Geburtshoroskop Sigmund Freud
- Doppel-Blind-Einzelfall-Versuch
06.05.1856 18:30 MET [FN00]
Freiberg (Mähren)
Zum Inhaltsverzeichnis
Text-Interpretation * Galerie * Erläuterungen
zur den astrologischen Zeichen
Grundsätze
metaphysischer Beratung * Überblick
Astrologie * Sinn und
Bedeutung der Astrologie
Zum
siderischen Geburtshoroskop Freuds (Widder)
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Prolog
Individualität
und Selbstausdruck - Sonne und Aszendent (AC)
Verhaltenes, magnetisches
Auftreten
Persönliche
Entfaltung durch Partnerschaft
Selbstausdruck
durch Abgrenzung und Genußfähigkeit
Gefühle, Bedürfnisse,
Wurzeln - Mond
Geborgenheit
durch intensiven Gefühlsaustausch
Bedürfnis
nach Abwechslung und Vielseitigkeit
Kommunikation,
Ausdruck, Sprache, Information - Merkur
Kommunikation
als Zugang zur Partnerschaft
Praktisches
Denken und bodenständige Kommunikation
Beziehungsfähigkeit,
Durchsetzungskraft und Erotik - Venus und Mars
Beziehungswunsch
nach Echtheit und Bescheidenheit
Anziehungskraft durch
Direktheit und Unternehmungslust
Initiative
zu ungezwungenen Gruppenaktivitäten
Durchsetzung
durch Freundlichkeit und Diplomatie
Lebensziel,
Beruf, Berufung - Medium coeli (MC)
Gestaltungskraft
und Führung als Lebensziel
Prolog
Ein Horoskop ist ein komplexes Gebilde aus vielen Aspekten, die miteinander
vernetzt sind und sich gegenseitig beeinflussen, so wie ein Körper
mit all seinen Funktionen. Ein einzelner Einfluß wirkt sich verändernd
auf das ganze System aus. Das sollte man bedenken, wenn man im folgenden
die einzelnen Textbausteine zu Freuds Horoskop liest. Die Bausteine beschreiben
quasi die Zutaten, die, für sich genommen, anders schmecken als der
Kuchen, den Freud daraus backen konnte.
In dieser Kurzanalyse von Freuds Persönlichkeit
ist eine kleine Auswahl aus dem Gesamtkomplex getroffen worden, die uns
einen Eindruck von den Aussagemöglichkeiten der astrologischen Sprache
vermitteln wollen. Die Kurzanalyse ist in fünf Rubriken unterteilt:
Man nehme für seine eigene Selbsterforschung alle Beschreibungen
als Anregungen und verstehe sie nicht als Festlegungen [FN01]
und man möge die angeführten Beispiele als sinngemäß
und auf Freuds spezielle Situation übertragen verstehen. Der Horoskopeigner
hat immer viel mehr Potential und zahlreichere Facetten, als hier zum Ausdruck
kommen kann. Die Texte sind im Sinne von Freuds bestmöglichem Potential
formuliert und möchten uns ermuntern, nicht in Problemen, sondern
in Lösungen zu denken.
Individualität
und Selbstausdruck - Sonne und Aszendent (AC)
Die Sonne in Freuds Horoskop symbolisiert seinen bewußten Willen,
die in ihm angelegte Persönlichkeit in ihrer einzigartigen Gestalt
und Aufgabe schöpferisch zum Ausdruck zu bringen. Sie zeigt, welche
Rolle im Lebenstheater seinem innersten Wesen gemäß war, und
wie Freud die dazugehörigen Qualitäten entwickeln (Sonne im Zeichen)
und wo er sie einsetzen konnte und wollte (Hausposition). Welche
Vorstellungen hatte Freud von seiner Identität, die er verwirklichen
wollte und was war er bereit, dafür zu tun? Welchen Grad an Selbstbestimmung
strebte Freud in seinem Leben an?
Der Aszendent [FN02]
fällt in das Zeichen, das zur Zeit und am Ort seiner Geburt im Osten
aufstieg (lat. ascendere = aufsteigen), und beschreibt, auf welche Weise
Freud die Szene betrat und welches die ersten Impulse waren, mit denen
Freud auf die Welt zuging und seine Erfahrungen begannen. Der AC steht
sozusagen für die Verpackung, mit der Freud sein ganzes Persönlichkeitspaket
präsentierte.
