Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPTDAS=26.09.2023 Internet Erstausgabe, letzte Änderung: TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie IP-GIPT1, Abteilung Wissenschaft, Bereich Sprache und Begriffsanalysen und hier speziell zum Thema:

    Begriffsanalyse Assoziation bei Aristoteles
    in DE MEMORIA ET REMISCENTIA der Parva naturalia

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel, Erlangen


     Begriffscontainer/Containerbegriffe * Begriffsverschiebebahnhöfe * Wissenschaftliches Arbeiten, Regeln Grundbegriffe *
    Haupt- und Verteilerseite Begriffsanalysen.
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.


    Editorial.
    Zusammenfassungs-Erinnerungs- und Gedächtnistheorie bei Aristoteles.
    Die zwei Fundstellen in De memoria et reminiscentia nach King (2004).
    Erläuterungen und Interpretationen der Sekundärliteratur.
    Literatur, Links, Glossar, Anmerkungen und Endnoten, Querverweise, Copyright und Zitierung, Änderungen



    Editorial
    Aristoteles hat in seiner Arbeit De memoria et reminiscentia Regeln für die Erinnerung und das Gedächtnis aufgestellt. Das hat viele Philosoph-, Psycholog-, Sozial- und GeisteswissenschaftlerInnen dazu  bewogen, Aristoteles die Erfindung des sog. "Assoziativgesetzes" zuzusprechen, was falsch ist, wie auch der Gestaltpsychologe Ismail Amin  kundig und wohltuend feststellt. Auf dieser Seite soll nun mit dem Spuk, Aristoteles habe ein Assoziationsgesetz formuliert, aufgeräumt werden, indem wir uns den Quelltext - hier in der King'schen Übersetzung -  genau anschauen.



    Zusammenfassungs-Erinnerungs- und Gedächtnistheorie bei Aristoteles
    Aristoteles hat in seiner Arbeit De memoria et reminiscentia Regeln für die Erinnerung und das Gedächtnis aufgestellt. Das hat viele Philosoph-, Psycholog-, Sozial- und GeisteswissenschaftlerInnen dazu  bewogen, Aristoteles die Erfindung des sog. "Assoziativgesetzes" zuzusprechen, was 1. falsch ist, wie auch der Gestaltpsychologe Ismail Amin  kundig und wohltuend feststellt.. 2. Darüberhinaus ist das vielzitierte sog. "Assoziativgesetz" auch gar kein Gesetz, sondern bestenfalls eine Regelhaftigkeit, selbst in den am stärksten ausgebildeten Lebensbereichen wie z.B. der Sprache. 3. In die Assoziativität gehen viele Faktoren und Bedingungen ein, die zumeist weder erfasst noch thematisiert werden. 4. Eine wissenschaftliche Assoziationstheorie ist seit rund 250 Jahren überfällig. 5. Auf dieser Seite soll nun mit dem Spuk, Aristoteles habe ein Assoziationsgesetz formuliert, aufgeräumt werden, indem wir uns den Quelltext - hier in der King'schen Übersetzung -  genau anschauen.



    Die zwei Fundstellen zum Assoziationsthema in King (2004)

    Fragen zu den zwei Fundstellen bei King (2004)
    Das Buch beginnt nach dem Vorwort S. 11 mit dem Text "Gedächtnis und Erinnerung" ohne jeden Hinweis, was dann nun genau  für ein Text ist. Mehr noch: Warum unterscheidet sich der Text 451b10-451b23 auf S. 17 vom Text 451b10-452a4 auf Seite 63?
     
