Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    IP-GIPT DAS=19.02.2005 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung 9.8.11
    Impressum:  Dipl.-Psych. Dr. phil. Rudolf Sponsel   Stubenlohstr. 20   D-91052 Erlangen
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    Willkommen in der Abteilung Forensische Psychologie, Bereich Psychotraumatologie und Opferschutz, hier speziell zum Thema:

    Trauma Analyse der Opfer der Flugzeugentführung nach Mogadischu
     nach Beate Hagenkötter (1993) und Literaturliste

    von Rudolf Sponsel, Erlangen
    Internet Erstausgabe 05.05.2002, letztes Update 09.10.2002

    mit Literaturhinweis Geschichte der Flugzeugentführungen seit 1931-1997
    Linkliste zum Konzept Seligmans Erlernte Hilflosigkeit und Linkliste zu Mogadischu & Umfeld

    Das Jahr 1977 war ein spektakuläres Terror- Jahr: Ermordung des Generalbundesanwalts Buback und des Dresdner Bank Vorsitzenden Ponto, Entführung des Arbeitgeber- Präsidenten Schleyer, Flugzeugentführung (siehe bitte links die Lufthansamaschine Landshut) nach Mogadischu, erfolgreiche Stürmung durch die hierdurch - so der Mythos - legendär gewordene GSG 9, Schleyer-Ermordung, spektakulärer und umstrittener Freitod der RAF-TerroristInnen Gudrun Ensslin (erhängt) Andreas Bader, Jan-Carl Raspe (erschossen); Irmgard Möller, die sich vier Stiche zufügt, überlebt. Die folgende Nachuntersuchung unterscheidet die Ereignisse nach: (1) Grundsituation Entführung, (2) Ermordung des Flugkapitäns, (3) Ankündigung der Sprengung.

    dargestellt nach

    Hagenkötter, Beate (1993). Die Opfer einer Flugzeugentführung in der Nachuntersuchung. Auswertungsansatz nach dem Modell der erlernten Hilflosigkeit (Seligman). Dissertation Med. Fak. Rheinisch-Westfäl. TH Aachen.
     
    SGIPT Quasi-Definition Gelernte oder erlernte Hilflosigkeit 

    Ge- oder erlernte Hilflosigkeit ist das Ergebnis von Erfahrungen, die so gedeutet werden, daß man nichts machen kann, hilflos oder ausgeliefert ist, was zu der mehr oder minder - meist - allgemeinen (generalisierten) Einstellung ("Kontrollüberzeugung") führt: ich kann nichts machen, ich kann nichts bewirken, ich muß mich fügen, warten, passiv ausharren; aktiv werden hat - für mich - keinen Sinn. Diese Hilflosigkeits- Erfahrungen können real oder nur gedeutet sein, was psychologisch auf das Gleiche hinausläuft, wenn sie sich zu einer inneren allgemeinen Einstellung entwickeln.

     

    Nach dtv Wörterbuch zur Psychologie von W. D. Fröhlich (20. A. 1994):
    "Hilflosigkeit; gelernte Hilflosigkeit; erworbene Hilflosigkeit (helplessness, learned helplessness).
       [l] Zustand negativer Erwartungen, die auf der Einsicht oder Überzeugung beruhen, Probleme seien mit den vorhandenen Denk- und Handlungsmöglichkeiten nicht zu lösen. In extremen Fällen besteht eine Ähnlichkeit des Zustandsbildes zu Depression, Erschöpfungsdepression und psychischem Streß.
       [2] Als gelernte Hilflosigkeit interpretiert SELIGMAN die Genese eines Zustandsbildes, das sich durch Passivität und Teilnahmslosigkeit, negativistische Erwartungen, allgemeinen Aktivitätsverlust, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, psychosomatische Streß-Symptome sowie übermäßige Noradrenalinausschüttung bzw. Noradrenalinmangel und cholinerge Überaktivität auszeichnet. Tierversuche und humanpsychologische Untersuchungen legen nahe, daß dieses Zustandsbild u. a. nach wiederholten Erfahrungen auftritt, in deren Verlauf operantes Verhalten nicht zu der erwarteten (positiven oder negativen) Verstärkung führt Das Wegfallen des erwarteten Zusammenhanges von Handlung und Verstärkung wird von SELIGMAN als Mangel der Umweltkontrolle durch den Organismus beschrieben. Mangelnde Kontrolle wirkt sich auf künftiges Lernen aus, so daß Informationsverarbeitung und das Erkennen von Bedeutungszusammenhängen beeinträchtigt sind; die allgemeine Erregung steigt, während die Häufigkeit und Intention gezielter Handlungen unterdrückt ist; gelernte Hilflosigkeit wird überdies auf eine Vielzahl ähnlicher Situationen durch Generalisierung übertragen
       [3] Die Behebung des Zustandes der gelernten H. erfolgt durch Anregung zur vermehrten Ausführung von Reaktionen, durch Schockbehandlung oder durch Noradrenalin kombiniert mit anticholinergen Medikamenten; gelegentlich klingen die Symptome nach einer gewissen Zeit ab. Eine uneingeschränkte Anwendung des vorwiegend auf  Tierexperimenten beruhenden Modells zur Behandlung von Depressionen ist aus mehreren Gründen nicht möglich: Es bestehen begründete Zweifel daran, daß z.B. endogene Depressionen auf erfahrene Hilflosigkeit zurückgeführt werden können, das Anspornen eines depressiven Patienten zu wiederholten Handlungsversuchen kann die Symptomatik verstärken." 

