 Übersiedlung nach Berlin Professor der Therapie an der neu gegründeten Universität 

    •  
    • 1812  2. Bd. der "Beyträge..."

    •  
    • 1813 Völkerschlacht bei Leipzig. Chef der Inspektion der Militärlazarette. 

    • Infektion. 

      Tod.

     
      Biographisches. Johann Christian Reil, einer der Leibärzte Goethes, wurde am 20. oder 28.2.1759 in Rhaude bei Aurich in Ostfriesland als Sohn eines Pfarrers geboren. Er hätte dem Wunsch seines Vaters nach Theologie studieren sollen, doch bereits in seiner Abiturrede "Lob 
      der Medizin" zeigte sich seine tiefe Neigung zur Heilkunde. Er studierte sie in Göttingen und Halle und leistete auf  fast allen Gebieten der Medizin bedeutsames. Aus psychologischer Sicht beeindruckt aber in allererster Linie seine scharfsinnige, kühne, weitsichtige, der Humanität und Menschlichkeit verpflichtete grundlegende 1803 erschienene Arbeit Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode. Wir werden uns dieses Werk im Laufe der Zeit erarbeiten. Es enthält bereits den Heilmittel-Hauptsatz, in dem die quantitative Relativität, die Paracelsus schon formulierte - die Dosis macht das Gift - qualitativ verallgemeinert wurde. Er gründete mehrere psychologische Magazine, 1805 zusammen mit dem Philosophen Kayssler das "Magazin für die psychische Heilkunde". In diesem Magazin entwickelt er bereits 1805 die grundlegende Jung'sche Selbstentfaltungs- und die moderne humanistische Selbstverwirklichungsidee. 1808 und 1812 gab er zusammen mit dem an Heilkunde interessierten Philosophen Hoffbauer die zwei Bände "Beyträge zur Beförderung einer Kurmethode" heraus.  Und im ersten Band 1808 erfindet Reil den Begriff der Psychiaterie, der sich sehr schnell durchsetzt und in kurzer Zeit zur Psychiatrie wird. Ebensooft  vitalistisch mißverstanden wie sein Buch von der Lebenskraft wurden seine kühnen und phantastisch anmutenden Ideen einer theatralischen und quasi hollywood-perfekten Illusionstherapie in ganz spezifischen psychopathologischen Ausnahmesituationen. Quelle all dieser kühnen Ideen waren  immer Empirie, Beobachtung und Kasuistik. Auf dem Schlachtfeld bei Leipzig infizierte er sich am Flecktyphus und er starb am 22.11.1813 in Halle, zuletzt Professor der Medizinischen Klinik in Berlin. 

    Quellen: Ellenberger (dt. 1973). Kirchhoff, T. (1921). Kreuter, A. (1996, 3. Bd.).  Reils Werke.



    Querverweis:  Integrative Psychologische Psychotherapie (GIPT) und Psychiatrie.

    Zitierung
    Sponsel, R. (1997) & SGIPT (DAS). Johann Christian Reil 1759-1813. Vater der Allgemeinen und Integrativen Psychiaterie und Psychotherapie. Biographisches. Erlangen: https://www.sgipt.org/biogr/b_reil.htm
    Copyright & Nutzungsrechte
    Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht  inhaltlich verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle benutzt werden. In Streitfällen gilt der Gerichtsstand Erlangen als akzeptiert.


     Ende  J. C. ReilÜberblick Rel. Aktuelles    Rel. Beständiges    Titelblatt Archiv    KonzeptionRegionales
    Mail:  sekretariat@sgipt.orgZitierung  &  Copyright
    Diskussion (nur für Fachkundige mit entsprechender Interessenlage: Anmeldung erforderlich): GIPT-ADEIS@egroups.de