Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=23.02.2001 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 30.1.8
    Impressum: Diplom-PsychologInnen Irmgard Rathsmann-Sponsel und Dr. phil. Rudolf Sponsel
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    Willkommen in unserer Abteilung Grundlagen der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie, hier:

    Information und Anleitung zum methodischen freien Assoziieren (mfa) - ein therapiedidaktisches paper (tdp)

       Mit freundlicher Genehmigung der Gemeinschaftspraxis Rathsmann-Sponsel & Sponsel.
     Querverweise.

    Definition: Freies Assoziieren heißt, alles aussprechen, was man gerade erlebt und in sich wahrnimmt, was in einem geschieht: im Körper, in den Empfindungen und Gefühlen, in den Erinnerungen und Wünschen, in den Vorstellungen, der Phantasie und im Denken. Wir unterscheiden zwei Hauptformen: AFA:  absolutes freies Assoziieren ohne jegliche Vorgabe und RFA: relativ Freies Assoziieren ausgehend von einer Vorgabe oder Anregung.

    Alles aussprechen, was man in sich wahrnimmt. Wozu ist das nützlich, wozu braucht man das? Im wesentlichen kann freies assoziieren (FA) in fünffacher Weise nützen:

    (1) Der diagnostische Wert der Methode: wenig bewußte Hintergründe erkennen.
    Nun, wenn man wissen will, was in einer Schachtel drinnen ist, muß man sie öffnen, hinein-schauen und evtl. sogar ein bißchen ausleuchten. Wenn man wissen will, wie viel Geld man noch hat, muß man in seinen Geldbeutel schauen. Wenn man wissen will, ob noch Kaffeereserven da sind, muß man in den Vorratsschrank gucken. Wenn die Waschmaschine nicht mehr geht, muß man sie aufmachen und untersuchen. Und wenn man wissen will, was - zumindest manchmal - in der Seele falsch läuft, muß man in sie hineinschauen, und zwar so wie sie ist, natürlich und unverfälscht, möglichst nicht gefiltert durch Logik, Moral und andere verfälschende Kontrollen. Freies Assoziieren kann also für die Diagnose sehr wichtig sein. Je unverfälschter die Seele sich zeigt, desto leichter und schneller können oft die Zusammenhänge von Störungen gefunden werden. Das ist nicht ganz einfach. Deshalb haben wir ein praxeologisches Forschungsprojekt mit dem Ziel begonnen, herauszufinden wie Freies Assoziieren unterstützt und trainiert werden kann. Solchermaßen unterstützes und systematisch angeleitetes Freies Assoziieren nennen wir daher methodisch freies assoziieren (mfa)

    (2) Der Heilwert von Wahrnehmung-, Bewußtheit und Übung.
    Alles aussprechen, was man in sich wahrnimmt, beinhaltet auch eine sehr wichtige psychologische Fähigkeit, nämlich wahrnehmen, was in mir geschieht. Viele moderne Menschen haben diese Fähigkeit nicht mehr in vollem Umgang zur Verfügung und nicht wenige können nicht mehr so gut Empfinden, Fühlen und Spüren, wie das für eine ordnungsgemäße Lenkung des eigenen Lebens erforderlich oder wünschenswert ist.

    (3) Der Heilwert von Zulassen, Entladen, Abführen, Ausdrücken
    Alles aussprechen, was man in sich wahrnimmt, bedeutet auch alles zulassen, nichts mehr unterdrücken, freier Strom der Gefühle, Wünsche und Phantasien. Das bedeutet natürlich auch ein Entladen unterdrückter Vorgänge, und durch das Entladen und Ausdrücken kommt es zu einer Erleichterung, inneren Lösung und Reinigung (Katharsis-Effekt).

