Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=09.04.2024 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung: 01.03.25
    Impressum: Dipl.-Psych. Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20  D-91052 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Allgemeine Psychologie, Bereich Bewusstsein, und hier speziell  zum Thema:

    KI allgemein zu Definition und definieren

    Voltaire
     "Die Definitionslehre gehörte seit jeher zu den Stiefkindern der Wissenschaften und auch der Wissenschaftstheorie."
    Essler (1982)´Wissenschaftstheorie I Definition und Reduktion, S. 76

    Originalarbeit von  Rudolf Sponsel,  Erlangen



    Übersicht Checklisten, Begriffssammlungen, Glossare, Register  »«

    Inhaltsübersicht

    • ChatGPT 3.5 Frage 07.04.2024: Ergeben sich aus Definitionen Folgerungen und damit neue Erkenntnisse?
    • ChatGPT 3.5 Frage 07.04.2024: Was bedeutet in diesem Zusammenhang die etwas entwertend klingende Behauptung, Folgerungen aus Definitionen seien "nur"  analytisch wahr?
    • ChatGPT 3.5 Frage 07.04.2024: Es heißt, Definitionen dürfen nicht "kreativ" sein. Was hat es damit auf sich?
    • Frage am 04.01.2025: Was ist von strengen Definitionen zu halten und wo kommt man besser zurecht wenn man sich mit dem Ungefähren begnügt?
    • Frage an deepseek am 25.02.2025:  Wie funktioniert die strenge Definition von Allgemeinbegriffen (Universalien)?
    • Frage an deepseek am 04.01.2025: Gibt es Listen zu den - häufigsten - Definitionsfehlern?
    • Frage an deepseek am 25.02.2025: Stegmüller nannte auch den Konzeptualismus.
    • Frage an deepseek am 25.02.2025: Danke, das sind konzeptuelle Ausführungen, aber keine genaue Durchführung, z.B. bei Baum oder Liebe.
    • Frage an deepseek am 25.02.2025: Hm, Lebewesen sind lebendige Organismen erscheint mir zirkulär.
    • Frage an DeepSeek am 01.03.2025: Was ist von folgender Aussage zu halten: "Die Definitionslehre gehörte seit jeher zu den Stiefkindern der Wissenschaften und auch der Wissenschaftstheorie."  Essler (1982)´Wissenschaftstheorie I Definition und Reduktion, S. 76.
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    Definitionen im Umfeld Descartes, Spinoza und der Logik von Port Royal, Rationalismus 17. Jhd.
    • ChatGPT 3.5 Frage 01.04.2024: Spinoza gebraucht zwar viele Definitionen im Descartes oder in seiner Ethik, aber eine Definitionslehre scheint er nicht vorgelegt zu  haben.
    • ChatGPT 3.5 Nachfrage 01.04.2024: Kannte Spinoza die berühmte Logik von Port Royal, die 1662 anonym erschien?
    • ChatGPT 3.5 Nachfrage 01.04.2024: Stand der Logik, Definitionslehre und Methodik im 17. Jahrhundert
    • ChatGPT 3.5 Nachfrage 01.04.2024: Kennt die Definitionslehre von Descartes Definiendum und Definiens ?
    • ChatGPT 3.5 Nachfrage 01.04.2024: Kennt die Definitionslehre von Spinoza Definiendum und Definiens ?
    • ChatGPT 3.5 Nachfrage 01.04.2024: Wie definiert Descartes Gott ?
    • ChatGPT 3.5 Nachfrage 01.04.2024: Welche Anforderungen sind an eine Definiens zu stellen?
    • ChatGPT 3.5 Nachfrage 01.04.2024: Kann man sagen, dass jedes Wort im Definiens klar erklärt und in seiner Bedeutung eindeutig bekannt sein muss?

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    ChatGPT 3.5 Frage 07.04.2024: Ergeben sich aus Definitionen Folgerungen und damit neue Erkenntnisse?
    "Ja, aus Definitionen können durchaus Folgerungen abgeleitet und somit neue Erkenntnisse gewonnen werden. Definitionen dienen dazu, Begriffe zu klären und ihre Bedeutung festzulegen. Durch die Analyse von Definitionen können wir die impliziten Eigenschaften und Beziehungen eines Begriffs erkennen und logische Schlussfolgerungen über ihn ziehen.

    Hier sind einige Möglichkeiten, wie Definitionen zu neuen Erkenntnissen führen können:

    1. Identifikation von Eigenschaften: Durch die Analyse einer Definition können wir die wesentlichen Eigenschaften eines Begriffs identifizieren. Diese Eigenschaften können dazu beitragen, den Begriff genauer zu verstehen und seine Beziehung zu anderen Konzepten zu klären.
    2. Abgrenzung zu anderen Begriffen: Definitionen helfen dabei, einen Begriff von anderen ähnlichen Begriffen abzugrenzen. Durch die Identifizierung von Unterschieden können wir die spezifischen Merkmale eines Begriffs herausarbeiten und sein Verhältnis zu anderen Begriffen besser verstehen.
    3. Implikationen und logische Schlussfolgerungen: Definitionen können implizite Informationen enthalten, die durch logische Schlussfolgerungen erschlossen werden können. Zum Beispiel könnte eine Definition eines Begriffs implizieren, dass er bestimmte Eigenschaften oder Merkmale hat, die zu neuen Erkenntnissen über den Begriff führen.
    1. Klärung von Missverständnissen: Definitionen können dazu beitragen, Missverständnisse zu klären und Unklarheiten zu beseitigen. Durch die Festlegung einer einheitlichen Definition können wir sicherstellen, dass alle Beteiligten denselben Begriff verstehen und so effektiver kommunizieren können.
    2. Entwicklung neuer Theorien oder Modelle: Definitionen können auch als Grundlage für die Entwicklung neuer Theorien oder Modelle dienen. Indem wir die wesentlichen Merkmale eines Begriffs klären, können wir neue Zusammenhänge erkennen und theoretische Rahmenwerke aufbauen, die zu neuen Erkenntnissen führen.


