Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=29.08.2001 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 31.01.20
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail:sekretariat@sgipt.org

    Anfang _Ludwig XIV.__Datenschutz__Überblick__Rel. Aktuelles __Rel. Beständiges  __Titelblatt__ Konzept__ Archiv__Region__Service-iec-verlag__Zitierung  &  Copyright ___Wichtige Hinweise zu Links und Empfehlungen

    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Medizinische Psychosomatik, Psychopathologie und Psychiatrie, hier zum Thema Zwang und Zwangsmaßnahmen, Betreuung und Unterbringung, und hier speziell zu Ludwig II., ergänzend:

    Ludwig XIV. und die absolute Monarchie
    als großes Vorbild Ludwigs II., König von Bayern
    oder Die Legende von der 'Friedenstaube' Ludwig II.

    Der Sonnenkönig
    L'Etat c'est moi -  Der Staat bin ich



    Ludwig XIII. 
    Sein Vater 

    "Niemals sprach dieser über seinen Vater und ehrte nicht sein Andenken." (S.9)

    Le Dieudonné (Gottgeschenkte)
    Ludwig XIV. (1638-1715)

     Die Mutter
    Anna von Österreich

    Die Historiker schreiben: "Er bekam den Beinamen Le Dieudonné, der Gottgeschenkte, denn er war das erste Kind Ludwigs XIII. und Annas von Österreich nach zweiundzwanzigjähriger liebloser Ehe." Ludwig XIV. wurde im Alter von vier Jahren, nachdem sein Vater starb, König von Frankreich und Navarra. Zunächst wurde aber eine Regentschaft seiner Mutter mit Hilfe eines Beirats gebildet.
     
    Plötz (S. 878): Der Verherrlichung des Monarchen dienen der Bau des Riesenschlosses in Versailles (S. 880), die Erweiterung des Hofstaats (rund 4000 Personen), die Ausgestaltung des Hofzeremoniells. Als überall angebrachtes Sinnbild des Herrschers wird die Sonne gewählt (deshalb: "Sonnenkönig"). Der Adel wird durch Pensionen und Hofdienst in einen von königlichen Gnadenbeweisen abhängigen Hofadel verwandelt, das Parlament in seinen Rechten erneut eingeschränkt. Die Steuererhebung wird mehr und mehr als königliches Recht gehandhabt. - Ludwig XIV., für viele europäische Herrscher das Musterbild eines Monarchen, verbindet selbstbewußte königliche Würde mit persönlichem Ehrgeiz und Pünktlichkeit in der Arbeit, ist geistig nicht überragend, in späteren Jahren unter dem Einfluß seiner Mätresse Françoise d'Aubigné de Maintenon religiösen Stimmungen zugänglich. Das Hofleben Ludwigs XIV. in Versailles, Marly und Trianon wird zum Vorbild europäischer Hofhaltung." 
    Plötz (S.860) "Auch die bildenden Künste stehen im Dienst der Verherrlichung des Königsgedankens."
    Historische Stichworte: Regierung: Colbert. Wirtschaft: Merkantilismus. Wissenschaft: Descartes, Pascal. Literatur: Corneille, Molière, La Fontaine, Racine. Malerei: Poussin, Lebrun.
    Der Kardinal Mazarin (Italiener) wurde für die Erziehung Ludwigs XIV. bestimmt. Moll S. 36 schreibt: "Pierre de la Porte [1861, p. 261] berichtet in seinen Memoiren, daß Mazarin im Jahre 1652 mit dem damals 14jährigen König Ludwig XIV. nach einem Diner geschlechtlichen Verkehr ausgeübt habe." Als Sechsjähriger wurde er den Kinderfrauen entzogen. Fortan gab es keine Märchen mehr, sondern die Geschichte Frankreichs. Schon mit 6 Jahren soll er sich geschmeichelt und als König gefühlt haben. Er wurde so erzogen, daß er einen ausgesprochen dynastischen und
    machtpolitischen Ehrgeiz entwickelte und als - sein - höchstes Ziel der Staatskunst die territoritale Ausdehnung ansah: also Krieg. Diesen führte er denn auch fast sein ganzes Leben nahezu ununterbrochen. Dieser unermüdliche und  grausame Kriegstreiber sorgte für sehr viel Elend, Leid und Kummer in Deutschland, so daß wir uns fragen müssen:
     
    Wie ist es möglich und psychologisch verstehbar, daß Ludwig II. bei seiner angeblichen pazifistischen Grundeinstellung ein Vorbild wie Ludwig XIV. wählen konnte, der nicht nur sein ganzes Leben lang Krieg geführt und Europa verwüstet hat, sondern hierbei besonders auch Deutschland und Bayern fürchterlich traf?

