Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    Abteilung Politische Psychologie - Überblick - Präambel - Sprache -
    IP-GIPT DAS=26.04.2009 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 26.5.9
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
    Mail: sekretariat@sgipt.org_ Zitierung & Copyright_

    Anfang Generalplan Ost_Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles_Rel. Beständiges Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region__ _Wichtiger Hinweis zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Politische Psychologie (Präambel), Bereich Wissenschaft im Nationalsozialismus,  und hier speziell zum Thema:

    Wissenschaft, Planung, Vertreibung
    Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten
    Eine Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Information des Erlanger Stadtmuseums zur Ausstellung:

    "Wissenschaft, Planung, Vertreibung
    Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten Text vorlesen

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und ihre Vergangenheit

    Eine Ausstellung in Erlangen erinnert an die Verstrickungen der Wissenschaft in die Machenschaften der Nationalsozialisten

    Im Juni 1942 übergab der Berliner Agrarwissenschaftler Prof. Konrad Meyer den Nationalsozialisten eine als „Generalplan Ost“ bekannt gewordene Denkschrift zur „Germanisierung“ der Ostgebiete. Der Plan sah vor, innerhalb von 25 Jahren fast fünf Millionen Deutsche im annektierten Polen und im Westteil der eroberten Sowjetunion anzusiedeln. Millionen slawischer und jüdischer Bewohner dieser Region sollten versklavt, vertrieben und ermordet werden. Die Pläne der Nationalsozialisten waren bezeichnend für den verbrecherischen Charakter ihrer Politik. Zugleich belegen sie die Skrupellosigkeit der daran beteiligten Experten, deren Arbeiten von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in beträchtlichem Umfang finanziert wurden.

    Unter dem Titel „Wissenschaft, Planung, Vertreibung – Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten“ zeigt die Deutsche Forschungsgemeinschaft vom 1. März bis 26. April 2009 im Stadtmuseum Erlangen eine Ausstellung, die von der engen Verbindung akademischer Forschung, rationaler Planung und Forschungsförderung im Dienste der nationalsozialistischen Eroberungs- und Vernichtungspolitik berichtet. In drei Abteilungen skizziert die Ausstellung die Vorgeschichte des Generalplans Ost, beleuchtet die Rolle der Wissenschaft sowie die Planungen für eine ethnische Neuordnung Osteuropas während des Zweiten Weltkriegs und wirft einen Blick auf die Realitäten von Umsiedlung, Vertreibung und Völkermord zwischen 1939 und 1945.

    Zur Aufarbeitung ihrer Geschichte hat die DFG eine Forschungsgruppe unter Leitung der Historiker Prof. Rüdiger vom Bruch (Berlin) und Prof. Ulrich Herbert (Freiburg) eingerichtet, deren Ziel es unter anderem ist, die Rolle der Deutschen Forschungsgemeinschaft während der Zeit des Nationalsozialismus aufzuklären. Die von Dr. Isabel Heinemann, PD Dr. Willi Oberkrome, Dr. Sabine Schleiermacher und Prof. Patrick Wagner wissenschaftlich ausgearbeitete Ausstellung ist ein Teil dieser Bemühungen, die zugleich einen Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert leisten wollen.

    Die Ausstellung wird am Sonntag, 1. März 2009 um 11.00 Uhr von Oberbürgermeister Dr. Siegfried Balleis, dem Kulturreferenten der Stadt Erlangen, Dr. Dieter Rossmeissl und dem stellvertretenden Vorstandsmitglied der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Dr. Robert Paul Königs eröffnet. Dr. Willi Oberkrome vom Historischen Seminar der Universität Freiburg spricht in seinem Vortrag zum Thema „Wissenschaft und Planung: Landwirtschaftliche Ostforschung im ‚Dritten Reich’“.

    „Wissenschaft, Planung, Vertreibung – Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten“, eine Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft vom 1. März bis 26. April 2009, im Stadtmuseum Erlangen, geöffnet dienstags und mittwochs von 9 bis 17, donnerstags von 9 bis 13 und 17 bis 20 Uhr, freitags von 9 bis 13 sowie samstags und sonntags von 11-17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung erscheint ein kostenloser Katalog."


    Kritik der Konzeption und Ausführung

    Die Ausstellung ist gut gemacht und die Führung, die auch deutlich macht, dass nicht glaubhaft ist, dass das deutsche Volk nichts gewusst haben will, sehr informativ. Aber es fehlen wesentliche Aspekte einer echten und wirklichen Aufarbeitung, nämlich der Bezug zum Nachkriegsdeutschland, wie aufgearbeitet und geahndet wurde - weitgehend gar nicht (> VGH) - und was sich heute verändert hat, damit sich Ähnliches morgen nicht so leicht wiederholt. Etwas zu kurz kamen auch die früheren deutschen Versuche, den Osten zu erobern (Deutscher Orden > W; polnische Teilungen > W) bzw. zu besiedeln (Rumäniendeutsche > W; Russendeutsche > W;). Besonders erschütternd war auch die Filmdokumentation "Die Kinder von Himmlerstadt".

    Die Wissenschaft - nicht nur die deutsche (> Kolonialismus; Eliten) - hat immer den Herrschenden gedient, denn von dort bekommt sie ihre Berufungen, ihre Weihen und Ehren und vor allem ihre Aufträge und ihr Geld. Dazu sagt diese Ausstellung überhaupt nichts. Im Grunde wird implizit so getan,. als wäre heute alles anders, als habe sich das deutsche Volk und die Wissenschaft einfach so gewandelt. Man spaltet ab, wenn man "nur" die Vergangenheit ohne Bezug zur Aufarbeitung, Gegenwart und Vorbeugung betrachtet.