    Insgesamt können Definitionen als Ausgangspunkt für die Erkenntnisgewinnung dienen, indem sie uns helfen, die Bedeutung von Begriffen zu klären, ihre Beziehungen zu anderen Begriffen zu verstehen und logische Schlussfolgerungen über sie zu ziehen.


    ChatGPT 3.5 Frage 07.04.2024: Was bedeutet in diesem Zusammenhang die etwas entwertend klingende Behauptung, Folgerungen aus Definitionen seien "nur"  analytisch wahr?
    "Die Aussage, dass Folgerungen aus Definitionen "nur" analytisch wahr sind, bezieht sich auf eine bestimmte Art von Wahrheit, die in der Philosophie als analytische Wahrheit bekannt ist. Analytische Wahrheit bezieht sich auf Aussagen, die wahr sind allein aufgrund der Bedeutung der verwendeten Begriffe oder Wörter, unabhängig von der Realität oder Erfahrung. Mit anderen Worten, analytische Wahrheiten sind tautologisch und in sich selbst begründet.
        Wenn wir Folgerungen aus Definitionen ziehen, insbesondere in Bezug auf die Analyse von Begriffen und Konzepten, können die daraus resultierenden Schlussfolgerungen als analytisch wahr betrachtet werden, da sie unmittelbar aus der Definition des Begriffs folgen. Zum Beispiel, wenn wir die Definition eines Quadrats als "ein Viereck mit vier gleich langen Seiten und vier rechten Winkeln" betrachten, dann ist die Aussage "Alle Seiten eines Quadrats sind gleich lang" analytisch wahr, weil sie direkt aus der Definition des Quadrats folgt.
        Die Verwendung des Wortes "nur" in der Aussage impliziert oft eine Abwertung oder Beschränkung des Wertes solcher Folgerungen. Einige Kritiker argumentieren, dass analytische Wahrheiten lediglich logische Tautologien sind und keine neuen Erkenntnisse über die Welt liefern. Sie behaupten, dass wahre Erkenntnisse über die Welt erfahrungsbasiert sein sollten und nicht nur auf der Analyse von Begriffen beruhen sollten.
        Auf der anderen Seite vertreten viele Philosophen die Ansicht, dass analytische Wahrheiten eine wichtige Rolle in der Philosophie und im Denken im Allgemeinen spielen. Sie argumentieren, dass die Klärung von Begriffen und die Festlegung von Definitionen ein entscheidender Schritt zur Gewinnung von Erkenntnissen ist und dass analytische Wahrheiten ein grundlegendes Element unseres Wissenssystems sind.
        Insgesamt ist die Bedeutung der Aussage, dass Folgerungen aus Definitionen "nur" analytisch wahr sind, Gegenstand anhaltender Debatten und Diskussionen in der Philosophie. Es ist wichtig zu erkennen, dass analytische Wahrheiten eine spezifische Art der Wahrheit darstellen und dass ihre Bedeutung und ihr Wert kontextabhängig sind."


    ChatGPT 3.5 Frage 07.04.2024: Es heißt, Definitionen dürfen nicht "kreativ" sein. Was hat es damit auf sich?
    "Die Aussage, dass Definitionen nicht "kreativ" sein dürfen, bezieht sich darauf, dass Definitionen in einem bestimmten Kontext eine klare und präzise Bedeutung haben sollten, die auf etablierten Konventionen, Standards oder Konzepten basiert. Wenn Definitionen zu kreativ oder subjektiv interpretiert werden, kann dies zu Verwirrung oder Missverständnissen führen und die Kommunikation erschweren.

    Hier sind einige Gründe, warum Definitionen nicht "kreativ" sein sollten:

    1. Konsistenz: Definitionen dienen dazu, Begriffe oder Konzepte zu klären und ihre Bedeutung festzulegen. Kreative oder subjektive Definitionen können dazu führen, dass Begriffe inkonsistent oder mehrdeutig verwendet werden, was zu Verwirrung oder Missverständnissen führen kann.
    2. Kommunikation: Eine klare und einheitliche Verwendung von Begriffen ist entscheidend für die effektive Kommunikation. Wenn Definitionen zu kreativ sind, können verschiedene Personen unterschiedliche Interpretationen desselben Begriffs haben, was die Kommunikation erschwert.
    3. Wissenschaftliche Integrität: In wissenschaftlichen oder akademischen Kontexten ist es wichtig, dass Definitionen auf etablierten Standards oder Konventionen basieren, um die Integrität der Forschung zu gewährleisten. Kreative Definitionen können dazu führen, dass Forschungsergebnisse weniger präzise oder verlässlich sind.
    4. Verständlichkeit: Definitionen sollten dazu dienen, Begriffe verständlich zu machen und ihr Verständnis zu fördern. Zu kreative Definitionen können die Verständlichkeit beeinträchtigen und es schwieriger machen, den Begriff zu verstehen.


    Das bedeutet jedoch nicht, dass Definitionen starr oder unveränderlich sein müssen. Definitionen können sich im Laufe der Zeit entwickeln und an neue Erkenntnisse oder Kontexte angepasst werden. Jedoch sollten solche Anpassungen auf begründeten Argumenten und klaren Überlegungen beruhen, anstatt rein subjektiv oder willkürlich zu sein.
        Insgesamt ist es wichtig, dass Definitionen klar, präzise und konsistent sind, um eine effektive Kommunikation und ein gemeinsames Verständnis zu fördern."
     



    Frage am 04.01.2025: Was ist von strengen Definitionen zu halten und wo kommt man besser zurecht wenn man sich mit dem Ungefähren begnügt?