    451b10-451b23 , King S. 16f. 451b10 - 452a4, King S. 63
    "10
       Erinnerungen stellen sich ein, wenn genau diese Bewegung natürlicherweise genau jener Folgt. Wenn aus Notwendigkeit [geschieht], dann ist klar, dass immer, wenn — [jemand] mit jener [Bewegung] bewegt wurde, er auch mit dieser bewegt werden wird; wenn hingegen nicht aus Notwendig[>17]keit, sondern kraft Gewohnheit, dann wird er in den meisten Fällen [in der genannten Abfolge] bewegt werden. (Es kommt vor, dass manche Leute nach nur einem Mal mehr gewöhnt sind als andere, die oft bewegt werden.)15 Deshalb haben wir manches nach einmaligem Sehen mehr im Gedächtnis als anderes nach häufigem. Wenn wir uns nun erinnern, werden wir durch irgendeine frühere Bewegung bewegt, bis wir mit dieser bewegt werden, nach der jene gewöhnlich folgt. Deswegen fahnden wir auch nach dem [ihm] Nächstliegenden, indem wir vom Jetzt aus denken oder von etwas anderem, dem Ähnlichen oder Gegenteiligen oder Benachbarten aus. Dadurch kommt die Erinnerung zustande; denn die Bewegungen dieser sind teils dieselben, teils gleichzeitig, teils enthalten sie einen Teil, so dass das übrige Stück, das man nach jenem [Teil] bewegt wird, klein ist."
    "Wie die Erinnerung vonstatten geht 1: Eine Vorstellungsbewegung folgt einer anderen von der Natur her, entweder notwendig oder meistens. Bei der Suche nach dem, woran wir uns erinnern wollen, gehen wir von einem Prinzip, d.i.
    einer Vorstellung aus, die dem Gesuchten ähnlich, entgegengesetzt oder benachbart ist. Selbst wenn es keine Suche
    ist, folgen die Bewegungen einander auch auf die nämliche
    Weise. Die Bewegungen sind so geordnet wie die Sachen,
    deren Vorstellungen sie sind. Daher ist das leicht erinnerlich,
    was eine inhärente Ordnung besitzt."
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    Analyse 451b10-451b23 , King S. 16f.
    1. Kryptische und fragwürdige Behauptung: "Erinnerungen stellen sich ein, wenn genau diese Bewegung natürlicherweise genau jener Folgt."
    2. Das Folgeglied tritt mit Notwendigkeit, also gesetzmäßig, ein oder regelhaft in den meisten Fällen aus Gewohnheit.
    3. Bei manchen genügt eine einzige Folge für mehr Gewöhnung gegenüber anderen, die oft betroffen waren, was sich auch im Gedächtnis zeigt.
    4. Erinnern geht auf etwas Früheres zurück, das ihr vorausging.
    5. "Deswegen fahnden wir auch nach dem [ihm] Nächstliegenden, indem wir vom Jetzt aus denken oder von etwas anderem, dem Ähnlichen oder Gegenteiligen oder Benachbarten aus."
    6. "Dadurch kommt die Erinnerung zustande; denn die Bewegungen dieser sind teils dieselben, teils gleichzeitig, teils enthalten sie einen Teil, so dass das übrige Stück, das man nach jenem [Teil] bewegt wird, klein ist."
    Analyse 451b10 - 452a4, King S. 63 
    1. Aristoteles benutzt zwar das Wort Assoziation nicht, aber implizit einen Assoziationsbegriff.
    2. Er behauptet oder postuliert, dass eine "Vorstellungsbewegung" einer anderen notwendig, das wäre gesetzmäßig, oder meistens, das wäre regelhaft, folgt, wobei die Fälle offen bleiben, die nicht meistens folgen, sondern z.B. nur öfter, manchmal oder selten.
    3. Aristoteles behauptet weiter, dass wir beim (absichtlichen) Erinnern Ähnliches, Entgegengesetztes oder Benachbartes suchen.
    4. Aber selbst, wenn sich um keine Suche handelt, folgen die Bewegungen auf die nämliche Weise.
    5. Und die Bewegungen sind so geordnet wie die Sachen, deren Vorstellungen sie sind.
    6. Daher sei leicht erinnerlich, was eine innewohnende Ordnung besitzt.
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    Erläuterungen und Interpretationen der Sekundärliteratur

    Im Aristoteles Handbuch wird ausgeführt: "In Kapitel
    2 wird die Erinnerung (anamnêsis) vom Gedächtnis
    abgesetzt, allerdings als Realisierung desselben
    Vermögens, vermittelt in Etappen. Sie ist die Wie-[>113]
    dergewinnung dessen, wovon man Gedächtnis haben
    kann, nämlich von Wissen oder Wahrnehmung (ebd.,
    451b2–5). Auf diese Weise rekurriert die Definition
    der Erinnerung auf das Gedächtnis. Ferner werden
    die Regeln der Assoziation für derartige psychologische
    Ketten bzw. Vorgänge (kinêseis) beschrieben, und
    eine Methode für solche Assoziationen (nicht ein System
    von topoi, contra Sorabji 2004, Kap. 2; vgl. King
    2003, 123 f., Vogt 2019) ins Auge gefasst. Auch wenn
    Gedächtnis und Erinnerung eng in Verbindung mit
    Körperzuständen gebracht werden, sucht Aristoteles
    nicht nach einem materiellen Korrelat für sie. Der
    Nutzen des Gedächtnisses, etwa bei der Bildung von
    wissenschaftlichen Begriffen, wird nicht erwähnt. –
    Innerhalb der Parva naturalia bilden die nächsten drei
    Schriften eine Einheit."
     