        Hinweis. Die Dissertation enthält einen sehr lesenswerten lerntheoretischen und verhaltenstherapeutischen Teil zur Charakterisierung und zum Verständnis der Problematik.

    TeilnehmerInnen an der Nachuntersuchung (S. 32)
    Von den 86 entführten Geiseln nahmen 28 freiwillig an der Nachuntersuchung inform persönlicher Interviews teil. Von den 28 sollen 17 repräsentativ für die 86 sein.

    Klassifikation der Geiseln (S. 41)
    Hier unterscheidet die Autorin zwei Klassen in drei Gruppen : (1.1) Fügsam sich Ergebende (72%), (1.2) Freiwillig Unterordnende und damit scheinbar die Kontrolle wahrend (14%), (1.3) Kontrolle orientiert nach individuellen Lösungen suchend (z.B. die Fesseln lockern; 14%). (2.1) Opfer von Aggressionen während der Entführung; (2.2) den Entführern verständnisvoll und positiv Gegenüberstehende (Stockholm-Syndrom); (2.3) die keinerlei Beziehung zu den Entführern eingingen.

    Zusammenfassung: Die Grundsituation der Entführung (S. 47f):
    "Die Grundsituation der Entführung wird auf unterschiedliche Weise wahrgenommen: Während eine kleinere Zahl Geiseln keine oder nur geringfügige Unkontrollierbarkeit empfindet, weil sie davon ausgeht, selbst Einfluß auf ihr Schicksal nehmen zu können, wird diese jedoch für die übrigen zu einem ernsthaften Problem. Dabei ist anzunehmen, daß die Art der Problembewältigung, der Attributionsstil der Unkontrollierbarkeit, von der erlebten Situation abhängt: Ist die Geisel während der Entführung in eine persönliche Beziehung zu den Entführern getreten (im negativen wie im positiven Sinne), so kann man bei ihr einen internalen Attributionsstil finden. Denselben erkennt man außerdem bei Geiseln, die weniger die Unkontrollierbarkeit der Rahmenbedingungen (= materiell) als die psychische Belastung in den Vordergrund stellen. Internaler Attributionsstil begünstigt die Entstehung persönlicher Hilflosigkeit, die im Laufe der weiteren Exploration untersucht werden soll."

    Zusammenfassung Die Ermordung des Flugkapitäns (S. 48ff)
    Hier unterscheidet die Autorin zwei Formen der Unkontrollierbarkeit:
    "a) die stellvertretend erlebte direkte Unkontrollierbarkeit (= indirekte Unkontrollierbarkeit),
     b) die selbst erlebte Unkontrollierbarkeit.
    a) Wie bereits in II.1. erläutert, ist die Identifikation mit der Person - das stellvertretende Erleben - Voraussetzung für das Erleben der indirekten Unkontrollierbarkeit. Erster Schritt wird also sein, zwischen denjenigen Geiseln zu unterscheiden, die sich in die Situation des Flugkapitäns hineinversetzen können und seine Lage "mitleiden", und anderen, bei denen dieser Schritt nicht vollzogen wird aus Gründen, die ich erläutern werde. Ferner bleibt zu klären, ob es bei den einzelnen Geiseln Parallelen zwischen ihrer Reaktionsweise auf die Grundsituation und auf die Ermordung des Flugkapitäns gibt. So viele Persönlichkeiten die Geiseln verkörpern, so viele unterschiedliche Reaktionen oder Antworten gibt es auf die Situation. Dennoch tendieren die Beschreibungen mehr oder weniger zu den angesprochenen Polen: [>49]
        Entweder identifiziert man sich mit der Person des Flugkapitäns und seiner mißlichen Lage, oder man fühlt sich nicht persönlich berührt, bleibt also von den Konsequenzen größtenteils verschont. Findet eine Identifikation statt, lebt sich die Geisel in die Lage des Flugkapitäns richtig ein, so kann dies für sie zu einem einschneidenden, ja sogar zu einem Schlüsselereignis der Entführung werden. So betont eine Geisel, daß die Erschießung des Flugkapitäns "der schlimmste Punkt" der Entführung gewesen sei und in höchstem Maße traumatisierend. Eine weitere Darstellung von anderer Seite schließt sich an, in der betont wird, daß die Entführung ein "ganz furchtbares Erlebnis" gewesen sei, weil es "einen Toten dabei gegeben" hat. Der Schrecken der Entführung konzentriert sich für diese Geisel auf die Ermordung des Flugkapitäns. Es heißt: "Wenn der nun noch am Leben wäre, ginge es mir also irgendwie besser (...) der hat's absolut (...) gar nicht verdient gehabt, (...) mußte der damals nun sterben?" Das Schicksal des Flugkapitäns scheint sie - wie das Beispiel zeigt - über die primäre Schrecksituation im Flugzeug hinaus zu beschäftigen. Betrachtet man die Aussage einmal genauer, so fällt auf, daß das jetzige Wohlbefinden weiterhin mit diesem Ereignis in Zusammenhang gebracht wird. Anscheinend hat die Geisel gegenüber dem Opfer einen Schuldkomplex entwickelt. Sie macht sich selbst für den fatalen Ausgang der Situation verantwortlich. Die Unkontrollierbarkeit, die sie an Stelle des Flugkapitäns aktiv miterlebt hat, attribuiert sie internal. Auffällig ist, daß es sich um die gleiche Person handelt, die bereits auf die Grundsituation mit einer internalen Attribution reagiert. (Dabei fällt sie in die Gruppe 1.2.). Doch es handelt sich nicht um einen Einzelfall. Konkreter stellt sich die Problematik an folgendem Beispiel dar: "Wir sind auf Kosten dieses Menschenlebens (gemeint ist der Flugkapitän) so glücklich davongekommen". Die Begründung schließt sich an mit der [>50] Erklärung, daß der Entführer, "nachdem er S. erschossen hatte, hatte er auch eine ganze Zeitlang die anderen Passagiere und auch mich (sie) in Ruhe gelassen". Die internale Attribution scheint hier ebenfalls mit großen psychischen Belastungen verbunden zu sein. Vermutlich ist es der Geisel nicht möglich, das Ereignis nach der Entführung zu vergessen noch zu verdrängen. Man könnte auch von Insuffizienzgedanken sprechen, die weiter präsent sind. Von der oben zitierten Geisel wird ausgeführt, daß sie sich "im Laufe der Zeit" gesteigert hätten, daß sich "im Laufe der Zeit gegenüber der Witwe des erschossenen Kapitäns so ein kleines schlechtes Gewissen eingestellt" hätte. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Auswirkungen eines internalen Attributionsstils. Voraussetzung dafür ist die Identifikation mit dem Flugkapitän, denn der internale Attributionsstil resultiert aus der Wahrnehmung der Unkontrollierbarkeit der Situation, die in diesem Fall stellvertretend nachempfunden wird. Die Geisel hat einen positiven Eindruck vom Flugkapitän ("recht soliden Eindruck von ihm (...) verströmte sowas wie Vertrauen"). Sie selbst charakterisiert sich ebenfalls als "solide", entsprechend also der Beschreibung des Flugkapitäns. Würde der Flugkapitän eher kritisch beurteilt, sein Verhalten mißbilligt und verworfen, so könnte es wohl kaum zu einer so starken Identifizierung, dem damit verbundenen Erleben von Unkontrollierbarkeit und schließlich zum Entstehen des internalen Attributionsstils kommen. Dies mag auch wohl der Grund dafür sein, wie unterschiedlich die Szene verarbeitet werden kann."
     

