Grundprobleme
der Bindungsforschung aus allgemeiner und integrativer Perspektive
Grundproblem-01 |
Definition der Bindung, der Objekte, Bezugspersonen, des
Bindungs- und Beziehungsraumes (Validität) |
Grundproblem-02 |
Operationalisierung, Erscheinungsformen und Ausdrucksweisen der Bindung |
Grundproblem-03 |
Qualitäten der Bindung und Bindungsmuster |
Grundproblem-04 |
Quantität der Bindung und Bindungsmuster |
Grundproblem-05 |
Diagnostik, Messung und Skalierung der Bindungsmuster |
Grundproblem-06 |
Reliabilität der Bindungs-Diagnostik |
Grundproblem-07 |
Stabilität der Bindung, Bindungsmuster und der Diagnostik |
Grundproblem-08 |
Einflußfaktoren auf die Bindungsmuster |
Grundproblem-09 |
Organisation der Bindungen in der Psyche ("interne Arbeitsmodelle") |
Grundproblem-10 |
Entwicklung und Tradierung der Bindung im Lebens- und Generationenverlauf |
Grundproblem-11 |
Belastungsfähigkeit der Bindungen |
Grundproblem-12 |
Auswirkungen der Bindungsmuster |
Grundproblem-13 |
Konstanz, Variabilität und Veränderbarkeit der Bindungsmuster |
Grundproblem-i |
|
Praktische Einzelfragen
Standard-Problem-Situation-1:
Bindung:Persönlichkeitsentwicklung,
Lebensqualität und psychische Gesundheitsprophylaxe
Standard-Problem-Situation-2:
Bindung: Trennung,
Scheidung
Welche Bezugspersonen sind vom Bindungsarrangement her geeigneter zu
Betreuung, Sorge und Erziehung? Hierzu gehören auch folgende Fragen
zu den Bezugspersonen (Kindeswohl-Kriterien,
Methodik)
-
Was ist eine Bezugsperson?
-
Wie wird man eine Bezugsperson?
-
Hauptbezugsperson Nebenbezugsperson primäre, sekundäre; Bezugsperson
-
Gibt es eine einzige Hauptbezugsperson?
-
Woran erkennt man, ob eine Person Bezugsperson ist?
-
Woran erkennt man, ob eine Person Hauptbezugsperson („primäre Bezugsperson")
ist?
-
Woran erkennt man, ob eine Person Nebensbezugsperson („sekundäre Bezugsperson")
ist?
-
Woran erkennt man die Hierarchie von Bezugspersonen?
-
An wie viele Bezugspersonen kann ein Kind sich binden?
Standard-Problem-Situationen-3:
Bindung und Umgang
bei Trennung und Scheidung.
Standard-Problem-Situationen-4:
Bindung: Inpflegenahme,
Herausnahme, Rückführung
Herausnahme aus einer Urprungs-Familie bzw. Ursprungs-Bezugspersonen-Umfeld
Hineingabe in eine neue Familie bzw. Bezugspersonen-Umfeld, z. B. Pflegefamilie
Rückführung in die Ursprungs-Familie = Herausnahme aus der
Pflegefamilie
-
Was geschieht, wenn ein Kind aus seiner Ursprungsfamilie herausgenommen
wird?
-
Wie lange braucht ein Kind, um sich von einer Bezugsperson zu lösen?
-
Wie lange braucht ein Kind, um eine neue Bindung aufzubauen?
-
Welche Bindungen sind stärker, wichtiger oder einflußreicher:
frühere oder aktuellere?
-
Wie oft kann ein Kind Bezugspersäumen-Felder ohne Gefahr für
seine Gesundheit wechseln?
-
Welche Rolle spielt die Bindungsqualität bei Trennungen?
-
Trennt man sich von schlechten Bindungen leichter?
-
Zeitorientierungsregeln: Kindlicher
Zeitbegriff und Herausnahme aus der Dauerpflege
Zum Kontrast: Alltägliche Herausnahmesituationen
Kindergarten, Hort, Spiel- und Freizeitstätten,
Arzt, Krankenhaus, Kur,
Besuch, Kontakt, Urlaub
Pflege: Bereitschaftspflege, Tagespflege, Wochenpflege, Dauerpflege,
Tagesmutter
Heim, Internat, beschützes Wohnen, Wohngemeinschaften
Ausbildung: Schule, Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe, Studium, Lehre,
Arbeit
Ausgehen, Weggehen, wandern, spazieren, Sport, Bewegung
Eine
allgemeine und integrative Forschungshypothese zur Bindung
Mit zunehmender Breitenwirkung und Interesse an der Bindungsforschung
zeigt sich auch, daß frühere vereinfachende Annahmen zunehmend
einer Ernüchterung weichen. Glaubte man ursprünglich, die sichere
Bindungsqualität hauptsächlich durch den Faktor Feinfühligkeit
erklären
zu können, zitiert Brisch
(1999, S. 49):
"Beim augenblicklichen Stand der Forschung geht man davon aus, daß
nur 12 Prozent der Varianz der kindlichen Bindungsmuster durch die mütterliche
Feinfühligkeit aufgeklärt werden (De Wolff & van IJzendoorn,
1997)."
Wahrscheinlich gehört es mit den schwierigsten - weil paradox
anmutenden - Überlegungen, zu verstehen, daß Bindung nicht unbedingt
etwas mit Qualität, genauer, nicht mit unseren individuellen
Vorstellungen von Beziehungsqualität etwas zu tun haben muß.
Die zahlreichen pathologischen und schwer verständlichen Erscheinungen
von Bindungen, die Menschen eingehen, haben mich auf folgende Forschungshypothese
gebracht:
Bindung(A,B) = f (Gefühle, Stärke, Dauer,
Häufigkeit, X)
|
Die entscheidende Gedanke bei diesem Modell ist, daß die Gefühle
nicht unbedingt, zumindest nicht nur oder hauptsächlich positive Qualität
haben müssen. Affekte, Gefühle, Bedürfnisbetroffenheiten
und Stimmungen sind sozusagen der 'Leim' aus dem die Bindung besteht. Dieser
'Leim' kann durchsetzt, ja sogar auch von negativen affektiven Erfahrungen
bestimmt sein, sofern auch genügend oder hinreichend
viele positive affektive Erfahrungen darin enthalten sind. Eine zentrale
Forschungsfrage in diesem Zusammenhang ist:
Wie hoch muß der positive Anteil affektiver Erfahrungen mindestens
sein, damit auch die negativen affektiven Erfahrungen zur Bindung beitragen?
Bindungs-Paradoxa,
pathologische Bindungen und andere nicht ohne weiteres verständliche
Bindungserscheinungen - auch im Alltag
Bindungforschung
im Internet (Auswahl)
Falls wer Seiten hat Seiten oder kennt, die hier nicht erfaßt
sind, aber erfaßt werden solten, möge bitte eine Mail mit der
Adresse (URL) schicken: sekretariat@sgipt.org
Lehrstuhl Grossmann - Regensburg
https://www.psychologie.uni-regensburg.de/Grossmann/index.php
Lehrstuhl Spangler - Erlangen
https://www.lst3.psych1.uni-erlangen.de/p-spangler_neu.html
Fachgruppe Entwicklungspsychologie der Deutschen Gesellschaft
für Psychologie
https://www.dgps.de/fachgruppen/entwicklungs/
Bindung in
der IP-GIPT
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS). Grundprobleme
der Bindungsforschung. Eine allgemeine und integrative Forschungshypothese
zur Bindung. Bindungsforschung im Internet (Auswahl).
Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/entw/bindung/gp_bindf.htm
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