     





    Literatur (Auswahl)
    • Amin, Ismail (1973) Assoziationspsychologie und Gestaltspsychologie. Eine problemgeschichtliche Studie mit besonderer Berücksichtigung der Berliner Schule. Bern/Frankfurt: Lang.
    • Aristoteles () Gedächtnis und Erinnerung in den
    • King, R.A.H. (2004) Aristoteles DE MEMORIA ET REMISCENTIA. Darmstadt: WBG.
    • Rapp, Christof & Corcilius, Klaus (2021, Hrsg.) Aristoteles Handbuch Leben - Werk - Wirkung, 2.A. Berlin: Springer (Metzler)
    • Strube, Gerhard (1984) Assoziation Der Prozess des Erinnerns und die Struktur des Gedächtnisses. Berlin: Springer. [Frühere Fassung Habilitationsschrift]
    • Theiler, Willy (1968) Aristoteles Über die Seele. Reinbek; Rowohlt (Klassiker)
     
    https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110945560/html
    http://classics.mit.edu/Aristotle/memory.html
     



    Links (Auswahl: beachte)



    Glossar, Anmerkungen und Fußnoten  > Eigener wissenschaftlicher Standort.
    1) GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
    __
    Amin, Ismail (1973) Assoziationspsychologie und Gestaltspsychologie. Eine problemgeschichtliche Studie mit besonderer Berücksichtigung der Berliner Schule. Bern/Frankfurt: Lang. Auf S. 38 führt Amin in seiner interessanten aus:
      "Die uns besonders interessierende Stelle findet sich in seiner Schrift "De memoria”. Darin bespricht er die Gedächtnisvorgänge und erwähnt dabei beiläufig drei Gründe, die das willkürliche Sich-Erinnern begünstigen. Dabei beziehen sich diese drei aus der Beobachtung gewonnenen Gründe allein auf das absichtliche Sich-Erinnern. Bei den Assoziationstheoretikern hingegen, die diese drei Gründe als die erste Formulierung der Assoziationsgesetze bezeichneten, sind diese Gesetze als die Verbindung der verschiedenen einzelnen Elemente des Seelenlebens gedacht. Daraus ist ersichtlich, dass diese Stelle (De mem, 451 b 16 - 22) nicht als die erste Formulierung der Assoziationsgesetze im Sinne des englischen Empirismus und der daraus entwickelten Assoziationslehre aufgefasst werden darf. Aristoteles erwähnt nämlich nur die Art und Weise, wie sich Vorstellungen leicht wiedererregen lassen beim Versuch, sich absichtlich an etwas wieder zu erinnern. Völlig fremd ist ihm aber die Reduzierung des Seelischen auf Einzelerlebnisse, die miteinander verknüpft oder assoziiert werden. Bei ihm findet sich die Idee der Assoziationen nicht, die das Grundprinzip aller psychischen Vorgänge sein sollen, wie dies von Hume und den Empiristen des 19. Jahrhunderts postuliert wird.
      Abschliessend ist noch zu bemerken, dass die Assoziationstheoretiker des 19. Jahrhunderts sich selbst nicht auf Aristoteles, sondern auf D. Hume und die englischen Empiristen bezogen haben, wie später gezeigt werden soll. Folglich sind Schlagworte wie "Aristoteles als Vater" oder als "Begründer der Assoziationspsychologie" ungenau und mit grossem Vorbehalt aufzunehmen."
        Ich sage es deutlicher: sie sind schlicht und einfach falsch.
    __
    Assoziationsgesetz
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    Bewegung
    Im Aristoteles Handbuch (Rapp & Corcilius, 2021) 884 Treffer.
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    Denken
    Im Aristoteles Handbuch 30 Denken Klaus Corcilius 215. Hieraus: "... De anima [RS: Über die Seele] zielt als Schrift über die ›ersten‹ Prinzipien der Erklärung der Phänomene des Lebendigen jedoch zunächst auf die Definition der basalen Seelenvermögen selbst und noch nicht auf eine Erklärung ihrer Funktionsweise und ihres Zusammenwirkens mit anderen Vermögen im beseelten Körper. Deswegen finden sich in De anima keine nach aristotelischen Standards wis[>216]senschaftlichen Erklärungen von Denkepisoden, sondern, wie gesagt, nur das Suchen und Finden der Definition des für die wissenschaftliche Erklärung der menschlichen Denktätigkeit basalen Vermögens (vgl. Corcilius 2008, 24 ff.; 2017, IX ff.; zur kausalen Erklärung von Denkepisoden vgl. Corcilius 2010, zu seelischen Vermögen Johansen 2012). Dies ist das Vernunft- oder Denkvermögen der Seele (nous oder auch noêtikon tês psychês). ..."
    __
    Seele
    Das Aristoteles Handbuch (Rapp & Corcilius, 2021) führt S. 370, 57. Thema aus: "»Die Seele«, sagt Aristoteles, »ist Substanz im Sinne der Form eines natürlichen Körpers, der dem Vermögen nach Leben hat« (De an. II 1, 412a19–21)."
        In Theiler S.35 bestimmt Aristoteles Seele als Wesenheit im begrifflichen Sinne und damit einen neuen Begriffsverschiebebahnhof  eingerichtet.

