Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=06.01.2002 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 17.11.07
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Aufmerksamkeits-Defizit und Hyperaktivitäts Syndrom, Bereich

    AD-H-D-Forschungsbericht 2002-01

    Stand des AD-H-D Forschungsprojektes
    Neuberechnung der Normschätzwerte 3.1.2002

    von Rudolf Sponsel, Erlangen
    Erstausgabe 03.01.2002, letztes update 06.01.2002

    Zum Überblick IP-GIPT AD-H-D Seiten  *  Forschungsprojekt AD-H-D


      • Informationen zum Stand der AD-H-D Datenbank 3.1.2002
      • Neuberechnung der Normschätzwerte 3.1.2002 (erste Mitteilung)
      • Vorankündigung: Handbuch der AD-H-D Diagnostik bei Erwachsenen

    Informationen zum Stand der AD-H-D Datenbank 3.1.2002

    Gesamter Datenbestand 3.1.2002 N=355
    Die AD-H-D Datenbank umfaßt zum Jahreswechsel 2002 insgesamt 355 Einträge. Darunter sind zwei Fremdbilder und 29 Retests, so daß derzeit differential-/ diagnostische Angaben und Testdaten von 324 echt verschiedenen Personen (Selbstbilder) erfaßt sind.



    AD-H-D Fallgruppe N=210
    Die Fallgruppe Verdacht auf AD-H-D besteht am 6.1.2002 aus 210 Personen (Fehler).


    Fallgruppe Psychotherapiepatienten ohne psychoseforme Psychiatriefälle N=37
    Psychiatrische und psychoseforme (schizophrenoform, schizoaffektiv, Hypo-/ maniform) Fälle zeigen oft ein sekundäres AD-H-D-Syndrom. Einen engen Zusammenhang und gehäuftes Zusammenauftreten gibt es auch mit (untypischen) Depressionen und Borderline- Persönlichkeitsstörungen. Hier ist besonders intensive Forschung nötig.


    Psychoseformer Verdacht, Psychiatrische Fälle und Epilepsie N=9+1+2+2=14
    Verdacht auf psychoseformen Prozeß N= 9, zusätzlich ein Restest; zwei Tests schizoaffektive Psychose (davon 1 Retest), derzeit remittiert; zwei Epilepsien, von denen aber leider weder eine Grundschulzeugnisanalyse GZA noch eine retrospektive DSM-IVAnalyse vorliegt.


    ING - Ideal-Normgruppe N=54
    Die Stichprobe der relativ gesunden und zufriedenen Menschen dient als Kontrollgruppe gegenüber den verschiedenen Fallgruppen.


    Sondergruppen, Unklare und Fehler
    Von den 324 echt verschiedenen (Selbstbild) Probanden waren 10 (signiert mit "?") unklar in der Gruppenzugehörigkeit und wurden daher in die Auswertung nicht miteinbezogen. Insgesamt drei relativ Gesunde und Zufriedene wurden im Nachhinein als nicht berücksichtigt und falsch zugeordnet erkannt; hier wurden die Klassifikationen korrigiert, aber keine neue Rechnung durchgeführt. Der Bestand an echt verschiedenen relativ Gesunden und Zufriedenen beträgt also 51+3=  54. In der ADH-Gruppe (ursprünglich 213) wurden durch Plausibilitätsprüfungen noch falsch Klassifizierte gefunden, entfernt (nun 210) und richtig zugeordnet.


    GZA Verbale Grundschulzeugnisanalysen N=46
    Die Ergebnisse der verbalen GZA bei AD-H-D Fällen - hier fehlen noch Kontrollgruppen - , haben sich wie folgt ergeben. 13 Fälle zeigten in den verbalen GZA keine Auffälligkeiten, 33 zeigten Auffälligkeiten, wenn auch uneinheitlich stark. Vorweg sei mitgeteilt, daß sich ein klarer Zusammenhang zwischen Auffälligkeiten in den verbalen Grundschulzeugnissen und im AD-H-D-Testwert ergibt (wird in einem gesonderten Forschungsbericht und im Diagnostik Handbuch am 16.9.2002 genauer mitgeteilt).



    DSM-IV Bearbeitungen (Retrospektive) N=44
    Die 18 DSM-IV Items für die Aufmerksamkeit und Hyperaktivität werden rechnerisch wie der AD-H-D scoriert. Zusätzlich werden Teilleistungsschwächen erfaßt.



    Sowohl GZA Grundschulzeugnisanalyse UND DSM-IV Bearbeitungen N=23
    Hier lohnt sich inzwischen schon eine multivariate Analyse der Zusammenhänge zwischen den Ergebnissen der GZA, DSM-IV und den AD-H-D Mittelwerten bzw. speziellen Kombinationen aus den 41-AD-H-D-Skalen.

    Neuberechnung der Normschätzwerte 3.1.2002

    Zur Erinnerung: die Testwerte können theoretisch minimal 0 und maximal 100 sein (Prozentskala, bitte nicht verwechseln mit ProzentRANGwert), die theoretischen Extremwerte wurden bislang nicht erreicht. Der ProzentRANGwert gibt die relative Stellung in einer bestimmten Stichprobe an.

