Begriffsanalyse plausibel, Plausibilität, Plausibilitätskriterien in Josephson, John R. & Josephson, Susan G. (1994, ed.) Abductive inference.
Originalarbeit von Rudolf Sponsel, Erlangen
Haupt- und Verteilerseite Plausibilitätsbegriff
und Plausibilitätstheorie.
Eigene Untersuchung zum
Plausibilitätsbegriff und einer allgemeinen Plausibilitätstheorie
mit einer Gesamtzusammenfassung
in 8 Sprachen (germ, engl, franz, span, port, russ, chin, arab).
Empirische Pilot-Studie zu Begriff
und Verständnis von Plausibilität.
Haupt- und Verteilerseite
Begriffsanalysen * Methodik
der Begriffsanalysen nach Wittgenstein *
Wichtige Fundstellen im Buch zu
Plausibilität und Definition
Der Suchtext "plausib" wird im Buchtext
404 mal gefunden.
"Plausibility definend \g" wird kein mal gefunden. "Definition plausibility" wird kein mal gefunden. Definition of plausibility" wird kein mal gefunden. "defin" wird 99 mal gefunden.
Appendix B Plausibility
The need to go beyond probability 270 Dimensions of plausibility 271 Alternatives to probability 271 Plausibility and intelligence 272 plausibility 12, 70, 71, 75, 83, 171, 266-272,
arguments 271 of composite hypotheses 89, 171, 174, see also best-small criterion from analogy 141, 271 function 160 grades 144 initial 142 linearly ordered values 158 multidimensional 269 as a number 268 ordering 136 prima facie 141 probabilistic interpretation of 267-270 tractability of determining 162 |
confidence
all things considered 268 coarse scale 26, 267, 268 of composite hypothesis 171-173, 271 of conclusions 212 correlated with correctness 232 of data items 120 equal 223 grades 144 graduated descent 263 initial 142, 199, 243, 267 numerical 26 precision 144 prima facie 71, 141, 142, 143, 146, 243, 267, 271 quality of the estimate of 206 set by expert judgment 71 set by voting note 10.2 symbolic 68 thresholds, relative and absolute 143 vocabularies for expressing 219, 267 confidence-setting behavior 237 confidence-setting rules 232, 267 validation of 236 confident portion of the best explanation 143, 210 |
Jos1994p.266-1-6: "Throughout this book we have
depended in numerous ways an the idea of plausibility.
lt appears as "confidence value," "symbolic plausibility
value," "degree of certainty," "plausibilities
of elementary hypotheses," and the like.
Just what is this idea of plausibility?
Can it be made precise? Is a plausibility a
kind of likelihood, a kind of probability? What are the semantics? How
much plausibility should be set for a given
hypothesis under given circumstances? Is an objective standard possible?
Does it even matter for a theory of intelligence, or for epistemology?
Unfortunately, we cannot yet give definite answers to these questions."
"In diesem Buch haben wir den Begriff der Plausibilität
in vielfältiger Weise verwendet. Er erscheint als "Vertrauenswert",
"symbolischer Plausibilitätswert", "Grad der Gewissheit", "Plausibilitäten
elementarer Hypothesen" und dergleichen.
Doch was genau ist diese Idee der Plausibilität?
Kann er präzisiert werden? Ist eine Plausibilität eine Art von
Wahrscheinlichkeit, eine Art von Wahrscheinlichkeit? Was ist die Semantik?
Wie viel Plausibilität sollte für eine bestimmte Hypothese unter
gegebenen Umständen angesetzt werden? Ist ein objektiver Maßstab
möglich? Spielt das überhaupt eine Rolle für eine Theorie
der Intelligenz oder für die Erkenntnistheorie? Leider können
wir auf diese Fragen noch keine definitiven Antworten geben."
Kommentar-Jos1994p.266: Obwohl sehr oft von Plausibilität
gesprochen wird, sieht man sich nicht in der Lage, den Begriff zu definieren
oder zu begründen: "Unfortunately, we cannot yet give definite answers
to these questions."
Jos1994p.266-7-15: "The plausibility
talk in this book is, in the first place, naturalistic. People mention
plausibility
when they describe their reasoning processes and when they write discussions
of results in scientific papers.
Plausibility
talk seems to come naturally to us and is reflected in our ordinary language.
Common usage allows both categorical judgments that something is or is
not plausible, and graded comparative judgments,
such as that one thing is "a lot" or "a little bit" more plausible
than another. Throughout the work that we describe in this book we used
mir best judgments of when hypotheses were plausible,
of how to evaluate evidence, and of how to weigh hypotheses. We were encouraged
in our judgments by other people being likewise persuaded by appeals to
"because it is the only plausible explanation,"
and "more plausible than any other explanation
for the data," and the like. We were encouraged by the systems we built
acting mostly according to our expectations, and producing correct answers.
Thus, plausibilities seem to be naturally occurring
epistemic evaluations, which we modeled in our systems. It would be good
to understand this natural phenomenon better."