    Kriege Ludwigs XIV.

    1659—1679 PHASE 1.

  • 1667-1668 Devolutionskrieg gegen Spanien.
  • 1668 Condé unterwirft die Freigrafschaft Burgund.
  • 1672 Einfall Frankreichs in den Niederlanden. Niederländer zwingen die Eindringlinge im Folgejahr durch Überflutung des überfallenen Gebietes zum Rückzug.
  • 1674 Große Allianz von Den Haag gegen Ludwig XIV.
  • 1674 Schlacht bei Sinsheim und Ladenburg.Turenne schlägt Kaiserliche und verwüstet die Pfalz.
  • 1675 Schlachten bei Mulhouse, Colmar und Turckheim. Turenne siegt erneut über die Kaiserlichen und erzwingt die Räumung des Elsass.
  • 1675 Schlacht bei Sasbach. Tod Turennes.
  • 1675 Schlacht bei Fehrbellin. Brandenburg schlägt Schweden.
  • 1678 Friede von Nijmegen.

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    1679—1697 PHASE II
  • Eingliederung von Reichsgebieten in französisches Staatsgebiet (Reunionen) führt 1681 zurAllianz von Den Haag, in der sich die Niederlande, Schweden, Spanien und das Reich verbünden.
  • 1681 Frankreich fällt in Luxemburg ein.
  • 1684 Französische Flotte beschießt Genua.
  • 1688 Zweiter Einfall Frankreichs in die Pfalz.
  • 1688-1689 ErneuteVerheerung der Pfalz eint Europa gegen Ludwig XIV.
  • 1689 -1697 Krieg der Liga von Augsburg (Neunjähriger Krieg). Spanien, das Reich, Schweden und Bayern verbünden sich im Kampf um die spanische Erbfolge gegen Frankreich.

  •  [1689 Englische Revolution. Wilhelm III. stürzt Jakob II.]
  • Mai 1689 Wiener Allianz Kaiser Leopolds I. und der Niederlande gegen Frankreich, der England, Spanien und Savoyen beitreten.

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    Kriegsschauplatz Irland
  • Seeschlachten in der Bantry Bay und bei Beachy Head. Französischer Sieg über England und die Niederlande. Ludwig XIV. plant eine Invasion in England von Cherbourg aus.
  • 1689 Frankreich fällt in die Niederlande ein.
  • 1692 Schlacht bei La Hougue. Sieg Russels über Tourville.
  • 1692 Schlacht bei Steinkirk. Niederlage Wilhelms III.
  • 1693 Schlacht bei Neerwinden (Landen). Niederlage Wilhelms III.

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    Aus der Chronik: "1689 wurde ein Unglücksjahr für die rheinischen Lande, das lange Zeit im Gedächtnis des Volkes blieb. Es sollten nämlich solche Orte, die dem Lilienbanner nicht unterworfen bleiben konnten, ausgelöscht, ganze Landstriche verwüstet zurückgelassen werden. An die Bauern erging der Befehl, Heu und Stroh zu verbrennen, die Saat auf den Feldern zu vernichten. Diese Anordnung wurde glücklicherweise vielfach umgangen. Stuttgart blieb verschont, weil der mit dem Heranschaffen des Brandmaterials beauftragte Fuhrmann das Weite gesucht hatte. In Eßlingen fand Mélac keine Zeit mehr, den Zerstörungsbefehl auszuführen, auch Montclar zog sich fluchtartig zurück. Es mangelte an ausreichenden Vernichtungskräften und -mitteln. Bauern erhoben sich.
        Manche Franzosen hielten es mit ihrer Ehre und dem Menschengefühl für unvereinbar, in der befohlenen Weise dem obersten Kriegsherrn zu dienen. Ihnen wurde der Dienst verleidet wie jenem Offizier Du Mont, der sich gegen ein solches Zerstörungswerk sperrte, . . . "daß man höchstens noch sagen könne: Hier lag Worms, Speyer, Mannheim usw.". Er hatte bei Heidelberg erlebt, wie man Ortschaften niederbrannte. "Immer waren es die Dragoner, die man dazu verwandte. Bevor sie Brand anlegten, plünderten sie nicht nur alles, was sie Gutes vorfanden, sie vergewaltigten auch schamlos Mädchen und Frauen und begingen Tausende von Übergriffen solcher Art. Das Gerücht von diesen Gewalttaten hatte sich im Lande Baden und in Württemberg verbreitet, so daß die Bewohner der Städte und Flecken bei unserer Annäherung ihre Wohnungen verließen und vor uns flohen, wie vor Feinden und Vernichtern des Menschengeschlechts."
        Befestigungen wurden abgetragen, um ein der französischen Fortifikationslinie vorgelagertes Glacis zu schaffen, aus Vorsorge für den nächsten Krieg. Die Franzosen wollten bei einem künftigen Vordringen nicht auf Hindernisse stoßen, und die rheinischen Kurfürsten sollten fortan nur Platzhalter des französischen Monarchen sein. Davon sprach man offen am Versailler Hof. Louvois hatte geraten, die Pfalz zu verwüsten, und sich bei seinem zaudernden Herrn durchgesetzt. Andere hielten es für geboten, zwar gegen den Kaiser zu kämpfen, das Reich aber zu schonen. Aus diesen Widerständen erklärt sich der verzögerte Beginn der Entfestigungsarbeiten."