Der AC zeichnet den Weg, den Freud beschritt, um
zu den Qualitäten der Sonne zu gelangen.
Verhaltenes,
magnetisches Auftreten
Freud umhüllte sich gern mit einem Fluidum von Undurchschaubarkeit,
die seine Tiefe und seine Motive nur ahnen ließ. Gleichwohl hatte
Freud eine gute Beobachtungsgabe und einen forschenden Blick, wenn er auf
Menschen zuging, und entlockte ihnen ihre Geheimnisse, während er
sich zurückhielt. Freud ließ sich ungern in die Karten schauen
und reagierte allergisch auf Führungsansprüche von außen.
Er hatte seine eigenen Konzepte im Kopf, nach denen er vorging und die
er kaum preisgab.
Freud wollte allem auf den Grund gehen und rührte
auch an Tabus, um die andere einen großen Bogen machten. Er suchte
extreme Herausforderungen, um seine ganze Kraft zu spüren. Grenzerfahrungen
wie die Begegnung mit dem Tod konnten ihn vollkommen verwandeln.
Das Charisma von Freuds Auftreten entstand durch
die Mischung aus ernster Zurückhaltung und durchscheinender Leidenschaftlichkeit
und Sexualität. Freud hatte eine magnetische Ausstrahlung und lockte
seine "Beute" ins Netz, ohne einen Finger zu rühren. Wenn Freud sich
bedroht fühlte, konnte er mit beißendem Spott reagieren und
seine Stachel direkt in die Schwachstellen seines Gegenüber stechen.
Freud mußte auf die Dosierung seiner Giftdrüsen achten, in kleinen
Mengen konnte das Gift heilsam sein, in großen tödlich.
Persönliche
Entfaltung durch Partnerschaft
Freud suchte seinen individuellen Ausdruck und entfaltete seine Kreativität
in der Partnerschaft, oder allgemein, in der Begegnung mit anderen Menschen.
Er erlebte seine stärkste Kraft und seine Individualität im Kontakt
und in der Auseinandersetzung mit dem Du. Freud schaute in den Spiegel
seines Partners und entdeckte sich. Erst indem er sich in Beziehung setzte,
erkannte er richtig, wer er selbst eigentlich war. Der andere brachte ihn
in Kontakt mit Seiten, die er allein nicht hätte sehen können,
wie er auch seine Augen nur im Spiegel sehen konnte.
Freud könnte allerdings die Neigung gehabt
haben, seine persönliche Stärke auf einen Partner zu projizieren.
Das geschah besonders, solange Freud sich dieser Kraft in sich selbst nicht
bewußt war. Er erwartete sie dann von außen und suchte Schutz
darin, anstatt sie selbst zu entwickeln. Auf die Dauer war dieser Zustand
jedoch unbefriedigend, und irgendwann fasste Freud den Entschluß,
sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Und dann fing eine Beziehung erst
richtig an, gut zu werden, weil sich zwei gleich starke Individuen trafen
und einen schönen, gleichberechtigten Tanz miteinander tanzen konnten.
Dann kehrten Vitalität, Lebensfreude und Genuß in die Beziehung
ein, allen Beteiligten zur Freude !
Selbstausdruck
durch Abgrenzung und Genußfähigkeit
Freuds Motto könnte gewesen sein: "In der Ruhe liegt die Kraft".
Freuds Lebenswerk bestand darin, einen eigenen Platz gefunden zu haben,
auf dem er sich niederlassen konnte. Er strebte nach Stabilität und
langfristiger Sicherheit, nach einer Basis im Leben, von der aus er seinen
Acker bestellen konnte und Zeit genug hatte, auch die Ernte einzufahren.
In aller Ruhe steckte Freud seine Ziele ab und verfolgte sie geduldig,
Etappe für Etappe, und in den Pausen war er nicht abgeneigt, ein opulentes
Mahl zu sich zu nehmen und das Leben in aller Sinnlichkeit zu genießen.
