Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=00.00.2007 Internet Erstausgabe, letzte Änderung TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Wissenschaft, und hier speziell zum Thema:

    Praxis der Einzelfallwissenschaft
     

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Paradigma des Einzelfalls: Ist im Einzelfall P der Sachverhalt S so oder so gegeben?
     

    Individuelle Prognosen:
    Wie wird sich P unter den Bedingungen in der Situation S verhalten? Wie hat sich P unter den Bedingungen früher in der Situation S verhalten?

    Welche Auskunft geben die Pläne, die P unter den Bedingungen B in der Situation S verkündet?
     
     
     
     
     
     
     
     
     



    Literatur (Auswahl)

    Wisssenschaftstheoretische Themen zur Psychologie

    • Aschenbach, G. (1984). Erklären und Verstehen in der Psychologie. Zur methodischen Grundlegung einer humanistischen Psychologie. Bad Honnef: Bock + Herchen.
    • Bunge, Mario (dr. 1984, engl. 1980). Das Leib-Seele-Problem. Tübingen: Mohr.
    • Bunge, Mario (dt. 1983, engl. 1980). Epistemologie. Aktuelle Fragen der Wissenschaftstheorie. Mannheim: BI.
    • Bunge, Mario (dt. 1990, engl. 1987). Philosophie der Psychologie. Tübingen: Mohr.
    • Hartmann, Dirk (1998). Philosophische Grundlage der Psychologie. Farmstadt: WBG.
    • Stegmüller, W. ().
    • Wright, Georg Henrik v. (). Erklären und Verstehen. Frankfurt: Fischer Athenäum.


    Einzellfall-Literatur

    • Brähler, Elmar & Adler, Corinne (1996, Hrsg.). Qunatitatve Einzelfallanalysen und qulitative Verfahren. Gießen: Psychosozial.
    • Dahlbender, R. W. (1992). Einzelfallanalytische Evaluation stationarer Psychotherapie an einem Patienten mit Colitis ulcerosa. Psychother. Psychosom. Med. Psychol., 42(11): 381 91.
    • Dahme, B. (1979). Statistische Analyse kurzer Zeitreihen in der klinischen Effektprüfung. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 251-265.
    • Dukes, William F. (1965). N = 1. Psychological Bulletin 64, 1, 74-79.
    • Fichter, M.(1979). Versuchsplanung experimenteller Einzelfalluntersuchungen in der Psychotherapieforschung. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 140-158.
    • Frey, S., Zerssen, D. v., Hansen, W. &Harders, S. (1979). Probleme der Verhaltensmessung in Einzelfalluntersuchungen. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 159-182.
    • Grawe, K. (1988). Zurück zur psychotherapeutischen Einzelfallforschung. Editorial, Zeitschrift für Klinische Psychologie, XVII I,1, 1 7.
    • Hake, Alexandra (2001). Was sagen gruppenstatistische Kennwerte über den Einzelfall aus? Landau: Verlag Empirische Pädagogik [ISBN:  9783933967596] [Inhalt, Vorwort,]
    • Hake, Alexandra (2002). Trugschlüsse in der Statistik im Spannungsfeld zwischen Aggregat und Einzelfall : eine Bestandsaufnahme und kritische Evaluation. Lengerich [u.a.]: Pabst. [ISBN 3-936142-60-2; UB W00/CM 2200 H155]
    • Hehl, F.-J. & Petermann, F. (1979). Ein probabilistisches Meßmodell in der Therapieforschung des Einzelfalls. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 107-122.
    • Huber, H. P. (1979). Normierungsbedingte Probleme bei inferenzstatistischen Anwendungen der klassischen Testtheorie in der psychologischen Einzelfalldiagnostik. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 72-89.
    • Julius, Henri; Schlosser, Ral W. & Goetze, Herbert (2000). Kontrollierte Einzelfallstudien. Göttingen: Hogrefe.
    • Kern, Horst J. (1997). Einzelfallforschung. Eine Einführung für Studierende und Praktiker. Weinheim: Beltz.
    • Köller, Norbert; Nissen, Karl; Rieß, Michael & Sadorf, Erwin (2004). Probabilsitische Schlussfolgerungen in Schriftgutachten. Zur Begründung und Vereinheitlichung von Wahrscheinlichkeitsaussagen im Sachverständigengutachten. München: BKA/ Luchterhand (Wolters-Kluwer).
    • Meehl, P. E. (1954). Clinical versus statistical prediction: a theoretical analysis and review of the evidence. Minneapolis: University of Minnesota Press.
    • Mozetic, Gerald (1983): Probleme und Aktualität der idiographischen Methode, in: Gerhard Frey/ Josel Zelger (Hrsg.): Der Mensch und die Wissenschaften vom Menschen. Band II: Die kulturellen Werte, Innsbruck 1983, S.777-787.
    • Petermann, F. (1979). Außerklinische Anwendungsfelder der Einzelfallanalyse. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 298-308.
    • Petermann, F. (1979). Praktische Probleme bei der Planung und Durchführung von Therapieverlaufsstudien. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 123-139.
    • Petermann, F. & Hehl, F.-J. (1979). Einzelfallanalyse — ein Überblick. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.),  l-16.
    • Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef  (1979, Hrsg.). Einzelfallanalyse. Fortschritte der Klinischen Psychologie 18. München: Urban & Schwarzenberg.
    • Petermann, F. (1982). Einzelfalldiagnose und klinische Praxis. Stuttgart: Kohlhammer.
    • Plaum, E. (1992). Psychologische Einzelfallarbeit. Stuttgart: Enke.
    • Plaum, Ernst (1999). Weshalb fährt der IC 781 am 26. Geburtstag von Sabine M. Um 13.49 Uhr mit einer Geschwindigkeit Von 82,5 Km/H durch den Bahnhof Eichstätt? Oder: Das Elend mit der Suche nach reinen Wirkfaktoren in einer hochkomplexen Realität. Gestalt Theory 21,3, 191-207. [Zusammenfassung]
    • Revenstorf, D. & Keeser, W.(1979). Zeitreihenanalyse von Therapieverläufen — ein Überblick. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 183-228.
    • Revenstorf, D. & Vogel, B.(1979). Zur Analyse qualitativer Verlaufsdaten - ein Überblick. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 229-250.
    • Rollett, B. (1979). Norm- vs. kriterienorientierte Diagnostik. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 90-106.
    • Rüppell, M.  (1979). Einzelfallanalyse und Subjekt. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.),286-297.
    • Scholz, B.: Therapieplanung des Einzelfalls — Voraussetzungen, Methoden, Anwendungen. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 266-285.
    • Sorgatz, H. (1979). Meß theoretische Grundlagen der Einzelfallanalyse. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.),    35-48.
    • Tack, H. W. (1979). Testtheoretische Grundlagen der Einzelfallanalyse. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.),   49-69.
    • Westmeyer, H. (1979). Wissenschaftstheoretische Grundlagen der Einzelfallanalyse. In: Petermann, Franz & Hehl, Franz Josef (1979, Hrsg.), 17-34.


