Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPTDAS=17.12.2000 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 26.12.10
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Evaluation, Dokumentation, Fallanalysen, Bereich Einzelfallanalysen, und hier speziell zum Thema:

    Kristina

    Allgemeine und Integrative Einzel-Fallstudie 002(1):
    Zwanghaftes autoaggressives Kratzen mit
    Onychophagie und Trichotillomanie

    Dokumentation der 27 Sitzungen in der
    tatsächlichen Reihenfolge des thematischen Ablaufs



    Heilmittel Emblem der GIPT

    Mit einer ausführlichen Anwendung und Diskussion des
    Allgemeinen und Integrativen Bio-Psycho-Sozialen
    Krankheitsmodells zu diesem Störungskomplex.


      Mit Anwendung des Jung'schen tiefenpsychologischen Assoziations-Versuchs zur Evaluation von Hintergrund-Hypothesen


    Rudolf Sponsel

    ISBN 3-923389-07-8 170 Seiten, A5 Ringbindung DM 29.80 + Versand
    IEC-Verlag  Postfach   D-91052 Erlangen  Fax 09131-27115

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    Zum nachempfundenen Bildnis
    Inhaltsverzeichnis Kristina
    Kurz-Fallbeschreibung

    Falldarstellungen: Zur Übersicht

         
        1. Historische Falldarstellung Eine Phobie 1777
        2. Historische Falldarstellung Eine Phobie 1919 unter Supervision Freuds
        3. Historische Falldarstellung Reaktive Melancholie Ende 19. Jhd.
        4. Historische Falldarstellung Reaktive Schulphobie Ende 19. Jhd.
        Emotionale Abhängigkeit, Alkohol, Depressive Verstimmungen und Leere Demonstration einer praktisch-effektiven Katamnese
        Hyperaktivität bei ErwachsenenExplorations-Projekt der Allgemeinen und
            Integrativen PsychotherapeutInnen. F01 Beschreibung, Erfahrung und
            Erlebnisverarbeitung einer betroffenen Hyperaktiven. Aufruf zum Erfahrungs-
            und Meinungsaustausch zwischen Betroffenen, Behandler- und
            ForscherInnen.
        Lebenslaufanalyse und Biographik
        Legasthenie und Vorstellen:Explorations-Projekt der Allgemeinen und Integrativen  PsychotherapeutInnen. F01 Problemdarstellung einer erwachsenen LegasthenikerIn  Aufruf zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch zwischen Betroffenen, Behandler- und ForscherInnen.
     ***
    Inhaltsverzeichnis „Kristina“
    Vorwort. Zusammenfassung - Abstract - Schlüsselbegriffe.

    1 Kurzbeschreibung des Allgemeinen und Integrativen Psychotherapeutischen Arbeitskonzeptes. Entwicklung des Begriffs des Heilmittels (Heilwirkfaktors) und besonders der kriterienvaliden Heilmittel in der GIPT. Zur Geschichte des Heilmittelbegriffs (Heilwirkfaktorbegriffs). Die Heilmittelklassen und der „Psychotherapiebaum“

    2 Dokumentation der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie Kristinas.
    Zum Einstieg: Kurz-Fallbeschreibung Kristina. Thematisch-fortlaufende Dokumentation des wirklichen Verlaufs der 27 Sitzungen.

    3 Anamnese, Diagnostik, und Evaluation während der Therapie.  CST-System-Diagnostik und Kurz-Interpretation der Testergebnisse Kristinas Anamnesefragebogen.  GIPT-Gefühls-Interview_01: Was fühle ich wenn ...?  Assoziationsversuch nach C. G. Jung in der 16. Sitzung. Abschlußstatus

    4 Meta-Psychotherapeutische Reflexion der GIPT „Kristinas“. Auszählung aller Themen in den ganzen 27 Sitzungen (248). Was sind die Hauptheilmittel in der Psychotherapie Kristinas?  Mögliche gemachte Fehler, selbstkritische Diskussion und Alternativen. Wichtige Erfahrungen aus diesem Fall (gelernt). Wäre auch eine ganz andere Therapie möglich und erfolgreich gewesen?