    Zusammenfassung: Die Ankündigung der Sprengung  (S. 63f)

    "Die Unkontrollierbarkeit erreicht mit der Ankündigung der Sprengung ihren Höhepunkt. Bis auf die erste zitierte Ausnahme scheint die Situation von allen Geiseln in ihrem Ausmaß erfaßt und verarbeitet zu werden. Selbst die Zuflucht zu religiösen Motiven täuscht offenbar nicht über die Unkontrollierbarkeit der Lage hinweg. Ähnlich den Abbildungen der anderen Kapitel fasse ich die Ausführungen abschließend noch einmal graphisch zusammen:
     
     
    a) keine Unkontrollierbarkeit 
    empfunden ("nie richtig 
    Todesangst gehabt")

    vorhersagbare
    Unkontrollierbarkeit
    - gefaßte Todeserwartung

     
    b) Unkontrollierbarkeit erlebt
     

    unvorhersagbare Unkontrollierbarkeit 
    - starke emotionale Reaktion
    - internale Attribution
     

    Abb. 9  Unkontrollierbarkeit angesichts der Ankündigung der Sprengung

    Ich unterscheide zwischen Geiseln, die keine Unkontrollierbarkeit empfinden, und Geiseln die die Situation als unkontrollierbar einstufen. Ein Teil der letzteren erlebt in der Ankündigung der Sprengung die Vorhersage der Unkontrollierbarkeit. Daraufhin reagieren sie auffallend gefaßt. Für andere wirft die Ankündigung der Sprengung neue Fragen und Probleme auf (vor allem familiärer Art) : Ihre Unkontrollierbarkeit bleibt weiterhin unvorhersag[>64]bar; sie machen einen emotional labilen Eindruck. Im weiteren Sinne könnte man auch von internalem Attributionsstil sprechen. Ängste vor Pflichten und vor der Verantwortung, der sie sich durch ihren Tod entziehen, scheinen zu Selbstzweifeln zu führen.

    Abschließend ist zu sagen, daß ich in diesen drei Abschnitten anhand von Situationsbeispielen aufzuzeigen versuchte, wie unterschiedlich, aber auch wie ähnlich die objektive Unkontrollierbarkeit verarbeitet wird. Erste Differenzen ergeben sich bereits bei der Wahrnehmung (perception) dieser Unkontrollierbarkeit und später bei deren Attribution. Auffällig sind ebenfalls übereinstimmenden Reaktionen sowohl der gleichen Geiseln auf verschiedene Situationen als auch verschiedener Geiseln auf die gleiche Situation. Deshalb ist es möglich, Reaktionsweisen in Kategorien zu ordnen."
     

