Die folgenden Daten sind nicht mehr ganz aktuell, obschon noch weitgehend - vor allem im Größenordnungsbereich - zutreffend da eine neue neue und vollständige Rechnung seit dem 25.8.1999 vorliegt. Da Rudolf Sponsel aber frühestens 2001/2002 dazu kommt, die neuen Ergebnisse - zumindest teilweise mitzuteilen und zu aktualisieren - werden sie noch nicht aus dem Programm genommen. Rudolf Sponsel 27.12.2000 Aktuelle Informationen |
Borderline und AD-H-D
Erste Ergebnisse GIPT-AD-H-D-Test
Analyse
fuer Jugendliche und Erwachsene
von Rudolf Sponsel, Erlangen
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und Uebersicht der AD-H-D-TestStudie
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Selbstbild-Test Hauptergebnis
Depression Unruhe
AD-H-D-Service
Operationalisierung des Borderline Begriffs im GIPT-AD-H-D Test
"Borderline" wurde im GIPT-ADHD-Test (Sponsel 1999) hauptsaechlich ueber
zwischenmenschliche Beziehungs- und Bewertungsprobleme (Idealisierung,
Trennungsangst, Naehe und Distanzproblem), durch den Wechsel von guter
und schlechter Befindlichkeit und moegliche starke Wut operationalisiert.
In der AD-H-D-Literatur wird ein mehr oder minder starker Zusammenhang,
teilweise letztlich sogar ein einheitlicher Hintergrund zwischen Borderline-
und AD-H-D-Persoenlichkeiten diskutiert.
Nachdem die Borderline-Persoenlichkeitserfassung sehr schwierig ist,
wurden hierauf die meisten Untertestfragen verwandt: insgesamt 10 Items
(Fragen) mit einem theoretischen Rohpunktwertbereich von 0 bis 90.
Kontroll-Gruppe Relativ Gesunde und Zufriedene
Mittelwert = 26,65 Standardabweichung
= 10,86
Minimum = 11 Maximum
= 49
Theoretisches Minimum = 0
Theoretisches Maximum = 100
Prozentrang Ergebnisse
Test_Wert |
49
|
47
|
46
|
37
|
33
|
29
|
28
|
24
|
23
|
22
|
21
|
20
|
19
|
18
|
12
|
11
|
PR-Rang |
100
|
95
|
89
|
84
|
79
|
68
|
63
|
53
|
47
|
42
|
32
|
21
|
16
|
11
|
5
|
0
|
Lesebeispiel zum Verstaendnis:
Mit einem ProzentWERT von 29 oder groesser erzielt man,
verglichen mit einer Stichprobe relativ gesunder und zufriedener Menschen
("Ideal"-Normgruppe), einen ProzentRANGplatz von 68 oder mehr.
Ergebnissatz Lineare Korrelation Ideal-Norm-Kontrollgruppe (N=20):
In der Ideal-Norm-Kontrollgruppe der relativ gesunden und zufriedenen
Menschen besteht mit r= 0.089 praktisch kein linearer Zusammenhang
zwischen Borderline und AD-H-D Auspraegungen.
Verdachtsdiagnose AD-H-D Fallgruppe (N=48)
Mittelwert = 56,2 Standardabweichung =13,45
Minimum = 32 Maximum = 84
Theoretisches Minimum= 0
Theoretisches Maximum = 100
|
84
|
81
|
76
|
73
|
72
|
68
|
67
|
66
|
64
|
63
|
|
|
100,0
|
95,7
|
91,4
|
89,3
|
87,2
|
80,8
|
74,4
|
72,3
|
70,2
|
68,0
|
|
|
62
|
61
|
60
|
59
|
56
|
53
|
52
|
51
|
50
|
48
|
|
|
65,9
|
59,5
|
57,4
|
55,3
|
46,8
|
40,4
|
38,2
|
36,1
|
34,0
|
31,9
|
|
|
46
|
44
|
43
|
42
|
41
|
40
|
38
|
36
|
32
|
||
|
25,5
|
23,4
|
19,1
|
17,0
|
12,7
|
8,5
|
6,3
|
4,2
|
0,0
|
Waehrend man mit einem Borderline-Testwert von 33 in der Ideal-Normgruppe schon einen Prozemntrang von PR=79 erhaelt, verlaesst man damit in der AD-H-D-Fallgruppe gerade mal den Prozentrangbereich von PR=0. Auch die Mittelwerte unterscheiden sich extrem. Waehrend die Ideal-Norm-Kontrollgruppe es auf einen Mittelwert von 26,65 bringt, weist die AD-H-D Fallgruppe mit 56,2 mehr als den doppelten Mittelwert auf.
Das heisst aber auch: Obwohl es hier keinen linearen Zusammenhang zwischen den Auspraegungen von AD-H-D und Borderline gibt - wie die lineare Korrelationsanalyse zeigt - gibt es andererseits doch einen sehr starken Zusammenhang zwischen Borderline und AD-H-D. Beide Stoerungen haengen offensichtlich stark, wenn auch im Einzelfall in der Auspraegung sehr unterschiedlich zusammen.
Nachdem der lineare Korrelationskoeffizient von r = 0,225865721 verschwindend gering ist, folgt hieraus, falls die quantitativen Auspraegungen gut geschaetzt werden, dass Borderline und AD-H-D-Persoenlichkeiten zumindest in der Auspraegung weitgehend von einander linear unabhaengig sind.
Wir formulieren daher folgende Forschungshypothese, die wir im Laufe der Zeit naeher untersuchen und austesten werden: AD-H-D und Borderline haengen moeglicherweise als gemeinsame Anlage - teilweise - genuin und originaer zusammen, nicht aber die Auspraegung der beiden Stoerungen. Die Auspraegungen der beiden Stoerungen haengen wahrscheinlich von zahlreichen anderen Bedingungen und Faktoren ab (fruehere und spaetere Bezugspersonen, Sozialisation, persoenliche Erfahrungen, Selbstverwirklichung und Lebensqualitaet).