Ludwig II. Die Schlösser und die Kunst
Schloß
Neuschwanstein (Hohenschwangau)
Geplante Kosten
3.256.000 Mark, tatsächliche Kosten. 6.180.047. Entspricht
heute ungefähr *mal 100
'Schloß Neuschwanstein erbaut 1869-1886 für König Ludwig II., bei Schwangau im Allgäu. Wie kein anderes Schloß dokumentiert Neuschwanstein jene verklärende Vorstellung vom Mittelalter, der man seit der Romantik anhing. Es entstand in wildromantischer Landschaft an der Stelle einer mittelalterlichen Burgruine. Inspiriert von der Scheinwelt des Theaters ließ der Monarch hoch oben auf einem Felsen seine "Wartburg" als Tempel Richard Wagners errichten. Gerade dieses Bauwerk zeugt von seiner spätro- mantischen Introvertiertheit. Im Rückgriff auf die Romantik stellt das Schloß den Versuch dar, Kunst, Natur und Archi- tektur zum Gesamtkunstwerk zu vereinen. Aus: Gympel, Jan (1996). Geschichte der Architektur. Von der Antike bis heute. Köln: Könemann. S. 74 |
Aus dem Text der Schloßverwaltung bayerischer Schlösser: "Neuschwanstein, ab 1868 von König Ludwig II. von Bayern errichtet, steht auf einem zerklüfteten Felsen, dem fast 2000 m hohen Tegelberg vorgelagert. Ein Brief Ludwigs an Richard Wagner berichtet von den Beweggründen des Bauvorhabens: „Ich habe die Absicht, die alte Burgruine bei der Pöllatschlucht neu aufbauen zu lassen im echten Styl der alten deutschen Ritterburgen“. Neuschwanstein sollte Denkmal und zugleich Fluchtburg sein, weitab von der verhassten Residenzstadt München. Hinzu traten Vertrautheit und Liebe zum Gebirge. Ludwig II. war ein resoluter Bauherr. Das Gesamtprogramm für Neuschwanstein musste immer wieder den sich ändernden Vorstellungen des Königs angepasst werden. Bühnenmaler Christian Jank hatte zunächst Vorentwürfe geliefert. Das Projekt wandelte sich in den Ansichten Janks von einer kleinen „Raubritterburg“ mit spätgotischen Details zu einer monumentalen „romanischen“ Burg mit Anleihen an den Palas der Wartburg bei Eisenach. Neuschwanstein ist also keine Kopie einer mittelalterlichen Burg, sondern eine charakteristische Neuschöpfung des Historismus. 1869 erfolgte die Grundsteinlegung. Die Planung lag zunächst in den Händen von Baurat Eduard Riedl; 1874 übernahm Architekt Georg Dollmann die Leitung. Von Anfang an hatte der Sängersaal eine wichtige Rolle gespielt. Angeregt durch eine Münchner Neuinszenierung des „Tannhäuser“ sollte nachVorbild des Festsaals der Wartburg auch in Neuschwanstein der Sängersaal des Dichter-Wettstreites nachempfunden werden. Die Idee eines Thronsaals trat erst später hinzu. Dieser sakral wirkende Prunkraum wurde neben byzantinischen Vorbildern vor allem von der Allerheiligenhofkirche der Münchner Residenz beeinflusst. Durch den Thronsaal, in seiner endgültigen Form erst 1881 von Julius Hofmann konzipiert, verwandelte sich die für den jungen König entworfene „Wartburg“ auch in die „Gralsburg“ des Parzival. Ludwig II. überwachte jedes Detail der Ausstattung seiner Burg. Insbesondere die Planung der Wandmalereien lag ihm am Herzen. Stammten die Themen zwar überwiegend aus dem Umkreis der Musikdramen Wagners, so ordnete er an, dass die figürlichen Darstellungen direkt nach der Sage und nicht nach den Textbüchern ausgeführt werden sollten. Bis zum Tod des Königs, 1886, war nur der fünfstöckige Palast vollendet. Im Thronsaal fehlte noch – geradezu symbolisch – der Thron, als der König entmündigt von Neuschwanstein nach Schloss Berg am Starnberger See gebracht wurde."
Link: König Ludwig II. Netz: Neuschwanstein.
Die bayerische Schlösserverwaltung schreibt zum Schloß Herrenchiemsee: "Für König Ludwig II. von Bayern war der französische „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. die ideale Verkörperung des Königtums. Im Neuen Schloss wollte er sein lange geplantes Projekt eines „Neuen Versailles“ verwirklichen, weniger als bewohnbares Schloss gedacht, sondern als glanzvolle Versinnbildlichung des Absolutismus. Das Neue Schloss ist aber keine reine Kopie von Versailles, sondern zitiert sein Vorbild in einigen typischen Teilen wie der Hauptfassade, Spiegelgalerie und Gesandtentreppe. So ist Schloss Herrenchiemsee, wenn auch unvollendet geblieben, ein eigenständiges Zeugnis des Historismus: Das Monument eines Königs, der seine königliche Rolle nur noch in der Fantasie spielen konnte. Rund zwanzig Prunkräume sind zu besichtigen. ( Park Herrenchiemsee)
König
Ludwig II.- Museum
Wer mehr über König Ludwig
II. erfahren möchte, sollte das König Ludwig II.-Museum im Südflügel
des Neuen Schlosses besuchen: Wie verlief das Leben des Monarchen bis zu
seinem frühen Tod? Welche Planungen gab es für die „Königsschlösser“?
