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Franz von Stuck (1863-1928)
Die Schlangenmalerei des Münchner Akademieprofessors Franz von Stuck (Maler, Graphiker, Bildhauer, Architekt) gibt am besten die vulgärpsychoanalytischen Phantasien zur Sexualsymbolik der Schlange wieder. Zu Franz von Stucks Vorbildern gehörten Böcklin und Lenbach. Stilgeschichtlich gehört er in die Nähe der Neoklassizisten, zu Symbolismus und Jugendstil; manches mutet aus heutiger Perspektive etwas kitschig, manches germanomythisch an. Museum in der Villa Stuck in München. In Franz von Stucks Schlangenbildern leuchtet etwas auf, was Freud und seine Zeit im Hinblick auf die Sexualität und die Symbolik der Schlange recht eindeutig zum Ausdruck bringt. Das kann vielleicht ein bißchen deutlicher illustrieren, wie sehr Freud in Sachen Sexualität das Kind seiner Zeit und in Sachen Symbolik ein Kind seiner griechisch-lateinischen Bildung und seiner Neigung zur Archäologie war: Graben im Dunklen und Verborgenen, fixiert auf die griechisch-abendländische Kultur, fasziniert vom Sinnlich-Sexuellen, das, um die Jahrhundertwende frei gelebt, immer wieder zu Kindern - und deshalb auch zur Unterdrückung sexueller Hingabe - führte. |
"Versuchung"
"Das Laster"
"Medusa"