Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=06.07.2024
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj
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Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
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und Autosuggestion bei Baudouin - Erlebnisregister Hypnose_Datenschutz_Überblick__Rel.
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine
Psychologie, Bereich Erleben, Erlebnisregister und hier speziell zum Thema:
Erlebnisregister Hypnose
Hypnose, Suggestion und Autosuggestion
bei Charles Baudouin (1893-1963)
Originalrecherche von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Haupt-und Verteilerseite
Hypnose,
Begrifflichkeiten:
Hypnose, Trance, Suggestion, * Haupt-
und Verteilerseite Erlebnisregister * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
Methode der Fundstellen-Textanalyse.
* Fundstelleninformationen
* Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis* Signierungssystem*
Zusammenfassung
Hauptseite * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * BegriffsVerschiebebahnhof
* Wissenschaftliches Arbeiten:
Grundregeln
Begriffe * Aristoteles
zum Geleit * Sprachkritik:
Sch^3-Syndrom
* »«
Inhalt
Editorial
Baudouin (1893-1963) studierte Literatur,
Philosophie, interessierte sich für Janet und Bergson, unterzog sich
drei Psychoanalysen, erhielt eine Professur in Genf, gründete 1924
das Internationale Institut für Psychagogie und Psychotherapie
und versuchte die Psychoanalyse weiter zu entwickeln. Er ist der Erfinder
des Begriffs Psychagogik. Durch die Arbeit von Coué kamm er zur
Suggestion und Autosuggestion.
Auf dieser Seite geht es um die grundlegenden Begrifflichkeiten
bei Charles Baudouin (1893-1963) Bewusstsein, Suggestion, Autosuggestion,
Vorstellung, Hypnose, deren Erwähnungen systematisch mit der Methode
der Analyse digitalisierter Texte, erfasst und dokumentiert wurden. Dabei
stellte sich heraus, obwohl Baudouin zum Thema umfassend gebildet erscheint,
dass sein 452-Seiten Werk nur als Ideen- und Materialiengeber, nicht aber
wissenschaftlich zu gebrauchen ist, weil ihm elementares begriffliches
und wissenschaftliches Verständnis fehlt (Aristoteles
zum Geleit, Wissenschaftliches
Arbeiten:
Grundregeln
Begriffe).
Methodik der
Begriffsanalyse in Texten
Was ein Denker unter einem wichtigen Begriff versteht sollte er idealerweise
bei den ersten Erwähnungen direkt definieren, erklären, erläutern
oder in einem Querverweis, in einer Fußnote, Anmerkung oder in einem
Literaturhinweis angeben. Liegt ein Text digitalisiert, etwa als PDF, vor,
kann man ihn systematisch von Anfang bis Ende durchsuchen, so dass sich
genau erfassen lässt, ob und wie er definiert, erklärt, erläutert
wird oder nicht.
Zusammenfassung-Baudouin-1926
Z0-Baudouin > Editorial,
Biographisches.
Z1-Aufmerksamkeit.
Aufmerksamkeit ist von grundlegender Bedeutung, ja der wichtigste Grundbegriff
für das Verständnis von Hypnose und Trancezuständen und
damit für das Funktionieren der Psyche. Daher war natürlich zu
untersuchen, was Baudouin unter Aufmerksamkeit versteht. Es gibt 280 Fundstellen
"aufmerks". Zwei davon sind im Inhaltsverzeichnis (ein Sachverzeichnis
gibt es nicht), was die besondere Bedeutung unterstreicht:
-
1. Kapitel: Die Aufmerksamkeit 91 (bis einschlißelich 99)
-
1. Kapitel: Der Zustand der Zugänglichkeit für Suggestionen (Suggestibilität;
Festlegung der Aufmerksamkeit und Ausschaltung der Anstrengung) 157 (bis
163)
Bei den ersten 8 Erwähnungen S. 12-25, also auf den ersten 14 Seiten
wird Aufmerksamkeit nicht definiert, erklärt oder erläutert,
auch nicht durch Fußnote, Querverweis, Anmerkung oder Literaturhinweis.
Nachdem er aber ein ganzes Kapitel eigens zur Aufmerksamkeit mit 9 Seiten
(S. 91-99) geschrieben hat, habe ich sicherheitshalber auch hier die ersten
14 Fundstellen, S.91-93, untersucht. In allen 14 Erwähnen erklärt
Baudouin nicht näher, was er unter Aufmersamkeit versteht. Daraus
folgt praktisch, dass Baudouin den Aufmerksamkeitsbegriff für allgemein
verständlich und nicht näher für begründungsbedürftig
hält.
Querverweis: Zur Definition
der Aufmerksamkeit.
Z2-Bewusstsein.
Es gibt 55 Fundstellen "Bewußtsein" in dem 452-Seiten-Buch. Erfasst
wurden die ersten 10 Erwähnungen "bewußtsein" von Anfang an
und der Reihe nach. Nirgendwo wird Bewußtsein bei den 10 ersten Erwähnungen
auf den ersten 96 Seiten definiert, erklärt oder erläutert, auch
nicht durch Querverweis, Fußnote, Annmerkung oder Literaturhinweise.
Ich gehe davon aus, wenn Baudouin bei den 10 ersten Erwähnungen nicht
definiert, erklärt oder erläutert, was er unter Bewußtsein
versteht, dass er das dann im weiterm Verlauf seines Buches auch nicht
tut.
Z3-Unterbewusstein:
Es gibt 10 Erwähnungen "Unterbewußtsein" in dem 452-Seiten Werk.
Der Begriff wird nirgendwo definiert, erklärt oder erläutert,
auch nicht durch Querverweis, Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweis.
Ich dokumentierte im folgenden die Textumgebungen sämtliche
10 Fundstellen. Weiter fiel mir Baudouins homunkuleske Verwendung auf als
wäre das Unterbewußtsein ein autonom handelndes Subjekt.
Z4-Suggestion:
Der Suchtext "Suggest" erzielt 1714 Treffer, davon 339 "autosuggest". Titel
und Überschriften werden nicht berücksichtigt, da hier keine
Erklärungen möglich sind oder erfolgen. Die erste Kurz-Definition
von Suggestion findet sich im Vorwort auf S.7.4: "Kurz definiert, ist Suggestion
die unterbewußte Verwirklichung eines Vorgestellten." Diese "Definition
ist wissenschaftlich unbrauchbar, weil nicht angemessen. Suggestion ist
allenfalls die Anregung oder der Befehl, etwas zu verwirklichen und nicht
die Verwirklichung selbst. Wie haben den Suggestor oder Hypnotiseur, wir
haben den Hypnotisanten, an den sich die Suggestion richtet, wir haben
die Suggestion, also das, wozu der Hypnotisant aufgefordert wird und wir
haben den näheren Umstand, dass sich das unterbewußt abspielen
soll. Das schließt ein, dass es eine nicht bewusste Kommunikation
(Rapport) zwischen Suggestor und dem Hypnotisanten gibt. Die Ausführung
hat den Charakter einer Definition der Suggestion.
Begriffsbasis Definientia Suggestion: unterbewußt,
Verwirklichung, unterbewußte Verwirklichung, Vorgestelltes. Damit
man wirklich verstehen kann, was Suggestion bedeutet müssen die Definientia
unterbewußt, Verwirklichung, unterbewußte Verwirklichung, Vorgestelltes
klar sein.
Z5-Autosuggestion:
Im gesamten Buch findet sich "autosuggest" 339 mal. Der Begriff wird nirgendwo
definiert, erklärt oder erläutert, auch nicht durch Querverweis,
Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweis. Ich gehe davon aus, wenn
Baudouin bei den 10 ersten Fundstellen nicht definiert, erklärt oder
erläutert, was er unter Autosuggestion versteht, dass er das dann
im weiterm Verlauf seine Buches auch nicht tut. Nach "Die Autosuggestion
ist die typische Grundform aller Suggestion." ist es notwendig, zu verstehen,
was Baudouin unter Autosuggestion versteht, das erfahren wir aber nicht.
Zudem drängte sich ein zirkulärer Eindruck auf: Zur Erklärung
der Autosuggestion braucht es die Suggestion und umgekehrt.
Z6-Vorstellung:
Es gibt 213 Fundstellen (ohne die eine im Inhaltsverzeichnis). Der Vorstellungsbegriff
ist grundlegend für Baudouins Verständnis für Suggestion,
Autosuggestion und Hypnose. Die ersten 11 Erwähnungen reichen von
S.12 bis S. 18. Obwohl der Begriff Vorstellung grundlegend ist, definiert,
erklärt oder erläutert Baudouin ihn nicht. In S. 15.1 lässt
Baudouin aber erkennen, was er zu den Vorstellungen rechnet, nämlich
Eindrücke, Erinnerungsbilder, Urteile, Meinungen, Wahrnehmungen, Halluzinationen.