    Da wird lang und breit der Agrarwissenschaftler Konrad Meyer als  "wissenschaftlicher Multifunktionär" - wie man mit solchen umgeht, hat Aristoteles in seiner Staatslehre vor 2300 Jahren abschließend formuliert - gebrandmarkt, dessen "Strafe" von der weitgehend unfähigen Nürnberger Militärjustiz mit der U-Haft als abgegolten gewertet wurde und der seine Karriere wie Abertausende von Juristen, Wissenschaftlern, KZ-Medizinern, Verwaltungsbeamten und Industriebossen unbeschadet in der Bundesrepublik fortsetzen konnte. Doch wie viele "Multifunktionäre" in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft und besonders in den Aufsichtsräten der (Landes-) Banken gibt es heute? Was hat sich denn wirklich geändert?

    Das ist leider keine wirkliche Aufarbeitung. Dazu müssten sie ihre heutige Funktion und Rolle für die Gesellschaft. Politik und Menschheit selbstkritisch reflektieren, denn:

    Die aktuellen Sünden der WissenschaftlerInnen

    • sie helfen inzwischen in globaler Dimension mit, die Umwelt und die Ressourcen dieser Erde zu plündern und zu zerstören:
    • sie fördern ein völlig maniform enthemmtes Wachstums- und Schuldenkonzept und
    • sie haben keinerlei verantwortliche Finanz- und Volkswirtschaftslehre;
    • sie helfen den Entwicklungsländern nicht, sondern sie halten sie in Unselbständigkeit und beuten sie aus;
    • sie zerstören Klima und Atmosphäre;
    • sie quälen und foltern Tiere auf entsetzliche Weise - im Namen der Freiheit der Forschung [Frontal21 19.5.9]
    • sie greifen mit Genmanipulation und ungebremst kapitalistischer Raffgier in die Schöpfung ein, wollen sogar Patente auf ihre gefährlichen, casino-wissenschaftlichen Eingriffe in die Natur (Monsanto);
    • sie sind nicht in der Lage, die Atommüll-Endlagerung auch nur für wenige Jahre kompetent und verantwortlich vorherzusagen (z.B. Asse) udn gefährden damit die Zukunft Deutschlands;
    • sie bauen Waffen und Bomben destruktivsten Ausmaßes, z.B. Uranmunition (>Wagner: Kriegsverbrechen der Nato);
    • sie vermüllen den Weltraum (Erdumlaufbahn);
    • sie sind vor allem an einem interessiert: an ihrem Ruf, ihrem Rang, ihrer Stellung - vom Gemeinwohl oder ihrem Gewissen werden sie selten geplagt;


    Zum Abschluss möchte ich noch kritisch bemerken, dass es - bald 65 Jahre nach dem Ende des Verbrecher-Reiches - allmählich eine Schande ist, wie die Universität Erlangen - besonders auch die Studentenschaft und die theologische Fakultät - mit ihrer unseligen Geschichte im Dritten Reich und seiner Vorgeschichte umgeht.



    Literatur (Auswahl)



    Links (Auswahl: beachte).
    • Informationen zur Ausstellung im Stadtmuseum Erlangen: [Online]
    • Ausstellungsfolder [PDF]
    • DFG-Online zur Ausstellung (Katalog).
    • Deutscher (Ritter-) Orden: W.
    • Generalplan Ost: W.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten:
    ___
    klare direkte Sprache. Sofern Persönlichkeiten angegriffen werden, werden sie in ihrer funktionalen Rolle oder als Repräsentanten und nicht als individuelle Menschen attackiert. Natürlich können z.B. CIA-Gangster oder Wirtschaftskriminelle der Deutschland AG auch gute Menschen, Eltern, Freunde oder Nachbarn sein. > GIPT-Manifest.
    ___


     
    Moral und Kultur sind nur Makulatur, wie alle Krisen, Umbruch- und Kriegszeiten zeigen - und die Tragödie und das Versagen der Guten war immer, daß sie viel zu selten schlecht genug waren, um gut genug gut sein zu können. 


    Querverweise
    Standort: Generalplan Ost.
    *
    Überblick Nationalsozialismus  *  Politische Psychologie in der IP-GIPT
     Vorbilder.  *  Zivilcourage  *  Zum Umgang mit Faschisten und Neonazis.
    *
    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Politische Psychologie site:www.sgipt.org. 
    *
    Dienstleistungs-Info.
    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Wissenschaft, Planung, Vertreibung. Der Generalplan Ost der Nationalsozialisten
    Eine Ausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Allgemeine und Integrative Politische Psychologie.  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/politpsy/3reich/wis/GPOst.htm
    Copyright & Nutzungsrechte
    Diese Seite darf von jeder/m in nicht-kommerziellen Verwertungen frei aber nur original bearbeitet und nicht  inhaltlich verändert und nur bei vollständiger Angabe der Zitierungs-Quelle benutzt werden. Das Einbinden in fremde Seiten oder Rahmen, die die Urheberschaft der IP-GIPT nicht jederzeit klar erkennen lassen, ist nicht gestattet. Sofern die Rechte anderer berührt sind, sind diese dort zu erkunden. Sollten wir die Rechte anderer unberechtigt genutzt haben, bitten wir um Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus  ...  geht, sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.


    Ende  Generalplan Ost_Service_ Überblick_ Relativ Aktuelles_Rel. Beständiges Titelblatt_ Konzept_ Archiv_ Region_Mail:_sekretariat@sgipt.org_ __Wichtiger Hinweis zu Links und Empfehlungen.

    korrigiert: irs 25.04.09


    Änderungen wird gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen und Kritik willkommen
    20.05.09    Kriegsverbrechen der Natomit Uranmunition.
    19.05.09    Einbau Tierquälerei im Namen der Freiheit der Forschung.