    5 Erste Nachuntersuchung und das Evaluations- Nachuntersuchungs-Konzept GIPT

    6 Allgemeine & spezielle Störungs- & Krankheitsmodelle, Symptom & Syndrombegriff. 6.1 Potentiell unendlich viele Störungen und Kausalbedingungen.
    6.2 Allgemeines und Integratives Bio-Psycho-Soziales Krankheitsmodell. 6.3 Das Ursachenproblem. 6.4 Der individuell einmalige „Fall“ und die traditionellen Antworten.
    6.5 Spezielle Krankheitsmodelle des Symptomkomplexes Kristinas. 6.5.1 Ursachen und Therapie von Fingernägelbeißen, Kauen, Knabbern, Reiben, Reißen, Zupfen, Haareausreißen und funktionell analoger Symptome. 6.5.1.1 Ätiologische Meinungen der Fachwelt: Dührssen; Harbauer, H. et al.; Peters, U. H.; Tramer, M.; Verhaltenstherapeutische Autoren und Modelle (Forster, Margraf). 6.5.1.2 Weitere wissenschaftliche Arbeiten (aus den Literaturdatenbanken). 6.5.2 Zusammenfassung der Fachmeinungen. 6.5.3 Allgemeine und Integrative therapeutische Überlegungen zur Funktion des Symptoms: (1) Psychodynamische Funktion, (2) Lerntheoretische Funktion. 6.5.4 Allge-meine und Integrative therapeutische Überlegungen zu den psychotherapeutischen Grundansätzen. 6.5.4.1 Allgemeine kriterienvalide Ansätze. 6.5.4.2 Exkurs: Psychodiagnostische und evaluative Ableitungen. 6.5.4.3 Spezielle Überlegungen zu Heilmitteln (Heilwirkfaktoren), Methoden und Techniken. 6.6 Symptomverschiebung und ihre Kontrolle in der GIPT. 6.6.1 Symptomverschiebungsdebatte. 6.6.2 Symptomverschiebungsdebatte bei „Kristina“. 6.6.3 Differenzierter Standpunkt in der GIPT. 6.6.4 Methodik der Symptomverschiebungskontrolle in der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie. Kritische GIPT Validitäts-Meta-Regel. 6.6.5 Symptomverschiebung und das Problem der Abwehrmechanismen.

    7  Das Identitäts- und Adoptionsproblem Kristinas und die Idee des „Lebensbuches“. 7.1 Identität, Ich, Selbst-Konzept-Varianten. 7.2 Adoptionsprobleme und ihre psychologische Behandlung.

    8  Die Konzeption des Bewußtseins und des Unbewußten in der GIPT. Bewußtseinsmodell in der GIPT.  Grundbegriffe und Axiome zum Unbewußten in der GIPT. Forschungsaufgaben und Forschungsstrategien in der GIPT

    9  Anamnestik, Biographik und Lebenslaufanalyse in der GIPT
    10  Das Einzelfall-Evaluationskonzept in der GIPT
    11  Anhang: Kurze Geschichte der internationalen ADEIS2) -Bewegung
          und der GIPT
    12  Adressen Allgemeiner und Integrativer Psychotherapieorganisationen
    13  Literatur
    14  Abbildungs-, Abkürzungs-, Personen- und Sachregister

    ***
     
    Zum Einstieg: Kurz-Fallbeschreibung Kristina

        Hinweis: Die Psychotherapie wird mit Einverständnis der Patientin in einer umfassenden Einzelfallstudie dokumentiert.

        Anlaß-Problem: Stark zwanghafte und unbeherrschbare Kratzimpulse (9 Jahre),
    die schon zu mehreren gefährlichen Blutvergiftungen führten. Zuletzt durch Nervenarzt an mich empfohlen.

        Person: 28jährige Maschinenbau Dipl. Ing. Aus dem Oberfränkischen, Adoptiveltern in der Umgebung Würzburg. Einen Adoptivbruder und ein 8 Jahre jüngeres Halbgeschwister
    (1. Ehe). Der (homosexuelle) Adoptivbruder lebt inzwischen in London.

        Hintergrund: Adoptionsproblematik seit der Pubertät (da zufällig erfahren), Entwertungen durch den Adoptivvater bei gleichzeitiger starker Bindung an ihn. Sehr starke Entwertung durch den Adoptivbruder und massive Konflikte mit ihm. Familiendynamisch: Sie war Kind des Vaters, der Adoptivbruder Kind der Mutter. Schuldgefühle, Selbstwertprobleme, Echtheit und Selbstbehauptung. Frühere Symptome: Unruhe, Depression, Onychophagie (Fingernägelbeißen) (jahrelang) und Trichotillomanie (Haare ausreißen), Psychosomatische Störungen (Herzneurose, Migräne). Testpsychologisch: Im CST zwanghaft-schizoide Dominanz, also eine Strukturverbindung der „doppelten Beherrschung“.

        Therapiehauptziel: Dauerhafte Aufhebung der Kratzimpulse und dessen, was dahintersteckt und die Aufrechterhaltung bedingt (lerntheoretische Interpretation: Gewöhnung und Generalisierung; psychodynamische Interpretation: Abwehr und Abfuhr aufgestauter negativer Emotionen).

        Therapiekonzept: Umfassende Erhebung der Lebensgeschichte zur Hypothesenbildung, was hinter den Kratzimpulsen steckt. Kreation von Möglichkeiten, wie die Kratzimpulse umgangen, im Vorfeld abgefangen, umgeleitet oder die dahintersteckende Motivation anderweitig befriedigt werden kann. Neben einem umfangreichen Anamnesefragebogen wurde die CST-Standardtestbatterie (Persönlichkeitsstruktur, Vitalität oder Ichstärke, Psychosomatik, Gefühle und Stimmungen, Lebens- und Selbstzufriedenheiten, Familienbilder) eingesetzt; erstmals gut zwei Monate nach Therapiebeginn und zur Kontrolle nach weiteren gut drei Monaten.