Freud war bequem und ökonomisch und bewegte sich nur, wenn sich der
Einsatz lohnte. Wenn er etwas nicht wollte, blieb er einfach stur
an Ort und Stelle und war nicht von der Stelle zu rücken. Jede neue
Anforderung war zunächst eine Bedrohung für Freuds abgegrenztes,
sicheres System, und er brauchte Zeit, alles zu assimilieren und durch
seine vielen Mägen passieren zu lassen. Wenn er jedoch die Nützlichkeit
und den Gewinn für sich eingesehen hatte, war er sogar bereit, seine
Geleise zu verlegen. Durch seine Friedlichkeit und Beständigkeit war
Freud für andere ein wohltuender, ruhender Pol voller Verläßlichkeit
in den mitunter turbulenten Stürmen des Lebens.
Gefühle,
Bedürfnisse, Wurzeln - Mond
Der Mond beschreibt die tiefste emotionale Schicht von Freuds Persönlichkeit.
Er zeigte ihm seine ureigene subjektive Gefühlswelt mit allen Hemmungen,
Ängsten, Ausweichmanövern, Bedürfnissen, Sehnsüchten,
deren unbewußte Wurzeln oft weit in die Kindheit reichen, und mit
allem Reichtum an nährenden Gefühlen, die Freud zu geben hatte.
Alle Gefühle waren erlaubt und durften ausgedrückt
werden. Sie gehörten zu Freud wie sein Herz und seine Hände,
und sie zeigten den Weg zur Quelle seine Lebendigseins. Durch genaues Hinspüren
fand Freud heraus, was er wirklich brauchte, um sich wohl, zufrieden, sicher
und gestillt zu fühlen.
Wut führte Freud zu seiner Durchsetzungskraft.
Leidenschaftlich erlebte Freud seine Vitalität und seinen eigenen
Willen. Freud konnte handeln und für sich selbst sorgen.
Tränen befreiten Freud von altem, tief und
lange zurückgehaltenem Schmerz, und er erlebte durch das Loslassen,
wie er zutiefst im Innern heil und lebendig war, geborgen im Leben.
Liebe ließ Freuds Trotz und seinen Stolz dahinschmelzen.
Er öffnete sich und erfuhr, geliebt und angenommen, gehalten und genährt
zu sein. Aus Freud strömte die Lust zu geben, und er fühlte sich
unendlich reich und glücklich.
Der Mond symbolisiert auch das Mutterbild, das Freud
in sich trug, die Art, wie Freud seine Mutter und das häusliche Umfeld
als Kind erlebte. Aus diesen Erfahrungen hatte Freud unbewußt bestimmte
Reaktionsmuster entwickelt, mit denen er auch als Erwachsener reagierte,
wenn die entsprechenden Gefühle in ihm ausgelöst wurden. Im Spiegel
seiner Umwelt konnte er sich diese Muster bewußt machen und ändern,
wenn er es wollte.
Geborgenheit
durch intensiven Gefühlsaustausch
Freud war zu sehr tiefen Gefühlen fähig, und wenn er sich
auf etwas einließ, ist es niemals lau gewesen, ob er es wollte oder
nicht. Seine Mutter war in seiner Kindheit eine sehr beherrschende Figur,
und ihr Einfluß war sicher sein Leben lang spürbar, bewußt
oder unbewußt. Freud kannte alle Schattierungen von Leidenschaftlichkeit,
Trotz, Groll, Mißtrauen, Ohnmacht und Manipulation. Freud kannte
die Verquickung von Liebe und Macht, Verlustangst und Kontrolle, Symbiose
und Liebesentzug, sowohl in der passiven, wie auch in der aktiven Rolle.
Dieses Erbe brachte Freud mit in seine Beziehungen
und erlebte Elemente seiner frühen Erfahrungen wieder. Anders ging
es nicht, um die verborgenen Muster kennenzulernen, auch wenn es weh tat.
