Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=05.06.2014 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung  10.06.14
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
    Mail: sekretariat@sgipt.org_ Zitierung & Copyright

    Anfang_HWBdMP Birnbaum 1930_ Überblick_ Rel. Aktuelles_ Rel. Beständiges _  Titelblatt_ Konzeption_ Archiv_ Region_ Service_iec-verlag _ _Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Forensische Psychologie, Kriminologie, Recht und Strafe, Bereich forensische Gutachten, und hier speziell zum Thema:

    Handwörterbuch der medizinischen Psychologie - Birnbaum 1930

    Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF)
    Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie
    Zu:
    Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz
    Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath
    mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler.

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

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    Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben 


    Zusammenfassung Handwörterbuch der medizinischen Psychologie - Birnbaum 1930

    Legende Signierungen
     
    GW
    wTit
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    Gesamtwertung angemessene Darstellung der psychiatrischen Methodenproblematik Signierung 0

    Das 672-Seiten Wörterbuch enthält einen Artikel zur psychologischen Methodik von Arthur Kronfeld. Interessanterweise gibt es keinen vergleichbaren Artikel "Methodik, psychiatrische" oder "Methodik, medizinisch-psychologische". Im Artikel selbst findet sich aber ein Unterpunkt  "d) Psychopathologie." Merkwürdigerweise fehlen im Wörterbuch eigene Einträge zu "Psychiatrie" oder zu "Psychopathologie".
        Da es in den Einträgen wesentlich um psychologische Methoden geht, sind die späteren Signierungen mit 1 grenzwertig positiv.
        Insgesamt ist auch hier die Botschaft: die medizinische Psychologie - in der Interpretation des Herausgebers und der Bearbeiter - hält die Darstellung der medizinisch-psychologischen Methodik für unwichtig oder es fehlt einfach an entsprechenden Ausarbeitungen. Und damit gibt es natürlich auch keine Methodenprobleme und kein Methodenproblembewusstsein.



    Wort im Titel (wTit)
    Signierung 0: Das Wort Methode kommt im Titel nicht vor.



    Wort im Inhaltsverzeichnis (IV)
    Signierung 1: Das Wörterbuch enthält S. 319f einen Eintrag "Methodik, psychologische". Da Wörterbücher üblicherweise keine Inhaltsverzeichnisse haben, werte ich den Eintrag entsprechend.



    Wort im Sachregister (SR)
    Signierung 1: "Methodik, psychologische 103, 110, 319"



    Wort im Text (wT)
    Signierung 1:  Hier nach den Fundstellen im Sachregister:
     
      Aus Differentielle Psychologie, S. 103: "Was die Methoden der differentiellen Psychologie betrifft, so unterscheidet Stern „Ichmethoden", „Nahmethoden" und „Fernmethoden", bzw. introspektive und extrospektive Methoden, die beide aufeinander angewiesen sind, da man nach dem oben Ausgeführten erst dann von einer differentiellen Psychologie sprechen kann, wenn die singulär gewonnenen Ergebnisse mit denen anderer Individuen verglichen werden. Zu den introspektiven Methoden gehören: die Selbstbeobachtung, die Selbstbeurteilung; bei den extrospektiven Methoden hat man zwischen nichtexperimenteller Beobachtung und dem Experiment zu unterscheiden. ..."

      Aus Eignungsprüfung, S. 110: "Was die Methodik der Eignungsprüfungen betrifft, so muß man zwischen allgemeinen und speziellen Methoden unterscheiden. Für die erste kommt zunächst die Testmethode in Betracht, d. h. es wird dem Prüfling eine bestimmte Aufgabe scharf umschriebener Art gestellt, die er unter bestimmten Bedingungen (Zeit, Schnelligkeit usw.) zu lösen hat. Namentlich Münsterberg hat auf die Bedeutung des Tests für die Berufseignungsprüfung hingewiesen. Zahl und Anordnung des Tests sind außerordentlich groß und verschieden, besonders da es solche allgemeiner Art und solche, die bestimmten Zwecken dienen, gibt. ..."