    Zusammenfassung: Die Unkontrollierbarkeit der Umwelt nach der Entführung

    Hier werden die Unkontrollierbarkeit der Reaktionen der Presse (Zusammenfassung S. 70), der Regierung und die Reaktionen von Angehörigen und Bekannten (S. 87) sowie die Unvorhersehbarkeit möglicher weiterer Gewaltakte (S. 88/89) erörtert.
     

    Rückblick und Zusammenfassung der Autorin

    (S. 146ff): "Es gilt zu bedenken, daß die individuellen Folgen dieser Veränderungen stark von der Primärpersönlichkeit einer Geisel abhängen. Einer bereits depressiven Geisel drohen selbstverständlich schwerwiegendere Konsequenzen als einem oberflächlich- unbeschwerten Charakter, für den die "Ernüchterung" der Entführung einen möglicherweise positiven Aspekt bedeutet.

    Allgemein ist jedoch anzumerken, daß die Entstehung der Hilflosigkeitssymptome allein von der Häufung unkontrollierbarer Situationen und deren Attribution abhängt. Lediglich der Zeitpunkt ihrer Manifestation mag durch die Primärpersönlichkeit beeinflußt sein. Besonderen Wert habe ich in der Darstellung auf den Zusammenhang von individuellem Erleben und Attribuieren der Unkontrollierbarkeit und Ausprägung der Veränderungen [>147] im motivationalen, kognitiven und emotionalen Bereich gelegt. Dabei ist nicht entscheidend, dieses bei jeder Geisel aufzuzeigen, sondern einzelne signifikante Beispiele repräsentativ auszuwählen.

    Schmitt (1987) vermutete, daß es im Verlauf der Entführung zu einem zunehmenden Verlust der subjektiven Kontrolle über das Umfeld und die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten kommt, daß Umwelt und Verhalten in keiner angemessenen Relation mehr zueinander stehen und daß die resultierende erlernte Hilflosigkeit zu einer negativen Veränderung des Selbstkonzepts führt, zu einem Rückzug aus kognitiv bestimmten Aktivitäten und zu einer Zunahme der emotionalen Regulationsversuche auf einer elementaren und primitiven Ebene, die Schuld, Scham und Selbstzweifel provozieren und schließlich in einer depressiven Grundhaltung erstarren.

    Die Nachuntersuchung bestätigt diese These: Auf motivationalem Gebiet erkennt man eine deutliche Konzentration auf den familiären Rahmen mit Intensivierung der Eltern- Kinder- Beziehung und Partnerbeziehung. Angst und Schuldgefühle der Geiseln gegenüber den Angehörigen scheinen die Ursache dieser Veränderungen zu sein. Folglich resultiert ein Zurückziehen aus dem gesellschaftlichen Leben. Die Mitmenschen werden kritischer gesehen.

    Im kognitiven Bereich findet man Defizite im Umgang mit Konfliktsituationen, die sich darin äußern, daß die Geiseln einerseits Problemsituationen bedrohlicher erleben, andererseits ihre eigenen Kompetenzen unterschätzen. So finden sich Veränderungen speziell bei Wiederholung entführungsähnlicher Situationen, aber auch im Umgang mit persönlichen Schwierigkeiten oder gar allgemeinen Negativerlebnissen. Die Sensibilität für Konfliktsituationen steigt an, andererseits scheint die Verarbeitung dergleichen erschwert. [>148]

    Der letzte Punkt der Untersuchung ist auf die Emotionalität der Geiseln gerichtet: Auffällig ist die pessimistische Weltanschauung, die bei den meisten Geiseln vorhanden ist. Es überwiegt die Meinung, Gewalt und Brutalität würden das Leben immer stärker beherrschen. Zugleich läßt sich die intensivere Beschäftigung mit diesen Themen feststellen, die Ausgangspunkt der negativen Eindrücke ist. Auch dringt der Gedanke an den möglichen überraschenden Tod in das Bewußtsein der Geiseln. Ein verkrampftes 'Genießenwollen' täuscht nicht über die sensible Grundeinstellung dieser Geiseln hinweg. Schließlich kann man die Tendenz einer allgemein abgeklärteren Lebenseinstellung bei den Geiseln erkennen: Ernüchterung, Desillusionierung, Verlust von Unbeschwertheit und Naivität.

    So bildet das Modell der erlernten Hilflosigkeit einerseits den Rahmen der Auswertung der Mogadischu- Nachuntersuchung, andererseits dient die Nachuntersuchung zur Veranschaulichung des Modells der erlernten Hilflosigkeit." ... ... ...

    (S. 150): "Die Analyse der persönlichen Lebenssituation ist entsprechend der Theorie der erlernten Hilflosigkeit auf die drei Bereiche Motivation, Kognition und Emotion ausgerichtet. Im Hinblick auf das inhaltliche Analyseverfahren erfolgt eine Übersetzung der einzelnen Bereiche in inhaltliche Schwerpunkte (Motivation: Familie, gesellschaftliches Leben, Berufsleben; Kognition: konfliktlösendes Verhalten; Emotion: Weltanschauung, Tod, Lebenseinstellung). Es ist versucht worden, durch die Beschreibung der Lebenssituation einzelner repräsentativ ausgewählter Geiseln einen Überblick über das Spektrum der möglichen Auffälligkeiten zu geben (Konzentration auf den familiären Rahmen, Zurückziehen aus dem gesellschaftlichen Leben, bedrohliches Erleben von Konfliktsituationen, Unterschätzen der eigenen Bewältigungskompetenzen, pessimistische Weltanschauung, intensivere Auseinandersetzung mit dem Tod, Ernüchterung).

