Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=30.07.2006 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 01.04.15
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen   E-Mail:  sekretariat@sgipt.org  _ Zitierung  &  Copyright

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    Willkommen in unserer integrativen und interdisziplinären Abteilung Kunst, Ästhetik, Psychologie der Kunst, hier Materialien aus:

    Club der Cäsaren
    the emperor's club
    Poster
    Spielte nur Charakter und Tugend in der Geschichte eine Rolle, wären die Geschichtsbücher leer.
    von Irmgard Rathsmann-Sponsel und Rudolf Sponsel, Erlangen

    Schlüsselmetapher des Films: Die Tafel des Shutruk Nahunte (1158 v. Chr.):


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      Übersicht
       
    • Filmdaten. 
    • Filmsprüche (Botschaften).
    • Die Geschichte (Handlung) des Films. 
    • Zum wahren Hintergrund des Films.
    • Wie Mr. Hundert seine Prinzipien verrät und was psychologisch dahinter steckt.
    • Zur Psychologie und Psychopathologie abwesender dominanter Väter in diesem Film: Lernen am Modell.
    • Bewertung und Kritik
    • Und die Moral von der Geschicht.
    • Falsch euphemistische Darstellung der Antike im Dienste einer illusionistischen und fragwürdigen Pädagogik.
    • Was sind historische Größen und wie werden sie zu solchen?
    • Filmkritik und Kritik der Filmkritik.
    • Literatur.
    • Links.
    • Anmerkungen: 
    • Shutruk Nahunte. 
    • Cäsarentum.
    • Elite-Hollyvoodoo USA.
    • Querverweise. (Kunst und Filmkunst in der IP-GIPT) 




    Filmdaten: Originaltitel: The Emperor's Club, Drama, USA 2002, ca. 105 min. Regie Michael Hoffman. Musik James Newton Howard. Drehbuch Neil Tolkin. Buch Ethan Canin. Darsteller: William Hundert (Kevin Kline); Sedgewick Bell (Emile Hirsch); Elizabeth (Embeth Davidtz); James Ellerby (Rob Morrow); Woodbridge (Edward Herrmann); Senator Bell (Harris Yulin); Sedgewick Bell (alt) (Joel Gretsch).

    Filmsprüche.
    Die Tafel Shutruk-Nahuntes.
    Erstes Motto der Schule: "Non sibi" oder "Nicht für sich selbst." Der Direktor: "Das in St. Benedict erworbene Wissen sollte nicht nur Ihnen sondern auch anderen zu Gute kommen."
    Zweites Motto der Schule: "Finis origine pendet". Der Direktor übersetzt es mit "Das Ende hängt vom Anfang ab.", eine eher pessimistisch-fatalistische Haltung, die wenig Einfluss auf Veränderung verheißt.
    "Der Charakter eines Menschen ist sein Schicksal" (eine von Mr. Hunderts Grundüberzeugungen).
    "Ich hoffe, es bleibt unter uns, wie immer." (Bell bei Aufdeckung seines 2. großen Betruges).

