Glanzlichter amerikanischer Kunst I
Die Präsidentenporträts im Felsgranit des Mount
Rushmore
Das amerikanischste aller amerikanischen Kunstwerke
des Bildhauers und Malers Gutzon Borglum
von Rudolf Sponsel, Erlangen
"Die meisten öffentlichen Denkmäler und Statuen in den Vereinigten Staaten sollte man eigentlich in die Luft sprengen." (Gutzon de la Mothe Borglum 1914) [Quelle unten]
Vier bedeutende und symbolträchtige US-Präsidenten,
jedes Porträt 60 Fuß (18,3 m) hoch, 14 Sommer lang zwischen
1927 und 1941 in den Granit des Mount Ruhsmore gesprengt, gehauen und gemeißelt
durch John Gutzon de la Mothe Borglum (1867-1941)
mit fast 400 Arbeitern und Helfern, assistiert und - 7 Monate nach
dem Tod des Meisters - vollendet durch seinem Sohn Lincoln.
Ein monumentales, einmaliges und grandioses Werk eines genialen Bildhauers und Naturarchitekten. In diesem Sinne ur-amerikanisch, sozusagen das amerikanischste aller amerikanischen Kunstwerke, eine machtvolle Demonstration und bei allem Realismus zugleich eine eindrucksvolle und gelungene symbolische Botschaft an die Nation und die Welt nach der |
Bild-Quelle von links nach rechts: Washington (Verfassung), Jefferson (Menschenrechte), T. Roosevelt (Integration des Westens), Lincoln (Einheit der Nation) |
Weitere Linkauswahl (beachte) zu den Porträts im Granit des Mount Rushmore
Profiles and Courage: The man at the bottom of the rope on George Washington’s nose is Gutzon Borglum, the sculptor who immortalized Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln, and Theodore Roosevelt in the granite of South Dakota’s Mount Rushmore. Borglum was reportedly so skilled in the use of dynamite that his blasting plans shaped the stone to within inches of the final surface. | Profile und Mut: Der Mann unten auf dem Seil auf George Washingtons Nase ist Gutzon Borglum, der Bildhauer, der Washington, Thomas Jefferson, Abraham Lincoln und Theodore Roosevelt im Granit von Süd Dakotas Fels des Mount Rushmore unsterblich machte. Borglum war, wie be- richtet wird, in der Verwendung des Dyna- mits so ausgebildet, daß seine Sprengpläne den Stein innerhalb von Millimetern der gewünschten Oberfläche formten. |
Quelle: [magma-nationalgeographic-ngm-bestamerica-america-postcards]
Ruhsmore Facts: https://www.mountrushmoreinfo.com/
Alexandra Parigoris schreibt in dem europäischen Standardwerk "Die Kunst der USA" [Bibl] im Kapitel die Plastik, S. 358: |
"Gutzon Borglum (1867-1941) bemerkte 1914, daß
man die meisten öffentlichen Denkmäler und Statuen in den Vereinigten
Staaten eigentlich in die Luft sprengen sollte. Bedenkt man, wann er zu
dieser Feststellung gelangte, so könnte man annehmen, daß Borglum
ein radikaler Vertreter der Moderne sei; weit gefehlt! Das Denkmal, das
"Den Kriegen Amerikas« gewidmet ist, bietet eine ziemlich banale
Figurenkomposition, die ganz stark an die "Goldsucher-Bildwelt" des Westens
angelehnt ist. Absolut außergewöhnlich sind dagegen seine "Präsidentenporträts"
im Felsen von Mount Rushmore in South Dakota. Der Einfall für dieses
Projekt stammt aus dem Jahre 1924, als dieser Staat beschloß, ein
ganz eigenes Denkmal zu haben, das ihm einen Platz auf der Karte der USA
sichern würde. Das Monument sollte das Andenken an "den Beginn, die
Erhaltung und das Wachstum der großen amerikanischen Republik" bewahren,
und diese Vorstellungen sollten in den Porträts der vier Präsidenten
zum Ausdruck kommen, die am stärksten zur Schaffung dieser Werte beigetragen
hatten. In allererster Linie war das natürlich Washington, der Vater
der Nation, dann Jefferson, der die Menschenrechte formuliert hatte (und
1803 South Dakota gekauft hatte, um den Mississippi unter die Kontrolle
der USA zu bringen). Lincoln gehörte dazu als der Retter der Republik
während des Bürgerkrieges. In seiner Amtsperiode wurde Alaska
erworben. Unter Theodore Roosevelt schließlich war der ganze Westen
zu den Vereinigten Staaten hinzugekommen. Er hatte außerdem den Panamakanal
anlegen lassen und vor allem die großen Monopolisten in ihre Schranken
gewiesen. Ursprünglich war vorgesehen, die Präsidenten als Ganzfiguren
darzustellen, denn die riesigen Ausmaße und die Lage an einem Berghang
waren ja geeignet, dem Denkmal ewigen Bestand zu sichern. Mount Rushmore
bot den besten Stein. Dennoch bedingte eine Verwerfungslinie im Felsen
die Umstellung der Porträts von Roosevelt und Lincoln.
