Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=23.01.2011 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 27.1.11
    Impressum: Diplom-Psychologe  Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    _Links und Querverweise

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Regionalprogramm Franken, Bereich demokratische Stadtentwicklung und Naturschutz

    Bürgerinitiative "Rettet den Exerzierplatz" Aktion
    am 23.1.2011, ~ 15-16.00 Uhr direkt und rund um das Biotop am Exerzierplatz Erlangen

    fotografiert und zusammengestellt von Irmgard Rathsmann-Sponsel und Rudolf Sponsel, Erlangen
    Links zum Thema.

    Einführung. Es dürfte im Umfeld der Bürgerinitiative kaum einen geben, der nicht möchte, dass das Max-Planck-Institut endlich ein angemessenes Gebiet in Erlangen erhält. Ungeachtet dessen, worüber sich nahezu alle einig sind: Demokratische Stadtwicklung bedeutet frühzeitige Einbeziehung der BürgerInnen und Information über Möglichkeiten und Alternativen. Unser Oberbürgermeister meint, dies sei geschehen, wenn er auf die lange Planungsgeschichte verweist. Doch stimmt das wirklich?
    Geschichte der Bauplanung im Biotop am Exerzierplatz: Als die Amerikaner ihren Stützpunkt verließen, wurde das Gebiet zwischen Artilleriestraße im Norden und Staudtstraße im Süden frei. Nachdem Militärgebiet zum Bund gehört, konnte die Stadt Erlangen das ganze Gelände vom Bund günstig erwerben und mit dem Bauland gut verdienen. Vor 15 Jahren erhielt die Universität, die nicht zum Bund oder zur Stadt, sondern (bau/rechtlich) zum Land Bayern gehört, das Recht auf Erweiterung ihrer Bauvorhaben. Hätte die Universität dieses Recht genutzt, wäre rechtlich das Land Bayern zuständig, die Stadt Erlangen hätte gar nichts zu sagen und die Universität könnte dort bauen, wie sie wollte. Die bauliche Nutzung für das Max-Planck-Institut gehört aber nicht zur Universität - obwohl es inhaltlich betrachtet dazu passte - , sondern fällt sozusagen als nicht-universitäre Institution in städtisches Baurecht, so dass ein Bebauungsplan durch den Erlanger Stadtrat genehmigt werden muss. Ein solcher Bebauungsplan wurde auch ausgearbeitet, der aber wesentliche Mängel enthält:
     

    1. Es wurden nicht wie vorgeschrieben alternative Möglichkeiten (z.B. Frieseke & Höpfner-, Gossen-Gelände oder andere Möglichkeiten wie etwa in Eltersdorf Nähe Fraunhofer-Institut) gesucht, erörtert und abgewogen.
    2. Es werden 11 ha statt die vom Max-Planck-Institut benötigten 1,5 ha zur Bebauung zugelassen, so dass man sich fragt: warum und wozu?
    3. Damit wird womöglich die für ein Naturschutzgebiet erforderliche Mindestfläche deutlich unterschritten, so dass allein aus diesem Grunde das Gebiet seinen Naturschutzstatus verlieren und damit auch längerfristig gesehen insgesamt für Baumaßnahmen zu Gunsten der klammen Stadtkasse umfunktioniert werden kann, wenn erst einmal eine Schneise aus dem Biotop herausgebrochen wurde. Das muss nicht zwingend so sein, aber PolitikerInnen kann man grundsätzlich nicht vertrauen, insbesondere nicht, wenn sie Einnahmen wittern, mit denen sie sich kurzfristig ein bißchen Entlastung verschaffen können, statt verantwortliches, solides und generationengerechtes Wirtschaften  zu lernen - was OB Balleis allerdings viel besser zu können scheint als die meisten anderen OberbürgermeisterInnen dieser Republik.
    4. In den 15 Jahren hat sich das Biotop über das Naturschutzgebiet im engeren Sinne ausgedehnt und bildet nun eine Einheit. Die Bebauung würde diese Einheit zerstören. Zur Bewältigung dieses Problems fehlen Vorschläge und Planvorgaben.
    5. Es muss als sehr ernster undemokratischer Vorgang bewertet werden, wenn die Baumfällung noch vor ausgiebiger Aufbereitung von Alternativen, noch vor gründlicher Diskussion, noch vor gründlicher Information des Stadtrates und vor allem der BürgerInnen in den Raum gestellt wird.