    Die Geschichte (Handlung) des Films (zum wahren Hintergrund).
    Im "Elite"-Internat St. Benedict unterrichtet der Single Professor Mr. Hundert Geschichte und Latein. Er ist überzeugt, dass aus der Antike nur die  vorbildlichen und tugendhaften grossen Persönlichkeiten aus Politik, Gesellschaft und Geistgeschichte historisch überlebt haben. Sein falsches und im Grunde verlogenes Credo (Glaubensbekenntnis) lautet: Nur wer Charakter und Tugend zeigt, kann in die Geschichte eingehen, dessen Name wird überleben. Um dieses Überzeugungsprinzip allen neuen Jahrgängen von Schülern, die in das Internat strömen, zu demonstrieren, hängt über der Klasseneingangstür eine bemerkenswerte Tafel, die beim ersten Zusammentreffen eines Jahrgangs von einem Schüler laut vorzulesen ist. Dort wird der König von Elam (Mesopotamien), Shutruk Nahunte, 1158 vor Chr. zitiert, der angeblich in keinem Geschichtsbuch mehr erwähnt wird (falsch). Warum? Weil er kein charaktervoller und tugendhafter Herrscher gewesen sein soll, so die falsche Lehre des Professors. Anhand dieses Beispiels möchte er pädagogisch wirken, indem er propagiert, nur Charakter und Tugend führen zur Größe. Er möchte den Scholaren das erste ehrenwerte Motto der Schule, Bildung nicht nur für sich, sondern auch zum Nutzen anderer zu erwerben, auf diese Weise eindrucksvoll nahebringen. Filmtechnisch ist dies gelungen, wenn es auch weder der historischen noch der politisch-soziologischen Wahrheit entspricht. Die Tafel Shutruk-Nahuntes und ihre Interpretation durch den Professor zieht sich wie ein roter Faden durch den Film und gipfelt auch in und mit ihr im Schlusshöhepunkt. Der junge Schüler Bell zeigt kritisches, selbstbewußtes und respektloses Verhalten, wodurch er nicht nur seine Mitschüler sehr beeindruckt, sondern auch seinen Professor, Mr. Hundert. Der Lehrer teilidentifiziert sich offenbar mit dem Schüler, da beide "große" Väter hatten und er sich durch ein Gespräch mit dem Vater des Schülers an seinen eigenen dominanten Vater erinnert fühlt. Er bildet die Idee aus, dass dieser rebellische und eigensinnige Junge eine Chance braucht und jemandem, der an ihn glaubt, was pädagogischen Sinn macht. So geht Mr. Hundert doppelstrategisch, mit Zuckerbrot und Peitsche vor. Er mobilisiert den autoritären Vater des Jungen, der sich ihn entsprechend und typisch amerikanisch vor die Brust nimmt (weißt Du, wie viel Schulgeld ich für Dich bezahle), aber in einer bedeutungsvollen Szene auch deutlich macht, dass er das Privileg, den Charakter seines Jungen zu formen, beansprucht und die Charakterformung Mr. Hundert ausdrucksstark verbietet. Der Professor "leiht" ihm sein persönliches Lehrbuch von früher, offenbar als Versöhnungs- und Motivationsgeste, weil er bei seinem Vater petzte. Aber bereits hier geht Mr. Hundert zu weit und verlässt seine eisernen tugendhaften Grundsätze, indem er ihm direkte Tips gibt, wie er sich auf die Julius Cäsar Klausuren für den internatsinternen alljährlichen Wettbewerb qualifizieren kann. Damit gelingt ihm ein wichtiges pädagogisches Ziel: die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit des Jungen zu aktivieren, der seine Chance aufgrund der Tips wittert - und, er wäre nicht Bell, auch nutzt. Durch besondere Protektion und Vorteilsgabe bis hin zum offenen Bewertungsbetrug bei der Qualifizierungsarbeit zu Gunsten Bells und zu Ungunsten des Schülers Blythe, kann Bell in den Ausscheidungswettkampf der besten drei um den Titel Mr. Julius Cäsar vorrücken. Dort merkt Mr. Hundert, dass Sedgewick Bell spickt und betrügt und er kann - nachdem ihn der Direktor rät, es zu ignorieren - gerade noch verhindern, dass Bell unverdienterweise den Titel gewinnt, indem er eine Frage stellt, die nicht zum eigentlichen Prüfungsstoff gehört - und daher von Bell, wie man ihn kennt, wahrscheinlich nicht gelernt wurde -, von der aber aus einer früheren Begebenheit weiss, dass sie der Inder Masoudi kennt. So kann Mr. Hundert gerade noch abwehren, dass Spicken und Betrug zum Sieg führen, indem er selber eine unfaire Methode anwandte. Nachdem er Bell später unter vier Augen stellt und auf dem Kopf zusagt, dass er spickte und betrog, fällt die kurzzeitig aufgeflammte Leistungsbereitschaft schlagartig wieder ab und Sedgewick Bell zeigt sich wieder als der ursprüngliche alte aufmüpfige Rebell mit ziemlich viel Destruktivität und Respektlosigkeit. Er verdächtigt Mr. Hundert, dass er ihn nur deshalb nicht bloßgestellt hat, weil sein Vater eben der Senator sei, was so ganz falsch nicht ist, auch wenn er seine Motivation in edle pädagogische Gesinnung verpackt, so scheute er - wie der Direktor - doch wohl auch den öffentlichen Skandal, der für die Spenden- und Geldaquisition wohl von beiden intuitiv für wenig zuträglich erachtet wurde. Dieser scheinheilige Opportunismus findet nachvollziehbar die Verachtung des Jungen. Und er schafft den Abschluss. Nach der Scheidung seiner unerklärten Liebe kann er sie endlich heiraten. Jahre später stirbt der Direktor und die Nachfolge der Schulleitung, so die implizite Botschaft des Films, steht an und es scheint Mr. Hundert selbstverständlich und klar, dass sie ihm, dem langjährigen loyalen Stellvertreter übertragen wird. Aber Direktor wird ausgerechnet derjenige, der ihm die Stellung an der Schule verdankte und von ihm gefördert wurde, aber hinter seinem Rücken mit ihm um die Stelle des Direktors konkurriert und ihm vom entscheidenden Gremium wegen besonderer Tüchtigkeit bei Spendenaquisitionen auch tatsächlich vorgezogen wird. Seine Enttäuschung ist so gross, dass er seinen Rücktritt einreicht. Er versucht ein Buch zu schreiben, ist dazu aber wohl doch nicht schöpferisch genug, möglicherweise blockiert ihn auch die Erinnerung, dass er selbst seinen Vater vermissen musste, weil dieser Bücher schrieb. In unbeobachteten Augenblicken wirkt er jedenfalls gequält und unglücklich. Da wendet sich der ihm vorgezogene Direktor der Schule mit einer Bitte an ihn: Der Abschluss von Bell und seinen Klassenkameraden ist 25 Jahre her. Bell hat seinen Weg in der Gesellschaft gemacht und lockt nun mit einer gigantischen Spende, wenn noch einmal der Wettbewerb Mr. Julius Cäsar ausgetragen wird. Einzige Bedingung: Mr. Hundert muss, wie damals, den Wettbewerb durchführen, weil Bell dieses Mal den Titel, der ihm in der Schulzeit versagt blieb, gewinnen will. Mr. Hundert, dem das Wohl von St. Benedict nach wie vor am Herzen liegt, erkennt die Ironie, die darin liegt, dass nur er die enorme Spende bewirken kann und ist bereit, dem Internat diesen reputativ-finanziell wichtigen Dienst zu erweisen. Bell hat alles auf seinem Gelände organisiert, er stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung, hat die ehemaligen Mitschüler eingeladen, den Hubschrauber zur Verfügung gestellt und verknüpft das Ereignis außerdem mit der Bekanntgabe seiner Kandidatur als Senator. Wieder bemerkt Mr. Hundert kurz vor dem Ende der Prüfung, als Bell und Misoudi, der Inder, sich im Finale gegenüberstehen, dass Bell betrügt und sich offenbar die richtigen Antworten von einem Geschichtskundigen aus Büchern über Mikrophon einflüstern läßt. Da stellt er ihm die entscheidende Frage, die - so will es die Logik des Films - in keinem Geschichtsbuch stehen soll - die Bell nicht wissen kann, weil er damals verspätet in das Internat kam, zur Tafel Shutruk-Nahuntes. Wieder gewinnt Misoudi, der Inder. Mr. Hundert ist erschüttert und es kommt zu einer demaskierenden Abrechnung auf der Toilette. Bell hat sich kein Jota verändert: Wenn Lügen und Täuschung zum Ziel führen: warum nicht? Mr. Hundert prophezeit, dass er sich eines Tages ins Gesicht wird sehen müssen, worauf Bell sich verächtlich und belustigt über Mr. Hunderts Prinzipien erhebt. Beide wähnten sich allein in der Toilette. Da geht eine Toilettenspülung, beide schauen ertappt-gespannt zur Toilettentür, wer da wohl Zeuge gewesen sein mag? Es tritt Robert, der große Sohn Bells, heraus und wendet sich maßlos enttäuscht und wortlos von seinem Vater ab. Das war sozusagen eine der schlimmsten denkbaren Formen des der Wahrheit ins Gesicht sehen über den eigenen Sohn. Schliesslich beichtet Mr. Hundert Blythe seinen damaligen Betrug, der ihm dies jedoch nicht nachträgt. Das zeigt er auch überzeugend dadurch, dass er seinen Sohn zu seinem ehemaligen Lehrer nach St. Benedict schickt, der - wie Jahrzehnte vor ihm sein Vater - die Ehre erhält, den Spruch Shutruk-Nahuntes vor der Klasse vorzutragen.

    Wie Mr. Hundert seine Prinzipien verrät und was psychologisch dahinter steckt
    1. Persönliche Tips zur Vorbereitung auf die Mr. Julius Cäsar Qualifizierungsprüfungen anläßlich der Leihgabe seines persönlichen Lernbuches, offenbar mehrfach motiviert durch seine Schuldgefühle wegen des Petzens bei Bells Vater, durch seine Teilidentifikation wegen ähnlicher Vatererfahrung und um sich selbst zu beweisen, dass der Junge gut ist, wenn man nur an ihn glaubt.
    2. Obwohl kein Schüler ein bestimmtes Buch über Nacht ausleihen darf, sorgt Mr. Hundert durch seine persönliche Intervention dafür, dass Bell es darf.
    3. Obwohl Bell nur den 4. Platz mit 92 Punkten bei den Qualifizierungsprüfungen erreicht - der Inder Masoudi 104, Mehta 102 und Blythe 93 - korrigiert Mr. Hundert nach kurzem inneren Kampf das "a-" in ein "a+", wodurch Bell zu Lasten von Blythe Dritter wird und damit am alljährlichen schulöffentlichen Ausscheidungsendwettkampf um den Mr. Julius Cäsar der drei Besten des St. Benedict Internats teilnehmen darf.
    4. Beim öffentlichen Ausscheidungsendwettkampf merkt Mr. Hundert, dass Bell spickt und damit durch Betrug den Sieg davontragen will. Dies bleibt letztlich ohne Konsequenz. Mr. Hundert kann durch eine eigentlich unfaire Frage gerade noch verhindern, dass Bell mit seinen unfairen Mitteln zum Sieger wird.
    5. Das Vertuschen und unter den Teppich kehren der Betrügereien Sedgewick Bells geht bis zum bitteren Ende: "Ich hoffe, es bleibt unter uns, wie immer." (Bell bei der Aufdeckung seines 2. großen Betruges). Damit erfüllt sich das 2. Motto der Schule  --  "Finis origine pendet" (Das Ende hängt vom Anfang ab) auf unheilvolle Weise. Beide haben sozusagen nichts dazu gelernt: sie enden, wie sie anfingen: das Unrecht bleibt verborgen und ungesühnt.