    "Strenge Definitionen und ungefähre Beschreibungen haben jeweils ihre Vor- und Nachteile, die stark vom Kontext und den Zielen der Kommunikation oder Problemlösung abhängen. Hier eine Betrachtung der beiden Ansätze und ihrer jeweiligen Anwendungsbereiche:

    1. Vorteile und Anwendungsbereiche strenger Definitionen
    Strenge Definitionen zeichnen sich durch Klarheit, Präzision und Konsistenz aus. Sie sind besonders wertvoll in Kontexten, in denen Missverständnisse oder Ungenauigkeiten schwerwiegende Konsequenzen haben könnten.

    Wann strenge Definitionen sinnvoll sind:
        Wissenschaft und Forschung:

    • Wissenschaftliche Begriffe und Konzepte müssen eindeutig definiert sein, um reproduzierbare Ergebnisse und fundierte Diskussionen zu ermöglichen.
    • Beispiel: Die Definition von „Kraft“ in der Physik (F = ma) ist präzise und unumstößlich.
        Technik und Recht:
    •  Im technischen oder juristischen Bereich sind strenge Definitionen notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden.
    •  Beispiel: Verträge, Gesetze und Bedienungsanleitungen beruhen auf klaren, unzweideutigen Formulierungen.
        Bildung und Didaktik:
    • In der Lehre helfen strenge Definitionen, grundlegendes Wissen aufzubauen und Verständnis für komplexere Zusammenhänge zu fördern.
    • Beispiel: „Ein Dreieck ist ein Polygon mit drei Seiten und drei Winkeln.“
    • Medizin und Diagnostik:
    • Strikte Definitionen diagnostischer Kriterien (z. B. nach ICD-10 oder DSM-5) sichern die Vergleichbarkeit und Qualität der Diagnosen.
    • Beispiel: Die Definition einer „schweren depressiven Episode“ setzt klar definierte Symptome und deren Dauer voraus.


    Vorteile strenger Definitionen:

    • Eindeutigkeit: Minimierung von Interpretationsspielräumen.
    • Vergleichbarkeit: Schaffung einheitlicher Grundlagen.
    • Reproduzierbarkeit: Sicherstellung, dass Ergebnisse oder Aussagen überprüfbar sind.
    • Rechtssicherheit: Klare Regeln und Kriterien für Entscheidungen.


    Nachteile strenger Definitionen:

    • Begrenzung: Zu starre Definitionen können die Flexibilität einschränken und auf unvorhergesehene Situationen schlecht anwendbar sein.
    • Komplexität: Strenge Definitionen können schwer verständlich sein und erfordern oft tiefere Kenntnisse des Fachgebiets.


    2. Vorteile und Anwendungsbereiche des Ungefähren
    Ungefähre Beschreibungen sind flexibler und oft intuitiver. Sie eignen sich besonders für Situationen, in denen grobe Orientierung oder pragmatische Lösungen im Vordergrund stehen.
    Wann ungefähre Beschreibungen ausreichen:

        Alltagssituationen:

    •  Für einfache Kommunikation, in der Details keine Rolle spielen, reichen oft vage oder allgemeinverständliche Begriffe.
    •  Beispiel: „Das Wetter ist schön“ statt „Die Temperatur beträgt 23,5°C, der Wind weht mit 5 km/h aus Nordwest.“
    •  Kreative Prozesse:
      •  In Kunst, Literatur und Design kann eine gewisse Offenheit Raum für Interpretation und Innovation schaffen.
      •  Beispiel: Die Beschreibung einer „melancholischen Atmosphäre“ in einem Gedicht.
    •  Soziale Interaktionen:
      •  Vage Formulierungen helfen oft, Missverständnisse zu vermeiden oder eine empathischere Kommunikation zu fördern.
      •  Beispiel: „Mir geht es nicht so gut“ statt „Ich habe eine mittelgradige depressive Episode nach ICD-10.“
    •  Frühstadium von Problemlösungen:
      • Wenn die genaue Natur eines Problems noch nicht klar ist, können ungefähre Definitionen als vorläufiger Rahmen dienen.
      • Beispiel: „Wir brauchen eine Lösung für steigende Energiekosten“ statt „Wir benötigen eine 15%ige Reduktion des Stromverbrauchs.“


    Vorteile des Ungefähren:

    • Flexibilität: Anpassung an unterschiedliche Situationen oder Perspektiven.
    • Intuition: Verständlich für Laien oder in informellen Kontexten.
    • Kreativität: Förderung neuer Ansätze durch Offenheit und Interpretation.
    • Zeitersparnis: Weniger Aufwand in der Erarbeitung.


    Nachteile des Ungefähren:

    • Unklarheit: Risiko von Missverständnissen oder Fehlinterpretationen.
    • Subjektivität: Abhängigkeit von individuellen Interpretationen.
    • Mangelnde Vergleichbarkeit: Schwierigkeit, allgemeingültige Aussagen zu treffen.


    3. Wann Strenge oder Ungefähres bevorzugt werden sollte

    • Kontext Strenge Definition Ungefähre Beschreibung
    • Wissenschaft und Technik Eindeutig erforderlich Nicht sinnvoll
    • Kunst und Kultur Selten notwendig Fördert Ausdruckskraft und Interpretation
    • Medizin und Diagnostik Für Diagnosen unverzichtbar Für Gesprächseinstiege oder Empathie sinnvoll
    • Soziale Interaktion Kann zu starr wirken Fördert Verständnis und Dialog
    • Frühstadium von Innovationen Eingeschränkte Flexibilität Hilft, erste Ideen zu entwickeln
    • Alltag und Umgangssprache Oft unnötig komplex Praktisch und leicht verständlich


    Fazit

    • Strenge Definitionen sind unverzichtbar, wenn Klarheit, Vergleichbarkeit oder Sicherheit erforderlich sind.
    • Ungefähre Beschreibungen sind nützlich, wenn Flexibilität, Kreativität oder zwischenmenschliche Verständigung im Vordergrund stehen.