Strenggenommen eröffnet Baudouin damit eine ganze Reihe Begriffsverschiebebahnhöfe.
Vorstellungen sind bei Baudouin fast so etwas wie erleben. Man weiß
es nicht genau, weil Baudouin seine Begriffe nicht definiert oder
erklärt.
Z7-Hypnose:
Der Suchtext "Hypnose" wird 141 mal gefunden (145 mit Inhaltsverzeichnisn
und den Überschriften). Der Begriff wird nirgendwo definiert, erklärt
oder erläutert, auch nicht durch Querverweis, Fußnote, Anmerkung
oder Literaturhinweis. Ich gehe davon aus, wenn Baudouin bei den 10 ersten
Fundstellen der ersten 164 Seiten nicht definiert, erklärt oder erläutert,
was er unter Hypnose versteht, dass er das dann im weiterm Verlauf seines
Buches auch nicht tut.
Z8-Erleben
und Erlebnis hypnoider Erscheinungen: Das 452-Seiten Buch enthält
10 Fundstellen "erleb" (13 mit 1 Pseudo überleben und 1 LitHinweis
Spitteler Meine frühesten Erlebnisse, 1 Pseudo S. 184 "weiterlebt").
Wie Hypnose oder Suggestion erlebt wird, wird nicht thematisiert.
Z-Fazit: Z0, Z1, Z2, Z3, Z4, Z5, Z6, Z7,
Z8. Es steht außer Zweifel, dass Baudouin zum Thema Suggestion, Autosuggestion,
Hypnose zwar umfassend gebildet war, aber aus der Dokumentation Z2-Z8 ergibt
sich, dass sein Werk grundlagenwissenschaftlich nicht zu gebrauchen ist,
weil ihm das elementare begriffliche und wissenschaftliche Verständnis
fehlt (Aristoteles
zum Geleit, Wissenschaftliches
Arbeiten:
Grundregeln
Begriffe). Dennoch kann sein Werk als Ideen- und Materialgeber Anwendung
finden.
_
Dokumentation
der Fundstellen
Aufmerksamkeit
Zusammenfassung-Aufmerksamkeit-Baudouin-1926: Aufmerksamkeit
ist der wichtigste Grundbegriff für Hypnose und Trancezustände,
in den Suggestionen besonders wirksam sind. Es gibt 280 Fundstellen "aufmerks".
Zwei davon sind im Inhaltsverzeichnis (ein Sachverzeichnis gibt es nicht):
-
1. Kapitel im Zweiten Teil des ersten Buches: Die Aufmerksamkeit 91 (bis
einschlißelich 99)
-
1. Kapitel im Ersten Teil des zweiten Buches: Der Zustand der Zugänglichkeit
für Suggestionen (Suggestibilität; Festlegung der Aufmerksamkeit
und Ausschaltung der Anstrengung) 157 (bis 163)
Bei den ersten 8 Erwähnungen S. 12-25, also auf den ersten 14 Seiten
wird Aufmerksamkeit nicht definiert, erklärt oder erläutert,
auch nicht durch Fußnote, Querverweis, Anmerkung oder Literaturhinweis.
Nachdem Baudouin aber ein ganzes Kapitel eigens zur Aufmerksamkeit mit
9 Seiten (S. 91-99) geschrieben hat, habe ich sicherheitshalber auch hier
die ersten 14 Fundstellen, S.91-93, untersucht. In allen 14 ersten Erwähnungen
erklärt Baudouin nicht näher, was er unter Aufmersamkeit versteht.
Daraus folgt praktisch, dass Baudouin den Aufmerksamkeitsbegriff für
allgemein verständlich und nicht näher für begründungsbedürftig
hält.
_
Fundstellen im Text (der Reihe
nach ohne Lücken)
S.12.1-3: "2. Aber gerade diese Selbstbeobachtung ist bei unseren gewöhnlichsten
Autosuggestionen durch deren Natur ausgeschaltet, denn es handelt sich
dabei um ganz unwillkürliche Erscheinungen. Durch spätere Beispiele
wird es noch deutlicher werden, wie sehr bei der natürlichen Sug-
gestion jede bewußte Anstrengung ausgeschaltet ist. Aber da, wie
gesagt, ein Akt unwillkürlicher Aufmerksamkeit der Ausgangspunkt ist,
genügt es vorläufig, daran zu erinnern, wie wenig ein solcher
Akt, der sich ohne bewußte Anstrengung vollzieht, seinem Wesen nach
irgendwelche tiefe Spuren im Gedächtnis zurücklassen oder nachträglich
die Selbstbeobachtung auf sich ziehen kann. Gewiß, der Gegenstand,
der meine sich unwillkürliche Aufmerksamkeit
auf lenkt, ein grelles Licht, das mich blendet, eine Me- lodie, die mich
bezaubert, graben sich tief in mein Ge- dächtnis ein, mit einer Kraft,
die der Stärke meiner Aufmerksamkeit entspricht.
Aber dem das gilt durchaus nicht von Vorgange meines Wahrnehmens, vom Arbeiten
der Maschinerie meiner angespannten Aufmerksamkeit
wie [>13] sollte dies irgendeine Spur hinterlassen? ..."
S.19.1-2: "... Einfach durch die Tatsache, daß wir eine Zeitlang
unsere Aufmerksamkeit auf dieses Schema
sammeln, in der Absicht es aufzufüllen, lösen wir in uns einen
geistigen Vorgang aus. Dieser Vorgang vollzieht sich nun weiter im Unterbewußtsein,
indes wir längst von anderem reden und gar nicht mehr an den gesuchten
Namen denken. Mit einem Male vernehmen wir aus der tiefsten Tiefe unseres
Erinnerns einen raschen Anruf, so wie ein Klingelzeichen beim Telephon
uns aufmerksam macht, daß die
gewünschte Verbindung hergestellt ist — und jetzt ist auf einmal der
Name wieder da"
S.20: "... Und es wird tatsächlich abnehmen, aber bloß, weil
wir dies gedacht haben, weil dies Vergessen uns nahegegangen ist und unsere
Aufmerksamkeit ebendadurch an der Vorstellung
„Vergeßlichkeit" haften bleibt"
S.25.1-3: "... Dieses Bild muß unsere Aufmerksamkeit
sogar mit größter Hartnäckigkeit beherrscht haben. Nun
betonen aber die meisten Menschen, die eine Halluzination erlebt haben,
gerade ihr Erstaunen über ihre „Stimmen" oder ihre Visionen, heben
das völlig Unerwartete dieser plötzlichen Erscheinungen hervor,
durch das ihre Einbildungskraft aufs heftigste erschüttert wurde.
Hier scheint also keinerlei Suggestion vorzuliegen, da das erste der drei
Tempi fehlt, die vorangehende Vorstellung der Sache, die dann verwirklicht
wird. Es ist logisch denkbar, daß in gewissen Ausnahmefällen
dieser Einwand gilt; aber in der Mehrzahl der Fälle hält er der
Beobachtung nicht stand. Gerade die früher erwähnten Beispiele
bieten uns eine befriedigende Antwort auf jenen Einwand. Im Fall des abgehauenen
Kopfes und besonders bei der Hostie und dem Weihrauchgefäß erscheint
nicht das geistige Bild der Dinge, die vorher die Aufmerksamkeit
gefangen hielten; aber jedenfalls war die Aufmerksamkeit
stark angespannt, wie beim Entstehen jeder Suggestion."
Die Aufmerksamkeit
S.91.1-4 (ohne Überschrift): "Die Suggestion setzt zunächst
einmal voraus, daß die zu verwirklichende Idee dem Geiste gegenwärtig
sei. Aber nicht jede Idee löst eine Suggestion aus. So müssen
wir die Frage aufwerfen, vermöge welcher Besonderheiten eine Idee
das Triebwerk der Suggestion in Gang bringt. Die nächstliegende Antwort
scheint zu sein, daß einer solchen Idee eine gewisse „Intensität"
eigen sein soll. Nun ist aber die Intensität einer Idee vor allem
eine Wirkung der Aufmerksamkeit; so
erscheint eine starke Aufmerksamkeit
als erste Vorbedingung der Suggestion. Dieser Gedanke ist schon bei Braid
angedeutet und steht mit dem von diesem Forscher empfohlenen Hypnotisationsverfahren
durch Festlegung des Blickes in Beziehung. Auch die Vertreter der Schule
von Nancy greifen diesen Gedanken auf. Münsterberg (1908) spricht
ihn in mehr systematischer Form aus. Nach ihm setzt die Suggestion eine
Über-Aufmerksamkeit voraus, wodurch
die Wege zur Verwirklichung der fixen Idee geöffnet, alle anderen
aber versperrt werden.