"Die Plausibilitätsdiskussion in diesem Buch
ist in erster Linie naturalistisch. Menschen erwähnen Plausibilität,
wenn sie ihre Argumentationsprozesse beschreiben und wenn sie ihre Ergebnisse
in wissenschaftlichen Arbeiten diskutieren. Die Rede von Plausibilität
scheint natürlich zu sein und spiegelt sich in unserer Alltagssprache
wider. Der allgemeine Sprachgebrauch erlaubt sowohl kategorische Urteile,
dass etwas plausibel ist oder nicht plausibel ist oder nicht, als auch
abgestufte vergleichende Urteile, z. B. dass eine Sache "viel" oder "ein
bisschen" plausibler ist als eine andere. Während der gesamten Arbeit,
die wir in diesem Buch beschreiben, haben wir nach bestem Wissen und Gewissen
beurteilt, wann Hypothesen plausibel sind, wie man Beweise bewertet und
Hypothesen gewichtet. Wir wurden in unseren Einschätzungen durch andere
Menschen bestärkt, die ebenfalls überzeugt waren durch Appelle
wie "weil es die einzige plausible Erklärung ist" und "plausibler
als jede andere Erklärung für die Daten" und dergleichen ähnliches.
Wir wurden dadurch ermutigt, dass die von uns aufgebauten Systeme größtenteils
unseren Erwartungen entsprachen und richtige Antworten lieferten. Daher,
scheinen Plausibilitäten natürlich vorkommende epistemische Bewertungen
zu sein, die wir in unseren Systemen modelliert haben. Es wäre gut,
dieses natürliche Phänomen besser zu verstehen.
Kommentar-Jos1994p.266-7-15: Plausibel wird als
natürlicher Begriff aus Alltag und Wissenschaft angesehen, der besser
verstanden werden sollte. Offensichtlich erkennen die Autoren nicht, dass
die Definition konstruktiv geleistet werden muss und sich nicht einfach
irgendwie und irgendwann einfindet.
Jos1994p.267-16,17: "... In most of our later systems, including the RED systems, we continued to use coarse confidence scales. We also continued to set initial confidence values and updating methods to reflect our own, and domain experts', estimates of what seemed reasonable, usually keeping in mind some English language equivalents such as "very implausible," "neutral confidence," and "highly plausible" This worked very well overall (see, for example, the experiments reported in chapter 9). But how can we understand these confidence values? Are they likelihoods? Probabilities? We discuss these alternatives next."
"... In den meisten unserer späteren Systeme,
einschließlich der RED-Systeme, haben wir weiterhin grobe Konfidenzskalen
verwendet. Wir haben auch weiterhin die anfänglichen Konfidenzwerte
festgelegt und Methoden aktualisiert, um unsere eigenen Schätzungen
und die Schätzungen von Domänenexperten widerzuspiegeln, was
vernünftig erschien, wobei wir normalerweise einige englischsprachige
Äquivalente wie "sehr unplausibel", "neutrales Vertrauen" und "hochgradig
plausibel" berücksichtigten. Dies hat insgesamt sehr gut funktioniert
(siehe beispielsweise die in Kapitel 9 berichteten Experimente). Aber wie
können wir diese Vertrauenswerte verstehen? Sind das Wahrscheinlichkeiten?
Wahrscheinlichkeiten? Wir besprechen diese Alternativen als nächstes."
Kommentar-Jos1994p.267-16,17: Es wird wieder deutlich,
dass kein klarer quantitativer Begriff von Plausibilität vorliegt:
"But how can we understand these confidence values?"
Jos1994p.267-18,19 "Plausibility and probability
The mathematical theory of probability has given humanity many insights
by formalizing an already existing set of usages and intuitions about concepts
of likelihood. Presumably there are residual uses of likelihood concepts
that have not been well formalized in this framework, successful as it
has been overall. We wonder if plausibility
can be successfully and advantageously formalized, perhaps by linking to
likelihoods, and thence to probabilities, and perhaps thence to some known
semantics for probabilities, such as frequencies or causal propensities.
Indeed this can apparently be done, in the sense
that we can give a probability interpretation to the plausibility
values used in the abduction machines. The initial confidence values assigned
to the elementary hypotheses can be considered to be local-match posterior
probabilities. ..."
"Die mathematische Wahrscheinlichkeitstheorie hat
der Menschheit viele Einsichten gegeben, indem sie eine bereits existierende
Reihe von Gebräuchen und Intuitionen über Wahrscheinlichkeitskonzepte
formalisiert hat. Vermutlich gibt es Restverwendungen von Wahrscheinlichkeitskonzepten,
die in diesem Rahmen, so erfolgreich er insgesamt war, nicht gut formalisiert
wurden. Wir fragen uns, ob Plausibilität erfolgreich und vorteilhaft
formalisiert werden kann, vielleicht durch Verknüpfung mit Wahrscheinlichkeiten
und vielleicht von dort mit einer bekannten Semantik für Wahrscheinlichkeiten,
wie etwa Häufigkeiten oder Kausalitäten.
Tatsächlich ist dies anscheinend in dem Sinne
möglich, dass wir die in den Abduktionsmaschinen verwendeten Plausibilitätswerte
als Wahrscheinlichkeiten interpretieren können. Die den Elementarhypothesen
zugewiesenen anfänglichen Konfidenzwerte können als lokal übereinstimmende
posterior Wahrscheinlichkeiten betrachtet werden. ..."
Kommentar-Jos1994p.267-18,19: Abermals wird deutlich,
dass kein klarer Begriff von Plausibilität vorliegt: "We wonder if
plausibility can be successfully ..."
Auch die weiteren Fundstellen liefern keine Definition.
Jos1994p.268-20,21,22
Jos1994p.269-23,24,25
Jos1994p.270-26
Jos1994p.271-27,28,29,30,31,32,33,
Jos1994p.272-34,35,36,37,38.39,40,41,42,43,44,45.
Literatur
Josephson, John R. & Josephfson, Susan
G. (1994, ed.) Abductive inference. Computation, philosophy, technology.
Cambridge University Press.
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