Vergebung als Chance
Neuen Mut fürs Leben finden.
präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen
Bibliographie * Verlagsinfo * Inhaltsverzeichnis * Über den Autor * Leseprobe * Bewertung * Links * Literatur * Querverweise *
Bibliographie: Enright, Robert D. (2006). Vergebung als Chance. Neuen Mut fürs Leben finden. Aus dem Englischen übersetzt von Astrid Hildenbrand. Bern. Huber. 248 S., Kt. [ISBN: 3-456-84217-1]. EURO 19.95 / CHF 32.00. erschienen 25.04.2006
Verlagsinfo:
"Dieses fachlich fundierte, klar strukturierte und gut lesbare Buch ist
eine große Hilfe für alle, die sich von alten Mustern verabschieden
und zu einem neuen Leben finden wollen. Unsere Mitmenschen können
uns tief verletzen. Oft fühlen wir uns schuldig, dass wir diese Verletzungen
zugelassen haben. Negative Emotionen wie Trauer, Wut, Angst, Verzweiflung,
sogar Hass auf uns selbst oder die «Täter» steigen immer
wieder in uns auf und vergiften unser Leben. Vergebung ist die Chance,
diese inneren Blockaden zu überwinden und wieder Vertrauen in sich
selbst und in andere Menschen zu gewinnen und zu einem neuen, hoffnungsfrohen
Lebensgefühl zu finden.