    Aktion der Bürgerinitiative. Umso begrüßenswerter ist es daher, dass die Erlanger BürgerInnen, die schon beim Privatisierungsversuch der Stadtwerke eindrucksvoll (um die 75%) gezeigt haben, dass sie Herz und Verstand haben und sich einen solchen autoritären Basta-Stil nicht gefallen lassen, sich von relativer Kälte nicht abhalten liessen und für den Erhalt des Biotops am Exerzierplatz demonstrierten. Mit großer Freude und Genugtuung stellen wir fest, dass ein paar hundert engagierte BürgerInnen der verschiedensten Orientierung, jung und alt, von konservativ bis links, dem Aufruf der Bürgerinitiative gefolgt sind und klar zum Ausdruck gebracht haben: so nicht!
        Die Eingangsrede und die Grundinformationen der Bürgerinitiative (1, 2) waren erfrischend kurz und knapp. Auch die Idee statt statischer Menschenkette bei der Kälte, eine Wanderung ("Begehung") um das markierte Gelände zu machen, was sehr gut.

    Fotdoku: Im folgenden sei die Aktion ein wenig fotografisch dokumentiert (ergänzende Bilder, die die Schönheit dieses Gebietes in den verschiedenen Jahreszeiten dokumentieren, wären uns sehr willkommen). Die Bilder sind nach folgenden Themen gegliedert: BI-Information (2), Sammeln (6), Start (2), Lauf (10), Ende Wanderung (1), Markierte Bäume (5), Eindrücke vom Biotop (5), Stand-Bürgerinitiative (1), Schluss LBV (1). Die Bilder dürfen von allen nicht-kommerziellen Interessierten frei genutzt werden. Ist jemand mit seinem Erkanntwerden  auf den Bildern nicht einverstanden, bitten wir um Mitteilung, damit wird die Identität unkenntlich machen können.

    BI-01


     

    BI-02

    Sammlung-01

    Sammlung-02

    Sammlung-03

    Sammlung-04

    Sammlung-05

    Sammlung-06

    Start-01

    Start-02

    Lauf-01 - Ein Pulk zieht an der Wagenburg vorbei

    Lauf-02

    Lauf-03 Ein Pulk gen Osten an der linken Begrenzung entlang

    Lauf-04  Zwei weitere Pulks gen Osten an der linken Begrenzung entlang

    Lauf-05

    Lauf-06

    Lauf-07

    Lauf-08

     

    Lauf-09

    Lauf-10

    Ende Wanderung (zu wenig Belichtung)


     

    Markierte Bäume 01 (Südflanke)

    Markierte Bäume 02 (Südflanke)

    Markierte Bäume 03 (Südflanke)

    Markierte Bäume 04 (Südflanke)

    Markierte Bäume 05 (Südflanke)

    Eindrücke vom Biotop 01

    Eindrücke vom Biotop  02

    Eindrücke vom Biotop 03

    Eindrücke vom Biotop 04

    Eindrücke vom Biotp 05

    Eindrücke vom Biotop 06

    Stand zum Unterschreiben (zu wenig Belichtung)

