Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=10.04.2012 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung TT.MM.JJ
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel Stubenlohstr. 20 D-91052 Erlangen
    Mail:_sekretariat@sgipt.org__ Zitierung  &  Copyright

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    Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Bücher, Literatur und Links zu den verschiedensten Themen, hier die Buchpräsentation:

    Buch-Präsentationen in der IP-GIPT

    Netzwerke - Begegnungen auf Zeit.

    präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen



    Bibliographie * Verlagsinfo * Inhaltsverzeichnis * Leseprobe * Ergebnisse * Bewertung * Links * Literatur * Querverweise *


    Bibliographie: Ahlers-Niemann, Arndt  & Freitag-Becker, Edeltrud  (2011). Netzwerke - Begegnungen auf Zeit. Bergisch-Gladbach: EHP-Verlag. [Verlags-Info]  208 S.; 978-3-89797-073-1; EUR 38.00 / CHF 61.00.


    Verlagsinfo: "Netzwerke sind nicht neu, doch seitdem es eine stete Zunahme von Komplexitäten gibt und die Verlässlichkeit von Bindungen in den Organisationen brüchig geworden ist, wächst ihr Bedeutungsgehalt. Idealisiert, als Hoffnungsträger stilisiert, lebendig, multiprofessionell, weltweit gespannt und mit einer oft nicht geahnten Dynamik ausgestattet, entwickeln sie sich sowohl mit der Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Kooperation, wie auch mit dem Wunsch nach Eigensinn und Selbstständigkeit. Der Diskurs über den Wert von Vergemeinschaftlichung und Bezogenheit, Solidarität und Loyalität, Kooperationskompetenz und Autonomiebestreben wird hier kritisch geführt. Die Autorinnen und Autoren vernetzen sich in ihrer jeweiligen Arbeit mit unterschiedlichen Systemen und bieten einen individuellen Blick auf das Thema an. Eine Einladung an den Leser sind die angebotenen ›Lesebrillen‹: verweilen, sich mit einem Gedanken verknüpfen, einen nächsten Faden kritisch überprüfen, weitere Impulse mit persönlichen Facetten anreichern.
    Beispiele aus unterschiedlichen Netzwerken verdeutlichen die organisationale Praxis.

    »Nie zuvor wurde die Netzwerkthematik so facettenreich aufgeblättert! Das Buch beschreibt profund und dennoch leicht das ‚Dazwischen‘ der Netzwerke. Sie bilden neue institutionelle Möglichkeiten der Beheimatung, sind Bewältigungsgemeinschaften und Innovationsgaranten. Netzwerke balancieren zwischen der Bedrängnis der Organisation und der Suche nach neuen gesellschaftlichen Ordnungen. Als Projektionsfelder der Hoffnung stellen sie nicht mehr wegzudenkenden stabile Übergangsmodelle dar, die in ihrer Ambivalenz und ihrem Spannungsreichtum im vorliegenden Werk reflektiert diskutiert sind.«
    (Heidi Möller, Lehrstuhl Theorie und Methodik der Beratung, Universität Kassel)

    »Netzwerke wollen Kooperation in einer entgrenzten Arbeitswelt ermöglichen. Vielleicht können Netzwerke aber auch einer schwieriger gewordenen Beziehungsform in der Arbeitswelt eine neue Grundlage bieten: der Kollegialität. Das vorliegende Buch weckt nachhaltiges Interesse und stiftet Nachdenklichkeit; was könnte den Leser/innen Besseres passieren?«
    (Jörg Fellermann, Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V., DGSv)