Janet hat an dieser Auffassung Kritik geübt,
wobei er, wie immer, von Beobachtungen ausgeht, die er an Hysterischen
und Somnambulen angestellt hat; diese erscheinen ihm als typisch suggestible
Menschen. Er wendet sich gegen eine Theorie, nach der „die Suggestion einer
Übertreibung, sozusagen einer krampfartigen Anspannung der willkürlichen
Aufmerksamkeit"' gleichzusetzen wäre; ihm fällt
gerade [>92] auf, wie unstet beweglich der Geist Hysterischer und Somnambuler
ist, die sehr zerstreut erscheinen, und die "
RS91.1-4: Keine nähere Erläuterung zur
Aufmersamkeit.
S.91.1-3: "man von einem Gedanken zu einem anderen, ja sogar zu entgegengesetzten
bringen kann, wie man ein Kaleidoskop nur leicht zu schütteln braucht;
gerade wenn man sie zu besserer Aufmerksamkeit erzieht,
werden sie manchmal minder suggestibel. Bekanntlich hat Janet schon in
seinem Buche „Über psychologischen Automatismus" geradezu von „durch
Zerstreutheit bewirkter Suggestion" gesprochen. Ist nun aber Zerstreutheit
nicht das gerade Gegenteil der Aufmerksamkeit?
Janet könnte sich eher mit einer Theorie befreunden, die der eben
besprochenen verwandt ist, mit der von Charles Richet und anderen vertretenen
Lehre vom Monideismus; danach wäre die Vorstellung, die eine Suggestion
auslöst, isoliert innerhalb des übrigen Geistes des Betreffenden,
wäre eine gleichsam in geistigem Hohlraume widerhallende Idee, die
dadurch bedeutsam würde, wie ein in der Stille isolierter Ton'". Aber
Janet legt Wert auf die Feststellung, daß der Monideismus, der die
Suggestion fördert, nicht ein „Monideismus der Kraft" sei, den etwa
der Forscher absichtlich verwirklicht, wenn er sich in sein Denken vergräbt,
sondern ein „Monideismus der Schwäche", und er wiederholt seine Ansichten
über „Verengung des Bewußtseinsfeldes" und „Abschwächung
der psychischen Triebkräfte".
Wenn die eine Suggestion auslösende Idee in
der Tat mehr oder weniger isoliert auftritt, so wäre dies, wie er
will, nicht etwa einer besonders starken Aufmerksamkeit
zuzuschreiben, sondern einer besonderen Schwäche mentaler Synthese.
Wenn das nicht zu gewagt erscheint, möchten wir das Wesen einer solchen
Idee durch folgenden Vergleich veranschaulichen: Sie ist nicht etwa wie
ein Gegenstand, der — sagen wir in einem Laden — unter vielen anderen von
einer Person gewählt wird, die genau weiß, was sie will, sondern
eher wie ein Ding, das einer ver-[>93] legenen und mit Paketen überladenen
Person just in die Hände fällt.
RS92.1-3: Keine nähere Erläuterung zur
Aufmersamkeit.
S.93.1-7: " Schon jetzt wollen wir den Gedanken Janets
gut festhalten, daß die Suggestion, wenn sie durch Monideismus bewirkt
wird, nicht aus einem Monideismus der Kraft hervorgeht. In der Folge werden
wir noch besser einsehen, wie wohl begründet diese Bemerkung ist,
wenn wir sie auch nur mit einigen wesentlichen Berichtigungen uns zu eigen
machen können.
Doch im allgemeinen scheinen die Auseinandersetzungen
über das Verhältnis von Suggestion und Aufmerksamkeit
deswegen zu keinem Ende zu kommen, weil bezüglich der Suggestion und
der Aufmerksamkeit Mißverständnisse
bestehen. Was die Suggestion betrifft, so haben wir uns im Vorangehenden
bemüht, diese Mißverständnisse aufzuhellen. Hier wollen
wir nur nochmals darauf hinweisen, daß es uns nicht ganz zutreffend
erschien, gerade die Handlungen Hysterischer und Somnambuler als typische
Fälle von Suggestion anzusehen, und daß es immer bedenklich
ist, nur von solchen pathologischen Fällen auszugehen, um zu irgendwelchen
Behauptungen über Suggestion zu gelangen.
Nun prüfen wir die bezüglich der Aufmerksamkeit
bestehenden Mißverständnisse. Bei diesem Worte denkt man zunächst
an die gewollte, beharrliche Aufmerksamkeit,
die wir z. B. bei geistiger Arbeit anwenden. Aber dabei halten wir uns
nicht genug vor Augen, daß wir es hier schon mit einer gepflegten,
gewissermaßen künstlichen Abart von Aufmerksamkeit
zu tun haben, die durchaus nicht deren typische Form ist. Wann immer von
Aufmerksamkeit die Rede ist, muß
man die geradezu klassisch gewordene Unterscheidung gegenwärtig haben,
die wir Ribot verdanken, nämlich die Scheidung in einerseits unwillkürliche,
andrerseits gewollte Aufmerksamkeit.
..."
RS93.1-7: Keine nähere Erläuterung zur
Aufmersamkeit.
Bewußtsein
Zusammenfassung-Bewusstsein-Baudouin-1926:
Es gibt 55 Fundstellen "Bewußtsein" in dem 452-Seiten-Buch. Erfasst
wurden die ersten 10 Erwähnungen "bewußtsein" von Anfang an
und der Reihe nach. Nirgendwo wird Bewußtsein bei den 10 ersten Erwähnungen
auf den ersten 96 Seiten definiert, erklärt oder erläutert, auch
nicht durch Querverweis, Fußnote, Annmerkung oder Literaturhinweise.
Ich gehe davon aus, wenn Baudouin bei den 10 ersten Erwähnungen nicht
definiert, erklärt oder erläutert, was er unter Bewußtsein
versteht, dass er das dann im weiterm Verlauf seines Buches auch nicht
tut.
Fundstellen Bewusstsein Baudouin-1926
-
S.13: "... Auf diese Weise entzieht sich die zweite Stufe der Suggestion
dem augenblicklichen Bewußtsein
und die erste Stufe der Selbstbeobachtung. ... "
-
S.14.1: "... Dasjenige, wovor ihr Bewußtsein
zurückschaudert,
-
S.24: "... Das Bild des abgeschlagenen Kopfes war auch darunter; einen
Augenblick blieb es bewußt, kehrte dann vielleicht
mehrmals im Bewußtsein wieder,
sonst aber blieb es [>25] vorbewußt, eng mit dem beherrschenden Gefühle
verknüpft."
-
S. 29.1 ohne jede Mitwirkung des Bewußtseins,
und dieses ist sehr erstaunt, oft geradezu entsetzt über das Endergebnis
des Vorganges."
-
29.1 Dieser ganze Prozeß der Ersetzung vollzieht sich im Unterbewußtsein,
ohne jede Mitwirkung des Bewußtseins, und dieses ist sehr erstaunt,
oft geradezu entsetzt über das Endergebnis des Vorganges.
-
S.58: "Alle bisher betrachteten motorischen Suggestionen betreffen Bewegungen,
die auch bei vollem Bewußtsein
ausgeführt
werden könnten. ..."
-
S.78: "... Nach dem, was wir nun wissen, haben wir kein Recht, „warnende
Vorahnungen" von Krankheit oder Tod als geheimnisvolle Verkündigung
zu betrachten, wenn dergleichen dem Betreffenden selbst zu Bewußtsein
kommt; all das mag sich einfach im Wege der Autosuggestion verwirklicht
haben. ..."
-
S.81: "Die Vorstellungen hingegen, die unsere unwillkürlichen Suggestionen
auslösen, verschwinden unserem Blicke im
unaufhörlichen, unübersehbaren Gewimmel unseres arbeitenden
Bewußtseins.
..."
-
S.92: "... Aber Janet legt Wert auf die Feststellung, daß der Monideismus,
der die Suggestion fördert, nicht ein „Monideismus der Kraft" sei,
den etwa der Forscher absichtlich verwirklicht, wenn er sich in sein Denken
vergräbt, sondern ein „Monideismus
der Schwäche", und er wiederholt seine Ansichten über „Verengung
des Bewußtseinsfeldes" und „Abschwächung
der psychischen Triebkräfte"."
-
S.96f: "Hier liegen wirklich Fälle von Aufmerksamkeit vor; und wir
dürfen sogar sagen, von ausschließlicher Aufmerksamkeit,
von „Monideismus", wenn man so will. Beachten wir auch, daß bei
Somnambulen und Hysterikern, von deren Krankheitstyp Janet spricht, der
gleiche Fall [>97] eintritt: mag auch ihre Aufmerksamkeit leicht den Gegenstand
wechseln, so wird sie doch gänzlich von dem jeweils gegenwärtigen
Objekte in Anspruch genommen, auch wenn sie schon in der nächsten
Minute ebenso vollständig einem anderen Gegenstande verfallen sollte;
das ist eine Folge der Verengung ihres Bewußtseinsfeldes.
