Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=08.03.2001 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 02.06.15
    Impressum:  Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
    Stubenlohstr. 20     D-91052 Erlangen * Mail: sekretariat@sgipt.org|

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     Wir heißen Sie ganz herzlich auf unseren AD-H-D-Seiten willkommen, hier:

    Das AD-H-D Forschungsprojekt der GIPT
    Zur Ätiologie, Pathogenese, Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapie aus allgemein-integrativer und multi-modal-verhaltenstherapeutischer Sicht

    GIPT-AD-H-D-Test Analyse für Heranwachsende und Erwachsene

    Neu: AD-H-D Reliabilitätsstudie "Reli05" * Vorschau Buch zur Reliabilitätsstudie * Kostenlosvariante für Geringstverdienende * Erweiterung der Neues DSM4_06.PDF   [Info]* 
    AD-H-D-Testsystem ab 16.9.2 für Bezugsberechtigte lieferbar
    Angebot * Zusammenfassung (Abstract) *  Einwilligungs- und Kenntnisnahmeerklärung * Hintergrund/Stand Computerauswertung
    Infos zu Änderungen, Ergänzungen, Korrekturen AD-H-D-Testsystem16.9.2
    http://www.iec-verlag.de/adhd/tp_info.htm               **   Information vom 16.9.2002
    _
    Testmaterialpaket für Bearbeitungsinteressierte zum Herunterladen 
    Angebot und Info-Überblick * AD-H-D-Test * DSM-IV+ * BA

    Hinweis: Die folgenden Ausführungen wurden weitgehend - bis auf den therapeutischen Teil, der in den nächsten Jahren eigens veröffentlicht werden wird - in der Publikation zum AD-H-D-Testsystem für Erwachsene berücksichtigt und eingearbeitet.  R.S. 16.9.2002

    Querverweise.  * Aktuelles aus Wissenschaft und Forschung zu ADHD.



    Erfahrungs- und Forschungs-Konzept-Bericht 01 [8.3.1] von Rudolf Sponsel, Erlangen

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     | Zur Diagnostik und Therapie erwachsener AD-H-D Persönlichkeiten| *Literatur und Linkliste|

    1.  Fallunterscheidungen nach AD-H-D Bewußtheit:
     

    1. Jemand hat ziemlich sicher AD-H-D, weiß es aber nicht.
    2. Jemand vermutet bei sich AD-H-D.
    3. Jemand ist schon mit AD-H-D - z. B. in der Kindheit  - diagnostiziert worden oder ist man sich aus anderen Quellen sicher, an AD-H-D zu leiden.
    4. Jemand hat ziemlich sicher AD-H-D, will davon aber nichts wissen.
    5. Es ist unklar, ob jemand AD-H-D hat oder nicht, einiges spricht dafür, manches nicht.
    6. Jemand möchte AD-H-D haben, um Amphetamine auf Rezept zu erhalten
    7. Jemand möchte AD-H-D haben, weil sie / er entsprechenden Einflüssen unterliegt
    8. Jemand weiß, daß kein AD-H-D vorliegt.
    9. Sonstiges (Rest- und Auffangkategorie)


    2.  Diagnostische  und differentialdiagnostische Klärungsaufgaben
     
     
    Die zwei Hauptfehlerarten in der Diagnostik:
    1) Es wird jemand eine Diagnose zugesprochen, die falsch ist.
    2) Es wird jemand eine Diagnose nicht zugesprochen, obwohl sie richtig ist. 
        In Bezug auf AD-H-D bedeutet das:
    1) Jemand erhält fälschlich die Diagnose AD-H-D 
    2) Jemand wird fälschlich nicht auf AD-H-D diagnostiziert.