Aus dem Inhalt: Die Schritte zur Vergebung
Widmung 9
Dank 11
Teil I. Vergebung als Chance
1. Vergebung: Ein Weg zur Freiheit 15
1.1 Sind Sie wütend? 19
1.2 Vergeben Sie nur unter bestimmten Bedingungen?
20
1.3 Vergebung ist ein Prozess 22
1.4 Therapeuten erkennen die Vorzüge der Vergebung
23
1.5 Wissenschaftler beurteilen die Wirkung der Vergebung
26
1.6 Wollen Sie sich aus dem Gefängnis Ihrer
Emotionen befreien? 28
1.7 Nachtrag zu Mary Ann 29
2. Was Vergebung bedeutet - und was nicht 31
2.1 Vergebung bedeutet 32
2.2 Vergebung bedeutet mehr als
33
2.3 Vergebung bedeutet nicht 35
2.4 Antworten auf einige Fragen
38
3. Weshalb man vergeben sollte ... und die Folgen, wenn man
nicht vergibt 49
3.1 Die Wut muss umgewandelt werden 50
3.2 Wut und Gesundheit 53
3.3 Wut ohne Ende 56
3.4 Wut stört das Zusammenleben in der Familie
57
3.5 Wut stört das Zusammenleben in der Gemeinschaft
58
3.6 Vorübergehende Lösungen für vorübergehende
Wut 59
3.7 Wut und Vergebung 63
Teil II. Der Vergebungsprozess
4. Landkarte und Ausrüstung für Ihre Reise
67
4. l Die Landkarte 68
4.2 Die Ausrüstung: Tagebuch führen 76
4.3 Die innere Vorbereitung 80
5. Sich die Wut eingestehen 85
5.1 Wie haben Sie es geschafft, den Umgang mit Ihrer Wut
bis jetzt zu vermeiden? 86
5.2 Haben Sie sich Ihrer Wut schon einmal gestellt?
91
6 Erkennen Sie, wie tief Ihre Wut sitzt
97
6.1 Haben Sie Angst davor, sich Ihre Scham- oder Schuldgefühle
einzugestehen? 97
6.2 Hat Ihre Wut Ihre Gesundheit beeinträchtigt?
102
6.3 Werden Sie von Gedanken an die erlittene Verletzung
oder an den Täter verfolgt? 104
6.4 Vergleichen Sie Ihre Situation mit der des Täters?
106
6.5 Hat die Verletzung dauerhafte Veränderungen in
Ihrem Leben bewirkt? 107
6.6 Hat sich durch die erlittene Verletzung Ihre Weltanschauung
geändert? 108
7. Fühlen Sie sich Ihrem Entschluss zur Vergebung
verpflichtet 113
7. l Erkennen Sie, dass Ihre bisherigen Bewältigungsversuche
gescheitert sind 113
7.2 Seien Sie bereit, sich auf den Vergebungsprozess einzulassen
116
7.3 Entschließen Sie sich zur Vergebung.
120
8. Neue Perspektiven für sich eröffnen
125
8.1 Schmücken Sie die Geschichte aus
125
8.2 Die individuelle Perspektive
126
8.3 Die globale und die kosmische Perspektive
132
8.4 Das Puzzle zu einem Ganzen fügen.
138
9. Zu bejahenden Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen
finden 139
9.1 Bemühen Sie sich um Mitgefühl
139
9.2 Akzeptieren Sie den Schmerz 142
9.3 Machen Sie dem Täter ein Geschenk
147
10. Erkenntnis und Befreiung aus dem Gefängnis der Emotionen
151
10.1 Erkennen Sie den Sinn Ihres Leidens
151
10.2. Erkennen Sie Ihren Wunsch nach Vergebung
155
10.3 Erkennen Sie, dass Sie nicht allein sind
155
10.4 Erkennen Sie Ihr Lebensziel 157
10.5 Erkennen Sie, welche Befreiung Ihnen die Vergebung
bringt 158
11. «Ich vergebe dir» 165
11.1 Der Täter entschuldigt sich und bittet um Vergebung
166
11.2 Der Täter entschuldigt sich nicht und bittet
auch nicht um Vergebung, ist aber zweifelsfrei schuldig
167
11.3 Täter und vergebungswillige Person sind zerstritten
und wütend aufeinander 168
11.4 Das verletzende Ereignis liegt lange zurück,
und der Übeltäter ist aus dem Leben des Vergebungswilligen verschwunden
169
11.5 Der Täter ahnt nicht, dass die vergebungswillige
Person verletzt ist 169
11.6 Wenn «Ich vergebe dir» und «Bitte
vergib mir» nicht ehrlich gemeint sind 170
Teil III. Den Vergebungsprozess vertiefen
12. Weitere Fragen - und hilfreiche Antworten
175
12.1 Woher weiß ich, dass ich auch wirklich vergeben
habe? 175
12.2 Ist es egoistisch, um des eigenen Vorteils willen
zu vergeben? 177
12.3 Wird die Vergebung mich vergessen machen?
178
12.4 Wird die Vergebung mir vergessen helfen?
180
12.5 Könnte es sein, dass ich meine Wutgefühle
unterdrücke? 181
12.6 Soll ich unmittelbar nach der mir zugefügten
Verletzung vergeben, oder soll ich mit der Vergebung warten?
183
12.7 Wie vergebe ich einem Unternehmen?
184
12.8 Kann ich unvollkommenen Körperteilen vergeben?
185
12.9 Kann ich einer Naturkatastrophe vergeben?
186
12.10 Wie oft soll ich mich der Vergebungsarbeit widmen?
187
12.11 Wie lange dauert es, bis eine emotionale Erleichterung
spürbar wird? 188
13. Kindern helfen, zu vergeben 191
13.1 Was Kinder von Vergebung halten 191
13.2 Das Verständnis für Vergebung bei Kindern fördern
198
13.3 Das Verständnis für Vergebung bei Jugendlichen
fördern 201
13.4 Das moralische Empfinden von Kindern und Jugendlichen stärken
205
13.5 Arbeiten Sie auf Vergebung und gnädige Verhaltensweisen
hin 206
13.6 Was ein Kind aus dem elterlichen Verhalten lernen kann
209
13.7 Wissen Ihre Kinder, dass Sie sie lieben?
211
13.8 Vergebung als eine Art Familienphilosophie
212
14. Wenn man sich wünscht, dass einem vergeben wird
215
14.1 Wegweiser - wenn man um Vergebung bittet
217
14.2 Gibt es auch eine unaufrichtige Bitte um Vergebung?
226
14.3 Kann es falsch sein, Vergebung anzunehmen?
227
15. Die Versöhnung 229
15.1 Vertrauen 230
15.2 Offene Kommunikation bei der Erneuerung des Beziehungsvertrags
232
15.3 Gerechtigkeit wiederherstellen 235
15.4 Diane und Ellen: Ein beispielhaft koordinierter Vergebungsprozess
236
15.5 Ihre persönliche Situation
238
Literatur 241
Über den Autor
Robert D. Enright, PhD, ist zugelassener Psychologe und Professor für
Erziehungspsychologie an der University of Wisconsin-Madison. Seit 1985
führt er wissenschaftliche Untersuchungen zu der Fragestellung durch,
wie Menschen einer anderen Person vergeben, die sie tief verletzt hat,
und wie der Vergebungsakt sich auf die physische, psychische und emotionale
Gesundheit des Vergebenden auswirkt. Robert D. Enright hat zahlreiche Auszeichnungen
für seine Lehre und für seine Vergebungsstudien erhalten. Seine
Forschungsarbeiten sind in Zeitungen und Zeitschriften wie z. B. Time,
McCall's,
Wall Street Journal, Washington Post, Chicago Tribune
und Los Angeles Times erschienen. Robert D. Enright tritt in den
Sendungen «20/20» von ABC und «Nightly News» von
NBC sowie in vielen anderen Fernsehshows auf und ist häufig im Radio
zu hören. Ferner hat er über 80 Publikationen zur wissenschaftlichen
Untersuchung der Vergebung und damit zusammenhängender Bereiche verfasst.
Leseprobe: Die Phasen der Vergebung (S.72-74)
Im Kasten «Wegweiser im Vergebungsprozess» sind die vier
Phasen der Vergebung im Vergebungsprozess in der Übersicht dargestellt.