Freud hatte jedoch gleichzeitig eine entsprechend große Kraft zur
Regeneration und Wandlung. Wenn er sich den tiefen Prozessen in der Auseinandersetzung
mit anderen Menschen stellte und sich auch nicht scheute, psychotherapeutische
Hilfe in Anspruch zu nehmen, konnte er sich vollkommen "häuten" und
Macht über seine eigenen Gefühle gewinnen. Freud könnte
dann etwa gesagt haben: "Nichts Menschliches ist mir fremd" und sich letztlich
sehr reich und angstfrei gefühlt haben. Mit dieser Erfahrung konnte
er andere begleiten und unterstützen, die in ähnlichen Prozessen
steckten. Freud erlebte dann seine Macht als konstruktiv und heilsam.
Bedürfnis
nach Abwechslung und Vielseitigkeit
Freuds Gefühlsnatur hatte etwas "Quecksilbriges", er war sehr
beweglich, neugierig und vielseitig interessiert. Freud hatte eine leichte,
gefällige Art, Kontakte zu knüpfen. Wenn Begegnungssituationen
emotional brisant wurden, sprang er gern und wechselte zu harmloseren Themen
über. An schwer verdaulichen Inhalten nippte er lieber nur ein bißchen,
kratzte die Oberfläche an und ging dann weiter. Das war sowohl eine
Begabung, das Leben leicht zu nehmen, als auch ein Eigentor für Freuds
tiefere Bedürfnisse nach Geborgenheit, die durch Oberflächlichkeit
nicht satt wurden. Wenn Freud über seine Gefühle redete, war
er gut beraten, sie nicht zu verharmlosen, sondern sie zu fühlen und
auszudrücken, was er brauchte.
Geschichten waren Nahrung für Freud, und Bücher
las Freud nicht, sondern verschlang sie.
Freud war ein Multimedia-Talent. Während die Nachrichten und Besucher
aus aller Welt eintrafen, saß Freud gemütlich und blätterte
in Zeitschriften. Absolute Stille machte Freud nervös, er brauchte
Hintergrundgeräusche, um sich zu konzentrieren. Freud zog das abwechslungsreiche
Leben in der Stadt dem ruhigen Landleben vor, und er kannte jeden Winkel
in seinem näheren Umfeld.
Freud hatte einen guten Kontakt zu jungen Leuten
und ihren Interessen, denn innerlich fühlte Freud sich selbst jung,
egal, wie alt er war. Freuds reges Interesse an allem Aktuellen hielt ihn
lebendig und "up to date".
Kommunikation,
Ausdruck, Sprache, Information - Merkur
Der Merkur in Freuds Horoskop sagt uns, wie er seine Umwelt wahrnahm,
wie und worüber er nachdachte und sprach. Alle Eindrücke, die
Freuds Interesse und seine Neugier erweckten, lösten Gedanken und
Verknüpfungen in ihm aus und machten Freud wach und kreativ. In Freuds
bevorzugten Interessensbereich hatte er regelrechte Datenbanken von Informationen
in seinem Kopf, die er schnell abrufen konnte, wenn er auf jemanden traf,
der seine Sprache sprach und seine Sichtweise teilte. Kam Freud mit jemandem
in Berührung, der Dinge und Situationen aus einem ganz anderen Blickwinkel
sah, konnten sie sich entweder gegenseitig ergänzen und dadurch bereichern,
oder die Kommunikation lief sich tot, es fehlte die Resonanz, und man blieb
sich fremd. Oder sie erhitzten ihre Gemüter und gerieten heftig aneinander.
So wie jeder Mensch hatte Freud seinen ureigenen
Bedeutungskatalog zu den Worten, die er benutzte. War er sich dessen nicht
bewußt, erhob er seine Interpretationen leicht zur Allgemeingültigkeit,
was niemals stimmen konnte und zu Verständigungsschwierigkeiten führte.
War sich Freud seines besonderen Blickwinkels bewußt, respektierte
er viel eher, daß jemand dieselbe Sache ganz anders sehen und verstehen
konnte. Freud entwickelte dann Toleranz und die Geduld, sich selbst für
den anderen solange in dessen Sprache "zu übersetzen", bis er eine
Übereinstimmung gefunden hatte. Dies war nicht immer leicht, besonders
wenn Gefühle mitspielten und mit dem Verstand zusammenstießen.
Wenn Freud umsichtig, sorgfältig und liebevoll mit der Sprache umging,
im Bewußtsein der Macht, die Worte haben, war sie ein wunderbares
Verständigungsmittel zur Klärung, Versöhnung und Heilung
von Konflikten.
