Kristina
Allgemeine
und Integrative Einzel-Fallstudie 002(1):
Zwanghaftes
autoaggressives Kratzen mit
Onychophagie
und Trichotillomanie
Dokumentation
der 27 Sitzungen in der
tatsächlichen
Reihenfolge des thematischen Ablaufs
Mit
einer ausführlichen Anwendung und Diskussion des
Allgemeinen
und Integrativen Bio-Psycho-Sozialen
Krankheitsmodells
zu diesem Störungskomplex.
Rudolf
Sponsel
ISBN 3-923389-07-8
170 Seiten, A5 Ringbindung DM 29.80 + Versand
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Zum
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Inhaltsverzeichnis
Kristina
Kurz-Fallbeschreibung
Falldarstellungen: Zur Übersicht
1 Kurzbeschreibung des Allgemeinen und Integrativen Psychotherapeutischen Arbeitskonzeptes. Entwicklung des Begriffs des Heilmittels (Heilwirkfaktors) und besonders der kriterienvaliden Heilmittel in der GIPT. Zur Geschichte des Heilmittelbegriffs (Heilwirkfaktorbegriffs). Die Heilmittelklassen und der „Psychotherapiebaum“
2
Dokumentation der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie Kristinas.
Zum
Einstieg: Kurz-Fallbeschreibung
Kristina. Thematisch-fortlaufende Dokumentation des wirklichen Verlaufs
der 27 Sitzungen.
3 Anamnese, Diagnostik, und Evaluation während der Therapie. CST-System-Diagnostik und Kurz-Interpretation der Testergebnisse Kristinas Anamnesefragebogen. GIPT-Gefühls-Interview_01: Was fühle ich wenn ...? Assoziationsversuch nach C. G. Jung in der 16. Sitzung. Abschlußstatus
4 Meta-Psychotherapeutische Reflexion der GIPT „Kristinas“. Auszählung aller Themen in den ganzen 27 Sitzungen (248). Was sind die Hauptheilmittel in der Psychotherapie Kristinas? Mögliche gemachte Fehler, selbstkritische Diskussion und Alternativen. Wichtige Erfahrungen aus diesem Fall (gelernt). Wäre auch eine ganz andere Therapie möglich und erfolgreich gewesen?
5 Erste Nachuntersuchung und das Evaluations- Nachuntersuchungs-Konzept GIPT
6
Allgemeine & spezielle Störungs- & Krankheitsmodelle, Symptom
& Syndrombegriff. 6.1 Potentiell unendlich viele Störungen und
Kausalbedingungen.
6.2
Allgemeines und Integratives Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell. 6.3
Das Ursachenproblem. 6.4 Der individuell einmalige „Fall“ und die traditionellen
Antworten.
6.5
Spezielle Krankheitsmodelle des Symptomkomplexes Kristinas. 6.5.1 Ursachen
und Therapie von Fingernägelbeißen, Kauen, Knabbern, Reiben,
Reißen, Zupfen, Haareausreißen und funktionell analoger Symptome.
6.5.1.1 Ätiologische Meinungen der Fachwelt: Dührssen; Harbauer,
H. et al.; Peters, U. H.; Tramer, M.; Verhaltenstherapeutische Autoren
und Modelle (Forster, Margraf). 6.5.1.2 Weitere wissenschaftliche Arbeiten
(aus den Literaturdatenbanken). 6.5.2 Zusammenfassung der Fachmeinungen.
6.5.3 Allgemeine und Integrative therapeutische Überlegungen zur Funktion
des Symptoms: (1) Psychodynamische Funktion, (2) Lerntheoretische Funktion.
6.5.4 Allge-meine und Integrative therapeutische Überlegungen zu den
psychotherapeutischen Grundansätzen. 6.5.4.1 Allgemeine kriterienvalide
Ansätze. 6.5.4.2 Exkurs: Psychodiagnostische und evaluative Ableitungen.
6.5.4.3 Spezielle Überlegungen zu Heilmitteln (Heilwirkfaktoren),
Methoden und Techniken. 6.6 Symptomverschiebung und ihre Kontrolle in der
GIPT. 6.6.1 Symptomverschiebungsdebatte. 6.6.2 Symptomverschiebungsdebatte
bei „Kristina“. 6.6.3 Differenzierter Standpunkt in der GIPT. 6.6.4 Methodik
der Symptomverschiebungskontrolle in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
Kritische GIPT Validitäts-Meta-Regel. 6.6.5 Symptomverschiebung und
das Problem der Abwehrmechanismen.
7 Das Identitäts- und Adoptionsproblem Kristinas und die Idee des „Lebensbuches“. 7.1 Identität, Ich, Selbst-Konzept-Varianten. 7.2 Adoptionsprobleme und ihre psychologische Behandlung.
8 Die Konzeption des Bewußtseins und des Unbewußten in der GIPT. Bewußtseinsmodell in der GIPT. Grundbegriffe und Axiome zum Unbewußten in der GIPT. Forschungsaufgaben und Forschungsstrategien in der GIPT
9
Anamnestik, Biographik und Lebenslaufanalyse in der GIPT
10
Das Einzelfall-Evaluationskonzept in der GIPT
11
Anhang: Kurze Geschichte der internationalen ADEIS2)
-Bewegung
und der GIPT
12
Adressen Allgemeiner und Integrativer Psychotherapieorganisationen
13
Literatur
14
Abbildungs-, Abkürzungs-, Personen- und Sachregister
Hinweis: Die Psychotherapie wird mit Einverständnis der Patientin in einer umfassenden Einzelfallstudie dokumentiert.
