Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=12.06.2014 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung  13.06.14
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
    Mail: sekretariat@sgipt.org_ Zitierung & Copyright

    Anfang_Psychiatrie der Gegenwart 1999 Bd. 1: Grundlagen_ Überblick_ Rel. Aktuelles_ Rel. Beständiges _  Titelblatt_ Konzeption_ Archiv_ Region_ Service_iec-verlag _ _Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Forensische Psychologie, Kriminologie, Recht und Strafe, Bereich forensische Gutachten, und hier speziell zum Thema:

    Psychiatrie der Gegenwart 4. A. Bd. 1: Grundlagen der Psychiatrie
    - Helmchen u. a. 1999
     

    Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF)
    Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie
    Zu:
    Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz
    Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath
    mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler.

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    _
    Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben 


    Zusammenfassung Psychiatrie der Gegenwart 1999 Bd. 1: Grundlagen

    Legende Signierungen
     
    GW
    wTit
    IV
    SR
    wT
    wP
    MB
    eMP
    Son
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     Ja

    Gesamtwertung angemessene Darstellung der psychiatrischen Methodenproblematik Signierung 0

    Methoden und Methodik wird zwar an mehreren Stellen angesprochen, auch kritisch, aber nicht grundlegend und differenziert. Ein Methodenproblembewusstsein ist dem Werk nur sehr allgemein zu entnehmen. Dabei werfen gerade die modernen bildgebenden Verfahren sehr viele Probleme auf, die hier aber noch nicht einmal erwähnt, geschweige denn angemessen problematisiert werden - von vernünftigen Lösungsmöglichkeiten ganz zu schweigen, z.B. wenn S. 324 von 10 schizophrenen Patienten ein einziges Muster gebildet wird: wie werden die Muster gebildet, gibt es Streuungen, wie werden diese in der Darstellung berücksichtigt, wie stabil sind die Veränderungen bei jedem einzelnen und in der Gruppe? Was wissen wir, wenn wir wissen, dass ein Hirnareal bei psychotischen Zuständen beteiligt ist? Was ist die Henne, was das Ei? Mit welchen Methoden können diese Fragen entschieden werden?



    Wort im Titel (wTit)
    Signierung 0:  Das Wort "Methode(n)" kommt im Titel nicht vor.



    Wort im Inhaltsverzeichnis (IV)
    Signierung 1:

    0a:= in diesem Kapitel wird zwar "Methode(n)" erwähnt, aber es handelt sich bei den Autoren nicht um Psychiater.
     
    1
    1 Psychopathologie heute   3 
    CH. MUNDT und M. SPITZER
    13 Neuropsychologie des Gedächtnisses
    und der zentralen Kontrolle   387
    G. GOLDENBERG
    0
    0
    2 Prinzipien psychiatrischer Epidemiologie   45
    A. S. HENDERSON
    14 Lernpsychologie   411
    D. HELLHAMMER und U. EHLERT
    0
    0
    3 Populationsgenetik   79
    O. LIPP, D. SOUERY und J. MENDLEWICZ
    15 Soziologie und Psychiatrie   429
    J. SIEGRIST
    0
    1
    4 Neue Methoden und Ergebnisse bei der molekularen Genetik schwerer psychischer Erkrankungen   109
    M. C. O'DONOVAN und P. McGUFFIN
    16 Wirtschaftliche Evaluation der psychiatrischen Versorgung   441
    M. KNAPP
    1
    0
    5 Transgene Mäuse zur molekularbiologischen Untersu- chung spezifisch genetischer Einflüsse auf das Verhalten  131     J. A. GINGRICH und R. HEN 17 Ökologie und Psychiatrie   473
    TH. BECKER und N. SARTORIUS
    0
    0
    6 Neurochemie: Basis der Psychopharmakologie   171
    F. HENN und R. J. HITZEMANN
    18 Ethologie und die Anwendung von Tiermodellen   507
    R. GARDNER und W. T. McKINNEY
    0
    0
    7 Zelluläre Grundlagen seelischer Störungen   213
    J. ALDENHOFF
    19 Evolutionsbiologie der Emotionen   525
    D. PLOOG
    0
    0
    8 Psychoneuroendokrinologie   235
    I. HEUSER
    20 Philosophische Anthropologie als Grundlagenwissenschaft
    der Psychiatrie   557
    H. M. EMRICH und W. SCHIEFENHÖVEL
    0
    0
    9 Psychiatrische Neurophysiologie   251
    W. STRIK
    21 Phänomenologisch-anthropologische Psychiatrie   577
    A. KRAUS
    1
    0
    10 Neuroanatomische und neuropathologische Grundlagen psychischer Störungen   277
    B. BOGERTS und P. FALKAI
    22 Entwicklung, Bindung und Beziehung -
    Neuere Konzepte zur Psychoanalyse   605
    H. KÄCHELE, A. BUCHHEIM, G. SCHMÜCKER und K. H. BRISCH
    0
    0
    11 Bildgebende Verfahren   311
    R. SCHLÖSSER und J. D. BRODIE
    23 Psychoanalyse in der Praxis   631
    R. MICHELS
    0
    0a
    12 Psychologie und ihre Bedeutung für die Psychiatrie   365 U. BAUMANN und M. PERREZ  Sachverzeichnis   651 - 659
    1



    Wort im Sachregister (SR)
    Signierung 1:

    Methodendualismus 4, 21
    Methodenlehre, psychologische 368
    Technik(en) -
    Untersuchung -
    Verfahren, elektrophysiologische 24
    Verfahren, funktionelle bildgebende 24



    Wort im Text (wT)
    Signierung 1:

    Im ersten Kapitel gibt es S. 23f einen Abschnitt "7.1 Natur- und Geisteswissenschaften: Methoden ... Die Probleme der Psychopathologie waren von Anfang an auch Probleme der richtigen Methodik. Wer etwas über die Psyche sagt, der muß wissen, „was man weiß, wie man es weiß und was man nicht weiß". Es ist schade, daß dieses Diktum aus der Autobiographie Jaspers' (1957, S. 13) heute im oftmals sehr unscharfen Diskurs über psychologische Sachverhalte so wenig Beachtung findet, sind es doch gerade die methodischen Fortschritte im Bereich der kognitiven Neurowissenschaften, aufgrund deren wesentliche Beiträge zur Untersuchung psychopathologischer Sachverhalte möglich werden.
        Es gilt dabei zu bedenken, daß es keine „optimale Methode" zur Untersuchung von Geist- und Gehirnvorgängen gibt. Die Kunst liegt vielmehr in der sinnvollen Verknüpfung unterschiedlicher Methoden, so daß ihre jeweiligen Stärken kombiniert und ihre Schwächen kompensiert werden (vgl. Posner u. Raichle 1996).
        Um seelische Vorgänge in Komponenten zu zergliedern, wird seit mehr als 100 Jahren in der Psychologie das Verfahren der Reaktionszeitmessung eingesetzt. Durch gezielte Auswahl der rasch zu bearbeitenden kurzen Aufgaben kann man Aussagen über die Art der zugrundeliegenden geistigen Prozesse gewinnen (Posner 1986). Funktionelle bildgebende Verfahren erlauben eine Antwort auf die Frage, wo genau im Gehirn bestimmte Leistungen hervorgebracht werden (Toga u. Mazziotta 1996). Elektrophysiologische Verfahren hingegen können klären, wann genau - auf die Millisekunde - ein bestimmter geistiger Prozeß abläuft (Heinze et al. 1994; Snyder et al. 1995). Durch die Untersuchung des Effekts psychoaktiver Substanzen läßt sich darüber hinausgehend feststellen, welche Neurotransmitter und Neuromodulatoren an einer Leistung teilhaben bzw. auf sie einwirken (vgl. z.B. Hermle et al. 1996; Kischka et al. 1996; Spitzer et al. 1996)."



    Wort "Probleme" im Zusammenhang mit "Method" (wP)
    Signierung 0: Eine direkte Zusammennennung habe ich bei meinen Stichproben nicht gefunden.



    Methodenbegriff dieser Studie (MB)
    Signierung 0: Der Methodenbegriff wird nicht näher dargelegt.