    Theiler, Willy (1968) Aristoteles Über die Seele. Reinbek; Rowohlt (Klassiker)
        INHALT

      Zusammenfassende Gliederung des vorliegenden Textes

      BUCH  I

      1 Einleitung
      1 a (bis 403 a 2) Methodische Vorbemerkungen 9
      b Verhältnis von Seele und Körper (Psychophysik)

      2 Doxographie
      2 a (bis 404 b 6) Seele als Bewegendes 13
      b (bis 404 b 27) Seele als Wahmehmendes 15
      c Seele als beides (wegen Feinteiligkeit) 16

      3-5 Kritik
      3 an Seele als Bewegendem 19
      4 a (bis 408 a 28) an Seele als Harmonie 24
      4 b. 5 a (bis 409 b 23) an Seele als Feinteiligem 26
      5 b (bis 410 b 15) an Seele als Wahrnehmendem 29
      5 c Einzelschwierigkeiten 32

      BUCH II
      1 . Allgemeine Bestimmung der Seele 35
      2. 3 Bestimmung durch Stufung der Seele 37
      4 Ernährungsvermögen (mit Anmerkung über Wesen der Seele) 43

      5-III 2 Wahrnehmungsvermögen
      5 Möglichkeit und Wirklichkeit 48
      6 Eigentümliche und andere Sinnesgegenstände 51
      7-11 Die fünf Sinne 52
          7 Gesicht 52
          8 Gehör 55
          9 Geruch 59
          10 Geschmack 61
          11 Tastsinn 63
      12 Wahmehmungswerkzeug und Wahrnehmung 67

      BUCH III
      1. 2 a Ablehnung eines 6. Wahrnehmungsvermögens 69
      1 a (bis 425 a 13) physiologisch 69
         b beim Gemeinsinn 70
      2 a (bis 425 b 25) bei Selbstwahrnehmung 71
         b (bis 426 b 7) Wahrnehmungsvermögen als Möglichkeit des Wahrnehmbaren 72
         c Wahrnehmung zweier Eindrücke 74

      3 Übergang zum Denkvermögen; Vorstellungsvermögen 76

      4-8 Denkvermögen
          4 in Parallele zum Wahrnehmungsvermögen 80
          5 Der tätige Geist 83
          6 Erkenntnis des Unteilbaren 84
          7 Einzelfragen zur Erfassung verschiedener Objekte 85
          8 Zusammenfassung über Wahrnehmung und Denken 87

      9-11 Bewegungsvermögen
          9  a (bis 432 b 13) Vorbemerkung über Seelenteilung 89
             b Die nichtbewegenden Vermögen 90
         10 Streben als Bewegendes und Bewegtes 91
         11 Irrationales und rationales Streben 93

      12.13. Nachtrag zum Ernährungs- und Wahrnehmungsvermögen;
                ihre Notwendigkeit; Wahrnehmung ohne und mit Medium, 95

      ERLÄUTERUNGEN 99

      ' Die Stellung der Schrift über die Seele in den Werken des Aristoteles 101
      Text, Kommentierung, Übersetzung 112
      Literatur 115
      Zu den Abkürzungen und Zitaten 118
      Anmerkungen 119