Nach Borglum sollten "die Dimensionen eines Denkmals
davon bestimmt werden, welche Bedeutung die Ereignisse, deren man damit
gedenkt, für die Geschichte der Menschheit hatten«. Es ist heute
kaum vorstellbar, daß dieses Projekt ausschließlich mit privaten
Mitteln in Angriff genommen wurde (wenn auch mit dem großen Geld
der Eisenbahngesellschaften). Als die finanziellen Probleme dann allerdings
akut wurden, ging es in die Hände des Staates über, und 1938
schließlich sicherte die Übernahme durch die Bundesregierung
die Vollendung des Monuments In seiner heutigen Form. Fast 15 Jahre waren
vergangen: Die USA hatten die guten Jahre der Coolidge-Zeit erlebt, 1927
wurde im Kongreß ein Gesetz zur Gründung einer Mount Rushmore
National Memorial Commission verabschiedet, dann kam die Weltwirtschaftskrise
von 1929 und schließlich das New Deal Franklin D. Roosevelts, das
sicherstellte, daß das Monument zu einem erfolgreichen Abschluß
kam. Die Ideale hatten sich nicht geändert, nur die Vereinigten Staaten
konnten nach Roosevelts Eingreifen endlich wieder aufblicken." [Anm.
zur Darstellung im Buch]
Der
Künstler, sein Leben und Werk
Legenden: Der Künstler in seinem Atelier. Mitte: Bildmontage der
Hohen Freimaurer Loge New York City. Rechts: Postkarte, die Borglum am
Fels bei der Arbeit zeigt [Quelle auch]
Out of Rushmore's Shadow: The Artistic Development of Gutzon Borglum (major retrospektive): https://www.tfaoi.com/newsm1/n1m582.htm
Gutzon Borglum's Portrait Sculpture of John Ruskin
Gutzon Borghum, John Ruskin. 1904. Bronze. 15 x 22 inches. Formerly
collection, Rhode
Island School of Design; currently in Metropolitan Museum of Art.
The Mares of Diomedes,
1904
"The Mares of Diomedes" was the first piece of American sculpture
purchased by the Metropolitan Museum of Art in New York. This work was
shown at the 1904 World's Fair in St. Louis, where Borglum won a gold medal.
Despite the classical title, which refers to one of the Labors of Hercules,
the equine subject and energy of this piece seem to allude more closely
to Borglum's western upbringing.
Quelle:https://www.pbs.org/wgbh/amex/rushmore/gallery/gal_rushmore_03.html
Weitere biographische Quellen:
Gutzon Borglum (1871-1941): https://www.nymasons.org/index.php?c=famous1&s=aboutmasonry
"John Gutzon Borglum, noted Mount Rushmore sculptor, showed an early
aptitude for sketching at the age of seven. Borglum’s sculptures brought
him nationwide recognition. His first attempt at mountain carving in 1916
at Stone Mountain, Georgia, ended when a misunderstanding caused the work
to be terminated by the project’s sponsors. Te Mount Rushmore carvings
of Washington, Lincoln, Jefferson, and Theodore Roosevelt, were carved
between 1927 and 1941, and were completed by his son, Lincoln. Borglum
was a member of Howard Lodge #35, New York City, where he served a Master
in 1910-11. He was also a member of the Scottish Rite Valley of New York
City."
Elizabeth Borglum:
"Landscape painter. Born in Racine, WI on Dec. 21, 1848, the daughter
of Julia (Collins) and Isaac Jaynes. Elizabeth studied art and music in
Boston, New York City and Paris. She taught music in Milwaukee before coming
to Los Angeles in 1881. Shortly thereafter, she moved north to San Francisco
where she studied art with William Keith and at the School of Design under
Virgil Williams and L.P. Latimer. During the 1880s she was known as Mrs.
J.W. Putnam. In 1889 she married John Gutzon Borglum who was her pupil
and 18 years her junior. The Borglums then spent the next ten years studying
and exhibiting in Europe. Marital problems caused her to return to Southern
California about 1902. Settling in Sierra Madre, she continued teaching
and painting at her studio “El Rosario.” Following their divorce, her husband
became one of the nation’s most famous sculptors. Member: Ruskin Art Club,
Los Angeles Exhibited: California Agricultural Society, 1883; Western Art
Association, Omaha,1890 (gold medal); Paris Salons, 1890; Alaskan-Yukon
Expo, Seattle, 1909 (silver medal); Panama-California International Expo,
San Diego, 1915 (bronze medal); San Francisco Art Association, 1918 Works
Held: Sierra Nevada Museum, Reno."
Bruder
Solon Hannibal Borglum
His brother Solon Hannibal Borglum,. 1868–1922, was also a sculptor,
noted especially for his portrayal of horses, cattle, Native Americans,
and cowboys: https://www.infoplease.com/ce6/people/A0808364.html
https://www.nbmaa.org/Gallery_htmls/borglum.html
Werke: https://www.nbmaa.org/FULLSIZE/borglum_full.html
Sohn
James Lincoln de la Mothe Borglum
https://www.pbs.org/wgbh/amex/rushmore/peopleevents/p_lborglum.html
Quelle: https://www.phoenixmasonry.org/masonicmuseum/gutzon_borglum_fdc.htm
noch nicht end-korrigiert: