Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=31.05.2014 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung  tt.mm.jj
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
    Mail: sekretariat@sgipt.org_ Zitierung & Copyright

    Anfang_Kretschmer 1939_ Überblick_ Rel. Aktuelles_ Rel. Beständiges _  Titelblatt_ Konzeption_ Archiv_ Region_ Service_iec-verlag _ _Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Forensische Psychologie, Kriminologie, Recht und Strafe, Bereich forensische Gutachten, und hier speziell zum Thema:

    Medizinische Psychologie - Kretschmer 1939

    Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF)
    Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie
    Zu:
    Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz
    Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath
    mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler.

    von Rudolf Sponsel, Erlangen
    _

    Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben


    Zusammenfassung Kretschmer 1939

    Legende Signierungen
     
    GW
    wTit
    IV
    SR
    wT
    wP
    MB
    eMP
    Son
     0
    0
     1
     0  1  0  0   0  Ja

    Gesamtwertung angemessene Darstellung der psychiatrischen Methodenproblematik Signierung 0

    Das Wort "Methode" wird im Sachregister des 260-Seiten Werkes nicht aufgeführt obwohl es im Inhaltsverzeichnis im letzten und V. Teil mehrere Einträge mit "Methode" gibt. So weit Methoden erwähnt werden, werden sie nicht im Sinne  dieser Studie erörtert, auch keine Probleme. Die Botschaft von Kretschmers Werk ist aufgrund seiner Auseinandersetzung mit dem Methodenthema: die medizinische Psychologie kennt keine methodischen Probleme.



    Wort im Titel (wTit)
    Signierung 0 : Das Wort Methode kommt im Titel nicht vor.



    Wort im Inhaltsverzeichnis (IV)
    Signierung 1:  Das Wort Methode kommt im Inhaltsverzeichnis im V. und letzten Teil Praktische Ärztliche Psychologie mehrfach vor:
    Methoden fett-kursiv RS.

        "V. Teil: Praktische ärztliche Psychologie
    15. Kapitel: Die Begutachtung 205
    Psychologie der Aussage  205.    Die Suggestivfrage  207.    Die Intelligenzprüfung und die experimentellen Methoden  209.

       16. Kapitel: Über Psychotherapie  227

      A. Die Suggestivmethoden  229
      Einzeitige Wachsuggestivbehandlung  229.   Larvierte Suggestion  232.   Hypnose  232.   Indikationen  235.   Analyse, Suggestion und Erziehung  237.
      B. Die psychagogischen Methoden  238
      Entspannungstraining und Konzentrationsübung  239.   Isolierung und Disziplinierung  240.   Persuasion und Übung  241.   Arbeit und Erholung  243.
      C. Die analytischen Methoden  246
      Gesprächsweise Exploration  246.   Assoziationsexperiment  247.   Freudsche Analyse  249.   Kathartische Methode  250."




    Wort im Sachregister (SR)
    Signierung 0: Das Wort Methode kommt im Sachregister nicht vor, obwohl es im Inhaltsverzeichnis beim V. Teil mehrfach erwähnt wird.



    Wort im Text (wT)
    Signierung 1:  Das Wort Methoden wird in folgenden Abschnitten geführt:
    • Die Intelligenzprüfung und die experimentellen Methoden  209.
    • A. Die Suggestivmethoden  229
    • B. Die psychagogischen Methoden  238
    • C. Die analytischen Methoden  246


    Mit experimentellen Methoden meint Kretschmer die Anwendung von Tests bzw. die Messung von Reaktionen.

    Im Abschnitt zur Intelligenzprüfung, S. 211, erwähnt Kretschmer noch, dass "besser als mit allen schematischen Methoden", der Geübte die produktive Intelligenz besser durch ein zwangloses Gespräch prüfen könne. Systematischen Intelligenzprüfungen etwa nach Binet-Simon steht Kretschmer skeptisch gegenüber, weil: "Allen solchen Methoden haftet ein gewisser Schematismus an; ..." (S. 211)

    S. 214 erwähnt Ausdrucksmethoden, wozu er auch die Erfassung vegetativer Reaktionen (Atmung, Puls, Hautwiderstand, ...) zählt. Auf S. 215 nennt er die psychogalvanische Methode, mit der Enke gearbeitet hat.
    S. 215 erwähnt "Affektprüfungsmethoden", auch den Formdeuteversuch (Rorschachtest) als - nicht sehr exakte - Methode.
    S. 216 erwähnt noch die graphologischen Methoden, denen Kretschmer eine gute Zukunft voraussagt.
     

      S. 246: "C. Die analytischen Methoden.
      Als analytisch bezeichnen wir jede Behandlungsform, die darauf ausgeht, durch Herausarbeitung der psychologischen Zusammenhänge eines Leidens dem Patienten Heilung zu verschaffen. Da wir über die wichtigsten Möglichkeiten pathogenetischer Zusammenhänge in der Psyche nach der inhaltlichen Seite hin schon in früheren Kapiteln gesprochen haben, so beschränken wir uns hier auf einige methodische Bemerkungen. Es stehen für die seelische Analyse folgende, nach Bedarf kombinierbare Methoden zur Verfügung:

      1. Die gesprächsweise Exploration.
      2. Das Assoziationsexperiment (Bleuler-Jungsche Assoziationsmethode).
      3. Die freiassoziative Analyse, unter Einbeziehung der Träume und Fehlhandlungen (Freudsche Psychoanalyse).
      4. Die Analyse in leichter Hypnose (Psychokatharsis).
      5. Der Rorschachsche Formdeuteversuch.