    Die Summe der herausgearbeiteten Veränderungen läßt auf eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität der Geiseln nach der Entführung schließen, die mit einem mehr oder weniger großen subjektiven Leidensdruck verbunden ist. Verschieden starke Ausprägungen der individuellen Beeinträchtigung lassen sich aus der unterschiedlichen Wahrnehmung und Verarbeitung der Entführungssituation im weiteren Sinne ableiten.

    Damit leistet die Theorie der erlernten Hilflosigkeit einen wesentlichen Beitrag zum Verständnis des allgemeinen und persönlichkeitsspezifischen Entwicklungsprozesses. Die gute Anwendbarkeit, des Modells beweist darüberhinaus seine große praktische Bedeutung."



    Kritische Nachbemerkung: Die Arbeit ist einerseits sehr interessant und idiographisch sehr wertvoll, aber in ihrer Auswertung mehr qualitativ interpretativ orientiert. Wer von wie vielen Geiseln welche Folgen wie lange in welcher Ausprägung erlitten hat, wird nicht ausgezählt und bleibt daher bedauerlicherweise quantitativ im Dunkeln. Weshalb speziell die Arbeit von Ploeger & Schmitz-Gielsdorf (1980) nicht explizit einbezogen wurde, ist mir unverständlich. Der PSYNDEX des ZPID weist zu dieser Arbeit aus:
     
      "ABSTRACT (GERMAN):  Bei 16 Geiseln der im Oktober 1977 entfuehrten Lufthansamaschine 'Landshut' wurde im Auftrag des Bundesministeriums fuer Arbeit und Sozialordnung Psychotherapie durchgefuehrt. Diese fand in vier Blockveranstaltungen von jeweils einer Woche statt, in welcher taeglich mindestens acht Stunden gruppenpsychotherapeutisch mit der tiefenpsychologisch fundierten Psychodramatherapie gearbeitet wurde. An Folgesymptomen lagen unter anderem Phobien, Schreckhaftigkeit, Schlafstoerungen mit Angsttraeumen, andraengende Erinnerungen an die Entfuehrung sowie reaktive Entwicklungen vor. Die Besonderheiten dieser Therapie im Hinblick auf den Traumatisierungsmodus, die dadurch bedingte Gruppendynamik im therapeutischen Setting, die therapeutische Technik sowie den therapeutischen Gruppenprozess und schliesslich die Stellung von Therapeut und Kotherapeutin in der Gruppe der Betroffenen werden eroertert. Ausserdem werden die vorwiegenden Stoerungsmuster der Erlebnisverarbeitung dargestellt. Abschliessend werden Gesichtspunkte fuer Indikation und Durchfuehrung der tiefenpsychologisch fundierten Psychodramatherapie nach einer extremen psychotraumatischen Belastung der vorliegenden Art eroertert. (Zeitschrift - ZPID)"



    Literaturliste  zur Geiselnahme Mogadischu nach der Autorin
    und zusätzliche Arbeiten zum Thema

