Notfallwissen für PsychotherapeutInnen
Dick, Gunther & Dick-Ramsauer, Ursula (1996). Erste
Hilfe in der Psychotherapie. Berlin: Springer.
Ein Buchhinweis von Rudolf
Sponsel, Erlangen
Internet-Erstausgabe 28.07.-2002, letztes Update
TT.MM.JJ
"Das Buch behandelt die in der Psychotherapie und verwandten Disziplinen relevanten Notfallsituationen sowie die konkreten Erste-Hilfe-Maßnahmen auf körperlicher, psychischer und psychosozialer Ebene. Neben akut lebensbedrohlichen Notfällen wird |
Einführung
Allgemeines
Rechtliche Grundlagen [RS: betreffen Österreich]
Definition des Notfalles
Notfall versus Krise, Notfallintervention versus Krisenintervention
- Versuch einer Differentialdiagnose
Inhaltsübersicht geordnet nach führenden klinischen
Symptomen. Der Symptome-Kreis
1. Die anfallsartig auftretenden Krankheiten
2. Der Symptome-Kreis
Teil A: Allgemeines zum Schwerpunkt Psyche - psychologisch-psychotherapeutisches Grundlagenwissen
1 Phänomene der Notfallsituation im Rahmen der
psychotherapeutischen Beziehung
1.1 Beschreibung der psychotherapeutischen Beziehung
1.2 Die Regression
1.3 Die Symbiose
1.4 Körperkontakt
1.5 Übertragung- Gegenübertragung
2 Die Psychische Erste Hilfe
2.1 Regeln der Psychischen Ersten Hilfe
2.2 Psychologische Interventionsformen bei Schmerzen
Teil B: Allgemeines zum Thema Soma
1 Medizinisches Grundlagenwissen - Anatomie der lebenserhaltenden Funktionskreise und deren Pathophysiologie
1.1 Das Herz-Kreislaufsystem
1.1.1 Anatomie, Physiologie
1.1.2 Die Funktionsweise von Herz
und Kreislauf
1.1.3 Die Pathophysiologie der akuten
Herz-Kreislaufstörung
1.2 Das Atmungssystem
1.2.1 Die Anatomie des Atmungssystems
1.2.2 Die Atmungsmechanik
1.2.3 Die Regulation der Atmung
1.2.4 Die Pathophysiologie des respiratorischen
Systems
1.3 Das vegetative Nervensystem
1.3.1 Anatomie, Physiologie
1.3.2 Aufgaben des vegetativen Nervensystems
1.3.3 Das vegetative Nervensystem
in der Notfallsituation
1.4 Bewußtsein - die Pathophysiologie der Bewußtseinsstörung
1.4.1 Erkrankungen, die zur Veränderung
der Sauerstoff- und Blutzuckerversorgung des Gehirnes führen
1.4.2 Druckerhöhung im Gehirn
1.4.3 Intoxikation
2 Erkennen einer vitalen Bedrohung
2.1 Definition des Notfallpatienten aus der Sicht der
Notfallmedizin
2.1.1 Erkennen der vitalen Störung
des zirkulatorischen Systems
2.1.2 Erkennen der vitalen Störung
des respiratorischen Systems
2.1.3 Erkennen der vitalen Störung
des Bewußtseins
3 Der akute Schmerzzustand
Teil C: Die Notfälle
1 Akute vitale Störungen von Kreislauf, Atmung und Bewußtsein
1.1 Der akute Herz-Kreislauf- und Atemstillstand - der
klinisch tote Patient
1.2 Die Bewußtseinsstörungen
1.2.1 Die Bewußtlosigkeit
2 Notfälle aus dem Bereich der Inneren Medizin
2.1 Störung der Herz-Kreislauffunktion
2.1.1 Allgemeine Symptome des Kreislaufversagens
2.1.2 Die Herzinsuffizienz
2.1.3 Der Herzinfarkt
2.1.4 Der Kreislaufschock
2.1.5 Die Herzrhythmusstörungen
2.1.6 Blutdruckregulationsstörungen
2.1.6.1 Die
vasovagale Synkope
2.1.6.2 Der
orthostatische Kollaps
2.1.6.3 Die
Bluthochdruckkrise
2.1.7 Die Lungenembolie
2.2 Störungen der Atemfunktion
2.2.1 Allgemeine Symptome der Atemfunktionsstörung
2.2.2 Die akute Ateminsuffizienz -
die Verlegung der Atemwege
2.2.3 Asthma bronchiale - der akute
Asthmaanfall
2.2.4 Das Hyperventilationssyndrom
2.3 Stoffwechselstörungen
2.3.1 Das hypoglykämische Koma
- Die Hypoglykämie
2.3.2 Das hyperglykämische Koma
2.3.3 Die Hyperthyreose
3 Notfälle aus dem Bereich der Neurologie
3.1 Der epileptische Anfall
3.2 Die Narkolepsie
3.3 Der Schlaganfall
3.4 Der akute Kopfschmerz
3.4.1 Die akute Kopfschmerzattacke
3.4.2 Der Kopfschmerz vom Migränetyp
3.4.3 Der Kopfschmerz vom Spannungstyp
3.5 Die Schwindelattacke
4 Notfälle aus dem Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
4.1 Der Hörsturz
4.2 Das akute Globusgefühl
4.3 Der akute Stimmverlust
5 Notfälle aus dem Bereich der Psychiatrie
5.1 Der akute Erregungszustand
5.2 Der akute Verwirrtheitszustand
5.3 Das akute Delir