    Zu den wichtigsten diagnostischen Klärungsaufgaben gehören:

    2.1   Welche Form des AD-H-D-Syndroms liegt vor?

    1. 2.1.1  Nur Aufmerksamkeitssyndrom
    2. 2.1.2  Nur Hyperaktivitätssyndrom
    3. 2.1.3  Syndrom-Mischtyp
    4. 2.1.4  Unklar
    5. 2.1.5  Sonstiges


    Zu den diagnostischen Kriterien und Problemen bei Erwachsenen siehe bitte hier
     
     
     
    Wir halten es für wahrscheinlich, daß AD-H-D Syndrome primär oder sekundär vorliegen können. Primär heißt, daß das AD-H-D Syndrom eine eigene und ursprüngliche Störung ist. Sekundär soll heißen, daß das AD-H-D-Syndrom als Teil einer anderen Störung oder Erkrankung  hervorgebracht wird. Das wichtigste Kriterium für das Vorliegen eines primären AD-H-D sind Zeichen und Hinweise aus der Kindheit (z. B. mit Hilfe der verbalen [die Noten sind hier nicht wichtig] Grundschulzeugnis-Analyse abgesichert). Es stellen sich unter diesen Annahmen dann besonders folgende Fragen:

    2.2 Genuin-Originäre AD-H-D-Störung (AD-H-D als Grundstörung / Erkrankung)

    1. Nur Aufmerksamkeitsstörung
    2. Nur Hyperaktivität
    3. Mischtyp
    4. Unklar


    2.3 AD-H-D-Syndrom innerhalb anderer Störungen / Krankheiten und durch diese hervorgebracht:
     

    1. Sekundäres AD-H-D innerhalb eines abweichenden Verhaltens (Devianz, Kriminalität).
    2. Sekundäres AD-H-D innerhalb einer Alexithymie / Anhedonie.
    3. Sekundäres AD-H-D innerhalb  einer Angst, Phobie oder Panikstörung.
    4. Sekundäres AD-H-D innerhalb einer Borderline-Störung.
    5. Sekundäres AD-H-D innerhalb einer (agitierten oder dysthymen) Depression.
    6. Sekundäres AD-H-D innerhalb (Hypo-) Maniformer Störungen.
    7. Sekundäres AD-H-D innerhalb  eines Organischen Psychosyndroms.
    8. Sekundäres AD-H-D innerhalb einer {anderen} Persönlichkeitsstörung (z. B. Wut- oder antisoziale Störung).
    9. Sekundäres AD-H-D innerhalb einer Psychose (z. B. schizoaffektiv).
    10. Sekundäres AD-H-D innerhalb eines Streßsyndroms.
    11. Sekundäres AD-H-D innerhalb einer Sucht oder eines Mißbrauchs (z. B. substanzinduziertes AD-H-D).
    12. Sekundäres AD-H-D innerhalb einer Verwahrlosung.
    13. Sekundäres AD-H-D innerhalb  einer Zwangsstörung.
    14. Sekundäres AD-H-D innerhalb  einer zyklothymen Störung ({endogene, agitierte} Depression, Manie).
    15. Sekundäres AD-H-D innerhalb anderer, hier noch nicht erfaßter Störungen.


    2.4 Primäres AD-H-D neben anderen Störungen (Komorbidität):
     

    1. Primär-komorbides AD-H-D neben abweichendem Verhalten (Devianz, Kriminalität).
    2. Primär-komorbides AD-H-D neben einer Alexithymie / Anhedonie.
    3. Primär-komorbides AD-H-D neben einer Angst, Phobie oder Panikstörung.
    4. Primär-komorbides AD-H-D neben einer Borderline-Störung.
    5. Primär-komorbides AD-H-D neben einer (agitierten oder dysthymen) Depression.
    6. Primär-komorbides AD-H-D neben (Hypo-) Maniformen Störungen.
    7. Primär-komorbides AD-H-D neben  einem Organischen Psychosyndrom.
    8. Primär-komorbides AD-H-D neben einer {anderen} Persönlichkeitsstörung (z. B. Wut- oder antisoziale Störung).
    9. Primär-komorbides AD-H-D neben einer Psychose (z. B. schizoaffektiv).
    10. Primär-komorbides AD-H-D neben einem Streßsyndrom.
    11. Primär-komorbides AD-H-D neben einer Sucht oder einem Mißbrauch (z. B. substanzinduziertes AD-H-D).
    12. Primär-komorbides AD-H-D neben einer Verwahrlosung.
    13. Primär-komorbides AD-H-D neben  einer Zwangsstörung.
    14. Primär-komorbides AD-H-D neben  einer zyklothymen Störung ({endogenen, agitierten} Depression, Manie).
    15. Primär-komorbides AD-H-D neben anderen, hier noch nicht erfaßten Störungen.

