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    Internet Publikation  für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT DAS=03.09.2000

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       Maturitätszeugnis      Kekulés Gedächtnis und Redestil
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    Geburtshaus Kekulés und gegenüber das Haus des Graf von Görlitz

    Maturitätszeugniß.1)
    No. 1.
    A u g u s t   K e k u l é

    gebürtig aus Darmstadt, Sohn des Großh. Oberkriegsraths Kekulé daselbst, evangelischer Confession, hat das Gymnasium zu Darmstadt 5 1/2 Jahre lang besucht, dasselbe aus der obersten Klasse verlassen und 18 Jahre alt sich der Maturitätsprüfung unterzogen, um sich dem akademischen Studium der Architektur zu
    widmen.

    K e n n t n i s s e   u n d   F e r t i g k e i t e n.


      1. In der Religionslehre: Zur Zufriedenheit.
      2. Im Deutschen: Lobenswerth.
      3. Im Lateinischen: Sehr gute Kenntnisse und Leistungen im Mündlichen, wie im Schriftlichen.
      4. Im Griechischen: Unterzog sich keiner Prüfung.
      5. Im Französischen: Sehr gute Kenntnisse.
          Im Englischen: Sehr gute Leistungen.
          Im Italienischen: Ausgezeichnete Kenntnisse.
      6. In der Geschichte: Ausgezeichnet.
      7. In der Mathematik: Ausgezeichnet.
      8. In der Naturkunde: Ausgezeichnet.
    Auf Grund der obigen Befähigungsarten, und nachdem die schriftlichen Maturitätsarbeiten unter 32 die 4. Stelle erhalten haben, ist dem Geprüften das Zeugnis No. 1 ertheilt worden. Solches wird hierdurch von der unterzeichneten Behörde amtlich bekundet.

    D a r m s t a d t, den 21. September 1847.

                                                                                    Die Direktion des Großh. Gymnasiums daselbst
                                                                                                                    gez. Dilthey.


    Kekulés Gedächtnis und Redestil2)

    "In diesem Brief tritt uns eine Begabung Kekulés entgegen, die er als die des "Wiederkäuers" bezeichnet. Sicher hatte sich Kekulé, seit er wußte, daß das 25jährige Jubiläum der Benzoltheorie gefeiert werden würde, in Gedanken damit beschäftigt, was er dort wohl reden könnte. Bei dem Nachdenken auf Spaziergängen und an manchen Abenden im stillen Arbeitszimmer nahm allmählich seine Rede eine bestimmte Form an, in die sich einzelne Einfälle eingliederten. Dazu war Kekulé in hohem Grad die Fähigkeit verliehen, seine Gedanken zu konzentrieren, um deren sprachlichen Ausdruck er nicht zu ringen brauchte, da er ihm bei seiner seltenen Rednergabe von selbst zufiel.

    Diese Anlagen zeigten sich bei ihm, wie ich erzählt habe, bereits auf dem Gymnasium, als er einen Aufsatz zwar fertig ausgedacht, aber nicht niedergeschrieben hatte. Zum Vorlesen aufgefordert, nahm er das leere Heft in die Hand und las scheinbar den nur in seinem Kopf vorhandenen Aufsatz fließend ab. So gelang es Kekulé, bei seinem ausgezeichneten Gedächtnis noch nach längerer Zeit eine so umfangreiche Gedankenkette, wie seine am Benzolfest gehaltene Rede nicht nur sinn-, sondern nahezu wortgetreu aufzuschreiben.

    Dadurch ist freilich der Festbericht erst anderthalb Monate post festum im Heft der Berliner Berichte vom 28. April erschienen, da Gustav Schultz so lange auf Kekulés Rede warten mußte."
     



    1) Nach Sekundär- Quelle Anschütz (1929) Bd. I, S. 658.
    2) So Anschütz (1929) Bd. I, S. 630-631. Fett-große Hervorhebung von Sponsel.

    Zitierung
    Sekretariat SGIPT (DAS). Dokumente zu Kekulé: Abitur Zeugnis, Gedächtnis und Redestil. Dokumente zur Wissenschaftsgeschichte IP-GIPT. Materialien zu: Kekulés Traum. Über eine typisch-psychoanalytische Entgleisung Alexander Mitscherlichs über den bedeutenden Naturwissenschaftler und Chemiker August Kekulé (1829-1896), Mitschöpfer der Valenz-, Vollender der Strukturtheorie und Entdecker der Bedeutung des Benzolrings. Alternative Analyse und Deutung aus allgemeiner und integrativer psychologisch -psychotherapeutischer SichtIP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/geswis/chem/kek_zeug.htm
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