    Schluss LBV

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    Literatur (Auswahl)
    [noch in Arbeit]
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    Links (Auswahl: beachte)
    • Stadt Erlangen.
      • Chronologie zum Bebauungsplan Stand 19.1.11. [Falls der Stadtlink nicht mehr existiert: PDF]
      • Informationen zum Bebauungsplan Nr. 380.
        • Fotodokumentation der Stadt: [PDF] [Falls der Stadtlink nicht mehr existiert: PDF]
      • VERORDNUNG ÜBER DAS NATURSCHUTZGEBIET „EXERZIERPLATZ“ STADT ERLANGEN [PDF]

      • [Falls der Stadtlink nicht mehr existiert: PDF]
      • OB fordert faire Diskussion über Max-Planck-Bauprojekt.Nordbayern.de/region/erlangen: (Suche):  <exerzierplatz>.
    • Bürgerinitiative "Rettet unsern Exerzierplatz" *  Facebookseite.
    • Wikipedia: Erlangen, Exerzierplatz (Naturschutzgebiet).
    • Bund Naturschutz Erlangen.
    • LBV Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V.
    • attac Erlangen.
    • Bündnis 90 Die Grünen Erlangen.
    • Erlanger Linke.
    • SPD Erlangen.
    • Erlanger Nachrichten:
      • Laufende Menschenkette will „Exer“ retten. Mo. 24.01.11. Das Vorhaben bringt Jung und Alt auf Trab: Rund 600 Menschen haben gestern Nachmittag auf dem ehemaligen Exerzierplatzgelände mit einer „laufenden Menschenkette“ gegen den Bau des neuen Max-Planck-Institutes für die Physik des Lichts auf diesem Areal demonstriert. ...
      • Ex-Exerzierplatz entwickelt sich zum Streitobjekt. So. 16.01.11. Die Zukunft des Naherholungsgebiets Exerzierplatz ...
      • Pavillon wurde „Zahn der Zeit“ gezogen. Do. 14.10.10. Der Naturschutzpavillon am Exerzierplatz ist jetzt runderneuert worden ...
      • Auf Entdeckungsreise in der fränkischen Wüste. Do. 22.07.10 Natur zum Anfassen bieten der Landschaftspflegeverband Mittelfranken und das Amt für Umweltschutz 15 Erlanger Schulen im Naturschutzgebiet Exerzierplatz. ...
      • Die Zauneidechse will kein Max-Planck-Institut. Fr. 02.07.10.
      • Rosige Krabbelwesen und andere Menschen. (vor 25 Jahren ...)