Merkur ist der Bote, der Mittler, der Vermittler.
Neben der Sprache benutzte Freud auch seinen Körper als Ausdrucksmittel
und teilte sich durch Mimik, Gestik und Körperhaltung anderen Menschen
mit. Freud konnte sich auch ohne Worte verständigen, wie man es vielleicht
kennt, wenn man im Ausland ist, die dortige Sprache nicht spricht und "mit
Händen und Füßen redet" und verstanden wird.
Kommunikation
als Zugang zur Partnerschaft
Freuds Gedanken drehten sich viel um Partnerschaft und waren von dem
Bemühen getragen, einen ausgleichenden Standpunkt zu beziehen. Er
erlebte seine Fähigkeit zu kommunizieren erst richtig in der Begegnung.
Er brauchte die Anregung und den Spiegel eines Du, um in der Reflexion
sich selbst kennenzulernen, Freud brauchte das Echo, um sich selbst zu
hören. Der gedankliche Austausch war also ein wesentlicher Faktor
in seinen Partnerschaften, seien sie privater oder beruflicher Natur gewesen.
Freud hatte Lust, seine intellektuellen Fähigkeiten einzubringen und
über alles, was er mit anderen oder auch allein erlebte, zu sprechen.
Gespräche dienten Freud immer wieder dazu, Übereinstimmung zu
erzielen und Mißverständnisse auszuräumen. Freud lebte
nach dem Motto: "Man kann über alles sprechen". Dazu war einerseits
eine gewisse Selbstdistanz nötig, um eventueller Verstrickung zu entgehen.
Auf der anderen Seite brauchte er jedoch auch den Kontakt zu seinen Gefühlen,
damit seine Gedanken nicht blutleer und nur theoretisch waren, sondern
wirklich etwas mit seiner Persönlichkeit zu tun hatten. Nur zu reden,
konnte auch Vermeidung tieferen Kontaktes bedeuten. Je mehr Freud sich
in einer Beziehung seiner Bedürfnisse bewußt war, desto klarer,
tiefer und bereichernder war sein verbaler und nonverbaler Austausch.
Praktisches
Denken und bodenständige Kommunikation
Freuds Art zu denken war friedlich und ruhig, er brauchte Zeit, um
alles zu überdenken. Freud mußte wiederkäuen", um die Essenz
dessen herauszufinden, was ihm wichtig war. Freud dachte pragmatisch und
solide, er ließ sich nicht von intellektuellen Arabesken aus dem
Lot bringen: schlicht und einfach kam er auf das Grundlegende. Freuds Gedankengebäude
besteht aus sinnlich-konkreten, faßbaren Inhalten. Abstrakte Höhenflüge
gingen über ihn hinweg. Freud konnte gut rechnen und hatte eine klare
Wertskala, nach der er bemaß, was er gab und was er haben wollte,
sowohl materiell als auch in anderer Münze. Was Freud sagte, darauf
war Verlaß, denn er selbst brauchte Beständigkeit. Wenn Freud
zu einer bestimmten Einstellung gelangt war, blieb er dabei. Stürmten
Dinge und Anregungen zu schnell auf ihn ein, wurde er erst einmal still
und wartete ab, bevor er seine Haltung änderte. In Auseinandersetzungen
konnte er seine Position auch stur und beharrlich aussitzen. Freud mauerte
dann und wich nicht von der Stelle, bis sein innerer Erkenntnisprozeß
abgeschlossen war. Streit war Freud verhaßt. Er war davon überzeugt,
daß die Zeit sehr viel regelt und daß es für alles eine
friedliche Lösung gibt.
Wahrscheinlich hatte Freud eine schöne, wohltönende
Stimme, und es war ein sinnlicher Genuß, Freud zuzuhören. Vielleicht
sang er sogar gern. Auf jeden Fall strahlte Freud Vertrauen und Ruhe über
seine Stimme aus.
