Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPT DAS=18.03.2002
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 31.01.22
Impressum:
Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
Stubenlohstr.
20 D-91052 Erlangen Mail:
Sekretariat@sgipt.org_Zitierung
& Copyright
Anfang
10 Gebote Psychopharmaka_Datenschutz
_Überblick__Rel.
Aktuelles __Rel.
Beständiges __Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region__Service-iec-verlag_
Mail:
sekretariat@sgipt.org__Zitierung
& Copyright ___ Wichtige
Hinweise zu Links
Willkommen im Bereich
Medikamente und Psychopharmaka unserer in der Abteilung Medizinische Psychosomatik,
Psychopathologie und Psychiatrie, hier speziell zum Thema:
«10 Gebote»
für den richtigen Umgang mit Psychopharmaka
Buchhinweise und
Literaturliste Arzneimittel und Psychopharmaka
von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Erstausgabe 18.3.2002, Letztes Update
20.03.2002
Wichtige
Hinweise zu Empfehlungen
Und nicht vergessen: "Wenn
behauptet wird, daß eine Substanz keine Nebenwirkungen zeigt, so
besteht der dringende Verdacht, daß sie auch keine Hauptwirkung hat."
(G. Kuchinsky;
aus S. 46)
Arznei
Telegramm: https://www.arznei-telegramm.de/
Suchtgefahr
* Weitere Links *
Literaturauswahl
* Querverweise IP-GIPT
_
|
Laux, G.; Dietmaier, O. & König, W.
(1997). Pharmakopsychiatrie. Stuttgart: Gustav Fischer.
Die folgenden "10 Gebote für den richtigen Umgang
mit Psychopharmaka" wurden S. 145 entnommen, die im Einzellfall und bei
fortschreitender Entwicklung so nicht mehr zu gelten brauchen, so daß
für aktuelle und akute Fragestellungen und Probleme entsprechende
Fachkundige (ÄrztInnen, ApothekerInnen, Pharmakologisch Kundige) bemüht
werden sollten.
|
"«10 Gebote»
für den richtigen Umgang mit Psychopharmaka
-
Psychopharmaka nur dann,
wenn eine gezielte Indikation besteht (Erkrankung). Zuerst sorgfältige
Untersuchung und Diagnosestellung (zugrundeliegende Ursachen).
-
Medikamentöse Vorbehandlungen
eruieren, Suchtanamnese abklären.
-
Adäquate Wahl des
Psychopharmakons nach Wirkprofil unter Berücksichtigung möglicher
Interaktionen und Nebenwirkungen sowie Kontraindikationen.
-
Dosierung in der Regel
einschleichend und individuell. Keine Verschreibung größerer
Mengen während der Akuterkrankung. Dosisanpassung bei Alterspatienten.
-
Bei Tranquilizern und
Hypnotika Dosierung möglichst niedrig aber ausreichend; frühestmögliche,
langsame Dosisreduktion mit Übergang auf diskontinuierliche Gabe (Bedarfsmedikation).
-
Exakte Aufklärung
und Information des Patienten über Wirkung und mögliche Nebenwirkungen
sowie Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, insbesondere mit Alkohol
(möglichst meiden).
-
Längerfristige Kombination
mehrerer Psychopharmaka möglichst vermeiden.
-
Persönliche Verordnung
mit Verlaufskontrollen (Dosisanpassung). Aufbau einer tragfähigen
Arzt-Patient-Beziehung (compliance).
-
Gesamtbehandlungsplan
erstellen, der auch andere Therapieformen umfaßt (ärztl. Gespräch,
Psychotherapie, physikal. Maßnahmen).
-
Bei Langzeit-Medikation
Kooperation mit Facharzt (Indikationsstellung, Dosierung, Behandlungsdauer).
Gesonderte Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen bei Langzeitmedikation
(Spätdyskinesien). «Paß» für Lithium- und Depot-Neuroleptika
führen. Beendigung der Behandlung grundsätzlich durch langsam
ausschleichende Dosisreduktion."
Das Buch
informiert weiter kurz und bündig orientierend über:
"1 Psychische Störungen
durch Arzneimittel
Obwohl in der Regel für jedes
Arzneimittel ein mehr oder weniger breites Spektrum unerwünschter
Wirkungen bekannt ist, werden psychische Nebenwirkungen häufig übersehen
oder fehlbeurteilt. Dabei ist - insbesondere bei psychiatrischen Patienten
- die Unterscheidung, ob die psychischen Symptome krankheitsimmanent oder
pharmakogen bedingt sind, nicht immer einfach.
Psychische Störungen
werden in nicht unerheblichem Maße durch Psychophannaka selbst ausgelöst.