    Zur Psychologie und Psychopathologie abwesender dominanter Väter in diesem Film: Lernen am Modell.
    Bell, der Senator, taugt nicht viel und repräsentiert die  typische pseudoelitäre Führungsschicht der USA. Und so wundert sich niemand, dass sein Sohn als offenbar längst verkorkstes Früchtchen in diese vermeintliche Elite-Schule eintritt. Sedgewick Bell und seinen Professor Mr. Hundert verbinden jeweils übermächtige Väter, die wenig Zeit und echtes Interesse für die Söhne zeigten: sie waren jeweils sehr mit ihrer Karriere und ihrem Ego beschäftigt. Während Sedgewick Bell den rebellischen, realistischen Zyniker ohne jedes tugendhafte Prinzip eindrucksvoll spielt, repräsentiert der Professor den entrückten Idealisten und antiken Illusionisten. Skrupelloser Egoismus ist die eine Reaktion - offenbar in Kopie des karrieristischen Vaters, Flucht in eine idealistische und illusionistische antik-alternative Traumwelt, die in die Großen der antiken Geschichte projiziert wird, die andere. Beide Reaktionsvarianten werden auf die übermächtige, wenig zugewandte und kaum echt interessierte Vaterfigur zurückgeführt. Der eine wird zum Ultrarealisten ohne Skrupel, der andere zum Superidealisten mit viel Skrupeln, aber auch gutem Abwehrapparat, der die eigenen Charaktermängel gut pädagogisch zu sublimieren weiss.
        Nachdem Cäsär und die Vaterbeziehung in diesem Film eine bedeutsame Rolle spielen, sei angemerkt, dass Cäsar nach Sueton (S. 3) im Alter von 16 seinen Vater verlor.

    Bewertung und Kritik
    Die völlig unkritische und hagiographisch überzogene Verfilmung des Cäsarentums in der Antike ist psychologisch und psychopathologisch außerordentlich interessant und vielfältig lehrreich. Der Held, ein Pädagoge und Professor, propagiert die großen angeblich humanistische Tugenden der Antike. Sein falsches Credo ist: Nur Tugend und Charakter sichern historische Aufmerksamkeit und Nachruhm, was natürlich fundamentaler Unsinn ist, Egoismus, Lug und Trug münden in die Vergeßlichkeit. Zur pädagogischen Demonstration dieses Zweckes findet sich über der Eingangstür des Klassenraumes eine Tafel, die von einem König um 1158 vor Christus und seinen Untaten erzählt, den die Geschichte, so die verlogene Illusion des Helden, deshalb auch vergessen hat. Keiner kenne ihn. Diese Geschichte spielt in drei Kernszenen - zu Beginn, in der Mitte und zuletzt in glänzender Dramatik auf dem Höhepunkt des Films, der zeigt, dass Lug und Trug im Geschäfts- und Gesellschaftsleben die besten Aussichten hat, es weit zu bringen. Der brüchige Heldenprofessor wird mehrfach widerlegt und widerlegt sich selbst, indem er an seinen eigenen Grundsätzen scheitert. Daraus zieht er nicht etwa die Konsequenz, sich öffentlich in seiner Schule zu entschuldigen, den Dienst zu quittieren, sich umzubringen oder wenigstens ein wenig depressiv zu werden bzw. ein Magengeschwür auszubilden, sondern er spielt sein verlogenes Spiel bis zum Ende. Mit einer Ausnahme: er beichtet dem seinerzeit um die Teilnahme betrogenen Schüler Blythe 25 Jahre später seinen Betrug, um Bell auf den "rechten" Weg zu bringen. Das ist die einzige tugendhafte Geste des Heldenprofessors.

    Der Grundwiderspruch und die Paradoxie dieses Films ist - subtil und gut gemacht - dass der grosse Charakter-, Tugend und Antike-Illusionist seine eigenen Grundsätze verrät, selbst zum Fälscher, Lügner und Trickser wird, um den Fälscher, Lügner und Trickser, den Schüler des Senators Bell, auf den rechten Weg zu bringen. Das gelingt ihm auf der Leistungsseite teilweise, indem er sich zunächst als scheinbar bessere Vaterfigur erweist, wenn auch nicht entscheidend und nicht grundlegend. Der eigentlich schon bei Ankunft durch ein mißglücktes Vatervorbild und sehr problematische (Nicht-) Vaterbeziehung ziemlich verdorbene Schüler kriegt spätestens im - dümmlich und einfallslos aufgebauten - Bildungs-Wett-Kampf, wer wird Mr. Julius Cäsar des aktuellen Jahres, mit, dass sein unverschämter Betrug sanktionsfrei ausgeht. Immerhin, als der Professorenheld bemerkt, dass Bell spickt und damit mit unlauteren Mitteln kämpft, sorgt er dafür, dass er zumindest nicht den ersten Platz erhält, indem er ihm eine unfaire Frage stellt, die Bell nicht wissen kann, weil er nicht zu denen gehört, die nicht prüfungsrelevantesWissen - instrinsisch motiviert - anhäufen, wie sein Kontrahent, der Inder Masoudi, von dem Mr. Hundert weiß, dass er die Frage beantworten kann. Die unglaubwürdige und falsche Botschaft dieser Hochszene ist: wer unfair kämpft, verliert. Dabei kam Bell überhaupt nur unter die ersten drei in den Endwettkampf, weil der Heldenprofessor unfair gefälscht und getrickst hatte, weil er sich davon einen durchschlagenden und nachhaltigen pädagogischen Erfolg versprach. Er war also bereit, selbst seine Grundsätze zu verraten und unfair zu spielen für den vermeintlichen pädagogischen Erfolg. Während Bell sieht, was er für einer ist und dies abgebrüht für ok erklärt, ist Mr. Hundert an dieser Stelle blind.

    Und die Moral von der Geschicht: 1) So tugendhaft, sind die TugendwächterInnen oft gar nicht. 2) Für Karriere ist zu viel Tugend eher hinderlich. 3) Unfaire Mittel verlangen unfaire Gegenmittel. 4) Gutes und Schlechtes wird von Guten und Schlechten bewirkt. Die Grenzen sind fließend und schwierig zu ziehen.

    Falsch euphemistische Darstellung der Antike im Dienste einer illusionistischen und fragwürdigen Pädagogik
    Die zentrale Botschaft lautet, dass nur die Großen von überdauernder Bedeutung für die Menschen bleiben, wenn sie nützlich und wertvoll für andere Menschen waren. Dies wird falsch exemplarisch über Shutruk-Nahunte, König von Elam, 1180-1155 vor Chr., dargestellt mit der doppelt falschen  Interpretation, dass Shutruk-Nahunte nichts positives geleistet habe, hingegen alle anderen "grossen" Herrscher der Antike schon. Hier wird ein völlig unkritisches und hagiographisches Bild der Antike gepflegt (Beispiel Alexander der Große), das vielleicht erklärt, weshalb unsere Elite so beieinander ist, wie die Welt sie offenbar gestaltet.

    Was sind historische Größen und wie werden sie zu solchen?
    Historische Größen werden zu eben solchen durch die Nachwelt, d.h. sie werden durch diejenigen, die sie zu solchen erklären und dies in Wissenschaft, Erziehung und Medien verbreiten, zu historischen Größen gemacht. Der Film setzt diese Botschaft in typischer und semiperfekter Elite-Hollyvoodoomanier um, indem Mr. Hundert eben diesem Irrglauben erliegt. Die Wahrheit ist: Spielte nur Charakter und Tugend in der Geschichte eine Rolle, wären die Geschichtsbücher leer. Und wir fragen uns: ist diese Welt deshalb so beeinander, weil die Eliten so falsch unterrichtet werden?

