Internet Publikation für
Allgemeine und Integrative Psychotherapie
(ISSN 1430-6972)
IP-GIPTDAS=00.05.2023
Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: tt.mm.jj
Impressum:
Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
E-Mail: sekretariat@sgipt.org
_ Zitierung
& Copyright
Anfang_Erlebnisregister
Koma Erleben und Erlebnis bei Julia Tavalaro_Datenschutz_Überblick__Rel.
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* _ Wichtige
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Willkommen in unserer Internet-Publikation
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine
Psychologie, Bereich Erleben, und hier speziell zum Thema:
Erlebnisregister
Koma Erleben und Erlebnis bei
Julia Tavalaro (1935-2003)
Originalrecherche von Rudolf Sponsel,
Erlangen
Haupt-
und Verteilerseite Erlebnisregister * Haupt-
und Verteilerseite Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
Methode der Fundstellen-Textanalyse.
* Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis* Signierungssystem*
Zusammenfassung
Hauptseite * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * BegriffsVerschiebebahnhof
Editorial
In der Analyse der Literatur von Koma-Betroffenen geht es ausschließlich
um das Erleben und Erlebnisse von komatösen Menschen. Allerdings habe
bei meinen ersten Analysen bemerkt, gerade auch bei Tavalaro, dass man
bei der Auswertung und Interpretation sehr vorsichtig sein muss,
weil die Begrifflichkeiten manchmal nicht stimmen. So sprechen Julia Tavalaro
& Richard Tayson wie der Verlag im Titel von "Sechs Jahre galt ich
als hirntot. Aber ich bekam alles mit." Hier wird unzulässig und falsch
hirntot und Koma gleichgesetzt.
Zusammenfassung Koma Erleben bei Julia Tavalaro
ZJT-0: Vorbemerkung: Bei der Literatur von - vermeintlichen -KomapatientInnen
muss man sehr vorsichtig sein, weil die Begrifflichkeiten manchmal nicht
stimmen. So sprechen Julia Tavalaro & Richard Tayson wie der Verlag
im Titel von "Sechs Jahre galt ich als hirntot. Aber ich bekam alles mit."
Hier wird unzulässig und falsch hirntot und Koma gleichgesetzt.
ZJT-1 Chronologie. Das Original Buch ("Look up for yes") erschien 1997.
1966 erlittt sie zwei Schlaganfälle und war danach stumm und fast
vollständig gelähmt. Wikipedie (Abruf 25.05.2023) führt
aus: "Am 6. August 1966 erlitt Julia Tavalaro in ihrem Haus in Inwood einen
Schlaganfall, der ihre linke Körperseite lähmte. Sie wurde ins
Krankenhaus gebracht, wo sie fünf Tage später einen weiteren
Schlaganfall erlitt. Dieser lähmte nun auch ihre rechte Körperhälfte.
Da sie nicht mehr sprechen und nur noch ihren Kopf bewegen konnte, hielt
man sie für komatös. Sie kam ins Goldwater Memorial Hospital
auf Roosevelt Island, wo sie sechs Jahre lang kaum wie ein Mensch behandelt
wurde. Pflegerinnen bezeichneten sie unter anderem als "Gemüse". Es
gelang ihr nicht, sich bemerkbar zu machen. Ihre Schwester Joan und ihre
Mutter waren zwar sicher, dass Julia Tavalaro in der Lage war, ihre Umgebung
wahrzunehmen und zu denken, aber das Personal ließ sich nicht von
ihnen überzeugen. ...
Der Wendepunkt in Julia Tavalaros Leben war der
Besuch der Sprachtherapeutin Arlene Kraat 1973. Diese stellte ihr einfache
Fragen, auf die Tavalaro durch Augenbewegung antworten konnte. Daraufhin
besserte sich ihre Situation. Kraat hatte bewiesen, dass Tavalaro durchaus
noch in der Lage war zu denken und zu kommunizieren. Sie wurde wieder wie
ein Mensch behandelt und unter anderem von Kraat, der Beschäftigungstherapeutin
Joyce Sabari und einem Psychologen betreut. In den folgenden Jahren erhielt
sie unter anderem einen Rollstuhl, den sie selbst mittels eines Schalters
steuern konnte, und ein spezielles Schreibgerät.
Ab 1987 nahm Tavalaro an Schreibkursen teil, die
von der von Jean Kennedy Smith begründeten Organisation Very Special
Arts organisiert wurden. Leiterin der ersten Kurse war die Schriftstellerin
Sharon Olds. 1991 lernte sie durch einen dieser Kurse Richard Tayson kennen,
der sie beim Schreiben ihrer Autobiografie unterstützte. Durch den
Erfolg des Buches konnte sie das Krankenhaus 1998 verlassen und in eine
Pflegeeinrichtung für Behinderte ziehen, wo sie die letzten Jahre
ihres Lebens relativ selbstständig leben konnte."