Anlaß-Problem: Stark zwanghafte und unbeherrschbare Kratzimpulse
(9 Jahre),
die
schon zu mehreren gefährlichen Blutvergiftungen führten. Zuletzt
durch Nervenarzt an mich empfohlen.
Person: 28jährige Maschinenbau Dipl. Ing. Aus dem Oberfränkischen,
Adoptiveltern in der Umgebung Würzburg. Einen Adoptivbruder und ein
8 Jahre jüngeres Halbgeschwister
(1.
Ehe). Der (homosexuelle) Adoptivbruder lebt inzwischen in London.
Hintergrund: Adoptionsproblematik seit der Pubertät (da zufällig erfahren), Entwertungen durch den Adoptivvater bei gleichzeitiger starker Bindung an ihn. Sehr starke Entwertung durch den Adoptivbruder und massive Konflikte mit ihm. Familiendynamisch: Sie war Kind des Vaters, der Adoptivbruder Kind der Mutter. Schuldgefühle, Selbstwertprobleme, Echtheit und Selbstbehauptung. Frühere Symptome: Unruhe, Depression, Onychophagie (Fingernägelbeißen) (jahrelang) und Trichotillomanie (Haare ausreißen), Psychosomatische Störungen (Herzneurose, Migräne). Testpsychologisch: Im CST zwanghaft-schizoide Dominanz, also eine Strukturverbindung der „doppelten Beherrschung“.
Therapiehauptziel: Dauerhafte Aufhebung der Kratzimpulse und dessen, was dahintersteckt und die Aufrechterhaltung bedingt (lerntheoretische Interpretation: Gewöhnung und Generalisierung; psychodynamische Interpretation: Abwehr und Abfuhr aufgestauter negativer Emotionen).
Therapiekonzept: Umfassende Erhebung der Lebensgeschichte zur Hypothesenbildung, was hinter den Kratzimpulsen steckt. Kreation von Möglichkeiten, wie die Kratzimpulse umgangen, im Vorfeld abgefangen, umgeleitet oder die dahintersteckende Motivation anderweitig befriedigt werden kann. Neben einem umfangreichen Anamnesefragebogen wurde die CST-Standardtestbatterie (Persönlichkeitsstruktur, Vitalität oder Ichstärke, Psychosomatik, Gefühle und Stimmungen, Lebens- und Selbstzufriedenheiten, Familienbilder) eingesetzt; erstmals gut zwei Monate nach Therapiebeginn und zur Kontrolle nach weiteren gut drei Monaten.
Therapieverlauf: Durchgeführt wurden 27 Stunden. Zu Beginn täglich Kratzanfälle. In der 3. Sitzung Bericht über ersten Erfolg: 1,5 Tage nicht gekratzt. In der Folgezeit zunehmende kratzfreie Tage. Wette mit Freundin. Im Sommer kommt es zu vermehrten Rückfällen. Inhaltlich hat sich inzwischen ergeben: eine klare Selbstwert- und Identitätsproblematik, nach außen gezeigte Überbeherrschung, im ersten Abschnitt Ausweichen vor Liebe und Sexualität. Mit Aufnahme einer Partnerbeziehung korreliert das inzwischen vollständige Zurückweichen der Kratzimpulse. Zum Aufbau einer „neuen“ Identität wurde die Idee eines persönlichen „Lebensbuches“ kreiert, das auch langfristig positiv wirken und gegen Rückfälle vorbeugen helfen soll.
Assoziationsversuch: Er soll Aufschluß geben über Hintergrundprobleme. Zu diesem Zweck werden 85 Kriterien-Items, die in 14 Bedeutungsklassen organisiert wurden, ausgewählt und abwechselnd mit „neutralen“ Items dargebo-ten; insgesamt 171 Items, Dauer ca. 40 Minuten; Zeitabnahme Handstoppuhr, nach Aussprechen Zeitlaufmessung. Es werden alle Reaktionszeit-Mittelwerte und die der Nachfolger wie auch der Standardabweichungen bestimmt. Als be-deutungsvolle Grenze kann man die neutrale Reaktionszeit + 1 Sigma = 2.24 + 0,97 = 3,21 Sekunden betrachten. In der Auswertung sind die Bedeutungsklassen nach verzögerter Reaktionszeit angeordnet. Die Bedeutungsklassen Bezie-hung, Angst, Echtheit, Kontrolle, Unheil, Abreagieren und Geltung spielen nach dem zeitlichen Kriterium eine eher untergeordnete Rolle. Erscheinung, Selbstwert, Adoption, Jucken, Vertrauen, Erregung und Liebe führen die verzögerten Reaktionszeiten an.
Abschlußstatus. Bei Beendigung der Psychotherapie - ein Umzug und
eine neue Lebenssituation standen an - war Kristina ein halbes Jahr kratzfrei.
Die Familien-, Adoptions- und Ich-Identitätsproblematik waren durchgearbeitet,
die Unruhe fast verschwunden. Schuldgefühle und Selbstwertprobleme
waren sehr gebessert; Kristina hatte ihr Studium erfolgreich beendet und
war eine Partnerschaft eingegangen. Eine Sitzung hatten wir uns für
eine Krisenintervention aufgehoben. Das „Lebensbuch“ zur Weiterentwicklung
der Ich-Identität, aber auch zur Prophylaxe (unterstützt durch
eine „Goldene Karte“), war konzipiert. Nachuntersuchungen waren geplant
und sollten zusätzliche Motivation und Sicherheit vermitteln. Eine
erste Nachuntersuchung ergab für wichtige Symptome Fast-Verschwinden.
Kristina:
„Die Therapie war erfolgreich, ist aber noch nicht zu Ende.“
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