    __
    Vermögen  > Vermögenpsychologie.
    Im Aristoteles Handbuch (Rapp & Corcilius, 2021) 588 Treffer.

    __
    Vorstellung, vorstellen
    Im Aristoteles Handbuch 132 Treffer.
    Im Sachregister: Vorstellung s. phantasia
    __
    Vorstellungsbewegung.
    Unklarer, schwieriger Begriff. King liefert eine Reihe von Fundstellen (S. 52, 55, 58, 80,  05, 106, 124, 145), die mir leider wenig weiterhalfen.
    Im Aristoteles Handbuch (Rapp & Corcilius, 2021) kein Treffer.
    __
    Wesen
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    Wesenheit
    In Theiler S.35 bestimmt Aristoteles Seele als Wesenheit im begrifflichen Sinne und hat damit einen neuen Begriffsverschiebebahnhof  eingerichtet.
    Im Aristoteles Handbuch (Rapp & Corcilius, 2021) hat Wesenheit keinen Sachregistereintrag (wohl Wesen), auch nicht bei 73 Themen. Im Text gibt es 6  (23 mit 17 Pseudos An- oder Abwesenheit) Fundstellen
    __
    Wesen und Wesenheit bei Aristoteles
    ChatGPT 3.5 Abfrage 28.09.2023: Was ist der Unterschied zwischen Wesen und Wesenheit bei Aristiteles?
    "In der Philosophie von Aristoteles spielen die Begriffe "Wesen" (ousia) und "Wesenheit" (ousiotes) eine wichtige Rolle, und sie sind eng miteinander verbunden. Hier ist der Unterschied zwischen den beiden Konzepten:

        Wesen (Ousia):

    • Ousia bezieht sich auf das, was etwas ist, seine Substanz oder Essenz. Es ist das grundlegende Prinzip, das einem Ding seine Identität verleiht und es von anderen Dingen unterscheidet.
    • Ousia ist das, was die individuellen Dinge, wie Menschen, Tiere, Pflanzen oder Dinge, in ihrem Kern ausmacht. Zum Beispiel ist die Ousia eines Menschen seine menschliche Natur, die ihn als Mitglied der Gattung Mensch identifiziert.


        Wesenheit (Ousiotes):

    • Ousiotes bezieht sich auf die Qualität oder Eigenschaft einer Substanz, die ihr ermöglicht, eine bestimmte Art von Ousia zu sein. Es ist die Art und Weise, wie eine Substanz existiert und spezifische Eigenschaften und Fähigkeiten besitzt.
    • Ousiotes ist das, was einer Substanz erlaubt, in einer bestimmten Weise zu handeln oder zu funktionieren. Zum Beispiel hat die Ousiotes eines Menschen Eigenschaften wie Rationalität, Empfindungsfähigkeit und Bewegungsfähigkeit.


    Um dies zu verdeutlichen, können wir das Beispiel eines Menschen verwenden: Die Ousia eines Menschen ist seine menschliche Substanz oder Essenz, die ihn als Mitglied der Gattung Mensch identifiziert. Die Ousiotes eines Menschen umfasst seine spezifischen Eigenschaften und Fähigkeiten, die es ihm ermöglichen, in einer bestimmten Weise zu handeln, wie zum Beispiel denken, fühlen und sich bewegen.
        In Aristoteles' Metaphysik spielen diese Begriffe eine zentrale Rolle bei der Untersuchung der Natur der Realität und der Identität der Dinge. Ousia ist das, was Dinge zu dem macht, was sie sind, während Ousiotes die Art und Weise beschreibt, wie diese Dinge existieren und funktionieren."


    Querverweise
    Standort: Begriffsanalyse vorlage.
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    Haupt- und Verteilerseite Begriffsanalysen.
    Überblick Arbeiten zur Theorie, Definitionslehre, Methodologie, Meßproblematik, Statistik und Wissenschaftstheorie besonders in Psychologie, Psychotherapie und Psychotherapieforschung.
    *
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    z.B. Wissenschaft site:www.sgipt.org.
    *
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    *

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Begriffsanalyse Assoziation bei Aristoteles   Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen:  https://www.sgipt.org/wisms/sprache/BegrAna/Assoziation/BA_Aristoteles.htm
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    noch nicht end-korrigiert





    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    26.09.2023    1. Version ins Netz
    24.09.2023    Angelegt