    Der beste Ansatz hängt vom Ziel und Kontext ab – die Kunst liegt oft in der Balance zwischen beiden Methoden."
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    Frage an deepseek am 25.02.2025:  Wie funktioniert die strenge Definition von Allgemeinbegriffen (Universalien)?

    Die strenge Definition von Allgemeinbegriffen, auch Universalien genannt, ist ein zentrales Thema in der Philosophie, insbesondere in der Metaphysik und Erkenntnistheorie. Universalien sind allgemeine Begriffe oder Eigenschaften, die auf multiple Einzeldinge (Partikularien) zutreffen können. Beispiele für Universalien sind Begriffe wie "Rotheit", "Menschheit" oder "Gerechtigkeit". Die Frage, wie diese Universalien genau zu definieren sind und in welchem Verhältnis sie zu den Einzeldingen stehen, hat im Laufe der Philosophiegeschichte verschiedene Antworten hervorgebracht. Hier sind die wichtigsten Positionen:

        Realismus:
            Platonischer Realismus: Nach Platon existieren Universalien unabhängig von den Einzeldingen in einer eigenen, immateriellen Welt der Ideen. Zum Beispiel existiert die Idee der "Gerechtigkeit" unabhängig von gerechten Handlungen oder Personen.
            Aristotelischer Realismus: Aristoteles hingegen vertrat die Auffassung, dass Universalien zwar real sind, aber nur in den Einzeldingen existieren. Die "Rotheit" existiert also nicht unabhängig von roten Gegenständen, sondern nur in ihnen.

        Nominalismus:
            Der Nominalismus bestreitet die reale Existenz von Universalien. Nach dieser Auffassung sind Allgemeinbegriffe lediglich Namen (Nomina), die wir verwenden, um Gruppen von ähnlichen Einzeldingen zu bezeichnen. Es gibt keine eigenständige Existenz von "Rotheit" oder "Menschheit"; diese Begriffe sind nur sprachliche Konventionen.
            Konzeptualismus: Eine Variante des Nominalismus ist der Konzeptualismus, der annimmt, dass Universalien zwar nicht in der Realität existieren, aber als mentale Konzepte in unserem Geist vorhanden sind.

        Tropentheorie:
            Die Tropentheorie ist eine moderne Variante, die versucht, eine Zwischenposition einzunehmen. Sie besagt, dass Eigenschaften wie "Rotheit" nicht als Universalien existieren, sondern als individuelle Eigenschaften (Tropen) in den Einzeldingen. Jeder rote Gegenstand hat seine eigene, individuelle "Rotheit", die zwar ähnlich, aber nicht identisch mit der "Rotheit" anderer Gegenstände ist.

        Formale Ontologie:
            In der modernen analytischen Philosophie wird oft versucht, Universalien durch formale ontologische Systeme zu definieren. Hier werden Universalien als abstrakte Entitäten behandelt, die in einer hierarchischen Struktur von Begriffen und Kategorien eingeordnet werden können.

    Die strenge Definition von Universalien hängt also stark von der philosophischen Position ab, die man einnimmt. Während der Realismus Universalien als reale Entitäten betrachtet, reduziert der Nominalismus sie auf sprachliche oder mentale Konstrukte. Die Tropentheorie und formale Ontologie bieten alternative Ansätze, die versuchen, die Probleme beider Positionen zu überwinden."



    Frage an deepseek am 25.02.2025: Stegmüller nannte auch den Konzeptualismus.

    Richtig, Wolfgang Stegmüller, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Philosophen des 20. Jahrhunderts, hat sich intensiv mit dem Universalienproblem auseinandergesetzt und dabei auch den Konzeptualismus als eine wichtige Position hervorgehoben. Der Konzeptualismus ist eine Variante des Nominalismus und spielt eine zentrale Rolle in der Debatte um die Natur von Allgemeinbegriffen (Universalien).

    Konzeptualismus nach Stegmüller

    Der Konzeptualismus vertritt die Auffassung, dass Universalien nicht als eigenständige Entitäten in der realen Welt existieren (wie im Realismus), sondern als mentale Konzepte oder Vorstellungen im menschlichen Geist. Das bedeutet:
        Allgemeinbegriffe wie "Rotheit" oder "Menschheit" sind keine objektiven, von uns unabhängigen Entitäten.
        Stattdessen sind sie gedankliche Abstraktionen, die wir bilden, um ähnliche Einzeldinge (Partikularien) zu kategorisieren.
        Diese Konzepte existieren also nur in unserem Bewusstsein und sind das Ergebnis unserer kognitiven Fähigkeit, Gemeinsamkeiten zwischen Einzeldingen zu erkennen und zu verallgemeinern.

    Stegmüllers Beitrag
    Stegmüller hat in seiner Analyse des Universalienproblems den Konzeptualismus als eine mittlere Position zwischen dem Realismus und dem radikalen Nominalismus dargestellt:
        Der Realismus behauptet, dass Universalien unabhängig von unserem Denken existieren (sei es in einer platonischen Ideenwelt oder in den Einzeldingen selbst).
        Der radikale Nominalismus lehnt die Existenz von Universalien vollständig ab und betrachtet Allgemeinbegriffe als bloße sprachliche Konventionen.
        Der Konzeptualismus hingegen anerkennt, dass Allgemeinbegriffe eine gewisse Realität haben – allerdings nur als mentale Konstrukte, die wir zur Organisation unserer Erfahrungswelt verwenden.