Unterbewußtsein-Baudouin-1926
Zusammenfassung Unterbewußtsein-Baudouin-1926:
Es
gibt 10 Erwähnungen "Unterbewußtsein" in dem 452-Seiten Werk.
Der Begriff wird nirgendwo definiert, erklärt oder erläutert,
auch nicht durch Querverweis, Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweis.
Ich dokumentierte im folgenden die Textumgebungen sämtliche
10 Fundstellen. Weiter fiel mir Baudouins homunkuleske Verwendung auf als
wäre das Unterbewußtsein ein autonom handelndes Subjekt.
Fundstellen Unterbewußtsein
im Textumfeld-Baudouin-1926
-
S.14: .. Dasjenige, wovor ihr Bewußtsein zurückschaudert,
ihr Unterbewußtsein will es, entweder
weil sie durch eine Krankheit allzuschweren Anforderungen des Lebens sich
entziehen, aus der Wirklichkeit flüchten, zärtliche Fürsorge
auf sich lenken können, die sie sonst entbehrt haben, oder schließlich,
weil man durch Krankheit „interessant" wird, oder der Umgebung seine Macht
beweisen, ja an ihr sein Mütchen kühlen kann. ..."
-
S.16 "... Dieser Vorgang vollzieht sich nun weiter im Unterbewußtsein,
indes wir längst von anderem reden und gar nicht mehr an den gesuchten
Namen denken. ..."
-
S.29 "...29.1 Dieser ganze Prozeß der Ersetzung vollzieht sich im
Unterbewußtsein,
ohne jede Mitwirkung des Bewußtseins, und dieses ist sehr erstaunt,
oft geradezu entsetzt über das Endergebnis des Vorganges."
-
S.90: "... Wenn jemand Gegenvorstellungen erhebt und geneigt ist, jenes
System anzuzweifeln, so wird man böse, man hält große Stücke
auf die Gründe seines Übelbefindens. Vielmehr ist es das Unterbewußtsein
des Betreffenden, das da seinen Zorn aussprechen läßt; denn
das hält so zäh an seinen Gründen fest."
-
S.206: "... Er hat ans Ziel und nur ans Ziel gedacht, und sein Unterbewußtsein
hat sich bemüht, auf irgendeinem Wege (gleichgültig auf welchem)
an dieses Ziel zu gelangen. ..."
-
S.208: "Das kann dazu führen, daß man auf die kleinen Handlungen
des Alltags zu reden kommt, die in jedem Augenblicke
verraten, was in unserem Unterbewußtsein
vorgeht ' 41, und wie schließlich unsere seelische Haltung die äußeren
Ereignisse
und sogenannten Zufälle mit gebieterischer Gewalt herbeiführt."
-
S.328: "... Die heutige Psychologie neigt der Meinung zu, daß alle
unsere Erinnerungen in unserem Unterbewußtsein
verweilen, auch jene, die wir für ganz entschwunden halten.
..."
-
S.330: "... Dabei ist aber weder Alkohol noch Tabak, noch Ausschweifung
das Wünschenswerte, sondern der durch jene Narkotik herbeigeführte
Zustand zutage tretenden Unterbewußtsein
..."
-
S.418: "... Weit entfernt, eine bloße Verdrängung zu sein, kann
die Suggestion im Unterbewußtsein
einen erfinderischen,
schöpferischen Arbeitsprozeß auslösen, eine „Derivation"
oder „Sublimierung" bewirken. ..."
-
S.425: "... Weit entfernt, eine bloße Verdrängung zu sein, kann
die Suggestion im Unterbewußtsein
einen erfinderischen,
schöpferischen Arbeitsprozeß auslösen, eine „Derivation"
oder „Sublimierung" bewirken. "
Suggestion-Baudouin-1926
Zusammenfassung-Suggestion-Baudouin-1926:
Der Suchtext "Suggest" erzielt 1714 Treffer, davon 339 "autosuggest". Titel
und Überschriften werden nicht berücksichtigt, da hier keine
Erklärungen möglich sind oder erfolgen. Die erste Kurz-Definition
von Suggestion findet sich im Vorwort auf S.7.4: "Kurz definiert, ist Suggestion
die unterbewußte Verwirklichung eines Vorgestellten." Diese "Definition
ist wissenschaftlich unbrauchbar, weil nicht angemessen. Suggestion ist
allenfalls die Anregung oder der Befehl, etwas zu verwirklichen und nicht
die Verwirklichung selbst. Wie haben den Suggestor oder Hypnotiseur, wir
haben den Hypnotisanten, an den sich die Suggestion richtet, wir haben
die Suggestion, also das, wozu der Hypnotisant aufgefordert wird und wir
haben den näheren Umstand, dass sich das unterbewußt abspielen
soll. Das schließt ein, dass es eine nicht bewusste Kommunikation
(Rapport) zwischen Suggestor und dem Hypnotisanten gibt. Die Ausführung
hat den Charakter einer Definition der Suggestion.
Begriffsbasis Definientia Suggestion: unterbewußt,
Verwirklichung, unterbewußte Verwirklichung, Vorgestelltes. Damit
man wirklich verstehen kann, was Suggestion bedeutet müssen die Definientia
unterbewußt, Verwirklichung, unterbewußte Verwirklichung, Vorgestelltes
klar sein.
Fundstellen-Suggestion-Baudouin-1926
-
S.7.1"VORWORT In einer kleinen Studie', die dem vorliegenden Buche zur
Einführung dienen könnte, bin ich auf dem Wege historischer und
kritischer Untersuchung der hauptsächlichen Suggestionstheorien
zu einer These gelangt, die
-
S.7.2 ich in die folgenden Worte zusammenfasse: Die Autosuggestion ist
die typische Grundform aller Suggestion.
Es ist nicht ihr wesentliches
-
S.7.3 Kennzeichen, durch Beeinflussung hervorgebracht zu werden, durch
Einwirkung des einen Individuums auf das andere, und so kann Suggestion
vorliegen, ohne daß ein Suggerierender vorhanden ist.
-
S.7.4: "... Kurz definiert, ist Suggestion
die unterbewußte Verwirklichung eines Vorgestellten. ..."
RS-Kommentar-7.4: Die Formulierung ist unangemessen. Suggestion ist
allenfalls die Anregung oder der Befehl, etwas zu verwirklichen und nicht
die Verwirklichung selbst. Wie haben den Suggestor oder Hypnotiseur, wir
haben den Hypnotisanten, an den sich die Suggestion richtet, wir haben
die Suggestion, also das, wozu der Hypnotisant aufgefordert wird und wir
haben den näheren Umstand, dass sich das unterbewußt abspielen
soll. Das schließt ein, dass es eine nicht bewusste Kommunikation
(Rapport) zwischen Suggestor und dem Hypnotisanten gibt. Die Ausführung
hat den Charakter einer Definition der Suggestion.
Begriffsbasis Definientia Suggestion: unterbewußt, Verwirklichung,
unterbewußte Verwirklichung, Vorgestelltes. Damit man wirklich verstehen
kann, was Suggestion bedeutet müssen die Definientia unterbewußt,
Verwirklichung, unterbewußte Verwirklichung, Vorgestelltes klar sein.
_
Autosuggestion-Baudouin-1926
Zusammenfassung-Autosuggestion-Baudouin-1926:
Im gesamten Buch findet sich "autosuggest" 339 mal. Der Begriff wird nirgendwo
definiert, erklärt oder erläutert, auch nicht durch Querverweis,
Fußnote, Anmerkung oder Literaturhinweis. Ich gehe davon aus, wenn
Baudouin bei den 10 ersten Fundstellen nicht definiert, erklärt oder
erläutert, was er unter Autosuggestion versteht, dass er das dann
im weiterm Verlauf seine Buches auch nicht tut. Nach "Die Autosuggestion
ist die typische Grundform aller Suggestion." ist es notwendig, zu verstehen,
was Baudouin unter Autosuggestion versteht, das erfahren wir aber nicht.
Zudem drängte sich ein zirkulärer Eindruck auf: Zur Erklärung
der Autosuggestion braucht es die Suggestion und umgekehrt.
