Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT
    (ISSN 1430-6972)
    DAS=05.01.2001 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 18.07.18
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel_ Stubenlohstr. 20 _D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet-Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Abstrakte Grundbegriffe (> Überblick) aus den Wissenschaften (Analogien, Modelle und Metaphern für die Psychologie und Psychotherapie sowie Grundkategorien zur Denk- und Entwicklungspsychologie), und hier speziell zum Thema:

    Wärme
    (in Ausarbeitung - noch nicht abgeschlossen)

    von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Alltag
    Grundlegender klimatischer Begriff. Licht, Feuer, Heizung, Behausung, Kleidung. Elementare Empfindung: "mir ist warm" gegenüber "mir ist kalt". Auch als Persönlichkeitskennzeichnung verwendet: ein warmer Mensch, ein kalter Mensch. Oft bedeutungsähnlich mit: ein herzlicher, warmherziger Mensch, ein herzloser, kaltherziger Mensch. Kann auch merkmals-, verhaltens- oder situationsbezogen sein. Sie hat eine warme Ausstrahlung.

    Wissenschaftsgeschichte, Naturlehre und Physik
    Wärme wurde in der aristotelischen Physik als aktive Eigenschaft eines Körpers betrachtet. Francis Bacon definiert Wärme als örtliche Bewegung.  Descartes und Hooke beschrieben sie als unaufhörliche Bewegung von Teilchen. Julius Rober Mayer erkennt 1842, daß Wärme und mechanische Arbeit beides Energieformen sind: Grundlage der Thermodynamik. Brownsche Bewegung.
    "Wärme ist der Transport von Energie, der allein aufgrund einer Temperaturdifferenz erfolgt." Quelle: Stierstadt, Klaus (2018) Thermodynamik für das Bachelorstudium. Berlin: Springer, S. 39.
     
    Messung - Skala
    Die Wärme gehört wie die Kälte zur Temperatur. bei der Temperaturmessung gibt es unterschiedliche Skalen und Maßsysteme.3
    Geschichte: Bereits Heron von Alexandria (um 120 v.C.) kannte ein auf Kenntnis der Ausdehnung der Luft beruhendes Thermoskop. 17. Jhd. Flüssigkeitsthermometer mit Alkohol (Großherzog Ferdinand II. von Toskana). Der Mechnaiker Fahrenheit (1786-1736) in Amsterdam erfindet das Quecksilberthermometer  zwischen 1710 und 1720. Die wichtigsten und gebräuchlichsten Einheiten sind Fahrenheit, Reaumur (1683-1757), Celsius (schwedischer Astronom, 1701-1744) und die wissenschaftliche Einheit Kelvin. Die wissenschaftliche Skalierung erfolgt seit 1967  in Kelvin (nach dem englischen Pysiker William Thommsen, Lord Kelvin, 1824-1907). Die Kelvin-Skala ist eine Absolut-Skala: es gibt einen absoluten Nullpunkt (-273,16 Celsius).
     
    Ein Kelvin (1 K) ist der 273,16te Teil der thermodynamischen Temperatur des Tripelpunktes von Wasser.
    Tripelpunkt heißt der derjenige Zustand eines Stoffes, zu dem gleichzeitig die drei Aggregatzustände fest, flüssig und gasförmig existieren.
    Temperatur-Messbereiche: Um 1 Kelvin: Supraleiter. Um 10 Kelvin: Derzeitige Temperatur des Weltalls 273 bis rund um 400 Kelvin: Organisches Leben. Um 1000 Kelvin: Erdinneres. Zwischen 10.000 und 1000.000 K: Sonnenoberfläche, Kerne von Galaxien, Veränderungen der Elektronenhülle. Zwischen einer und 100 Millionen K: Hiroshima Bombe und Sonneninneres. Zwischen 100 Millionen  und 10 Milliarden K: H-Bombe, Kernfusion. Über eine Billion K: Temperatur beim Urknall.
    Zum Kontrast: Die-Rohwert-Messbereiche der akademisch-klinischen Psychologie bewegen sich oft nur im 0,1 er "Zahlen"-Raum.

    Technik
    Der Energie-, Energieumdwandlungs-, Wärme- und Kältetechnik kommt eine große Bedeutung im Leben und besonders in industriealisierten Gesellschaften zu.