    Filmkritik und Kritik der Filmkritik.
    Wir haben bislang mit einer Ausnahme keine auch nur einigermaßen vertretbare Filmkritik gelesen, die den Grundkonflikt einigermaßen kritisch darstellt (am besten noch die Filmszene).



    Literatur (Auswahl)
    Canin, Ethan (1995). The Palace Thief: Stories. Picador [ISBN: 0312119305]
    Canin, Ethan (2003). The Emperor's Club: The Shooting Script (Taschenbuch).  . W. W. Norton & Company [ISBN: 155704581X]

    Zum Autor [1,2,3,]. Ethan Canin is the author of For Kings and Planets, The Palace Thief, Blue River, and Emperor of Air. He is a graduate of Harvard Medical School and on the faculty of the University of Iowa’s Workshop. He lives in California and Iowa. [Quelle]

    Zu Cäsar, Rom und dem Cäsarenwahn:
    Sueton (dt. 2004). Caesar. In: Sämtliche Werke, Kaiserbiographien, 3-51.  Unter Zugrundelegung der Übertragung von Adolf Stahr, neu bearbeitet von Franz Schön und Gerhard Waldherr. Essen: Magnus.
    Siehe Psycho- und Pathographien (und hier z.B. Green, Lange-Eichbaum, Mayr, Mennigen),  Herrschertypen und das Beispiel Alexander d.G.

    Literatur zum Vaterproblem.



    Links (Auswahl: beachte) Poster.
    Movie Maze:
      "William Hundert ist ein leidenschaftlicher Professor mit Prinzipien, dessen hochstrukturierte Welt erschüttert und unerbittlich verändert wird, als ein neuer Kursteilnehmer, Sedgewick Bell, sein Klassenzimmer betritt. Was wie eine Willensschlacht anfängt, mündet in einem engen Schüler-Lehrer-Verhältnis, endet aber in einer Lebenslektion für Hundert, die ihn noch ein Vierteljahrhundert später frequentiert."
    Filmdatenbank:
      "William Hundert (Kevin Kline) unterrichtet an einer Eliteschule für Jungs. Als Senatorsöhnchen Sedgewick (Emile Hirsch) neu in seine Klasse kommt, bekommt er einen erbitterten Widersacher. Der sture Schüler stellt nicht nur Hunderts Unterrichtsstil, sondern auch dessen Weltbild in Frage. 20 Jahre später begegnen sich die zwei bei einem Klassentreffen wieder. - Spannendes Schuldrama im Stil von "Der Club der toten Dichter"."
    Filmszene:
      "Dies ist auch das Bestreben von William Hundert (Kevin Kline), der an einem weiteren der anscheinend zahllosen Elite-Internate in Neu-England Mitte der 70er Jahre die Klassiker unterrichtet: In seinem Klassenraum geht es ausschließlich um die alten Griechen und Römer, ihre Geschichte, ihre Literatur, ihre Werte. Als ein devoter Verehrer der hohen moralischen und ethischen Grundsätze dieser Herren ist Hundert bestrebt, diese Grundsätze an seine Schüler zu vermitteln, auf das aus den zukünftigen Führungsfiguren integre und anständige Männer werden. Leicht ins Wanken kommt die strikte Ordnung in Hunderts Klasse wie auch im gesamten Internat durch - wie könnte es anders sein - einen aufmüpfigen Burschen: Sedgewick Bell kommt als Sohn eines einflussreichen Politikers an die Schule, mag sich jedoch gar nicht ans strikte Reglement halten, verführt auch seine Kameraden mit einem Koffer voller Verbotenem (von Porno-Magazinen bis zu kommunistischer Literatur) zu allerlei Schabernack und scheint für Hunderts Werteorientierten Unterricht gänzlich unempfänglich.
      Auch diesem jungen Rebellen seine traditionellen Ethikvorstellungen näher zu bringen wird zur großen Herausforderung für Hundert. Entscheidende dramatische Rolle spielt dabei ein alljährlich an der Schule stattfindender Wettbewerb um den Titel des "Mr. Julius Caesar", den der Schüler bekommt, der das umfassendste Wissen über die römische Kultur beweist. Aus Gründen, die hier nicht verraten werden sollen, wird dieser Wettkampf von Sedgewicks Klasse 25 Jahre später unter der Leitung des inzwischen pensionierten Mr. Hundert nochmals wiederholt, und um das Wie und Warum dieser Wiederholung drehen sich alle entscheidenden Punkte von "The Emperor's Club". Es wäre unfair, diese jetzt darzulegen, weil dann unweigerlich alle zentralen Plotwendungen des Films offen gelegt werden müssten, nur soviel: Durch wenige, komplexe Momente der Entscheidung gelingt es "The Emperor's Club", alle wichtigen Dilemmata des Lehrerseins aufzugreifen und nachdrücklich zu reflektieren. Was einen guten Lehrer wirklich ausmacht, das ist hier die Kernfrage, und es zählt zu den großen Leistungen des Films, keine allzu einfache Antwort parat zu haben. Bedeutet das Scheitern in einem Einzelfall bereits ein Scheitern insgesamt? Ist Hunderts Kampf für alte Werte nicht ohnehin ein sinnloser, weil in der heutigen Welt einfach nicht mehr zeitgemäß? Der mitdenkende Zuschauer wird hier viel dankbares Diskussionsmaterial finden." Mehr und Interessantes an der Quelle.
    Cinefacts:
      "William Hundert ist ein passionierter und ambitionierter Geschichts-Professor an der St. Benedict’s School for Boys. Sein durchorganisiertes und kontrolliertes Leben beginnt aus den Fugen zu geraten, als Sedgewick Bell in sein Klassenzimmer tritt und sich seinen Unterrichtsmethoden widersetzt. Was als Kampf beginnt wird schließlich eine enge Lehrer-Schüler Beziehung, die im Mr. Julius Caesar Wettbewerb ihren Höhepunkt findet und Hundert zu einer Entscheidung treibt, die ihn auch noch nach einem Viertel Jahrhundert verfolgt und nicht los lässt."
    tvmovie:
      Zum Hintergrund der Entstehungsgeschichte: "Info: Der Film basiert auf den wahren Erlebnissen des Lehrers Robert Nowe. Er unterrichtete antike Geschichte an einer Jungenschule in San Francisco. Kevin Kline (58) kamen die Erfahrungen zugute, die er als Schüler an der Saint Louis Priory School in Missouri sammelte. Die private, ausschließlich von Jungen besuchte Schule wird von Benediktinermönchen geleitet. Für die Rolle des William Hundert ließ sich Kline von seinem ehemaligen Lateinlehrer inspirieren."