    Mittelwerte, Streuungen, Minima und Maxima der 41 ADHD Dimensionen
    in den drei statistischen Vergleichsstichproben (Stand 6.1.2002)
     
    Neu Berechnung 6.1.2002  ADHD-Verdachts- Fallgruppe N=210 Ambulante Therapie Fallgruppe N=37 Ideal-Norm- Gruppe relativ Gesunde & Zufriedene N=54
    Mittel ADHD Mittel  60,5 34,4  25,2
    Sigma ADHD-Mittel 13,6    9,8    7,2
    Mittleres Sigma ET 28,2  26,4  24,5
    Minimum Mittel ADHD 20,1 13,8   8,9
    Maximum Mittel ADHD 95,3  60,1 44,1

    Zum Vergleich die Ergebnisse der ersten Berechnung vom 26.8.1999
     
    Erste Berechnung am 26.8.1999 ADHD-Verdachts- Fallgruppe N=92 Ambulante Therapie Fallgruppe N=30 ohne psychiatrische Ideal-Norm- Gruppe relativ Gesunde & Zufriedene N=36
    Mittel ADHD Mittel  62,3  35,1  25,7
    Sigma ADHD Mittel  13,2  10,2   7,2
    Mittleres Sigma ET 27,5 26,5  24,4
    Minimum Mittel ADHD 38,8 13,8   8,9
    Maximum Mittel ADHD 95,3  60,1 44,1

    Kommentar:
    Wie man sieht, sind die Ergebnisse trotz z.T. erheblich gestiegener Stichprobenumfänge der 3 Gruppen - 158 im August 1999 und 301 am 3.1.2002 sehr stabil geblieben, was für die Reliabilität des Tests sehr Gutes erwarten läßt. Eine größere Veränderung gibt es beim Minimum in der ADHD-Fallgruppe. Es war bei der Erstberechnung (26.8.1999) 38,8 und ist nun (6.1.2002) 20,1. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Ausreißer; jedenfalls kommt dieser Fall selten vor, wie man den anderen Werten insbesondere auch den ProzentRANGwerten entnehmen kann. Die kleinen Werte in der ADHD-Fallgruppe werden im weiteren Verlauf der Untersuchungen noch sorgfältig geprüft.
        Die wichtigste Erkenntnis im Berichtszeitraum ist, daß aktualpsychoseforme Syndrome ein meist sekundäres  AD-H-D-Syndrom produzieren. Aus diesem Grunde wurden aus den Fallgruppen alle - inzwischen wurden es ja mehr - aktualpsychoseformen Fälle herausgenommen. Dadurch sinkt der Mittelwert für Therapiefälle vom 26.8.1999 mit 35,1 auf 34,4.

    AD-H-D Kerngruppen Test- und Prozentrangwerte
    Die AD-H-D-Gruppe kann als überwiegend gut begründete Verdachtsgruppe aufgefaßt werden. Durch die retrospektiven und verbalen Grundschulzeugnisanalysen - die leider nicht in allen Bundesländern vorliegen und auch nicht immer verfügbar sind - kann nun eine "harte AD-H-D Kern-Gruppe herausgefiltert werden. Ich teile die wichtigsten Kennwerte und Prozentränge dieser "harten AD-H-D Kerngruppe" mit:

    Mittelwert = 62,71296154     Standard Abweichung (Sigma) 12,6680885
     
    Test-Wert 84,7 79,9 76,6 75,2 72,9 72,1 71,6 71,5 71,2 68,2
    PR-Rang 100  96 92  88 84 80 76  72 68 64
    Test-Wert 66,2 65,02 64,9 63,8 63,0 62,1 60,0 58,7 54,6 54,5
    PR-Rang 60 56 52 48 44 38 32 28 24 20
    Test-Wert  48,3  47,1  42,93 42,90  30,8          
    PR-Rang 16 12 8 4 0          

    Ablesebeispiel:
    Der höchste vorkommende Wert in der harten AD-H-D-Kerngruppe ist 84,7. Damit erhält man den Prozentrang 100. 52 % Prozent der Stichprobe haben größere AD-H-D-Testmittelwerte als 63,8. Nur rund 1/4 hat kleinere Werte als 55 und nur 8 % haben kleinere AD-H-D- Testmittelwerte als 42,9. Frühere Prozentrangwerte hier: Hauptergebnisse, Borderline, Depression (1998/99).

    [Bemerkung für statistisch Kundige oder Interessierte: Für einen t-Test braucht man die Streuung der Testmittelwerte (Sigma AD-H-D Mittel), nicht die hier auch ausgewiesene mittlere Streuung der Einzeltests (Mittleres Sigma ET; Voraussetzung normalverteilte Werte (siehe früheren deutschen 10 Mark Schein). Und ein korrekter Signifikanztest erfordert eine echte Zufallsauswahl.]


    Handbuch der AD-H-D Diagnostik bei Erwachsenen

    Sponsel, Rudolf (16.9.2002). Handbuch der AD-H-D Diagnostik bei Erwachsenen. Erlangen: iec-verlag. ISBN 3-923389-09-4. Robuste Stahlringbindung, A4, ca. 200-400 Seiten, Seitenpreis 20c, also 40.- bis 80.- Euro. Bestellungen nur über den iec-verlag direkt.

        Info: AD-H-D Test, Grundschulzeugnisanalyse (GZA), DSM-IV Retrospektive, Exploration und Anamnese. Testkenn- und Normschätzwerte verschiedener Fallgruppen, statistisch- multivariate Analysen und differentialdiagnostische Diskussion und Fallbesprechungen, besonders auch schwieriger Komorbiditäts-, Grenz- und Problemfälle.


    Im Laufe der Zeit werden hier fortlaufend Forschungsberichte zu AD-H-D veröffentlicht
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Stand des AD-H-D Forschungsprojektes. Neuberechnung der Normschätzwerte 3.1.2002. AD-H-D-Forschungsberichte 2002-01. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/hypak/fb-2002/2002-01.htm
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    kontrolliert irs: 3.1.2002