Fundstellen-Autosuggestion-Baudouin-1926
-
S.7 Vorwort: "Die Autosuggestion ist
die typische Grundform aller Suggestion. ..." [nicht erklärt]
-
S.8.1 Vorwort: "2. die nach innen gewendete Suggestion, die man absichtlich
in sich selber auslöst; das ist im eigentlichsten Sinne Autosuggestion,
durch die jedermann hoffen kann, Herr über seinen Geist, seine Neigungen,
seine Nerven zu werden und zu einem guten Teile sogar seinen Organismus
in die Gewalt zu bekomme." [auf die Suggestion verschoben]
-
S.8.2: "Das vorliegende Werk ist eine Ausgestaltung des 1920 unter dem
Titel „Suggestion und Autosuggestion"
erschienenen Werkes'. Da wird nun eine veränderte Gliederung auffallen.
Es besteht jetzt nicht mehr aus drei, sondern aus vier Teilen, deren je
zwei ein Buch bilden. ..." [Zitat bei dem keine Erklärung zu erwarten
ist]
-
S.8.3: "... Der zweite Teil des ersten Buches (die fördernden Umstände
— facteurs) stellt einen fast völlig neuen Zusatz dar und wird Leser
von „Suggestion und Autosuggestion"
vermutlich besonders interessieren. Die drei anderen Teile sind in mancher
Hinsicht ausgefeilt und berichtigt." [Zitat bei dem keine Erklärung
zu erwarten ist]
-
S.8.4: "Denn die bei anderen hervorgerufene Suggestion ist nicht nur früher
bekannt geworden als die gegen das eigene Ich gewendete, sondern die erstere
ist auch das natürliche Erziehungsmittel der zweiten; oft stellt sie
eine unbedingt nötige, immer eine nützliche Einführung in
die Autosuggestion dar." [auf die Suggestion
verschoben]
-
S.11.1: "Die Autosuggestion ist nun
freilich eine ganz natürliche Erscheinung im Gebiete unseres Seelenlebens,
ebenso natürlich
wie die Gemütserregungen oder das Vorstellen, und wir dürfen
behaupten, sie kommt auch ebenso häufig vor. [erwähnt,
aber nicht erklärt]
-
S.11.2: "Dabei spielen wir nicht mit den Worten, indem wir etwa den Sinn
des Wortes Autosuggestion so sehr erweitern,
daß es nun auch das ganze Gefühlsleben und Erscheinungen der
Ideenverbindung umfaßt (wie das hier und da geschieht). Vielmehr
haben wir vorher die Bedeutung des Wortes sorgfältig abgegrenzt und
werden es immer in diesem engeren Sinne verwenden. [erwähnt,
aber nicht erklärt]
-
S.11.3: "Aber wenn die Autosuggestion
eine landläufige Erscheinung ist, die in uns selber vorgeht, woher
kommt es, daß man sie so oft unbemerkt läßt, und daß
ihre Entdeckung, wie eine Offenbarung wirkt? Das schreibt sich von mehreren
Gründen her." [erwähnt, aber nicht erklärt]
-
S.12.1: "1.Zunächst vergegenwärtige der man sich nur die Definition
Autosuggestion
[sie
ist bislang nirgendwo definiert worden]; dann daß erinnert man sich
wieder daran, der Verlauf einer jeden Suggestion drei Stufen voraussetzt:
erste Stufe: Vorstellung einer Veränderung;
zweite Stufe: der Prozeß der Verwirklichung, der für unser
augenblickliches Ich unbewußt bleibt;
dritte Stufe: Hervortreten der Veränderung, die wir gedacht haben.
Die zweite Stufe nun bleibt also unbewußt.
Wir haben es mit einer Kausalkette zu wir tun, deren beide Endglieder wohl
in
Händen haben, während das Mittelstück sich unserem Blick
entzieht. Es bedarf also einer gewissen Schärfe der Selbstbeobachtung,
um uns die Gewißheit zu geben, daß wir es wirklich mit den
beiden Enden einer und derselben Kette zu tun haben. [erwähnt, aber
nicht erklärt]
-
S.12.2: "2. Aber gerade diese Selbstbeobachtung ist bei unseren gewöhnlichsten
Autosuggestionen
durch deren Natur ausgeschaltet, denn es handelt sich dabei um ganz unwillkürliche
Erscheinungen." [erwähnt, aber nicht erklärt]
_
Vorstellung-Baudouin-1926
Zusammenfassung-Vorstellung-Baudouin-1926.
Es gibt 213 Fundstellen (ohne die eine im Inhaltsverzeichnis). Der Vorstellungsbegriff
ist grundlegend für Baudouins Verständnis für Suggestion,
Autosuggestion und Hypnose. Die ersten 11 Erwähnungen reichen von
S.12 bis S. 18. Obwohl der Begriff Vorstellung grundlegend ist, definiert,
erklärt oder erläutert Baudouin ihn nicht. In S. 15.1 lässt
Baudouin aber erkennen, was er zu den Vorstellungen rechnet, nämlich
Eindrücke, Erinnerungsbilder, Urteile, Meinungen, Wahrnehmungen, Halluzinationen.
Strenggenommen eröffnet Baudouin damit eine ganze Reihe Begriffsverschiebebahnhöfe.
Vorstellungen sind bei Baudouin fast so etwas wie erleben. Man weiß
es nicht genau, weil Baudouin seine Begriffe nicht definiert oder
erklärt.
Fundstellen-Vorstellung-Baudouin-1926
-
S.12: "erste Stufe: Vorstellung einer
Veränderung."
-
S.14.1: "... So viel steht fest, daß vielfach die vom Unterbewußten
verwirklichte Vorstellung der Gegenstand
einer heftigen Begierde ist, die selber wieder, wie die Psychoanalyse gezeigt
hat, auch oft unterbewußt, uneingestanden bleibt. Um diese Frage
völlig aufzuhellen, müßte man psychoanalytische Forschungen
heranziehen'.
-
S.14.2 Hier beschränken wir uns auf die Feststellung, daß bei
vielen Personen, die durch das Nähren von Krankheitsvorstellungen
sich wirklich krank gemacht oder ihren Gesundheitszustand verschlimmert
haben,
-
S.14.3 sich zeigen läßt, daß sie jene Vorstellungen,
ohne es selbst zu merken, nicht ganz ungern gehegt haben.
-
S.15: "1. Vorstellung (Eindrücke,
Erinnerungsbilder, Urteile, Meinungen, Wahrnehmungen, Halluzinationen);
-
S.18.1: "Die Idee einer Bewegung oder, sagen wir: das vorgestellte Bild
einer Bewegung unterscheidet sich sehr wohlvon der Bewegung selber. Das
gleiche gilt auch von einem beliebigen stofflichen Gegenstande. Während
diesen Gegenstand jeder vor Augen hat, besteht die Vorstellung
dieses Gegenstandes nur im Geiste dessen, der ihn denkt.
-
S.18.2: "Ein anderer sieht wohl auch das Haus, das ich jetzt sehe; aber
er sieht nicht das Haus, das ich jetzt denke. Man kann sagen, daß
die Vorstellung im Gegensatze zu ihrem
Gegenstande subjektiver Natur ist. Aber diese Unterscheidung wird hinfällig,
wenn der Gegenstand des Vorstellens auch geistiger Natur ist.
-
S.18.3: "Während die Vorstellung,
von einem Ding der Außenwelt selbst nicht der Außenwelt angehört
und bei solchem Unterschiede jenem Dinge in jeder anderen Hinsicht gleichen
mag,
-
S.18.4: "kann die Vorstellung irgendeines
geistigen Zustandes nur wieder ein geistiger Zustand sein.
-
S.18.5: "Und dann scheinen nur zwei Fälle möglich: entweder hat
diese Zustandsvorstellung alle Züge
des vorgestellten Zustandes, dann ist sie eben jener Zustand selber; oder
aber sie unterscheidet sich davon in irgendeiner Hinsicht, dann ist sie
nicht sein Abbild.
-
S.18.6 Aber bei einer solchen Beweisführung lassen wir uns, wie so
oft, von einem nur scheinbaren Dilemma in die Enge treiben. Wenn es auch
im eigentlichen Sinne Abbilder geistiger Zustände nicht gibt, so gibt
es doch in diesem Falle uneigentliche Ersatzformen dafür, die man
als schematische Vorstellungen bezeichnen
könnte."
_
Hypnose-Baudouin-1926
Zusammenfassung-Hypnose-Baudouin-1926:
Der Suchtext "Hypnose" wird 141 mal gefunden (145 mit Inhaltsverzeichnisn
und den Überschriften). Der Begriff wird nirgendwo definiert, erklärt
oder erläutert, auch nicht durch Querverweis, Fußnote, Anmerkung
oder Literaturhinweis. Ich gehe davon aus, wenn Baudouin bei den 10 ersten
Fundstellen der ersten 164 Seiten nicht definiert, erklärt oder erläutert,
was er unter Hypnose versteht, dass er das dann im weiterm Verlauf seines
Buches auch nicht tut.