    Anmerkungen und Endnoten:
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Ausnahme: Gepflegte Belanglosigkeiten. Erfahrungsbericht von HilkMAN über The Emperor's Club. 10. April 2003 [Quelle]
    "Die toten Sprachen seien von den Klassischen PhilologInnen erst totgeschlagen worden, sagte einst jemand Schlaues. Wie wir uns so etwas vorstellen können (allerdings dann doch nicht am Beispiel des Latein, sondern an der römischen Geschichte), demonstriert Kevin Kline in einem seiner neueren Filme. Dieser heißt “The Emperor’s Club” und wurde von China Airlines, einer Fluglinie, die für belanglose Filme an Bord bei mir eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, auf einem Langstreckenflug sozusagen vorpräsentiert (deutscher Filmstart steht wohl noch nicht fest, aber es gibt auch keinen Grund, sich vor lauter Vorfreude die Fingernägel abzukauen).
        Kevin Kline spielt Professor Hundert, einen Lehrer für die Geschichte des klassischen Altertums, der in einem piekfeinen Internat die wohlerzogenen Söhne schwerreicher LangeweilerInnen darauf vorbereitet, in jeder Alltagssituation einen Sinnspruch von Cicero oder die Schlachtaufstellung von Cannae herunterrasseln zu können, sprich, Stützen der Gesellschaft zu werden. Der junge, gutaussehende Mann bleibt dabei von den Errungenschaften der Pädagogik (wurde die nicht vielleicht auch im alten Rom erfunden?) gänzlich unbeleckt und hämmert den armen Kindern seitenweise Datenwissen in die Köpfe. Höhepunkt des Schuljahres ist dabei so eine Art “Wer wird Julius Caesar?” – Quiz, bei dem die Teilnehmer nicht etwa zu irgendeinem Felsen rennen müssen, sondern ihren gespeicherten Datenmüll herausleiern sollen.
    In diesem Jahr (so Mitte der Siebziger) kommt ein besonders verzogenes Bengelchen namens Sedgewick Bell an die Schule. Der Bengel versucht sich zunächst als Aufrührer und Verweigerer, wird aber durch EINEN Anruf seines Vaters, der ihn daran erinnert, wieviel er für die Bildung seines Sohnes bezahlt, plötzlich zum Streber, der alles tut, um das Finale des Julius Caesar-Wettbewerbs zu erreichen. Ich würde sagen, da gab es schon coolere Rebellen in der Filmgeschichte.
        Fünfundzwanzig Jahre später erhält der ergraute Professor von Bell eine Einladung zu einer Neuauflage des damaligen Finales. Er reist an und findet sich inmitten einer Horde von mittelalten Herren, die inzwischen allesamt hochdotierte Posten in allen relevanten Bereichen der Gesellschaft (Jura, Politik, Wirtschaft und in immerhin einem Fall Forschung) bekleiden und sich somit die Albernheiten herausnehmen können, die ihnen in ihrer Kindheit versagt geblieben waren. Und die Geschichte wiederholt sich…
        Die Handlung wird im Rückblick des Professors erzählt. Und an einer Stelle gibt er freimütig zu: In dieser Geschichte gibt es keine Überraschungen. Warum dieses definitive Manko des Filmes noch so hervorgehoben wurde, habe ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden. Überhaupt ist mir die Stoßrichtung nicht klar geworden. Was will dieser Film uns sagen? Dass wir unsere Söhne auf teure Eliteschulen schicken sollten, damit sie reich, berühmt und erfolgreich werden, egal, wie miserabel die Ausbildung dort ist? Dass Menschen sich nie ändern? Dass Strebsamkeit eine Tugend ist? Dass das, was wir in der Schule lernen, für den späteren Werdegang irrelevant ist? Oder gar, wer Shutruk Nahunte ist (die dazugehörige Tafel ist übrigens ein Witz)?
        In all diesen Bereichen versagt der Film leider ziemlich, denn er ist zwar leidlich unterhaltsam, aber es fehlt ihm jede klare Linie und auch jede Überzeugungskraft. Das fängt bei simplen Dingen an. Ich bin ja wahrlich kein Experte für römische Geschichte, sondern schöpfe mein Wissen aus einem Sagenbuch und einem Was ist Was-Band, die ich vor 20 Jahren mal gelesen habe. Dennoch konnte ich einige der Fragen locker beantworten und fragte mich, wofür die armen Jungs denn da wochenlang gebüffelt hatten. Und der Herr da im Hintergrund (wer den Film sieht, wird wissen, wen ich meine) ist doch wohl wirklich total peinlich. Unmotiviert und unlogisch – das hätte ich selbst sicher besser gekonnt (aber abgesehen davon hätte ich das Buch, das er liest, gern mal).
        Trotz dieser unklaren bis peinlichen Grundlagen ist der Film nicht völlig furchtbar. Er ist letztlich professionell gemacht und kann für ein Weilchen unterhalten, das heißt, ich habe mich schon gefragt, wie es weitergeht. Da gab es schon Langweiligeres auf dem Markt. Einen gewissen Anteil daran haben sicherlich die Schauspieler (-innen kommen nur marginal vor). Bekannt ist von ihnen wohl nur Kevin Kline, der den Film tragen soll und es auch einigermaßen tut (alle anderen wesentlichen Charaktere werden zu Beginn des Filmes von einem und dann in der zweiten Hälfte von einem anderen Schauspieler verkörpert – bei ihnen machen die 25 Jahre Unterschied wohl mehr aus). Da hatte ich eigentlich nicht viel zu meckern.
        Insgesamt ist “The Emperor’s Club” einer dieser Filme, deren Sehen ich nicht völlig bereut habe. Aber noch immer frage ich mich, ob ich irgend eine tiefere Bedeutung übersehen oder einfach nur zuviel hineingelesen habe. Für eine Empfehlung reicht es leider nicht."
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    Schlüsselmetapher. Die Tafel des Shutruk Nahunte ist eine Schlüsselmetpaher des Films. Sie hängt über der Eingangstür zum Klassenraum. In der ersten Stunde läßt Mr. Hundert diese Tafel vorlesen und fragt rhetorisch: Wer war Shutruk Nahunte? Er lässt in die Bücher gucken und sagt, dass ihn niemand finden kann, weil er (angeblich) kein tugendhafter und charaktervoller Herrscher war und dadurch zu Recht in der Bedeutungslosigkeit verschwunden ist und nicht mehr erwähnt wird. Jedenfalls ordnet ihm Mr. Hundert diese Rolle und Bedeutung zu, um seinen Schülern klar zu machen, dass man in die Geschichte nur dann eingeht, wenn man Tugend und Charakter zeigt und etwas Nützliches und Bedeutsames für die anderen leistet. Das ist seine - völlig falsche und kritiklose - Geschichtsphilosophie (in besonderer Fehlanwendung auf die Antike).
    Zum Text (Eigennamen groß belassen): Ich bin SHUTRUK-NAHUNTE, König von ANSCHAND und SUSA, Herrscher des Landes von ELAM. Aufgrund des Befehls von INSHUSHINAK zerstörte ich SIPPAR, nahm die Stele des NARAM-SIN, und brachte sie nach ELAN urück, wo ich sie zu Ehren meines Gottes INSHUSHINAK aufstellte.
        Anmerkung andere Schreibweisen:  Wikipedia Shutruk-Nahhunte, Seite zur iranischen Geschichte: Shutruk-Nakhunte. Wikipedia Inschuschinak. (sumerisch: Herr von Susa, Gott in Elam). Inšušinak in Religons of Iran: The Elamite Religion.
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    Shutruk Nahunte. Regierungszeit ca. 1180-1155. Im Bildatlas der Weltkulturen, Mesopotamien (engl. 1990), dt. 1998 wird S. 148 ausgeführt (siehe unten GIF-Faksimile), daß „Shutruk Nahunte, König von Elam … zu einer Zeit, in der die meisten Königreiche von Krisen geschüttelt waren, sein Land in eine glanzvolle Epoche“ führte. Auf einer Homepage zur iranischen Geschichte wird ausgeführt: "Unter der Shutrukiden-Dynastie (1200-1100 v. Chr.) lebte der König Shutruk-Nakhunte I. (1190-1155 v. Chr.), der ein erfolgreicher Heerführer und Bauherr war. Er ließ in Susa, im Garten des Inshushinaktempels, das erste „Museum“ der Welt errichten, welches Beutestücke aus den Eroberungszügen in Mesopotamien enthielt, unter anderem auch die bedeutende Gesetzesstele Hammurabis von Babylon und die Siegesstele des Akkadkönigs Naramsin." Dieser Seite entnehmen wir also, dass Shutruk Nahunte als Schöpfer des ersten Museums der Welt gilt.