    Beispiel zur Veranschaulichung
    Nehmen wir den Begriff "Baum":
        Nach dem Realismus (z. B. Platon) existiert die Idee des Baumes unabhängig von allen einzelnen Bäumen in einer abstrakten Welt.
        Nach dem Nominalismus gibt es nur einzelne Bäume, und der Begriff "Baum" ist lediglich ein Name, den wir für diese Einzeldinge verwenden.
        Nach dem Konzeptualismus ist der Begriff "Baum" ein mentales Konzept, das wir bilden, um die Gemeinsamkeiten zwischen verschiedenen Einzelbäumen zu erfassen. Es existiert also in unserem Geist, aber nicht in der Welt "da draußen".

    Kritik und Diskussion

    Stegmüller hat auch darauf hingewiesen, dass der Konzeptualismus bestimmte Schwierigkeiten mit sich bringt:
        Subjektivität: Wenn Allgemeinbegriffe nur mentale Konstrukte sind, wie können wir dann sicher sein, dass verschiedene Menschen dieselben Konzepte bilden? Dies könnte zu einer Relativierung von Begriffen führen.
        Objektivität des Wissens: Wenn Universalien nur in unserem Geist existieren, wie können wir dann objektives Wissen über die Welt erlangen, das über individuelle Vorstellungen hinausgeht?

    Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Konzeptualismus eine wichtige Position in der Universalien-Debatte, da er versucht, die Vorteile des Realismus (die Anerkennung von Allgemeinbegriffen) mit den Einsichten des Nominalismus (die Ablehnung von abstrakten Entitäten) zu verbinden.

    Stegmüllers Werk hat dazu beigetragen, diese Debatte in der analytischen Philosophie weiter zu vertiefen und die verschiedenen Positionen klar voneinander abzugrenzen."



    Frage an deepseek am 25.02.2025: Danke, das sind konzeptuelle Ausführungen, aber keine genaue Durchführung, z.B. bei Baum oder Liebe.

    Vielen Dank für die Rückmeldung! Du hast recht – ich habe bisher eher die theoretischen Positionen (Realismus, Nominalismus, Konzeptualismus) erläutert, aber noch nicht konkret gezeigt, wie man einen Allgemeinbegriff wie "Baum" oder "Liebe" streng definieren kann. Lassen wir die philosophischen Positionen nun beiseite und gehen wir Schritt für Schritt vor, wie man einen Allgemeinbegriff genau definieren kann. Am Beispiel des Begriffs "Baum" zeige ich dir, wie man dabei vorgehen kann.

    1. Allgemeinbegriffe definieren: Grundprinzipien
    Eine strenge Definition eines Allgemeinbegriffs wie "Baum" erfordert:
        Merkmalsanalyse: Welche Eigenschaften sind notwendig und hinreichend, um etwas als Baum zu klassifizieren?
        Abgrenzung: Wie unterscheidet sich ein Baum von anderen ähnlichen Begriffen (z. B. Strauch, Pflanze)?
        Präzision: Die Definition sollte so klar sein, dass sie auf alle Fälle anwendbar ist, die unter den Begriff fallen, und alle ausschließt, die nicht darunter fallen.

    2. Schritt-für-Schritt-Definition am Beispiel "Baum"
    Schritt 1: Empirische Beobachtung
    Zunächst sammeln wir Beispiele von Dingen, die wir als "Bäume" bezeichnen:
        Eiche, Birke, Apfelbaum, Palme, Tanne usw.

    Schritt 2: Identifikation gemeinsamer Merkmale
    Wir analysieren, was diese Beispiele gemeinsam haben:
        Lebewesen: Bäume sind lebende Organismen.
        Pflanzen: Sie gehören zum Reich der Pflanzen.
        Holziger Stamm: Sie haben einen verholzten Stamm, der sich von der Wurzel bis zur Krone erstreckt.
        Langlebigkeit: Bäume sind mehrjährig und wachsen über viele Jahre hinweg.
        Größe: Sie erreichen eine gewisse Mindesthöhe (z. B. über 3 Meter), was sie von Sträuchern unterscheidet.
        Verzweigung: Sie haben eine klar abgegrenzte Krone mit verzweigten Ästen und Blättern (oder Nadeln).

    Schritt 3: Notwendige und hinreichende Bedingungen
    Wir formulieren die Merkmale so, dass sie notwendig (jeder Baum muss sie erfüllen) und hinreichend (alles, was sie erfüllt, ist ein Baum) sind:
        Ein Baum ist ein mehrjähriges, verholztes Pflanzenwesen mit einem dominanten Stamm, der sich in Äste und eine Krone verzweigt, und das eine Mindesthöhe (z. B. 3 Meter) erreicht.

    Schritt 4: Abgrenzung von ähnlichen Begriffen
        Strauch: Ein Strauch hat keinen dominanten Stamm, sondern verzweigt sich bereits nahe dem Boden.
        Pflanze: Der Begriff "Pflanze" ist weiter gefasst und umfasst auch Kräuter, Gräser und Blumen, die nicht verholzt sind.
        Palme: Palmen sind eine Sonderform, da sie keinen verzweigten Stamm haben, aber dennoch als Bäume gelten, weil sie die anderen Merkmale erfüllen.

    Schritt 5: Formulierung der Definition
    Eine strenge Definition könnte so aussehen:
        Ein Baum ist ein mehrjähriges, verholztes Pflanzenwesen, das durch einen dominanten, aufrechten Stamm charakterisiert ist, der sich in Äste und eine Krone verzweigt, und das eine Mindesthöhe von 3 Metern erreicht.