Chronologie der Ereignisse
Nach dem Vorwort von Richard Tayson
Textproben
18: ".... Das ist der Augenblick, in dem ich zwei Schläuche spüre,
einen in meiner Nase, den anderen in meiner Kehle. Ich sehe, wie die Flüssigkeit
in die Maschine läuft und in einen Schlauch gepumpt wird, der quer
über meiner Bettdecke liegt und sich in meine Nase schlängelt.
Als die Flüssigkeit in meine Nase rinnt, sehe ich die Krankenschwester
an, die sich auf die Maschine konzentriert. Ich würde sie am liebsten
umbringen.
Ich bemerke drei weitere Betten in dem Zimmer, die alle belegt sind.
Die Frau in dem Bett gegenüber lallt so laut, daß ich sie über
das Geräusch der Füttermaschine hören kann. Das Weiß
in ihren Augen zeigt zur Decke, sie sitzt in ihrem Bett und gibt ein Gestammel
ähnlich dem Kauderwelsch von sich, wie Joanie und ich es immer sangen,
wenn wir die Ziege unserer Mutter einfangen wollten. Eine andere Krankenschwester
beugt sich über die Frau und sagt ihr, sie solle ihr Abendessen essen.
Aber das Lallen geht weiter, und während dieser unsinnigen Laute tritt
ein Mann in weißem Kittel ins Zimmer.
Ich denke mir sofort, daß er Arzt ist und
ich unter seiner Obhut stehen muß. Er spricht eine Sprache, die mir
genauso fremd ist wie das Gestammel der Frau. Obwohl ich weiß, daß
es Englisch ist, erkenne ich doch die meisten Wörter nicht. Sobald
er mich ansieht, wird er wohl bemerken, daß ich wach bin, und dafür
sorgen, daß man mich von hier fortbringt. Aber er sagt nur einige
Worte zu der Krankenschwester, die mich füttert, und verläßt
das Zimmer dann genauso schnell, wie er gekommen ist.
Ich beobachte, wie der Schlauch sich füllt
und die Flüssigkeit auf mich zuschießt. Ich möchte gern
aufstehen und nach Hause gehen. Ich versuche, mich auf den Ellbogen zu
stützen und hochzuziehen, damit die Krankenschwester merkt, daß
ich wach bin. Ich möchte mit den Leuten Weggehen, die ich draußen
hören kann, wahrscheinlich in einem Flur vor dem Zimmer, aber mein
linkes Bein fühlt sich an, als sei es gar nicht da. Ich sehe mein
rechtes Bein vor mir, direkt unter der Decke, aber wenn ich denke: Beweg
dich [>19], tut es nichts. Etwas rinnt meine Kehle hinunter, und ich frage
mich, welchen Monat wir haben.
Jetzt bin ich entsetzt. Ich will mir wegen meiner
Stimme an die Kehle greifen, aber meine Arme bewegen sich nicht. Ich weiß,
daß ich eine Kehle habe und in der Lage sein sollte, nach jemandem
zu schreien, der mich hier wegholt. Ich begreife, daß ich keine Kraft
in Beinen, Armen, Händen, Stimme, Körper habe. Ich begreife,
daß ich gelähmt bin.
Die Frau mit den gestärkten Kleidern beugt
sich über mich, um ein paar Tropfen wegzuwischen, die sie auf meinem
Kinn verschüttet hat. Sie drückt sehr fest, so wie ein Dienstmädchen
einen -? Flecken aus einem Teppich schrubbt. Als Antwort auf ihre grobe
Berührung gebe ich einen tiefen, wimmernden Laut von mir, wie das
warnende Knurren eines Hundes. Die Krankenschwester verharrt und hält
den Lappen vor sich in die Luft. Sie sieht mich an, auf ihrem Gesicht zeichnet
sich Erstaunen ab, sie legt den Kopf zur Seite und denkt über den
Laut nach, den ich gerade gemacht habe. Dann ballt sie den Lappen zusammen
und blafft mich an: »Halt den Mund, du Heulsuse!« Sie geht
zum Waschbecken, wringt den Lappen aus, sieht sich im Spiegel an, wendet
sich ab und verläßt das Zimmer, ohne sich noch einmal nach mir
umzusehen.