        Quellen:  Text links aus: Lexikon der Geschichte, Faktum Lexikon Institut (Ausgabe Orbis 2001, S. 214). Kartenausschnitt. Text rechts aus dem Bildatlas der Weltkulturen, Mesopotamien, S. 148f.  Anmerkung:
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    Cäsarentum. Nicht umsonst gibt es einen Cäsarenwahn, in dem durch die Wortwahl schon zum Ausdruck gebracht wird, dass Geistesstörungen, Wahn und Cäsarentum, auf das engste zusammenhängen. Siehe Psycho- und Pathographien (und hier z.B. Green, Lange-Eichbaum, Mayr, Mennigen),  Herrschertypen und das Beispiel Alexander d.G.
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    Cäsarenwahn. Ein Ausdruck, der - nach Pelman 1910, S. 92 -  wahrscheinlich zuerst von Champigny in seinem Werk "Les Césars", 1841 in Paris erschienen, verwendet wurde. Er spricht in diesem Buch von einer "manie impériale".  Johannes Scherr  überschrieb in einem Buch 1862/63 sein Kapitel über Napoleon mit "Kaiserwahnsinn" und K. Freytag formulierte den Ausdruck "Cäsarenwahnsinn" 1864. Pelman kommt in Bezug auf Cäsar und Rom zu folgender Beurteilung (S.93 ):

