Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie
    (ISSN 1430-6972)
    IP-GIPT DAS=15.01.2014 Internet-Erstausgabe, letzte Änderung  18.04.14
    Impressum: Diplom-Psychologe Dr. phil. Rudolf Sponsel  Stubenlohstr. 20  D-0152 Erlangen
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    Willkommen in unserer Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie, Abteilung Bücher, Literatur und Links zu den verschiedensten Themen, hier die Buchpräsentation:

    Buch-Präsentationen in der IP-GIPT

    Erziehen ohne Religion

    präsentiert von Rudolf Sponsel, Erlangen

    Bibliographie * Verlagsinfo * Inhaltsverzeichnis * Leseprobe * Ergebnisse * Bewertung * Links * Literatur * Querverweise *



    Bibliographie: Chossy, Ulrike / Bauer, Michael (2013) Erziehen ohne Religion. Argumente und Anregungen für Eltern
    Mit einem Geleitwort von Rolf Oerter. München: Reinhardt. [Verlags-Info] (»Kinder sind Kinder«; 40) 2013. 146 Seiten. (ISBN 978-3-497-02367-7) kt € [D] 19,90 / € [A] 20,50 / SFr 28,50



    Verlagsinfo: "Wie religionsfreie Erziehung gelingt
    Mehr als ein Drittel der Deutschsprachigen bezeichnet sich als religionsfrei - Tendenz steigend. Dieser gesellschaftliche Trend wirft eine wichtige Frage auf: Wie können Eltern ihre Kinder ohne Rückgriff auf Werte und Vorstellungen aus den Religionen erziehen?
    Die Autoren skizzieren, wie es gelingt, eine nicht-religiöse Haltung in der Erziehung einzunehmen. Aufbauend auf Erkenntnissen der Hirnforschung und Entwicklungspsychologie thematisieren sie den Umgang mit wichtigen Themen wie Lebenskrisen, Tod und Trauer.
    Eltern erhalten ganz pragmatische Tipps, z.B. zu den Themen Feiern von religiösen und religionsfreien Festen im Jahresverlauf, Auswahl einer passenden Kita sowie Umgang mit Religionsunterricht und religiösen Ritualen in der Schule.
    Hilfreiche Adressen und Literaturtipps runden das Buch ab."



    Inhaltsverzeichnis [PDF]
    Geleitwort 7
    Von Rolf Oerter

    1 Religionsfrei ist nicht „nichts" 9
    Zwei Botschaften 10
    Grundbegriffe leicht erklärt: Atheismus, Agnostizismus und Humanismus 12
    Wie das Leben ohne Religion gelingt 14

    2 Entwicklungspsychologische Grundlagen der Moralentwicklung 16
    Die Entwicklung von Moral 17
    Prosoziales Verhalten als Erziehungsziel 25
    Den anderen verstehen 26

    3 Argumentationshilfen für eine religionsfreie Erziehung 29
    Religiosität und Spiritualität 30
    Macht Religion gesünder? 31
    Ist die „magische" Phase eine „religiöse" Phase? 33
    Ist Gott biologisch verankert? 34
    Religion und Pädagogik 37
    Religion schadet doch nichts!? 38
    Drei Plädoyers 41

    4 Vermittlung von Werten und Tugenden 48
    Was sind Werte und Tugenden, und wozu sind sie nützlich? 49
    Wie werden Werte vermittelt? 51
    „Christliche" Werte und Tugenden 58

    5 Krisenbewältigung 63 [Aus der Leseprobe]
    Religionsfrei mit Krisen umgehen 64
    Resilienz stärken 65
    Erklären statt Vernebeln 66
    Rituale helfen 69
    Umfeld einbeziehen 70
    Sterben und Tod 72

    6 Weltliche Feste und Feiern 80
    Weltliche Feierkultur 81
    Feste und Feiern im Lebenslauf 81
    Feste und Feiern im Jahreslauf 91
    Und was ist mit all den anderen Festen? 94

    7 In der Kindertagesstätte 96
    Zu Hause oder in der Kita? 97
    Rahmenbedingungen für die Betreuung in der Kita 98
    Eine Frage der Trägerschaft? 100
    Tagespflege 109

    8 In der Schule 111
    Schulfächer 112
    Religion im Schulleben 122
    Privatschulen als Alternative? 130

    9 Serviceteil 133
    Literatur 134
    Literaturempfehlungen für Eltern 142
    Adressen und Kontakte 143



    Leseprobe: [PDF]  Aus der Leseprobe: "

    Krisenbewältigung

    Krisen und schmerzliche Ereignisse gehören zu unserem Leben. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sich Kinder im Laufe ihrer Kindheit mit Trennung, Trauer, Krankheit und Leid auseinandersetzen müssen. Wenn dieser Prozess erfolgreich verläuft, können sie daran wachsen und emotionale Stärke gewinnen.