5.4 Der Stupor
5.5 Die Katatonie
5.6 Das suizidale Verhalten/der Suizidversuch
5.7 Die akute Psychose
5.8 Der Angstanfall, die Panikattacke
5.9 Der Drogennotfall
5.9.1 Allgemeine Symptome des Drogennotfalls
5.9.2 Alkoholbedingte Notfälle
5.9.2.1 Die
Alkoholintoxikation
5.9.2.2 Das
Alkoholentzugssyndrom
5.9.3 Die Intoxikation mit Sedativa
(Hypnotika) und Barbituraten
5.9.4 Das Sedativa-Entzugssyndrom
5.9.5 Die Intoxikation durch trizyklische
und andere heterozyklische Antidepressiva
5.9.6 Die Intoxikation mit Neuroleptika
5.9.7 Die Intoxikation mit Opiaten
5.9.8 Das Opiatentzugssyndrom
5.9.9 Die Intoxikation mit Kokain
5.9.10 Die "erwünschte" suchtgiftwirksame
Phase
6 Der psychische Notfall
6.1 Psychogener Anfall
6.2 Der respiratorische Affektkrampf
6.3 Der gewalttätige Patient; das hoch aggressive
Kind
6.3.1 Erscheinungsformen
6.4 Psychoreaktive Zustände
6.4.1 Der psychische Schock
6.4.2 Die akute Trauerreaktion
6.4.3 Die Kurzschlußhandlung
6.4.4 Dissoziative Störungen
6.5 Gewaltopfer
6.5.1 Vergewaltigungsopfer, das Vergewaltigungssyndrom
6.5.2 Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
6.5.2.1 Die
Kindesmißhandlung
6.5.2.2 Der
sexuelle Mißbrauch
Literatur
Sachverzeichnis
"Allgemeines
Dieses Buch entstand aus der Vorlesungstätigkeit
im Rahmen des Psychotherapeutischen Propädeutikums an der Universität
Salzburg, insbesondere aus der speziell für Psychotherapeuten vorgesehenen
Lehrveranstaltung Erste Hilfe. Wie bei allen anderen Lehrveranstaltungen
war es auch hier der Wunsch der Studenten, besonders auf die späteren
Erfordernisse des psychotherapeutisch Tätigen Rücksicht zu nehmen.
Worin unterscheidet sich also die Erste
Hilfe für Psychotherapeuten von einem üblichen Erste Hilfe-Kurs,
wie er von verschiedenen Institutionen angeboten wird?
Zum einen liegt der Unterschied in
der Auswahl spezieller Krankheitsbilder bzw. Notfälle, nämlich
solcher, die - wie die psychotherapeutische Arbeit vieler Kollegen in Privatpraxis
und Institution zeigt - dem Psychotherapeuten auf Grund der speziellen
Patientengruppe, mit der er konfrontiert ist, signifikant häufiger
begegnen. Zum anderen in der stärkeren Rücksichtnahme auf emotionale
Phänomene in einer Notfallsituation sowohl beim Helfer als auch beim
Patienten. Natürlich ist der Psychotherapeut, der vor der Notwendigkeit
steht, einem Klienten/ Patienten Erste Hilfe zu leisten, wie jeder Notfallhelfer
gefordert, die "medizinisch" notwendigen Maßnahmen - soweit er dies
als Laie kann und darf - zu setzen; darüber hinaus entsteht bei den
vielen psychosomatischen und psychischen Notfällen verstärkt
die Frage nach Psychischer Erster Hilfe, gleichwie die spezielle Beziehung
Therapeut-Klient besondere Erfordernisse an den Umgang in der Notfallsituation
stellt.
Abzugrenzen ist die Erste Hilfe für Psychotherapeuten von der sogenannten Krisenintervention. Dazu müssen die Begriffe des Notfalles und der Krise definiert und die Überschneidungen, die es zweifelsohne gibt, aufgezeigt werden. Im Anschluß an die Definition des in diesem Buch verwendeten erweiterten Notfallbegriffes wird der Versuch einer Differentialdiagnose unternommen.
Da sich das Buch nicht an Laien richtet, sondern an Fachleute mit speziellen Kenntnissen der Psychologie und Medizin oder aus den angrenzenden Gebieten, wird besonders auf die berufliche Situation des Psychotherapeuten sowie auf das "Umfeld" der Ersten Hilfe eingegangen. Damit sind auch Situationen gemeint, die nicht unbedingt zu einer lebensrettenden Sofortmaßnahme seitens des Therapeuten führen müssen, sondern wo durch rechtzeitiges Erkennen einer sich eventuell zukünftig ergebenden Notsituation und durch kompetente Überweisung an einen anderen Helfer, eben diese Notsituation verhindert oder vermieden werden kann.
Dieses Buch richtet sich an Psychotherapeuten (bzw. an Psychotherapeuten in Ausbildung) sowohl in der Privatpraxis als auch an solche, die in psychiatrischen, pädagogischen und sozialen Einrichtungen im weiteren Sinne tätig sind."