Geschichte des deutschen Widerstandes im 3. Reich
Nach der Quelle: 1933,
1934, 1935, 1936,
1937, 1938, 1939,
1940, 1941, 1942,
1943, 1944.
aufbereitet für das Internet von Rudolf Sponsel, Erlangen
30.1. | Adolf Hitler Reichskanzler einer sog. „nationalen Regierung" aus Nationalsozialisten und Deutschnationalen. Stufenweise wird das totalitäre nationalsozialistische System errichtet. |
23.3. | Rede des sozialdemokratischen Parteiführers O. Wels im Reichstag gegen das "Ermächtigungsgesetz". |
September | M. Niemöller gründet in Berlin-Dahlem den "Pfarrer-Notbund" (Keimzelle der "Bekennenden Kirche"); Weihnachten gehören ihm bereits 6000 Pfarrer an (das ist ein Drittel aller evangelischen Geistlichen). |
7.2. | Indizierung des Buches von A. Rosenberg „Der Mythus des 20. Jahrhunderts" durch die kath. Kirche. |
22.4. | Erstes gemeinsames Auftreten der "Bekennenden Kirche" in Ulm. |
7.6. | Gemeinsamer Hirtenbrief des deutschen Episkopates: Darlegung und Verteidigung des wahren Glaubens gegen die Irrtümer der Zeit. |
17.6. | Papens (von Edgar Jung) entworfene Rede in Marburg. |
19./20.4. | Die Evang. Kirche beruft sich auf das "kirchliche Notrecht" (Zweite
Bekenntnissynode).
Illegale Tätigkeit (in Betriebszellen u. a.) sozialistischer und gewerkschaftlicher Kreise setzt ein. |
4./5.3. | Zurückweisung der nationalsozialistischen Weltanschauung
auf der Bekenntnissynode der evgl. Kirche der Altpreußischen Union
("Wir sehen unser Volk von einer tödlichen Gefahr bedroht. Die Gefahr
besteht in einer neuen Religion").
Verstärkter Kampf der NSDAP gegen die katholische Bekenntnisschule. |
August | Denkschrift der deutschen katholischen Bischöfe an Adolf Hitler zur religiös-kirchlichen Lage. |
Mai | Denkschrift des radikalen Flügels der kämpfenden evgl. Kirche gegen die "Entchristlichung" des deutschen Lebens und gegen die "Beseitigung des Rechtsstaates" (Für Hitler bestimmt). |
10.9. | Gemeinsamer Hirtenbrief des deutschen Episkopates zum Schutze der Bekenntnisschule. |
4.3. | Rundschreiben Papst Pius XI. "Mit brennender Sorge" gegen
das "Völkische Neuheidentum".
Höhepunkt des Kirchenkampfes: etwa 800 Mitglieder der "Bekennenden Kirche" und zahlreiche katholische Geistliche werden verhaftet und ins K.Z. gebracht. |
5 5. | Erste Denkschrift des Chefs d. Genst. d. H., General L. Beck, gegen Hitlers Aggressionspolitik. |
3.6. | Becks zweite Denkschrift. |
16.7. | Becks große dritte Denkschrift (Warnung vor einer Katastrophe). |
29.7. | Becks Vortrag beim ObdH, Gen.Oberst v. Brauchitsch (Erster Keim für
eine
Staatsstreichplanung). |
19.8. | Unterredung Churchills mit Ewald von Kleist.
Gemeinsamer Hirtenbrief des deutschen Episkopates über Kampf gegen Kirche und Christentum in Deutschland. |
31.8. | Entlassung Becks (öffentlich erst Ende Oktober bekanntgegeben). |
7.9. | E. Kordt legt dem britischen Außenminister Halifax eine Erklärung des Staatssekr. v. Weizsäcker vor (Forderung nach einer unzweideutigen Stellungnahme der britischen Regierung gegen Hitlers Kriegspolitik). |
28.9. | Zum ersten Mal Festnahme Hitlers vorgesehen (Halder-Witzleben-Oster-Aktion); infolge des Münchener Abkommens unausführbar. |
12.12. | Stellungnahme zu "Die große Lüge des politischen Katholizismus" von Dr. Konrad Graf von Preysing, Bischof von Berlin, überreicht den Mitgliedern der deutschen Reichsregierung und den deutschen Bischöfen. |
Sommer | Im Ausland berichten über Hitlers Politik: Goerdeler in England und Frankreich, Pechel in England, Trott zu Solz und die Brüder Kordt in den USA und England, Schlabrendorff in England. |
3.9. | Gen.Oberst v. Hammerstein (OB einer Armeegruppe im Westen) beabsichtigt, Hitler bei einem Frontbesuch festzunehmen. (Der Frontbesuch wird abgesagt.) |
Oktober | Erster Versuch von J. Müller, mit der britischen Regierung über den Vatikan Verbindung aufzunehmen. |
11.10. und
31.10. |
Denkschriften des Gen.Oberst W. Ritter v. Leeb (OB der HGr. C) gegen Hitlers geplante Westoffensive. |
Anf.Nov. | Erstes Attentat auf Hitler (Halder-Oster-Kordt) wegen des Bürgerbräu-Attentats (Eiser) am 8. 11. und infolge des Zögerns der Generale nicht ausgeführt. |
27.11. | Engerer Kontakt zwischen Leuschner (SPD) - Kaiser (Christl. Gewerksch.) und Beck - Goerdeler hergestellt. |
Nov.-Febr.