    (4) Absolut Freies Assoziieren als mentale Übung oder Training für los-lassen,
    mental entspannen, geschehen und gewähren lassen. Frei assoziieren kann man nur, wenn man locker, los läßt, geschehen und gewähren läßt, wenn man keinen bewußten und aktiven Einfluß nimmt, wenn man Erinnerungen, Wünsche, Phantasien, Empfindungen und Regungen wie sie sich entwickeln und verändern, so wie sie sich zeigen, zulässt. Die Frage ist: Kann man das lernen und trainieren und kann dies dies durch entsprechende Anleitung und Begleitung gelehrt, gefördert und trainiert werden?

    (5) Relativ Freies Assoziieren als Kreativitäts-Methode (ähnlich brain storming).
    Man weiß, daß die normalen Filter Logik, Vernunft, Erfahrung, Realität, Moral, Ideale, Selbstbild und Stolz gut bis zu 90% Ideen, Phantasien, Einfälle, Bewußtseinsinhalte und Gedanken unterdrücken oder wegfiltern können. Hierbei gehen nicht selten ganz entscheidende Bewußtseinsinhalte verloren. Relativ Freies Assoziieren (RFA) zu einem Thema ist daher ähnlich wie die Kreativitäts-Technik brain storming. Es ist aber umfassender als brain storming, weil es alle Bewußtseinsinhalte, auch Gefühle, Stimmungen, Wünsche, Befindlichkeiten und die Körperregungen umfaßt.
    _

    Praktische Anleitung zum methodischen freien Assoziieren (mfa)

     Alles aussprechen, was man in sich wahrnimmt: Das ist leichter gesagt, als getan. Die meisten Menschen haben am Anfang ein paar Probleme damit und müssen das erst lernen. Was sind die Haupt-Hindernisse des Freien Assoziierens? Die Logik, die Vernunft, ein gutes Bild abgeben wollen, Stolz, Selbstwertgefühl, Moral, Scham, Mißtrauen, Erfahrung und falsche Erwartungen. Freies Assoziieren, also alles aussprechen, was man in sich wahrnimmt, kann daher auch als eine - schwierige - Vertrauensübung aufgefaßt werden. Sie kann sich sehr lohnen, weil man sehr viel mehr über sich selbst erfährt als wenn man andauernd filtert und kontrolliert. Aber das will auch gelernt sein und geht nicht so einfach so.

    Veranschaulichungsbeispiel methodisch freies assoziieren (mfa)
     
    1.1
    Erleben 
    1.2
    Berichten
    1.3
    Reflektieren
    2-5 Minuten 
    Ungelenktes Erleben: 
    unbeeinflußt locker, geschehen, gewähren lassen
    1-2 Minuten
    Frei, ungefiltert
    von Logik, Vernunft 
    Moral, Stolz berichten 
    2-5 Minuten
    Reflexion über das
    Geschehen und den 
    Bericht
    2.1
    Erleben 
    2.2
    Berichten
    2.3
    Reflektieren
    2-5 Minuten 
    Ungelenktes Erleben: 
    unbeeinflußt locker, geschehen, gewähren lassen
    1-2 Minuten
    Frei, ungefiltert
    von Logik, Vernunft 
    Moral, Stolz berichten 
    2-5 Minuten
    Reflexion über das
    Geschehen und den 
    Bericht
    3.1
    Erleben 
    3.2
    Berichten
    3.3
    Reflektieren
    2-5 Minuten 
    Ungelenktes Erleben: 
    unbeeinflußt locker, geschehen, gewähren lassen
    1-2 Minuten
    Frei, ungefiltert
    von Logik, Vernunft 
    Moral, Stolz berichten 
    2-5 Minuten
    Reflexion über das
    Geschehen und den 
    Bericht

    4.x , 5.x, ...., usw. usf.



    Querverweise
    Standort: Methodisches Freies Assoziieren.
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    Kritik psychoanalytischer Assoziationshandhabung
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    Zitierung
    Sponsel, R. (2001). Information und Anleitung zum methodischen freien Assoziieren (mfa) - ein therapiedidaktisches paper (tdp). Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/ubw/anl_fa0.htm
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