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    alternativlos. Dank Bundeskanzlerin Merkel - die sich völlig unwillig oder unfähig zeigt, das deutsche Bankstertum entgegen all ihrer Versprechungen in die Pflicht und an die Leine zu nehmen - zum Unwort des Jahres gekürt. OB Balleis mag sich rühmen, in Erlangen mit seinem Max-Planck-Bauprojekt mit seiner obersten Schwesterparteifreundin gleichgezogen zu sein.
    • "Eine unabhängige Jury hat "alternativlos" zum schlimmsten Wort des vergangenen Jahres gewählt. Begründung: Das Wort ersticke den politischen Diskurs. ..." [Zeit 18.1.11]
    • "Alternativlos" ist das Unwort des Jahres 2010 ... Das Wort war von Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Griechenlandhilfe benutzt worden. ..." [WeltOnline 18.1.11]
    • "... Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Zusammenhang mit der Griechenland-Hilfe genannte "alternativlos" war der meist genannte Vorschlag. ..." [Tagesschau 18.1.11]
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    Menschenkette. Hier sollte man in Zukunft auch daran denken, sich mit Seilen, Schnüren, Ketten oder Bändern auszurüsten, denn selbst 1000 Aktivisten wären für ein so großes Gelände vermutlich zu wenige.
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    OB fordert faire Diskussion über Max Planck Bauprojekt.
    "Rathausreport vom 21. Januar 2011
    In einem offenen Brief an die Bürgerschaft (www.erlangen.de) hat Oberbürgermeister Siegfried Balleis die Gegner eines an der Staudtstraße geplanten Forschungsgebäudes um eine faire Diskussion gebeten. In einer Presseerklärung wandte sich das Stadtoberhaupt mit Nachdruck gegen die u.a. auf Flugblättern verbreitete Darstellung, wonach nördlich der Straße ein gigantischer Gebäudekomplex von angeblich 480 Meter Länge entstehen solle. Entsprechende Illustrationen und Behauptungen seien genauso falsch wie jene irreführenden Fotomontagen, die Kritiker des Arcaden-Projekts vor Jahren zunächst verbreitet hatten.
        Allen Bürgerinnen und Bürgern, die am Samstag mit einer Lichterkette gegen das Bauvorhaben der Max-Planck-Gesellschaft demonstrieren wollen, empfahl der OB, sich wirklich sachkundig zu machen. Balleis wörtlich: „Es wird definitiv keinen 480 Meter langen Betonriegel am südlichen Rand des Röthelheimparkes geben!“ Vielmehr würden die Labor- und Büroräume, die auf dem für die Universität durch Landtagsbeschluss seit 1997 reservierten Areal entstehen sollen, auf mehrere kleinere Baukörper verteilt.
        Der OB erinnerte in seiner Erklärung auch daran, dass die gesamte Entwicklung des Vorhabens bereits seit 1995 immer wieder durch Medienberichte und eine Reihe öffentlicher Veranstaltungen dokumentiert worden sei – sowohl im Rahmen der Aktualisierung des Flächennutzungsplans, als auch zuletzt im Zusammenhang mit dem Entscheidungsprozess über den Bebauungsplan Nr. 380."
    Kommentar: Eine faire Diskussion hätte eigentlich nur verdient, wer seinerseits faires Verhalten zeigt. Das überstürzte, "alternativlose" Tatsachen schaffen wollende Durchpeitschen hat weder mit Fairneß noch mit Vernunft, nicht mit Demokratie oder dem Geist eines Rechtsstaates etwas zu tun -  und schon gar nichts mit Transparenz, neuer und echter Bürgerbeteiligungskultur. Das sollte spätestens nach Stuttgart 21  jede PolitikerIn in diesem Lande zur Kenntnis genommen haben.
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    Querverweise > Links zum Thema.
    Standort: Bürgerinitiative "Rettet den Exerzierplatz" Aktion am 23.1.2011.
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    Information Stadt Erlangen Bauplanung Max-Planck-Institut am 9.2.2011, 20.00 Uhr in der Technischen Fakultät (Hörsaal 7 / Helmut-Volz-Hörsaal, Erwin-Rommel-Straße 60).
    Sozialmeile Erlangen *  Schuldenporträt Erlangen * Steueroasenausstellung * Eindrücke vom Theater * Eindrücke vom Erlanger Poetenfest * 10 Jahre Offenes Atelier Erlangen * Der Charakter und sein Preis * Herbstbilder Schlossgarten 2010 * Ausflug Staffelberg * Sturmspuren im Schlossgarten nach "Emma" * Regionales *
    Psychologische u. sozialpädagogische Hilfe (Beratung) in Nordbayern
    Regionales: Psychologische Psychotherapie in Mittelfranken. I.  *  Google Psychotherapie Mittelfranken.
    * Google Psychologie Mittelfranken. * Psychologisches Institut FAU Erlangen *
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site: www.sgipt.org
    z.B. Erlangen site: www.sgipt.org
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Bürgerinitiative "Rettet den Exerzierplatz" Aktion am 23.1.2011, ~ 15-16.00 Uhr
      direkt und rund um das Biotop am Exerzierplatz Erlangen. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/regional/Erlang/Exerzi/Exerzi0.htm
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    korrigiert: irs 23.01.11



    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    27.01.11    Querverweis Info Veranstaltung Stadt Erlangen 9.2.11.
    25.01.11    Überarbeitung Einführungsteil * Ergänzungen Links.
    23.01.11    Nachtrag Markierte Bäume.