    Religionsfrei mit Krisen umgehen

    Für religionsfreie Menschen steckt hinter den schwierigen Erfahrungen, die das Leben bereithält, kein tieferer Sinn. Krankheit, Leid und Tod sind Bestandteil unserer natürlichen Lebensumstände, nicht mehr und nicht weniger. So entsetzlich sie auch sein mögen: Sie passieren einfach. Ein religionsfreier Umgang mit Krankheiten, Leiden und auch Unfällen nimmt das Leben, wie es ist. Er verzichtet auf gekünstelte Sinnzuweisungen und abwegige Ursachenvermutungen. Dafür fragt er umso stärker danach, wie das Leben erträglicher gemacht werden kann: Wie können Würde erhalten, Schmerzen beLeben. kämpft, Trost und Zuwendung gegeben werden?

    Krisen gehören zum Leben.

    Für den Umgang mit einschneidenden Lebenskrisen haben die verschiedenen Kulturen Traditionen und Riten herausgebildet, die in diesen Krisen Halt und Stütze geben. Dabei spielen oft Religionen eine wichtige Rolle, ja es ist sogar eine ihrer hervorstechendsten sozialen Funktionen, Deutungs- und Handlungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, um mit der Sinnlosigkeit und Zufälligkeit im Leben umgehen zu können. Für religionsfreie Eltern sind  religiöse Vertröstungen und theologische Sinndeutungen in der Regel unpassend. Wer nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, dem bietet das Versprechen, die verstorbenen Lieben irgendwann wiederzusehen, keine tragfähige Basis zur Bewältigung von Trauer und Schmerz. Manchen klingt der Hinweis auf ein vermeintlich göttliches Wirken geradezu höhnisch in den Ohren.

    Zur Krisenbewältigung müssen individuelle Strategien gefunden werden.

    In Krisen steckt für religionsfreie Menschen kein tieferer Sinn. Dennoch kann ihnen ein Sinn gegeben werden: Der, daran zu wachsen.

    Aus religionsfreier Sicht gibt es für eine authentische Krisenbewältigung kein Patentrezept. Jeder Mensch ist anders und benötigt andere „Werkzeuge", um mit Krisen umzugehen. Die religionsfreie Maxime für den Umgang mit Krisen lautet daher Individualität. Dazu kommt eine offene und kommunikative Haltung der schwierigen Situation gegenüber. So wird es ermöglicht, selbst und gemeinsam mit anderen die richtige, individuelle Strategie zur Krisenbewältigung zu finden.

    Resilienz stärken

    „Resilienz" bedeutet die Fähigkeit, Krisen und Herausforderungen erfolgreich bewältigen zu können. Sie ist eine Form der psychischen Widerstandsfähigkeit gegenüber Lebensrisiken und gehört zur Entwicklung einer gesunden Persönlichkeit (Heller et al. 2012, 46). Die Förderung der Resilienz ist eine zentrale Aufgabe der Erziehung; bei allen Wegen zur Krisenbewältigung, die hier aufgezeigt werden, geht es immer wieder darum.

    Es geht nicht darum, Krisen zu vermeiden, sondern sie gut zu begleiten.

    Kinder können dabei unterstützt werden, diese Kompetenzen zu entwickeln. Vertrauenspersonen in der Familie sowie Rückhalt und Kontaktpersonen im sozialen Umfeld (z. B. Jugendgruppe) helfen dabei (Meier-Gräwe 2009). Doch vor allem muss das Kind die Krisen als solche begreifen und - soweit in seinem Alter möglich - verstehen. Die wichtigsten elterlichen Voraussetzungen, um diesen Prozess zu begleiten, sind daher Wahrhaftigkeit und der Verzicht auf zu einfache Tröstungen. Letztere verlagern die Krisenbewältigung in Scheinwelten und verhindern so die nachhaltige Entwicklung von Resilienz.

    Tipp
    Schließen Sie Ihr Kind nicht aus, wenn Sie Angehörige haben, die von Krankheit und Leid betroffen sind, sondern beziehen Sie es seinem Alter und Reifezustand entsprechend mit ein. Kinder wachsen emotional an der maßvollen Beschäftigung mit Leid, gerade weil es unangenehm und schwierig ist.

    Das Kind soll erkennen, dass es herausfordernden Ereignissen nicht nur passiv gegenübersteht, sondern selbst erfolgreiche Handlungsmöglichkeiten hat, um sie zu bewältigen. Das verringert die Angst vor der Zukunftsbewältigung und stärkt das Selbstvertrauen. Bei diesem Selbstvertrauen. Lernprozess sind soziale Strukturen und Bezugspersonen, denen das Kind vertraut, von besonderer Bedeutung (Kap.6 / Namens- oder Begrüßungsfeier / Paten). Bei der nächsten Krise wird das Kind die erfahrenen und erlernten Handlungsoptionen erinnern und erfolgreich anwenden können.