    Erörterung von Methodenproblemen (eMP)
    Signierung 1:
     
      S. 10
      "Mit dem Vorrang der Reliabilität vor der Validität (vgl. Spitzer u. Fleiss 1974) ist eine Beschränkung des Merkmalsniveaus vorgegeben, die z.T. zu Rückschritten gegenüber einer schon einmal erreichten Differenziertheit geführt hat. Da Verhaltens- und Ausdruckssymptome reliabler zu klassifizieren sind als Erlebnissymptome, entsteht ein Ungleichgewicht zugunsten von Verhaltenssymptomen und der dafür stehenden Methodik objektivierender Vorgehensweisen zuungunsten der ideographisch geprägten psychopathologischen Tradition, die sich mehr mit seelischen Innenwelten befaßt hat. Dies alles wäre kein Unheil, gäbe es nicht die aus praktischen Gründen entstehende Eigendynamik des expandierenden Geltungsanspruchs der Manuale (vgl. Blashfield u. Fuller 1996)."

      S. 10:
      "Der diskrete Charakter vieler seelischer Phänomene führt zu einer Restunschärfe der Begriffsbestimmungen (vgl. Birley 1990), der Konzepte, wie beispielsweise das der Prägnanztypen (vgl. Kraus 1991), gerecht zu werden versuchten. Diese Grenze sollte nicht zu ins Leere laufenden Perfektionsritualen und methodologischer Überfrachtung der Vorgehensweisen führen."



    Sonstiges (Son)
    Zur Beachtung: Das Buch wurde hier nur und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt Methoden, Methodenbewusstsein, Methodenproblembewusstsein analysiert und beurteilt. Damit ist natürlich in keiner Weise etwas über seine möglichen sonstigen zahlreichen Qualitäten ausgesagt, die schon der bloße Blick ins Inhaltsverzeichnis zeigt.
     





    Literatur  (Auswahl)
    • Helmchen, Hanfried; Henn, Fritz; Lauter, Hans & Sartorius, Norman  (1999, Hrsg.)  Psychiatrie der Gegenwart. Bd. 1 Grundlagen der Psychiatrie. Berlin: Springer.




    Links (Auswahl: beachte)
    • Methodik der Methodenuntersuchung zur - forensischen - Psychiatrie.
      • Ziel der Arbeit.
      • Problembewusstsein.
      • Problembewältigungsmethoden.
      • Methodenbegriff dieser Studie.
      • Angewandte Methode.
      • Hintergrund.
      • Probleme der von mir angewandten Methode.
      • Zeitraum Wie weit muss man nun mit der Methodenanalyse in den Werken zurückgehen?
      • Signierungs-Methode.
      • Anmerkung.
      • Psychologie, Psychopathologie und Psychiatrie.
      • Geschichte der Psychologie.
      • erklären und verstehen.
      • Gründe und Ursachen.
      • Realität des Psychischen und die Theorie der zwei Welten.
      • Operationalisierung, Geschichte des Operationalisierungsbegriffs.
      • Norm, Wert, Abweichung (Deviation) * "Normal", "Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
      • Krankheitsbegriff * Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell * Ursachenproblem.
    • Potentielle Fehler in forensisch psychopathologischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
      • Potentielle Methoden-Fehler.
    • Überblick Forensische Psychologie.
    • Überblick Beweis und beweisen  in Wissenschaft und Leben.
      • Beweis und beweisen in Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten: > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    _
    Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben 


    Querverweise
    Standort: Psychiatrie der Gegenwart 1999 Bd. 1: Grundlagen.
    *
    Methodik der Methodenuntersuchung zur - forensischen - Psychiatrie.
    Potentielle Fehler in forensisch psychopathologischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
    Potentielle Methoden-Fehler in psychopathologischen Gutachten.
    Überblick Forensische Psychologie.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Forensische Psychologie site: www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Psychiatrie der Gegenwart 4. A. Bd. 1: Grundlagen der Psychiatrie - Helmchen u. a. 1999 Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF). Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie. Zu: Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz. Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath  mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler. Erlangen IP-GIPT: https://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Methode/1999PdG1.htm
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    korrigiert: 13.06.2014 irs



    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    tt.mm.jj