    • Abramson. L.Y., Seligman, M.E.P., Teasdale, J.D. (1987). Learned helplessness in humans: Critique and reformulation. Journal of Abnormal Psychology, 87, 49-74
    • Badia, P., Suter, S., Lewis, P. (1967). Preference for warned shock: Information and/or preparation. Psychological Reports, 20, 271-274
    • Beck, A.T.(1981). Kognitive Therapie der Depression. München: Urban und Schwarzenberg
    • Beck, A.T., Greenberg, R.L. (1979) Kognitive Therapie bei der Behandlung von Depressionen. In N. Hoffmann (Hg.), Grundlagen kognitiver Therapie. Huber, Bern, 177-204
    • Beck, A.T. (1967). Depression: Clinical, experimental and theoretical aspects. New York: Hoeber
    • Beck, A. T. (1971). Cognition, affect and psychopathology. Archives of General Psychiatry, 24, 495-500
    • Harms, Volker (1988). Statistik. Kiel: Harms Verlag
    • Hiroto, D.S., Seligman, M.E.P. (1974). Generality of learned helplessness in man. Journal of Personality and Social Psychology
    • Humphreys, L.G. (1939c). The effect of random alternation of reinforcement on the acquisition and extinction of conditioned eyelid reactions. Journal of Experimental Psychology, 25, 141-158
    • Jones, A., Bentler, P.M., Petry, G. (1966). The reduction of uncertainty concerning future pain. Journal of Abnormal Psychology, 71, 87-94
    • Kurlander, H., Miller, W., Seligman, M.E.P. (1974). Learned helplessness, depression and prisoner's dilemma. Submitted, 1974.
    • Lewinsohn, P.M., Mischel, W., Chaplin, W., Barton, R. (1980). Social competence and depression: The role of illusory self perceptions, Journal of Abnormal Psychology, 1980, 89, 203-212
    • Maiden, R.J. (1987). Learned helplessness and depression: A test of the reformulated model. Journal of Gerontology, 42, 60-64
    • Maier, S.F., Anderson, C., Lieberman, D.A. (1972). Influence of control of shock on subsequent shock-elicited aggression. Journal of Comparative and Physiological Psychology, 81, 94-100
    • Ploeger, A. (1966). Zeiterleben in einer Extremsituation. Untersuchungen an den Bergleuten von Lengede, Zeitschrift für Psychotherapie und Medizinische Psychologie, 1966, 16, 13-20
    • Ploeger, A. (1969). Gruppendynamik in einer Extremsituation. Weitere Untersuchungen an den Überlebenden der Bergwerkskatastrophe von Lengede 1969. Nervenarzt, 40, 308-314
    • Ploeger, A. (1974). Lengede - zehn Jahre danach. Medizinische-psychologische Katamnese einer extremen Belastungssituation. Zeitschrift für Psychotherapie und Medizinische Psychologie, 24, 137-143
    • Ploeger, Andreas & Schmitz-Gielsdorf, Rosemarie (1980). Tiefenpsychologisch fundierte Psychodramatherapie bei den Geiseln der in Mogadischu befreiten Lufthansamaschine "Landshut". Erste Erfahrungen. Gruppenpsychotherapie-und-Gruppendynamik. 1980; 15(3/4): 353-361
    • Ploeger, A., Schmitt, J. (1985). Extreme seelische Belastung. Unveröffentlichter Forschungsbericht der Abteilung Psychologie der RWTH Aachen
    • Schmitt, J. (1987). Extreme seelische Belastung. Verarbeitungsprozesse während einer Flugzeugentführung und ihr Zusammenhang mit längerfristigen Folgewirkungen. Med. Diss. RWTH Aachen, 1987
    • Schwarzer, R. (1981). Streß, Angst und Hilflosigkeit. Stuttgart: Kohlhammer
    • Seligman, M.E.P. (1975). Helplessness. On depression, development and death. San Francisco: Freeman
    • Seligman, M.E.P., Maier, S.F. (1967). Failure to escape traumatic shock. Journal of Experimental Psychology, 74, 1-9
    • Seligman, M.E.P., Abramson, L.Y., Semmel, A., von Baeyer, C. Depressive attributional style, Journal of Abnormal Psychology, 1979, 88, 242-247
    • Seligman, M.E.P. (1978). Comment and integration, Journal of Abnormal Psychology, 87, 165-179
    • Skinner, B.F. (1938). The behavior of organisms. New York: Appleton-Century-Crofts
    • Steinmeyer, E.M. (1980). Depression. Ätiologie, Diagnostik, Therapie. Stuttgart: Kohlhammer.
    • Thorndike, E. L. (1898). Animal intelligence: An experimental study of the associative processes in animals. Columbia University Press
    • Weiss, J.M. (1968). Effects of coping response on stress. Journal of Comparative and Physiological Psychology, 65, 251-260
    • Weiss, J.M. (1971a). Effects of coping behavior in different warning signal conditions on stress pathology in rats. Journal of Comparative and Physiological Psychology, 77, 1-3
    • Weiss J.M. (1971c). Effects of coping behavior with and without a feedback signal on stress pathology in rats. Journal of Comparative and Physiological Psychology, 77, 22-30
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    Linkliste Erlernte Hilflosigkeit: Paradigma nach Seligman
    Prof. Dr. Martin E. P. Seligman, geboren 1942 in Albany, New York, lehrt Psychologie an der University of Pennsylvania, war lange Zeit Präsident des Fachbereichs Klinische Psychologie in der maßgeblichen American Psychological Association. Weltberühmt gemacht hat ihn seine Studie «Erlernte Hilflosigkeit». Hauptwerk: Seligman, Martin E. P. (dt. 2000). Erlernte Hilflosigkeit. Weinheim: Beltz TB.
     
    • Ordentliche Darstellung des originalen Versuchsplanes (1967): https://www.uni-magdeburg.de/iep/psi/lj/skripte/Hilflosigkeit-skript.PDF
    • Eingebettet in das übergeordnete Thema Unsicherheit: https://www.psych.uni-goettingen.de/abt/4/mitarbeiterinnen/maehler/paed_intervention/soziale_unsicherheit.doc
    • Grundinformationen zum operanten Lernen (Skinner 1938): https://www.uni-leipzig.de/~lachmann/pphome/operant.htm
    • Subjektive Kontrolle und gelernte Hilflosigkeit (fachlich, stichwortartig-formal): https://www.psyworx.de/soz/KK_Hilflosigkeit.doc
    • Modelle des Helfens in der Sozialpädagogik (2. Teil): https://www-gewi.kfunigraz.ac.at/edu/studium/ausgewaehlte_bereiche_zur_sp_ss_2002.doc
    • Lernmodelle und Lerntheorien u.a. Seligman (Uni Osnabrück): https://www.psychologie-online.com/studi_hilfen/files/Grundstudium/Allgemeine_II/allg.II-lernen-osnabrueck-gs.doc
    • Konditionierungs- und Lernmodelle von Pawlow bis Rescorla & Wagner: https://www.psychologie.uni-freiburg.de/fachschaft/pruefeck/gsskript/2spada61.doc
    • Hilflosigkeit eingebettet in die Angstsystematik (Uni Basel):