Fundstellen-Hypnose-Baudouin-1926
-
S.8 Vorwort: "1. die bei anderen hervorgerufene Suggestion, die durch einen
Suggerierenden als Wachsuggestion oder
mittels der Hypnose bewirkt wird;
dies ist die landläufige Form der Suggestion;" [Hypnose nicht erklärt]
-
S.19: "Aber die Hypnose bietet uns nur
ein übertriebenes Bild normaler Verhältnisse; zwischen Heterosuggestion
und Autosuggestion besteht kein tiefer Wesensunterschied." [Nicht belegte
Behauptung; Hypnose nicht erklärt]
-
S.62f: "Wenn diese Auffassung richtig [>63] war, so mußte es möglich
sein, sie durch Anwendung von Hypnose
zu beweisen. [Hypnose nicht erklärt]
-
S.80: "Die Praktiker der Hypnose kennen
seit langem die „posthypnotische" Hypnose oder „Terminhypnose". Während
des
hypnotischen Schlafes befehlen sie dem Betreffenden, nach dem Erwachen
irgendeine komische Sache auszuführen oder in acht, in vierzehn Tagen
wiederzukommen. Der Hypnotisierte gehorcht, ohne zu ahnen, aus welchem
Grunde er so handelt; er meint, seine Handlung selbst gewollt zu haben,
und rechtfertigt sie durch vortreffliche Gründe". [Hypnose nicht erklärt,
aber "Terminhypnose erläutert; hypnotische Schlaf und sein Unterschied
zum normalen Schlaf nicht erklärt]
-
S.87: "Ein junger Mann, dem ich in der Hypnose
suggeriert hatte, nach dem Erwachen wie Napoleon die Arme über der
Brust zu verschränken, staunt nach seinem Erwachen zuerst über
alle Erscheinungen, die sich gezeigt haben; dieses Erstaunen wird immer
stärker, äußert sich auch in Gebärden und schließlich
durch ein Verschränken der Arme, das von dem Ausruf begleitet wird:
„Nein, das ist doch zu toll!". Dann hört das Erstaunen auf, der junge
Mann hält aber die Arme weiter über der Brust gekreuzt, wird
unbeweglich wie eine Statue: wie Napoleon! Die Gebärden des Erstaunens
hatten nur zur Rechtfertigung gedient. Das Unterbewußte hatte einen
vorhandenen Seelenzustand ausgenützt, das Erstaunen, und hatte ihn
im Sinne der zu verwirklichenden Suggestion gestaltet. Es ist ein Analogon
zu den Vorgängen bei der Suggestion durch Kompromiß." [Hypnose
nicht erklärt, aber eine Wirkung; im mitgeteilten posthypnotischen
Befehl, die Arme wie Napoleon zu verschränken ist zur Statue zu erstarren
nicht enthalten]
-
S.88f: "Ein Angestellter der Drogerie Simon in Chaumont hat von den Erfolgen
der Suggestion gehört und wünscht sich [>89] von Coue in Schlaf
versenken zu lassen (C. arbeitete damals noch mit Hypnose).
Aber von einer Besorgnis kam er nicht los: Wird man mich nur bestimmt wieder
aufwecken können? Er schläft ein, öffnet die Augen auf das
bestimmte Zeichen — erklärt aber blind zu sein. Coué nimmt
die Sache von der heiteren Seite, schläfert ihn wieder ein und befreit
ihn sogleich von dieser angeblichen Blindheit. Wie war es dazu gekommen?
Unter dem Einflusse der Autosuggestion: „Ich werde nicht
mehr aufwachen." Die Suggestion des Hypnotiseurs, die das Wiederöffnen
der Augen veranlaßte, war nicht stark genug, jene erste aufzuheben.
Das Unterbewußte gehorchte zwar, fand aber einen Weg, um auch die
ursprüngliche Suggestion zu verwirklichen, und zwar durch einen Betrug;
die falsche Blindheit war ein Ersatz für den geschlossenen Zustand
der Augen, der den Schlaf kennzeichnet, den aber eine Gegensuggestion untersagte;
so wurde eben diese gewählt." [Hypnose nicht erklärt; Anmerkung:
hier wird ein "nicht" verwendet]
-
S.159: "Sobald eine wenigstens verhältnismäßige Entspannung
erreicht ist, soll der Schüler die Augen schließen, um jede
Ablenkung zu vermeiden und den Zustand der Hingegebenheit leichter zu erzielen.
Bevor er die Augen schließt, kann man ihn noch ein paar Augenblicke
einen glänzenden Punkt fixieren lassen, nach einem von Braid angeregten
Verfahren, auf das wir zurückkommen werden"9. Dieser Vorgang erleichtert
das Festlegen der Aufmerksamkeit, aber eine völlige Starre des Gehirns
ist nicht nötig. Gewisse Personen haben gehört, daß dergleichen
Mittel bei Hypnose angewendet werden,
und so bekommen sie dann Angst, man könnte auch sie in hypnotischen
Schlaf versenken: in diesem Falle braucht man sie nicht zu diesem Fixieren
zu zwingen, sie mögen ohne weiteres die Augen schließen." [Hypnose
nicht erklärt]
-
S.161: "Immerhin sei bemerkt, daß wir bei diesem ganz leichten Zustand
es nicht versuchen werden, gewisse augenblickliche, höchst auffallende
Suggestionen zu verwirklichen: Unmöglichkeit, irgendeine Bewegung
zu vollführen oder zu hemmen, die Augen aufzuschlagen usw. . . . noch
weniger die sonderbaren, verwickelten Handlungen, die denen der Schlafwandler
analog sind. Die Tatkraft, die der suggestiv Behandelte aufwenden würde,
um diese Suggestionen zu verwirklichen (oder ihnen zu widerstehen), könnte
leicht die Entspannung, die Schlaffheit, den Zustand der Suggestibilität
unterbrechen. Überdies erfordern solche Suggestionen zu ihrem Gelingen
bei vielen einen Zustand tieferer Starrheit oder einen Zustand der Aufregung.
Wenn wir also jemanden in der Richtung jener sensationellen Suggestionen
entwickeln wollen, werden wir lieber die tieferen Zustände herbeizuführen
suchen, die man gewöhnlich in Handbüchern der Hypnose
beschrieben findet." [Hypnose nicht erklärt]
-
S.163: "Bei der Methode, die in der Psychotherapie als „brüsker Angriff"
bezeichnet wird, versetzt man den Patienten durch Überraschungen in
Aufregung. Gewisse gewaltsame Verfahren, die in Charcots Schule angewendet
werden, um Hypnose herbeizuführen
— plötzliche grelle Bestrahlung, Gong-Schlag usw. gehören zweifellos
zu jenen, die aufregend wirken." [Hypnose nicht erklärt]
-
S.164: "A. Da sind zunächst die allbekannten Versuche sensationeller
Art, auf die wir im vorhergehenden Kapitel hingewiesen haben; sie sind
bei den meisten Praktikern der Hypnose
und der Suggestion sehr beliebt. ..." [Hypnose nicht erklärt]
_
Erleben
und Erlebnis bei Baudouin 1926
Zusammenfassung-erleben-bei-Baudouin-1926:
Das 452-Seiten Buch enthält 10 Fundstellen "erleb" (13 mit 1 Pseudo
überleben und 1 LitHinweis Spitteler Meine frühesten Erlebnisse,
1 Pseudo S. 184 "weiterlebt"). Wie Hypnose oder Suggestion erlebt wird,
wird nicht thematisiert.
Textumfeld der 10 Fundstellen
"erleb"
-
S.22: "... Gespenstererscheinungen erlebt
man besonders des Nachts, wenn die Gestalten der Dinge verschwimmen und
der Einbildungskraft weniger Widerstandskraft entgegensetzen. ..."
[kein Erleben hypnotischer Phänomene]
-
S.23: "Hier kann ich einen selbsterlebten
Fall mitteilen: Ich hatte einen zwölfjährigen Jungen, der fürs
Leben gern
Schokoladenstangen aß, in Schlaf versenkt. ..." [erleben1]
-
S.25: "... Nun betonen aber die meisten Menschen, die eine Halluzination
erlebt haben, gerade ihr Erstaunen über ihre „Stimmen"
oder ihre Visionen, heben das völlig Unerwartete dieser plötzlichen
Erscheinungen hervor, durch das ihre Einbildungskraft aufs heftigste erschüttert
wurde. ..." [spezifisches erlebens
unerwartet, staunen; unbelegte Behauptungen]
-
S.37: "Beim Gefühl ist das nicht der Fall. Es ist synthetischer Natur;
es läßt sich nicht leicht erklären und zergliedern,
ohne sein eigentliches Wesen zu verlieren. „Jedes Nachdenken über
die Liebe zerstört sie", sagt Tolstoi. Gefühl besteht nicht aus
Teilen. Es ist ein unteilbarer Komplex, den man annehmen oder verwerfen
muß. So kann die Vorstellung von einem Gefühl nicht sein teilweises
Erleben sein; die Vorstellung eines Gefühles kann sich
nicht dem Wesen, sondern nur dem Grade nach, der Stärke nach, von
diesem selbst unterscheiden."