      "Von da ab wird das Bild des Cäsarenwahnsinns eine rasche Entwicklung erfahren und nach der jeweiligen Anlage zu .Argwohn und List, zur Heuchelei und Verstellung oder zur brutalsten Entäußerung von Blutdurst und Grausamkeit führen, deren ersten Anstoß meist die eigene Familie auszuhalten hat.
      Den Hauptschauplatz dieser Vorgänge hat wohl von jeher die unumschränkte Herrschermacht des Orients dargeboten; nirgends aber zeigte diese Krankheit eine gewaltigere Entwicklung als in dem römischen Staate, weil dort die Entfaltung der Menschen in Tugend und Verkehrtheit am gewaltigsten war, und dies besonders dann, als J. Cäsar den letzten Rest der alten römischen Einfachheit mit orientalischen Anschauungen und Sitten durchsetzt hatte.
      Zu diesen allgemeinen Ursachen trat noch eine besondere, persönliche, hinzu. [>94]
      Nach Cäsars Tode hatten sich die alten und entarteten Geschlechter der Julier und Claudier miteinander verbunden. Hierdurch wurden die bisher getrennten beiderseitigen Schädlichkeiten vereint auf ihre Nachkommen übertragen, bei denen sich die bis dahin latente Kränklichkeit zur vollen Krankheit entwickelte.
      Was drei geniale Herrscher — Cäsar, Oktavianus und Tiberius — mit gewaltiger Kraft aufgerichtet hatten, das wurde nunmehr von drei Wahnsinnigen niedergerissen — Gajus, Claudius, Nero."
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    Cäsar, Gajus Julius (100-44). Lange-Eichbaum et al., Bd. 8, S. 32, stellen ihrer Psychopathographie von Cäsar ein interessantes Zitat von Pleticha voran:
      "Cäsar hatte sich nicht nur unbestrittenen Ruhm als Feldherr, sondern - so ganz nebenbei - auch ein ungeheueres Vermögen erworben. Beides, Ansehen wie Geld, sollte er in den folgenden Jahren beim Kampf um die Vorherrschaft in Rom dringend benötigen. Zuerst aber sorgte er persönlich dafür, daß seine Leistungen von der eigenen Zeit wie von der Nachwelt entsprechend gewürdigt werden konnten, indem er dem Ruhm des Feldherrn noch das Ansehen als Schriftsteller hinzufügte."
        Lange-Eichbaum et al. (Bd. 8) beginnen sodann gleich mit einem Paukenschlag (fett-kursiv RS), der die verlogene Geschichtsklitterung unserer Gymnasien und dieses Films, sogleich ins rechte Licht rückt:
      "Gajus Julius Cäsar, der sich - unter Verfassungsbruch - zum Diktator auf Lebenszeit ernennen ließ (1) und dessen erweiterter Name [Cäsar] zum Titel für höchste weltliche Würdenträger geworden ist (2), wurde am 12.Juli 102 v. Chr. (3) bzw. im Juli 100 v. Chr, (4) als einziger Sohn einer nicht armen, aber auch nicht reichen Patrizierfamilie, die unprofiliert war, in Rom geboren (5, 6, 7, 8). Cäsar war der Sohn des Gajus Julius und ein Neffe des damaligen Konsuls Marius. Seine Mutter wird als eine würdevolle Matrone geschildert, die ihrem Sohn innigst zugetan war. Im übrigen erwies sich der junge Cäsar als lerneifriger Knabe, der Unterricht in Latein, Griechisch und Rhetorik [sein Hauptstudium] erhielt. 84 v. Chr. durfte der großgewachsene und kräftig gebaute Cäsar die männliche Toga anlegen, die er gleichsam als Markenzeichen leger trug."
    Das Tragen der Toga als Ausdruck des Erwachsenwerdens spielt auch im Film eine, zuweilen recht kitschige, Rolle.
    Der britische Historiker Vivian Green führt in seinem interessanten Buch Macht und Wahn aus (S. 29f):
      "Obwohl das Reich oft die Beute machthungriger Generäle wurde, gab es glücklicherweise relativ wenige verwirrte Kaiser. Doch in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts und gegen Ende des 2. Jahrhunderts war das Römische Reich Männern ausgeliefert, die abnormale Persönlichkeiten waren und die man in der Tat vage als verrückt bezeichnen könnte. Die julisch-claudischen Kaiser, deren letzter Vertreter Nero war, waren bezüglich ihres Wesens und ihres Gesundheitszustandes genetisch vorbelastet, was durch die Bürde, die die Ausübung absoluter Macht bedeutet, noch weiter verstärkt wurde. Die Gründer dieser Herrscherlinie, Julius Caesar und sein Großneffe Octavian (oder Augustus, wie er später hieß), waren in keiner bedeutsamen Hinsicht abnormal, aber Augustus' Stiefsohn und Nachfolger Tiberius war möglicherweise ein Psychopath oder wies zumindest psychopathische Züge auf. Von seinen Nachfolgern fiel Gaius oder Caligula, wie er üblicherweise genannt wird, nach einer schweren Erkrankung 37 n. Chr. phasenweise dem Wahnsinn anheim, Claudius war mit Sicherheit neurotisch und Nero höchstwahrscheinlich geistesgestört. Die zweite Gruppe von Kaisern, Commodus, Caracalla und Elagabal, die im späten 2. und frühen 3. Jahrhundert regierten, waren fast alle junge Männer mit begrenzter politischer Erfahrung, deren Begabungen den Regierungsaufgaben eindeutig nicht genügten und denen buchstäblich durch die ihnen übertragene Macht der Kopf verdreht wurde. Sie fanden in Zügellosigkeit, Ausschweifungen [<29] und Machtmissbrauch ein Ventil für die Last ihrer Verantwortung, was sie an den Rand des Wahnsinns, und vielleicht auch darüber hinaus, brachte und ihnen ein gewaltsames Ende bereitete. Die Herrschaft dieser Kaiser veranschaulicht auf eindrucksvolle Weise die unterschiedlichen, wenn auch konvergierenden Eigenschaften, die möglicherweise zu dem mentalen Ungleichgewicht führen, das sich zumindest für einige ihrer Untertanen katastrophal auswirkte.
      Um die Lage zu verstehen, müssen wir etwa eine Generation zurückgehen, um die Ablösung der republikanischen Tradition, die so viele Jahrhunderte lang die römische Regierungsforrn bestimmt hatte und lange Zeit das hoch gehaltene Ideal der römischen Intellektuellen blieb, sowie die anschließende Entstehung des römischen Kaiserreiches zu verfolgen. Ganz am Anfang steht die gewaltige Gestalt Julius Caesar, der große Feldherr, der in der Schlacht von Pharsalos seinen Rivalen Pompeius bezwungen und Gallien unterworfen hatte sowie nach Britannien vorgedrungen war. Wenngleich er fürstliche Macht erlangte, wurde ihm niemals der fürstliche Titel zugestanden, den der Senatorenstand, der seinen Ehrgeiz mit Argwohn betrachtete, ihm nicht verleihen wollte. Er war schon tot, ehe die konstitutionellen Veränderungen in der Staatsregierung durchgeführt werden konnten, aber der Titel »Diktator«, der ihm schließlich auf Lebenszeit verliehen wurde, war in der Tat ein Deckmantel für eine Art autoritärer Monarchie.
      Auf wen sollten seine ungeheure Macht und seine Besitztümer übergehen? Caesar war ein Lüstling, ein Frauenheld, der häufig das Ehelager floh und der den Listen oder dem Charme der schönen ägyptischen Herrscherin Kleopatra anheim gefallen war, von der er einen Sohn hatte, Caesarion. Seine sexuelle Bandbreite reichte so weit, dass er den Kriegerkönig von Bithynien, Nikomedes, umwarb, zu dessen »Königin«, so hieß es unter römischen Witzköpfen, Caesar geworden war. »Caesar eroberte Gallien; Nikomedes Caesar.« Er sei, so meinte Curio der Ältere, die Gemahlin von jedem Manne und der Gemahl einer jeden Frau gewesen. Caesar hatte lediglich eine eheliche Tochter und adoptierte als seinen Erben seinen Großneffen Octavian, der schließlich als der Nutznießer seiner Macht hervorgehen sollte. In der großen Seeschlacht von Actium 31 v. Chr. erkämpften Octavians Truppen Marcus Antonius' und Kleopatras Niederlage und Tod (durch Selbstmord). Binnen vier Jahren übernahm Octavian das Prinzipat als Augustus und war der erste in der langen Reihe römischer Kaiser, die es im Westen bis 476 und im Osten bis 1453 gab, als Konstantinopel in die Hände der Türken fiel."
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    Elite-Hollyvoodoo in den USA. Eine Wortschöpfung aus Hollywood ("Traumfabrik") und Voodoo (Zauber), das meist im Zusammenhang Voodoo-Tod (Tod durch den Glauben oder die Überzeugung durch einen Bann oder Fluch sterben zu müssen) gebraucht wird, womit zum Ausdruck gebracht werden soll, dass die Amerikanisierung der Welt auf Schein beruht und letztlich in Vernichtung und in den Tod führt. Die Eliten dieser Welt und besonders ihrer derzeitigen Führungsmacht USA - ca. 200-400 Familien - taugen nichts, was man ohne weiteres dem Zustand dieser Welt entnehmen kann (Elitemessverfahren). Sie denken in erster Linie an ihren eigenes Wohl, Ruf, Vorteile und den Ultrawert Geld. Das gilt auch für die sog. Elite-Universitäten (Schulen und Internate). Und auch das zeigt dieser Film sehr eindrucksvoll. Obwohl Mr. Hundert der natürliche und verdiente Kandidat für den Schulleiterposten wäre, bekommt ihn Ellerby als der bessere Geldbeschaffer, Aquirierer und Öffentlichkeitsarbeiter.
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    Charakterformung. Sedgewick Bells Vater spielt hier die konservativ-autroitäre Rolle eines Vaters, der zwar nie da ist, sich persönlich weder engagiert noch interessiert, aber machtbewusst bestimmt, wo es lang gehen soll, sehr überzeugend.
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    Netzmaterialien zum Thema / Kennzeichnung Dominanter Vater.
    Das dominante Vaterproblem, das Bell und seinen Professor verbindet, ist ein besonderes, weil beide Väter auf besondere Weise dominant erscheinen: sie wirken sehr mächtig und desinteressiert aus der Ferne, obwohl sie die "Richt- und Rahmenrichtlinien" bestimmen wollen und meist auch bestimmen. Väter können - wie andere Bezugspersonen auch - auf vielfältige Weise dominant erscheinen. Das reicht von offen, nah, gewalttätig bis hin zu verdeckt-indirekt, aus der Ferne oder Distanz und subtil-sanft. Eine besondere Variante liegt vor, wenn einerseits Aufmerksamkeit, Interesse, Zuwendung und Einfühlung vermisst wurden und die Väter andererseits sehr erfolgreich sind und viel Ansehen aus Umfeld und Gesellschaft erhalten. Ein solcher Vater erscheint als unerreichbarer Übervater, wodurch ein starkes Motiv beim Kind erzeugt werden kann, etwas Besonderes zu werden oder zu erreichen, weil sich mit dieser Phantasie nicht selten die irrationale Hoffnung verbindet, mit dem Besonderen die Zuwendung und Anerkennung des Vaters im Nachhinein zu erhalten. Die folgenden Materialen sind zu diesem Schwerpunkt nicht speziell ausgewählt, sondern es wurde eine Vielfalt von "Dominanz" erfasst. Der Professor liebt und verehrt seine antiken Helden und wird durch diese Liebe und Verehrung selbst ein bißchen zu einem seiner Helden, kann sich in seiner Phantasie und Geisteswelt durch diese geliebt fühlen, weshalb es zunächst keinen dringenden Bedarf für eine Frau in seinem Leben gibt. Sedgewick Bell erfährt hingegen, dass er vor allem zu funktionieren hat: Macht und Geld sind wichtig und bestimmen seine Grunderfahrungen, nichts zählt, außer dem Erfolg, alles ist käuflich und alles ist erlaubt - man darf sich nur nicht erwischen lassen. Tiefere Gefühle und Ideale sind ihm sehr schnell fremd geworden, er klebt, wie sein Vater am Äußeren und am Theater: letztlich zählt nur der Schein der Gesellschaft. Erst auf dem Sterbebett verlangt der Vater, erstmals weinend und bewegt, dass sein Sohn mit ihm spricht. Als dieser ansetzt, dem Vater endlich diesen längst verschmähten und doch heiss ersehnten letzten Dienst zu erweisen, "da schloss er die Augen und starb einfach, er hatte noch kein Wort gehört ... elender Mistkerl". Was lernen wir daraus, frei nach Faust: Bindung, das ist ganz besonderer Saft. Eine denkwürdige Szene in Bezug auf Mr. Hunderts Vater findet sich zu Beginn des Films, als Ellerby sich bei Mr. Hundert für dessen Protektion (Fürsprache) mit einer Erstausgabe des Buches seines Vater Douglas R. Hundert mit dem Titel "Renaissance Perspectives" bedankt. Seine erste Bemerkung: "Er war noch sehr jung als er das geschrieben hat." Ellerby: "So einen begabten Vater zu haben, war sicher interessant. Mr. Hundert schaut auf das Buch und sagt stockend: " Oh, das war es in der Tat. Ja, ...,  ja, er war ....". Mr. Hundert spricht nicht weiter, bedankt sich, schaut noch mal ernst auf das Buch und geht mit ernster Miene weiter.