     
     
    Zusammenfassung des Differentialdiagnostikproblems einer AD-H-D- Störung: Liegt der Verdacht auf ein AD-H-D- Syndrom vor, so stellen sich folgende Fragen: 1) Bewußtheit und Motivation der SyndromkandidatIn, 2) primäres oder sekundäres AD-H-D, 3) Frage der Komorbidität (Ursache-Wirkungs- und Wechselwirkungsverhältnis.

    3 Positiv-Diagnostik und Ressourcen
     

    1. Ressourcen (welche stützenden, ausgleichenden oder sonstig positive Ressourcen liegen vor?)
    2. Positiv-Diagnostik: wie kann ich aus der Not eine Tugend machen und mir einen AD-H-D-günstigen Lebensraum schaffen?
    3. Positiv-Diagnostik: kann ich mir einen Lebensraum suchen, der mein AD-H-D günstig beeinflussen kann (Fester Rahmen, Klare Regeln, z. B. durch Eintritt in eine feste Lebensgemeinschaft)?


    4.  Interdisziplinäre und multi-modal therapeutische Klärungsaufgaben

    4.1 Grundfragen und grundlegende Meta-Strategien

    1. Wie kann ich es direkt beeinflussen? Meta-Strategie direkte Beeinflussung. Richtet sich auf alle Fragen vom Typ: was ich jetzt machen, wenn jetzt x geschieht?
    2. Was kann ich ausgleichen (kompensieren) womit?
    3. Was kann ich nur besser kontrollieren?
    4. Wunderwaffe vorbeugen und Vorkehrungen treffen
    5. Was kann ich nicht oder nur wenig beeinflussen? Was also muß ich aushalten, womit muß ich leben lernen?
    6. Wie kann ich aus der Not eine Tugend machen, mir eine AD-H-D-förderliche Umwelt suchen?


    4.2 Ist mein AD-H-D mit medizinischen Heilmitteln beeinflußbar?

    1. Trizyklische Anti-Depressiva oder andere wie z. B. Aurorix
    2. Amphetamin-Abkömmlinge (z. B. Tradon)
    3. Ritalin
    4. Rizol-Rezeptur (die AKZENTE Nr. 48, 2. Vierteljahr 2000, 33-35).
    5. Andere bio-medizinische Einflußmöglichkeiten


    4.3 Ist mein AD-H-D mit Ernährung beeinflußbar?
         Diese Forschungsfrage wird bislang traditionell sehr stark vom AÜK (Arbeitskreis Überaktives Kind) gefördert.

    4.4 Ist mein AD-H-D mit Ergotherapie, Gymnastik, Sport, Bewegung beeinflußbar?

    4.5 Kann ich Psychotherapie nutzen?

    4.5.1  Allgemeine Psychotherapeutische Fragen

    1. Was ist psychotherapeutisch möglich und was nicht?
    2. Worauf kommt es an in einer AD-H-D-Psychotherapie?
    3. Wie geht es, was müssen PatientIn und TherapeutIn mitbringen?