        Therapieverlauf: Durchgeführt wurden 27 Stunden. Zu Beginn täglich Kratzanfälle. In der 3. Sitzung Bericht über ersten Erfolg: 1,5 Tage nicht gekratzt. In der Folgezeit zunehmende kratzfreie Tage. Wette mit Freundin. Im Sommer kommt es zu vermehrten Rückfällen. Inhaltlich hat sich inzwischen ergeben: eine klare Selbstwert- und Identitätsproblematik, nach außen gezeigte Überbeherrschung, im ersten Abschnitt Ausweichen vor Liebe und Sexualität. Mit Aufnahme einer Partnerbeziehung korreliert das inzwischen vollständige Zurückweichen der Kratzimpulse. Zum Aufbau einer „neuen“ Identität wurde die Idee eines persönlichen „Lebensbuches“ kreiert, das auch langfristig positiv wirken und gegen Rückfälle vorbeugen helfen soll.

        Assoziationsversuch: Er soll Aufschluß geben über Hintergrundprobleme. Zu diesem Zweck werden 85 Kriterien-Items, die in 14 Bedeutungsklassen organisiert wurden, ausgewählt und abwechselnd mit „neutralen“ Items dargebo-ten; insgesamt 171 Items, Dauer ca. 40 Minuten; Zeitabnahme Handstoppuhr, nach Aussprechen Zeitlaufmessung. Es werden alle Reaktionszeit-Mittelwerte und die der Nachfolger wie auch der Standardabweichungen bestimmt. Als be-deutungsvolle Grenze kann man die neutrale Reaktionszeit + 1 Sigma = 2.24 + 0,97 = 3,21 Sekunden betrachten. In der Auswertung sind die Bedeutungsklassen nach verzögerter Reaktionszeit angeordnet. Die Bedeutungsklassen Bezie-hung, Angst, Echtheit, Kontrolle, Unheil, Abreagieren und Geltung spielen nach dem zeitlichen Kriterium eine eher untergeordnete Rolle. Erscheinung, Selbstwert, Adoption, Jucken, Vertrauen, Erregung und Liebe führen die verzögerten Reaktionszeiten an.

        Abschlußstatus. Bei Beendigung der Psychotherapie - ein Umzug und eine neue Lebenssituation standen an - war Kristina ein halbes Jahr kratzfrei. Die Familien-, Adoptions- und Ich-Identitätsproblematik waren durchgearbeitet, die Unruhe fast verschwunden. Schuldgefühle und Selbstwertprobleme waren sehr gebessert; Kristina hatte ihr Studium erfolgreich beendet und war eine Partnerschaft eingegangen. Eine Sitzung hatten wir uns für eine Krisenintervention aufgehoben. Das „Lebensbuch“ zur Weiterentwicklung der Ich-Identität, aber auch zur Prophylaxe (unterstützt durch eine „Goldene Karte“), war konzipiert. Nachuntersuchungen waren geplant und sollten zusätzliche Motivation und Sicherheit vermitteln. Eine erste Nachuntersuchung ergab für wichtige Symptome Fast-Verschwinden.
    Kristina: „Die Therapie war erfolgreich, ist aber noch nicht zu Ende.“

    ***
     

    Fußnoten
    (1) Die Reihe Allgemeiner und Integrativer Fallstudien wird (virtuell) erföffnet mit: Quekelberghe, R. van (1988). Anna. Eine Lebenslaufsanalyse. Köln: Edition Humanistische Psychologie. Information
    (2) ADEIS =: A_llgemeine, D_ifferentielle, E_klektische, I_ntegrative, S_chulen- und Methodenübergreifende Psychotherapie. Siehe auch

    Querverweise
    Standort: Kristina.
    *
    Überblick Fallanalysen.* Evaluation * Dokumentation * Überblick Diagnostik *
    Glossar: Wahrscheinlichkeit und Statistik: Messen, Schätzen, Testen, Schliessen.  (Stichwortsammlung).

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    Zitierung
    Sponsel, R. (DAS). Kristina. Allgemeine und Integrative Einzel-Fallstudie 002(1):  Zwanghaftes autoaggressives Kratzen mit Onychophagie und Trichotillomanie. Dokumentation der 27 Sitzungen in der tatsächlichen Reihenfolge des thematischen Ablaufs. Mit einer ausführlichen Anwendung und Diskussion des Allgemeinen und Integrativen Bio-Psycho-Sozialen Krankheitsmodells zu diesem Störungskomplex. Mit Anwendung des Jung'schen tiefenpsychologischen Assoziations-Versuchs zur Evaluation von Hintergrund-Hypothesen. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/faelle/kristin0.htm
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    26.12.10    Layout, Links.