    Männer. https://www.qualitative-sozialforschung.de/mann.htm.
    Biographische Hinweise:, * Dutroux : Dominanter Vater. Schließlich verlor er seinen Job und machte dafür die Schulen verantwortlich - eine Charaktereigenschaft, die sein Sohn Marc später übernehmen sollte. 1960 kehrte die Familie nach Belgien zurück und zog in den Ort Obaix. Nachbarin Rose-Marie Brohez erinnerte sich in "De Standaard": "Victor war immer sehr autoritär, er half nie im Haushalt. Für ihn musste es immer das Beste sein, für die anderen war alles immer zu gut ... Er aß Süßigkeiten, die Kinder bekamen nichts." * Kafka * Litten * Singh * Storm: Carsten Curator (1878):  Dominanter Vater-Sohn-Konflikt – und die fast unbemerkte (Pflege-) Tochter als Gegenbild *

    Amazon: Der Beweis - Liebe zwischen Genie und Wahnsinn: "Die 27-jährige Catherine eilt ans Sterbebett ihres Vaters, ein brillanter Mathematikprofessor, dessen Genie zunehmend von Episoden geistiger Umnachtung beeinträchtigt wurde. Mit einem seiner ehemaligen Mathe-Studenten durchforscht sie seine Aufzeichnungen, um auf Spuren seiner alten Brillanz zu stoßen. Während ihre Schwester beginnt, sich um den Nachlass ihres Vaters zu kümmern, muss sich die junge Frau ihren eigenen Ängsten und Emotionen stellen: Schockiert muss sie feststellen, dass sie womöglich nicht nur die Genialität ihres Vaters geerbt hat - sondern auch dessen Krankheit. Zum ersten Mal seit 'Shakespeare in Love' arbeitet Oscar-Gewinnerin Gwyneth Paltrow wieder unter der Regie von John Madden - diesmal in einem Drama über Genie und Wahnsinn, das Madden bereits am Theater inszeniert hatte. Seine Adaption des Pulitzer-Preis-prämierten Stücks von David Auburn bietet den blendend aufgelegten Stars viel Gelegenheit zu glänzen - vor allem die Rückblenden mit Paltrow und Anthony Hopkins als dominanter Vater sind mitreißend."
    Blick Online: "Sein Vater drängte zur Heirat, weil ich in die Firma passte. Mein Mann (38) und ich (28) sind seit acht Jahren verheiratet und haben zwei Kinder (4 und 7). Es war keine Liebesheirat. Er suchte eine Frau, die im Betrieb seiner Eltern helfen konnte. Und sein dominanter Vater fand mich geeignet."
    Buffy & Angel: "Geboren ca. 1968 in England. Sehr dominanter Vater, dessen Erwartungshaltung Wesley auch noch im Erwachsenenalter verfolgt und zu Selbstzweifeln treibt. ...  Auf Grund seines schwachen Selbstbewusstseins tritt er arrogant und überheblich auf."
    FAZ: "Familie am Meer", ein Großformat aus den Jahr 1964, stützt sich auf ein Urlaubsfoto mit grinsenden Badegästen von 1936: Der dominante Vater ist Richters späterer Schwiegervater, der Dresdner Gynäkologie-Chefarzt Eufinger, der, was bisher nicht bekannt war, SS-Obersturmbannführer und Zuarbeiter des "Euthanasie"-Programms war. Allein in seiner Klinik und unter seiner Regie fanden neunhundert Sterilisierungen statt. Tante Marianne war schon 1938 in Eufingers Klinik operiert worden, bevor sie in diverse sächsische Nervenheilanstalten eingewiesen wurde.
    Freitag: "Schon 1985 aber hatte Hein sich in Horns Ende mit dem Apothekersohn Thomas Nicolas ein Alter Ego geschaffen, dessen dominanter Vater keine spirituellen, sondern pharmazeutische Heilmittel verwaltet. Dieser Thomas macht in Heins neuem Buch Landnahme, das in vieler Hinsicht ein Gegenstück zu Horns Ende ist, einen Kurzbesuch am Ort seiner Kindheit."
    Liebste Abby. "Doch warum ist Abby Mildred und Mildred Abby? Weil Abby ein grausiges Geheimnis hütet. Nur als Mildred kann sie dieses ein wenig verdrängen und die unabhängige und starke Frau sein, die sie gerne wäre. Mit Chip kann sie sich von der alten Abby mit den schlimmen Erinnerungen lösen und Mildred sein. Doch die Realität holt Abby all zu schnell ein: Ihr dominanter Vater beobachtet sie mit Argusaugen und gönnt ihr keine Freiheiten. Die sich anbahnende Beziehung zwischen Chip und Abby missfällt ihm, denn er scheint zu ahnen, dass Abby sich Chip anvertrauen und ihr Geheimnis lüften wird, das Geheimnis, dass zu viele Mädchen und Frauen mit ihr teilen: Abby wurde von ihrem Vater sexuell missbraucht."
    Schneewittchen (Polizeiruf 110): "Wurde ihr eine Droge verabreicht, die schon nach wenigen Stunden nicht mehr nachweisbar ist? Die Ermittler rekonstruieren Anjas Abend. Demnach war sie mit ihrem Freund Sven Reif in einer Diskothek. Anjas dominanter Vater Frank verdächtigt sofort den Dachdeckerlehrling. Er habe Anja den Umgang mit ihm verboten, weil er ein Hausbesetzer ist. Als Schmücke und Schneider zu der verfallenen Villa kommen, in der Sven mit mehreren jungen Leuten wohnt, versucht dieser zu fliehen."
    Spanking the monkey: "Raymond Aibelli ist ein pubertierender Student mit guten Aussichten für seine Zukunft. Doch sein Leben wird zunehmend komplizierter. Er kann sein Praktikum nicht antreten, weil ihn sein dominanter Vater beauftragt, sich um seine kranke Mutter zu kümmern."
    Strukturelle Merkmale der Missbrauchsfamilie: Dominanter Vater.
    The shipping news (Film): " Doch auch in Neufundland holen ihn die dunklen Schatten der Vergangenheit wieder ein: Nicht nur sein dominanter Vater - dessen Erziehungsmethoden zu einem Großteil für Quoyles mangelndes Selbstbewusstsein verantwortlich sind - hatte einige dunkle Punkte auf seiner bürgerlichen Weste, sondern die gesamte Familie Quoyle hat sich in früheren Zeiten ihren schlechten Ruf anscheinend redlich verdient."


    Querverweise
    Standort: Psychologische Filmkritik Club der Cäsaren.
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    Überblick Kunst in der IP-GIPT. * Psychologische Filmkritik: Das Buch Eva- Tickett ins Paradies *
    Biographie, Lebenslauf, Kritische Lebensereignisse, Entwicklung der Persönlichkeit, Psychographie, Pathographie, Psychopathographie.
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    z.B. Kunst site:www.sgipt.org * Film site:www.sgipt.org. * Theater site:www.sgipt.org *
    Literatur site:www.sgipt.org * 
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Rathsmann-Sponsel, Irmgard & Sponsel, Rudolf (DAS). Club der Cäsaren - the emperor's club. Psychologische Filmkritik aus unserer Abteilung Kunst, Ästhetik, Psychologie der Kunst. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/kunst/film/cdcaesar.htm
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    01.08.06   Übersetzung der  Tafel.