Beziehungsfähigkeit,
Durchsetzungskraft und Erotik - Venus und Mars
Die Venus in Freuds Horoskop beschreibt seine Fähigkeit, harmonisch
und liebevoll auf Beziehungen einzugehen und sie zu gestalten. Sie sagt
etwas darüber aus, was Freud schön und wertvoll fand, was seine
Liebe erregte,was er kultivieren wollte und wie er Frieden in einer Partnerschaft
und in sich selbst fand. Das Haus weist auf den Lebensbereich hin, in dem
Freud seine venusianischen Begabungen und Bedürfnisse entfaltete,
und das Zeichen illustriert die Art und Weise, wie er es tat. Die Venus
ist der Archetypus der Geliebten, der Gefährtin, der gleichberechtigten
Partnerin.
Im Horoskop einer Frau stellt die astrologische
Venus die Frauenrolle dar, mit der die Frau sich identifizieren und die
sie bestmöglich entfalten will. Bei einem Mann ist es die innere,
oft unbewußte, weibliche Seite der Psyche, die Anima, das Frauenbild,
das er, hier Freud, in sich trug und nach außen projizierte. Im Spiegel
einer dem entsprechenden, realen Frau konnte Freud seine eigene innere
Weiblichkeit erkennen und als wesensgemäßen Teil bewußt
wieder in seine eigene Persönlichkeit integrieren.
Der Mars symbolisiert bei beiden Geschlechtern die
Durchsetzungskraft, den Handlungsimpuls, die Fähigkeit, Initiative
zu ergreifen und etwas in Gang zu setzen. Das Haus zeigt an, wo diese Kraft
hauptsächlich eingesetzt wird, und das Zeichen, auf welche Weise das
geschieht. Mars ist der Gegenpol zur Venus, die seine Impulse aufgreift
und auf ihre Weise kultiviert und verfeinert. Beide Pole sind gleichwertige,
aktive Prinzipien, die nur entgegengesetzt ausgerichtet sind.
Im Horoskop eines Mannes, hier Freuds, ist Mars
auch die männliche Sexualität, der Drang, etwas Geliebtes zu
erobern.
Im Horoskop einer Frau sagt die Stellung des Mars etwas über den
Animus, den inneren Mann, aus, den sie außen sucht, um ihn als eigene
Kraft schließlich in sich selbst zu verwirklichen.
Beziehungswunsch
nach Echtheit und Bescheidenheit
Freud hatte eine Begabung, die vielen Menschen fehlt: Er liebte seine
tägliche Arbeit! Freud hatte Spaß daran, alles auf die bestmögliche
Weise zu tun. Wenn er seine Wohnung aufgeräumt und die Blumen richtig
arrangiert hatte, war er mit sich zufrieden und hatte Freude an dem gelungenen
Resultat. Die Möglichkeit, immer wieder diesen schönen aufgeräumten
Zustand herzustellen, hatte etwas Heilsames für Freud. Indem Freud
äußerlich Harmonie herstellte, schaffte er auch innerliche Ausgeglichenheit
in sich.
An Freuds Arbeitsplatz hat es sicher nicht kahl
ausgesehen. Pflanzen und Bilder, einfach etwas schönes Persönliches
von ihm, mußte vorhanden sein. Wenn Freud Kollegen hatte, verstand
er sich bestens, und der Kontakt konnte immer mit einer Prise Erotik und
Flirt gewürzt sein.
Freud hätte jedoch auch seinen Schönheitssinn
und seine künstlerischen Fähigkeiten zu seinem Beruf machen können.
Besonders die akkuraten Arbeiten lagen Freud, und er verband gern das Ästhetische
mit dem Praktischen, zum Beispiel hätte er Gebrauchsgrafiker oder
Designer werden können. Auch privat dürfte Freud beim Kauf von
Gebrauchsgegenständen immer auf die Kombination von gelungenem Design
und Funktionalität geachtet haben. Oder er hätte im Bereich Körperpflege
und Kosmetik arbeiten können und Gesundheit und Schönheit verbinden.