    »Kein Mensch ohne Netzwerk, ‚networking’ als Grundkompetenz für Erfolg und Karriere, keine Existenz ohne Mitgliedschaft in einem der Internetforen, kein Emporkommen ohne internes Netzwerken in Organisationen - so scheint sich zur Zeit die soziale wie ökonomische Welt darzustellen mit den BeraterInnen mitten drin. Netzwerke nehmen die Möglichkeit der Gestaltung von Wirklichkeit auf, konfrontieren sich aber lieber unbewusst als bewusst mit den dabei auftretenden Ambivalenzen, verursacht durch Themen wie Macht, Einfluss und Konkurrenz. Wer sich als BeraterIn dazu orientieren möchte, bekommt hier Anregung aus den unterschiedlichsten Perspektiven und Zugängen, die sich letztendlich zu einem eigenen Bild zusammenfügen - vernetzen.«
    (Wolfgang Knopf, President of ANSE - Association of National Organizations for Supervision in Europe)"



    Inhaltsverzeichnis

    Zur Reihe EHP-Organisation     7

    Arndt Ahlers-Niemann & Edeltrud Freitag-Becker    11
    Über die Herausforderungen ein Netzwerk-Buch zu gestalten

    Harald Payer      23
    Organisation, Kooperation, Netzwerk - Fließende Übergänge zwischen fester und loser Kopplung

    Achim Loose     41
    Netzwerkbeziehungen: Zwischen (blindem) Vertrauen und (umfassender) Kontrolle

    Frank Überall      57
    Vom Kölner Klüngel lernen - Netzwerke zwischen Kooperation und Korruption

    Verena Bruchhagen      71
    Differenz und Diversität im Netz

    Antje Schrupp     89
    Jenseits von Mainstream und Nische - Das Internet als Plattform für politische Vermittlungsarbeit

    Edeltrud Freitag-Becker    97
    In Netzen werken - m/ein Geschäftsmodell

    Beatrice Conrad     113
    Energie im Kulturwandel durch Netzwerken auf Führungsebene

    Barbara Baumann    127
    »Dazwischen kann man durchfallen« Mentoring und Networking - erfolgreiche Instrumente im Übergangsmanagement

    Ullrich Beumer       145
    »Ich war noch niemals in New York ...« - Netzwerke und Angstabwehr

    Arndt Ahlers-Niemann & Kate Dempsey   159
    »... und ewig lockt das Netzwerk« - Sozioanalytische Reflexionen zum verführerischen Charakter von Netzwerken

    Arndt Ahlers-Niemann & Edeltrud Freitag-Becker    191
    Mit dem Wertequadrat der eigenen Netzwerkkompetenz auf der Spur

    Die Autorinnen und Autoren     199
     



    Leseprobe:

    "Von jenen, die auszogen, ein Netzwerkbuch zu gestalten

    Seit vielen Jahren bewegen wir (Arndt Ahlers-Niemann und Edeltrud Freitag-Becker) uns in verschiedenen virtuellen wie realen Netzwerken und haben umfangreiche Erfahrungen im Umgang und in der Arbeit mit ihnen sowie in der Beratung von Netzwerken gesammelt. Zehrende Zerreißproben zwischen Auseinanderfallen und Fragmentierung einerseits und der Sehnsucht nach Orientierung, Halt, Vereinheitlichung und Standards anderseits, haben wir sowohl als Netzwerkmitglied als auch als Netzwerkberater erfahren. Der konkrete Ursprung dieses Buches liegt in unserer mehrjährigen gemeinsamen Mitgliedschaft im NetzwerkRheinland (www.netzwerk-rheinland.de) und insbesondere in zwei Veranstaltungen, für die das NetzwerkRheinland sich verantwortlich zeigte.
    Die Auseinandersetzung mit dem, was Netzwerken bedeutet und wie es sich verändert bzw. aktuell darstellt, ist eine der kontinuierlichen Reflexionsschleifen, die das NetzwerkRheinland in regelmäßigen Treffen und Klausurtagungen immer wieder durchlaufen hat (und auch noch durchläuft). Eine Einladung, auf der 2. Internationalen Supervisionstagung »Unternehmen Sie doch was. Geschäftliche Organisationsmodelle für Supervisoren, Coaches und Prozessberatende« in Bregenz einen Workshop zu gestalten, hat im Jahr 2008 dazu geführt, dass diese Auseinandersetzung eine besondere Intensität erfahren hat. Auf die schnelle Zusage folgte wenig später die Frage »Und [>16] jetzt?« ... ..."
    S. 19f:

    "Eröffnet wird dieses Buch durch einen grundlegenden Beitrag von Harald Payer. Er grenzt, ausgehend von einer systemtheoretischen Haltung, die Perspektiven >Organisation<, >Kooperation< und >Netzwerk< voneinander ab. Weiterführend macht er deutlich, dass diese Perspektiven nicht isoliert nebeneinander stehen oder als Entwicklungsstufen zu verstehen sind, sondern durch Gleichzeitigkeit charakterisiert sind und einander beeinflussen. Handlungsempfehlungen für Netzwerke, die diese Gleichzeitigkeit berücksichtigen, beschließen seinen Beitrag.
        Im Anschluss thematisiert Achim Loose das spannungsreiche Verhältnis von Vertrauen und Kontrolle in Netzwerken. Auch er nimmt hierbei eine systemtheoretische Perspektive ein. Ein besonderes Augenmerk legt er auf die Frage, wie die für den Aufbau von Vertrauensbeziehungen notwendigen Voraussetzungen im Netzwerkkontext geschaffen werden können.
        Frank Überall greift im nächsten Beitrag eine ebenfalls für Netzwerke charakteristische Dualität auf. Aus einer sozio-politologischen Perspektive verortet er Netzwerke im Spannungsverhältnis von Kooperation und Korruption. Dabei widmet er sich am Beispiel regionaler Netzwerkkultur dem von ihm geprägten Begriff der »Korruptionsethik«. Sie wird insbesondere in Netzwerken benutzt, um schädliches Verhalten der Mitglieder zu rechtfertigen, häufig unabhängig von möglichen Folgen.
        Verena Bruchhagen fokussiert in ihrem Artikel auf die Netzwerke prägenden Begriffe von Diversität und Differenz. Im Kontext dieser Akzentuierung geht sie schwerpunktmäßig zwei Fragen nach: Was erleichtern und ermöglichen Netzwerke gegenüber anderen Sozialformen? Inwieweit lassen Netzwerke aber auch Dynamiken entstehen, die alte Muster im Umgang mit Unterschiedlichkeit stabilisieren und Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten ausschließen?
        Antje Schrupp thematisiert aus politisch-feministischer Sicht das Netz der Netze. Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen steht das Web 2.0, wie es im Bloggen, Twittern und Facebooken zum Ausdruck kommt. Sie stellt die These auf, dass sich das Internet, insbesondere aber das Web 2.0, als Plattform für politische Vermittlungsarbeit eignet und es ermöglicht, die bisherige Zweiteilung von Mainstream und Nischen-Medien zu überwinden. Mit eigenen Erfahrungen z. B. als Bloggerin untermauert sie diese These.
        Edeltrud Freitag-Becker beschreibt aus der Perspektive einer erfahrenen Netzwerkerin, die sich seit 25 Jahren in Netzwerken bewegt, die Entwicklung [>20] und das Geschäftsmodell eines Netzwerks. Dabei geht sie insbesondere den Fragen nach, warum ein solches Geschäftsmodell für sie persönlich, für das Netzwerk und seine Mitglieder und für potenzielle Kunden Sinn macht.
        Den Blick in die Praxis setzt Beatrice Conrad aus einer anderen Perspektive fort. Aus der Sicht einer Netzwerkberaterin schildert sie anhand eines Fallbeispiels den Aufbau und die Etablierung eines Netzwerks im Anschluss an Führungskräfteentwicklungsprogramme. Sie macht deutlich, wie über den Aufbau des Netzwerks eine nachhaltige Veränderung, die Schaffung einer neuen Führungskultur, gelungen ist.
        Barbara Baumann thematisiert in ihrem Beitrag das Verhältnis von Networking und Mentoring. Sie geht vor dem Hintergrund beruflicher Übergänge den Fragen nach, wie beide Instrumente zusammenhängen und sich möglicherweise gegenseitig beeinflussen bzw. bedingen. Mit Bezugnahme auf ein Integrationsprojekt verdeutlicht sie ihre Überlegungen.
        Aus einer psychodynamischen Perspektive setzt sich Ullrich Beumer mit der Frage auseinander, ob Netzwerke in der Lage sind, wichtige Antworten auf emotionale Fragen zu liefern, die eine zunehmend flexibilisierte und unsichere Gesellschaft aufwirft. Vor dem Hintergrund der Theorie sozialer Abwehrsysterne ordnet er Netzwerke im Kontinuurn von Stabilisierung (und damit Ermöglichung schöpferischer Prozesse) und Einschränkung (und damit der Verhinderung von Transformation) ein.
        Abschließend untersuchen Arndt Ahlers-Niemann und Kate Dempsey, ebenfalls durch eine psychodynamische Perspektive geprägt, den verführerischen Charakter von Netzwerken. Ausgehend von einem kritischen Blick auf die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen, präsentieren sie Hypothesen, die den verlockenden Charakter von Netzwerken ergründen. Unter Zuhilfenahme eines Fallbeispiels verdeutlichen und untermauern sie ihre Hypothesen. ... .... " [Danksagungen; >21]