    Empfindung der Wärme
    Völk und Ackermann schreiben "Die Welt in Zahlen und Skalen":  "Die Empfindung von warm und kalt ist jedem Menschen geläufig. Schon der Säugling sucht den Hautkontakt mit der Mutter u.a. auch, weil er die Körperwärme braucht. Die Wärme ist für die Aufrechterhaltung unserer Lebensfunktionen entscheidend. Unser Körper hat auch bestimmte Mechanismen entwickelt, um Differenzen zwischen unserer Körperwärme und der Außenwelt auszugleichen. Wenn die Außenwelt zu warm ist schwitzen wir, weil die Verdunstung des Schweißes unserer Oberfläche Wärme entzieht. Ist es zu kalt, dann zittern wir buchstäblich am ganzen Körper, weil diese Bewegung Wärme erzeugt.  ...  Bei genauerem Beobachten stellen wir aber fest, daß unser Empfinden für warm und kalt trügerisch sein kann. Dieses Empfinden basiert auf dem Vergleich mit der Wärme für unseres Empfindungsorgans, der Haut." Unter anderem sei die Situation der Haut entscheidend: "Ist die Hand sehr warm, empfindet sie unseren Körper als kalt, den eine andere Hand als warm empfindet (genauer wäre 'sie empfindet ihn als kälter, während die andere hand ihn als wärmer empfindet' - unser Empfinden ist relativ). Aber auch unsere Rezeptoren können uns einen Streich spielen. Ist nämlich der Unterchied zu groß, können die Rezeptoren keine Differenzierung mehr vornehmen. Bekannt ist der Versuch, bei dem man beide Hände in eine Schüssel mit lauwarmen Wasser hält und dann anschließend eine in eine Schüssel mit heißem und die andere in eine Schüssel mit eiskaltem Wasser. Wir sind nicht in der Lage zu sagen, welche Schüssel das kalte und welche das heiße Wasser enthält, wir spüren nur einen starken Reiz. Erst wenn sich die Hand etwas an die Wärme des jeweiligen Wassers gewöhnt hat, die gewünschte Unterscheidung zu treffen."  Unsere Sinnesorgane sind also sehr unzuverlässige Meßgeräte für die Wärme.

    Psychophysiologische und Psychologische Skalierung (wird noch ausgeführt)
    Psychophysik. Polygraph ("Lügendetektor").

    Psychologie, Denk- und Entwicklungspsychologie und Wärmebegriffs
    Wärme und warm sind elementare Empfindungen, die schon dem Embryo im Mutterleib vertraut sind. Ein bestimmter Temperaturbereich ist für das menschliche Leben Grundbedingung und für das Wohlbefinden ebenfalls. Bedingungen, die der Embryo, der Säugling und das Kleinkind nicht anders kennen, sollten zu keiner eigenen Begriffsbildung und damit zu keinem eigenen kognitiven Schemata führen.

    Körper, Befinden, Abweichungen, Symtptome, Psychopathologie
    In unserer Körperbefindlichkeit können wir drei Hauptzustände unterscheiden: Wärme angemessen, zu warm, zu kalt. Dies läßt sich auch ganz gut quantifizieren. Verträglichkeit und Wärmetypus: Es gibt Menschen, die Wärme wenig vertragen, die es lieber etwas weniger warm haben und das Gegenteil, etwa wie es Abend und Morgenmenschen gibt.
    Vermehrtes Schwitzen und  Schweißausbrüche können neben einer eher biologisch begründeten Störung mehr oder minder starke psychische Probleme bedeuten oder mit ihnen einhergehen. Schwitzen kann  Ausdruck von Übererregung, Angst oder Unsicherheit sein. Körperlich kann ein Schweißausbruch Ausdruck eines Schockes sein (Kollaps, Blutverlust, kalter Schweiß, Bewußtseinstrübung, falcher und schneller Puls, Blässe, oberflächliche Atmung).
    Ständiges Frieren oder Mißempfindungen von Kälte vor allem in den Extremitäten (Füße, Beine, Hände) können Bewegungsmangel und  Durchblutungsstörungen bedeuten.
    Fieber als vermehrte Temperatur ist ein wichtiges allgemeines Symptom (Anzeige) für eine Störung. Temperaturmessung zur Schwangerschaftsverhütung.

    Psychotherapie
    In der Klientenzientrierten und auch sog. Gesprächspsychotherapie, begründet von C. Rogers, spielen Begriffe wie emotionale Wärme, warm, warmherzig oder eine entsprechende Zuwendungshaltung eine große Rolle und haben von C. Rogers den Status des Faktors einer heilenden Grundhaltung erhalten.

    Assoziationen und Metaphorik
    Bewegung, Energie, Feuer, Flammen, Freundlich, friedlich, gelb, gefühlvoll, Gemüt, gemütlich, gut, gütig, harmonisch, Herz, herzlich, heiß, Heizung, Leben, lebendig, lebensnotwendig, Licht, männlicher Homosexueller, Hölle, Ofen, orange, positiv,  rot, Sonne, Strahlen, sympathisch, warmherzig, weich, wohlgesonnen.

    Literarisch
    Luhe von Strauß und Torney, Mara: ."Ihr fuhrs zum Herzen jäh und warm - Kalt war dem fremden Liebsten Arm"
    E. Roth: "Die Wärme bringt uns Hochgenuß. Man fühlt sich wie aus einem Guß."

    Sprüche und Redewendungen
    sich jemanden oder etwas warm halten (eine gute Beziehung oder einen Kontakt aufrecht erhalten).

    Bildende Kunst
    Farben: gelb, ocker, rot, braun. Sujets und Objekte: Licht, Feuer. Ästhetik: Kontrast.
     


    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). Wärme. Abstrake Grundbegriffe aus den Wissenschaften - Analogien, Modelle und Metaphern für die allgemeine und integrative Psychologie und Psychotherapie.  IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/gb/waerme0.htm
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    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    18.07.18    Zitat Stierstadt.
    27.12.10    Layout, Org.