Anziehungskraft
durch Direktheit und Unternehmungslust
Freud war temperamentvoll, kämpferisch und liebte die Herausforderung
in Beziehungen. Wenn er eine Frau gewesen wäre, hätte er keine
Lust gehabt, der typischen Rollenerwartung zu entsprechen, nett, lieb und
sanft zu sein und verbindlich zu lächeln, auch wenn ihm etwas gegen
den Strich ging. Eine Frau hätte viel zu viel unternehmungslustige
Energie und brauchte Aufgaben und Ziele, für die sie sich begeistert
einsetzen könnte. Sie trüge dann am liebsten Hosen, wäre
sportlich, impulsiv und ungeduldig. Sie wäre nicht unterwürfig,
sondern erlaubte sich, dominant zu sein, Wutanfälle zu bekommen, mit
den Türen zu knallen und aus dem Haus zu rennen. Leidenschaftlich
verteidigte sie ihre Unabhängigkeit. Sie stellte sich dem Kampf, offen,
direkt und fair. Sie forderte ihre Partner heraus, sie flirtete und konkurrierte
mit ihnen.
Als Mann hatte Freud ein solches Bild einer temperamentvollen
Partnerschaft in sich. Er brauchte jemanden, mit dem er Pferde stehlen
oder eine Autopanne in der Prärie durchstehen und beheben konnte.
Freud war von gleicher Direktheit im Kontakt, und sein Charme bestand in
seiner impulsiven Spritzigkeit. Freud war nicht der Typ, der Händchen
hielt und romantische Liebeserklärungen flüsterte. Er machte
lieber eine Wildwasserfahrt und lachte sich kaputt, wenn er ins Wasser
fiel. Selbständigkeit, Eigeninitiative und Loyalität waren Qualitäten,
die Freud in einer Beziehung schätzte.
Initiative
zu ungezwungenen Gruppenaktivitäten
Freud brachte seine Initiative gern im Rahmen von Gruppenaktivitäten
ein. Freud engagierte sich für Projekte, die einer übergeordneten
Aufgabe gewidmet waren und vielleicht gemeinnützigen Charakter hatten.
Freud war begeistert vom Ideal der Kooperation und Teamwork und brauchte
doch gleichzeitig sehr viel Spielraum für seine individuelle Vorgehensweise
und seinen Selbstausdruck. Für Freud galt es, eine Synthese zu finden
aus seinem Bedürfnis, sich als aktiven Teil einer Gruppe zu erleben
und gleichzeitig seine persönliche Autonomie zu behalten, denn Anpassung
lag nicht unbedingt in Freuds Natur.
Es machte Freud auch Spaß, Initiativen für
gemeinsame Unternehmungen mit Freunden zu starten. Freud beanspruchte
dabei jedoch durchaus die Führung und er wollte seinen eigenen Kopf
durchzusetzen. Stieß er auf den Widerstand der Gruppe, konnten seine
Aggressionen hochschäumen und zu Auseinandersetzungen führen.
Wenn Freuds Egoansprüche auf der anderen Seite nicht so dominant waren
und auch Kompromisse zuließen, war er ein ausgezeichneter und immer
gern gesehener Impulsgeber.
Durchsetzung
durch Freundlichkeit und Diplomatie
Wenn Freud etwas erreichen wollte, stand für sein Empfinden seine
Beliebtheit auf dem Spiel. So ließ Freud seinen Charme spielen, war
galant und höflich, pflegte gute, kultivierte Umgangsformen, war stets
geschmackvoll gekleidet, um sein Gegenüber geneigt zu stimmen, und
setzte seinen Willen schließlich mit diplomatischem Geschick durch.
Trotz der schönen und angenehmen "Verpackung" bestand der Kern von
Freuds Verhalten in seinem "Ich will". Freud war in Konfliktfällen
durchaus zu Kompromissen bereit und lenkte ein, wenn er zu weit gegangen
war, denn Freud schätzte Fairneß und Gerechtigkeit, doch er
läßt sich letztendlich nicht die Butter vom Brot nehmen und
sich von seinem Vorhaben abbringen.
Wenn Freuds Anpassungsbereitschaft und sein Harmoniebedürfnis
seinen Durchsetzungswillen überwogen, hatte er Schwierigkeiten, sich
zu entscheiden und klar Stellung zu beziehen.
In der Liebe hatte Freud Stil: geschmackvolles Ambiente,
Blumen, Kerzenlicht, dezente Musik, Wein oder Champagner, angenehme Gespräche
mit leicht erotischem Flair. Freud fiel nicht mit der Tür ins Haus,
sondern liebte schöne Rituale. Die Kultivierung der Liebe und der
Erotik war Freud wichtiger als die pure Leidenschaft.