    Literatur
     

    • AHLERS-NIEMANN, A. / BARTSCH-BACKES, G. / FREITAG-BECKER, E. / MÜNSTERJOHANN, A. (2008) »7 Jahre Netzwerk Rheinland - BeraterInnen und Berater für Unternehmensentwicklung - das verflixte 7. und mehr«, unveröffentlichter Reader zum Workshop auf der 2. Internationalen Supervisionstagung »Unternehmen Sie doch was! Geschäftliche Organisationsmodelle für Supervisoren, Coaches und Prozessberatende«, Bregenz am Bodensee
    • BECK, U. (1997) Was ist Globalisierung. Frankfurt a. M.: Suhrkamp
    • BÖHME, H. (2004) Netzwerke. Zur Theorie und Geschichte einer Konstruktion. In: Barkhoff, J. / Böhme, H. / Riou, J. (Hg.) Netzwerke. Eine Kulturtechnik der Moderne. Köln: Böhlau, S. 17-36
    • BURMEISTER, K. (HG.) (1991) Netzwerke: Vernetzungen und Zukunftsgestaltung. Weinheim, Basel: Beltz
    • STOLLE, P. / KARASEK, H. (1987) Die Gesellschaft ist keine Hammelherde. SPIEGEL-Gespräch mit dem Schriftsteller Hans Magnus Enzensberger. Der Spiegel, 4: 67-83.
    • STOLZ, M., (2011) Facebookratie. Wie das soziale Netzwerk plötzlich unsere Demokratie ändert. Zeit Magazin, 11:42.
    • VESTER, F. (1999) Die Kunst vernetzt zu denken. Stuttgart: DVA."


    Ergebnisse.

