Teil 3.12 Faksimile-Beweise zu den Sachverhalten; Bewertung der schweren Vorwürfe
12 McLean, P. D.; Hakstian, A. R. (1979). Clinical depression: Comparative efficacy of outpatient treatments. Journal of Consulting and Clinical Psychology 47, 818-836. [McLe79] {RH&D1997: a) „Short term Psychotherapy"; b) Psychoanalytische Kurzpsychotherapie ; c) Psychologen, Ärzte und Psychiater: Junior Therapists (2-4 Jahre Erfahrung) und Senior Therapists (mehr als 5 Jahre Erfahrung in der jeweiligen Methode)}
Beschreibung der "psychoanalytischen"Therapie p.821
Kommentar zu Table
1
Aus dieser Übersicht gehen die Polungen und Skalenwerte
hervor, weshalb ich sie in die Dokumentation aufgenommen habe. Besonderes
Augenmerk bitte ich auf die Variablen 27, 28 und 29 zu richten, die zur
"Average satisfaction" zusammengefasst wurden. Die Tabelle vermittelt den
Eindruck, als seien alle Variablen positiv
gepolt (= hohe Werte = hohe Ausprägung in den Variablen), jedenfalls
ist in den Anmerkungen und Fußnoten keine Abweichung ausgewiesen.
Man vergleiche nun die Werte der "Average satisfaction" bei den verschiedenen
Untersuchungsgruppen in Table 3 und prüfe auf Plausibilität.
p. 823:
Kommentar zu Table
3
Hier fällt erstens auf, daß in der Kontrollgruppe
"Normal" der Average satisfaction mit 2,51 völlig unplausibel der
kleinste von allen ist: Psychotherapy group = 5,95; Relaxation group =
6,14; Behavior group = 6,39 und die drug group = 6,68. Aus diesen
Werten folgt bei allgemein positiver Polung (siehe
bitte oben), daß die normale Kontrollgruppe zahlenmäßig
weniger als halb so zufrieden ist wie die depressiven Untersuchungsgruppen.
Zweitens fällt auf, daß die BDI-Werte der "Normalen" mit 3,07
im Mittel extrem unrealistisch und unplausibel klein sind. Auch verwundert,
daß die Standardabweichung mit SD = 3,57 größer als der
Mittelwert ist, weil das auf "unnormale" Streuungen in der Gruppe
der "Normalen" hindeutet.
Heckrath & Dohmen kommentieren: "Die depressiv erkrankten Patienten der Studie McLe79 (McLean u. Hakstian, 1979) wurden 10 Wochen lang (8-12 Sitzungen) mit Psychotherapy (PA-Bedingung), Behavior Therapy (VT-Bedingung), Drug Therapy oder Relaxation Therapy behandelt. Die Psychotherapie wird als Short-term Psychotherapy beschrieben, die die Symptome lindern und das Funktionsniveau vor der Erkrankungsepisode wiederherstellen soll durch Entwicklung von Einsicht in psychodynamische Zusammenhänge, die die Erkrankung auslösten sowie durch Wahrnehmung der Persönlichkeitsprobleme bezogen auf frühere Erfahrungen und die jetzige Erkrankung. Von Grawe et al. wurde diese PA-Bedingung den Psychoanalytischen Kurztherapien zugeordnet. In der VT-Bedingung wurde an verschiedenen Aspekten des Coping-Verhaltens gearbeitet, wie vom Erstautor in einer früheren Publikation beschrieben (McLean, 1976). Behandler waren Psychologen, Ärzte oder Psychiater. In jeder Behandlungsbedingung wurden die Patienten per Random-Zuweisung einem erfahrenen (> 5 Jahre) oder einem nicht so erfahrenen (2-4 Jahre) Therapeuten zugewiesen." (S. 191) |
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