      Aus Methodik, psychologische, S. 319f: "Methodik, psychologische. Wir unterscheiden diejenigen psychologischen Erkenntnisse, die durch das jeweilige Verfahren der Tatsachengewinnung, durch das jeweilige Gegenstandsgebiet der Forschung und endlich durch den jeweiligen [>] leitenden Gesichtspunkt der wissenschaftlichen Bearbeitungen bestimmt und begrenzt sind, als solche verschiedenen methodischen Ranges. Die genannten drei Gesichtspunkte sind also die Grundgesichtspunkte der psychologischen Methodik."
      1. Methodik der Tatsachengewinnung, a) Introspektion. b) Deskription. c) Experiment d) Vergleichung (Korrelation, differentielle Methode, entwicklungspsychologische Vergleichung)
      2. Methodik der Forschungsgebiete, a) Allgemeine Psychologie:, b) Spezielle Psychologie, c) Vergleichende Psychologie (Kinderpsychologie, Sozialpsychologie, Völkerpsychologie, Kulturpsychologie, Tierpsychologie), "d) Psychopathologie: Gegenstand ist das Gebiet des psychisch Abnormen. Seine Erforschung setzt neben den psychologischen Denkweisen diejenigen der klinischen Psychiatrie und ihrer Hilfsgebiete voraus ; aus diesem Grunde kann es nicht der vergleichenden Psychologie restlos eingeordnet werden, wiewohl naturgemäß die Erfassungsgesichtspunkte seiner psychologischen Eigenart von der Normalpsychologie übernommen werden." Die Denkweisen der klinischen Psychiatrie wären eben interessant gewesen, wenigstens ein Literaturhinweis.
          Sehr schön stellt Kronfeld nomothetische und idiographische Forschung gleichwertig nebeneinander:
      "3. Methodik der wissenschaftlichen Bearbeitung. Die Anwendung wissenschaftlicher Theorie auf psychisches Geschehen führt zu der Erkenntnis von Gesetzen, also zu allgemeinen und allgemeingültigen Statuierungen. Andererseits ist seelisches Geschehen wesensmäßig individuelles Geschehen, einmalig, einzigartig, von nur fiktiver Wiederholbarkeit. In der wissenschaftlichen Bearbeitung der psychischen Tatsachen treten demnach zwei Tendenzen in einen Gegensatz : die im Wissenschaftsbegriff liegende Tendenz zum Allgemeingültigen und die im Material liegende Tendenz zum Individuellen. Hiernach unterscheiden wir generalisierende Gesichtspunkte der Forschung und individualisierende Gesichtspunkte der Forschung. Zwischen beiden stehen die typisierenden Gesichtspunkte der Forschung, insofern, als sie aus individuellen Unterschieden verallgemeinerungsfähige Statuierungen anstreben."




    Wort "Probleme" im Zusammenhang mit "Method" (wP)
    Signierung 0: Hinweise auf Probleme im Zusammenhang mit Methode(n) habe ich nicht gefunden.



    Methodenbegriff dieser Studie (MB)
    Signierung 0: Der Methodenbegriff selbst bleibt offen.



    Erörterung von Methodenproblemen (eMP)
    Signierung 0: Erörterungen von Methodenproblemen habe ich nicht gefunden.



    Sonstiges (Son)
    Zur Beachtung: Das Buch wurde hier nur und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt Methoden, Methodenbewusstsein, Methodenproblembewusstsein analysiert und beurteilt. Damit ist natürlich in keiner Weise etwas über seine möglichen sonstigen zahlreichen Qualitäten ausgesagt.





    Literatur  (Auswahl)
    • Birnbaum, Karl (1930, Hrsg.) Handwörterbuch der medizinischen Psychologie. Leipzig: Thieme.
    • Kronfeld, Arthur (1930). Methode, psychologische. In (S. 319 - S. 321) Birnbaum (1930, Hrsg.)




    Links (Auswahl: beachte)
    • Methodik der Methodenuntersuchung zur - forensischen - Psychiatrie.
      • Ziel der Arbeit.
      • Problembewusstsein.
      • Problembewältigungsmethoden.
      • Methodenbegriff dieser Studie.
      • Angewandte Methode.
      • Hintergrund.
      • Probleme der von mir angewandten Methode.
      • Zeitraum Wie weit muss man nun mit der Methodenanalyse in den Werken zurückgehen?
      • Signierungs-Methode.
      • Anmerkung.
      • Psychologie, Psychopathologie und Psychiatrie.
      • Geschichte der Psychologie.
      • erklären und verstehen.
      • Gründe und Ursachen.
      • Realität des Psychischen und die Theorie der zwei Welten.
      • Operationalisierung, Geschichte des Operationalisierungsbegriffs.
      • Norm, Wert, Abweichung (Deviation) * "Normal", "Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
      • Krankheitsbegriff * Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell * Ursachenproblem.
    • Potentielle Fehler in forensisch psychopathologischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
      • Potentielle Methoden-Fehler.
    • Überblick Forensische Psychologie.
    • Überblick Beweis und beweisen  in Wissenschaft und Leben.
      • Beweis und beweisen in Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten: > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben 


    Querverweise
    Standort: HWBdMP Birnbaum 1930.
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    Methodik der Methodenuntersuchung zur - forensischen - Psychiatrie.
    Potentielle Fehler in forensisch psychopathologischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
    Potentielle Methoden-Fehler in psychopathologischen Gutachten.
    Überblick Forensische Psychologie.
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Forensische Psychologie site: www.sgipt.org. 
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Handwörterbuch der medizinischen Psychologie - Birnbaum 1930. Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF). Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie. Zu: Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz. Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath  mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler. Erlangen IP-GIPT: https://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Methode/1930HWMP.htm
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    korrigiert: 10.06.2014 irs



    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    tt.mm.jj