    • https://www.unibas.ch/psycho/Skripten/Klinisch/Angst.pdf
    • Psychische Störungen im Kontext Sport und darin auch Seligmans gelernte Hilflosigkeit: https://www.sport-training.de/pdf/skript-psycho.pdf
    • Einbettung in die differentielle Psychologie der Persönlichkeit: https://www.uni-koeln.de/phil-fak/fs-psych/serv_pro/skripte/diff/diffborch.rtf
    • Modelle zur Entstehung psychischer Störungen:

    • https://www.psycho.uni-osnabrueck.de/~fachschaft/ flatline/erstiinfo/studentisches.html
    • Ungewöhnliche Anwendung des Konzeptes: Hans Dieter Huber: Erlernte Hilflosigkeit. Rauminstallationen von Bruce Nauman: https://www.hgb-leipzig.de/ARTNINE/huber/aufsaetze/nauman.html




    Dokumentation Flugzeugentführungen
     
    Aus dem Inhalt:
    • Erste Anfänge (1931)
    • Ziel Kuba
    • Entführungen mit tödlichem Ausgang
    • Terror aus dem Nahem Osten
    • Blut für Geld
    • Flucht per Fallschirm
    • Schüsse und Abschüsse
    • Weitere Gewalttaten
    • Stichwortverzeichnis (1931-1997)

    Gero, David (dt. 1999, engl. 1997). Flüge des Schreckens. Anschläge und Flugzeugentführungen seit 1931. Stuttgart: Motorbuch.



    Links zur Flugzeugentführung von Mogadischu und dem politischen Umfeld

    https://www.nadir.org/nadir/archiv/PolitischeStroemungen/Stadtguerilla+RAF/2_juni/2_juni_4.html
    Die Unbeugsamen von der Spree: Das folgende Interview mit Fritz Teufel, Ralf Reinders, Gerald Klöpper und Ronald Fritzsch entstand im Sommer 1978. Gegen die vier und zwei weitere (Andreas Vogel und Till Meyer) lief seit dem 10. April 1978 der sogenannte Lorenz-Drenkmann-Prozeß vor dem 1. Strafsenat des Kammergerichts in Berlin. Das Interview wurde von dem Journalisten Wolfram Bortfeldt für die Zeitschrift Stern geführt



    https://www.lernzeit.de/aktuelles/meldung280801.phtml
    3sat zeigt das "Todesspiel": Im September: Heinrich Breloers Zweiteiler über den Terrorismus  und die Ereignisse im "Deutschen Herbst". September 1977 - innerhalb von wenigen Wochen erreicht der Terrorismus der RAF mit der Geiselnahme von Hanns Martin Schleyer, der Entführung der Lufthansamaschine "Landshut", und durch den Tod von Baader, Ensslin und Raspe seinen vorerst brutalsten Höhepunkt. Dieses sehr bedeutende Kapitel jüngster, deutscher  Geschichte ist das Thema der 1996 produzierten dokumentarischen Filmerzählung "Todesspiel", die 3sat am 26. und 27. September ausstrahlt. Dabei bilden die Berichte der Protagonisten jener Zeit die Grundlage für die Inszenierung der Spielhandlung mit Schauspielern. Über ein Jahr lang hat Heinrich Breloer akribisch recherchiert. Mit 50 Zeitzeugen hat er Interviews geführt, darunter der damalige Kanzler Helmut Schmidt, der Verhandlungsführer Hans-Jürgen Wischnewski, Ex-Regierungssprecher Klaus Bölling und Ex-BKA-Chef Horst Herold, "der aus Angst vor Terroristen noch heute völlig isoliert in einer Kaserne des Bundesgrenzschutzes wohnt." (taz, Okt. 96) ...


    https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,57920,00.html
    ZEITGESCHICHTE: "Mogadischu hat an meiner Seele gezerrt". Bruno Schrep über Ängste und Alpträume der "Landshut"-Geiseln. "Die ehemalige Schönheitskönigin Beate Keller, heute Halbtagskraft in einem Büro, steuert ihren Opel Kadett jeden Werktag am Hamburger Untersuchungsgefängnis vorbei. Seit Ende November 1995 empfindet   sie dabei Genugtuung." ...


    https://www.mathematik.uni-ulm.de/germnews/1994/10/191900.html#2
    Entfuehrerin der Lufthansa-Maschine Landshut nach 17 Jahren gefasst: Karlsruhe. "Genau 17 Jahre nach der Entfuehrung des Lufthansa-Flugzeuges Landshut nach Mogadischu ist die einzige ueberlebende Geiselnehmerin gefasst worden. Die Frau mit Namen Soraja Ansari wurde in der Nacht zum vergangenen Freitag in Oslo festgenommen. Gegen die Frau liegt ein Haftbefehl wegen Mordes, Geiselnahme und Angriff auf den Luftverkehr vor. Die Bundesanwaltschaft hat bei den norwegischen Behoerden die Auslieferung beantragt. Die mutmassliche Terroristin lebte offenbar seit laengerem in Norwegen. Die Lufthansa-Maschine Landshut war im Oktober 1977 nach Mogadischu in Somalia entfuehrt worden. Ein Kommando der GSG 9 hatte das Flugzeug gestuermt und drei der vier Terroristen getoetet und die 90 Geiseln befreit. Ansari war in Somalia verurteilt worden, konnte aber anschliessend untertauchen. Die Kaperung der Maschine stand im Zusammenhang mit der Entfuehrung des Arbeitgeberpraesidenten Schleyer im September 1977. Mit beiden Aktionen sollten die in der Bundesrepublik inhaftierten Terroristen der Rote Armee Fraktion RAF freigepresst werden." ...