    "Einleitung

    Unsere aktuellen Lebens- und Arbeitswelten sind durch ein gesteigertes Maß sowohl an Möglichkeiten als auch an Unsicherheiten kennzeichnet - alles ist möglich und nichts ist fix. Eine der wesentlichen Triebfedern für diesen Wandel ist die atemberaubend schnelle Durchsetzung neuer Informations- und Kommunikationstechniken. Die Digitalisierung der Welt durch Computer und Internet bewirkt, ähnlich wie die Durchsetzung der Schrift oder die Durchsetzung des Buchdrucks als dominante Kommunikationsmedien der Antike und der Neuzeit, weitreichende gesellschaftliche Änderungen, deren Auswirkungen wir heute nur annähernd erahnen können (Baecker 2007). Vor wenigen Jahren wurde in ersten groben Konturen der Beginn einer weltumspannenden Netzwerkgesellschaft skizziert (Castells 2001, Messner 1995), heute sind wir bereits mittendrin. Das Netzwerk als neues soziales Phänomen hat sich in allen Gesellschaftsbereichen etabliert, es ergänzt und verdrängt mit anhaltendem Erfolg traditionelle Formen der Verständigung, Arbeitsteilung und Koordination - und konfrontiert uns zunehmend mit den Fragen, womit wir es dabei eigentlich zu tun haben und wozu es in Zukunft noch fähig sein wird.
        In diesem Wandel zur Netzwerkgesellschaft wird der Begriff Netzwerk, wenig überraschend, zu einem Universalbegriff, der, beliebig einsetzbar, alles und nichts erklärt. Der Begriff Netzwerk wird in beinahe jedem denkbaren [>24] Kontext gebraucht und hat meist eine hohe emotionale Ladung. Je nach Bedarf und Befindlichkeit werden Netzwerke entweder mit Nähe, Vertrauen und Kontaktchancen oder mit Bedrohung, Illegalität und Zerstörung verbunden. Je nach fachlicher Perspektive werden sehr unterschiedliche Erscheinungsformen diskutiert, die sich dennoch irgendwie ähnlich sind: Soziologen denken an soziale Netzwerke, Informatiker an das Internet, Ökologen an Korallenriffe, Mediziner an neuronale Netze, Ökonomen an Business-Cluster, Sprachwissenschaftler an semantische Netzwerke. Eine genauere Übersichtlichkeit über die rasch wachsende Komplexität an unterschiedlichen Erscheinungs- und Bedeutungsformen von Netzwerken ist kaum in Sicht. Ganz im Gegenteil wird uns der Begriff des Netzwerks auf unabsehbare Zeit mit großer Sicherheit erhalten bleiben. Jeder Versuch zur Klärung des Wesens und der Dynamik von Netzwerken erscheint daher hilfreich, um das Phänomen besser zu verstehen und zu vermeiden, aneinander vorbeizureden. Der vorliegende Beitrag widmet seine Aufmerksamkeit dem speziellen Aspekt des Verhältnisses der drei Sozialformen von Netzwerk, Kooperation und Organisation zueinander. Die dabei anzutreffenden Gemeinsamkeiten und Unterschiede sprechen für eine stärkere Beachtung des Zusammenwirkens der drei Formen sowohl im Management als auch in der Beratung. .:. ..." (S. 23f)
     



    Bewertung: Ein vielfach anregendes Buch, das einige wichtige Themen benennt, aber, wie mir scheint, wenig konkrete, fundierte (typisch etwa beim überaus wichtigen Thema Vertrauen, s.u.) oder gar effektive Lösungsvorschläge anbietet. Da fließt sehr viel, wenig scheint fassbar, alles hängt mit allem zusammen und mal ist es so und dann wieder anders (Payer, S. 23: "- alles ist möglich und nichts ist fix"). Mit dem Internet hat sich vieles sehr geändert und man übertreibt eher nicht, wenn man von einer Internet-Revolution spricht. Es fehlt vor allem an differenzierten Unterscheidungskriterien von Netzwerken, also praktisch-relevanter Klassifikation oder Taxonomie, Payer, S. 23: "In diesem Wandel zur Netzwerkgesellschaft wird der Begriff Netzwerk, wenig überraschend, zu einem Universalbegriff, der, beliebig einsetzbar, alles und nichts erklärt." Daher wirken viele Ausführungen sehr allgemein bis manchmal banal.
        Beim Durchschauen und Lesen gewann ich des öfteren den Eindruck, es fehlt ein klares begriffliches Instrumentarium und Konzept. Die Ergebnisse der Sozialpsychologie, Kleingruppenforschung, Gruppendynamik und der Soziologie als Hintergrund- und Basiswissen scheinent überwiegend keine Rolle zu spielen (aber in einem anderen Buch der Reihe), auch nicht die Schwarm- und Chaosforschung (die Neurowissenschaft kann noch nicht bemüht werden, weil es noch keine Röhren gibt, in die man soziale Netzwerke schieben könnte).
        Ein ganz besonderer Aspekt von Netzwerkkontakten im Internet sind einerseits die oft fehlenden Wahrnehmungskontrollen des Gegenübers, das Problem der Anonymisierung oder falscher Identitäten, was natürlich Vertrauen extrem erschwert. Das vom Thema her so wichtig erscheinende Vertrauenskapitel enttäuscht daher besonders hinsichtlich des Wunsches und der Erwartung nach handfesten Hilfen; mit Simmel, obschon ein guter Mann, 1929, so Loose auf  S. 49: »Der völlig Wissende braucht nicht zu vertrauen, der völlig Nichtwissende kann vernünftigerweise nicht einmal vertrauen.« ist da kein Blumentopf zu gewinnen.
        Zu den großen Problemen des Netzes - nicht nur, aber auch und manchmal besonders - gehören z.B.: Oberflächlichkeit und Scheinrealität (typisch etwa facebook), lügen, betrügen, tricksen, täuschen, hemmungsloses Ausnutzen von Unkenntnis, Mobbing, Missbrauch, Denunziation, verbale Destruktivität, die verheerende Wirkungen von Gerüchten, Kampagnen, Seilschaften, Klüngel und Korruption, versteckte Werbung, Agitation und vielfache Agententätigkeit vom einfachen Zeitdieb, Ablenker, Irritierer bis hin zum Denunzianten oder Manipulateur (wie sie etwa in Wikipedia zu Hauf operieren), ...
        Es bleibt also noch viel zu tun. Immerhin, die Anfänge sind gemacht.