Lebensziel,
Beruf, Berufung - Medium coeli (MC)
Das MC ist der höchste Punkt im Horoskop und damit der Kulminationspunkt
von Freuds persönlicher Entwicklung. Freud ist durch viele Erfahrungen
gegangen, um sich in seinem ureigenen Potential zu erkennen, das er als
seinen Beitrag in die Gesellschaft einbringen wollte. Die Prägungen
durch Freuds familiäre Herkunft und sein kulturelles Umfeld haben
seiner Persönlichkeit zunächst eine Ausrichtung und einen Bezug
gegeben. Im Laufe seines weiteren Wachstums, im Spiegel der Begegnung mit
anderen Menschen und im Erleben von Liebe und Partnerschaft hat Freud seine
ursprüngliche Selbstdefinition revidiert und erweitert, sich von Fremdbestimmung
befreit und seine Fähigkeiten und Talente soweit "geschliffen", daß
er schließlich wußte, wer er war und was sein Beitrag zum Ganzen
ist. Der MC symbolisiert Freuds Bedürfnis, seinen speziellen Platz
in der Gesellschaft einzunehmen und für seine Leistung offizielle
Anerkennung zu ernten. Freud war nicht länger das Kind, das früher
gehorchte und sich an anderen Autoritäten orientierte, sondern er
wollte selbst eine Autorität auf seinem Gebiet darstellen und als
solche respektiert und honoriert werden. Freuds Beruf sollte mit seiner
Persönlichkeit übereinstimmen und dem entsprechen, wozu er sich
berufen fühlte, damit er aus seinem Zentrum heraus motiviert war und
den gewünschten Erfolg hatte. Früher blickte Freud zu anderen
auf, um sich zu orientieren. Später erlebte Freud sich selbst als
Orientierungspunkt für andere. Freud stellte sich der Verantwortung,
seine innere und äußere Position in der Öffentlichkeit
zu präsentieren. Freud trat aus der Anonymität heraus.
Gestaltungskraft
und Führung als Lebensziel
Freud hatte Führungsqualitäten, und seine Aufgabe war es,
diese zum Wohle aller Beteiligten einzusetzen. Freud brachte ein
gutes Empfinden für Gleichberechtigung und Kollegialität mit
und war von Haus aus gewohnt, eine tolerante, unpersönliche Distanz
einzunehmen, auch sich selbst gegenüber. Später war Freud aufgefordert,
diese Distanz ein Stück weit loszulassen und aus dem Schulterschluß
seiner Gruppe, sei es die Familie, die Belegschaft seiner Arbeitsstelle
oder sein Freundeskreis gewesen, hervorzutreten und seine persönliche
Individualität und seinen Führungsstil ausdrücklich zu zeigen.
Es wartete die Rolle des Regisseurs auf Freud, und Freud war für die
Realisierung seines Stückes verantwortlich.
Es ging um die Erfahrung von Freuds schöpferischer
Gestaltungskraft als Macht mit konkreten Folgen. Ab einem bestimmten Entwicklungs-
und Bewußtheitsgrad erkannte Freud, daß er selbst sein Lebensdrehbuch
schrieb und inszenierte, ob bewußt oder unbewußt. Alles, was
ihm von außen entgegenkam, war ein Echo auf Freuds inneres Programm.
Für Freud war wichtig, zu beachten, in welchem Lebensstück er
gerade spielte und ob ihm seine Rolle zusagte. Freud hatte die Wahl und
die Kraft sowohl das Stück als auch seine Rolle zu verändern.
Freud konnte herausfinden, welche Selbstbilder zutiefst in ihm schlummerten
und ihn mit Vitalität und Freude aufladen konnten. Dort lag Freuds
größte Verwirklichungskraft und Befriedigung. Wenn er zum Künstler
und zum Schauspieler geworden wäre, hätte Freud bewußt
sich selbst in seiner besten Rolle gespielt, mit Lust und Liebe und Spaß.
Wenn Freud an den Bühnenrand getreten wäre, wäre ihm der
Applaus gewiß gewesen.
Ende Geburtshoroskop Sigmund Freuds
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