Zusammenfassung Traxel-1974
Ein wichtiges und Werk zu den Grundlagen und Methoden der Psychologie, in dem auch Erleben und Erlebnis an mehreren Stellen zur Sprache kommen, wie man dem Sachregister entnehmen kann. Obwohl der Begriff Erleben eine wichtige Rolle bei Traxel einnimmt und er zudem ein eigenes Kapitel  IV. Psychologische Begriffe und Einteilungen, S. 105-139, verfasst hat, wo er sich auch S. 108 mit der Definierbarkeit psychologischer Begriffe auseinandersetzt, definiert er Erleben nicht näher und ausdrücklich, auch nicht durch Querverweis, Anmerkung, Fußnote oder Literaturhinweis. Damit ist anzunehmen, dass Traxel erleben für einen allgemeinverständlichen psychologischen Grundbegriff hält, der nicht ausdrücklich definiert, erklärt oder näher charakterisiert werden muss.
    Inhaltsverzeichnis:
    Sachregistereinträge:

Erleben 48ff., 62, 146ff., 151
Erlebnisbeobachtung s. Selbstbeobachtung 35, 40, 44, 146 ff, 155, 167; -fremde147, -rückschauende 148, -Theorie 148f.
Erlebnisexperiment 186

"Der sehr häufig begangene Fehler entsteht in dem Moment, in dem behauptet wird, die einzelne Wahrnehmung des Baumes sei auch «objektiv». Denn dann wird gegen eine elementare psychologische Tatsache verstoßen: Es wird dann übersehen, daß jegliche Wahrnehmung, gleich¬[>49]gültig ob die eines Schmerzes oder die eines Baumes, nichts anderes ist als ein psychischer, ein subjektiver Inhalt, der jeweils nur einer einzelnen Person zugehört. Denn wird auch der Baum von hundert Personen betrachtet, es liegen dann ebensoviele einzelne, individuelle, subjektive Wahrnehmungen vor. Diese stimmen sehr wahrscheinlich nicht sämtlich genau miteinander überein. Vermutlich werden sich die verschiedenen Einstellungen und Interessen der einzelnen Betrachter hierin unterschiedsbildend auswirken. Und ein Farbenblinder sieht sogar ganz gewiß den Baum wesentlich anders als ein Farbentüchtiger."

"Wir können leicht feststellen, daß die Inhalte unseres Wahrnehmens, Vorstellens oder Denkens nicht verharren. Es herrscht in unserem Erleben ein ständiges Kommen und Gehen von Eindrücken."

"Wenn nun eine Person über eine Wahrnehmung, ein Gefühl oder eine Stimmung oder einen Inhalt ihres Denkens berichtet, so ist darin unbestreitbar eine Aussage über einen Erlebniseindruck enthalten. Man hat solche Beobachtungen, ob sie nun in der Form eines kurzen Urteils oder in der Form einer ausführlicheren Beschreibung ausgedrückt werden, mit dem Begriff der «Selbstbeobachtung», «Erlebnisbeobachtung» oder auch der «Introspektion» bezeichnet. Wie schon in anderem Zusammenhang gesagt (vgl. Kap. II, i), halten wir die Annahme, daß man das Erleben beobachten könne, für einen Irrtum."

    Ende der Zusammenfasung