So können z. B. Neuroleptika zur Einschränkung der Konzentrationsfähigkeit,
Affektverarmung und zu Depressionen führen. Antidepressiva können,
wenn auch selten, bei inadäquater Dosierung Verwirrtheitszustände,
Delirien oder produktiv psychotische Symptome hervorrufen. Bei Langzeiteinnahme
von Benzodiazepinen werden Persönlichkeitswandel (Gleichgültigkeit,
Adynamie) und dysphorisch-depressive Verstimmungen diskutiert. Gerade bei
älteren Patienten treten auch paradoxe Reaktionen wie z. B. Erregungsund
Unruhezustände auf. Besonders ausgeprägt können die psychischen
Nebenwirkungen bei plötzlichem Absetzen nach chronischem Gebrauch
sein: Hier kann es zu Delirien, zerebralen Krampfanfällen und Funktionspsychosen
kommen. Typische Folgen eines Psychostimulantien-Mißbrauchs sind
Depressionen sowie die Auslösung psychotischer Episoden."
Suchtgefahr
Wichtige
Hinweise zu Empfehlungen
_
Suchtgefahr besteht gewöhnlich weder
bei Neuroleptika noch bei Anti-Depressiva, stark jedoch bei den Tranquilizern,
den "Happy- und Glückspillen", wenn sie über einen längeren
Zeitraum genommen werden. Aus psychologisch- psychotherapeutischer Sicht
empfiehlt sich hier Vorsicht, wenngleich kurzfristige Gaben bei kürzeren
außergewöhnlichen Belastungen vertretbar erscheinen. |
Links
(Wichtiger Hinweis)
Literatur
zu Arzneimitteln und Nebenwirkungen
Auch ältere Werke
können hier sehr interessant sein, speziell für die Geschichte
der Medikamente, die wieder schnell in ihrer Anwendung verändert (z.B.
Reserpin) oder gar wegen gravierender Nebenwirkungen ganz vom Markt genommen
werden mußten (so manches Produkt scheint wie in der EDV erst durch
die Anwendung richtig getestet zu werden). Die meisten allgemeinen Werke
enthalten spezielle Kapitel zu den Psychopharmaka, Nebenwirkungen und zum
nicht unwichtigen Placeboeffekt. Eine Standwerke haben fortgesetzte und
aktualisierte Auflagen, was hier durch ein "f" angezeigt wird. Es wurden
auch ein paar kritische Werke aufgenommen.
-
Adler,
E. (1988). Kranke Rezepte. Sucht durch verordnete Medikamente / Betrügerische
Kassenabrechnungen / Fallstudien aus der Praxis. Nördlingen: Greno.
-
Barondes,
Samuel H. (dt. 1995, engl. 1993). Moleküle und Psychosen. Der biologische
Ansatz in der Psychiatrie. Heidelberg: Spectrum.
|
Wohlfeil, kurz und verständlich, z.B.:
-
Benkert,
Otto (1995). Psychopharmaka. Medikamente. Wirkung. Risiken. München:
Beck'sche Reihe.
|
-
Benkert,
Otto & Hippius, Hanns (1977 f). Psychiatrische Pharmakotherapie. Berlin:
Springer.
-
Bettschart, Roland; Glaeske, Gerd; Langbein,
Kurt; Saller, Reinhard & Skalnik, Christian (1995). Bittere
Naturmedizin. Wirkung und Bewertung der alternativen Behandlungsmethoden,
Diagnoseverfahren und Arzneimittel. Köln: Kiepenheuer & Witsch.
-
Dukes,
Graham M.N. & Kimbel, Karl H. (1985 f). Arzneirisiken in der Praxis.
München: Urban & Schwarzenberg.
-
Elstner,
Peter & Stephan, Ursula (1990, 3. A. Hrsg.). BI-Lexikon Toxikologie.
Leipzig: VEB BI.
-
Elsesser,
Karin (1996). Verhaltenstherapeutische Unterstützung des Benzodiazepin-Entzugs.
Wirksamkeit vom Symptomkrontroll- und Angstbewältigungstraining. Weinheim:
Psychologie VerlagsUnion.
-
Estler,
C. J. (1994, Hrsg.). Pharmakologie und Toxikologie. Stuttgart: Schattauer.
-
Funcke,
Michael (1982). Medikamente unter der Lupe. Erklärungen der Substanzen,
Wirkungen - Nebenwirkungen von Arzneimitteln. Landsberg: mvg.
-
Gross,
Werner (1990, Hrsg.). Psychotherapie statt Pillen. Bonn: Deutscher Psychologenverlag.
-
Habermann,
E. & Löffler, H. (1979). Spezielle Pharmakologie und Arzneitherapie.
Heidelberg: Springer.