    https://www.sonntagsblatt.de/1996/33/pol-33.htm
    Die Trauma-Reise: In Hamburg steht die »Landshut«-Entführerin Andrawes vor Gericht - und konfrontiert ihre einstigen Geiseln mit der Vergangenheit: das Leben der Opfer 19 Jahre danach   - VON ISABEL STRASSHEIM -  ...


    https://www2.tagesspiegel.de/archiv/2000/05/09/ak-po-we-10043.html
    Für die Opfer der Gewalt ist der Schrecken mit der Befreiung noch lange nicht zu Ende von Silke Becker: "Dieses Jahr war sie in den Emiraten. Ferien als Schocktherapie, damit sie gar nicht erst Angst vor Reisen in arabische Länder bekommt. Es ist wie beim Auto fahren, nach einem schweren Unfall muss man auch sofort wieder einsteigen, sonst hat man ewig Angst. So ist sie, kühl und sachlich, bloß keine Angst zeigen." ...


    https://www.br-online.de/inhalt/wir_ueber_uns/pressestelle/aktuelles/02299/
    "Geisel-Horror: Die Angst bleibt lebenslang. Die Geiselnahme auf den Philippinen: Für die Opfer bedeutet das ständige Todesangst, Psychoterror, Entbehrungen, Ungewissheit, körperliche Qualen. Psychologen, die Geiselopfer betreuen, warnen: Auch nach dem Ende der Gefangenschaft bleiben die Gekidnappten psychisch angeschlagen, leben oft noch jahrelang mit traumatischen Ängsten, die im Alltag immer wieder aufbrechen. quer fragt: Können die Geiseln auf den Philippinen später noch ein normales Leben führen? Zu Gast im quer-Studio: Birgitt Röhll, Geisel beim Überfall auf die Lufthansamaschine "Landshut" in Mogadischu." ...

    https://rhein-zeitung.de/old/96/03/29/topnews/polizeiexperten.html
    Fälle für Polizeiverhandlungsgruppe


    https://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,22947,00.html
    DIE ÄRA SCHMIDT "Die Bereitschaft zum Töten"  Die RAF erschütterte die Republik / Von Paul Lersch


    https://newswelt.stimme.de/reportage/0,112516255,0,0,0,0.html//
    Das blutigste Terrorjahr


    https://www.trend.partisan.net/trd1098/t221098.html
    Der Prozeß gegen Monika Haas: Staatsschutz  als politische Justiz


    https://www.infodrom.north.de/spiegel/95/3/landshut.html
    Ein ehrenvoller Auftrag: Das Drama ist unvergessen: Am 13. Oktober 1977 entführten palästinensische Terroristen die Lufthansa-Boeing "Landshut", um ihre Genossen von der RAF freizupressen. Grenzschützer stürmten fünf Tage später das Flugzeug, von den Kidnappern überlebte nur eine junge Frau. Sie enthüllt, 17 Jahre danach, Einzelheiten des Attentats. Ihre Aussagen geben erstmals detaillierte Einblicke in die Verflechtungen der internationalen Terrorszene.


    https://www.diewelt.de/daten/2000/07/14/0714au179589.htx
    Allgemeine Aspekte: Die Angst der Politik vor der "Entführungsindustrie"


    Attributionsstile in diesem Kontext: Internal =: man sich selbst für ein Nichtkönnen oder Versagen verantwortlich macht. External =: wenn man das Nichtkönnen oder Versagen auf äußere Umstände und Bedingungen zurückführt und Mitmenschen das gleiche Nichtkönnen oder Versagen zuschreibt. Global  =: Verallgemeinerung des Nichtkönnens (Generalisierung) gegenüber spezifisch =: Beschränkung des Nichtkönnens oder Versagen auf bestimmte Situationen und Gelegenheiten. Die Attribution (Zuschreibung) kann stabil (= andauernd) oder variabel (veränderbar) erfolgen. (S. 8ff)

    Querverweise
    Querverweis: Das Stockholm-Syndrom (in: pathologische Bindungen)
    Querverweis: Querverweis: Psychologische Grundlagen des Polizeilichen Opferschutzes. Luxus oder Notwendigkeit?
    Querverweis: Der Schutz kindlicher Opferzeugen im Strafverfahren und die Verwendung von Videotechnologie. Die Dissertation von Kipper. Mit einem kritischen Kommenta und Aufruf von Rudolf Sponsel: Mauern Staatsanwaltschaften und Justiz zum Schaden unserer Kinder?
    Querverweis: Überblick Forensische Psychologie, Psychopathologie und Therapie
    Externer Link: (wichtiger Hinweis) sehr ausführliche und gut gepflegte Internet-Seite zu allen Aspekten der (Psycho) Traumatologie: https://www.trauma-response.com/traumalinks.html

    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Trauma Analyse der Opfer der Flugzeugentführung nach Mogadischu nach Seligmans Konzept erlernter Hilflosigkeit nach Beate Hagenkötter (1993) und einem Literaturhinweis Geschichte der Flugzeugentführungen seit 1931-1997. Erlangen IP-GIPT: https://www.sgipt.org/forpsy/opfer/mogadi.htm
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    09.08.11    Layout.