    Französischer Feldzug in Italien:
    1690 Schlacht bei Staffarda; 1693 Schlacht bei Marsaglia.
    [Kaperfahrten Jean Barts im Kanal.]
    1696/1697 Friede von Turin und von Rijswijk.

    1697—1715 PHASE III.

  • 1700 Tod Karls II. von Spanien; das spanische Reich fällt an Philipp von Anjou.
  • [1700 Brandenburg wird Königreich Preußen.]
  • 1702-1713 Spanischer Erbfolgekrieg
  • Frankreich fällt in die Niederlande ein.
  • 1701 Haager Allianz gegen Frankreich.
  • 1702 Schlacht bei Friedlingen.
  • 1703 Schlacht bei Höchstädt.
  • 1704 Schlacht bei Blindheim. Großer Sieg Marlboroughs. Verbündete unterwerfen Bayern.
  • Verbündete: 12 000 Gefallene und Verwundete. 
    Frankreich: 20 000 Gefallene und Verwundete.

     [1704 England nimmt Gibraltar ein.]

  • 1706 Schlacht bei Ramillies. Spanische Niederlande fallen an dieVerbündeten.
  • 1706 Schlacht bei Turin.
  • Philipp V. muss Barcelona aufgeben. Frankreich verliert in einem Sommer Belgien, Mailand und Spanien.
  • 1707 Schlacht bei Almansa.
  • 1708 Schlacht bei Oudenaarde. Verbündete marschieren in Frankreich ein.
  • 1708 -1714 Sardinien ist britischer Stützpunkt.
  • 1708 -1783 Menorca ist britischer Stützpunkt.
  • 1709  Schlacht bei Malplaquet. Pyrrhossieg für Marlborough, verhindert den Einmarsch der Verbündeten in Frankreich.
  • Verbündete: 6500 Gefallene und 14 000 Verwundete. 
    Frankreich: 4500 Gefallene und 8000 Verwundete.
  • 1710 Schlacht  bei Lérida. Niederlage Philipps.
  • 1710 Schlachten bei Brihuega und Villaviciosa. Niederlage der Verbündeten, die Spanien wieder den Bourbonen zufallen lässt.
  • 1711 Französischer Expeditionsverband nimmt Rio de Janeiro ein.
  • 1712 Schlacht bei Denain.Villars erringt den einzigen bedeutenden Sieg Frankreichs.
  • 1713 Frieden von Utrecht.

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    Fußnoten
    L'Etat c'est moi!. Plötz (Auszug 27.A., S. 878) hierzu:  "... der Ausspruch 'L'Etat c'est moi!'" -   (Der Staat bin ich) - "ist schwerlich gefallen, entspricht auch nicht dem Staatsdenken, wohl aber der Regierungspraxis des Königs.

    Quelle Kriege Ludwigs XIV.  D. A. G. Publications (dt. 2000, engl. 1999). Zeittafeln zur Militärgeschichte. Von 3000 v. Chr. bis heute.  Augsburg: Bechtermünz.

    Quelle Aus der Chronik 1689: Kathe, Heinz (1981). Der Sonnenkönig. Ludwig XIV., König von Frankreich, und seine Zeit 1638-1715. Berlin: Akademie Verlag.
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    Querverweise
    Standort: Ludwig XIV  und die absolute Monarchie als großes Vorbild Ludwigs II..
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    Übersicht Differentielle Psychologie der Persönlichkeit in der Allgemeinen und Integrativen Psychodiagnostik, Psychologie, Psychopathologie und Psychotherapie.
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    Verteilerseite Die Entmündigung Ludwig II. König von Bayern
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Ludwig XIV und die absolute Monarchie als großes Vorbild Ludwigs II., König von Bayern Aus unserer Abteilung Medizinische Psychosomatik, Psychopathologie und Psychiatrie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/medppp/zwang/ludwig2/ludwig14.htm
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