-
Hehn,
Adam; Lang, Paul-Helmut & Hansen, Eike (1980). Mögliche Nebenwirkung
Tod. Zeugnis aus dem Inneren der Pharmaindustrie. "Die große Vergiftung"
- Folge 2. Reinbek: Rowohlt.
-
Hippius,
H.; Engel, R.R. & Laakmann, G. (1986). Benzodiazepine. Rückblick
und Ausblick. Berlin: Springer.
-
Hoch,
Rolf-Eckart & König, Benno (1999). Lexikon der rezeptpflichtigen
und rezeptfreien Arzneimittel. Medikamente, Wirkstoffe, Vitamine, Mineralien,
Lebensmittel-Zusatzstoffe. Eltville: Bechtermünz.
-
Hoffmann,
Christof & Faust, Volker (1983). Psychische Störungen durch Arzneimittel.
Stuttgart: Thieme.
-
Kähler,
H. J. (1967). Störwirkungen von Psychopharmaka und Amalgetika. Stuttgart:
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
-
Kähler,
H. J. (1970). Rauwolfia Alkaloide. Eine historische pharmakologische und
klinische Studie unter Mitarbeit von Karl Dietmann, Alfred Popelak und
Günther Steinorth. Mannheim: Boeringer.
-
Langbein,
Kurt; Martin, Hans-Peter & Weiss, Hans (1999). Bittere Pillen. Nutzen
und Risiken der Arzneimittel. Über 3000 Medikamente, Naturheilmittel
und Homöopathika seriös bewertet. Köln: Kiepenheuer &
Witsch.
-
Laux,
G.; Dietmaier, O. & König, W. (1997). Pharmakopsychiatrie. Stuttgart:
Gustav Fischer.
-
Linden,
Michael & Manns, Marianne (1977). Psychopharmokologie für Psychologen.
Beiträge zur klinischen Psychologie. Salzburg: Müller.
-
Mutschler,
Ernst (1975 f). Arzneimittelwirkungen. Ein Lehrbuch der Pharmakologie für
Pharmazeuten, Chemiker und Biologen. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
-
Pöldinger,
Walter (1971). Kompendium der Psychopharmakotherapie. Grenzach/ Baden:
Hoffmann- La Roche.
-
Rathscheck,
Reinhold (1974). Konfliktstoff Arzneimittel. Frankfurt: Suhrkamp.
-
Rote
Liste Service GmbH (alljährlich). Aulendorf: Editio Cantor.
-
Rudolf,
Gerhard A.E. (1996). Die Therapie mit Lithiumsalzen: ein Kompendium für
die Praxis. Wiesbaden: Dt. Univ. Verl.
-
Schou,
M. (1980). Lithium-Behandlung der manisch-depressiven Krankheit. Information
für Arzt und Patienten. Stuttgart: Thieme.
-
Snyder,
Solomon H. (1989). Chemie der Psyche. Drogenwirkungen im Gehirn. Heidelberg:
Spektrum.
-
Stössel,
Jürgen (1973). Psychopharmaka - die verordnete Anpassung. München:
Piper.
-
Wellhöner,
Hans-Herbert (1990 f). Pharmakologie und Toxikologie. Berlin: Springer.
-
Willek,
Karin (1999). Alternative Medizin im Test. Berlin: Springer.
Querverweise
IP-GIPT
wird gelegentlich ergänzt
- Informationen, Anregungen und
Kritik erwünscht
Zitierung
Sponsel,
Rudolf (DAS). «10 Gebote»
für den richtigen Umgang mit Psychopharmaka. Buchhinweise, Literaturliste,
Links: Arzneimittel und Psychopharmaka von Rudolf Sponsel, Erlangen. Aus
unserer Abteilung Medizinische Psychosomatik, Psychopathologie
und Psychiatrie. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/medppp/medik/10gebote.htm
Copyright & Nutzungsrechte
Diese Seite
darf von jeder/m in nicht-kommerziellen Verwertungen frei aber nur original
bearbeitet und nicht inhaltlich verändert und nur bei vollständiger
Angabe der Zitierungs-Quelle benutzt werden. Sofern die Rechte anderer
berührt sind, sind diese dort zu erfragen. In Streitfällen gilt
der Gerichtsstand Erlangen als akzeptiert.
Ende
10 Gebote Psychopharmaka__Datenschutz
__Überblick__Rel.
Aktuelles __Rel.
Beständiges _Titelblatt_
Konzept_
Archiv_
Region__Service-iec-verlag__Mail:
sekretariat@sgipt.org__
Wichtige
Hinweise zu Links und Empfehlungen