-
S.42: "Das gilt übrigens nicht nur vom Essen. Carl Spitteler erzählt
in seinem Büchlein „Meine frühesten Erlebnisse";
von seinem Kinder-Bilderbuch: Von den Tieren galt meine Zärtlichkeit
der gefleckten Hyäne, bei heftiger Verachtung der gestreiften, dann
dem Kasuar, den ich vornehmer fand als den windigen, eitlen Vogel Strauß.
Hier spielte übrigens schon ein wenig Eigensinn mit. Ihr sprecht immer
einzig von der gestreiften Hyäne, deswegen halte ichs mit der gefleckten.
Alle Welt macht aus dem Vogel Strauß ein so großes Wesen, folglich
finde ich ihn dumm und ziehe den verachteten Kasuar vor."" [früheste
Erlebnisse werden nach Spitteler zitiert]
-
S.55.1: "Der Mensch bildet sich ein, sein Schicksal komme von außen,
weil ihm dessen Verbindung mit seinem eigenen Wesen verborgen ist. Aber
die Seele enthält schon vorher das Ereignis, das sie erleben
wird, denn das Ereignis ist nur das sichtbare Herausstellen ihrer Gedanken;
was wir von uns selbst verlangen, erhalten wir immer. Das Ereignis ist
nur das Gepräge unserer Form. Es paßt uns auf den Leib wie unsere
Haut . . ." [unverständlich]
-
S.55.2 "Der Mensch erkennt seinen Charakter in den Ereignissen, die ihm
zustoßen, dabei aber in Wahrheit aus ihm kommen und ihn begleiten.
Je größer der Charakter, desto größer sein Erleben'."
[unbelegte Behauptungen; unverständlich]
-
S.137: "Die psychoanalytische Theorie hat jedenfalls auf den inneren Ablauf
der Erscheinung des persönlichen Einflusses neues Licht geworfen,
mindestens soweit es das Erleben des
Beherrschten angeht. Damit ist nicht gesagt, daß sich das Ganze aus
den Gefühlen dieses Beherrschten gegenüber dem Führer erklären
läßt; es hängt auch zu einem guten Teile von objektiven
Eigenschaften dieses Führers ab. Mesmers Anhänger nahmen in diesem
Falle gewisse physiologische Eigenschaften an (ein Fluidum), und es ist
nicht ausgeschlossen, daß in ihrer Hypothese ein Körnchen Wahrheit
steckt, so daß früher oder später die exakte Wissenschaft
vielleicht darauf zurückkommt. Aber vor allem erscheint eine solche
„magnetische" Person als mit gewissen psychischen Eigenschaften ausgestattet.
Andernorts habe ich die verschiedenen Seiten der Frage des persönlichen
Einflusses genauer erörtert"." [unklar, unbelegt]
-
S.244: "... Die willkürliche Anstrengung setzt notwendig die Vorstellung
[nur die Vorstellung oder nicht vielmehr ein tatsächlicher Widerstand?]
eines zu überwindenden Widerstandes voraus. Sie ist immer zugleich
Wirkung und Gegenwirkung. Diese beiden Wahrnehmungen sind im Erleben
der Anstrengung gleichzeitig gegeben. Wenn ich also (und
das ist eine Hauptsache) meine willkürliche Aufmerksamkeit einer Vorstellung
zuwende, was doch eine Anstrengung voraussetzt, so habe ich zu gleicher
Zeit das Bewußtsein eines Drängens zu dieser Vorstellung und
eines Widerstandes, vermöge dessen mir diese Vorstellung jeden Augenblick
entschlüpft, so daß ich meine Aufmerksamkeit immer wieder dahin
zurückführen muß177". Nach Maine de Biran ist das Bewußtsein
einer Anstrengung eine Synthese aus dem Bewußtsein des Ich und des
Nicht-Ich. Wir können hinzufügen, daß in der bewußten
Aufmerksamkeit gegenüber einer Vorstellung unser Bewußtsein
zugleich den Gedanken und den Nicht-Gedanken umfaßt — oder mit anderen
Worten: in unserem Geiste ist eine Synthese der Vorstellung und des Widerstandes
vorhanden, den diese Vorstellung dem Gedachtwerden entgegenstemmt." [wichtiges
Thema - Anstrengung und Widerstand - aber unklar, ein Beispiel wäre
hilfreich gewesen]
-
S.364f: "Am 13. Oktober untersuchte ich die Kranke zum ersten Male und
konnte feststellen, daß alle Organe fehlerlos waren. Alle Reflexe
(Sehnen-, Haut-, Pupillenreflexe) normal, auch die Reizempfindlichkeit.
Arterienspannung Max. 14, Min. 9.
Aber der Gesamteindruck, den die Kranke hervorrief,
war höchst auffällig. Mager, blaß, traurig, verängstigt,
weinte die arme Frau wiederum, indem sie mir versicherte, sie sei sehr
unglücklich und mich bat, sie zu heilen.
Ich nahm sofort die erste Heterosuggestion vor,
und als der Mann eine halbe Stunde später mein Ordinations- [>365]zimmer
betrat, erlebte er die angenehme Überraschung,
seine Frau mit lächelnder Miene vorzufinden; sie versicherte ihm aus
eigenem Antriebe, sie sei geheilt." [positives Gefühl nach geglückter
Hypnose mit Heilung]
_
Biographisches
aus der englischen Wikipedia
GÜ der engl. Wikipedia, Abruf
13.05.2024:
"Baudouin (1893-1963) wurde
in Nancy, Frankreich, geboren. Nach seinem Literaturstudium setzte Charles
Baudouin seine philosophische Ausbildung an der Sorbonne fort, wo er sich
für die Persönlichkeiten Pierre Janet und Henri Bergson interessierte.
Im Jahr 1913, als junger Absolvent der Philosophie, interessierte sich
Baudouin für die Arbeit von Emile Coué und trug dazu bei, ihn
berühmt zu machen. 1915 luden ihn Pierre Bovet und Edouard Claparède
ein, an der Arbeit des Instituts Jean-Jacques Rousseau, der künftigen
Fakultät für Psychologie der Universität Genf, teilzunehmen,
wo er zum Professor ernannt wurde. Die Schweiz erlaubte ihm auch, näher
an Romain Rolland heranzukommen.
Baudouin hatte seine erste
Analyse bei Dr. Carl Picht, einem Jungianer. Nach einem Treffen mit Sigmund
Freud in Wien im Jahr 1926 begann er von 1926 bis 1928 eine zweite „didaktische“
Analyse bei Dr. Charles Odier, einem Freudianer dieser Zeit. Einige Jahre
später machte er bei Tina Keller eine neue analytische Erfahrung.
Er vernachlässigte nicht
die historischen Grundlagen der Psychoanalyse, insbesondere der Suggestion
und der Hypnose.
Diese Erfahrung und seine gesamte therapeutische
Praxis, einschließlich der Kindertherapie und der Pädagogik,
führten dazu, dass er die jeweiligen Beiträge von Freud und Jung
in seinen eigenen Erkenntnissen zum Ausdruck brachte. „Freuds oder Jungs
Alternativen müssen überwunden werden, wir müssen für
die Psychoanalyse sein“, sagte er und fügte hinzu: „Es ist, als würde
man Sie fragen: Sind Sie für Newton oder Einstein? Darauf gibt es
nur eine Antwort: Ich bin für die Physik.“
Er brachte seinen persönlichen
Beitrag zur psychoanalytischen Struktur ein und kam zu dem Schluss: „De
l'instinct à l'esprit“ [Vom Instinkt zum Geist]. Er verfasste auch
den interessanten Begriff „Psychagogie“.
1924 gründete er das
Internationale Institut für Psychagogie und Psychotherapie unter der
Schirmherrschaft von Adler, Allendy, Bachelard, Coue, Flournoy, Freud,
Hesnard, Janet, Jung, Laforgue usw. Später wurde das Institut in Internationales
Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie umbenannt Charles Baudouin,
Hauptsitz in Genf.
Er gab eine pazifistische
Zeitschrift, Le Carmel, heraus, veröffentlichte verschiedene Artikel
hauptsächlich von 1933 bis 1935 und abwechselnd ab 1917 eine Monatszeitschrift,
Les Cahiers du Carmel. Als diese Zeitschriften nicht mehr veröffentlicht
wurden, ersetzte Baudouin sie durch das Bulletin trimestriel de l'Institut
international de psychagogie, das 1931 zur Zeitschrift Action et Pensée
wurde. Diese erscheint weiterhin zweimal im Jahr.