    4.5.2 Mögliche Fernziele bei möglichen Störungen, z. B. die Themenbereiche:

    1. Abschweifen, abdriften, nicht genügend dabei bleiben können
    2. Affekte, Affektkontrolle, Selbstbeherrschung
    3. Aggressivität mit dem Ziel: weniger und mehr Kontrolle
    4. Ambivalenz (Zwiespältigkeit) mit dem Ziel weniger
    5. Aufmerksamkeitsstörung mit dem Ziel weniger
    6. Aufschieben
    7. Ausdauer, mangelnde
    8. Außenseiter- und Sündenbockrolle
    9. Beziehungsprobleme
    10. Desorganisation (Fehlplanung)
    11. Desorientierung (ich weiß nicht wer ich bin, wie ich wirke, ankomme, was ich soll und mag)
    12. Depressive Verstimmung bis hin zu ausgeprägter Depression
    13. Dominanz- und Mittelpunktstreben
    14. Dysphorische Stimmungen (gereizt, mißmutig, verstimmt, negativistisch, aggressiv)
    15. Empfinden, fühlen, spüren (Alexithymie)
    16. Entscheidungsprobleme
    17. Flüchtigkeit und Geschwindigkeit
    18. Frustrationstoleranz
    19. Fühlen, Spüren
    20. Ichbezogenheit (Egozentrik)
    21. Ich weiß nicht was ich will (emotionale Ratlosigkeit)
    22. Impulsivität. Ziel: weniger, mehr Kontrolle.
    23. Innenerleben und Außenwirkung
    24. Launen
    25. Langeweile, Unlust, Desinteresse, nichts mit sich anfangen können
    26. Lenkungsprobleme
    27. Lust- und Interessen-Mangel, bzw. herabgesetzte Schwelle (Alexithymie, Anhedonie)
    28. Passivität
    29. Perfektionismus
    30. Planen
    31. Schuldgefühle
    32. Schußligkeit
    33. Stimmungsschwankungen
    34. Ungeduld, nicht warten können, alles sofort haben wollen
    35. Unordnung
    36. Unruhe
    37. Unsicherheit
    38. Vergeßlichkeit
    39. Wankelmut
    40. Wut
    41. Zeiteinteilung, Zeitplan-Management


    4.5.3 Entwickeln therapeutischer Nahziele zur direkten Einflußnahme auf die Störungen
     

    4.5.4 Indirekte Beeinflussung durch Stärkung alternativer positiver Seiten und der Ressourcen.
     

    5. Allgemeine Psychotherapeutische Werkzeuge, Methoden und Mittel

    6A+O Meta-Strategien: einstellen, ausgleichen, kontrollieren, gestalten, lernen, gewöhnen
    Abwechseln und Abwechslungsorganisation
    Ausgleichen (siehe auch 6A+O)
    Coacher suchen, gewinnen und nutzen
    Einstellung (richtige) (siehe auch 6A+O)
    Erinnerer einsetzen (visualisieren)
    Erlebens-Studien (Lust-Studien, BEPE GLAS)
    Gestalten (siehe auch 6A+O)
    Gewohnheiten aufbauen (ritualisieren) (siehe auch 6A+O)
    Kontrollieren (siehe auch 6A+O)
    Lernen (siehe auch 6A+O)
    Mentales Training
    Mitschreiben von Essentials in der Stunde
    Planen
    Qualitätssicherung und Kontrolle der Therapieverlaufs
    Selbstlenkung, Selbstmotivation, Selbststimulation, Schlingen legen
    Tagebuch der therapeutisch bedeutsamen Ereignisse und Aktivitäten
    Trainings- und Übungsprogramme
    T-Ziele (Nah- und Fernziele festlegen und aufschreiben)
    Verweilen (lernen)
     

    6  Selbsthilfegruppen: real und internet
     

    7  Einbindung in - und Anbindung an das Leben


    Querverweise
    Überblick: AD-H-D in der IP-GIPT
    *
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    Dienstleistungs-Info.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Das AD-H-D Forschungsprojekt der GIPT von Rudolf Sponsel, Erlangen. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/hypak/adhd_fp.htm
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    kontrolliert irs 5.3.01



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    14.04.06    Hinweise auf die Reliabilitätsstudie "Reli05" und die ergänzte Neues DSM4_06.PDF   [Info]
    16.09.02    Hinweis zum Testsystem.
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