    3. Probleme und Herausforderungen
    Auch bei einer strengen Definition gibt es Grenzfälle, die zeigen, dass Definitionen oft nicht absolut perfekt sind:
        Bonsai-Bäume: Sie sind klein, aber dennoch Bäume, weil sie die strukturellen Merkmale erfüllen.
        Palmen: Sie haben keine verzweigte Krone, werden aber dennoch als Bäume klassifiziert.
        Grenzfälle: Junge Bäume, die noch nicht 3 Meter hoch sind – sind sie schon Bäume oder noch Sträucher?
    Diese Fälle zeigen, dass Definitionen oft graduell oder kontextabhängig sein können.

    4. Analoges Vorgehen für abstrakte Begriffe wie "Liebe"

    Für abstrakte Begriffe wie "Liebe" ist die Definition schwieriger, da sie nicht empirisch beobachtbar sind. Hier könnte man wie folgt vorgehen:

    Schritt 1: Merkmalsanalyse
        Emotion: Liebe ist eine intensive positive Emotion.
        Bindung: Sie beinhaltet eine tiefe Verbundenheit zu einer Person, einem Objekt oder einer Idee.
        Handlungen: Liebe äußert sich oft in fürsorglichen Handlungen.
        Dauer: Sie ist oft langfristig und stabil.

    Schritt 2: Definition
        Liebe ist eine intensive, positive Emotion, die durch eine tiefe Verbundenheit zu einer Person, einem Objekt oder einer Idee gekennzeichnet ist und sich in fürsorglichen Handlungen und langfristiger Stabilität äußert.

    Fazit
    Eine strenge Definition eines Allgemeinbegriffs erfordert:
        Empirische Beobachtung und Sammlung von Beispielen.
        Identifikation notwendiger und hinreichender Merkmale.
        Präzise Formulierung der Definition.
        Abgrenzung von ähnlichen Begriffen.
        Reflexion über Grenzfälle.

    Am Beispiel "Baum" haben wir gesehen, wie man dies konkret umsetzen kann. Bei abstrakten Begriffen wie "Liebe" ist das Vorgehen ähnlich, aber die Definition bleibt aufgrund der Subjektivität solcher Begriffe oft weniger scharf."


    Frage an deepseek am 25.02.2025: Hm, Lebewesen sind lebendige Organismen erscheint mir zirkulär.

    Du hast absolut recht – die Formulierung "Lebewesen sind lebendige Organismen" ist tatsächlich zirkulär und damit keine sinnvolle Definition. Das ist ein guter Hinweis, und ich danke dir dafür! Lassen wir diesen Fehler beiseite und gehen wir noch einmal präziser vor, um den Begriff "Baum" ohne Zirkularität zu definieren.

    Korrekte Definition von "Baum" ohne Zirkularität

    Schritt 1: Empirische Beobachtung
    Wir betrachten wieder Beispiele von Bäumen: Eiche, Birke, Apfelbaum, Tanne, Palme usw.

    Schritt 2: Identifikation gemeinsamer Merkmale
    Wir analysieren, was diese Beispiele gemeinsam haben, ohne zirkuläre Formulierungen zu verwenden:

        Biologische Klassifikation: Bäume gehören zum Reich der Pflanzen (Plantae).
        Struktur: Sie haben einen verholzten Stamm, der aus Lignin und Zellulose besteht und strukturelle Festigkeit verleiht.
        Wachstumsform: Der Stamm wächst aufrecht und verzweigt sich in Äste, die eine Krone mit Blättern oder Nadeln tragen.
        Größe: Bäume erreichen eine Mindesthöhe (z. B. 3 Meter), was sie von Sträuchern unterscheidet.
        Lebensdauer: Sie sind mehrjährig und können über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte hinweg wachsen.

    Schritt 3: Notwendige und hinreichende Bedingungen
    Wir formulieren die Merkmale so, dass sie notwendig (jeder Baum muss sie erfüllen) und hinreichend (alles, was sie erfüllt, ist ein Baum) sind:

        Ein Baum ist ein Pflanzenwesen mit einem verholzten, aufrechten Stamm, der sich in Äste und eine Krone verzweigt, eine Mindesthöhe von 3 Metern erreicht und mehrjährig ist.

    Schritt 4: Abgrenzung von ähnlichen Begriffen
        Strauch: Ein Strauch hat keinen dominanten Stamm, sondern verzweigt sich bereits nahe dem Boden.
        Pflanze: Der Begriff "Pflanze" ist weiter gefasst und umfasst auch Kräuter, Gräser und Blumen, die nicht verholzt sind.
        Palme: Palmen sind eine Sonderform, da sie keinen verzweigten Stamm haben, aber dennoch als Bäume gelten, weil sie die anderen Merkmale erfüllen.

    Schritt 5: Formulierung der Definition
    Eine präzise und nicht-zirkuläre Definition könnte so aussehen:
        Ein Baum ist ein Pflanzenwesen mit einem verholzten, aufrechten Stamm, der sich in Äste und eine Krone verzweigt, eine Mindesthöhe von 3 Metern erreicht und mehrjährig ist.

    Warum diese Definition nicht zirkulär ist
        "Pflanzenwesen": Dies ist eine klare biologische Klassifikation, die auf der taxonomischen Einteilung der Lebewesen basiert.
        "Verholzt": Dies bezieht sich auf die chemische Zusammensetzung des Stammes (Lignin und Zellulose), die strukturelle Festigkeit verleiht.
        "Aufrechter Stamm": Dies beschreibt die Wachstumsform ohne Rückgriff auf den Begriff "Baum".
        "Äste und Krone": Dies sind konkrete strukturelle Merkmale.
        "Mindesthöhe" und "mehrjährig": Dies sind messbare Kriterien.

    Zusammenfassung
    Eine strenge Definition muss:
        Konkrete Merkmale benennen, die nicht zirkulär sind.
        Notwendige und hinreichende Bedingungen formulieren.
        Abgrenzungen zu ähnlichen Begriffen vornehmen.