    Aus: Grundzüge einer idiographischen Wissenschaftstheorie am Beispiel Psychotherapie.
        Im Gegensatz zur nomothetischen Wissenschaftstheorie gibt es aber - auf den ersten Blick - keine solche idiographische, jedenfalls keine explizit als solche ausgewiesene. Praktisch ist die idiographische Wissenschaftstheorie aber als Beweistheorie und Tatsachenforschungs-Methodologie in der Jurisprudenz hoch entwickelt, aber noch weitgehend ohne systematisches, methodologisches, theoretisches Fundament; erste Ansätze im Strafrecht (SCHULZ 1992 > Sponsel 1995, Reader). So ist auch "Die Ermittlung des Sachverhalts im Prozeß" (DÖHRING 1964, S. 3 ff > Sponsel 1995, Reader), eine immer noch wichtige Arbeit zur Tatsachenforschung singulärer Ereignisse, wenn auch immer noch  - leider - kaum Gegenstand der juristischen Ausbildung [FN03].

      HERZOG (1980, S. 266) [FN04] beklagt, daß es keine ausgearbeitete psychologische Wissenschaftstheorie gibt. Und noch viel weniger gibt es natürlich eine systematische idiographische Wissenschaftstheorie - Ansätze: SCHNEEWIND (1977, Hg.); ASCHENBACH (1984); GROEBEN (1986). PERREZ (1972), dem es um die Rechtfertigung der Psychoanalyse als wissenschaftliches Verfahren geht, berührt das Idiographieproblem ebenso wenig wie auch den Klassiker FEIGL, H., SCRIVEN, M. (1956: "Minnesota Studies in the Philosophy of Science. Vol. 1, The Foundations of Science and the Concepts of Psychology and Psychoanalysis"). Das mag verwundern, weil doch einige wichtige Psychologen W. STERN (1911, S. 318 ff), G. W. ALLPORT (1959, S. 4 - 25), A. A. MASLOW (1977, besonders S. 26 - 31 > Reader), G. JÜTTEMANN, H. THOMAE (1987, Hg.) auf die Bedeutung der idiographischen Methodik aufmerksam machten. Wie dem auch sei: es kann nicht den geringsten Zweifel geben, daß für die PraktikerIn in erster Linie idiographische Probleme von Interesse sind; und hier hilft in aller Regel die Wissenschaftstheorie nicht; sie verwirrt, vernebelt mit immer neuen endlosen Problemdebatten, statt einmal Nägel mit Köpfen vorzulegen [FN05].
      Die idiographische Perspektive hat in der Regel ein "Einzelfallproblem" zu lösen. Das ist regelmäßig in der psychologischen Beratungs- und Therapiesituation der Fall. Jeder Therapieplan hat für einen ganz konkreten individuellen Einzelfall Hypothesen zur Problemgenese und Problembeseitigung zu entwickeln. Wie kommt es z. B., daß bei Y. im März ZZZZ ein Angstsyndrom ausgebrochen ist und wie kann man es vor allem zum Verschwinden bringen?
      In der psychologischen Einzelfallforschung ist denn auch das Idiographieproblem sowohl bekannt als auch anerkannt (HUBER, H. P. 1973.; PETERMANN, F., HEHL, F.-J. (Hg.) 1979; PETERMANN, F. 1982. PLAUM, E. 1992 > Reader;  PLESSEN 1982), aber die meisten der erwähnten Autoren - Ausnahme Plaum - gehen allerdings methodologisch traditionelle und unserem Gegenstand mehr oder weniger nicht angemessene, sondern szientistische Wege. Sie verwechseln wissenschaftliche mit praxeologischer Sicherheit und haben kein praxeologisches Konzept. Daher erklären wir sie auch für uns nicht zuständig. Sie haben uns nichts zu sagen, weil sie von unseren Problemen nichts verstehen.