Wie war die Ausstattung seines privaten Appartements und des Wintergartens
in der Münchner Residenz? Auch der Freundschaft mit Richard Wagner
ist ein eigener Abschnitt gewidmet.
Ähnlich
wie beim Innenausbau des Schlosses strebte Ludwig II. auch bei der Gartengestaltung
keine vollständige Kopie des Versailler Vorbildes an. Einen Schwerpunkt
im gestalterischen Programm der Gartenanlage Herrenchiemsee stellte die
Sicht aus dem Paradeschlafzimmer und der Spiegelgalerie des Schlosses dar.
Damit ist der Gartenbereich mit den 1994 wiederhergestellten Wasserspielen,
dem Latonabrunnen, dem Apollobecken und dem Kanal im Westen sowie die große
Lindenallee, die sogenannte „Avenue“ im Osten des Schlossgebäudes
gemeint. Obwohl bis zum Tod König Ludwigs II. im Jahre 1886 nur etwa
ein Drittel der ursprünglich auf 81 ha Größe ausgelegten
Gartenanlage fertig gestellt war, zeigt sich dem Besucher eine eindrucksvolle
Prachtentfaltung aus bunten Blumenrabatten, Springbrunnen, Steinfiguren,
Hecken und Alleen.
Auf Königs
Spuren wandelt man auch auf dem Rundweg um den „Inselpark“, durch dichte
Waldzonen, vorbei an Weideflächen und Obstwiesen, mit überraschenden
Blicken auf die Bayerischen Alpen oder das Königsschloss. Ein Weg
führt auch zur Hl.-Kreuz-Kapelle (17. Jahrhundert) an der nördlichen
Inselspitze."
Link: König Ludwig II. Netz: Herrenchiemsee.
Schloß
Linderhof
Geplante Kosten
3.525.428.000 Mark, tatsächliche Kosten. 8.460.937 Entspricht heute
ungefähr mal 100
Die bayerische Schlösserverwaltung
schreibt: "Schloss Linderhof ist als „Königliche Villa“ Ludwigs II.
von Bayern unter seinen Schlössern als Bautypus einmalig. Linderhof
ist auch das einzige Schloss, dessen Vollendung der König erlebte
und das er öfters bewohnte. Sein Vater, König Max II., besaß
in „Linderhof“ ein Jagdhaus, das sogenannte Königshäuschen. Dieses
hatte Ludwig II. zwischen 1870 und 1872 durch seinen Architekten Georg
Dollmann mit einem U-förmigen Gebäudekomplex erweitert, in dessen
Mittelpunkt das Paradeschlafzimmer lag. Der Neubau war wie das Königshäuschen
ein hölzerner Ständerbau. Erst 1874 wurde die Außenfassade
mit einem Steinbau ummantelt, das alte Jagdhaus wurde abgetragen und im
Park wieder aufgebaut. Seine Königliche Villa ließ Ludwig II.
dann durch Spiegelsaal und Treppenhaus vervollständigen. Das Schlafzimmer
wurde 1884 umgebaut und neu estaltet.
Schloss Linderhof
sollte als Refugium des menschenscheuen Königs dienen. Dennoch wollte
Ludwig II. nicht auf die zentralen Räume des absolutistischen Hofzeremoniells
verzichten. So maß er trotz des privaten Charakters der Linderhofer
Räume auch dem Audienzzimmer besondere Bedeutung bei. Die Ausstattung
ist wie alle Prunkräume im Stil des „Zweiten Rokoko“ gehalten. Neben
Hinweisen auf die französischen Könige des Absolutismus wird
das Königreich Bayern in vielen Anspielungen verherrlicht. (Schlosspark
Linderhof)"
Link: König Ludwig II. Netz: Schloß Linderhof.
Königshaus
am Schachen
Bescheibung der bay. Schlösserverwaltung:
"Vor dem Felsmassiv des Wettersteingebirges mit Blick in das Loisachtal
gelegen wurde 1872 für Ludwig II. von Bayern der Bau des „Koeniglichen
Jagdhauses auf der Schachen-Alpe“ nach Plänen von Georg Dollmann vollendet.
Dollmann hatte zunächst einen hölzernen Ständerbau entworfen,
dessen Äußeres den sogenannten Schweizerhäusern entsprach
und im Grundriss mit dem vorspringenden zentralen Salon die moderne Raumaufteilung
Pariser Villen übernahm. Ludwig II. ließ den Mittelbau dann
um ein Geschoss erhöhen: Der berühmte „Türkische Saal" –
ausgestattet im maurischen Stil – entstand. Die Farbenpracht der orientalisch
anmutenden Ausstattung des Raumes mit den reichen Textilien, Pfauenfedern
und dem Brunnen wird durch farbige Glasfenster noch gesteigert. Der bayerische
König suchte das Schachenhaus stets zu seinem Geburtstag am 25. August
auf.
Unterhalb des Königshauses
kann der historische Alpengarten besucht werden, der dem Botanischen Garten
in München untersteht."
Siehe: Schlösser und Burgen
in Bayern (Übersicht): https://www.schloesser.bayern.de/
Entwurf von Julius Hofmann 1885
Sekundärquelle Petzet
S. 97
Schlösserverwaltung Bayern
Schlösser und Burgen in Bayern
(Übersicht): https://www.schloesser.bayern.de/
König Ludwig II. Netz: https://www.koenig-ludwig.org/
Das Netz für König Ludwigs
Treue:
https://www.koenigludwig.net/
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z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff>
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z.B. Forensische Psychologie site:www.sgipt.org. |