    Indem wir uns auf strukturelle, chemische und messbare Eigenschaften konzentrieren, vermeiden wir Zirkularität und schaffen eine klare, präzise Definition. Danke nochmals für den Hinweis – er hat geholfen, die Definition zu verbessern! :-)"



    Frage am 04.01.2025: Gibt es Listen zu den - häufigsten - Definitionsfehlern?

    "Ja, es gibt in der Wissenschaft, Philosophie und Didaktik Analysen und Listen zu typischen Definitionsfehlern. Diese Fehler treten auf, wenn eine Definition ihre grundlegende Funktion – nämlich Klarheit, Abgrenzung und Verständlichkeit zu schaffen – nicht erfüllt. Hier sind die häufigsten Definitionsfehler, ihre Merkmale und Beispiele:

    1. Zirkuläre Definition
        Beschreibung: Der zu definierende Begriff wird direkt oder indirekt in der Definition verwendet, was die Erklärung nutzlos macht.
        Beispiel: „Intelligenz ist die Fähigkeit, intelligent zu handeln.“
        Problem: Keine zusätzliche Erkenntnis, der Begriff wird nicht erklärt.
        Vermeidung: Auf Synonyme oder Rückbezüge auf den Begriff verzichten, stattdessen grundlegende Eigenschaften nennen.

    2. Zu weite Definition
        Beschreibung: Die Definition umfasst mehr, als sie sollte, und schließt Dinge ein, die nicht zum Begriff gehören.
        Beispiel: „Ein Vogel ist ein Tier, das fliegen kann.“
        (Fledermäuse oder Insekten würden auch darunter fallen.)
        Problem: Unklare Abgrenzung, Verwechslungsgefahr.
        Vermeidung: Zusätzliche einschränkende Kriterien angeben.

    3. Zu enge Definition
        Beschreibung: Die Definition schließt Fälle aus, die eigentlich dazugehören.
        Beispiel: „Ein Vogel ist ein Tier, das fliegen kann und gelbe Federn hat.“
        (Schließt Pinguine oder Krähen aus.)
        Problem: Die Definition ist nicht vollständig.
        Vermeidung: Alle wesentlichen Merkmale und Varianten des Begriffs einbeziehen.

    4. Definition durch Beispiele
        Beschreibung: Statt einer allgemeinen Beschreibung werden nur Beispiele aufgeführt.
        Beispiel: „Ein Säugetier ist ein Tier wie ein Hund, eine Katze oder ein Pferd.“
        Problem: Die Definition ist unvollständig und nicht universell anwendbar.
        Vermeidung: Die Gemeinsamkeiten der Beispiele in einer abstrakten Beschreibung formulieren.

    5. Negative Definition
        Beschreibung: Ein Begriff wird nur durch das beschrieben, was er nicht ist.
        Beispiel: „Ein Amateur ist jemand, der kein Profi ist.“
        Problem: Die Definition gibt keine positive Information über den Begriff.
        Vermeidung: Eine Definition sollte die Eigenschaften des Begriffs aktiv beschreiben.

    6. Tautologische Definition
        Beschreibung: Der Begriff wird durch eine bedeutungsgleiche Wendung definiert, ohne neue Informationen zu liefern.
        Beispiel: „Eine Wahrheit ist eine wahre Aussage.“
        Problem: Keine inhaltliche Klärung, keine zusätzlichen Erkenntnisse.
        Vermeidung: Synonyme vermeiden und grundlegende Eigenschaften erklären.

    7. Vagheit
        Beschreibung: Die Definition ist unklar oder mehrdeutig und lässt zu viel Interpretationsspielraum.
        Beispiel: „Ein Künstler ist jemand, der kreativ ist.“
        (Was genau ist „kreativ“? Was macht einen Künstler aus?)
        Problem: Fehlende Präzision erschwert die Anwendung der Definition.
        Vermeidung: Klare, spezifische Kriterien formulieren.

    8. Mehrdeutigkeit
        Beschreibung: Die Definition enthält Begriffe oder Ausdrücke, die selbst unklar oder in mehreren Bedeutungen verwendbar sind.
        Beispiel: „Ein Kreis ist eine runde Figur.“
        („Rund“ ist keine präzise geometrische Beschreibung.)
        Problem: Erschwert die Verständlichkeit oder führt zu Missverständnissen.
        Vermeidung: Eindeutige und klare Sprache verwenden.

    9. Normative Definition
        Beschreibung: Eine Definition drückt eine Wertung oder Norm aus, anstatt den Begriff neutral zu beschreiben.
        Beispiel: „Ein guter Arzt ist jemand, der seine Patienten immer heilt.“
        Problem: Unwissenschaftlich und subjektiv, da Definitionen keine Wertungen enthalten sollten.
        Vermeidung: Wertungen und Bewertungen vermeiden, neutrale Sprache verwenden.

    10. Unvollständige Definition
        Beschreibung: Die Definition nennt nicht alle wesentlichen Merkmale des Begriffs.
        Beispiel: „Eine Demokratie ist ein politisches System, in dem gewählt wird.“
        (Lässt andere zentrale Aspekte wie Meinungsfreiheit aus.)
        Problem: Die Definition wird unbrauchbar, da sie nicht den gesamten Begriff abdeckt.
        Vermeidung: Alle relevanten Eigenschaften einbeziehen.

    11. Relativismusfehler
        Beschreibung: Der Begriff wird durch einen Kontext oder eine Perspektive definiert, ohne allgemeingültige Kriterien.
        Beispiel: „Glück ist, was jeder für sich selbst als Glück empfindet.“
        Problem: Keine allgemeine Verwendbarkeit, subjektive Beliebigkeit.
        Vermeidung: Allgemeine, objektive Kriterien verwenden.