     
     



    Links (Auswahl: beachte)
    • Die 11 statistischen Paradoxien und Dilemmas nach Stegmüller.
    • Die Paradoxie des statistischen Syllogismus (nach Stegmüller).
    • Die Korrelations-Paradoxien.




    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Dukes N = 1. "Studies focused on the behavior of only one individual are examined. Despite the limitation on generalizing inherent in such studies, selected examples attest to their importance in the history of psychology. Their frequency in modern psychology is noted, together with their distribution across major topics. The usefulness of an N of 1 in research is viewed as extending beyond the single-case studies of clinician and personologists. An N of 1 is seen as also appropriate when, for the function considered, intersubject variability is low, when opportunities for observing a given class of events are limited, and when a supposed universal relationship is questioned and the obtained evidence is negative."
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    Narrative und idiographische Konzepte in der gegenwärtigen Medizin
    "Die Medizin kann als idiographische Wissenschaft verstanden werden, insofern als der Arzt nie abstrakte Fälle, sondern Patienten als Individuen in einzigartigen Lebenssituationen behandelt. Diese subjektwissenschaftliche Aspekte der Medizin werden insbesondere in narrativen Ansätzen betont, welche die Medizin als eine Abfolge verschiedener, miteinander verflochtener Geschichten auffassen. Ein Beispiel bietet hier das Werk des amerikanischen Neurologen Oliver Sacks, der keine abstrakten Lehrbuchtexte mehr, sondern Geschichten aus dem Leben seiner Patienten schreibt. Das Projekt untersucht die Möglichkeiten und Reichweiten einer narrativ rekonstruierten Medizin exemplarisch an Oliver Sacks' Ansatz." [Dr. Daniela Mergenthaler: Q]
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    Plaum (1999): IC 781. "Zusammenfassung. Die Frage nach Wirkfaktoren in den Hurnanwissenschaften wird aufgrund einer holistischen Betrachtungsweise behandelt. Zunächst erfolgt die Herausarbeitxing hierarchisch zu verstehender Metaperspektiven, sodann die der Notwendigkeit einzelfalloriemieiter Vorgehens weisen. Unter Berücksichtigung der dabei ins Blickfeld geratenden vielfaltigen Vernetzungen läßt sich von daher das Ideal reiner Variablen hinterfragen. In der Realität haben wir es so gut wie immer mit "vermischten" Gegebenheiten tu tun. Dem wird beispielsweise die holistische Theorie LEWINs gerecht, der grundsätzlich von der Einheit einer „Person in der Situation" ausging. Innerhalb einer solchen Rahmenkonzeption stößt man dann bei der Suche nach Wirkfaktoren nicht auf isolierbare Variablen, sondern erkennt komplexe (Umstrukturierungs-) Prozesse, die ganzheitlich verstanden werden müssen. Anhand von Beispielen - auch bezüglich der Fahrgeschwindigkeit eines Eisenbahnzuges - lassen sich die hier dargestellten grundsätzlichen Gedankengänge veranschaulichen."
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    Querverweise
    Standort: Praxis Einzellfallwissenschaft.
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    * Beweis und Beweisen in Wissenschaft und Leben * Beweis und beweisen in Kriminologie und Recht * Beweis und beweisen in der Statistik *
    Grundzüge einer idiographischen Wissenschaftstheorie am Beispiel Psychotherapie.
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
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    Zitierung
    Sponsel, R.  (DAS). Praxis Einzellfallwissenschaft. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/vorl-0.htm
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