    Links (Auswahl: beachte)
    • W: Soziales Netzwerk (Soziologie).
    • Kritisches zu facebook.: , 2012, 2011,


    Literatur (Auswahl)

    • Informationen über Bücher, Bibliotheken, bibliographische Quellen.


    Das Buch enthält mit wenigen Ausnahmen zu den einzelnen Kapiteln und damit insgesamt reichlich Literaturhinweise.
     



    Glossar, Anmerkungen und Endnoten
    GIPT = General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Bewertung. Bewertungen sind immer subjektiv, daher sind wir in unseren Buchpräsentationen bemüht, möglichst viel durch die AutorInnen selbst sagen zu lassen. Die Kombination Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassungen sollte jede kundige oder auch interessierte LeserIn in die Lage versetzen selbst festzustellen, ob sie dieses oder jenes genauer wissen will.  Die BuchpräsentatorIn steht gewöhnlich in keiner Geschäftsbeziehung zu Verlag oder den AutorInnen; falls doch wird dies ausdrücklich vermerkt. Die IP-GIPT ist nicht kommerziell ausgerichtet, verlangt und erhält für Buchpräsentationen auch kein Honorar. Meist dürften aber die BuchpräsentatorInnen ein kostenfreies sog. Rezensionsexemplar erhalten. Die IP-GIPT gewinnt durch gute Buchpräsentationen an inhaltlicher Bedeutung und Aufmerksamkeit und für die PräsentatorInnen sind solche Präsentationen auch eine Art Fortbildung - so gesehen haben natürlich alle etwas davon, am meisten, wie wir hoffen Interessenten- und LeserInnen.  Beispiele für Bewertungen: [1,2,3,]
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    Anm. Vorgesehene. Wir präsentieren auch Bücher aus eigenem Bestand, weil wir sie selbst erworben haben oder Verlage sie aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) zur Verfügung stellen wollen oder können.
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    Änderungen Kleinere Änderungen werden nicht extra ausgewiesen; wird gelegentlich überarbeitet und ergänzt.
    tt.mm.jj


    Querverweise
    Standort Netzwerke - Begegnungen auf Zeit.
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    Glossar Bindung und Beziehung * Kommunikation *
    Buch-Präsentationen, Literaturhinweise und Literaturlisten in der IP-GIPT. Überblick und Dokumentation.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Buchpräsentation Netzwerke - Begegnungen auf Zeit. Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT.Erlangen: https://www.sgipt.org/lit/EHV/ANFB-NW.htm
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