Wegweiser im Vergebungsprozess
Erste Phase: Die eigene Wut freilegen
Zweite Phase: Sich zur Vergebung entschließen
Dritte Phase: Am Vergebungsprozess arbeiten
Vierte Phase: Erkennen und sich aus dem Gefängnis seiner
Emotionen befreien
Erste Phase: Die eigene Wut freilegen. Um vergeben zu können,
müssen Sie über die Frage nachdenken können, wie stark Ihre
Wut darüber ist, dass ein anderer Mensch Ihnen ein Unrecht zugefügt
hat.
Das Eingeständnis der eigenen Wut kann sehr
schmerzhaft sein, aber bei der Vergebung geht es nicht darum, so zu tun,
als ob nichts geschehen wäre, sich dem Schmerz zu entziehen. Sie leiden
unter der Verletzung und müssen sich diesen Sachverhalt ehrlich eingestehen.
Zweite Phase: Sich zur Vergebung entschließen. Vergebung setzt voraus, dass man sich dazu entschließt und sich seiner Entscheidung verpflichtet fühlt. Weil der Entschluss zur Vergebung ein so wichtiger Teil des Vergebungsprozesses ist, haben wir diesen Vorgang in drei Teile aufgeteilt: [<73]
1. Lassen Sie die Vergangenheit hinter sich.
2. Schauen Sie in die Zukunft.
3. Wählen Sie den Weg der Vergebung.
Dritte Phase: Am Vergebungsprozess arbeiten. Der Entschluss zur Vergebung allein reicht noch nicht. Man muss auch handeln, damit die Vergebung zu einer Realität wird. Dieser Schritt gipfelt darin, dass Sie der Person, die Ihnen ein Unrecht angetan hat, ein moralisches Geschenk machen (Näheres siehe Kap. 9).
Vierte Phase: Erkennen und sich aus dem Gefängnis seiner Emotionen
befreien. Unversöhnlichkeit, Bitterkeit, Ressentiments und Wut
sind den vier Mauern einer Gefängniszelle vergleichbar. Vergebung
ist der Schlüssel, mit dem Sie die Gefängnistür öffnen,
sodass Sie aus dieser Zelle heraustreten können. Was werden Sie vorfinden,
wenn Sie draußen sind? Offen gesagt, lässt sich dies im einzelnen
Fall nicht vorhersagen. Ich weiß aber, dass die meisten Menschen,
die vergeben haben und mit denen ich spreche, außerhalb ihres emotionalen
Gefängnisses viel zufriedener sind als innerhalb der Gefängnismauern.
Ich kenne tatsächlich niemanden, der Vergebung geübt hat und
in seine Zelle von Ressentiments zurückkehren wollte. Doch außerhalb
der Gefängnismauern muss der Vergebende oft bestimmte Anpassungen
vor nehmen und sich neue Denk- und Lebensmuster aneignen. Vielleicht stellen
Sie fest, dass Sie durch den Vergebungsprozess reifer werden. Vielleicht
gewinnen Sie neue Erkenntnisse über den Sinn Ihres Leidens. Vielleicht
stellen Sie fest, dass Sie die Charakterzüge annehmen, die Sie schon
immer haben wollten.
Bei manchen Menschen verläuft die Entwicklung
so allmählich und auf so natürliche Weise, dass sie überhaupt
nicht merken, wie tiefgreifend sie sich verändert haben. Deshalb halte
ich es für wichtig, dass die Leute darüber nachdenken, wie sie
sich durch den Vergebungsprozess verändert haben. In diesem Buch werden
Sie Menschen begegnen, die darüber nachdenken, wie sich ihre ursprünglichen
Gefühle von Wut, Angst und Hass verwandelt haben und zu Mitgefühl,
Wohlwollen und Liebe geworden sind. Achten Sie in Kapitel 10 auf die positiven
Veränderungen, die diese Menschen erfahren haben."
Bewertung: Das Buch behandelt ein sehr wichtiges Thema, das im Grunde im Kleinen (Familie, Freundeskreis) wie im Großen (Interessengruppen, Völker) von ständiger Aktualität ist. Während man selbst für schwere Verbrechen nach unserem Strafrecht nur eine begrenzte Zahl von Jahren ins Gefängnis gesteckt wird, hat man manchmal den Eindruck, als ob wir selbst kleinere Kränkungen und nicht so schlimme Verletzungen anderen jahrzehntelang nachtragen. Das ist für niemanden gut: nicht für die anderen, aber auch nicht für uns selbst. Im Interesse eigener seelischer Gesundheit ist es daher sinnvoll, danach zu trachten, herauszufinden und zu lernen, wie man Wunden schließen und vernarben lassen kann. Vergebung ist eine Möglichkeit. Aber wie vergibt man, wie macht das praktisch? Hier kann dieses Buch helfen, anregen und uns weiter bringen.
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