1940 |
Trott zu Solz sondiert in den Vereinigten Staaten.
|
Jan-Febr | Erstes (bis heute bekannt gewordenes) Verfassungsprogramm für den Fall des Umsturzes ausgearbeitet (Goerdeler-Hassell) mit der Primärforderung, die "Würde des Gesetzes" wiederherzustellen. |
22.2. | Aussprache Hassells mit J. Lonsdale Bryans in Arosa. |
14./15.4. | Zweite Aussprache. |
30.5. | Friedensplan Goerdelers für die britische Regierung bestimmt. |
20.6. | Gemeinsamer Hirtenbrief des deutschen Episkopates über die Bedrückung der Kirche in Deutschland. |
16.7. | Denkschrift Kardinal Bertrams an das Reichsjustizministerium über Tötung Geisteskranker. |
28.7. | Bischof Clemens Graf von Galen erhebt beim Polizeipräsidenten Münster Anklage wegen Mordes sog. "unproduktiver Volksgenossen" in Heilanstalten. |
4.8. | Plan, Hitler während einer Besprechung im Hauptquartier der Heeresgruppe Mitte (v. Bock) zu beseitigen, wegen zu starker Sicherungsmaßnahmen aufgegeben. |
Ende Nov | Erneuter Versuch der Widerstandsgruppe Beck-Goerdeler, Verbindung mit der amerikanischen Regierung herzustellen (über P. L. Lochner). |
Ende Dez | GFM v. Witzleben ist bereit, mit Beck und Goerdeler an der Westfront einen Umsturz durchzuführen (im März 1942 aufgegeben, da Witzleben operiert wird). |
April | Goerdeler trifft in Stockholm den Bankier Wellenberg, um über diesen die Verhandlungs- und Friedensbereitschaft der Alliierten zu erkunden (im November treffen sich beide in Berlin. Kontakt besteht bis 1944). |
Pfingsten | Zusammenkünfte des "Kreisauer Kreises" auf dem schlesischen Besitztum des Grafen v. Moltke (bei Schweidnitz). (Ebenso im Oktober 1942 und Pfingsten 1943.) |
Juli | Goerdeler versucht in Smolensk, GFM v. Kluge für die Opposition zu gewinnen |
26.5.-31.5. | Fühlungnahme Schoenfelds und Bonhoeffers mit dem engl. Bischof von Chichester in Schweden. |
Februar | Studentenerhebung in München (Geschwister Scholl: "Wiederherstellung der Ehre"). |
22.2. | Hinrichtung der Geschwister Scholl. |
13.3. | Die Zeitbombe in Hitlers Flugzeug (Schlabrendorff-Tresckow) versagt. |
21.3. | Das Attentat im Zeughaus läßt sich nicht durchführen (Gersdorff). |
26.3. | Geheime Denkschrift Goerdelers für die Generalität über die Notwendigkeit eines Staatsstreiches. |
5.4. | Dohnanyi und Bonhoeffer verhaftet. |
17.5. | Brief Goerdelers an Gen. Olbricht, den rechten Moment für den Staatsstreich herbeizuführen. |
Anfang Juli | Oberstlt. Graf. v. Stauffenberg in die Verschwörung eingeweiht. |
25.7. | Brief Goerdelers an GFM v. Kluge. |
9.8. | Letzter Reformentwurf der "Kreisauer" (Weisung an die Landesverweser und Grundsätze für die Neuordnung mit Forderung nach "Bestrafung von Rechtsschändern"). |
26.8. | Aussprache Popitz mit Himmler. |
September | Aussprache Becks mit Goerdeler und v. Kluge in der Wohnung Gen. Olbricht ("Geburtsstunde des 20. 7."). |
Anfang Okt | Graf Stauffenberg zum Chef des Stabes AHA ernannt. |
Ende Nov | Auf den Vorarbeiten Tresckows aufbauend hat Stauffenberg die technischen Vorbereitungen für den Umsturz abgeschlossen. |
Januar | Mitglieder des "Solf-Kreises" werden verhaftet. Der "Kreisauer-Kreis"
wird durch die Verhaftung Moltkes gesprengt.
Die deutsche Abwehr gerät unter die Kontrolle Kaltenbrunners. |
11.2. | Bombenattentat auf Hitler geplant. (Nicht ausgeführt, weil Himmler bei der Besprechung fehlte.) |
9.3. | Plan, Hitler bei der Lagebesprechung zu erschießen. |
15.5. | GFM Rommel und Gen. v. Stülpnagel (Paris) planen die Festnahme Hitlers und seine Aburteilung durch ein deutsches Gericht. |
4./5.6. | Verhaftung der Sozialdemokraten Leber und Reichwein. |
1.7. | Oberst i. G. Graf v. Stauffenberg zum Chef des Stabes des BdE ernannt; am |
11.7. | versucht er zum ersten Mal (Obersalzberg) und am |
15.7. | zum zweiten Mal („Wolfsschanze"), ein Attentat auf Hitler durchzuführen. |
17. 7. | GFM Rommel schwer verletzt nach einem Fliegerangriff. |