    12. Selbstwiderspruch
        Beschreibung: Die Definition enthält widersprüchliche Aussagen.
        Beispiel: „Ein Paradoxon ist eine Aussage, die wahr und nicht wahr ist.“
        Problem: Die Definition kann nicht sinnvoll angewendet werden.
        Vermeidung: Widersprüche beseitigen und klare Aussagen formulieren.

    Wie Definitionsfehler vermieden werden können

        Prüfung auf Logik und Konsistenz: Ist die Definition widerspruchsfrei und logisch aufgebaut?
        Präzise und klare Sprache: Vage oder mehrdeutige Begriffe vermeiden.
        Abgrenzung von anderen Begriffen: Sicherstellen, dass der Begriff nur das umfasst, was er soll.
        Test auf Anwendbarkeit: Kann die Definition in realen Kontexten sinnvoll verwendet werden?
        Feedback einholen: Andere Personen prüfen lassen, ob die Definition verständlich und vollständig ist.

    Diese Fehlerlisten werden oft in der Philosophie (z. B. im Kontext von Begriffsanalysen) oder in didaktischen Kontexten (z. B. zur Lehre von Definitionstechniken) genutzt. Eine bewusste Auseinandersetzung mit Definitionsfehlern kann helfen, präzisere und sinnvollere Definitionen zu entwickeln."
     



    Frage an DeepSeek am 01.03.2025: Was ist von folgender Aussage zu halten: "Die Definitionslehre gehörte seit jeher zu den Stiefkindern der Wissenschaften und auch der Wissenschaftstheorie."  Essler (1982)´Wissenschaftstheorie I Definition und Reduktion, S. 76

    Die Aussage von Essler (1982), dass die Definitionslehre ein „Stiefkind der Wissenschaften und auch der Wissenschaftstheorie“ sei, ist eine kritische und zugleich provokante Feststellung, die einige wichtige Aspekte der Wissenschaftsphilosophie und -praxis berührt. Hier eine Einordnung und Bewertung dieser Aussage:

    1. Bedeutung der Definitionslehre in den Wissenschaften
        Grundlagenfunktion: Definitionen sind zentral für die Klarheit und Präzision wissenschaftlicher Begriffe. Sie legen fest, worüber gesprochen wird und schaffen eine gemeinsame Basis für Forschung und Diskussion.
        Problematik der Definitionen: Trotz ihrer Bedeutung wird die Definitionslehre oft als „technisch“ oder „trocken“ wahrgenommen und erhält weniger Aufmerksamkeit als andere Aspekte der Wissenschaftstheorie, wie z. B. Methodologie oder Erkenntnistheorie.

    2. Gründe für die Vernachlässigung der Definitionslehre
        Pragmatismus in der Forschung: Viele Wissenschaftler konzentrieren sich auf empirische Forschung und praktische Anwendungen, während theoretische Grundlagenarbeit, wie die Klärung von Begriffen, oft als nachrangig betrachtet wird.
        Komplexität und Uneinigkeit: Definitionen sind oft umstritten, da sie von theoretischen Vorannahmen abhängen. In vielen Disziplinen gibt es keine allgemeingültigen Definitionen, sondern konkurrierende Konzepte.
        Unterschätzung der Bedeutung: Die Definitionslehre wird manchmal als „bloße Vorarbeit“ oder „Handwerkszeug“ abgetan, obwohl sie die Grundlage für präzises Denken und Forschen bildet.

    3. Folgen der Vernachlässigung
        Begriffliche Unschärfe: Fehlende oder unklare Definitionen können zu Missverständnissen, Fehlinterpretationen und ineffizienter Forschung führen.
        Theoriefragmentierung: Unterschiedliche Definitionen desselben Begriffs in verschiedenen Forschungsrichtungen erschweren den wissenschaftlichen Dialog und die Integration von Erkenntnissen.
        Mangelnde Wissenschaftlichkeit: Unklare Begriffe können die Wissenschaft anfällig für Pseudowissenschaft oder unwissenschaftliche Argumentation machen.

    4. Einordnung der Aussage Esslers
        Zustimmung: Esslers Kritik ist berechtigt, da die Definitionslehre tatsächlich oft vernachlässigt wird, obwohl sie eine zentrale Rolle in der Wissenschaft spielt. Viele Disziplinen neigen dazu, sich auf empirische oder anwendungsorientierte Aspekte zu konzentrieren, während die begriffliche Grundlagenarbeit in den Hintergrund tritt.
        Kritische Reflexion: Gleichzeitig könnte man argumentieren, dass die Definitionslehre in einigen Bereichen (z. B. Logik, Mathematik, formale Wissenschaften) durchaus Beachtung findet. Die Vernachlässigung ist also nicht universell, sondern eher in bestimmten Disziplinen oder Forschungstraditionen ausgeprägt.
        Aufruf zur Verbesserung: Esslers Aussage kann als Appell verstanden werden, der Definitionslehre mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ihre Bedeutung für die Wissenschaft anzuerkennen.

    5. Fazit
    Esslers Aussage ist ein wichtiger Hinweis auf ein oft übersehenes Problem in den Wissenschaften. Die Definitionslehre ist zwar nicht spektakulär, aber unverzichtbar für die Klarheit, Präzision und Konsistenz wissenschaftlicher Arbeit. Ihre Vernachlässigung kann zu erheblichen Problemen führen, während ihre Pflege die Qualität und Verständlichkeit der Wissenschaft fördert. Es wäre daher wünschenswert, der Definitionslehre in Forschung und Lehre einen höheren Stellenwert einzuräumen."
     
     
     
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    GIPT= General and Integrative Psychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Querverweise
    Standort: KI allgemein zu Definition und definieren.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf  (DAS). KI allgemein zu Definition und definieren. IP-GIPT. Erlangen: https://www.sgipt.org/wisms/gb/Defin_ChatGPT.htm
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