      Im allgemeinen beginnen wir mit der gesprächsweisen Exploration als der einfachsten und oft auch kürzesten Methode und sehen, wieweit wir auf diesem Wege kommen. Es wäre irrig zu glauben, daß man feinere Erlebniszusammenhänge nur mit Spezialmethoden und auf dem Wege der Deutung erheben könne. Für die einfache Exploration brauchen wir allerdings meist eine Anzahl mehrstündiger, ungestörter Sitzungen.  ..."
       



    Wort "Probleme" im Zusammenhang mit "Method" (wP)
    Signierung 0: Das Wort "Problem(e)" ist im Sachregister nicht erfasst. Probleme im Zusammenhang mit den Methoden-Erwähnungen werden nicht erörtert.



    Methodenbegriff dieser Studie (MB)
    Signierung 0: Kretschmer erörtert den Methodenbegriff nicht, er scheint ihm meinem Eindruck nach selbstverständlich. Da er ohnehin "Schematischem" sehr kritisch gegenübersteht, ist er möglicherweise auch Methoden, die er vielleicht mit Schema assoziiert, gegenüber eher skeptisch.



    Erörterung von Methodenproblemen (eMP)
    Signierung 0: Erörterung von Methodenproblemen habe ich nicht gefunden. Das ist 26 Jahre nach Jaspers' Jahrhundertwerk ein wenig erstaunlich. Jaspers findet nur zwei Erwähnungen S. 25 und S. 184. S. 25 bestreitet Kretschmer die von Jaspers - zu Recht geforderte klare Unterscheidung zwischen Vorstellung und Wahrnehmung.  S. 184 zitiert aus Jaspers' Arbeit "Heimweh und Verbrechen".



    Sonstiges (Son)
    Zur Beachtung: Das Buch wurde hier nur und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt Methoden, Methodenbewusstsein, Methodenproblembewusstsein analysiert und beurteilt. Damit ist natürlich in keiner Weise etwas über seine sonstigen zahlreichen Qualitäten ausgesagt.





    Literatur (Auswahl)
    • Kretschmer, W. (1939) Medizinische Psychologie. 5. A. Leipzig: Thieme.




    Links (Auswahl: beachte)
    • Methodik der Methodenuntersuchung zur - forensischen - Psychiatrie.
      • Ziel der Arbeit.
      • Problembewusstsein.
      • Problembewältigungsmethoden.

      • Methodenbegriff dieser Studie.
      • Angewandte Methode.
      • Hintergrund.
      • Probleme der von mir angewandten Methode.
      • Zeitraum Wie weit muss man nun mit der Methodenanalyse in den Werken zurückgehen?
      • Signierungs-Methode.
      • Anmerkung.
      • Psychologie, Psychopathologie und Psychiatrie.
      • Geschichte der Psychologie.
      • erklären und verstehen.
      • Gründe und Ursachen.
      • Realität des Psychischen und die Theorie der zwei Welten.
      • Operationalisierung, Geschichte des Operationalisierungsbegriffs.
      • Norm, Wert, Abweichung (Deviation) * "Normal", "Anders", "Fehler", "Gestört", "Krank", "Verrückt".
      • Krankheitsbegriff * Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell * Ursachenproblem.
    • Potentielle Fehler in forensisch psychopathologischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
      • Potentielle Methoden-Fehler.
    • Überblick Forensische Psychologie.
    • Überblick Beweis und beweisen  in Wissenschaft und Leben.
      • Beweis und beweisen in Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten: > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Methodisch vorgehen heißt, Schritt für Schritt, von Anfang bis Ende, Wege und Mittel zum (Erkenntnis-) Ziel angeben


    Querverweise
    Standort: Kretschmer 1939.
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    Potentielle Fehler in forensisch psychopathologischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz.
    Überblick Forensische Psychologie.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Forensische Psychologie site: www.sgipt.org. 
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Medizinische Psychologie - Kretschmer 1939. Hilfsseite zum Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler (MethF). Methoden- und Methodenproblembewusstsein in der - forensischen - Psychiatrie. Zu: Potentielle Fehler in forensisch psychiatrischen Gutachten, Beschlüssen und Urteilen der Maßregeljustiz. Eine methodenkritische Untersuchung illustriert an einigen Fällen u. a. am Fall Gustl F. Mollath
    mit einem Katalog der potentiellen forensischen Gutachtenfehler sowie einiger Richter-Fehler. Erlangen IP-GIPT: https://www.sgipt.org/forpsy/NFPMRG/Methode/1939Kret.htm
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    korrigiert: 31.05.2014 irs



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