Einführung: Jude ist nicht gleich Jude, Christ nicht gleich Christ und auch Moslem ist nicht gleich Moslem; das gilt auch für andere Religionsangehörige. Nur ein Teil der Religiösen ist gemeingefährlich, das sind die fundamentalistischen Fanatiker mit Alleinseligmachungsanspruch, die die Religion über das Recht stellen und nur ihre eigene Überzeugung als die einzig wahre vertreten. Das sind im Grunde genommen, landläufig ausgedrückt, potentiell kriminelle Verrückte, die aber nicht nur in Religionen anzutreffen sind, sondern sich in allen Weltanschauungen und Ideologien auch im weltlichen (säkularen) Bereich finden, wie z.B. bei den  Links-, Mitte- und Rechtsfaschisten. Das wirft die Frage nach Glaubenstypen auf.

Glaubens- und damit Gläubigentypologie ist im Grunde einfach:

1. Freireligiös oder religionslos Bloße Angehörige eines religiösen Kulturkreises, ohne sich mit dieser Religion zu identifizieren. Sie können einer persönlichen Religion anhängen oder gar keiner. Sie kommen lediglich aus einem Kulturkreis, in dem diese Religion(en) verbreitet ist (sind).
2. Nur rituell oder formal Zugehöriger Zugehörigkeit zu einer Religion durch einen rituellen Akt wie z.B. Taufe, ohne diese Religion im weiteren Leben zu pflegen ("Taufscheinchristen"), aus dem islamischen Kulturkreis oder z.B. von Juden abstammend.
3. Inhaltlich Zugehöriger Sich einer Religion verbunden fühlen und sie für sich selbst anerkennen, z.B. Protestant, Katholik, Jude, Moslem, Hindu usw. einschließlich zahlreicher Varianten mit religiöser Toleranz. Menschen mit anderen Religionen oder ohne Religion werden hier toleriert, also Religiöse die den Idealen der  Aufklärung  und der allgemeinen  Menschenrechte  entsprechen.
4. Auserwählt  Zugehöriger  Sich einer Religion mit Auserwählt- und Einzigartigkeitsanspruch verbunden fühlen, wobei andere Religionszugehörigkeiten als falsch und ihre Angehörigen als "Ungläubige" angesehen, aber noch nicht entwertend und feindselig behandelt werden.
5. Fundamental  Auserwählt  Zugehöriger  Sich einer Religion mit Auserwählt- und Einzigartigkeitsanspruch so fundamental verbunden fühlen, dass Andersgläubige oder Ungläubige bekämpft und unterdrückt werden (sollen). Dazu gehören frühere christliche Gottesstaatvorstellungen oder der Scharia-Islam, der die Religion als höchste Autorität über das Recht und den Staat stellt.

Diese Unterscheidungen sollten zur Versachlichung der Islam-Debatte beitragen und auch deutlich machen, dass der Scharia-Islam nicht zu Deutschland und Europa gehören kann. Aber das gilt natürlich für alle Fundamental Auserwählten.