Meine Gedanken treiben zum Licht empor. Ich kann
mich in der heißen, feuchten Luft und dem Licht, das um mich herum
leuchtet, starr ausgestreckt liegen sehen. Wieder sehe ich den Berg. Als
der Nebel um ihn herum sich verdichtet, verwandelt sich der Berg in eine
Reihe von Hügeln, die von Zickzacklinien begrenzt sind. Ich träume,
daß ich mit bloßen Händen in der nassen Erde grabe, nach
etwas suche, an dem ich mich festhalten kann. Eine Stimme in meinen Gedanken
ruft nach meinem Vater, und ich wache entsetzt auf, zu meiner ersten Nacht
zurück auf Erden." [>20]
Bewusstseinszustände
Koma-Grade
Literatur
(Auswahl)
-
Tavalaro, Julia & Tayson, Richard (1998) Bis auf den Grund des
Ozeans - 6 Jahre galt ich als hirntot. Freiburg: Herder. "Aber ich bekam
alles mit. Info: Freiburg. Herder (223 Seiten). "Eines Tages im Winter
erwacht eine schöne junge Frau im Krankenhausbett. Sie gilt als hirntot.
Und alle benehmen sich entsprechend. Julia aber bekommt alles mit. Sie
versucht, sich ins Gedächtnis zurückzurufen, was vor dem Unfall
war, Stunde um Stunde - jahrelang. Bis das Wunder geschieht: Jemand merkt,
dass sie sich mit den Augen verständigen kann. Und dann schreibt sie
ihre Geschichte. Der Bestseller im Taschenbuch."
Links(Auswahl:
beachte)
Glossar,
Anmerkungen und Endnoten:
GIPT= General
and Integrative
Psychotherapy, internationale Bezeichnung
für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
__
__
»«
erleb , erleben , erlebt , Erlebnis...
Name-Werkkennung-Seite-ed/Ed- "." -AnzahlErwäh/Seite
z Typ Trenner
z
Lesebeispiel
Links der Kürzel am 21.4.23 geprüft.
Signierungssystem 6. Version
18.04.2023 (neu: erleben/Erlebnis in der Literatur)
Aus den Hauptbedeutungen ergibt sich das Signierungssystem:
e |
< Erleben Differenzierung
> Erlebnis |
E |
e0
|
wach, erlebnisfähig
|
E0
|
e1
|
dabei, zugegen, Zeuge
|
E1
|
e2
|
innere Wahrnehmung
|
E2
|
e3
|
besonderes
|
E3
|
er
|
reines Erleben, Erlebnis
|
Er
|
epr
|
praktisch reines Erleben, Erlebnis
|
Epr
|
es
|
spezielles Erleben/Erlebnis
|
Es
|
eL
eLS
_
_
eLd
_
eLb
_
_
eLK
|
erleben und Erlebnis in der Literatur
ohne nähere Spezifikation
Erleben/Erlebnis des Schöpfers beim
Schaffen, wovon wir
gewöhnlich nichts wissen.
Dargestelltes direktes Erleben/Erlebnis im
Werk. Der
Schriftsteller lässt eine Figur von
ihrem Erleben erzählen.
Beschriebenes oder berichtetes Erleben/Erlebnis
im
Werk. Der Schriftsteller beschreibt oder
berichtet von
einem Erleben einer Figur.
Erleben / Erlebnis der Konsumentin einzelner
Passagen,
Teile oder des Gesamtwerks.
|
EL
ELS
_
_
ELd
_
ELb
_
_
ELK
|
e?
|
unklar
|
E?
|
eg
|
sachlich-gegenständlich (Lipps
1905)
|
Eg
|
ea
|
affektives Erleben, Erlebnis
|
Ea
|
ek
|
kognitives Erleben, Erlebnis
|
Ek
|
eak
|
sowohl affektiv als auch kognitiv
|
Eak
|
ez
|
zentriert auf den Erlebnischarakter
|
ez
|
Anmerkung Carnap: hier
ist EE für Elementarerlebnis
vorgesehen, obwohl unklar ist, was ein Elementarerlebnis
von einem Erlebnis unterscheidet.
Querverweise
Standort: Erlebnisregister Erteben und Erlebnis
im Koma..
*
Haupt- und Verteilerseite
Erlebnisregister * Haupt- und Verteilerseite
Die Erforschung des Erlebens und der Erlebnisse
Methode der Fundstellen-Textanalyse.
* Hauptbedeutungen
Erleben und Erlebnis* Signierungssystem*
Zusammenfassung
Hauptseite * Begriffscontainer
(Containerbegriff) * BegriffsVerschiebebahnhof
*
*
Dienstleistungs-Info.
*
Zitierung
Sponsel, Rudolf (DAS).
Erlebnisregister Erteben und Erlebnis im Koma. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/gipt/erleben/Erlebnisregister/Koma/Koma0.htm
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Mitteilung. Soweit es um (längere) Zitate aus ... geht,
sind die Rechte bei/m ... zu erkunden oder eine Erlaubnis einzuholen.
__Ende Erlebnisregister
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Änderungen wird
gelegentlich überarbeitet, ergänzt und vertieft * Anregungen
und Kritik willkommen
20.05.23 Angelegt.