In den späten 1920er
und frühen 1930er Jahren unterrichtete Baudouin französische
Literatur und Philosophie an der International School of Geneva (der ersten
internationalen Schule der Welt, gegründet 1924)."
_
Literatur
(Auswahl)
-
Baudouin, Charles (1926, fr 1924) Psychologie der
Suggestion und Autosuggestion. Dresden: Sybillen. Enthält ein Kapitel
mehr als die 1. Version der Erstauflage 1920.
-
Baudouin, Charles (19245) Suggestion und
Autosuggestion. Psychologisch-Pädagogische Untersuchung auf Grund
der Erfolge der neuen Schule von Nacy. 5.A. Erste Auflage 1920. Dresden:
Sybillen. Enthält ca. 3/4 der Neufassung 1926.
Aus der Bibliographie Baudouin
1926:
-
Baudouin (C.). Les idees nouvelles sur la suggestion
in: Scientia, Mailand. Juli 1921.
-
Baudouin (C.). Etudes de psychanalyse. Delachaux
& Niestle, Neuchätel et Paris 1922.
-
Baudouin (C.). Die Macht in uns, Grundlegung einer
Lebenskunst im Sinne der neuen Psychologie. Sibyllen-Verlag, Dresden 1923,
deutsche Ausgabe des Werkes.
-
Baudouin (C.). La Force en nous, essai philosophique
d'apres la psychologie ncuvelle: Societe Lorraine de psychologie appliquee.
Nancy 1923.
-
Baudouin (C.). Qu'est-ce que la suggestion? Introduction
à la psychologie de la Suggestion et de l'autosuggestion. Delachaux
& Niestle, Neuchätel et Paris 1924.
-
Baudouin und Lestchinski (Dr. A.): Innere Disziplin.
Sibyllen-Verlag, Dresden. Deutsche Ausgabe des Werkes:
-
Baudouin et Lestchinski (Dr. A.) La discipline interieure,
d'apres les techniques morales et d' apres les psychotherapies in: Forum,
Neuchätel 1924.
Aus dem englischen Wikipedia
Eintrag (Abruf
16.05.2024):
-
Some books in English
-
Suggestion and autosuggestion : a psychological and
pedagogical study based upon the investigations made by the new Nancy school.
Translated by Eden and Cedar Paul, 1920.
-
Tolstoi: The Teacher. Translated by Cedar Paul, 1921.
-
Studies in Psychoanalysis, An Account of Twenty-Seven
Concrete Cases Preceded by a Theoretical Exposition. Translated by Eden
and Cedar Paul, 1922.
-
The power within us. Translated by Eden and Cedar
Paul, 1923.
-
The Birth Of Psyche. Translated by Fred Rothwell,
1923.
-
Contemporary studies. Translated by Eden and Cedar
Paul, 1924.
-
Psychoanalysis and aesthetics. Translated by Eden
and Cedar Paul, 1924.
-
The Inner Life and Individualism. Translated by Cedar
Paul, 1924.
-
The Mind of the Child A Psychoanalytical Study. Translated
by Eden and Cedar Paul, 1933.
-
The Myth of Modernity. Translated by Bernard Miall,
1950.
-
Psychoanalytical books in French
-
Suggestion et autosuggestion, Neuchâtel-Paris,
Delachaux&Niestlé, 1919, 1922, 1938 et 1951.
-
Études de psychanalyse, Neuchâtel-Paris,
Delachaux&Niestlé, 1922.
-
La Force en nous, Nancy-Genève, Ed. de la
Société lorraine de Psychologie Appliqué – Ed. du
Carmel, 1923, 1950.
-
Psychologie de la suggestion et autosuggestion, Neuchâtel-Paris,
Delachaux&Niestlé, 1924.
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Qu'est-ce que la suggestion ?, Neuchâtel-Paris,
Delachaux&Niestlé, 1924. Paris, Ed. Le Hameau, 1982.
-
Psychanalyse de l'art, Paris, Alcan, 1929.
-
Mobilisation de l'énergie. Éléments
de psychagogie théorique et pratique, Ed. Pelman, Paris, 1931.
-
L'Âme enfantine et la psychanalyse, Neuchâtel-Paris,
Delachaux&Niestlé, 1931. Deuxième édition augmentée
1951, 1964.
-
La psychanalyse, Paris, Hermann, 1939.
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Découverte de la Personne. Esquisse d'un personnalisme
analytique, Paris, Alcan, 1940.
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L'Âme et l'action. Prémisses d'une philosophie
de la psychanalyse, Genève, Mont-Blanc, 1944, 1969. Paris, Ed. Imago,
2006. (Prix Amiel)
-
Introduction à l'analyse des rêves,
Genève, Mont-Blanc, 1942. Ed. l'Arche, 1950.
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De l'instinct à l'esprit, Paris, Desclée
de Brouwer, 1950. Neuchâtel-Paris, Delachaux&Niestlé,
1970. Paris, Ed. Imago, 2007.
-
Y a-t-il une science de l'âme ?, Paris, Fayard,
1957.
-
Psychanalyse du symbole religieux, Paris, Fayard,
1961. Paris, Ed. Imago, 2006.
-
L'œuvre de Jung et la psychologie complexe, Paris,
Payot, 1963.
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Christophe le Passeur, Paris, La Colombe, 1964. Paris,
Le courrier du livre, 1984.
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Other books in French
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Culture de la force morale, Société
lorraine de psychologie appliquée, 1917.
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Tolstoi éducateur, Neuchâtel-Paris,
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Le Mythe du moderne, Genève, Mont-Blanc, 1946.
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Jean Racine, l'enfant du désert, Paris, Plon,
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La Loge de la rue du vieux muy, Paris, Grasset, 1928.
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Générations, Paris, Grasset, 1928.
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Printemps anxieux, Paris, Grasset, 1929.
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L'Éveil de Psyché, 1928, Paris, Psyché,
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Poetry in French
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En sourdine, Paris, Paris-Revue, 1915.
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Éclats d'obus, Genève-Paris, Cahiers
du Carmel, 1917.
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L'Arche flottante, Genève, Le Carmel, 1919.
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Baptismales, Genève, Le Carmel, 1919.
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Ecce Homo, Genève, Le Carmel, 1921.
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Le miracle de vivre, Anvers, Ed. Lumière,
1922.
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La jeunesse éternelle, Paris, Images de Paris,
1924.
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Le feu de hommes, Paris, Images de Paris, 1926.
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Cimes, Paris, La Jeune Parque, 1930.
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Stigmates, Genève, Le livre de dix, 1940.
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Le voile de la danse, Vésenaz, P. Cailler,
1945.
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Rose des ruines, Genève, Cahier du Carmel,
1945.
-
Livres d'images, Lyon, Henneuse, 1953.
-
Il libro delle ore, Siena, Casa Editrice Maia, 1959.
-
Paroles sur des vieux airs, Genève, Éditions
Perret-Gentil, 1960.
-
Deux rondeaux pour chant et piano, Genève,
1960.
-
Trois rondels pour quatre voix mixte, Genève,
1960.
-
Florilège poétique, Blainville-sur-Mer,
L'amitié par le livre, 1964.
-
Translation in French
-
Werfel F., L'Ami du monde, Paris, Stock, 1924.
-
Blok A., Elégies, Bruxelles, Les cahiers du
journal des poètes, 1935.
-
Spitteler C., Prométhée et Epiméthée,
Neuchâtel-Paris, Delachaux & Niestlé, 1940.
-
Goethe, Iphigénie en Tauride, Genève,
Cahiers du Carmel, 1950.
-
Spitteler C., Printemps olympien, Genève,
Ed. Pierre Cailler, 1950.
-
Castellion S., De l'art de douter et de croire, d'ignorer
et de savoir, Genève, Jeheber, 1953.
-
Spitteler C., Le Second Prométhée,
Neuchâtel, Delachaux & Niestlé, 1959.
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Links(Auswahl:
beachte)
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ChatGPT
zuFragen rund um die Hypnose:
-
https://chat.openai.com/
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https://chatgpt.ch/
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Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
___
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Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Suggestion
und Autosuggestion bei Baudouin - Erlebnisregister Hypnose.
Erleben
und Erlebnis der Hypnose. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Erlebnisregister/Hypno/Baudouin.htm
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06.07.2024 Ins
Netz. Aufmerksamkeit, der wichtigste Grundbegriff zum Verständnis
der Hypnose und damit auch der Psyche, bei Baudoin untersucht.
17.05.2024 Vorläufiger
Abschluss.
00.05.2024 Analysen
und Auswertungen.
07.05.2024 Angelegt.