    Erklären statt Vernebeln

    Am meisten ist den Kindern geholfen, wenn die Eltern kein Geheimnis aus ihren Problemen machen, sondern ihre Kinder schonend, aber ehrlich miteinbeziehen. Besonders im Umgang mit Krisen haben Eltern für ihre Kinder eine Vorbildfunktion. Deshalb sollten sie sich mit ihren Problemen bewusst auseinandersetzen. Manche   Situationen sind unerträglich. Daraus muss kein Geheimnis gemacht werden, auch daraus nicht, wenn Eltern in diesen Situationen an ihre Grenzen kommen. Im Gegenteil: Wenn Kinder den emotionalen Zustand ihrer Mutter [>67] oder ihres Vaters kennen und verstehen, werden sie besser damit umgehen können und auch hier an ihrem Vorbild lernen.

    Kinder lernen am Beispiel der Eltern, wie sie mit Krisen umgehen.

    Oft betreffen Krisen die Eltern ebenso wie ihre Kinder, und Eltern sind dadurch ohnehin schon stark gefordert. Dann kann es helfen, wenn für die Kinder vorübergehend ein weiterer Ansprechpartner aus dem Freundes- und Familienkreis gefunden wird. Jedenfalls sollten Eltern einen kompetenten Umgang mit ihren eigenen Emotionen zeigen und ihre Kinder daran altersgemäß teilhaben lassen. Es wirkt auf Kinder wesentlich Halt gebender, wenn sie die Emotionen ihrer Eltern bewusst erleben können, anstatt dass sie nur erspüren können, dass irgendetwas nicht stimmt. Nichts wirkt verängstigender als eine unbekannte Bedrohung. ... ... ..."



    Ergebnisse.

    Hierzu zwei Hinweise aus Kapitel drei: Religiosität und Spiritualität, Macht Religion gesünder?



    AutorInnen
    Ulrike von Chossy, Dipl.-Sozialpäd., leitet die Humanistische Grundschule Fürth. Sie ist Mutter von zwei Kindern.
    Michael Bauer, Dipl.-Pol., ist Vorstand des Humanistischen Verbands Deutschlands / Landesverband Bayern und Geschäftsführer des Humanistischen Sozialwerks Bayern. Er lebt in einer Patchwork-Familie mit zwei Kindern.



    Bewertung: Ein wichtiges und sehr hilfreiches Buch für die große Mehrheit der konfessionslosen Eltern mit umfangreichem Serviceteil (Literaturempfehlungen für Eltern, internationale Adressen und Kontakte) zum Thema Erziehen ohne Religion, zugleich eine überzeugende Lebenshaltungs- und Lebensbewältigungslehre ohne Gott.



    Links (Auswahl: beachte)
    • Überblick und Kritik der Metaphysik, Religion, Sekten, Ideologie und Weltanschauung.
    • Spiritualität und spirituel: Eine psychologische Untersuchung.
    • Überblick Entwicklungspsychologie in der IP-GIPT.


    Literatur (Auswahl)

    • Informationen über Bücher, Bibliotheken, bibliographische Quellen.




    Glossar, Anmerkungen und Endnoten
    1) GIPT= General and IntegrativePsychotherapy, internationale Bezeichnung für Allgemeine und Integrative Psychotherapie.
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    Bewertung. Bewertungen sind immer subjektiv, daher sind wir in unseren Buchpräsentationen bemüht, möglichst viel durch die AutorInnen selbst sagen zu lassen. Die Kombination Inhaltsverzeichnis und Zusammenfassungen sollte jede kundige oder auch interessierte LeserIn in die Lage versetzen selbst festzustellen, ob sie dieses oder jenes genauer wissen will.  Die BuchpräsentatorIn steht gewöhnlich in keiner Geschäftsbeziehung zu Verlag oder den AutorInnen; falls doch wird dies ausdrücklich vermerkt. Die IP-GIPT ist nicht kommerziell ausgerichtet, verlangt und erhält für Buchpräsentationen auch kein Honorar. Meist dürften aber die BuchpräsentatorInnen ein kostenfreies sog. Rezensionsexemplar erhalten. Die IP-GIPT gewinnt durch gute Buchpräsentationen an inhaltlicher Bedeutung und Aufmerksamkeit und für die PräsentatorInnen sind solche Präsentationen auch eine Art Fortbildung - so gesehen haben natürlich alle etwas davon, am meisten, wie wir hoffen Interessenten- und LeserInnen.  Beispiele für Bewertungen: [1,2,3,]
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    Anm. Vorgesehene. Wir präsentieren auch Bücher aus eigenem Bestand, weil wir sie selbst erworben haben oder Verlage sie aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) zur Verfügung stellen wollen oder können.
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    Querverweise
    Standort Erziehen ohne Religion.
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    Suchen in der IP-GIPT, z.B. mit Hilfe von "google": <suchbegriff> site:www.sgipt.org
    Buchpräsentation site:www.sgipt.org. 
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    Information für Dienstleistungs-Interessierte.
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    Zitierung
    Sponsel, Rudolf (DAS). Buchpräsentation: Erziehen ohne Religion. Argumente und Anregungen für Eltern. Internet Publikation für Allgemeine und Integrative Psychotherapie  IP-GIPT.Erlangen: https://www.sgipt.org/lit/reinh/ErzORel.htm
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    18.04.14   Überarbeitung.